1898 / 209 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Sep 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Neues Palais, 31. August. Ihre Majestät die Königin der Niederlande zum Chef des Hannov. Hus. Regts. Nr, 15 ernannt. : Berlin, 1. September. v. dem Knesebeck (Oskar), s und Komp. Chef vom Garte-Füs. Regt., v. Puttkamer, auptm. und Kowp. Chef vom Köntgin Elisabeth Garde-Gren. Negt. Nr. 3, v. Debschiß, Hauptm. und Komp. Chef vom Garde-Gren. Megt. Nr. 5, v. Bonin, Hauptm. und Komp. Chef vom Garde- Schü zen-Bat., den betreff. Truppentheilen, unter Beförderung zu überzéhl, Majoren, agaregiert. v. Ruville, auptm. und Komp. Chef vom Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2, Unter Beförderung zum überzähl. Major, als O zum Königin Augusta Garde - Gren, Regt. Nr. 4 verseßt. Blecken v. Schmeling, Hauptm. vom Garde - Füs. Negt., v. Gélieu, Hauptm. vom Garde-Schühen-Bat., v. Laue, Hauptm. vom Garde-Gren. Regt. Nr. 5, dieser unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant bei der Insp. der Inf. Schulen, Zu Komp. Chefs ernannt. Sieg, Hauptm. vom 4. Garde-Regt. z. F., unter Belassung in dem Kommando als Adjutant bei der 1. Garde - Inf. Div. und untcx Verleihung des Charakters als Major, in das Kaiser Franz Garde - Gren. Regt. Nr. 2 versegt. Hillmar, Hauptm. und Komp. Chef von der Haupt- Kadettenanstalt, zum überzähl. Major, v. Hagen, Sec. Lt. vcm Kaiser Franz Garde-Gren. Negt. Nr. 2, v. Sydow, Sec. Lt. von demselben Regt, Frhr. v. Leesen (Albrecht), Sec. Lt, vom 3. Garde-Regt. z. F., Frhr. v. Hadeln (Heinrich), Sec. Lt. von demselben Regk, v. Usedom, Sec. Lt. vom 4. Garde-Regt. z. F., y. Bart, Sec. Lt. vom Königin Elisabeth Garde-Gren. Regt, Nr. 3, Graf v. der Schulenburg-Wolfsburg (Albrecht), Sec. Lt. vom Königin Augusta Garde-Gren. Regt. Nr. 4, v. Haeften, Sec. Lt. vom Garde-Gren. Regt. Nr 5, zu Pr. Lts, befördert. v. Wr ohem-Gellh orn, Nittm. u. Kommandeur der Leib-Eekadr. des Leib-Garde-Hus. Negts., der Charakter als Mojor verliehen. Frhr. v. Eberstein, Sec Li. vom 2. Garde-Drag. Negt. Kaiserin Alexandra von Rußland, v. Petersdor ff, Scc. Lt. vom 3. Garde- Ulan. Regt, zu Pr. Lts, Thielen, Scc. Lt. vom 2. Garde- eld-Artillezic-Regiment, zum Prem. Lieut., vorläufig ohne Patent, alter Hauptwmonn, beauftragt mit den Funktionen als etatémäßiger Stabsoffizier des Eisenbahn - Regiments M, unter Ernennung zum etatsmäß. Stabsoffizier, zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. Frhr. v. Neukirchen gen. v. Nyven- heim, Major vom 2. Garde-Feld-Art. Regt, Gravenstein, Hauptm. und Komp. Chef vom Garde-Fuft- Art. Regkt., Klußmann, Major und Kommandeur der Luftschiffer-Ubtheil,, ein Patent ihrer Charge verlieben.

E abe willigunatn. Im Beurlaubtenstande. Neues Palais, 30. August. v. Carnap-Quernheimb, Pr. Lt. von der Res. des Schleswig. Feld-Art. Regts. Nr. 9, scheidet mit dem 31, August d. J. aus der Armee aus und wird mit dem 1. Sep- temter d. J, unter gleichzeitiger Kommandterung zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amt, als Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, à la suite der Schußtruppe für Kamerun angestellt. | i

Im Sanitäts - Korps. Nécues Palais, 30, August. Dr. Hiller, Ober-Stabsarzt 2. Kl. a. D., zulegt Stabs- und Bats. Arzt des Füs. Bats. des Gren. Regte. Kropprinz Friedrich Wilhelin (2. Schles.) Nr. 11, unter Stellung zur Disp. mit seiner Penfion und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Sanitäts-Dffiziere mit den aktiven Dienstabzeichen, zum Vorstand der Sammlungen der Kaiser-Wilhelms- Akademie für das militärärztlihe Bildungéwesen ernannt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere.

