1935 / 238 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Oct 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Neich8- und Staatsanzeiger Nr. 238. vom 11. Oktober 1935. S. 2

1 b) Reichssteuerblatt und Anhang zum Reichssteuerblatt:

20 Rpf.; Teilabzüge des

Reichszollblatts (einseitig bedruckt) und

Berichtigungsblätter zum Anhang des Reichszollblatts Ämterverzeichnis (einseilig bedruckt) je nah

Druckumfang;

e) Nachrichtenblatt der Reichsstelle für das Auswande- rungswesen; aus früheren Jahren 25 Rpf., aus dem

laufenden Jahr 30 Rpf.;

f) Einbanddecken: 1,45 RM das Stü, für Monatliches Verzeichnis und Deutsches Rundfunkschrifttum: je

1,20 RM.

Preisnachlässe im Zeitungsvertrieb: a) 10, 20, 30 vom Hundert beim Bezug von mehr

als 10, 20 und 60 Bogen;

b) 40 vom Hundert beim "A von mehr als 3000 Bogen sowie vollständiger Fahrgänge; c) 50 vom Hundert beim Bezug von mehr als

5000 Bogen sowie

auf Sammelbestellungen der

Dozenten für ihre Hörer bei einem Einzelbezug von

mindestens 10 Stück; d) 50 000 Bogen.

Einzelnummernpreise:

Anstellungs-Nachrichten

Nachrichten für Luftfahrer Monatliches Verzeichnis Deutsches Rundfunkschrifttum

Ügyptische Mitteilungen .

é“

60 vom Hundert bèêim Bezug von mehr als

0,13 RM 10,— ," 0,75

, " . 2,— 1

Den laufenden (Vierteljahrs-) Bezug für unsere Blätter, mit Ausnahme derx Ägyptischen Mitteilungen, des Monatlichen Verzeichnisses und des Deutschen Rundfunkschrifttums, ver- mitteln die Postanstalten. Die vierteljährlichen Bezugspreise sind in der Zeitungspreisliste veröffentlicht und gelten stets Die Ägyptishen Mit- teilungen, das Monatliche Verzeichnis und das Deutsche Rundfunkschrifttum sind duxch den Buchhandel oder von uns

nur für die laufende Bezugszeit.

unmittelbar zu beziehen.

Preise aus\chließlich der Postgebühren: Ägyptische Mitteilungen je Band (2 Hefte) 20,— RM Monatliches Verzeichnis vierteljährlich .

Deutsches Rundfunkschrifttum halbjährlich

r 1/4 6,— p

‘Verklaufspreise im Buchvertrieb usw.: (Stückpreise, zu denen noch die Post- versendungsgebühren treten):

ABC des Reichsrechts (Anhang zum Reichs-

geseßblatt)

im Originaleinband ‘des Reichsgeset-

blatts è° . . « « im Halbledereinband .

Fingerzeige für die Geseßes- und : laggen des Deutschen Reichs

ie F Steuer-ABC

im Originaleinbänd des Reichssteuer- *

blatts « @ &# # « Seefrachtordnung

Entscheidungen des Reichsoberseeamts (jeder

Amtssprache

«. _8,— RM

«9/60 p, 14,— "n 0,80 O 3,80 „4

. 5,20 4

r

Band umfaßt etwa 10 Hefte) jedes Heft A

Halüptréègistèr (Entscheidungen) Der Vorläufige Reichswirtschaftsr

bis 1932

Begründung zur Militärstrafgerichtsordnung 2/80

at 1927

I

r

Begründung zum Geseß zur Änderung des

Militärstrafgeseßbuchs

Mexrkblätter des Reichsgesundheitsa

Ratschlägean Aerzte zur Bekämpfüng der Diphtherie C

Diphtherie-Merkblatt

Ratschläge für Aerzte Krankheit

Ratschläge zum Schuß der Gesund- heit bei großer Hiße,

Typhus-Merkblatt

Le RM 0,10

0,05 0,10

0,05

mts:

10 St RM 0,90

0,40 0,90

0,40

0,10

Gesetze über die Haager Konferenz . Entwürfe zu den Geseßen über die

Konferenz Einbanddecken für

\heidungen/ «» « «

Fr die Veröffentlichungen:

0,90

Haager Band "XXVI der Ent-

"

1000 St.

./50 St. RM 4,—

1,50 |25,—

70,— 4,80 RM

5,— r

Leo H

Der Tempelbezirk im Altbachtal bei Trier, Merkblättex der Reichsstelle für das Auswanderungs-

wesen

werden die Preise nah Erscheinen auf Anfrage mitgeteilt. Die Preise für die einzelnen Bände der Reihen

Berichte der

Römisch-Germanischen

Ko

Deutschen Archäologischen Jnstituts, | Materialien zur römish-germanischen Keramik, Germanische Denkmäler der Frühzeit, Kataloge west- und süddeutscher Altertumssammlungen

sind verschieden und werden auf Anfrage mitgeteilt. gehen

Unsere Sendungen

meinen unter Nachgebühr oder gegen Postgebühren werden

nachnahme. Die Rechnung gestellt.

mmission des

‘Pi

im

Berlin NW 40, Scharnhorststr. 4, den 7. Oktober 1935. Reichsverlagsamt. Dr. Hubricch.

Berichtigung.

Fn unserem

Angebot zum Umtausch oder zur Einlösung

von fälligen Serienbonds

vom 10. 10. 1935 (R.-A. vom 10, 10. 1935 Nr. 237) ist unter Ziffer 9 statt „7% Anleihe des Württembergischen Staates

von 1925“ zu lesen „T % von 1925‘,

Berlin, den 11. Oktober 1935. Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden.

Anleihe der Württembergischen Städte

Preußen.

Bekanntmachung.

