1920 / 206 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Sep 1920 18:00:01 GMT) scan diff

‘Lndwirtschaftskammern

Polen.

Im polnischen Heeresbericht vom 12. September wird gemeldet:

Zwischen Kamionka und Busk gelang es dem Feinde nach heftigem Kampf den Bug zu überschreiten und gleichzeitig Busk von Westen und Dsten her anzugreifen. Dank der heldenmütigen Verteidigung der dort liegenden polnischen Abteilungen wurden die Bolschewisten wieder vertrieben. Polnische Truppen haben nach harten Kämvfen Nohatyn beseßt. Die Polen sind nunmehr im Besiß der Gnilaja Lipa-Linie.

Litaguen.

Nach der „Litauischen Telegraphenagentur“ entbehrt die von „Wolffs Telegraphenbüro“ verbreitete Kopenhagener Meldung, daß Litauen Polen vorgeschlagen habe, die litauish-polnishen Streitfälle zugleich mit den russisch- polnischen Verhandlungen in Niga zu erörtern, jeder Grundlage.

Finnland.

In dem Gutachten des Völkerbundrates in der Aalandsfrage heißt es nach einer von „Wolffs Telegraphen- büro“ verbreiteten Helsingforser Nachricht :

Die Verschiedenheiten zwischen Schweden und Finnland rühren von keiner endgültigen politischen Lage her, die auf der aus\{ließ- lichen territorialen Souveränität eines Staates beruht. Sie haben im Gegenteil ihren Ursprung in einer Lage, die geschaffen ist durch den politischen Transformationszustand der Aalandsinseln, der wiederum herrührt von den separatistishen, auf das Selbst- bestimmungsrecht der Völker gegründeten Demonstrationen, sowie den militärischen Begebenheiten, die gleichzeitig mit und nah der Los- trennung Finnlands vom russishen Kaiserreihe zu einem Zeitpunkte stattgefunden haben, als Finnland noch nicht den Charakter cines endgültig fkonstituierten Staates angenommen hatte. Die Meinungs- verschiedenheiten betreffen in der Hauptsache keine Fragen, die das internationale Gericht der Kompetenz Finnlands allein überlassen würde. Der Völkerbundsrat hat gemäß Artikel 15, Abschnitt 1V, das Necht, diejenige Wsung zu empfehlen, die er für die gerechteste und ratfsamste hält. Die Pariser Konvention gilt nah wie vor.

Tschecho-Slowakei.

„Narodni Listi“ meldet, daß das Kabinett Tusar in dem auf Dienstag anberaumten Ministerrate wegen der un- haltbaren Verhältnisse in der Koalition den Rücktritt be- ließen werde.

Türkei.

Der Kronprinz, der laut Meldung der „Agence Havas“ nach Anatolien zu entfliehen versuchte, ist unter strenge Be- wachung gestellt worden. Der Fluchtversuh hängt mit einer gewissen Gärung in Kleinasien zusammen.

Griechenland.

Die Zeitungen veröffentlichen den Bericht des Unter- suhungsrihters in der Vershwörungsangelegen- heit. Dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge {ließt der Bericht auf das Bestehen eines weitverzweigten Komplotts, das von Parteigängern des früheren Königs Konstantin in der Schweiz und von gewissen Politikern und Offizieren des alten Regimes in Griechenland vorbereitet worden sei. Der Anschlag auf Weniselos sei in einer unter dem Vorsiß des Prinzen Andreas, des Bruders König Konstantins, in St. Moriy abgehaltenen Versammlung be- {lossen worden. Anschließend an den Anschlag sollte in Athen eine revolutionäre Bewegung ausbrechen. Der Untersuchungs- richter s{chlägt Verweisung an die Gerichte wegen Hochverrats vor. Prinz Andreas, Theotokis, Streit und andere Politiker, die gegenwärtig in der Schweiz wohnen und im Dienste des früheren Königs Konstantin stehen, würden wegen Komplotts angeklagt werden.

Nsien.

Das „Reutershe Büro“ bringt aus Hongkong Nachrichten über die Niedermetzelung chinesisher Christen in Weyeung (Wei-yuen ?). Mit Maschinengervehren bewaffnete Soldaten überfielen die Dörfer, erschossen die Frauen, \{hleppten den christlichen chinesishen Lehrer aus der Kirche, die entweiht wurde, und ermordeten ihn. Die Dörfer wurden in Brand gesteckt, die Einwohner verjagt und getötet. Das Gouvernement Kanton hatte den Truppen befohlen, die Christen und Fremden zu respektieren.

Varlamentarische Nachrichten.

Der Entwurf eines Landwirtschaftskammergeseßes ist nebst Wahlordnung und Begründung der preußischen Landesversammlung zur Beschlußfassung zugegangen.