2. März. Friederich, Hauptm. und Komp. Chef vem 2. Inf. Regt. Kronprinz, vom 1. September d. J. ab auf die Dauer eines Jahres zur Eisenbahn- Abtheil. des Königl. preuß. Großen General-

\tabes kommandiert.

15. August. Frhr. v. Stengel, Pr. Lt. des 1. Inf. Negts. König, unter Stellung à la suits dieses Truppentheils sowie untec Beförderung zum Hauptm. ohne Patent, zum Plaßmajor der Festung

Germersheim ernarnt.

18, August. Graf zu Castell, Castell, Gen. Major à la suite der Armee, der Charakter als Gen. Lt. und ein Patent seiner

bisherigen Charge verltehen.

21, August. Erbgraf v. Rehteren-Limpurg, zum Sec. Lt.

à la suite des 1. Ulan. Negts. Kaiser Wilhelm I1., König bon Preußen, ernannt und zur Dienstleistung bei diesem Regt. kommandiert. 24, August. Gemmingen Frhr. v. Massenbach, Oberst-Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier im 9. JIrf. Regt. Wrede, unter Beförde- rung zum Obersten, zum Kommandeur des 23, Inf. Regts, Baunach, Major und Bats. Kommandeur im 8. Inf. Regt. Prarckh, unter Beförderung zum Oberst-Lt., zum etatsmäß. Stabsoffizier im 9. Inf. Negt. Wrede, Köppel, Major vom Kriegs-Ministerium, à la suits des Generalstabes, im 1. Inf. Negt. König, Hi bl, Major und Komp. Chef vom 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdtiano von Toskana, im 8. Inf. Regt. Prardh, Maier, Major im 1. Train-Bat., bisher mit der zu Bats. Kommandeuren, either, Hauptm. und Battr. Chef im 2. Feld-Art. Regt. Horn, | kommandiert zur Eifenbahn-Abtheii. des Königl, preuß. Großen Generalstabes, unter Stellung à la suite des genannten Regts., zum Eisenbahnlinien-Kommissar in Würzburg, Niedermayr, Hauptm. à la suite tes 16. Inf. Negts. Großherzog Ferdinand von Loëfana, kommanbiert zur Dienstleistung dortfelbst, in diesem Regt., Leinecker, r. Lr, im 2. Féld- Art. Negt. Horn, unter Beförderung zum auptm.,, Kummer, Pr. Lt. im 1. Train - Bat., unter Be- örderung zum Rittm., zu Komp. (Battc.) Chefs, E ernannt. Waßner, Major à la suits des Generalstabes und Gisen- bahnlinien-Kommissar in Würzburg, zum Generalstabe der 4. Div., Schoch, Hauptm. vom Generalstabe der 4. Diy., zum Kriegs- Ministerium, unter Stellung à la suito des Generalstabes, Frhr. v. Hofenfels, Nittm. und Komp. Chef vom 1. Train-Bat., zum 2. Train-Bat, verseßt. Eilles, Sec. Lt. im 2. Train-Bat., zum Pr. Lt.,, Kirchmair, Port. Fähnr. im 2. Feld-Art. Regt. Horn, zum Scc. Lt, Frhr. Voith v. Voithenberg, Unteroff. im

Evtund dieses Bats. beauftragt,

1. Train Bat., zum Port. Fähnr., beförvert.

25. August. Bedall, He Lt. des 1. Fuß-Art. Negts. vakant

r. Lt, des 2. Fuß-Art. Negts, beide kommandiert zu den Art. Werkstätten, Schmidt, Pr. Lt. des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold, kommandiert zur Gewehrfabrik, unter Stellung à la suite ihrex Truppentheile, zu Direktions-

Bothmer, Michell-A ali,

Assistenten bei den genannten technishen Instituten ernannt.

