1873 / 195 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Aug 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Lea Ag et G P B A U E E A L E v , Ab R U S H G A V

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weigert. Aus den übrigen Kreisen liegen noch keine bestimmte Nachrichten vor. ; :

Met, Dienstag, 19. August. Die Kreistage von Meg, Chateau Salins, Saarburg und Bolchen find gestern eröffnet worden. Im Landkreise Meß und in Diedenhofen, Forbah und Saargemünd wurde die Eidesleistung von den Gewählten ver-

weigert.

Die volkswirth\schaftlihen Zustände des Deutschen Rei chs.

Zusammengestellt aus Anlaß der Wiener Weltausstellung.

I. Gebietsumfang und Bevölkerung. IT. Landwirthschaft. III. Forst- wirthschaft. 1V. Bergbau- und Hüttenwescn. V. Industrie. VI. Handel und Verkehr.

(Vergl. Nr. 191 d. Bl.)

V. Industrie.

Der gewerbliche Fortschritt, welchen Deutschland in den leßten &Fahrzehnten gemacht hat, ist kaum in einer anderen Branche so sicht- bar hervorgetreten, wie in decjcnigen, welche sih mit der Verarbei- tung von Baumwolle und der Herstellung von Baum- wollenwaaren beschäftigt. Unsere Baumwoll -Jndustrie . datirt allerdings {on aus den leßten Jahren des vorigcn Jahrhunderts, ihre Entwickelung ist indeß anfänglich nur eine sehr langsarae gewe]en, da sie der übermächtigen englischen Konkurrenz wenig gewachsen war. Ein größerer Aufschwung derselben machte fih ert nach Gründung des deutschen Zollvereins geltend. Die durch lebteren hervorgerufene freiere Handels- und Verkehrsbewegung gab zu Etablirung bedeuten- der Baumwollcnspinnereien Verarlassung, deren Zahl und Betriebs- umfang von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Jm Jakbre 1836 zählle man in den zum Zollverein gehörenden deutschen Ländern erst 626,000 Feinspindeln, 1846 750,298 Sp., 1861 bereits 2,239,195 Sp., und man wird die jeßt vorhandene Spindelzahl auf über 3 Mil- lionen s{chäßen fönnen, wobei aber die bedeutenden Spin- nerein des Elsaß nit mit eingerechnet sind. In Preußen ist die Baumwollenspinnerei am stärksten in der Rheinprovinz vertreten, außerdem auch in Schlesien, Hannover, Westfalen und der Provinz Sachsen. Jn Bayern sind Schwaben und Oberfranken (Augsburg, Bayreuth, Kempten, Hof 2c.) die Hauptsiße derIndustrie. Im Königreich Sa(bsen wird dieselbe am lebhafsten in der Gegend von Chemnitz beirieben; sie hat dort eine große Entwielung erfahren und umfaßt mehrere Etablissements, die als Musteranstalten gelten können. In Württemberg ijt dieser Gewerbszweig der wichtigste der ganzen Lan- desindustrie geworden; die Spinnereien zu _Mettlingen, Unterhausen, Kuchen, Wangen gehören zu den bedeutendsten derartigen Anstalten. Auch in Baden (Ettlingen, Aßenbach, St. Blasien, Hagen u. st. w.) hat die Judustrie cine bedeutende Ausdehnung erlangt, nicht minder im Elsaß, wo Mülhausen der Mittelpunkt derselben ist.

Die Entwickelung der deutshen Baumwollen-Jnudustrie läßt fich am besten aus dem Verbrauch an roher Baumwolle erkennen, welcher mit ziemlicher Sicherheit festzustellen ist, wenn man von der in den Zollverein stattgefundenen Baumwolleneinfuhr den Export in Abzug bringt. Es betrug: i 2 {m DúrGsGuitt "die Einfuhr?“ die Ausfuhrt der Verbrauch:

für 1836—40 233,749 Cir. 47,778 Ctr. 185,971 Ctr.

i846 357491 81,536 , 275,955

« 1846—50 437,964 109,172 328,792

e 1851—55 784,343 223,237 561,106

« 1856—60 1,257,020 287,662 969,358

e 1861—65 1,270,410 294,759 975,651

. 1866—70 2,024,062 621,549 1,402,513

« 16871 allein 3,430,456 , 1,093,938 2,336,518 ,y

Sicht man von den Jahren 1861—65 ob, welche in die Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges fallen und der Entwickelung der Baum- wollenindustrie niht nur in Deutschland, sondern auch in den übrigen europäischen Industrieländern wenig förderlich waren, so zeigt sich im Uebrigen eine fortschreitende Zunahme des Vaumwollenverbrauchs. Die Garnproduktion der deut)hen Spinnereien, die im Durchschnitt für 1836—40 erst 170,000 Ctr. betrug, ist im Jahre 1871 auf 1,870,000 Ctr. gestiegen. Troßdem konnte aber der inländische Bedark nicht vollständig befriedigt werden, und es find feinere Bauwollengarne noch immer in erheblichen Mengen namentlich aus England eingeführt worden. Immerhin hat sich aber das Verhältniß, în welchem die deutshe Spinnerei an der Deckung unseres Garnbedarfs theilnahm, immer günstiger gestaltet; der leßtere wurde befriedigt: l

durch eigene dur auêlän- Produktion dische Garne

im Durchschnitt für 1836 - 40 mit 29,3 Proz. 70,7 Proz.

