1935 / 269 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Nov 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Reich3- und Staat83anzeiger Nr. 269 vom 16, November 1935.

Irichtamtliches.

Verkehrswesen.

Sitzung des Postbeirats.

l Im Reichspostministerium fand am 14. November unter dem Voxrsiß des Retchspostministers, Freiherrn von Elhß- Rübenadch, eine Sißung des Beirats der Deutschen Reichspost statt. Der Ministér betonte einleitend, daß es in der verhältnis- utäßig langen Zeit, die seit der leßten Tagung verflossen ift, weniger darauf ankam, große umwälzende' Neuerungen in An- griff zu nehmen, als darauf, die bereits bei der leßien Sißung gesteckien Ziele in zäher Kleinarbeit nah und nah zu verwirk- lichen. So seien dieje Monate ausgefüllt worden mit zahlreichen Aufgaben auf staatlihem und sozialem Gebiet und mit Arbeiten zum wirtschastlihen Aufbau Deutschlands. Darüber hinaus stellte die Wehrhaftmahung unseres Volkes ganz besondere Anforde- rungen. Der Minister wies dann auf die mühevolle Kleinarbeit hin, welche die Beamten, Angestellten und Arbeiter für die Saar- Eg und bei der Rügliederung des Saarlandes geleistet aben. __ Während die erste Tagung des Postbeirats mehr den grund- säbßlichen Fragen galt, wurden in dieser Sißung die Fortschritte auf den verschiedenen Arbeitsgebieten der Deutshen Reichspost behandelt. Zur Finanzlage wurde bemerkt, daß das Reinver- mögen der Deutschen* Reichspost, das sich aus dem Sonderver- mögen, dem Betriebsmittelfonds und der geseßlihen Rücklage zu- sammenseßt, seit 1924 um fast 700 Millionen RM gestiegen ist. Wenn die Bilanzen in den lebten drei Fahren im Gegensaß zu der davorliegenden Zeit keine Zuweisungen zum Vermögen, son- dern eine Verminderung des Sondervermögens ausweisen, so ist das in der Hauptsache auf die hohen Ablieserungen an das Reich zurückzuführen. Für das laufende Rehnungsjahr beträgt diese Ablieferung bei einer geshäßten Einnahme von 1700 Millionen Reichsmark rund 100 Millionen RM. Welche wichtige Rolle die Deutsche Reichspost als Auftraggeberin im allgemeinen Wirt- \haftsleben spielt, geht daraus hervor, daß in der Zeit von 1924 bis 1934 für die Beschaffung von Sachgütern rund 3 Milliarden Reichsmark verausgabt worden sind. Zusammenfassend wurde festgestellt, daß die Finanzen der Deutschen Reichspost geordnet, die Vermögenslage und die Lage des Haushalts befriedigend sind; die Ausgaben finden in den Einnahmen volle Deckung, die Liqui- dität ist durchaus gesichert.

Die .Verkehrsentwicklung läuft in ruhigeren Bahnen als im Rechnungsjahr 1934, ist aber durhaus zufriedenstellend. Der Briefverkehx nimmt ständig zu, auth der Paketverkehr hat sih ge- hoben. Jm geldmäßigen Umsaß des Postscheckverkehrs ist im laufenden Kalenderiahr eine Steigerung um fast 9 ? eingetreten. Die Zunahme der Sprechstellen hält an, überaus günstig ist das Anwathsen der Rundfunkhörerzahlen. Der seit Fahren beobachtete Verkehrshwund bei den Telegrammen seßt sih leider fort.

Die Deutshe Reichspost hat die Federführung im Aus\huß für Normung und Vereinheitlihung der Kraftfahrzeuge in einer vom Reichsverkehrsminister gebildeten Arbeitsgemeinschaft für Kraftfahrwesen und ist auh an den Arbeiten des „Forschungsrates für das Kraftfahrwesen beim Reichsverkehrsministerium“ beteîi-

ligt. Mit besonderem Nachdruck hat sih die Deutsche Reichspost der Versorgung ihres Kraftfahrbetriebs mit heimischen Betriebs- mitteln angenommen. Seit fünf Fahren fahren die tostkraftfahr- zeuge mit Kraftstoffen aus deutshem Benzin, neuerdings au

in großem Umfang mit deutschem Motorenöl. Die Versuche mit Reichgasen und Dieselkraftstoffen aus deutscher Braunkohle sind abgeschlossen. Jn nächster Zeit werden die ersten Kraftfahrzeuge

Handelsteil.

Berliner Börse am 16. Itovember.

Eirtige Glattstellungen aber nicht unfreundlic. Es hat si herausgestellt, daß die gestrige starke Aufwärts-

bewegung an der Berliner Börse anscheinend doch etwas Üüber- stürzt erfolgte. Die Kulisse zog es daher heute vor, die erzielten Gewinne teilweise wieder mitzunehmen. Verkäufe der Privat- kfundschaft waren indessen nicht zu bemerken, doh hat das Fnter- esse von dieser Seite meist wieder nachgelassen. Die Grundstim- mung war niht unfreundlich, wenn N, auch in einem Teil der Papiere kleine Rückgänge zeigten. Andererseits kam die zuver- sihtliche Grundstimmung in teilweisen neuen Kurssteigerungen zum Ausdruck. Bei ruhigem Geschäft hielt \sich die freundliche Grundstimmung bis zum Schluß des Verkehrs.

Am Montanmarkt waren ebenso wie am Vortage Buderus wieder sehr fest (+ 3), während sonst die Mehrzahl der Montan- papiere um %% % abbröckelten. Unter den Braunkohlenwerten waren Jlse (+ 1) und unter Kalipapieren Salzdetfurth (+ 3) leicht gefragt. Den größten Kursgewinn hatten heute Chemische Heyden zu verzeihnen (+ 4) im Zusammenhang mit Meldungen über befriedigenden Geschäftsgang. Sonst waren chemische Werte ebenfalls meist eine Kleinigkeit niedriger. Am Elektromarkt gingen die gestern vernachlässigten Rheinische Elektrizität um 914 97 nah oben, Chade lagen sogar bis zu 3/4 Mark höher. Andererseits bemerkte man Glattstellungen in Gesfürel, Lah- meyer und Shlesishe B Gas (je 1), desgleihen in den ver- schiedenen Kabelwerten, von denen Deutsche Kabel 2 % und Vogel Draht 1% % einbüßten. Unter den Spezialpapieren lagen Feld- mühle und Waldhof sowie Reichsbank bis zu 14 % höher, anderer- seits verloren Westdeutshe Kaufhof, Muag und Schultheiß je

L959, j N

Am Kassamarkt war die Kursgestaltung niht ganz einheit- lich. Für einige Werte bestand noch etwas Nachfrage, unter anderem für Berliner Handelsgesellschaft (+ 1). Rentenwerte zeigten meist behauptete Kurse. Tagesgeld hörte man wiederum 3 bis 314 %. Am internationalen Devisenmarkt waren die Ver- änderúngen kaum nennenswert, in Berlin blieben Dollar und Pfund mit 2,488 bzw. 12,24 RM unverändert.