Das geltende Geseß über die Landwirtschaftskammern vom 30. Funi 1894 hat den schon seit den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hervorgetretenen und allmählich immer dringender gewordenen Wunsch der sandwirtschaftlißen Bevölkerung nah Schaffung einer geordneten Berufsvertretung zum ersten- mal für Preußen verwirkliht. Die danah neugebildeten [ sollten die Gesamtinteressen der Land- und Forstwirtshaft ihres Bezirks wahrnehmen und zu diesem Behufe alle auf die Hebung der Lage des ländlichen Grund- besißes abzielenden Einrichtungen, insbesondere die weitere korporative Organisation des Berufs\tandes fördern. In den 26 Jahren ihres Bestehens sind die Kammern nah besten Kräften mit Erfolg bemüht gewesen, die ihnen zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen. Während dieser Zeit hat sich das Geseß aber auch in verschiedener Hinsicht als abänderungsbedürftig erwiesen. Neben der Ausfüllung erheblicher Lücken, die seine Handhabung je länger desto mehr ershwerten wird în der Begründung zum vorliegenden Entwurf eines neuen Landwirtschaftskammergeseßzes ausgeführt —, bedarf es besonders im Hinblick auf die Weiterentwicklung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse mehrfaher Ergänzungen und durchgreifender Aende- rungen. e Als wesentlih\ter Mangel wird empfunden, daß § 6 des Geseßes die Wählbarkeit zur Landwirtschaftskammer auf diejenigen Eigen- tümer, Nußnießer und Pächter land- und forstwirts{aftlich genußter Grundstücke beschränkt, deren Grundbesiß oder Pachtung wenigstens den Umfang einer selbständigen Ackernahrung hat oder, bei rein forst- wirtschaftliher Benußzung, zu einem jährlichen Grundsteuerreinertrage vou mindestens 150 4 veranlagt ist. Da die Kammern, denen die Bestimmung des Begriffs der selbständigen Alernahrung überlassen wax, durchweg einen bestiúnmten Mindestsaß des Grundsteuerreinertrags (29 bis 50 Taler) als Maßstab angenommen haben, sind auf Grund dieser Vorschrift ñüiht nur alle, landwirtscaftlichen Arbeitnehmer, sondern auch große Gruppen des kleinbäuerlihen Be- sißes sowie die Parzellenbesißer von einer Mitwirkung in den Land-

wirtscaftskammern ausgeschlossen. Der Entwurf dehnt daber die

Wählbarkeit auf alle Angehörigen des landwirtschaftlichen Berufs - stands, d. h. auf alle in der Landwirtschaft im Hauptberuf tätigen Personen, aus, wie dies {on in der Sihung des früheren Ab- geordnetenhauses am 23. April 1918 von dem damaligen Land- wirtlschaftsminister in Ausficht gestellt worden ift.

Gbenso bedarf das aktive Wahlrecht zur Landwirtschaftskammer der Neuregelung, da die Kreistage, die nah § 8 des geltenden Gesetzes die

Wahlen vorzunehmen haben, auch nah der freiheitlißeren Gestaltung des Wahlrechts für die Kreistagémitglieder als geeignete Wahlkörper für cine landwirtschaftliche Berufsvertretung niht angesehen werden fönnen, namentlih nicht in den Industriegegenden, wo in ihnen die Landwirts{aft nur spärlich oder zuweilen auch gar nicht vertreten sein wird. Der Entwurf {lägt statt dessen das unmittelbare Wahlrecht und ein gleihes Stimmreht der Berufsangehörigen mit der Maß- gabe vor, daß die Wähler nah der Art ihrer Beteiligung in der Landwirtschaft in drei Gruppen eingeteilt werden. Er will auf diese Weise eine Berufsvertretung schaffen, der die verschiedenen Zweige der Landwirtschaft angehören und die daher über alle landwirtschast- lien Fragen genügend urteilsfähig ift.

Von sonstigen Aenderungen des geltenden Nechts verdienen, abgesehen von der notwendigen Klarstellung der Begriffsbestimmungen dafür, was unter Landwirtschaft zu verstehen und wer zum land- wirtschaftlichen Berufsstande zu renen is, noch die Einrichtung besonderer Fachkammern für die Fischerei, die Forstwirtshaft und die Gärtnerei, die einem {on längst dringend empfundenen Bedürfnis der beteiligten Fachkreise entspricht, sowie die Schaffung eines oberen Aufbaus für die Landwirtschaftskammern in Gestalt der Haupt- landwirtschaftskammer, die eine Gesamtvertretung des landwirtschaft- lien Berufs\standes für Preußen darstellen foll, als grundsäßtzliche Neuerungen besondere Crwähnung.

Bei so erheblichen Abänderungen konnte nur in Frage kommen, das Geseg in seinem ganzen Umfange neu zu fassen. Dabei schien es zugleih notwendig, die Einrichtung der Kammern, die bisher durch Verordnung erfolgte, sowie ihre Verfassung und ihren Aufgabenkreis, die bisher dur Satzung geregelt waren, durch das Geseß felbst fest- zulegen. Der Entwurf behandelt in sechs Abschnitten :

I. die allgemeinen Vorschriften (88 1 bis 4); sie enthalten die grundlegenden Begriffsbestimmungen und organisa- torischen Einrichtungen für die Landwirtschaftskammern und die Haupt- sandwirtschaftskammer;

__I7. die Landwirtschaftskammern (S8 5 bis 29); dieser Abschnitt enthält eine Neuregelung der Verfassung der Land- wirtschaftskammern, namentlih neue Vorschriften über Wahlen und Mitgliedschaft, die Angliederung der Fahkammern, die Bildung von Eda sowie die Zuständigkeiten und die Aufgaben dieser Körper- asten;

TIIl.dieHauptlandwirtshaftskammer (§826 bis 34); diese Hauptlandwirtschaftskammer soll namentliß in gemeinsamen Angelegenheiten des Berufsstandes die Führung und Vermittlung übernehmen und Meinungsverschieden heiten zwischen den einzelnen Kammern ausgleichen ;

_IV. die Rechtsverhältnisse der Kammermit- glieder und der Kammetrbeamten (§8 35 bis 45), worüber das geltende Gese keine Bestimmungen enthält;

V, die Aufbringung der Mittel für die Kammern (§8 46 bis 57); dadurch wird das Umlagerecht der Kammern, das seit langem micht mehr dem Bedürfnis R auf anderer Grundlage aufgebaut und ausgestaltet ;

VI. die Sch{hluß- und Uebergangsvorschriften (88 58 bis 66). ; s

Mit dem Entwurf eines neuen Landwirtschaftskammer- geseßes ist der preußischen Landesversammlung zugleich der Entwurf} eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über die Landwirtschaftskammern vom 30. Juni 1894 nebst Begründung zugegangen.