Das Einschütten und* Mischen der 400 000 Losnummer- röllchen für die 46. Preußisch-Süddeutsche (272. Preußische) Klassenlotterie und der 10 000 Gewinnröllchen für die 1. Klasse dieser Lotterie erfolgt am Dönnerstag, dem 17. Oktober 1935, 9 Uhr, öffentlich int Ziehungssaal des Lottériegebäudes Berlin. W 35, Viktoriastr. 29. Am Einschüttungstage um 9 Uhr kann sih jeder Spieler persönlich: oder durch einen Beauftragten. die’ von ihm gespielte Losnummer vorzeigen lassen und davon überzeugen, daß seine Losnummer in das Nummernrad gelangt. Beauftragte, die diese Nachprüfung für die Spieler gewerbsmäßig: besorgen, tverden nicht zugelassen. |

Die Ziehung der 1. Klasse 46./272. Lotterie beginnt am gleichen Ort am’ Freitag, ‘dem 18, Oktober 1935, morgens 8 Uhr.

Berlin, den 11, Oktober 1935. Der Präsident der Preußish-Süddeutshen Staatslotterie. v, Dazu.

Einziehung von Dysentertieserum. RdErl. d. RuPrMdJ. v. 3, 10. 1935 IV c 2009/35 —.

(1) Die Dysenteriesera mit den Kontrollnummern i 285 bis - 290 (wörtlih: „zweihundertfünfundachtzig“ bis

„Zweihundertneunzig“) aus der J. G. Farbenindustrie

AG., Werk Höchst, i A 165 bis 167 (wörtlih: „einhundertfünfundsehzig“ bis „ein-

hundertsiebenundsechzig“) aus den Behringwerken in

_ Marburg a. d. L. i / sind wegen Ablaufs ‘der staatlichen Gewährdauer zur Ein- ziehung bestimmt. / j

(2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt im Reichs- und Preuß. Staatsanzeiger, in dex Deutschen Apotheker-Zeitung, in der Pharmazeutischen Zeitung, in der Süddeutschen Apothekerzeitung fowie in der Pharmazeutishen Zentralhalle für Deutschland. S

Nichtamtliches. _ Deutsches Reich.

‘Nummer 41 dès Ministerialblatts für die Preußische innere Verwaltung (herausgegeben im Reichs- und Preußischen Ministe- rium des Fnnern) vom 9. Oktober 1935 hat folgenden Fnhalt: Allgemeine Verwáltung. RdErl, 24, 9, 35, Spende f. d. Winterhilfswerk des Dt. Volkes 1935/36. RdErl. 27. 9. 35, Ein- beruf. v. Angestellten u. Arbeitern im öffentl. Dienst z. Wehr- u. Arbeitsdienst, RdErl. 30. 9. 35, Verwaltungsstreitverfahren. RdErl, 2. 10. 35, Vereinheitlichung d. Eintragungen im amtl. Fernsprechbuch. RdErl. 3. 10. 35, Stellenvorbehalt f. Ver- sorgungsanwärter. RdErl. 4. 10. 35, Stellerworbehalte f. Ver- sorgungsanwärter ü. “Nationalsöziälisten. RdErl. 4. 10. 35,

und Bildhauerwerke lebender Kün

Ehrenkreuz d. Weltkrieges. Kommunalverbände. RdErl, 28. 9, 35, Anérkennung v. Vorprüfungen d. Versorgungsan- wärter. RdErl. 28. 9. 35, Steuerverteilungen f. 1935. RdErl, 1. 10. 35, Preuß. Staats- u. Gemeindesteuern im landw. Entz schuld-Verfahren. RdErl. 4. 10. 35, Zustimmung nach § 13 GUG. bei- d. Zinsermäß.-f. Schulden d. Gemeinden u. Gemeindez verbände. Gemetndebestand- u. Ortsnamen-Aenderungen. Polizeiverwaltu g. RdErl. 19. 9. 35, Anerkennung von SOma f nergéugnilien als Sicherheitsfilme. RdErl. 3. 10. 35, Abwesenheitsbeihilfen u. Umzugskosten f. Pol.-Beamte bei Eins stellung in den öffentl. Dienst. RdErl. 30. 9. 35, Bekleidungs lieferstellen f. d. Gendarmerie. RdErl. 30. 9. 35, Aften d. LP.- Fahshulen. RdErl. 4, 10. 35, Lehrg. f. Brandermittlungs« beamte. RdErl. 1. 10. 35, Krankenstatistik bei d. Pol. -RdEtl, 2. 10. 35, Sanitätsdienst bei d. Shubpol. Wohlfahrts-

flege u. Fugendwohlfahrt. RdErl. 24. 9. 35, Spende x d. 4 interhilfswerk. RdErl. 1. 10. 35, Ausstell. d. Armuts= zeugnisses nah § 118 Abs. 2 ZPO. Bauwesen. RdErl, 19. 9. 35, Baupolizeil. Ueberwach. d. Verwend. v. Kupfer U. Niel, RdErl. 23. 9. 35, Baupolizeil. Behandl, v. Silos z. Grünfutter- einsäuerung. Volksgesundheit. RdErl. 2. 10. 35, Kosten fliht d. Krankenkassen bei d. Durhf. d, Ges. z. Verhüt. erbkranken Nabubles, RdEr!. 1. 10. 35, Lehrapotheken. RdErl. 2. 10, 1935, Einzieh. v. Diphtherie-Schußimpfstoff u. «Serum. Ueber tragbare Krankheiten d. 36. Woche. Verschiedenes. Reichs indexziffer f. September 1935. Handschriftl. Berichtigungen. Neuerscheinungen. Stellenausshretbungen v. Gemeindebeamten. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Carl“ Heymanns Verlag, Berlin W 8, Mauerstr. 44, Vierteljährlih 1,75 RM für Ausgabe A (zweiseitig bedrut) und

2,30 RM für Ausgabe B (einseitig bedruckt). /

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den- 12. Oktober. Staatsoper: Troubadour. Musikalishe Leitung: Heger. Bea

ginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Himmel auf Erden, Jochen Huth. Beginn: 20 Uhr.