Deutsche Handelskamrner für Polen Geschäftsstelle Warschau.

Die Deutsche Handelskammer für Polen hat nah Abschluß des Wirtschaftsvertrages zwischen Deutschland und Polen ihre Be- auftragtenstelle in Warschau in eine ordentliche Geschäftsstelle umgewandelt. Zum Leiter dieser Geschäftsstelle ist der bisherige Beauftragte Arno Kindler: in Warschau ernannt worden. Die Anschrift der Geschäftsstelle lautet: Deutsche Handelskammer für Polen, Geschäftsstelle Warschau, Wars8zawa 1, ul, Zgoda 12. m. 10. Die Geschäftsstelle wird'die Fnteressen der deutschen Firmen in Polen wahrnehmen und vor allen Dingen den deutschen Kaufleuten, welche nah Warschau kommen, in den Fragen des Handels- verkehrs mit Polen durch Rat und Tat zur Seite stehen. Fm übrigen werden Auskünfte über alle Fragen des deutsh-polnishen Handelsverkehrs, insbesondere über Absaymöglichkeiten, Zoll- und Kontingentsfragen sowie Rechtsfragen wie bisher auch von den Geschäftsstellen der Kammer in Breslau I, Graupenstr. 15, und in Bexlin NW 7, Dorotheenstr, 11, erteilt,

mit Holzkohleantrieb eingeseßt. Seit einigen Monaten werden auch Wagenreifen aus synthetishem Gummi erfolgreih erprobt.

Jm Personalwesen ging das Ziel dahin, die Deutsche Reichs- post, dieses wichtige Nachrichteninstrument, fest in die Hand des Führers zu legen, die rund 400 000 Köpfe des Unternehmens zu einem Block der Kameradschaft zusammenzushweißen und hinter den Führer zu stellen. Die Personalpolitik wurde in national- sozialistishem Sinne umgestellt, alle unzuverlässigen Elemente wurden enifernt und gleihzeitig Maßnahmen zur Sicherung geeigneten Nahwuchses getroffen. Das Ausbildungs- und Prü- fungswesen wurde neu geregelt und alles getan, um den vor=- handenen Personalkörper immer mehr mit dem Geist des Natio- nalsozialismus zu durchdringen. Zahlreih sind die Maßnahmen auf dem Gebiet der Sozialpolitik, des Arbeitsrechts und zur Her- stellung der Betriebsgemeinschaft. :

Das deutscbe und das Deutschland mit den Nachbarländern verbindende Lustpostneß umfaßte im Sommer 1935 99 (jeßt im Winter 59) Linien und ermöglichte einen Luftpostaustaush mit allen europäishen Ländern außer Portugal und Luxemburg. Die deutshen Linien hatten eine Ausdehnung von xund 42500 km. Hinzu kommt das 8100 km umfassende Neß des mit der Deutschen Lufthansa eng zusammenarbeitenden Condor-Syndikats in Bra- silien. Zur bedeutendsten deutschen Luftpostverbindung hat sih die rund 15500 km lange Linie nach Südamerika entwickelt, die gegenüber dem gewöhnlihen Verkehr Zeitgewinne von 13 bis 90 Tagen bringt. Zu einer anderen deutshen Hochstraße des Weltverkehrs wird ih hoffentlih die Luftpostverbindung mit den Vereinigten Staaten von Amerika gestalten, die das seiner Voll- endung entgegengehende Luftschiff „LZ 129“ und vielleiht auch die Flugzeuge der Deutschen Lufthansa im nächsten Jahr versuh8- weise aufnehmen sollen. Die Einrichtuna eines deutschen Luftvost- dienstes Berlin—Kairo ist geplant; die Verlängerung dieser Linie nach Bagdad und dem Fernen Osten ist für spätere Zeit in Aus- siht genommen.

În Fernsprechbetrieb sind gegenwärtig 83 % aller Haupt- anshlüsse auf Wählbetrieb umgestellt. Von den Vermittlungs- stellen haben noch 52 % Handbetrieb. Die Ortsfernsprehneße mit mehr als 10 000 Hauptanschlüssen haben mit geringen Ausnahmen Wählbetrieb. Es is in Aussiht genommen, jährlich 60 000 his 70 000 Anschlüsse auf Wählbetrieb umzustellen. Um für den stei- genden Fernverkehr einen ausreihenden Leitungspark bereitzu- stellen, werden die neuen Fernkabel duxch besondere technische Einrichtungen stärker ausgenußt. Der beshleunigte Fernverkehr, der die Ausführung der Ferngespräche unmittelbar im Anschluß an die Anmeldung vorsieht, ist ausgedehnt worden. Um die Ver- breitung des Fernsprechers zu steigern und weitesten Bevölkerungs- kreisen die Anschaffung eines Fernsprehanschlusses zu erleichtern, hat die Deutshe Reichspost die tehnishe Entwicklung von Ge- meinshaftsanshlüssen so weit gefördert, daß demnächst praktische Versuche mit fol en Anschlüssen gemacht werden können.

Mit dem von der Deutschen Reichspost entwickelten hoh- frequenten Drahtfunk, der den drahtlosen Funk ergänzen soll, laufen gleihfalls Versuche.

Es wurde dann noh über den Ausbau des Rundfunksender- neßes und die Fortschritte im Fernsehen berichtet. Jm Anschluß an die Sibung wurde der neue Fernsehfilm „Das Auge der Welt” gezeigt, der zur Zeit in dén Lichtspielhäufern läuft, und der Stand des Fernsehens praktish vorgeführt. Der Film fand ebenso wie

der gleichfalls gezeigte Luftpostsilm „Briefe fliegen über den Ozean“ großen Beifall. Lia

Deutsch-japanische Wirtschaftsbesprechungen.