2 : O O 1846—50 35,5 64,5 1851— 55 47,0 53,0 « 1856—60 59,9 40,1 « 1861—65 76,4 23,6 1866—70 79,7 20,3

für 1871 allein 82,2 S

Mit der Baumwollenspinnerei hat au die Weberei unverkennbar roße Fortschritte gemaht und liefert nicht nur in ordinären und [weren Artikeln, sondern in neuerer Zeit auch in feineren Waaren Vorzügliches. Hauptsiß der deutschen Baumwollfabriken ist die Rheinprevinz (Elberfeld, Barmen, Rheydt, Cöln, Viersen, Düsseldorf, Mühlheim a. d. Ruhr 2c.), nächstdem kommen Schlesien (in den Ge- birgsfreisen Reichenbach, Glaß, Greifenberg und Schweidniß), Sachsen, Westfalen und Hannover in Betracht. Die bayerishen Baumwoll- fabriken haben fich mit der Zunahme der Spinnerei sehr ausgedehnt, wie auch im Königreih Sachsen, in Württemberg und Baden, sowie im Elsaß die Baumwollfabrikation sehr verbreitet und vielseitig ist. Durch Herstellung baumwollener Band- und Posamentierwaaren eichnen fich die Rheinprovinz, Berlin, das Königreich Sachsen und Müritemberg besonders aus. Unsere Baumwollenwaaren gehen in

großen Mengen nach Rußland, Oesterrei, der Moldau und Wallachei, -

der Levante, den Niederlanden, Jtalien, Schweden, Nord- und Südamerika, C wo sie sich überall neben den englischen und französischen be- aupten. Ein- und Ausfuhr von Baumwollengarn- und Waaren gestalteten sich im Zollverein folgendermaßen: Baumwvllen- garn: A

rohes ein- und zwei- Ma drähtiges._ _gefärbtes 2c. / Einfuhr. Ausfuhr. Einfuhr. Ausfuhr. Einfuhr. Ausfuhr.

Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. 1860 469,530 25,668 6,469 25,727 10,860 195,445

1866 247,778 57,618 6,477 18476 12,960 134,738 1871 405,942 51,312 23,497 31,707 40,4422 194,801 Die Leinen manufaktur ist ein altes deutsches Gewerbe; ein Großhandel mit Leinenwaaren kommt in Westfalen und Schlesien fabr im 14. Jahrhundert vor und ¿zu Anfang des 15. begannen

a

Baumwollen- waaren:

brikmäßige Anlagen für Wollen- und Leinenzeuge und Bänder in

ugsburg, Nürnberg und Aachen. Die Weberei der gemusterten Da- maste wurde im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden nah der Lausiß und anderen deutschen Landen eingeführt. Unterstüßt durch geübte Handspinner, welche bei dem auêgedehnten heimischen Flachsbau enügendes und gutes Rohmaterial fanden und ein vorzügliches, selbst in England gesuchtes Gespinnst lieferten, entwickelte sich die deutiche Leinenweberei bis Anfang dieses Jahrhunderts zu immer größerem Umfange. In ihren eien fand Deutschland nicht unbedeutende Gegenwerthe für die Mengen von Kolonialwaaren, welche über die Niederlande, England oder direkt von Westindien u. \. w. ihren Weg u uns fanden. Deutsche Leinen waren so de, daß sich ihr E port auf fast alle europäischen Länder und ihre überseeishen Kolonien

treckte. Verschiedene Umstände führten aber die blühende Industrie deii Veifalle zu. Hatten die kricgerishen Verwickelungen in Europa

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 20. August. Im Opernhause. (145. Vorstellung.) Die Hochzeit des Figaro. Oper in 4 Abtheilungen mit Tanz. Musik von Mozart. Gräfin: Fr. v. Voggenhuber. Susanne: Frl. Lehmann. Cherubin: Frl. v. Bretfeld. Graf Almaviva : Fe: Salomon. Figaro: Hr. Krolop. Anfang halb 7 Uhr. ittel-Preise.

wie in Amerika, sewie die Kontinentalsperre {hon dem Handel die empfindlihsten Wunden geschlagen, fo gingen bald nach eingetretenem Fricden die bedeutendsten ausländischen Märkte theils in Folge poli- tisher Zerwürfnisse und ungünstigerer Zollgeseßgebung in fremden Staaten, theils in Folge der größeren Konkurrenz des Auslandes verloren.

Die deutsche Leinenfabrikation hat aber nach Zeiten \{werecr Schädigungen während des leßten Jahrzehnt einen immer steigenden Auf- \chwung gewonnen. Maschinen - Flachêgarnspinnereien und mechanische Webereien sind in Deutschland entstanden und liefern vorzügliche Ge- spinnste und Gewebe, chemishe Bleichen sind neben den zahlueichen

Nasenbleichen errichtet. Große Flachs- und Hanfbereitungs-Anftalten-?

besißen Schlesien, Wcstfalen und das Königreich Sachscn und dort, wie auch in Bayern, Württemberg und Baden finden fi die bedeu- tendsten Spinnereien. Professionêmäßige Leinenweberei wird in allen deutschen Staaten betrieben, während dur mechanische Weberei namentlich Schlesien, Westfalen, Hannover und das Königreich Sachsen sich auszeichnen. Unsere Industrie ist bemüht gewejen, nicht nur die alten Leinwandmärkte zu erhalten, sondern neue zu erobern. Man darf behaupten, daß in den Zeiten der größten Blüthe des deutschen Leincn- bandels der Absatz nicht bedeutender gewesen ist, als in den leßten Fahren Muß auc die Ausfuhr nach: den überseeischen Märkten, welche früher das Leinengeschäft hauptsächlich bedingte, noch immer vergleihsweise gering genannt werden, so ist die Nachfr' ge des Kon- tinents um so ansehnlicher. Der Verkehr der wichtigeren, dieser Branche angehörenden Artikel war in den Jahren 1860 und 1871 im

[lvercin folgender : AONDe Fe I9.geN 1860. 1871.