Nach dem Friedensvertrage scheidet, wie in der Begründun; be- merkt wird, der E Teil der Provinzen Westpreußen und Bosen aus dem preußischen Staatsgebiet aus. Infolgedessen konnten die auf Grund des Geseßes vom 30. Juni 1894 in Danzig und es errihteten Landwirtschaftskammern ihre Aufgaben für die ei Preußen verbliebenen NRestteile der genannten Provinzen niht mehr erfüllen und mußten aufgelöst werden. Gemäß § 22 Ab]. 1 des Gesetzes sind im Falle der Auflösung einer Landwirtschafts- fammer Neuroahlen anzuordnen, die binnen 3 Monaten nach der Auf- lösung stattfinden müssen. Da ein neues Landwirtschaftskammergeseß in Vorbereitung ist, emvfiehlt es sich nicht, für die auf- gelösten Landwirtschaftskammern die Neuwahlen noch nach dem alten Gesetz vornehmen zu lassen, zumal da über die politische Gestaltung der bei Preußen verbliebenen Teile der beiden Provinzen noch keine Ent- eidung getroffen ist. Zweckmäßig werden daher Neuwahlen erst auf Grund des neuen A a gelan vorgenommen und bis dahin die auf Grund des § 22 Abs. 2 des geltenden Geseßes getroffenen Anordnungen des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten aufrechterhalten. Cine Bestimmung in diesem Sinne bildet den Inhalt des kurzen Gesehentwurfs.

Wohlfahrtspflege.

Sn den Vereinigten Staaten von Amerika hat sih vor längerer Zeit eine Vereinigung, die American Dairy Cattle Co. gebildet, welhe die menschenfreundlihe Absicht verfolgt, zur Linderung des in Deutschland herrschenden Mangels an Milch und Fett beizutragen. Wie „W. T. B.“ berichtet, hat die Gesellschaft Deutschland 2500 Milch- kfühe angeboten. Die deutshe Negierung hat von diesem freundlihen Anerbieten der Dairy Cattle Co. mit Dank Kenntnis genommen und die notwendigen Einleitungen zur Einfuhr der Milchkühe getroffen. Die Kühe werden nah ihrem Cin- treffen in Deutschland voranssichtlich an die Abmelkestelle der großen Städte gebracht werden, da diese Unterbringung eine Ne Gewähr dafür gibt, daß eine Einschleppung des Texasfiebers verhütet wird. Die weitere Aktion der American Dairy Cattle Co. wird sich nah dem Ergebnisse einer Besprehung mit dem Vertreter der amerikanishen Organisation insbesondere auf die Beschaffung von Kraftfutter rihten. Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird hiernach im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt und dem deutschen Zentralauss{huß, dem die Verteilung im Inlande übertragen ist, alles tun, um das Liebes- werk amerikanisher Freunde zur Durchführung zu bringeu und ihm für die Zukunft die Form zu geben, in der es zum Wiederaufbau Deutschlands am wirksamsten beiträgt.

Literatur.

Die Berliner Museen haben in den Jahren 1895—1898 in der ionishen Stadt Priene umfangreihe Aus rabungen ver- anstaltet, bei denen ein lebendiges Bild einer althellenishen Stadt aufgedeckt wurde. Die dort zahlreih gefundenen Inschriften, die reizvolle Rekonstruktion der Gebäude bieten dem Geschichtsforscher Unterlagen von unshäßbarem Wert. Das farbenreiche, lebensvolle Bild eines Ee Gemeinwesens ist aber auch in einer großen farbigen E A der alten Stadt für Unterrichts- zwede nußbar gemacht, die A. Zippelius an Ort und Stelle unter e Berücksichtigung aller wissenschaftlichen Ergebnisse der Ausgrabungen entworfen und die der Verlag von B. G. Teubner in musterhafter Wiedergabe herausgegeben hat. Um dieses wichtige Anschauungsmittel für den Üntérriht noch mehr fruchtbar zu machen, hat Theodor Wiegand zu ihm ein Begleitwort ver- faßt, das in der E des Lehrers bei der Erläuterung des Bildes treffliche Dienste leisten wird. Das Stadtbild, das auch einen an- sprechenden Schulzimmershmuck bietet, ist in drei Ausgaben (ohne L bal gefirnißt mit Stäben und aufgezogen, gefirnißt und mit Nahmen) zu haben. i

Kur«e Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprehung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Schriftleitung, Wil- helm r. 22, zu rihten. Nücksendung findet in keinem Falle statt. __Das spanische K önigshaus, Erinnerungen von Arthur Achleitner. Verlag Gebrüder Paetel, Berlin W. 35.

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Verkehrswesen.

Flugpostdienst mitDänemark eröffnet. Aende- rung einiger Flugposten. Vom 19. September ab wird der Flugpostverkehr mit Dänemark eröffnet und zu diesem Zweck die Flugpostverbindung Berlin—Warnemünde—Malmö bis Kopenhagen mit folgendem veränderten Flugplan durchgeführt: Täglich ab Berlin 12,30, ab Warnemünde 3,30, an Malmö 5,0, an Kopenhagen 5,30. Zurück ab Kopenhagen 8,0, ab Malms 8,30, an Warnemünde 10,0, an Berlin 1,0. i

Gleichzeitig wird eine neue Flugpostverbindung Kopenhagen— Hamburg—Bremen—Amsterdam mit folgendem täglichen Flugplan

eingerichtet: Ab Kopenhagen 9,30, ab Hamburg 12,0 ab Bremen 1,30,

an Amsterdam 4,30, ab Amsterdam nächsten Tag 8,0, an London 12,0.