Tokio, 15. November. Amtlich wird mitgeteilt, daß zwischen der deutschen Wirtschaftskommission und“ der Wirtschaftsabteilung des Auswärtigen Amtes eine Aussprache über eine Verbesserung der Handelsbeziehungen der beiden Länder stattfand, wie auch über eine Förderung des deutschen Handels mit Mandschukuo. Die deutshe Kommission verläßt Tokio am 26. November und begibt sich nach Mandschukuo zum - Besuh wichtiger Jndustriezentren wie Hsinking, Harbin, Mukden und Dairen, um die Möglich- keiten für eine Förderung des Handels mit Mandschukuo zu untersuchen.

Gutachten der Reichswirtschaftskammer zu Fragen des Zugabeverbots.

Jn einem Erlaß von Ende Juni 1935 hat sih der Reichs- und Preußische Wirtschaftsminister gegen Umgehungen des Zu- gabeyerbots gewandt. Es handelt sih dabei um Mißbräuche der Ausnahme für die handelsüblihe Verpackung und Umgehungs- versuhe durch sogenannte Kopplungsgeschäfte. Beide Verstöße greifen häufig ineinander. Neben den Fällen, die zweifelsfrei eine Geseßesverlezung darstellen, geben aber zahlreihe Grenzfälle be- rechtigten Anlaß zu Zweifeln. Da im Fnteresse der Sicherheit des geschäftlichen Verkehrs, eine grundsäßlihe Klärung erforderlich er- scheint, hat der Reichs- und Preußische Wirtschaftsminister die Reichswirtschaftskammer beauftragt, die Zweifelsfragen im Mei- nungsaustaush mit den beteiligten Gruppen der Organisation der gewerblichen Wirtschaft zu klären und auf Grund der Verhand- lungen ein Gutachten zu erstatten.

Jn dem Gutachten der Reichswirtschaftskammer, das nunmehr vorliegt, werden zunächst die Grundsäße entwickelt, die für die Beurteilung der Fragen der handelsüblihen Verpackung und der gekoppelten Verkäufe maßgebend sind. Dabei werden die Gesichts- punkte angegeben, die Uebershreitungen der Grenzen für die Handelsüblichkeit von Verpackungen und Umgehungen durch Kopplungsgeschäfte erkennen lassen. Die Grundsäße finden ihre Ergänzung in Zusammenstellungen konkreter Beispiele für zulässige und unzulässige Fälle aus einzelnen Warengruppen (Porzellan, Steingut, Steinzeug und Hohlglas), leichte Blehwaren, verzinkte und emaillierte Blehgefäße und Korbwaren), die vorzugsweise zur Verpackung anderer Waren oder zur Kopplung mit anderen Waren benußt werden. Diese Beispiele, die sich hauptsächlich auf die zweifelhaften Einzelfälle beziehen und die selbstverständlich nicht vollständig sein können, dienen “der Veranschaulihung der Grund- säße. Damit ist auf den bisher umstrittenen, wichtigsten Gebieten eine Klarstellung erreicht. Für ein Teilgebiet (Textilverpackungen) {weben zur Zeit allerdings noch Verhandlungen. Soweit auf anderen, bisher niht behandelten Gebieten über die Anwendung der Grundsäße Zweifel bestehen sollten, wird die Reichswirtshafts-

| kammer im Bedarfsjalle eine ergänzende Klarstellung vornehmen.

Sonntag, den 24. Nov.

rechte,

Kunft und Wissenschaft.

‘Spielplan der Berliner Staatstheater vom 17. bis 29, November.

Staatsoper. Sonntag, den 17. Nov, Palestrina. Musikal. Leitung: Heger. Beginn 19 Uhr. Montag, den 18. Nov. Cavalleria rusticana/Bajazzo, __ Musikal. Leitung: Swarowsky. Beginn: 20 Uhr. Dienstag, den 19. Nov. Fidelio. Musikal. Leitung: Krauß, Beginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 20. Nov. Parsifal. Beginn: 19 Uhr. Donnerstag, den 21. Nov. Lohengrin. Heger. - Beginn: 19 Uhr. Freitag, den 22, Nov. Cosi fan tutte. So mahen's alle, Musikal, Leitung: Krauß. Beginn: 20 Uhr. Sonnabend, den 23. Nov. Zum 400, Male: Troubadour, tusikal. Leitung: Bleh. Beginn: 20 Uhr. Gastspiel Benjamino Gigli. Rigo- letto. Musikal. Leitung: Swarowsky. Beginn: 20 Uhr, Montag, den 25. Nov. Tannhäuser. Musikal. Leitung: _ Heger. Beginn: 1914 Uhr.

Mittwoch, den 27. Nov, Gastspiel Benjamino Gigli. - Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20. Uhr. Freitag, den 29. Nov. Gastspiel Benjamino Gigli. Bohè me,

Musikal. Leitung: Blech. Beginn: 20 Uhr.

Staatiliches Schauspielhaus.

Sonntag, den 17. Nov, Egmont. Beginn: 20 Uhr. Montag, den 18. Nov. König Lear. Beginn: 20 Vhr. Dienstag, den 19. Nov. Egmont. Beginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 20. Nov. Thomas Patine. Beginn: 20 Uhr, Donnerstag, den 21. Nov. Egmont. Beginn: 20 Uhr. Freitag, den 22, Nov. Egmont. Beginn: 20 UhL. Sonnabend, den 23. Nov. Thomas Paine. Beginn: 20 Uhr, Sonntag, den 24. Nov. Thomas Paine. Beginn: 20 Uhr, Montag, den 25. Nov. König-Lear. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus.