Abschiedsbewilligungen. Jmaktiven Heere. 15. August. Jägerhuber, Major à la suite des 6, Inf. Regts. Kaiser Wil- Festung Germersheim, mit

der geseßlihen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der bis- herigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen

helm, König von Preußen, Plaßmajor der

der Abschied bewilligt. 18, Au aus, Tragen der Un

den für Verabshiedete vorgeschriebenen Abzeichen ertheilt.

24. August. Pfeffer, Oberst und Kommandeur des 23. Inf. Regts., Frhr. v. Shacky auf Schönfeld, Major und Bats. Kommandeur im 1. Inf. Regt. König, diesem unter Verleihung des Charakters als Oberst-Lt.,, mit der geseßlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Ver- abschiedete vorgeshriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. Zöller Major und A Chef im 2. Téain-Bat., mit’ der’ geseßlicen Pension

aubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den

und mit der Er ) bestimmungsmäßigen Abzeichen zur Diép. gestellt.

ImSanitäts-Korps. 18, August. Dr. Herzog (1 München), Ober-Stabsarzt 1. Kl.- der Res, Dr. lliker (Hof), Ober-Stabs- arzt 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots, in das Verhältniß à la suite des Sanitäts-Korps verseßt. Dr. Ring, Unterarzt im 11. Inf. Negt.

st. Arzt, Dr. Scanzoni v. Lichtenfels

von der Tann, zum As

(L A Dr. Pfaff- (Augskuxg), Dr. Englberger (Ingol-

zu Stab: ärzten, befördert.

seßungen 2. Neues Palais, 29. August. Geßler, Korv.

Grapow (Franz), Kapitän-Lt., zum Art. Offizier vom Play für die Befestigungen in Kiautshou und Vorstand der Art. Verwalt. in Kiautschou ernannt. Horrocks, Kadett, unter Ertheilung des Zeug- nisses der Reife zum Seekatetten, zum Seekadetten befördert. |

tadt), Oberäârzte in der Res, Dr. Penzl (11 München), Dr. Schenk, e S Herb (Aschaffenburg), Dr. Mosenthal, Dr. Anton (Hof), Dr. Haberkamp (Landau), Okerärzte in der Landw. 1. Aufgebots, Dr. M oses (Kaiserslautern), Oberarzt in der Landw. 2. Aufgebots,

Kaiserliche Marine. Offiziere x. Ernennungen, Beförderungen, Ver-

Kapitän, zur Dienstleistung im WMeichs8-Marireamt kommandiert.

Majestät die Kaiserin und Königin trafen, wie _„W. T. B.“ meldet, gesternNachmittag um 2 Uhr 30 Minuten in Han- nover ein. Zum Empfang waren Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, der Gencral: Oberst Graf von Waldersee und die Generalität sowie der Ober- Präsident der Provinz Hannover Graf zu Stolberg-Wer- nigerode am Bahnhofe anwesend. Nach huldvoller Be- grüßung der Anwesenden schritt Seine Majestät die Front der Ehrenkompagnie, welhe vom Füsilier - Regiment General- Feldmarschall Prinz Albreht von Preußen (Hannoversches)

ma: schieren. Darauf bestiegen Jhre Majestäten die Equipage und fuhren, eskortiert von einer Eskadron des Königs-Ulanen- Regiments (1. Hannoversches) Nr. 13, durch die reihgeshmüdckten Straßen, in denen Vereine und Schulen Spalier bildeten, unter dem Jubel der dihtgedrängten Bevölkerung nach dem Residenzshlosse. Vor dem Wagen Jhrer Mazestäten ritt

Jhrer Majestäten seitens der städtishen Behörden stati, bei welcher der Stadt-Direktor Tramm folgende Ansprache hielt:

tretung der Bürgerschaft der Stadt Hannover auf diesem alten Rath-

v. Stetten, Nittm. a. D,, die Erlaubniß zum Lom des 3. Chev. Regts. Herzog Karl Theodor mit

Nichkamillicßes.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 3. September. Seine Majestät der Kaiser und König und Jhre

èr. 73 gestellt war, ab und licß dieselbe sktionsweise vorbei-

der Polizei-Präsident von Hannover Graf von Schwerin. An der Ehrenpforte vor dem Rathhause fand eine Begrüßung