Zurück Abflug von Amsterdam 8,30 (Anschlußflugpost von London trifft am Nachmittag des vorhergehenden Tages ein), an Bremen 11,30, ab Bremen 12,0, an Hamburg 1,0, ab Hamburg 1,30, an Kopen- hagen 3,30. . : f

Der jeßt dreimal wöchentlich betriebene Flugpostdienst Warne- münde—Hamburg—Bremen—Amsterdam fällt vom 15. September ab fort. Zum Flugpostverkehr mit Dänemark e gewöhnliche und eingeschriebene Postkarten, Briefe und Drucksachen sowie ne eins{ließlih Eilbestellung und Nohrpostbeförderuung zugelassen. Flugzuschläge wie im Flugpostverkehr mit dem übrigen Auslande, für Postkarten 40 4, für Briefe 40 9 für je 20 g, für Druck- sahen 1 4 für je 50 g, für Zeitungen monatlich 45 9 Jahres- gewicht. Der Flugdienst nah Dänemark wird von der Deutschen Luft- Neederci, Berlin, und der Dänischen Luftfahrtgesellschaft, Kopenhagen, gemeinsam ausgeführt. Auf der Flugstrecke Berlin—Bremen wird vom 16. September ab folgender Flugplan eingeführt : ab Berlin 9,30, an Bremen 1,0, zurück ab Bremen 12,0, an Berlin 3.30. Hierdurch werden die Anschlüsse sür Berliner Flugpost nach Holland und England wesentlih verbessert. (Am 15. September erfolgt der Abflug von Berlin noch um 6.0 Vorm.) i; E

Mit Ablauf des 15. September wird der Flugpostdienst zwischen Hamburg und Westerland sowie zwischen Bremen und Wangerooge wee Beendigung der Badezeit in den beiden Nordseebädern auf- gehoben.

Theater und Musik.

Die Kammerspiele des Deutschen Theaters bringen als nächste Erstaufführung Strindbergs Kammerspiel „Brand- stätte“ in der Ueberseßung von Emil Schering. Sie findet Freitag, den 17. d. M., statt. Die Regie führt Karlheinz Martin. :

Im Lessingtheater wird als erste Neuheit der Winter- spielzeit Heinrih Lautensacks Schauspiel „Das Gelübde", mit Leopol- dine Konstantin und Eugen Klöpfer in den Hauptrollen, noch im Laufe des September in Szene gehen. Ferner sind folgende Werke zur Aufführung in der ersten Hälfte der Spielzeit in Aussicht ge nommen: Strindbergs „Rausch“, Hermann Cssigs Schauspiel „Jhr stilles Glü", Julius Meier - Gräfes Lustspiel „Heinrich, der Be- qlücker“, Otto Zoffs Trägödie „Schneesturm“ und Oskar Wildes Komödie „Ein idealer Gatte“.

Aceronautishes Observatorium, Lindenberg, Kr. Beeskow. 11. September 1920. Drachenaufstieg von 14 a bis 47 a.

T tur 00 Relative Wind Scehöhe | Luftdruck| Cmperatur E O Geschwind, ichtung | Sefkund.s M A oben | unten 0h, Meter 122 | 757,0 8,2 % |W 4—6 390 740 8,0 92 WzN 12 500 723 9,3 84 WNW 14 1000 680 9,4 73 WNW 11 1500 | 640 2/2 400 |WNW| 13 2000 602 1,6 20 NWzW 14 2500 969 0,7 15 NWzW 15 3000 931 4,7 15 NWzW| 16 3900 499 7,9 15 NW 17 4000 | 468 |— 9,4 15 |NW 18 4500 438 —11,2 15 NW 19 4580 433 —11/,5 15 NW 19

1/, bedeckt, etwas diesig. Bodeninversion bis 230 m von 8,20 auf

8,69, Inpersion zwischen 300 und 470 m von 8,09 auf 9,6 9.

íInversion zwischen 1560 und 1750 m von 2,09 auf 2,1 9. Zwischen 1750 und 2290 m \{chwackche Abnahme von 2,1 9 auf 1,29, Zwischen 3450 und 3650 m überall 7,9 9,

add itc r ——

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

E EEER P D T BELTP R E i a E E

ZThHeater.

' Opernhaus. (Unter den Linden.) Dienstag: 149. Dauev- bezugsvorstellung. Mignon. Anfang 7 Uhr. Mittw-ch: Jphigenie auf Tauris. Anfang 7 Uhr.

Schau pielhaus. (AmGendarmenmarkt.) Dienstag : 158. Dauer- Ae en, Neu einstudiert: Die Fourualisten. Anfang 7 Uhr.

_Mittwodl : Friedrich der Grofe, 1. Teil: Der Kronprinz. Anfang 7 Uhr.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Frl. Elisabeth von Treichel mit Hrn. Anton Freiherrn von Rosenberg (Liebenow). Frl. Therese Neander von Petersheiden (Chursdorf). Frl. Luise Berner mit Hrn,

auptmann a. D. Gerhard von Liebermann (Nordenburg).

xl. Erna Knille mit Hrn. Hauptmann Ferdinand von Bredow (Cassel—Charlottenburg). Frl. Marie Franz mit Hrn. Dr. med. Karl Krömer (Oppeln). /

Geboren: Ein Sohn : Hrn. Landrat Sarrazin (Melsungen). Di Studienrat Th. Zimmermann (Bunzlau). Eine Tochter: Hrn. Richard von Bergmann-Korn (Schönfeld, Kr. Schweidnitz). Hrn. Negierungsassessor Penker (Cassel).