Sonntag, den 17. Nov. Zwei Herren aus Verona, BVe- ginn: 20 Uhr. Montag, den 18, Nov, 20 Uhr. t 19, Nov. Himmel auf Erden. Beginn; á d Mittwoch, den 20. Nov. Geschlossen (Bußtag). e M den 21. Nov. Himmel auf Erden. Beginnf L Freitag, den 22, Nov. Zwei Herren aus Verona. Be- ginn: 20 Uhr. Ma ea den 23, Nov, Himmel auf Erden. Beginn x. Sonntag, den 24. Nev. Geschlossen (Totensonntag). De fes 25, Nov, Himmel auf Erden. f i

ERENORS R I RE A P C E E E Is’ R E S S S E E D R S 0 Bei beschränktenBVauausschreibungen Angebots-

Musikal. Leitung: Heger, Musikal. Leitung:

Tos caq,

Himmel auf Erden. Beginn

Beginn(

abgabe nur von zuverlässigen Auftragnehmern,

Der Reichsfinanzminister hat sih in einem Rundschreiben an den Generalinspektor ih das deutsche Straßenwesen mit dem Verfahren. bei beschränkten Aus\schreibungen befaßt. Dies Rund- schreiben ist jeßt durch. den. Jnnenminister den Leitern der Gr

meinden übermittelt mit.“ dem Ersuchen, - möglichst nach. diesen

Vorschriften zu verfahren. Jn dem Schreiben, das für “Bau- unternehmen von Wichtigkeit ist, heißt es:

„Mein Rundschreiben vom 25. 5. 1935 H 4020/27/37 T-B Bau geht davon aus, daß bei beshränkten Ausschreibungén nur solhe Auftragnehmer zur Angebotsabgabe Cl itefo balt iverden dürfen, die alle in dex Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB.) und in dem vorerwähnten Rundschreiben aufgeführten Sicherheiten bieten. Von N Auftragnehmern muß angenont- men werden, daß sie in der Lage sind, ihre Leistungen richtig zu berechnen; ihre Angebote werden daher mit großer Wahrscheinlich- leit die für den Betrieb des Bieters Zagtncsanei und auskömm- lihen Preise enthalten, Hieraus ergibt sih aber auch, daß bei beschränkten Aus\chreibungen solche Auftragnehmer nicht zux An- gebotsabgabe aufgefordert werden dürfen, von denen bekannt ist, daß sie Preise fordern, die in offenbarem Mißverhältnis zu den verlangten Leistungen stehen; von ihnen wird niht angenommen werden können, daß je die erforderlichen Sicherheiten bieten.

Selbstverständlih entbindet aber auch die Beschränkung des Bewerberkreises in dem vorerwähnten Sinne die Baudienststellen nit von der Pflicht, die Angebote sahlich und rehnerisch gewissen- haft zu prüfen, weil erfahrungsgemäß au zuverlässigen Auftrag- gebern Frrtümer unterlaufen können, die auf. die Zuschlags- exteilung von wesentlihem Einfluß sind.

Bei öffentlihen Ausschreibungen ist die Ausscheidung von Bewerbern, die die erforderlichen Sicherheiten niht bieten, erst möglich, wenn die Angebote vorliegen und die Namen der Be- werber bekannt sind. Es müssen daher auch hier bei dex Prüfung der Angebote sinngemäß zunächst alle Bewerber von der ZU- shlagserteilung O werden, die nicht zu dem Kreise gehören, aus dem bei beshränkten Ausshreibungen diejenigen ausgewählt werden, die zux Angebotsabgabe aufgefordert werden,

Eine Ershwerung der Verteilung der Aufträge tritt dur das in meinem Schreiben vom 25. 5. 1935 vorgesehene Verfahren niht ein, weil nach A § 8 Ziff. 3 der VOB. bei beschränkten Auss\chreibungen mit den zur Angebots8abgabe aufzufordernden Unternehmern möglichst gewechselt werden soll. Auftragnehmer, von denen bekannt ist, daß sie bereits mit Aufträgen gesättigt sind, werden daher bet beshränkten Ausschreibungen in der Regel niht zur Angebotsabgabe aufzufordern sein, und es bestehen meines Erachtens auch keine Bedenken, bei öffentlihen Aussche!l- bungen sinngemäß Angebote solcher Unternehmer bei der Zu- \chlagserteilung unberücksichtigt zu lassen.“

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Das Arbeitsprogramm der Fnternationalen Sandelskammer für 1935—1937.

Paris, 16. November. Dex Verwaltungsrat dex Fnternatio nalen Handelskammer hat einem vorgeshlagenen Arbeitspr0- gramm, das den Rahmen für die Tätigkeit der Kammer in den «Fahren 1935 bis 1937 bilden soll, zugestimmt. U. a. soll die Arbeit auf folgenden Gebieten fortgeseßt oder neu begonnen werden: FFnternationale Kartelle, Zollwesen, Handelswerbung banktechnische Fragen, Vereinheitlihung gewisser Bankurkunden, Zusammenarbeit der Wertpapierbörsen, Steuerfragen, Doppel- besteuerung, Dokumentenakkreditive, Terminhandel, Absagorgan!/ sation, Fragen der internationalen Werbung, Eisenbahn-, Ueber- land-, See- und Luftverkehrswesen, Zusammenarbeit der einzelnen Verkehrsmittel, internationales Telegraphen-, Fernspreh- und Postwesen einschließlich der Luftpost, rehtlihe Fragen, wie Schuß des gewerblichen Eigentums, Schuß dex Pressenahrichten, Ein- g der einzelnen Handelspreise bei Markenartikeln usw tehtslage ausländischer Gesellschaften, handelsübliche Vertrags formeln sowie eine neue Umfrage über Konkurs- und Gläubiger-

feme eES

wirtschaftliche

“daß der nächste Ausweis

zösishen Staatsrenten.

““wesentlich zur Abberufung von Geldern

. erhöhung hat vorgenommen ‘werden müssen, ist ein

Reichs3- und Staat3anzeiger Nr. 269 vom 16. November 1935. C. 3

Wirtschaft des Auslandes.

England verlangt ab 18, Irovember Ursprungs- zeugnisse für Rae e den Nichtsanktions- aaten.