„Euren Kaiferlihen und Königlichen Majestäten entbietet die Ver-

haus-- und Marktplaße, wo die Geschidte vergangener Jahrhunderte aus den uwragenden Bauten herniederschaut, allerunterthänigst ihren ehrfurhtsvollen Willkommengruß. . :

Aus dem Schmuck der Straßen und Häuser leuchtet die Freude der Bevölkerung über die hohe Ehre, das Erlauch:e Herrscherpaar heute, wie zum ersten Mal vor neun Jahren, in den Mauern unserer Stadt begrüßen zu dürfen, und aus dem Jubel und der Begeisterung der Massen erklingt zugleih der Dank, daß unter einer zielbewußten, thatkräftigen. Regierung, der Erhaltung des Friedens und der Fórde- rung nationaler Wokltah1rt gewidmet, auch die Stadt Hannover, wie so viele andere deutshe Städte seit dem Jahre 1870, etnen großen, von Jahr zu Jahr wachsenden Aufschwung genommen hat. N Und wenn Eurer Majestät klarseßendes Auge rastlos wacht über den Geschicken Ihres Volkes und bas ganz? Leben Eurer Majtstät erfüllt ist von dem einen Wollen, die Nation vorwärts zu führen auf den Bahnen großer Entwickelung, wie wir dies so oft und vor kurzem noch an der eingreifenden Fürsorge für die Förderung des Nhein - Weser - Clbekanals, dieses wirthschast- lihen Unternehmens sfondergleihen für das ganze Land und unsere engere Heimath, lebendig empfunden haben, fo ergreift Stolz und Vertrauen die Herzen der Bevölkerung, und die Vertretung ciner Stadt, wie der unsrigen, die fo reichen Antheil nimmt an dem Segen von Eurer Majestät Regierung, ist glücklih, diese Empfindungen an ihrem heutigen Ehrentage zum Ausdru bringen zu dürfen. :

Wenn ih daher jeßt ehrerbietigst bitte, (Fure Majestät wollen huldvollst den Ehrentrunk der Stadt entgegennehmen, so thue ih dies zuglei mit tem Gelöbniß, daß die städtischen Kollegien bestrcbt und von dem Willen durchdrungen sein werden, in den thnen ge- zogenen Grenzen mitzuwirken an der Lösung der hohen Aufgaben, die Eure Mojestät dem Volke gestellt baben auf den Bahnen seiner Zukunft.“

Seine Majestät der Kaiser erwiderte, dem „Hann. Courier“ zufolge:

„Die Worte, die Sie socben çesprocheo, sind Ihrer Majestät der Kaiserin und Mir zu Herzen gegangen. Ih glaube, ohne Ueber- treibung fagen zu können, daß Ich ein guter Nichter sein kann über Empfänge von Städten, die Jch zur Zeit des Lebens Meines Große vaters und Meines Vaters und auch seit der Zeit, daß Ich regiere, mitgemacht habe. Ich kann ohne Uebertreibung sagen, daß die Ge- \chicklichkeit der Anordnung und der Geshmack der Ausrüstung in einer Weise si Hhervorgethan haben, wie Ih sie selten gesehen, daß die Stadt Hannover an dem heutigen Tage #ch in einem Gewande gezeigt, wie keine antere deutsche Stadt. Ih bin duraus nit davon überrascht, denn den deutshen Sinn, den Flug in die Ferne, das offene Auge für alles, was die Zeit bewegt, das schnelle Erfassen der großen Gedanken und Aufgaben seitens der Stadt und Provinz Hannover habe Ih kennen gelernt. Die große und wichtige Kulturaufgabe, die Sie soeben gestreift haben, wird, so hoffe Ich, von grundlegender, einshneidender Bedeutung für die Weiterentwicktelung der Stadt Hannover sein. Daß wir soweit ge- kommen, das Projekt in diesem Jahre vorzulegen, das danken wir vor allem der guten Betheiligung von Stadt und Provinz Hannover; und Ich hoffe, daß dieses Vorbild der Stadt und Provinz auh weiter Nachahmung finden möge. Ihnen aber s\prehe Ich den Wunsch und die Bitte aus, daß Sie im Namen der Kaiserin und in Meinem Namen der gesammten Bürgerschaft der Stadt Unseren innigsten und herzlihsten Dank aussprehen für den herzlihen und \ck&:ôönen Empfang. Bei dem Anblick der Tausende von Kindern, Jungfrauen und Jünglingen {lägt Einem das Herz mit Freude, und man kann mit großer Hoffnung in die Zukunft blicken. In der Hoff- nung, daß die Stadt Hannover sih wie bisher weiter entwoickeln wird, leere Ich diesen Pokal auf ihr Wohl.“