Gestorben: Hr. August Graf Dönhoff-Friedrichstein (Friedrich- stein). Prakt. Arzt Hr. Dr. med. Erich Wolff (Erfurt). Hr. Fabrikdesizer Karl Kühne (Breslau).

Verantwortlicher Schriftleiter: J. V.: Weber in Berlin.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geshäftsstelle Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, i Berlin, Wilhelmstraße 32. Drei Beilagen (eins{ließlid Börsenbeilage) und Erste, Zweite, Dritte und Vierte Zentral-Handelsregister-Beilage,

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

ITr. 206.

Berlin, Montag, den 13. September

1920

Nichtamtliches.

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Arbeitsstreitigkeiten.

VomReichsarbeitsministerium wird dur ,W. T. B.“ mitgeteilt: Zur Schlichtung des Streits O den Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Landwirt- haft des Negierungsbezirks Stralsund hat am 7. September in Stralsund ein vom Reichsarbeitsministerium gebildeter par i - tätisher Schlichtungsaus\{chuß verbandelt und einen Vergleich erzielt Nach diesem besteht .der Zwangs- tarif vom 9. April 1920 bis zum 10. Februar 1921 mit einigen Abänderungen weiter. Die Arbeitgeber ver- pflihten si, alle Arbeiten möglihft in Alord ausführen zu lassen, und zwar vorzugsweise dur freie Arbeiter. Diese erhalten für jeden in der Zeit vom 15. August bis 15. September geleisteten Arbeitstag am 25. September neben den gen Bezügen entweder eine für Verheiratete und Ledige abgestufte Menge Getreide oder den nah dem Hochstpreis berechneten entsprehenden Geldwert.

Zum drohenden Ausstand der englischen Berg- arbeiter erfährt „W. T. B.“ aus London, daß der N dent des Handelsamts am 11. d. M. eine Bebedus mit Lloyd George hatte. Der Präsident hat darauf eine Crklärung veröffentlicht, in der er die Aufmerksamkeit des Bergarbeiterverbandes auf die Weigerung des Ver- bandes lenkt, vor einem zuständigen und unparteiishen Schieds- gerichtshof das Wohlbegründete seiner Lohnforderungen dar- zulegen. Er meint, daß dieser Ausstand in der Hauptsache ein politisher Streik sein würde, und unterstreiht die ee ein für allemcl den Grundfaß aufzustellen, daß ‘man in Zukunft nur Ansprüchen, die als gescßmäßig und gerecht be- funden würden, nachkommenr werde. Bei einer Versammlung der Eisenbahner erklärte der Sekretär des Eisenbahnerverbandes, die Eisenbahner würden den Bergarbeitern in ihrem Kampfe beistehen. Nah einer Meldung des Pariser „Journal“ aus London sei dort am Sonnabend bekanntgegeben würden, daß, falls der Kohlenarbciterausstand aus- breche, sofortige Rationierungsmaßnahmen ergriffen werden. Vom ersten Tage an werde die Zuckterration von 360 x auf 170 g die Woche herabgeseßt. Außerdem werden Fleisch, S j Mehl und Milch rationiert werden.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreih am 1. September 1920.

(Auszug aus3 den amtlihen Wochenausweisen.)

Sin i u L A Näude |Schweine- | Rotlauf R Roß Klauen-| der (S@weine- der S seuche |Einhufer] seuce) | Schweine V D S tav er Zahl der verseuchten sl Je S S 2 Ele 2222 2122 . V ECoTS | 9 U Qo ¿I S Eer S E QIE E S E S A D 1D S D D 1 2 S401 G89 10 l 2 1 | 1 Niederssterreih | 1| 1] 23| 375] 17 10| 64 11| 14 212 Ÿ 1/1 9/ 76} 26 5 59 9 10 313 S 11115 63} 41 13 241 26| 72 414 H 11 24 4 6116| 16 6 | 1 Oberösterreißh |——| 1 59 3 5 61 13} 17 612 h 9 221 2 2 713 i 9 181 6 a 5 4 8 Salzburg . . . [—|—] 49| 494] 23 A Al s 9 f 1 Stetermark 43| 498] 11 -| 1 141 1012 é E U B 8 1 1 12 | 1 Kärnten . 92/ 110} 9 19 O4 +9 13 | 2 Ï N 14/ 118} 10 A Gal 22 101 1 Qlrol. (o 82| 795] 11 l M 17 2 v eee... e 47 296 E Gde m ae 18S e Seb e 11M 3 SESP S M dls 20 Vorarlberg 17| 35] Zl L

Zusammen Gemeinden (Höfe):

! Beschluß wurde eine Neugestaltung der

Roß 4 (4), Maul- und Klauenseuche 361 U Näude der :

inbufer 205 (501), Schweinepest (Schweineseuche) 65 (186), Rotlauf n Sn Ge. V D q | stehenden Gewerbeordnung die Berufsvertretun

der Schweine 86 (141)

. | Lungenseuche des Rindviehs, Pokenseuhe der Schafe und Be-

\chälseuche der Zuchtpferde sind nicht aufgetreten.

Technik.