__ Genf, 15. November. Das Völkerbundssekretariat veröffent- licht eine Mitteilung der englischen Regierung, wona für Ein- fuhcen in das Vereinigte Königreich aus den an den Sanktions-

. maßnahmen gegen Ftalien niht teilnehmenden Ländern, näms-

lih Deutschland, Oesterreih, Ungarn, Schweiz (einschließlich

. Liechtenstein) und Albanien, vom 18. November ab Ursprungs-

zeugnisse erforderlih sind. Diese Bestimmung gilt nicht für Gold- und Silberbarren, ferner für Zeitungen eitschriften Bücher, ee Karten. Me A Gd, De

Die englishe Bestimmung über die Einfuhrzeugnisse für Waren aus den ‘nih: an den Sanktionen teilnehmenden E N findet auf solhe Waren keine Anwendung, die den lezten Aus- fuhrort vor dem 17. November 24 Uhr verlassen. Dieses Er- fordernis gilt als ‘erfüllt, wenn sie bis zu diesem Zeitpunkt vom

Teßten Versender der Eisenbahn oder einem anderen Transport-

unternehmen übergeben worden sind. Für Ausnahmen gelten

- folgende allgemeine Regeln:

1. Solche Waren, die auf einem Schiff eingeführt werden, das den Verladungshefen spätestens am 17. November um 24 Uhr verlassen hat, sind ohne weiteres oftsgenommen, ebenso Pakete, deren Poststempel noch vom 17. November datiert.

2, Wenn für nicht unter 1. fallende Waren eine Ausnahme von-der Bestimmung beantragt wird, muß bewiesen werden, daß deren leßter Empfänger sie spätestens am 17, November, 24 Uhx, einer Transportgesellschaft übergeben hat. Dieser Beweis kann durch Vorlage einer Empfangsbescheinigung der Eisenbahn, eines Schiffskonnossements oder einer durch etnen britishen Konsul beglaubigten Erklärung des Absenders erbracht werden.

Betrachtungen zur französischen Diskont- i ; erhöhung.

Paris, 15, November. Die im Gange befindlihen leiht angespannten Verhandlungen D Ae der Regierung und dem Finanzausschuß dèr Kammer dürften nicht ‘unwesentlih. beein- {lußt werden von der am. Donnerstag für das politishe und rtshi d Frankreih völlig überrashend angeordneten Diskonterhöhung der Bank von Frankreich von 3 auf 4%. Wenn man auch nicht der Ansicht der radikalsozialistischen „République“ zu folgen braucht, die auf der ersten Seite groß verkündet „Die Panik beginnt, wo wird das enden“, so läßt sich. eine gewisse Beunruhigung über den neuerlichen Goldabtluß der Bank von Frankreich niht verkennen. Weniger die Tatsache dieses Abflusses ist bermerfkfenswert als das Zeitmaß. Von den 667 Millionen Franken Gold, die seit dem leßten Ausweis der Bank von Frank- rei abgeflossen sind, entfällt nämlich dex Hauptteil auf die leßten Tage. An einem Tage diesex Woche betrug der Verlust allein 200 Millionen. Gut unterrichtete Kreise glauben zu wissen, daß die Abwanderungsbewegung noch im Steigen begriffen ist, so einen Verlust von einex Milliarde

Franken aufweisen dürfte. Es bleibt abzuwarten, ob durch das

_flassishe Mittel der Diskonterhöhung dex Abfluß entscheidend

achemmt werden kann.

Beunruhigt ist man auch über“ den tiefen. Stand der fran- Das Hauptpapier der 3 igen Renten 1st an der Donnerstagbörse auf 73,65 gefallen und hat damit einen tiefften Stand des Jahres erreicht, der noch unter dem der Wähxungskrise im Sommer liegt. Dabei hat der Höchststand dieses Papieres in diesem. Jahr bereits - 84,97. betragen. Auf lange E auf kurze Sicht --ist- das Leihgeld kiapþ und“ teurer demorden, «R i ;

“Die Ursache für den neuen Goldverlust. wird niht etwa in

“der internationalen Lage gesucht, sondern: in dem Mißtrauen, das

gewisse Auslandskreise in die innenpolitishe Entwicklung Frank-

_xeihs seben, ein Mißtrauen, das durch die leßten Verhandlungen

zwischen der Regierung und dem Finanzausschuß bzw, durch die bisherige Ergebnislosigkeit dieser Verhandlungen gestärkt worden

ist. Außerdem hat die feste Haltung der New Yorker Börse und

des- holländishen Guldens nah der Ansicht Pariser Finanzkreise aus Frankreih bei- getragen. Man verweist allerdings darauf, daß die Notendeckung mit heute 74,40 % völlig ausreichend sei, um allen Spekulationen und Angriffen auf den Franken zu begegnen. Aber die Tatsache, daß zur Werterhaltung des Franken bereits wieder eine Diskont- Warnungs- zeichen. :

Man fragt sich in Paris mit einer gewissen Besorgnis, ob der Finanzausshuß der Kammer dieses Warnungszeichen richtig werten wird. In finanzpolitishen Kreisen bemerkt man zu der cblehnenden Haltung des Finanzministers gegen die Schaffung einer Pensionskasse, daß bei einem völlig ausgeglihenen Haushalt eine solhe Kasse vielleicht geschaffen werden könnte, wenn nicht ein außerordentlicher Haushalt vorläge, dex seine M?ttel bereits aus Anleihen nehmen müßte. Eine Pensionskasse bedeute aber nihts anderes als eine Anleihemashine. Für Anleihen sei die Lage-shlecht. Die Börse folge sogar nur zögernd den Anforde- rungèn des Schaßamtes. Auch die vom Finanzausshuß vor- geshlagene persönliche Steuerkarte findet heftige Gegner. Diese Steuerkarte, so bemerkt man, die den Steuerbetrug ershweren und somit die Staatseinnahmen erhöhen soll, würde nämlich die Wirkung haben, daß viele überängstlihe Sparer und Kapitalisten ihr Geld in den Strumpf steckten, anstatt es auf der Bank zu lassen .und es in der Steuerkarte anzugeben. Dadurch. würden zum Nachteil des Staates weitere Milliarden thesaurlert und damit der wirtschaftlichen Betätigung entzogen werden.

Der französische Handelsminister über Wirt- schafts- und Währungsfragen.