Einf. Auëf. Einf. Ausf. Gtr. Ctr. Ctr. Ctr. 70,687 8,635 181,664 26,993 39,299 921 52,507 2,38 12001 10/08 17/888 2,122 38,854 66,294 170,265 48,437 i; 25,445 54,870 64,020 45,912 Gebleichte Leinwand 1,700 20,393 5,668 38,289 Bänder, Borten 7108202 60 5,699

Die Seidenmanufaktur ist nach Deutschland gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch französishe Emigranten übertragen. In Preußen bcfindet sich der Hauptsiß derselben im Rheinlande, wo sie in Cóln, in Mülheim a. Rh. und in Crefeld zuerst heimisch war und sich von dort aus na Viersen, Gladbach, Elberfeld, Barmen 2c. weiter verpflanzte. Auch in Berlin is die Seidenwaarenfabrikation von einiger Bedeutung, ebenso in Augsburg, Lindau, Freiburg in Baden 2. Die deutsche Industrie hat von ihrem Beginne an mit der französischen und englischen Konkurrenz zu kämpfen gehabt. Die vor- züglichen Leistungen derselben, welche sih namentlich durch Preiswür- digkeit und Solidität auszeichnen, haben ihr aber immer weitere Ab- sabkreise verschafft und lassen es außer Zweifel, daß Deutschland gegenwärtig in der Seidenmanufaktur nächst Frankreich die erste Stelleunter den industriellen Nationen einnimmt. Unsere shönen und billigen Erzeug- nisse werden jcbt in allen Exportländern geschäßt und bcherrschen bei vielen Hauptartikeln den Weltmarkt. Die Crefelder Sammet- und Seiden- industrie beschäftigte im Jahre 1871 fast 30,000 Webestühle (1867 erst 21,000) zur Herstellung von Sammet, Seidenbändern und Stoffen. Der Umschlag derselben belief fich gus 25,490,115 Tblr. (1867: 14,976,478 Thlr.) und zwar mit: Deutschland auf 9,854,820 Thlr. (1867: 6,217,696 Thlr.), Großbritannien auf 8,677,033 Thlr. (1867: 5,054,837 Thlr.), Frankreich auf 686,445 Thlr. (1867 : 614,324 Thlr.), anderen europäischen Ländern auf 1,945,920 Thlr. (1867 : 1,005,340 Thlr.), mit außereuropäischen Ländern auf 4,325,895 Thlr. (1867 : 2,083,781 Thlr.), Zahlen, vie wohl berechtigt sind, Aufmerksamkeit zu erregen und Zeugniß abzulegen für die großartige Entwickelung dieser úIndustrie. E : : S Uebex den Verkehr des Zollvereins mit Seide und Seidenwaaren geben die nachstehenden Zahlen einige Ausfkunst: 1860. 1866. 1871.

Ein- Aus- Ein- Aus- Ein- Aus-

br, fuhr R ube fue. fbr.

Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Rohe Seide 19,627 1,540 22,817 4,768 60,218 19,189 Gefärbte 2c. Seide 1,847 1294 1,978 2/688 5,909 4152 Seidenwaaren 5,675 18,332 3,800 25,597 6,009 27,743 Halbseidenwaaren 2,709 7,345 2,989 14418 3,847 14,925

rohes Lcinengarn, Maschinengesp. Gebleichtes 2c. Garn s Siri E S Packleinwand und Segeltuch . Rohe Leinwand la

Weltausstellung 1873 in Wien.

Wien, 18. August. (W. T. B.) Heute Mittag 1 Uhr fand die Feier der Preisvertheilung für die Weltausstellung in der Winterreitschule vor den Erzherzögen, den anwesenden fremden Fürstlichkeiten, den Ministern, ten Chefs der Centralbebörden, dem diplomatischen Corps, den Civil- und Militärbehörden, der Gemeinde- vertretung, den Mitgliedern der Auëstellungskommission, der Jury und der General-Direktion statt. Eine große Anzahl der Auësteller wohnte leichfalls der Feierlichkeit bei. Der Präsident der Ausstellung, Erz-

erzog Rainer, begrüßte den Protektor der Ausstellung, Erzherzog arl Ludwig, als Stcllvertreter des Kaisers von Oesterreich, mit einer Ansprache und überreichte das Elaborat der internationalen Jury. Der Erzherzog Karl Ludwig erwiderte hierauf: Es gewähre ihm cine hohe Befriedigung, den Mitgliedern der internationalen Jury

, für ihre aufopferungévolle Mühewaltung die Anerkennung des Mon-

archen aussprechen zu dürfen. Eine S{¿pfung der vereinten Kräfte aller Völker, werde die Weltausstellung den Kulturinteressen aller Na- tionen dienen, den internationalen Verkehr beleben und als Werk des Friedeas die freunds{ aftlichen Beziehungen der Staaten von Neuem kräftigen. Hierauf verlas der General-Direktor der Ausstellung das Verzeichniß der zuerkannten Ehrendiplome. Ein gedrucktes Verzeichniß der zuerkannten Preismedaillen wurde in der Versammlung vertheilt. Endlich . dankte der Aussteller Leitenberger im Namen der Auësteller dem Kaiser in einer begeisterten Rede für die huldvolle Fürsorge und Unterstüßung, welche derselke dem Weltausstellungéunternehmen ange- deihen ließ, und {loß mit einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser.