Die60.HauptversammlungdesVereins deutscher S&ngenieure wird in Berlin in den Tagen vom 20. bis zum 22. September abgehalten und umfaßt außer den eigentlichen Ge- \chäfts\sißungen eine Anzahl l e Lat it er Vorträge und Ver- anstaltungen, die teils im Ingenieurhaus, ommerstraße 4a, teils in der Technishen Hochschule îin Charlottenburg {tattfinden. Ins- Ae veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Bau-

ngenieurwejen am tag e ;

des Geheimen Sberbaurais Schmick über den wirtschaftlihen Wert der ‘Wasserkräfte, des Stadtbaurats a. D. Beuster über die Bau- wirtshaft der Uebergangszeit und des Professors R. Petersen über Verkehrsfragen bei Stadterweiterungen. Ein Geschäftsbericht über das vergangene Jahr, erstattet von D. Meyer, C. Matschoß und

Hellmich, liegt gedruckt vor. ¿

Mannigfaltiges.

Der diesjährige Deutshe Volksbildungstag der Gefells daft für Volksbildung findet vom 1. bis 3. Oktober in Berlin, und zwar in den Räumen der „Urania

Taubenstr. 48/49) statt. Am 1. Oktober tagen die Versammlun für ihtbilder- und Fi mangelegenheiten und die Versammlung der Bor- tragenden, am 2. Oktober treten die Vereinsleiter und Bücherei- verwalter zusammen, am 32. Oktober verhandelt die D Seim g der Gesellschaft für Volksbildung übet „Elternbeiräte und Gl ernabende im Dienste der Volksbildung“ (Schulrat Hoppe, Charlottenburg), und „Die Sa eine volkserzieherishe Notwendigkeit“ (Dr.

F, Klaudius, Berlin-Lichtenrade). Für die Abende sind künstlerische

und twissenschaftlihe Veranstaltungen vorgesehen. Alle Freunde der freien Volksbildungsarbeit haben i Anmeldungen werden an die Geschäftsstelle der Gesellschaft für Volksbildung, erlin NW. 52, Lüneburger Straße 21, erbeten.

Leipzig, 11. September. (W. T. B.) Vom 8. bis 10. Sep- tember tagte in Leipzig der Gewerkschaftstag der Gewer k- haft Deutscher Lokomotivführer. Die Geroerk- schaft umfaßt mit ihren 74 000 Mitgliedern 98 vH aller Lokomotiv- beamten Deutschlands. Die Umbildung der bisherigen Verbände zu einer einheitlihen auf freier gewerks{haftliher Grundlage arbeitenden Berufsgenossenschaft ist durchgeführt. Auf der Page ormung standen wichtige Berufsfragen, von denen die Besoldungs- frage den breitesten Raum einnahm. Es kam mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck, daß der äußerst A gefahr- volle, früh Geist und Körper zermürbende Dienst nur dur entsprechend hohe Entshädigung abzugelten ist. Ein einmütiger Wille kam dahin zum Ausdruck, daß die gestellten A en: „restlose Eingruppierung der Neservelokomotivführer und Reserve- maschinenmeister in Gruppe V, der Lokomotivführer und Paschinen- meister in VI und einer Spißenstellung in VIT, die na einem be- stimmten Dienstalter oder prozentualen Verhältnis errei{t werden soll, als das Mindestmaß der Forderungen zu gelten haben. Es wird von der gesamten Arbeitnehmerschaft es dieser äußerst maßvollen Forderungen erwartet." Ein besonders lebhafter Unwille fam darüber zum Ausdruck, daß die ganze Besoldungsreform sich nun {on monatelang hinsleppe, ohne daß die Beamten praftisch in den Ge- nuß der so dringend notwendigen Bezüge kämen. Die Gehaltsbezüge des Vierteljahres April—Juni feien jeßt, nahdem bereits das dritte Quartal seinem Ende zuneige, noch nicht errechnet, viel weniger gau Die äußerst bedrängte Lage, in die dadurch die Lokomotiv- eamten gelangt seien, zwinge sie, unter Anrufung der Oeffentlichkeit vom Vorslande zu fordern, daß nunmehr mit den äußersten Druck- mitteln dahin gewirkt werde, daß die rückständigen Zahlungen fofort erfolgen. Die Generalversammlung befaßte fich im weiteren mit dienstlichen und beruflichen Granen, u. a. auch mit. der Ausbildung und der Hebung der Berufstätigkeit des bai Der Beitritt zur Reichsgewerlshaft der deutshen Eisenbahnbeamten und Anwärter wurde bedingt beschlossen.

Wiesbaden, 12. September. (W. T. B.) In der gestrigen Stadtverordnetensißung, in der über die Forderungen der Arbeitslosen beraten wurde, kam es wiedcrholl zu [är- menden Auftritten und Unterbrehungen durch Besucher der Tribüne, hauptsä{hlih Arbeitslose. Der Lärm verstärkte sich, als die Forderungen abgelehnt wurden. Heute veranstalteten die Arbeits- losen Kundgebungen vor dem Rathause und versubten, in dieses einzudringen, wurden aber von der Polizei abgedrängt, wobei einige Personen verhaftet wurden.

München, 12. September. (W. T. B.) Der beutige Sonntag war für München ein Tag der Trauer und des wehmütigen Ge- denkens an die Münchener im Weltkriege ge- fallenen 13000 Heldensöhne. Der Bayerische Krieger- bund, Bezirk München, die NRegimentsvereinigungen sowie die Studentenverbände hatten eine große würdige Trauerfeier ver- anstaltet, an der sich 8 Vereine mit rund 30000 Mitgliedern be- teiligten. Um 9 Uhr Vormittags sammelten sich die Teilnehmer im Helgarien und _marschierten von da in die Kirchen. Im Dom hatte ih au das Staatsministerium eingefunden. Nach dem Gottesdienst zogen die Vereine zum Friedensdenkmal, wo ein Trauerakt stattfand und Kränze niedergelegt wurden.