Páris,- 16. November. Handelsminister Bonnet machte am Freitggapon vor dem Verwaltungsrat der Fnternationalen Handelskammer bemerkenswerte Ausführungen über die heutigen Wirtshäfts- und Währungsfragen. Der Minister legte die Gründe dar, die für die. Haltung der französischen Abordnung auf der leßten Tagung des Wirtschaftsausschusses des Völkerbundes maß- ite gewesen seien. Bonnet führte u. a. aus: Wenn auch un-

estreitbare Anzeichen dafür vorhanden sind, daß seit 1932 tin manchen Ländern eine Wiederbelebung und Wiedergesundung der Wirtschaft eingeseßt hat, so kann man trobdem niht von einer wirklihen Rückehr zu normalen Verhältnissen sprechen, - solange niht der internationale Waren- und Kapitalaustaush wieder in Gang gesegt- ist, Dies gilt für alle Länder, wie groß auch ihr Reihtum und die Mannigfaltigkeit ihrer Erzeugnisse sein mögen. Deshalb hat Frankreich diese Angelegenheit zur internationalen Erörterung gestellt. Dieser Schritt ist von allen în Genf ver- tretenen Ländern einmütig gebilligt worden. Insbesondere ist uns die wertvolle Unterstüßung der Vereinigten Staaten von Amerika zuteil geworden, deren berufenster Vertreter Hull unseren Vorschlägen vollkommen zugestimmt hat, Wir sind bereit, diesen Weg zu beschhreiten unter der Bedingung, daß wir sicher sein fönnen, es mit Ländern zu tun zu haben, die hinsichtlih des wirtshaftlihen Denkens von demselben Willen beseelt und bereit sind, die Verpflihtung auf sih zu nehmen, während der Laufzeit der Handelsverträge ihre Währung auf einer bestimmten Höhe stabil zu halten. Wir wollen auch in alle Verträge, über die augenblicklich verhandelt wird, derartige Vorschriften einfügen. Wenn wix uns auch einerseits auf eine Art und Weise schüßen |

müssen, die von manchen als übertrieben angesehen werden mag, so möchte ih doch besonders darauf hinweisen, daß die Abwertung von vielen Währungen seit vier Jahren für uns eine gefährliche Währunen geworden ist. So bleiben die Rückehr zu einer Währungsstabilität und die Rückehr zu freieren Handelsbeziehun- gen die zwei Hauptgrundsäpe, die die französische Regierung im Verlauf er nächsten Monate für ein gemeinsames Vorgehen den einzelnen Ländern anempfiehlt, um zu einer Ueberwindung der Krise zu gelangen. Der Minister schloß- seine Rede mit dem Hinweis darauf, daß die Regierung gerade heute für die Ein- leitung einer neuen Wirtschaftspolitik von einer verständigen und aufgeklärten öffentlihen Meinung unterstüßt werden müsse.

Ausbau der holländischen Eisenindustrie.

__ Paris, 15. November. Wie hier gemeldet wird, beabsichtigen die holländishen Hüttenwerke Muinc-Keizer einen Ausbau ihrer Walzwerksanlagen auf Fertigprodufkte, um ab Mitte 1936 den holländischen Markt mit Stabeisen, Profileisen und Walzdraht be- liefern zu können. Die Firma joll sich vor einiger Zeit gegenüber der Jreg verpflichtet haben, dem belgischen Aukensellerwoet Franco-Belge kein Rohmaterial mehr zur Herstellung von Walz- draht zu iiférn.

Um das dänische Valutagesezz. Abwictlung vorläufig unmöglich.

i Kopenhagen, 15. November. Der neue dänische Minister für Handel, Jndustrie und Seefahrt hat dém Reichstag einen Entwurf für ein neues Valutagesey vorgelegt, Er machte dabei einige Ausführungen über den Fnhalt des Geseßes, das u. a. ein Verbot des Verkaufs der sogenannten Valutaatteste sowie die Möglichkeit einer Preiskontrolle vorsieht, und betonte, daß in bezug auf die Notwendigkeit dex Erhaltung der Valutazentrale als Jnstrument zur Regelung des Handels mit dem Ausland kein Zweifel be- stehen könne. Nach einem Hinweis darauf, daß alle Länder eine Einfuhrregelung eingeführt hätten und unter Bezug auf die wiederholt in der dänishen Oeffentlichkeit geäußerten Wünsche nah einer Abwicklung des Valutägeseßes bezeichnete Minister Kjaerböl es als wünschenswert, wenn eine solhe Abwicklung des Geseßes durh eine Aenderung der internationalen Lage ermög- liht würde. Auf eine solhe Entwicklung deute im Augenblick aber nichts hin, und es sei daher vorläufig feinerlei Grund für eine Abwicklung des Geseßes vorhanden, um so mehr, als bei den Wahlen zum Folketing der N nach Beibehaltung des Valuta- geseßes zum Ausdruck gekommen sei, Nach einem Hinweis darauf, daß die Regierung sih bemüht habe, den bisher dem Geseh an- hängenden Mängeln abzuhelfen, betonte der Minister, daß die Einschränkung der freien Einfuhr troy der dadurch herbeigeführten Unannehmlichkeiten sowohl aus beschäftigungsmäßigen als auch währungs- und handelspolitishen Gründen notwendig sei. Das gemeinsame Juteresse mache diese Maßnahmen notwendig, und daher müsse. der einzelne sih beugen. Die Anpassung der Einfuhr an die Ausfuhr und die- Zahlungsfähigkeit sei Vorausseßung für die Aufrechterhaltung eines geordneten Geldwesens, das die not- wendige Grundlage eines gesunden dänishen Wirtschaftslebens darstelle. Gleichzeitig müsse dafür gesorgt werden, daß die benötig- ten Rohstoffe ins Land kämen, selbst wenn dies eine Einfuhr=- beshränkung für Luxuswaren mit sich bringe.

Der neue Kurs des Sowjetrubels.