Bei der Vertheilung der Preise haben Ehrendiplome u. A. or A A In der Gruppe Bergbau und Hüttenwesen: Die betreffende Abtheilung des preußischen Handels - Ministeriums, der Bochumer Verein, das \{chwedishe Eisenkomptoir, die Königlich sächsischen Mt tenwerke in Freiberg, Friedrich Krupp in Essen, die geologische Lan- desanstalt in Berlin, die Mansfeldsche Kupferschiefer-Baugewerkschaft in Eisleben. Jn der Gruppe Land- und Forstwirthschaft: Die Komrnission für die Untersuchung der deutschen Meere in Kiel, die Königlich preußische Staatsforstverwaltung und Zimmermanns land- wirthschaftlihe Maschincnbauanstalt in Halle. In der Gruppe chemische Industrie: Dr. A. Frank in Staßfurt, Gebr. Gessert in Elberfeld, Dr. Gräbe, Dr. Liebermann, Dr. Liebreich in Berlin. In der Gruppe Tertil- und Bekleidungsindustrie: Die Dannenbergsche Aktiengesellschaft in Berlin, die Dragt- an Dragsaktiengesellschaft in Nor- kföping in Schweden, die Handelskammern in Krefeld und Elberfeld, dieme- chanische Weberei zu Linden bei Hannover, das sächsische Ministerium des Innern, Pröll's Söhne in Dresden, Ranniger Söhne in Sachsen- Altenburg, Ne B Schmidt in Görliß, L-opold Schöller Söhne in Düren, Wilke in Guben. In der Gruppe Leder- und Kautschuk-Jndustrie: Herrenshmidts Söhne in Straßburg. Jn der Gruppe Metall-Jndustrie: Die N Lauchhammer, Louis Ravené in Berlin, Gräflih Stolbergische Faktorei in Jlsen-

Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Denrerstag, 21. August. Im Opernhause. (146. Vorstellung.) Faust. Dramatisches Gedicht in 6 Abtheilungen von Goethe. Musik vom Fürsten Radziwill und Kapellmeister Lindpaintner. Anfang halb 7 Uhr. Kleine Preise.

Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

furg. In der Gruppe Holz-Industrie: Bark und Warburg in Gothenburg in Schweden, O. B. Fricdrich in Dresden, Heinrich Pallenberg in Cöln, A. Türpe in Dresden. In der Gruppe Stein-, Thon- und Glaëwaaren: Die Königlichen Porzellan-Manufakturen in Berlin nnd Meißen, das Siemensche Glashüttenwerk Dehlea bei Dreéden, Vislroy und Bloch in Dresden. In der Gruppe Kurzwaaren-Industrie : H. L. Meyer jun. in Hamburg, die preußische Bernstein-Aktiengesellshaft in Berlín und Königsberg. Jn der Gruppe Papicrindustrie: Die

Gebr. Hösh in Düren, A Felix Schöller und Heinrich August -

Seöller in Düren. Jn der Gruppe Maschinenwescn und Traus- portmittel: Die Aktiengesellschaft Humboldt in Kalk bei Deuß,“ die Aktiengeselischaft sächsische Maschinenfabrik in Chemniß, Bolinder in Stonhgly, Borsig in Berlin, Burmeister und Wain in Kopcnhagen, die Werkzeugmaschinenfabrik in Chemniß, märkische Maschinenbauan- stalt Wetter an dér Ruhr, Nagel und Kämp in Hamburg, die säch- sishe Webestuhlfabrik in Chemniß. In der Gruppe wissenschaft- lie Instrumente: Dr. Geißler in Bonn, Dr. Hartnack in Potsdam, Theodor Knoblich in Altona, Hugo Schickert in Dresden. In der Gruppe musikalische Instrumente: Julius Blüthner in Leipzig: In der Gruppe Heereswesen: Der veutlde Verein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger, die Direktion der Niederschlesisch» Märkischen Eisenbahn, C. Eckmann in Finëpong in Schweden, Dr. Esmar in Kiel. In der Gruppe Marinewesen: Die Bau-Depu- tation in Hamburg, das Königlich {chwedis{che Departement für Küsten- beleuchtung und Pilotendienst, die deutsche Gesellschaft zur Rettung Sciffbrüchiger in Bremen. In der Gruppe Bau- und Civil-In- genieurwesen: Die Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft, die Rheinische Eisenbahngesellschaft. Jn der Gruppe Nationale Haus-Industrie: Die Husvitselsckap für Dänemark, Graf Erik Spazre in Schweden, Sund und Eilert, Geistliche in Norwegen. In der Gruppe Er- ziehungs-, Unterrichts- und Bildungêëwesen: Die landwirthschaftliche Akademie in Eldena bei Greifswald, die landwirthschaftlichen Aka- demien in Poppelsdorf bei Bonn und in Proskau, die Kommunal- Veiwaltung in Berlin, das sächsishe und das schwedische Unterrichts- Minifterium.

Die internationale Jury hat sich nach Beendigung ihrer Arkeiten am 9. d. M. aufgelöst. Bei diesem Anlasse überreichte der aus den Präsidenten, den Vize-Präsidenten und den Berichterstattern der sämmtlichen Gruppen gebildete Rath der Präsidenten dem Ge- neral-Direktor der Weltausstellung, Freiherrn v. Schwarz-Senborn, eine schr geschmackvoll ausgestattete Abschiedsadresse.