Jena, 10. September. (W. T. B.) In Gegenwart von Ver- tretern des Reichswirtshaftsministeriums, des preußischen Handels- ministetiums und fast aller Freistaaten, u. a. Bayerns, Sachsens, Badens, Württembergs, des Reichsverbandes der deutschen Industrie, des Industrie- und Handelstages und des Deutschen Landwirtschafts- rats sowie sämtliher bürgerliher Parteien hielt der Reichs- verband des deutschen Handwerks heute feine öffent- liheVollversammlung ab. Nah einem Vortrag des An- walts des Deutschen Se Ia, Justizrats Professor Dr. Crüger über Sozialisierung und Kommunisierung faßte die Versammlung eine Entschließung, in der als die Grundlage des wirtschaftlihen Wiederaufbaus die Selbstverwaltung der beteiligten Kreise verlangt wird. Sozialisierung und Kommuni- serung von Handwerk und Gewerbe werden abgelehnt, auch auf dem Umwege des eigenen Regiebetriebs. Sogenannte sozialisierte Betriebe sollen bei der Vergebung öffentlicher Arbeiten nit einseitig bevor- ugt werden. Den Handwerkern wird der geno enschaftliche Zu- samens@luß empfohlen. Der Generalsekretär des deutschen Hand- werks- und Gewerbekammertags Dr. Meusch erstattete Bericht über die Neugestaltung der beruflihen Organi- sation des Handwerks und Gewerbes Jn einem beinahe ohne Aussprahe einstimmig angenommenen beruflihen Organisation des Handwerks und Gewerbes für unbedingt notwendig erklärt und der Erlaß eines neuen Meichshandwerksgeseßes gefordert, das als Rahmengesez unter Aufhebung des Titels 6 der be- 1 des Handwerks und Gewerbes auf der Grundlage der Pflichtzugehörigkeit Innungs- oder Fachverbänden und Handwerks- und Gewerbekammern übér- tragen soll. Die Qieuds von Handwerksgenossenschaften wird durch die beruflihe Pflichtorganisation nit berührt. Die von dem Reichstagsabgeordneten Malermeister Irl - Erding aufge- stellten Leitsäße über die neue Regelung des Lehrlings- wesens wurden der zuständigen Kommission des Reichsverbandes

" zur weiteren Beratung überwiesen.

bund geforderte Aus

Vormittag des 21. September Vorträge

l Zu Frage der sozialen H orge für das selbständige Handwerk und ewerbe wurde eine nt\chließung gefaßt, in der die vom Deutschen Gewerkschafts-

sl

hnung der ständige Handwerk und dessen Einbeziehung in die rtékrankenkassen abgelehnt und das Recht der eigenen Versicherung gefordert wird. Damit war die Tagung, die über 600 Handwerkervertreter aus allen Teilen des Reiches Féiteiiigan Tagen zusammengeführt hatte, beendet.

Wien, 12. September. (W. T. B.) Der Hochwasser- stand Ver Senas hat u 11. September Abends den Höchst- stand mit 4,78 m am Pegel der Reichsbrücke in Wien erreicht. Das Wasser beginnt zu fallen.

C 12. September. (W. T. B.) In einer an die Nes E Kundgebung der tschechisch-deutschen

\

Zderation der Eisenbahner heißt es, daß täglih na ch

olen Kriegsmaterial geschmuggelt werde, und zwar

in besonderen Wagen, die Plakate mit der britischen Flagge tragen

und mit der AufsHrift versehen sind, daß sie unter dem Schuße einer englishen Gesellschaft stehen. j

aris, 11. September. (W. T. B.) Nach einer Pas,

N aus Saargemünd ist gestern an dex Grenze in der

Nähe von Saargemünd ein Automobil festgehalten worden,

das einen doppelten Boden hatte und 400 kg Silber-

barren beförderte. Das Automobil kam aus Deutschland

und sollte nah Straßburg fahren.

wangsversicherung auf das selb-

, 12. September. (W. T. B.) Die Blätter melden: ellzug aus Calais ist gestern nahmittag am nhof entgleist. Ungefähr zehn Reisende wurden

is

Par 4

a Der S Nordb verleßt.

Brest, 12. September. (W. T. B.) Laut Havasmeldun ist das französishe Torpedoboot „Audacieux“ au cine Mine gelaufen. Es ist jedoch nicht gesunken.

BVanknotenfälschungen.

(Wir werden an dieser Stelle Fälshungen von ausländischen Banknoten, soweit es sih um Serienfälshungen handelt, laufend bekanntgeben.)

FälsGungen italienischer 2 Lire-Noten.

In ne sind gefälschte 2 Lire-Noten im Umlauf. Bisher sind etwa 40 eingezogen und unbrauhbar gemaht worden. Diese trugen sämtlich die Nr. 316754. Die gefälschten Noten lassen fh daran erkennen, daß auf der Vorderseite das Bild des Königs B Mag Rüdseite viel gröber ausgeführt sind als auf den eten No

Handel and Gewerbe.