_Ein politischer StabilisierungS8versuch. Moskau, 15. November. Die Verordnuny des Rates der Volks- kfommissare, die die Auflösung des „Torgsin“ und einen neuen Um- rechnungsfurs des Sowjetrubels in ausländishe Zahlungsmittel bringt, hat in der sowjetrussishen Oeffentlichkeit und in Ausländer- kreisen Moskaus großes Aufsehen erregt. Sie stellt einen Versuch der Sowjetregierung dar, auf dem Umwege über die Neuregelun( des Zahlungsverkehrs mit den Ausländern eine Stabilisierung ut der Grundlage: ein Sowjetrubel gleih drei französishe Franken, herbeizuführen. Was die Sowjetregierung veranlaßt hat, ein festes Verhältnis. des Rubels gerade zum französishen Franken herzu- stellen, der bekanntlih bis auf ein Fünftel seines Goldwertes ab- gewertet und nit unerheblichen Schwankungen ausgeseßt ist, läßt 19 nux vermuten. Es wird aber angenommen, daß bei diesem eschluß politishe Erwägungen mitgesprohen haben. Die Un- siherheit, die im Zahlungsverkehr mit Sowjetrußland bisher be- standen hat, kann jedenfalls auch durch das Anhängen des Sowjet- rubels an den Franken nicht beseitigt werden. Wenn die Sowjet- regierung durch die Schaffung dieses Umrechnungsverhältnisses zum Franken auch in der Praxis die Tatsache einer erheblichen Rubelentwertung zugibt und zwar etwa im gleihen Umfang, wie auch der Franken entwertet ist —, so sucht. sie durh die Wieder- herstellung des Verhältnisses, wie es auch annähernd in der Vor- krieg8zeit vom Rubel zum Franken bestanden hat, die Fiktion von der Vollwertigkeit des Rubels aufrehtzuerhalten. Dabei ist zu beachten, daß dieser von der Regierung verfügte Umrechnungsfkurs, der nur im Zahlungsverkehr mit den Auslandern gilt, natürlih niht im entferntesten ein Maßstab für die viel größere Rubel- entwertung im Fnnern des Landes ist. Die Verordnung des Rates der Volkskommissare wirkt sich besonders im Geschäftsverkehr der Gesellschaft „Jntourist“ aus, die ihre Geschäfte nur noch in Rubeln tätigen kann.

Polens Außenhandel im Oktober.

Warschau, 15. November. Die Einfuhr von Waren nach Polen wies im Oktober eine Höhe von 79,2 Mill. Zl. auf, der eine Aus- fuhr im Werte von 83,4 Mill. Zl. gegenübersteht. Es ist also ein Ausfuhrübershuß von 4,2 Mill. Bl. gegenüber einem Dien von 12,7 Mill. Zl. im September d. F. und von 20,1 Mill, Zl. im Oktober 1934 zu verzeichnen,

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Tschechoslowakischer Außenhandel im Oktober.

Prag, 15. November. Nach den amtlichen statistishen Erhe- bungen war die tshechoslowakishe Handelsbilanz im reinen Waren- verkehr im Oktober 1935 mit 111,98 Mill. Kr. aktiv gegenüber einem Afktivum von 136,24 Mill. Kr. im Oktober vorigen Fahres. Von Januar bis Oktober 1935 ergabt sich ein Aktivum von 713,94 (i. V, 642,78) Mill. Kr. |

Außenhandel und Devisenbilanz Ungarns.

Budapest, 15. November. Jn den ersten neun Monaten des laufenden Jahres det 9 im Verkehr mit den Staaten, mit welhen Ungarn einen learingvertrag hat, und zwar mit Oesterreih, Deutschland, der Schweiz, Ftalien, Frankreih und der Türkei, insgesamt einen Ausfuhrübershuß von 33,5 Mill. Pengö (gegenüber 31,3 Mill, Pengö im Vorjahr) ergeben. Fm Vorjahr ergab sich_ein Ausfuhrübershuß von je 11 bis 12 Mill. im Verkehr mit Oesterreih, Deutschland und der Schweiz und cin Ausfall von 6,5 Mill, Pengö gegenüber Ftalien. Jm Verkehr mit Oesterreich ist dieses Fahr der ungarishe Ausfuhr- übershuß auf ein Drittel, mit der Shweiz auf die Hälfte zurück- gegangen. Gegenüber Deutschland ergab sih sogar ein Pajsivum von 650 000 Pengöò, während auf, der anderen Seite gegenüber Jtalien das Passivum von- einem 19 Mill, Pengöò betragenden Aktivum abgelöst wurde,

Im Verkehr mit den Staaten, mit welchen Kompensations- geshäfte vereinbart wurden, und zwar Tschehoslowakei, «FUgZ0- |lawien, Rumänien, Polen, Bulgarien, Griehensland und Belgien, exgab sih ein Einfuhrüberschuß von 16,5 Mill, Peng9 (gegenüber 14,3 Mill, Pengö im Vorjahr). Mit dèn übrigen Staaten gab es nur einen sogenannten Ex-Clearingverkehr, aus welchem sich überwiegend konvertible Devisen erlösen liegen. Die Ausfuhr nach diesen Staaten wurde durh entsprehende Aufgelder forciert, und so konnte ein Ausfuhrüber|chuß von 14,7 Mill. Pengöó (gegenüber 14,2 Mill. Pengò im Vorjahr) erzielt werden. Der Ausfuhrübershuß gegenüber England ist in der Berichtsperiode von 4,7 auf 9,1 Mill, Pengó gestiegen. Das Passivum gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika ist infolge der Verdreifahung der ungarischen Ausfuhr von 12,3 auf 6,5 Mill. Pengó zurückgégangen. Das Possivum gegenüber Holland ist von 0,5 auf 3,3 Mill. Pengö gestiegen, weil über holländishe Häfen bedeutende Rohstoffmengen nach Ungarn transitiert wurden. Gegenüber den sonstigen Staaten "sk das Aftivum Ungarns von 20,3 auf 12,2 Mill. Pengò zurückgegangen.

E E E A S R E E R D R A T E E E 2E L O8 23 C E TIACT 2 MP0 R

Kurs der Reichsbank für die Abrechnung von Wechseln, Schecks und Auszahlungen auf

Britisch-Indien: 100 Nupien = 7,55 Pfund Sterling,

Niederländisch -Indien: Berliner Mittelfurs für tele- gravhishe Auszahlung Amsterdam-Notterdam zuzüglich 1/8 o Agio,

Fran: Wird vom 18. d. M. ab an der Berliner Börse amtlich notiert.

Palästina (Palästina-Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung London: Ankaufskurs: Pari, Abgabekurs: zuzüglich 39/09 Agio,

Südafrikanische Union und Südwest-Afrika: Ber- liner Mittelkurs für telegraphishe Auszahlung London: 1 Südafrikanisches Pfund: Ankaufskurs: abzüglich ?/s °/o Disagio: Abgabekurs: abzüglich !/z % Disagio,

Australien: Berliner Mittelkurs für telegraphische Aus- zahlung London abzüglich 20, 9/9 Disagio (Kurs für Sichtpapiere), j

Neuseeland: Berliner Mittelkurs für telegraphische Aus- zahlung London abzüglih 208/z ?/9 Disagio (Kurs für Sichtpapiere).