Hamburg, 18. August. Der VIII. deutsche Journalisten- tag ist gestern Vormittag um 10 Uhr hier zusammengetreten. Zum Präsidenten wurde -Vecchioni („Neueste Nachrichten“, München), zum ersten Vize-Präfidenten Dr. Friedensburg von den „Ham- burger Nachrichten“ , zum zweiten Vize - Präsidenten Dr. Kletfe („Vossische Zeitung“, Berlin), als Schriftführer Eugen Richter („Reform“, Hamburg) und Wilhelm Singer („Presse“, Wien) ge- wählt. Es waren 143 Zeitungen angemeldet. S

Nachdem die Versammlung auf Antrag des Ausschusses bes lossen, in die Berathung des dem Deutschen Reichstage in seiner [cten Session vorgelegten Preßgesetzentwurfes nicht einzutreten, gelangte ein Antrag von Stein (Posen) zur Annahme, nah welchem in Bezug auf die in Ausficht genommene Errichtung eines telegraphischen Bureaus für dié deutsche Presse Geldmittel zu Vorarbeiten bewilligt, ein Bureau für die Leitung der Vorarbeiten in Berlin errichtet und eine neue ausführende Kommission gewählt werden foll. “A

In der heutigen Versammlung wurde Hamburg für das nächste Fahr zum Vorort des Vereins gewählt und betreffs des Annoucen- wesens beschlossen, daß in Berlin eine Kommission zur Prüfung der verschiedenen vorliegenden Anträge niedergescßt werden joll. Ferner wurde folgende von Dr. Guido Weiß cingebrahte Resolution ange- nommen: (

Der Fournalistentag erkennt als Ehrenpflicht der gesammten deutschen Presse, shwindelhafte medizinische, gewerbliche, industrielle und kommerzielle Annoncen, welche die Schanhasftigkeit verleben, nicht aufzunehmen.

Der physikalische Verein zu Frankfurt a. M.

hat feinen Jahresbericht für 1871/72 veröffentlicht. Nach demselben zählte der Verein 284 wirkliche Mitglieder, sowie 37 forrespondirende und Ehrenmitglieder. Von den beiden Dozenten des Vereins, Pro- fessor Dr. Boettger und Dr. Nippoldt wurden verschiedene Vorträge über Chemie, Musik, Optik, Wärme, Elektrizität, Meteozrologie u. f. w. gehalten, welche sowohl von Bereinsmitgliedern, wie von Abonnenten und den Schülern der oberen Klassen der öffentlichen Schulen mit reger Theilnahme besucht worden sind. Jn den wöchentlich einmaligen Zusammenkänften der Vereinsmitglieder wurden die neueren Ent- deckungen und Beobachtungen im Gebiete der Physik und Chemie theils in fürzeren Referaten, theils in ausführlicheren Mittheilungen zur Sprache gebracht, dur instruktive Versuche erläutert und durch eigene Erfahrungen und Beobachtungen der Vortragenden ergänzt und erweitert. Die Einnahmen des Vereins beliefen sich für 1871/72 auf 6776 Fl. 52 Kr. L

Aus den Hauptergebnissen der weteorologishen Beobachtungen zu Frankfurt a. M. im Jahre 1872, welche dem Berichte in ausführ- lichen Tabellen angeschlossen find, ist Folgendes hervorzuheben : Die mittlere Jahrestemperatur betrug 8,586 Gr. R.; der wärmste Tag im Fahre war der 27. Juli mit 20,43 Gr. R., der kälteste der 1. Januar mit 3,07 Gr. R. Die höchste beobachtete Lufttemperatur betrug am 28. Juli 27, Gr. R, die niedrigste am 1. Januar 5,0 Gr. R. Der miîtlere Barometerstand war 333,196 Par. Linien, der höchste 339,47 am 8. November, der niedrigste 323,92 am 10. Dezember. Die mittlere Windrichtung des Jahres war SSW. 20 Gr. 9 SW.,, die mittlere Windstärke 1,4344. Die Anzahl der Tage: mit völlig heiterem Himmel betrug 37, mit heiterem Himmel 115, mit trübem Himmel 114, mit bedecktem Himmel 100, mit Regen 167, mit Schnce 11, mit Regen und Schnee 5, mit Gewitter 21, mit Sturm 21, mit Hagel 3, mit Nebel 27, mit Reif 21, mit Treibeis auf dem Main 0, mit Schneedecke um i2üUhr Mittags 15. Der mittlere Dunstdruck des Jahres um 3 Uhr Nach- mittags war 3,435 Par. Linien, der höchste beobachtete Dunstdruck 7,21 P. L. am 28. Juli, der niedrigste 1,34 P. L. am 28. Februar. Die mittlere relative Feuchtigkeit betrug 67,86%, die höchste 100% am 1. Januar und 2. November, die niedrigste 27,4 % am 12. April. Der mittlere Wassergehalt der Luft in Grammen per Kubikmeter war 7,9556 Gramm, der höchste 15,52 Gr. am 28. Juli, der niedrigste 3,14 Gr. am 28. Februar. Die Jahressumme der atmosphärischen Nieder- läge stellt sih auf 334,89 Par. Linien, der höchste Niederschlag an cinem Tag war 11,78 Par. Lin. am 29. April. Der mittlere Wasser- stand des Mains war 51 Ctm,., der höchste beobachtete 204 Ctm. anr 7. Juni, der niedrigste 8 Ctm. am 13,, 15., 16., 17., 19. 20. und

21. September.

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Berl int Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg.

Zwei Beilagen (eins{ließlich der Börsen-Beil age.)

5e 195.

zum Deutschen Reichs-Anzeig

Bei

lage

Status der Deutschen Banken ult. Juli 1873."

(Verglichen mit Ende (In Tausenden von

M eL1X:A:

uni 1873.) halern.)

er und Königlich Preußischen Skaats-Anzeiger. Dienstag, den 19. August

1875.