Um 6 Uhr fand im Schlosse Galatafel für die A statt, bei welcher, wie „W. T. B.“ meldet, Seine ajestät der Kaiser und König folgenden Trinkspruh ausbrachte :

«In Meinen Trinkspruch auf die treue Provinz Hannover mist sich zunächst das Gefühl des herzlichsten Dankes. Meine Frau und Ich sind tief ergriffen von dem herzlihen und {önen Empfang, den Uns die Stadt bereitet hat und in dem Wir den Widerhall der

Gefühle des gesammten Landes finden.

Begriff des Deutschen Reichs, woran ter heutige Tag besonders er- innert, Wurzel geschlagen hat.

Zu gleicher Zeit erfüllt Mich die freudige Beruhigung, daß Jh

auch in Meinem Trinkspruch die Hoffnung erwecken kann auf zu- künftige große Entwikelungen, denn die große nationale Unternehmung, die in diesem Winter den Volkspertretern zur Annahme vorgelegt werden soll, wird bhoffentlih gerade für diese Provinz von nahhaltiger Wir- kung und nachhaltigem Vortheil sein. Das Projekt der Berbindung des Ostens mit dem Westen auf dem Wasserwege hat lange gereift und ist eingehend bearbeitet worden. Die Auésihten auf seine Ver- wirklihung haben aber erst Boden gewinnen können, seitdem die Stadt und Provinz Hannover mit Verständniß für die Lage und mit weitem Blick in die Zukunft mit gutem Beispiel vorangegangen sind. Au hierfür gebührt Jhnen Mein Königlicher Dank.

Möge so if Mein Wunsch fowohl dur dieses große

Werk, auf dessen Annahme Ih hoffend rechne, als durch die Ent- wickelung ihrer so s{chönen, blühenden Landwirtb\chaft auch die Provinz weiter blühen und gedeihen, unter Gottes Schuß und in fiherem Frieden!

Die Provinz Hannover, sie lebe bo! und nochmals hoh! und zum

dritten Male hoh!“

Ubends besuchten Jhre Majestäten das Opernhaus, wo

Allerhöchstdieselben von Fanfaren und Hochrufen begrüßt wurden. Das Publikum hörte stehend die Nationalhymne an, worauf die Festvorstellung begann. Zur Darstellung gelangten der 2. und der 3. Akt der Oper „Tannhäuser“. Zu Seiten Jhrer Majestäten saßen in der Loge Seine Königliche Hoheit der Prinz Albreht und Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg. Während des Zwischenakies hielten die Majestäten Cercle.

Heute Vormittag um 10 Uhr nahm Seine Majestät der

Kaiser und König, in Gegenwart Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin, bei Nicklingen die Parade über das X. Armec-Korps, die 17. Division und die Kavallerie- Division B ab. Der Weg dorthin führte vom Residenzshlosse durch die Stadt Linden und das Dorf Ricklingen bis zum Riklinger Holz. Am Eingang zur Stadt Linden war cine Ehren- pforte errichtet, an welcher die städtishen Behörden, die

Orlsgeistlichkeit und Ehrenjungfrauen Aufstellung genommen hatten. Der Bürgermeister von Linden Lichtenberg hielt eine Begrüßungsansprahe, in welcher er be- sonders hervorhob, daß wie die gesammte deutsche Jndustrie, so auch die Lindener während der segens- reichen Friedenszeit unter der Regierung des Kaisers Wilhelm emporgeblüßÿt sei. Seine Majestät der Kaiser erwiderte, Er freue Sich zu hören, daß die Jndustrie in Linden gute Fortschritte mache, und crhoffe weiteres Wachsen. Jn Rilingen, wo gleich- falls eine Ehrenpforte errihtet war, wurden die Majestäten von dem Landrath, dem Kreisaueshüß, den Kreistagsmitgliedern des Landkreises Linden, sowie von den Geisilihen und Gemeinde- vorstehern der vom Paradefelde berührten Ortschaften begrüßt. Der Landrath Dr. Meister hielt eine Begrüßungsansprache. Auf dem Wege zum Paradefelde bildeten die Schulen, die Jnnungen und die Feuerwehr Spalier.