Kurse für Nmsätze bis 5000,— NM verbindlich.

Ankaufspreise der Neichsbank für ausländische Silber- und Scheidemünzen:

für Posten im Gegen=- wert über RM 300,—

41,20 2,40 53,30 46,— 12,— 67 5, 16s 166,— 18,30 40.— 10,30 60,10 46,— 46,— 61,70 80; 27 ,—

10,— 2,43

für Posten im Gegen- wert bis RM 300,—

« 1 Belga ¿0,41

° 100 Belgas » Dol se 289

Belgien . s E Dollar

Canada . Dänemark Danzig . England. Estland . Finnland Frankreich

olland .

talien . Litauen . 5 Luxemburg . Norwegen Oesterreich « Polt s Schweden . Sc{weiz . Spanien

Tschechoslowa

Ver. Staaten von Ametrika .

100 Kronen 100 Gulden

1 Pfund, 100 Eesti - Kronen 100-Märkka « « s 100 Fxranc8 « « e 100 Gulden « 100. Lire. --«-

Krone ¿0/553 Gulden . 0,46 Schilling « +0,59 Eesti - Krone . 0,66 Markkfa . . 0,05 Fan mo 019 Gulden « » « 1,65 Lira! . s: 018 Litàs . « e 0:30

100 Litas . 100 Francs . 100 Kronen .-. 100 Scillinge . 100 Zloty. «s 100 Kronen . « 100 Franken - « 100 Peseten . « 100 Tschechen- Kronen .

1 Dollar

Franc . « 0,10 Krone . ¿0/09 Schilling « . 0,46 So. 4 e « 0,46 Nuoie «o «0/0 Franken « « « 0,80 Peseta ¿027

Tschechen- Krone. » «0,09 2,42

1 Dollar .

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Berlin, 15. November. Preisnotierungen für Nahrungs8=- mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel=- handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 31,00 bis 32,00 „, Langbohnen, weiße, hand- verlesen 40,00 bis 42,50 4, ‘Linsen, kleine, käferfrei, 1934: 43,00 bis 49,00 M, Linsen, mittel, käferfrei, 1934: 49,00 bis 53,00 4, Linsen, große, käferfrei, 1934: 53,00 bis 70,00 #4, Speiseerbsen, Viktoria, Riesen, gelbe 58,00 bis 62,00 K, Geschl. glaf. -gelbe Erbsen II, zollverbilligt 65,80 bis 67,00 t, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Rangoon - Reis, unglasiert —,— bis —— M, Moulm. Reis, unglasiexrt —,— bis —,— &, Siam Patna - Reis, glasiert —— bis —— , Ftaliener« Reis, glasiert 36,00 bis 37,00 #4, Deutscher Volksreis, glasiert —— bis —— M, Gerstengraupen, grob 35,50 bis 36,50 #, Gerstengraupen, mittel 37,50 bis 38,50 F, Gerstertgrüße 29,50 bis 30,50 M, Haferflocken 38,00 bis 39,00-/4, Hafergrüte, -ge- sottene 42,00- bis 43,00 (, Roggenmehl, Type 997 24,35 bis 25,50 , Weizenmehl Type 790 31,00. bis 32,50 Æ, Weizen- mehl, - Type 405 36,50 bis 38,50 Æ, Weizengrieß, Type 405 38,00 bis 40,50 .Æ, Kartoffelmebl, superior 32,00 bis 33,00 M, Zucker, Melis 67,35 bis 68,35 Æ (Aufshläge nach Sorten=4 tafel), Röstroggen, glasiert, in - Säcken 831,50 bis 33,00 2, Röstgerste, glasiert, in Säcken 33,50 bis 36,00 4, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 42,00 bis 46,00 /, Rohkaffee, Brasil Supertor bis Extra Prime 8304,00 bis 350,00 4, Rohkaffee, Zentral- amerikaner aller Art 840,00 bis 472,00 #4, Röstkaffee, Brasil Superior bis Extra Prime 396,00 bis ‘420,00 ‘4, Röstkaffec, Zentralamerifaner aller Art 426,60- bis 560,00 4, Kakao, stark entolt 162,00 bis 180,00 #, Kakao, leiht entölt 172,00 bis 220,00 M, Tee, inef. 810,00 bis 880,00 4, Tee, indisch 900,00 bis 1400,00 Æ, Ringäpfel amerikan. extra choîce 260,00 bis 270,00 Æ, Pflaumen 40/50 in Kisten 108,00 bis 110,00 1, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese { Kisten 47,00 bis 52,00 4, Korinthen - choice Amalias 54,00 bis 60,00 , Mandeln, süße, handgew., F Kisten 225,00 bis 235,00 Æ, Mandeln, bittere, handgew., + Kisten 245,00 bis 255,00 6, Kunsthonig in kg- Packungen 71,00 bis 73,00 6, Bratenshmalz in Tierces 184,00 bis 188,00 Æ, Bratenshmalz in Kübeln 184,00 bis 188,00 Æ, Purelard in Tierces, nordamerik. —— bis —,— &, Berliner Rohschmalz —,— bis —,— 1, Speck, inl. ger, —,— bis —,— 4, Markenbutter in Tonnen 290,00 bis 292,00 4, Markenbutter gepackt 292,00 bis 296,00 Æ, feine Molkereibutter in Tonnen 284,00 bis 286,00 #, feine Molkereibutter gepackt 284,00 bis 288,00 4, Molkereibutter in Tonnen 276,00 bis 278,00 #, Molkereibutter gepackt 278,00 bis 280,00 Æ, Land- butter in Tonnen 264,00 bis 266,00 46, Landbutter gepackt 266,00 bis 268,00- #, Kochbutter in Tonnen —,— bis —,— , Kuchs butter aepadckt —,— bis —,— M, Allgäuer Stangen 20 9/9 92,00 bis 100,00 M, Tilsiter Käse, vollfett 152,00 bis 166,00 M, echter Gouda 40 9/6 172,00 bis 184,90 e, echter Edamer 40 9% 172,00 Sn O S echter (ae (vollfett) 192,00 bis 220,00 S,

gäuer Romatoux % 112,00 bis 124,00 6. ije i Reichsmark.) E 00 t. E