Komödie von

Die Kammersänger Max Lorenz und Faro Proz aska sind von ihrem Gastspiel in Südamerika zurückgekehrt, orenz tritt erstmalig am Sonntag als Tannhäuser wieder in

der Staatsoper auf, N l von Lerchenau im „Rosenkavalier“.

_Adelina Kor ytko von der Warschauer Oper singt ait Sonnabend als Gast die Leonore im „Troubadour“,

. Herbstausstellung der Akademie der Künste.

Die Herbstausstellung der Akademie der Künste am Pariser Play wird am Sonnabend, dem 12. Oktober d. J,, mittags 12 Uhr, eröffnet, Von 2 Uhr ab ist sie dem Publikum (gane. Die Besuchszeiten sind täglih, auch Sonntags, von 10—5 Uhr. |

Die Ausstellung enthält Oelgemälde, Zeichnungen, Graphik

Ee: Sn einer Sonderaus|tel- lung aus Anlaß des 75. Geburtstages von Professor Philipp Franck werden Oelgemälde und Aquarelle dieses Mitglieds dey

Madame geacioh

Die Großhandelspreise von 1792 bis 1934.

neben werden für Spezialzwecke eine E r

Das Fnstitut für Konjunkturforshung legt als neuestes Sonderheft seiner Vierteljahrshefte zur Konjunkturforshung einen

Band „Die Großhandelspreise in Deutshland von 1792—1934/

vor, Zum exsten Male wird hier über 143 Jahre hinweg für eine überashend- große Zahl von Waren und Rohstoffen der Preisvér- lauf dargestellt. Ein Blick ‘in die beigefügte Zu ammenstellung wirtschaftsgeschichtlicher und politisher Daten zeigt, ‘was alles sich in diesen 100 Fahren ereignet hat und auch für die Preisbildung von Bedeutung war: Kriege und Staatenbildungen, Erfindungen und Geseßgebungen geben ein umfassendes Bild vom Heranwachsen und dem stürmishen Auf und Ab der modernen Jndustrie- wirtschaft.

Da es eine amtliche Statistik der Großhandelspreise in Deutsch- land erst seit dem Jahré 1879 gibt, mußte in jahrelanger mühe- voller Kleinarbeit das in zahlreichen amtlichen und privaten Publi- kationen, Akten und Archiven verstreute Preismaterial ausgelesen werden, das nach sorgfältiger methodischer Bearbeitung zu einer Sammlung vereinigt wurde mit dem Ziel; durchgehende Preis- reihen in heutiger Wähcung und heutigen Gewichtseinheiten her- zustellen. Welche Schwierigkeiten allein diese Umrechnung bereitete, kann man sich vorstellen, wenn man bedenkt, daß Deutschland zur Zeit der napoleonishen Kriege iw 36 Kleinstaaten mit zum Teil eigenen Wöhrungen und eigenen Maßsystemen zerfiel.

Es dürfte wenig Interessenten der wichtigsten Warenmärkte geben, die in diesem Buch vergeblih nachshlagen werden, wenn sie sih in Zahlen, textlihen Beschreibungen und ‘graphishen Dar- stellungen über die Konjunktur ihrer Branche seit Ururväterzeiten im wahrsten Sinne des Wortes unterrichten wollen. Der, Land- wirt findet niht nur die Preise der vier Hauptgetreidearten und der Kartoffeln, sondern auch die Preise für Rinder, Schweine und Butter, für Milch und Schmalz wenigstens u Jahrhundert- mitte zurück,. Die Preise für Zuckex und die wichtigsten Kolonial- waren beschließen die Reihe der Lebensmittelpreise. Noch zahl- reicher sind die wichtigsten Fndustciestoffe vertreten, insgesamt 30 Warenpreisreihen seit 1792, 10 seit 1810, 5 ab 1850.

Um diese Preisreihen weht nun ‘beileibe nicht Staub und Moderluft, die historishen und arhivarishen ‘Nasen zwar leidlih eingeht, dem Gegenwartsmenschen aber doh kennzeihnend für tote und reihlich überflüssige Dinge ist. Vielmehr bekommt dieses preis- historishe Material dadurch eine höchst aktuelle und bleibende Be- deutung, daß überall der Zusammenhang zwischen der Preis- bewegung und den wirtschaftlihen und politishen Ereignissen her- aecste[llt wird. Dies wird besonders durch die Berehnung einer «Fndexziffer der Großhandelspreise in Deutschland seit 1792 er- leichtert, ‘seit einem Zeitpunkt also, von dem an mit der Ent- stehung einer ausgebildeten Marktwirtshast Konjunkturen im heutigen Sinne möglich. und nahweisbar sind. Damit wird endlich ein Vorsprung der ausländishen Literatur, den England seit den klassishen Berehnungen eines Fevons und Sauerbeck seit den 60er und 80er Fahren, die Vereinigten Staaten und Frankreich ebenfalls seit Jahrzehnten innehatten, wettgemaht. Fn Anleh- nung an den Aufbau der gegenwärtigen deutshen Jndexziffern der Großhandelsvreise seßt sich dieser säkuläre Fndex aus 5 Gruppen von Lebensmitteln: und 8 Gruppen von Jndustrie- stoffen zusammen, wobei den starken Veränderunáen des volks-

wirtshaftlihen Verbraycchs' im' Laufe von 14 Fehrhunderten-

durch eine wechselnde Wägung : Rehnung getragen worden ist.