P. s i A:

Namen

der Banken.

Kassen- |

E | Gegen Gegen Annen Ende 1 Ende und ,__| Wechsel.

fremde | . Juni. ces Juni.

Bank- | 1 noten. | MM | 1878,

Lombard.

Gegen | Effekten Um-

| Ende und Juni. | sonstige | 1873. | Aktiva. |

Bank-

noten.

| laufende |

Giro Und soustige | Kredi- toren.

Gegen Ende Juni. 1873.

Depositen.

Eee Bank L 243,409 Bauk des Berliner Kassenvereins. . . 1,088 | Danziger Privatbank 360 Ritter\chaftlihe Privatbank in Pom- | merg as 362 gele Provinzialbank 320 reslauer städtische Bank 337 Kommunalständishe Bank für die preußische OberLaustß 338 Magdeburger Privatbank 325 Hannoversche Bank 1,391 Brauer Bank 12,784 andgräflih hessishe Landesbank in U O e ne of 90 Cölnische Privatbank 334 Sächsische Bank in Dresden 9,875 Leipziger Bank j 2,986 Landständishe Bank in Baußen 340 Bank für Süddeutschland 4,944 Weimarische Bank 1,331 Braunschweigische Bank 1,568 Gothaer Privatbank 1,093 nale Deine Landesbank . 251 S e Bank 765 Geraer Ban 1,522 Kommerzbank in Lübeck 412 Bremer Bank E 2,971

1E S

+FF+FT T1414

5,370 | 175,771 |—24,254 12,737 E056 | 16 68 2,694 |— - 113

150 | 4,428 64 L 1,327 20 11 | 2,111 133

12 | 1,794 224 8 1,472 41 103 | 2,678 101 10,051

14 | 197 M 2,785 2,405 | 15,152 | 95,801 174 | A G2 7,244 302 3,128 2,736 9 L 2,929 0 64 | 1,444 5 182 3,056 | 218 | 2,929 |+ 62 _— | 1,187 7 355 12,689 |+

FI+F +FFtE

S

F+#1 14

4. ettelbanfken.

25,495 |— 4 4,156 14 269,225 2,621 | 128 780 467 126 974

808 |+ 859 P os 488 + 2 189 938

1,032 | 38 999 997 |

25 423 1,721 1,671

102 189 7,058 2,700 1/129 2,740 1,011 1,327 455 28 300 686 456 3,665

2,475

39 3,020 1,168

3712) 434 3,947 1,860

7457 9) 4,606 5,160 2/793 1/333 3,701 10,693 41 | 2,179 179 877 28 929

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1,000 11,202 3,292 4,470 2,717

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T7062 0 4 86 8 P9191

28,735 1,295 | 121,232 Me it 18,912 1,270 57 159

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Zusammen . .. | 288,796

Norddeutscher Landwirthschaftlicher | Bankverein zu Berlin s | Hallesher Bankverein von Kulisch, Kämpf & Comp 2 Vereinsbank in Kiel | Oldenburgische Landesbank LES Oldenbureische Spar- und Leihbank . |+ Norddeutsche Bank in Hamburg . .. | Lübecker Bank j

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Summa A. und B. .….

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71607 L 301 | 20523 —23,693

62,201 |— 2,923

67,921 2,721

1) Diese Uebersicht umfaßt diejenigen Banken, deren Bilanzen regelmäßig im D. R. A, und K. Pr. St. A. veröffentlicht werden.

2) incl. 2000

tüdck rückgekaufter eigener Aktien.

3) incl. 5,979,000 Thlr. Hypothekenforderungen.

4) Sparbank-Einlagen.

5) incl. 2,058,000 Thlr. coursirender Pfandbriefe und 250,000 Thlr. Reservefond. e) incl. 1,190,000 Thlr. emittirter Pfandbriefe. w

365,150 (—39,051 | 61253 2100 | 102 15,760

Inseraten-Expedition des Deutschen Reihs-Auzeigers

und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin, Wilhelm-Straße Nr. 32, i