Anfang Februar d. I. war die Begründung eines Amster- damer Tochterge schäfts des Bankhauses Mendelssohn & Co., Berlin, bekanntgegeben worden, mit der Hinzufügung, daß die neue Firma, welche die Geschäfte des Herrn Dr. Friß Mannheimer, Amsterdam, Kloveniersburgwall 113, übernommen hatte, in naher P den Namen „Mendelssohn & Co., Amsterdam“ erhalten werde. unmehr wird laut Meldung des „W. T. B.“ die endgültige Errichtung der E „Mendelsfohn & (o., Amsterdam“ durch Nund- schreiben zur Kenntnis gebracht. Persönlih haftende Gesellschaster n die Herren Franz von Mendelssohn, Paul von Mendels- ohn-Bartholdy, Rudolf Loeb, alle wohnhaft zu Berlin, Dr. Fritz Mannheimer, wohnhaft zu Amsterdam, und Gerichtsassessor a. D. e Kempner, zurzeit wohnhaft zu Amsterdam. Die Nechts- orm des Unternehmens is aber niht die der offenen Handels- gesellshaft, sondern diejenige einer Kommanditgesellschaft auf

ktien, weil es gerade unter den jeßigen Umständen als wert- voll erkannt wurde, bei der Begründung eines ausländischen Unternehmens ohne Beeinträchtigung seines persönlichen Cha- rakters Freunde mitinteressieren zu fönnen. Das Kommandit- kapital beträgt 5 Millionen Gulden, nämlich 3 Millionen Gulden Anteile Lit. A und 2 Millionen Gulden Anteile Lit. B, die in Höhe von 6 vH Dividende bevorrectigt sind, auf keinen Fall aber mebr als 9 vH Dividende erhalten. ‘Der Aufsichtsrat besteht aus den Herren Geheimer Justizrat August von Simson, Berlin, als Vorsißenden, Staatsminister Dr. Reinholv von Sydow, Exzellenz, Berlin, Staats- sekretär Oscar Mever, Syndikus der Handelskammer zu Berlin, als Mitgliedern. Gleichzeitig gibt das Bankhaus Mendelssohn & Co., Berlin, bekannt, daß es Herrn Dr. Friß Mannheimer, Amsterdam, als Teilbaber aufgenommen hat. j

Laut Verfügung des Herrn Neichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung. vom 4. September 1920 A. I. 15220 ist der Außenhandelsstelle in Elberfeld für Eisen- und Stahlwaren die Be- fugnis übertragen worden, über die Ginfuhranträge der zuständigen Areale zu entscheiden. h Der dms p e, soweit es sich um Waren handelt, die in den Zuständigkeitébereih der Außenhandelsstelle fallen, find daher niht mchr an den Neichskommissar sür Aus- und Einfuhr- bewilligung in Berlin, fondern nah Elberfeld zu rihten. Formulare zu Aus- und Einfuhranträgen können zum Preise von 40 für das Stück von der Außenhandelsstelle bezogen werden.

Die Verwaltung der Nauhwaren-Zurichterei undFärberei A-G. vorm. LouisWaltersNachfolger in Markranstädt schlägt laut Meldung des ,W. T. B.“ einer. auf den 9. Oktober nah Berlin zinzuberufenden außerordentlichen Haupt- versammlung die Erhöhung des Aktienkapitals von 1800000 .4 auf 4000000 .# vor, wobei beabsichtigt ist, die Arbeiterschaft an einem Teil der neuen Aktien ir. einer noch fest- gusevenden Form zu interessieren. Als Bezugspreis für die jungen Aktien sind 150 in Aussicht genommen.

Wie die „Kölnische Zeitung“ aus Saarbrücken meldet. hat laut Melduyrg des „W. T. B.“ die französische d die Erlaubnis erteilt, die Ausfuhr lothringischer inette nah Deutschland wieder aufzunehmen. :

Laut Meldung des ,„W. T. B.“ beirugen die RNoheinnahmen der Canada-Pacific-Eisenbahn in der ersten September- e a 3 991 000 Dollar, das ift 392 000 Dollar mehr als im Vorz ahr.

Wien, 10. September. (W. T. B.) Heute fand die grund- legende Generalversammlung der Allgemeinen Waren-

Treuhand-Aktiengesellschaft mit einem Aktienkapital

von 10 Millionen Kronen statt. Die Gesellschaft bezweckt die Wieder- belebung von Gewerbe und Industrie durch Beschaffung ausländischer Nohstoffkredite für österrèihische Unternehmungen und steht in engster Verbindung mit der vor kurzem in Hamburg gegründeten Waren- dge mrt url i was auch“ durch die Berufung von Dr. Fritz Warburg und des Senators u Lattmann in den Ver waltungsrat der neuen Gesellschaft Ausdruck findet. . Prag, 12. September. (W. T. B.) Heute vormittag wurde im Industriepalast die Prager Mustermesse eröffnet. Der Bürgermeister der Stadt Gras: Dr. Baxa sowie Ministerpräsident Tusar und der englische Gesandte Sir George Clark hielten An- \sprahen. Anwesend waren u. a. mehrere tshechoslowakishe Minister, der deutshe Gesandte Professor Sänger, der sächsishe Wirtschafts- minister Schwarz, Vertreter anderer auswärtiger Staaten, die Militär- und Zivilbehörden sowie Vertreter mehrerer Handels- Fammern, Vertreter der Breslauer Meß len u der Vertreter des Deutschen Ueberseedienstes in Münche Profe or Dr. Weiß. *

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Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts

am 10. September 1920

Ruhrreter | Obersgilesishes Revier | Anzahl der Wagen : et C 20 §07 7674 Nh gestellt .. : vis Beladen zurüdck- gestellt: am 10. Sept... 18 798 7639 20 306 dis

Eid Di D E R E E Ce E P E E A Ö A hem E R n A

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O Él R E B L S E E res E E A L A

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