| Auf diese- Weise wird der Verlauf des“ gesamten deutschen Groß-

handels-Preisniveaus in gzeitgenössisher Struktur ersihtlih. Da-

l

iffer mit durths gehend gleiher Wägung und Gesamtindexziffern sür Teilabschnitts mit gleicher Wuägung geacb a Hie vorliegende Untersuhung zeigt, daß sich im Laufe von 136 Jáhren bei im wesentlichen stabiler Währung die Groß handelspreise zwölfmal innerhalb: einer verhältnismäßig kurzen Zeit (bis zu 7 Jahren) so erheblich und so allgemein geändert haben, daß hiervon nicht allein die Preisbeziehungen im Bereih der Produktion (Rückwirkungen auf den Kredit!), sondern n die Beziehungen zwischen Einkommen und Verbrauch merkli beeinflußt worden sein dürften. Neben diesen kurzfristigen Pra van tigen sind in dem beobachteten Zeitraum au angfristige Veränderungen der Krafkraft des Geldes eingetreten, So hat sih das Preisniveau in der Zeit von 1824/26 bis 1872/74 um mehr als 50 % gehoben. Ungefähr in gleihem Umfang stiegen die Großhandelspreise in der Zeit von 1886. bis zum Ausbruch des Weltkrieges. Diese langsame Verringerung des Geldwertes führte bei langfristiger Verschuldung fast unmerklih zu einer niht uner heblichen Entlastung der Schuldner (Erleihterung der Tilgung von öffentlichen Anleihen). Umgekehrt hat sich im Laufe der Heit die Kaufkraft des Geldes dreimal erheblih erhöht, und zwar vollzogen sih die Preisrü@tgänge jedesmal in sehr viel kürzeren Zeiträumen als die vorhergenannten Preissteigerungen. So sanken von 1809/10

bis 1824/26, also innerhalb von 15 Jahren, die Großhandelspreiit

auf etwa die Hälfte, von den 1870er Jahren bis 1886 um ku ein Drittel und von 1924/28 bis 1933, also in wenigen Fahren, um fast zwei Fünftel, Diese rashen und heftigen Preisrückgäng die jedesmal nach Zeitén außergewöhnlicher Kreditausweitung ein traten (Kriegsbedarf) haben notwendig zu drückender Ueberlastung der Schuldner und zu Liquiditätskrisen größten Umfangs geführl.

Die vorliegende Untersuchung ist jedenfalls ein außerordentliŸ wertvoller Beitrag zu Forschungen, die im Dienste der Wirtschafts- ivissenshaft und im Dienste der Wirtschaftspolitik stehen. Gerade in einer Zeit, in welcher der Staatsführung die Aufgabe zugt wiesen ist, die Preisbewegung zu überwachen und zu lenfen, iwird diese Arbeit sehr wertvolle Dienste für die Gewinnung der e? forderlihen Erkenntnisse leisten.

Erzeugungssclaccht als Gesamtausgabe.

Wenige Tage nur ist es her, seit dex Reichsbauernführer auf dem Bückeberg dem Führer melden konnte, daß die Ergebnisse der Erzeugungsschlacht bei weitem das übertroffen haben, was vor einem Fahr erwartet werden konnte. Die bisher errungenen Erfolge sollen ein Ansporn sein, das einmal Erreichte noch weiter auszubauen. Das deutshe Landvolk will nun aber nicht aus ruhen. es bekennt sich zu dem eisernen Gese der Leistitng, na dem Gutes immer durch noch Besseres ersetzt werden kann. j trift alle Vorbereitungen, um die zweite Erzeugungsschlacht zu beginnen, beseelt von der Erkenntnis, daß man nicht Schlachten {lägt, um einen Sieg zu erringen, sondern um einen Krieg c gewinnen. " Diesem Grundsaß getreu wird die Erzeugungs\{hlah immer weiter vorwärtsgetrieben werden, bis das leßte Ziel, die Nahrüungsfreiheit- des deutschen “Volkes, erreicht ' ist. Wenn der Erfolg von Dauer sein soll, dann darf das Ländvolk aber in seiner Arbeit nicht allein stehen. Deshalb hat der Reichsbauernführer eindringlih alle mit dem Landvolk verbundenen landwirtschab

rohasfa am Donnerstag, den 17, als Baron

Reich3- und Staatsanzeiger Nr. 238 von 11. Oktober 1935. &. 3

lihen Jundustrien, Gewerbe und sih ihrerseits in die Front des

zu - schlagen. Feder genannten Fndustrien und aben zu erfüllen. schaft niht vergessen, A vom Landvolk alles die Erzeugungs|chlaht erfolgreih zu bestehen. aus diese Bes

Augen hält,

n, abhängig bleibt von s une niht immer gleihmäßig erfolgen kann. ie

shaffenen Lage anpaßt.

Anhaltende Besserung beim Handwerk im dritten Vierteljahr 1935.

__ “Wie der Reichs\tand des Deutschen Handwerks mitteilt, er- gibt sih aus dem neuen Vierteljahresberiht über die Wirtschafts- lage des Handwerks in den Monaten Juli, August und Septem- ber, daß die Besserung angehalten hat. die Handwerkszweige, die durch die öffentliche Arbeitsbeshaffun angeregt werden. Das Bauhaupt- und -nebengewerbe war dur die großen öffentlihen Bauaufträge, durh Siedlungsbauten und

städtishe Wohnbauten zum Teil besser beshäftigt als zur gleichen

Zeit des Vorjahres; in manchen Gebieten mußten F

i acharbeiter aus anderen Gegenden herangezogen werden.

ie Beschäftigung

des Handwerks im Saargebiet war so gut wie seit vielen Jahren .

niht mehr; in vielen Berufen herrschte dort Facharbeitermangel. Mit steigendem Volfseinkommen' vermehrten sich auch die Umsätze in andwerkszweigen, die ‘durch die Arbeitsbeschaffungs-

maßnahnmten der Reichsregierung nicht unmittelbar berührt wer-

den. ie landwirtschaftliche Marktordnung die Bauern und Landwirte wieder mehr nehmen. Günstig waren hier vermehrte und der Bau der Grünfuttersilos.