Der Ober-Rechnungskammer-Direktor, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath von Nostiß ist von seiner Urlaubs- reise zurückgekehrt.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober-Kommando der Marine 1 S. M. S. „Kaiserin Augusta, Kom: mandant: Kapitän zur See Köllner, gestern von Manila nah Hongkong in See gegangen.

Helgoland, 2. September. Die Manöver- Flotte ist heute Abend hier vor Anker gegangen.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser ist in Begleitung der Erzherzoge Franz Ferdinand und Franz Salvator gestern Nachmittag zu den Manövern in Buzias (Ungarn) eingetroffen und von der Bevölkerung mit begeisterten Ovationen empfangen worden. Jn der eater wo der Kaiser Wohnung genommen hat, wurde Uller- höchstderselbe von dem Unterrichts-Minister Dr. Wlassics be- grüßt. An dem gestrigen Hofdiner nahmen die Erzherzoge, die Minister, die Oberleitung der Manöver mit dem Chef des Generalstabes, Feldzeugmeister Freiherrn von Beck an der Spige, die Beamten des Komitats sowie die zu den Manövern eingetroffenen serbishen Offiziere theil.

Großbritannien und Frland.

Das „Reuter'she Bureau“ erfährt, daß der Erste Lord des Schaßamts Balfour dem russischen Minister des Aus- wärtigen Grafen Murawjew in Beantwortung des Nund- schreibens, betreffend die Abrüstung, eine sympathishe Kund- gebung übersandt habe.

Frankreich.

Der Marinc-Minister Lockroy ist gestern früh in Cher- bourg eingetroffen und von sämmtlichen Behörden empfangen worden Der Minister begab sih nach dem Arsenal, wo er das Peri „Henri IV“ sowie zwei im Bau begriffene unterseeishe Torpedoboote besichtigte. L

Nach einer Mittheilung der „Agence Havas“ hatte der Justiz - Minister Sarrien gestern Nachmittag abermals eine Unterredung mit dem Kriegs - Minister Cavaignac, welche 11/2 Stunde währte. Nach derselben begab sich der Justiz- Minister zu dem Minister - Präsidenten Brisson, um mit diesem zu konferieren. N L

Der Deputirte Lasies (Nationalpartei) wurde gestern Vormittag von dem Kriegs-Minister Cavaignac empfangen, welhcr ihm aufs neue die Versicherung gab, daß er von der Echuld des Dreyfus überzeugt sei, aber unter anderem hinzufügte, er sei, wie er dies bereits früher erklärt habe, entschlossen, gegen alle diejenigen vorzugehen, welche ihre Pflicht

Die freudigen Gesichter der Bürger, die frohbewegten Schaaren

der Jugend legen Zeugniß davon ab, wie tief der Gedanke und der

nicht gethan und sih irgendwie verantwortlih gemacht hätten.

Rußland.

Der Kaiser und die Kaiserin sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Sebastopol eingetroffen und feierlih empfangen worden. Die Majestäten begaben sich an Bord der Yacht „Standard“. Später fand eine Flottenrevue und heute eine Besichtigung der Landtruppen statt.

Spanien.

Der Ministerrath beschäftigte sih, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern mit einer Vorlage, betreffend die ökonomische Frage auf Cuba; es wurde noch keinerlei Beschluß gefaßt. Ferner wurde eine Vorlage verlesen, welche bezweckt, von den Kammern die Ermächtigung zu Friedensverhand- lungen zu fordern. Auch über diese wurde keine Entscheidung getroffen, weil die Präsidenten der beiden Kammern, welche zu Rathe gezogen werden müssen, nicht in Madrid zugegen sind. Die Carlisten werden in der Kammer gegen die Maß- nahmen der Regierung Einspruch erheben und darauf das Parlament verlassen.

Niederlande.