1. Steckbriefe und Untersubungs-Sachen. 2. Handels-Register. 3. Konkurse, Subhaftationen, Aufgebote, Vor-

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Bekanntmachung. Die nachbenannten Militär- pflichtigen: 1) der Friedrich Neuniß aus Gaynen, geboren am 27. September 1840, 2) der Carl Thomczick aus Koßargen, geboren den 283. Dezember 1840, 3) der Friedrich Kristan aus Gut Koßargen, geboren den 30. Mai 1840, 4) der Friedrich Kurzick aus Bronikowen, geboren den 20. Juli 1840, 5) der Carl E aus Rudwangen, geboren den 3. Fe- bruar 1 6) der Michael Wanderleben aus Rud- wangen, geboren den 17. September 1840, 7) der Gottlieb Dombrowski aus Wozuiben, geboren den 18. April 1840, 8) der Ludwig Schackowski aus Grunau, geboren den 6. Juli 1841, 9) der Sa- muel Kszionzck aus Glognau, geboren den 5. August 1842, 10) der Friß Rudeck aus Wozniten, geboren den 7. April 1842, 11) der Johann Borutta aus Warnold, geboren den 15. Mai 1842, 12) der Io- hann Lumma aus Giesewen, geboren den 23. April 1844, 13) der Johann Voltmann aus Olschewen, geboren den 19. Dezember 1844, 14) der Michael Schlippentau aus Offa, geboren den 24. Januar 1844, 15) der Friedrich Philipczik aus Gut Rosoggen, geren den 1. Juni 1844, 16) der Gottfried Rein- el Krause aus Sensburg, geboren den 15. Novem- er 1844, 17) der Michael Bahra aus Sonntag, geboren den 10. Dezember 1844, 18) der Sylwester Labodda aus Heinrichshoefen, geboren den 15. April 1845, 19) der Jacob Bußmann aus Olschewen, ge- boren den 25. Mai 1845, 20) der Gottlieb Pio- trowski aus Warpuhnen, geboren den 4. März 1845, 21) der Gottlieb Suchodolski aus Eckertsdorf, gebo- ren den 25. September 1846, 22) der Michael Maguna aus Glognau, geboren den 14. September 1846, 23) der Friedrich Kulik aus Talten, geboren den 25. Mai 1846, 24) der Jacob Koschinski aus Allmoyen, geboren den 10. Juni 1847, 25) der Martin Koska aus Chosczewen, geboren den 8. November 1847, 26) der Friedrih Gericke aus Jacobsdorf, geboren den 30. März 1847, 27) der Fkiedrich Polan aus Jnulzen, geboren den 4. November 1847, 28) der Johann Kaminski aus Jsuothen , geboren den 22. Juli 1847, 29) der Gottlieb Poschkowski aus Vor- werk Sophient al (Gut Koslau), geboren den 26. Dezember 1847, 30) der Friedrich Groch aus Lan- genbrück, geboren den 25. März 1847, 31) der Mi- chaël D aus Pustnick, geboren den 16. Sep- tember 1847, 32) der Carl Betuitäla Sallesh von daselbst, geboren den 6. Januar 1847, 33) der Carl Jellonnek aus Rosoggen, geboren den 12. Januar

ladungen u. d-rgl. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Submisfionen 2c.

- Oeffentlicher Anzeiger. -

5, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u, f. w. von öffentiichen Papieren.

6. IndustrielleEtablifsements, Fabriken u.Gre5handel.

7, Verschiedene Bekanntmach «ngen. R

Inserate nimmt an die autorisirte Annoncen-Expedition von Rudolf Mofse in Lerlin, Leipzig, Hamburg, Frauk- furt a. M.,

reslau, Halle, Prag, Wien, Mönchen,

Kürnberg, Straßburg, Zürih und Stuttgart.

L

8, Literarische Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.

1847, 34) der Awdekeim Jwanow aus Rosoggen, geboren den 28. Juni 1847, 35) der Friedrich Nickel aus Neu-Rudowken , geboren den 24. Januar 1847, 36) der August Magunia aus Salpia, geboren den 19. Juli 1847, 37) der Julius Ebentheuer aus Schimonken, geboren den 24. Juli 1847, 38) Chari- ton Drosdowski aus Schoenfeld, geboren den 6. November 1847, 39) der Carl Spoddig aus Scziers- bowen, geboren den 30, August 1847, 40) der Johann Rogalla aus Weißenburg, geboren den 28. Februar 1847, 41) der Ludwig Hopp aus Crutinnerofen, geboren den 9. März 1847, 42) der Jacob Pawlorwski aus Czierspienten, geboren den 1. Mai 1848, 43) der Carl Lukatis aus Giesewen, geboren den 17. Dezember 1848, 44) der Ioseph Kalski aus Klein- Kossacken, geboren den 5. März 1848, 45) der Johann JIorczik aus Lindendorf, geboren den 15. Juli 1848, 46) der Johann Lalla aus Lindendorf, geboren den 28. Juni 1848, 47) der Gottlieb Lewalski aus Lin- dendorf, geboren den 24. Oktober 1848, 48) der Herrmann Siegfried Baehr aus Sensburg, geboren den 30. Oftober 1848, 49) der: August Nosseck aus Sensburg, geboren den 24. April 1848, 50) der Friß Leske aus Milucken (Sorquitten), geboren den 8. August 1848, 51) der Ludwig Lux aus Dorf Ro- soggen, geboren den 24. Mai 1848, 52) der Herrmann Julius Sellin aus Barranowen, geboren den 8. Juli 1849, 53) der Johann Siebcrt aus Barranowen, ge- boren den 22. Dezember 1849, 54) der Wilbelm Roch aus Czierspienten, geboren den 4. August 1849, 55) der Michael Beduarczick aus Domp, geboren den 19, April 1849, 56) der Sennowy Golombowski alias Sarofía aus Etertsdorf, geboren den 25. No- vember 1849, 57) der Arigum E lowikow aus Eckerts- dorf, geboren den 24. Oftober 1849, 58) der Nesczar Smirnow aus Eckertsdorf, geboren den 24. Oktober 1849, 59) der Johann Kindor aus Grabowken, ge- boren den 8. Februar 1849, 60) der Johann Koscho- nek aus Jacobsdorf, geboren den 10. November 1849, 61) der Johann Janzik aus Jägerswalde, geboren den 21. Dezember 1849, 62) der Johann Keßler aus Kamien, geboren den 5. Juli 1849, 63) der Alexander Schwarz aus Gut Groß-Kamionken, ge- boren den 12, März 1849, 64) der Gottlieb Karraich aus Dorf Koßargen, geboren den 20. August 1849, 65) der Friedrich Twardi von daselbst, geboren den 20. April 1849, 66) der Johann Waschul aus Lan- ganfen, geboren den 30. August 1849, 67) der Mi- chael Gutowsfi in Mertinsdorf, geboren den 7, Fe- bruar 1849, 68) der Carl Bialluchß aus Neu-Mun-