über Auftragsmangel zu klagen. Die Schwarzarbeit hat infolge der verminderten Arbeits- losigkeit und der Einführung der Handwerkskarte abgenommen. Die Wertschäßung guter Handwerksarbeit steigt wegen der Ein- führung des igeeBen Befähigungsnachweises. Die Entlohnung war durchweg tarismäßig; in Fällen des Facharbeitermangels, besonders im Tiefbau, wurden auch übertariflihe Löhne gezahlt. Es wird vielfah noch darüber geklagt, daß die Preise bei

hat zur Folge, daß andwerfsleistungen ab- vInstandseßungsaufträge Das Kunsthandwerk hat noch

; Submissionen übermäßig gedrückt sind und daß der ehrliche Hand- werker, der seinen sozialen und steuerlichen Verpflichtungen genau

nahkommt, ausgeschaltet wird. Hier hofft aber das Handwerk,

daß durch die Einführung der sogenannten Unternehmerliste ‘bei den öffentlihen Arbeiten alle Gewerbetreibenden ausgeschaltet werden, die nur auf Kosten ihrer privaten und öffentlichen Gläu- biger den ordnungsmäßig kfalkulierenden Handwerksmeister unter- bieten können. Von der weiteren Tätigkeit der Lieferungs- genossenshaften und Arbeitsgemeinschaften des Handwerks wird erwartet, daß das Handwerk überall nah seiner Leistungsfähig- keit bei größeren Aufträgen eingeschaltet wird. Die : Kreditver- sorgung ist dort noch unbefriedigend, wo tüchtige und zuverlässige Kleinhandwerker nicht genUgend reale Sicherheiten bieten können und wo nahstellige Hypotheken gebrauht werden. Die Kredit- shwierigkeiten werden durch den schlechten Zahlungseingang er- höht. Man hofft, daß der Feldzug des Handwerks gegen das Borgunwesen zur Hebung der Schuldnermoral führt und die Handwerker durch vermehrte Zahliüngsetügänge befähigt werden, mehr Aufträge: anzunehmen und durchzuführen, ;

Etfreulicher Verlauf der 3. Breslauer

Braunen Messe.

_ Mit rund 40 000 Besuchern bis einshließlich Donnerstag abend hat die 3. Breslauer Braune Herbstmesse {hon rein äußerlich einen guten Verlauf aufzuweisen. Ein genauer Einblick löst die Prage nah dem Grunde dieses großen Besuchserfolges dahin, -daß der chlesishe Einzelhandel in der Tat eine Hochleistungsschau deut- {her Qualitätsarbeit auf der 10 000 qm umfassenden Fläche des ‘Messegeländes aufç ebaut hat. Schon dieser Aufbau selbst ist’ eine Leistung, die von den mit ‘dem Aufbàu der Braunen Messen im Reih betrauten Fahmännern unumwunden zugegeben wird,

Jandwerke aufgerufen, daß sië | | ) l andvolkes eingliedern und an threm Teil dazu e die zweite Erzeugungsschlacht siegreich etriebsführer und Arbeitskamerad der

nd Gewerbe hat hierbéi wichtigste Auf- Schließlich darf ‘aber auch die Verbraucher- getan wird, um

en. Sie wird von sich trebungen am besten unterstüßen, ‘wenn sie sih vor die Préelgungésteigerung in gewissem Umfange en Ernteshwankungen, daß also der

h Deshalb kann ie a von sih aus an der Erzeugungsschlaht mitwirken, indem ie ihre Ansprüche der durch die natürlichen Vorausseßungen ge-

Das gilt besonders für

indem der örtlichen Messeleitung wiederholt von Fahleuten be- stätigt wurde, od die Breslauer Braune Messe die bisher schönste und eindrucksvollste Messe gewesen sei, die sie gesehen hätten. Dieser Eindruck wird vornehmlich dadur erzielt, daß jeder Aussteller das Beste vom Besten in wirkungsvoller Aufmachung darbietet, und dies beruht nur auf einer gewissen Tradition, die sih im Verlaufe der bisherigen Messen in Breslau schon entwickeclt hat und zahlen- mäßig dadurch zum Ausdruck kommt, daß 90 % der diesmaligen Aussteller auch die beiden vorangegangenen Messen belegt hatten. Daraus ergibt sih weiter, daß eine große Zahl der früheren Aus- steller auf der diesmaligen Messe flähenmäßig größere Stände belegt hat, wodurch sich ganz von selbst die Möglichkeit bot, die Waren im breiteren Rahmen und do nicht ledialih nah mengen- mäßigen Gesichtspunkten darzubieten. Diese Verarößerung der einzelnen Ausstellerflähen hatte allerdings zur Folge, daß die Zahl der Ausstellerstände auf Kosten der qualitativ niht mit- kommenden Firmen kleiner wurde, andererseits trug diese Er- scheinung jedoch wiederum zur Hebung des Gesamtniveaus der Braunen Messe bei, die so auf alle Besucher einen bestehenden Eindruck macht.

Praktish gesehen, kannvon der Dritten Breslauer Messe ge- sagt werden, das sämtliche Aussteller mit den bisher getätigten und angebahnten Geschäften schr zufrieden sind, zum Teil sogar durch deren Umfang überrasht wurden. Wenn in dieser Hinsicht Unterschiede festzustellen waren, so liegt der Grund einerseits in der Branchenart, andererseits in dem Verhalten der Aussteller selbst. Wer es versteht, Auge und Ohr der Messebesucher zu finden, macht Geschäfte. Nicht nux die Güte der Ware, auch die Leistungs- fähigkeit des Verkaufs der einzelnen Stände tritt in Konkurrenz. Was die Braune Messe außerdem auszeichnet, ist ihr Bestreben, niht nur eine Leistunasschau deutsher Wertarbeit zu sein, sondern dem Besucher auch ideelle Werte zu vermitteln. Die mit dex Messe verbundenen Sondershauen wie des VDA,, des Reichsnähr- standes, der Reichspost, der Reihsbahn, der Breslauer Blumen- bindermeister, um nur einige zu nennen üben eine aroße An- ziehungskraft aus und bedeuten für die Leitung der Messe den Beweis für den richtigen Weg in der Fortentwicklung des Braunen Messegedanken3 in Breslau, neben dem reinen Messecharakter den einzelnen deutshen Menschen in seinen Bann zu ziehen und ihn als einzelnen im Rahmen der großen Volksgemeinschast zu erfassen.

r —_——

Die Lage der Glühlampenindufstrie.

Produktion und Absatz von elektrishen Glühlampen haben si laut Jnustitut für Konjunkturforshung im Verlaufe des Wirt- \haftsaufschwungs erhöht. Jm Rechnungsfiahr 1932/33 (1. April bis 31, März) hatte die Produktion (Metallfadenlampen und Nernstbrenner) mit rund 61,4 Mill, Stück den tiefsten Stand seit 1924/25 erreicht; sie war damit um über ein Drittel niedriger als die in diesem Zeitraum erreichte Höchstproduktion (1928/29: 98,7 Mill. Stü). Nachdem im .Fahre 1933/34 67,5 Mill.. Stück hergestellt worden waren, dürfte die Erzeugung im lezten Rech- nungsjahr (1934/35) weiter zugenommen haben; einen Anhalts- punkt hierfür bietet die Zahl der abgeseßten, d. h. der im Fnland hergestellten und vom Ausland eingeführten, versteuerten Lampen, die sich von 62,9 Mill. Stück im Fahre 1933/34 auf 75,5 Mill. Stück im Jahre 1934/35 erhöht hat. Damit ist zugleich. der höchste Absab innerhalb der leßten zehn Fahre erzielt worden. Da der Anteil der Einfuhr am inländishen Absaß nur gering ist er betrug im Durchschnitt der Fahre 1927 bis 1933 nur 10 % —, entfällt das Hauptgewicht der Absaßsteigerung auf die Erhöhung der deutschen Produktion. Diese Entwicklung ist in erster Linie der starken Belebung der Fnvestitionstätigkeit zu lyerdanken. Aber auch in den Haushaltungen ist der Verbrauh von Glühlampen gestiegen. Die vor kurzem erfolgte Herabseßung der Verbraucher- preise um 14 % ist geeignet, den: Glühlampenabsaß auch künftig ivirffam zu fördern. -dex Ausfuhr. spiegelt sih die allgemeine

Tendenz des Absatzes deutscher Fertigwaren auf den M : er

märkten während der leßten Fahre nur zum Täil“® wider. Export von Glühlampen ging: zwar in den Fahren der Krise zurück, hat sich aber seit 1932 im ganzen gehalten. Nach dor Außenhandelsstatistik (die von der Steuerstatistik- allerdings ab- iveicht) sind in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres 27,2 Mill. Stück Metcll- und Kohlenfaden- sowie Nernstlampen ausgeführt worden; in der entsprehenden Zeit des Jahres 1934 belief sich die ausgeführte Menge auf 23,4 Mill, Stück, 1933 auf 23,8 Mill. Stück. Die Wertziffern der Ausfuhr zeigen jedo, daß die Ausfuhrpreise bis in die jüngste Zeit hinein zurück-

gegangen sind.

| E E E R R E E E E m L _ Wirtschaft des Auslandes.

Ausweise ausländischer Itotenbanten.

Paris, 10. Oktober. (D. N. B.) Ausweis der Vank bon Frankreich vom 4. Oktober 1935 (in Klammern Zu-. und Abnahme im Vergleih zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. : Goldbestand 72 093 (Zun. 141), Auslandsguthaben 23 (Zun. 15), Devisen in Report (Abn. und Zun. —), Wechjel und Schayscheine 8886 (Abn. 399), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 7474, diskontierte ausl. Handelswechsel 217, zujammen 7691 (Abn. 382), in Frankreih gekaufte börsenfähige Wechsel 187, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1008, zu- ammen 1195 (Abn. 17), Lombarddarlehen 3198 (Zun. 100), Bonds er Autonomen Amortisationskasse 5800 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 83 337 (Zun, 938), täglich fällige Verbindlichkeiten 13 061 (Abn. 837), davon: TE Oa aen 86 (Zun. 7), Gut- haben der Autonomen Amortisationskasse 2872 (Abn. 100), Privat- guthaben 9915 (Abn. 680), Verschiedene 188 (Abn. 64), Devisen in Report (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknoten-

_Umlaufs und. der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold

74,79 o]o (T4,T2 0/0).

London, 9. Oktober. (D. N. B.) Wo Vank von England vom 9. Oktober 193 ZU- und Abnahme im Ver

enausweis der

(in Klammern j j leih zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: m Umlauf befindlihe Noten: 402 120 (Zun. 90), hinterlegte oten 51 560 (Abn. 50), andere Regierungssicher- eiten der Emissionsabteilung 246 860 (Zun. 40), andere Sicher- etten der Emissionsabteilung 1080 (Abn. 50), Silbermünzen- estand der Emissionsabteilung 1540 (unverändert), Goldmünzen- Und Barrenbestand der Emissions8abteilung 193 670 (Zun. 30), Depositen der Regierung 35 990 (Zun. 10 540), andere Depositen: Banken 75 080 (Abn: 5790), Private 38 600 (Abn. 530), Regierungs- siherheiten 85 490 (Zun. 2970), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 17 620 (Bun. 370), Wertpapiere 11850 (Zun. 250), Gold- und Silberbestand der Bankabteilung 790 (unverändert). Ver- hältnis der Reserven zu den Passiven 34,97 egen 36,09 9%, learinghouseumsay 735 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrs 105 Millionen, mehr.