towen, geboren den 28. Juli 1849, 69) der Michael | geboren den |

Czeremin aus Neu - Muntowen , 9. September 1849, 70) der Amos Alistraton aus Piasken, geboren den 30. August 1849, 71) dec Carg Kaleshnik aus Schoenfeld, geboren den 8. Januar 1849, 72) der Adolf Friedrich Kolossa aus Sensburg, geboren den 7. März 1849, 73) der Carl Friedrich Pendzich alias Schwarz aus Sensburg, geboren den 25. Mai 1849, 74) der Johann Rut- kowski aus Neu-Ufta, geboren den 8. Mai 1849, 75) der Friedcih Nitshkowski aus Berghoff (Weißen- burg), geboren den 30. November 1849, 76) der Da- niel Bremer aus Matheusseck, geboren den 18. Dezember 1849, 77) der Laser Edelstein in Friedrich8hoff, ge- boren den 10. März 1849, 78) der Johann Kowa- lewsfi aus Guttenwalde, geboren den 30. Dezember 1349, 79) der Gottlieb Gieza aus Langenbrück, ge- boren den 4. September 1849, 80) der Adolf Weiß aus Salpkeim, geboren den 14. September 1840, 81) der Fuiedrih Janczick aus Baranowen, geboren den 20. August 1840, 82) der Friedrich Romba aus Alt-Rudowken, geboren den 24. Januar 1841, 83) der Friedri Albrisch aus Czierfvienten, geboren den 27. September 1842, 84) der Friß Karpa aus Weißenburg, geboren den 25. Januar 1842, 85) der Friedrih Goch aus Wiersbau, geboren dei 25. April 1843, 86) der Leopold Goronzy aus Langenbrück, ge- boren den 27. Dezember 1844, 87) der August Wes- sollek aus Schaefcrei, geboren den 23. März 1844, 88) der Friedri Karrasch' aus Eichmedien, geboren den 26. September 1845, 89) der Michael Dzindzek, aus Alt-Kelbonken, geborcn den 18. März 1846, 90) der Friedrichß Bogdan aus Wigrinnen, geboren den 20. Febiuar 1846, 91) der Emil Siesziek aus Malinowko, geboren den 4. Mai 1845, 92) der Jo- hann Czameta in Gonswen, geboren den 8. Januar 1847, 93) der Friedrich Obermeyer aus Gut Koslau, A den 9. Seytember 1847, 94) der Johann

riedrich Kachler aus Langanken, geb. den 31. März 1847, 95) der Andreas Preuß aus Langenbrück, geb. den 21. Februar 1847, 96) der Jacob Glania aus Siemanowen, geboren den 10. Juli 1847, 97) der A Komosin aus Gut Rosfoggen, geboren den 31. August 1848, find des unerlaubten Verlafsens des Reichsgebiets, sowie der Entziehung des Militôör- dienstes angeklagt und ist auf Grund des §. 140 des Reichsf afgeseßbuchs und des Geseßes vom 10, März 1856 gemäß der Anklage der Königlichen Staats- nwaltschaft zu Johannisburg vom 26. Juni 1873 die Untersuchung gegen fie eröffnet. Dieselben

l

werden deshalb hierdurch zu dêm auf deu 15. Ia- nuar 1874, Vormittags 9 Uhr, anberqgumten Termine zur mündlichen Verhandlung im Sißungs- saale der Kriminal-Deputation des unterzeichneten Kreisgerichts im hiesigen Gefängnißgebäude unter der Aufforderung vorgeladen, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß fie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, unter der Verwarnung, daß im Falle ihres Ausbleibens mit der Untersuehung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden wird. Gleichzeitig wird bekannt gemacht, daß das Vermögen der An- geklagten mit Beschlag belegt ist. Es wird daher allen Denjenigen, welche von den Angeklagten etwas an Geld, Papieren oder andern Sachen in Gewahr- fam haben oder welche ihnen etwas vers{chulden, auf- gegeben, Nichts an die Angeklagten zu- verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besiße der Gegen- stände dem Gericht Anzeige zu machen und diefelben abzuliefern resp. die Zahlungen zur gerichtlichen De- position zu leisten. Sensburg, den 1. Juli 1873. Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung. Ediftal-Borladung. Auf Grund der Anklage vom 25. Mai 1873 und des S. 140 des Strafgeseß- buches ist gegen 1) den Tagelöhnersohn Karl August Karnecki aus Sliwniki, 2) den Knecht Woscieh Cegla aus Jankow zalesny IL., 3) den Bäergesellen Stanislaus Deresinski aus Adelnau, 4) den Abdecker- sohn Anton Thiel aus Adelnau, 5) den Schuh- macher Joseph Danielewicz aus Ostrowo, 6) den Schuhmachersohn Anton Dobras aus Ostrowo, 7) den Schreiber Hirsch Glaser aus Ostrowo, 8) den Sattler Loebel Grund aus Ostrowo, 9) den Schuh- machergesellen Jonas Jonas aus Ostrowo, 10) den Handlungskommis Eheim Loewenthal aus Ostrowoc, 11) den Handelsmann Loebel Maerzbach aus Ostrowo, B) den Müllersohn Karl Eduard Schulze aus Ostrowo, 13) den En Periß Sobótïer aus Oftrowo, 14) den Tagelöhner Franz Bartosiewicz aus Sulmierzyce, 15) den Bauersohn Michael Król aus Granowiec , 16) den Tagelöhnersohn Michael Niewiejski aus Ostrowo, 17) den Ignaß Sniada aus Chynowpustkowie, 18) den Einliegerfohn Thomas Pastak aus Szklarka przygodzka, 19) den Einlfegersohn Joseph Pertkiewicz aus Szklarka przy- gr 20) den Einliegersohn Fhoimas Ibron aus Baben, 21) den Einliegersohn Valentin Cieplinski