Ausweis derBanca d’Ztalia vom 30. September.

Mailand, 11. Oktober. Der Ausweis der Banca d'Ftalia vom 30. September zeigt einen weiteren Rückgang der Gold- can von 4,33 auf 4,25 Milliarden Lire und der Valuten- rejerven von 417,93 auf 392,53 Mill. Lire. - Die Lombards w von 2,63 auf 3,01 Mrd. Lire angestiegen. Der Banknotenumläuf hat bereits. die 15 Mrd.-Grenze überschritten und wird mit 15,27 gegey 14,92 Mrd. Lire ausgewiesen, y j

Englische Kohlenindustrie vor einer Oohnkrife ?

London, 11. Oktober. Die englische Kohlenindustrie steht zur Zeit am Vorabend einer Lohnkrise, die möglicherweise ernste Folgen haben wird. Die Forderung der Bergarbeitergewerkschaft nah einer gesamtenglischen Erhöhung der Bergarbeiterlöhne um zwei Schillinge je Tag ist bisher von den Bergwerksbesißern abgelehnt worden. Die Bergarbeitershaft wird, wie „Morning Post“ meldet, am 17. Oktober auf einer Sondersizung in London die Schritte erwägen, die sie im Falle eiter anhaltenden Weige- rung der T best MIen unternehmen will. Sollten radikale Maßnahmen beschlossen werden, so sei eine englishe Fndustrie- krise zu befürchten; denn der Gewerkshaftskongreß und die Arbeiterpartei seien verpflichtet, die Bergarbeiterorganisation in allen Maßnahmen zu unterstüßen. Die Hauptschwierigkeit liege darin, daß die Grubenbesißer weder die Vollmacht noch die Absicht hätten, auf einer gesamtenglischen Grundlage mit den Gewerk- haften zu verhandeln.

Bemerkenswerterweise erklärte der englishe Kriegsminister Lord Halifax im Verlauf einer Rede in Sheffield, daß die Kohlen- krise neben dem italienisch-abessinishen Konflikt eine düstere Wolke am englishen Himmel darstelle. Er hoffe, daß alle Be- teiligten auf beiden Seiten nicht vergessen, daß der Friede in der Kohlenindustrie ein ausschlaggebender Faktor auf dem Wege der englishen Wiedererholung sei. i :

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Steigende Beschäftigung der ungarischen Eisen- und Maschinenindustrie.

Budapest, 10. Oktober. Die Arbeiterzahl in der ungarischen Eisen- und Maschinenindustrie hat (gegenüber dem Tiefstand vom Jahre 1933 mit 31 000) nunmehr einen Hochstand von 46 000 érreiht. Davon sind bei der Rimamuranyer 8000, bei den s\taat- lihen Eisenwerken und Maschinenfabriken 7000 Arbeiter be- schäftigt. Die Firma Manfred Weiß hat schr bedeutende Auf- träge für ihr Röhrenwerk hereingenommen; der größte Auftrag- geber ist die European Gas. Die Rimamuranyer konnte nicht nur ihre Roheisenproduktion, sondern auch ihre Erzeugung an feinen Stahlwaren erheblich e Die staatlihen Eisenwerke und Maschinenfabriken sind hauptsächlich mit Brückenbauten be- schäftigt. Die Ganz & Co. A.-G. hat namhafte Auslandsaufträge an Scnelltriebwagen, ferner inländische Aufträge für Heizkessel in größerem Ausmaße hereingenommen, :

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Berliner Börse am 11. Oktober.

Kleines Geschäft.

Die Berliner Börse stand heute erneut im Zeichen eineL abwartenden Haltung des Publikums. Es herrschte zunächst fast völlige Geschäftsstille. Die Tendenz war eher etwas s{hwächer als gestern. So Fdiea auch die vteilten Kurse unter den Schlußa4 notizen des Vortages ein. Jm weiteren Verlauf war die Kurs- entwicklung uneinheitlich ohne wesentlihe Schwankungen. Vieles Papiere erhielten auc heute keine Schlußnotiz.

Am Montanmarkt blieben die im allgemeinen erwarteten wesentlichen Kursbesserungen bei Stahlverein aus. Das Papier konnte nur eine Verbesserung um !s % verbuchen. Auch Klöckner und Otavi zogen um je 14 an, während Schles. Berg und Harpener um je % nahgaben. Stolberger Zink hörte man 75. Die meisten Braunkohlenpapiere gelangten wiederum niht zur Notiz, lediglih M Genuß konnten leiht um 4 erhöhen, während Rheinische

raunkohlen um % nachgaben. Am Kalimarkt war die Ent- wicklung nit einheitlich. Während Salzdetfurth: ihren Kurs um 14 verbesserten, gaben Burbah um 4 und Wintershall um 14| nach, Kali Aschersleben hörte man 13114. - Wesentliche Vera änderungen in den chemischen Werten waren nit festzustellen, nur Deutsche Erdöl verloren um 4. Goldshmidt höcte man 1044. Recht Pa 4 war die Kursgestaltung am Elektro4 markt, doch überwogen hier die Verluste. So- büßten Felten, Schuckert und Vogel Draht je 1% ein. Elektr. Werke Schles4 gaben um 1 nah und BKL. um %. Chade Serie A bis C hin4 gegen verbesserten erneut ihren Stand, diesmal um 1%, ahmeyer erhöhten leiht um 4 und Hambg. Elektr. Werke um 4, Die Entwicklung bei den Spezialpapieren war stark von Zufalls4 orders abhängig. Die Gummiwerte gelangten überhaupt nicht zur Notiz. Unverändert war die Lage im Verkehrswesen. Von den Papierwerten verloren Feldmühle um 1%. Bei den Brauereien gaben Schultheiß um 4 nah. Von den Baua4 unternehmen verloren Holzmann 14. Deutscher Eisena handel büßten 4 ein und Maschinenbauunternehmen 4. Braua bank und Reichsbank konnten ihren Kurs um je 4 % befestigen. Unverändert war die Lage in den Autowerten. Orenstein , & Koppel zogen um an. Von den Schiffahrtswerten gaben Hapag 4 nah. Fn den Textilwerten verloren Bemberg erneut 1% und Aku %. Conti-Linol. hörte man ‘139, Deutsches Atlanten, Junghans und Otavi erhöhten um je 2:

Am Kassamarkt hielten von den Großbankpapierén Berliner Handelsgesellshaft ihren Kurs. Dresdner und- Deutsche Bank gaben je nah, Commerzbank büßten 1 % ein. Am Renten= markt war die Lage wenig verändert. Tagesgeld hörte man mit 3 bis 34 und darunter. Der Dollar notierte in Berlin unverändert mit 2,488 und das Pfund mit 12,20 (12,2014).

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Generalversammlunaskalender für die Woche vom 14. bis 19. Oktober 1935,

Montag, 14. Oktober. Berlin: Bank für Brau-JFndustrie, Berlin-Dresden, 11 Uhr. Berlin: C. Sthlesinger-Trier & Co. K. a. A. i: L., Berlin, ao, H.-V., 17 Uhr. Magdeburg: Magdeburger Bau- und Credit-A.-G. i. L., Magde4 burg, 11 Uhr.

Dienstag, 15. Oktober.

Berlin: Rotophot A.-G. für graphische Jndustrie, Berlin, 11 Uhr, Dresden: Mechanische Weberei A.-G,, Zittau, 11 Uhr. 9

Mittwoch, 16. Oktober. Berlin: N O orie n Rheingau A.-G., Berlin, ao. H.-Vz „0-0, H.-V., 15 É. Stettin: Stettiner Oderwerke A.-G: für: Schiff- und Maschinen4 bau, Stettin, 12 Uhr.

Donnerstag, 17. Oktober. Braunschweig: Mühle Rüningen A.-G,, Rüningen in Braun= 7 Oelg, 11 UHE: Düren: Fsola Werte A.-G., Düren, 16 Uhr.

Freitag, 18. Oktober. Berlin: A.-G. für Anlagewerte, Berlin, ao. H.-V., 12 Uhr. Berlin: Alemannia Vereinigte Tonwerke A.-G., Berlin, 11 Uhr, E es, und Elektricitätswerke Cölleda A.-G., Bremen, x.

Berlin: Gaswerk Arolsen A.-G., Bremen, 12 Uhr.

Berlin: Gaswerk Gifhorn A.-G., Bremen, 12 Uhr.

Darin: Mg Mitie Kohlen- und Kokswerke A.-G., Stettin,

12 ) Rheydt: Kühn, Vierhaus & Cie. A.-G., Rheydt, 11 Uhr. Sonnabend, 19. Oktober.

AEO fee SORORIdorE vorm. H. Wißner A.-G., Zella-Mehlis, M Berlin: Norddeutsche Tricotweberei A.-G., Berlin, 15 Uhr. : MEMLAN Bi n off & Widmann A.-G., Wiesbaden-Biebrich, / i 12 UbL Köln: Vereinigte Ultramarinfabriken A.-G. vormals Leverkus, Zeltner & Consorten, Köln, 10 Uhr.

Devisenbewirtschaftung.

Neiseverkehr nach der Schweiz.

Wie bereits mitgeteilt wurde, is zwishen der Deutschen Regierung ‘und dem Schweizerishen Bundesrat mit sofortiger Wirkung ‘eine Vereinbarung zur Wiederingangseßung des Reise- verkehrs von Deutschland ‘nah der Schweiz, einsGließlich des Sanatoriums- und Studienaufenthalts in der Schweiz, für die Monate Oktober und November 1935 getroffen worden. Die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat durch Runderlaß an die Hepisenltellen die näheren Bestimmungen für die Durch- führung des Abkommens getroffen. Die Abgabe und Qs der Reisezahlungsmittel (Reiseshecks, Reisekreditbricfe, Hote aut= scheine usw.) wird sih im wesentlihen in derselben Weise ab=- wickeln, wie dies bis Ende August 1935 im Reiseverkehr mit der Schweiz der Fall war.

Als wichtigste Neuerungen sind folgende Bestimmungen Gen, Die Einlösung der Kreditbriefe, Reiseshecks und

kfreditive erfolgt künftig in der Weise, daß in der Schweiz nur ein t von 50 Schweizer Franken sofort in bar ausgezahlt wird, während für den gesamten Restbetrag auf Schweizer Franken lautende Sachgutsheine und Bargutsheine ausgegeben werden. Der Reisende hat einschließlich der ersten Baraus- zahlungen Anspru auf Barauszahlung von 50 Schweizer Franken für jede Woche seines Aufenthaltes in der Schweiz; jedoch darf die zweite Barzahlung frühestens am T7. Tage, die dritte frühestens am 14. und die vierte frühestens am 21. Tage nach der Auszahlung der ersten 50 Schweizer Franken erfolgen. Die Sach=- gutsheine dienen im wesentlichen zur Bezahlung der Rechnungen von Betrieben des Gastwirtschaftögewertes, von Garagen und Tankstellen sowie von Fahrausweisen für \hweizerishe Strecken.

rue sind die Reisenden berechtigt, Anschaffungen des täglichen

Reisebedarfs, Arztrehnungen, Skikurs- und Bergführertaxen und ähnliche S E durch Hingabe von Sachgutsheinen an die Hotels durch diese bezahlen zu lassen.

Personen, die‘ durch amtsärztliches Zeugnis nachweisen, daß

ba sich *in einem Schweizer Sanatorium oder einer ähnlichen Anstalt einex ârztlih geleiteten Kur unterziehen müssen, können