Die Königin-Mutter empfing, wie ,W. T. B.“ aus dem Haag meldet, gestern das Zentralcomité, welches zusammengetreten war, um Zhrer Majestät am Schlusse der Regentschaft einen Beweis der Liebe und Achtung des Volkes zu geben. Der Bürgermeister von Amsterdam überreichte ein Geschenk von 300000 Gulden zu einem philanthropishen Zwecke. Die Königin-Mutter dankte und erklärte, sie wolle mit einem Theil des Geldes ein Sanatorium für arme Shwindsüchtige gründen und den anderen Theil zu wohlthätigen Zwecken in den indischen Kolonien verwenden.

Türkei.

Der deutshe Botschafter Freiherr Marschall von Vieberstein wurde gestern nah dem Selamlik von dem Sultan in Audienz empfangen.

Aus Kanea berichtet die „Agence Havas“, daß die inter- nationalen Behörden den Gouverneur aufgefordert hätten, ihnen die Echebung eines Zehnten zu übertragen, welcher zur Sicherung der Verwaltung der Jnsel bestimmt sci. Der Gouverneur habe um einen Aufschub ersucht, da er die Jn- struktionen der Pforte abwarten wolle.

Schweden und Norwegen.

_Dem Stockholmer Blatte „Dagens Nyheter“ zufolge berieth der |chwedisch-norwegische Staatsrath gestern über die Einladung Rußlands zu der Friedens- konferenz. Dem Vorschlage des Minijters des Auswärtigen entsprehend, beschloß der K onig, dem Kaiser von Nu ß- land seine Sympathie, sowie seine Bereitwilligkeit auszu- sprechen, Delegirte zu der Konferenz zu entsenden.

Dänemark,

Bei dem gestern aus Anlaß der Neuwahlen der Hälfte der Mitglieder des Landsthing vorgenommenen Wahl[- mäannerwahlen wurden, wie „W. T. B.“ berichtet, in den Städten 417 Anhänger der zusammenstimmenden Linken und Sozialdemokraten und 163 Anhänger der Rechten gewählt.

Afrika.

Nach einem Telegramm der Londoner „Daily Mail“ aus Kapstadt vom 2. d. M. erklärte die Regierung der Südafrikanischen Republik die Zand- Trift als für den Uebersee-Verkehr geshlossen. Es ist dies eine der im Jahre 1895 geschlossenen Triften, welche später, nachdem

das englische Ultimatum ergangen war, wieder eröffnet wurde.

Nr. 36 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, berausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 2. September, hat fol- genden Inhalt : 1) Konsulat - Wesen: Bestellung zweier Konsular- Agenten; Ermähtigung zur Vornahme von Zivilstands- Akten; Entlafsungen; Ableben eines Konsuls; Excquatur-Ertheilungen. g 2) Polizei-Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Neich3- gebiet.

Statistik und Volkswirthschaft.

Ergebniß der öffentlichen Imvfungen in Oesterreich 1894—95, *)

, (Stat. Korr.) Jn Oesterrei finden drei Arten von öffent- lien Impfungen statt: 1) öffentlihe Allgemeinimpfungen, alljährlich an bierzu bestimmten Orten, deren Zahl 1894 22 618, 189% 23410 betrug; 2) sglei{falls alljährliß zu Beginn des Schuljahres in ten Volks\{ulen Schulkinderimpfungen; diejenigen Kinber, welhe bei der Aufnahme in die Volke- s{ule kein Impfzeugniß beibringen, werden \{leunigst geimpft ; au wird nah Möglichkeit auf Wiederimpfung der {on geimpsten Schulkinder hingewirkt; 3) Nothimpfungen in von Blattern- gefahr bedrohten Laadestheilen. Die bei diefen Gelegenheiten im sfterreichishen Staat nahzewiesene Zahl von Erstimpfungen belief sih im Jahre 1894 (einshließlih der Wiederimpfungen von Sgulkindern in Salzburg, Mähren, Schlesien und der Bukowina, über welhe ia den Listen nicht gesondert berichtet ist) auf 867 186, im Jahre 1895 (einshließlich der Wiederimpfungen der Schulkinder in der Bukowina) auf 795 977. Der Rückgang der Zahl der Impfungen im letzteren Jahre erklärt si, außer aus der wie erwähnt geringeren Zahl miteingerechneter Wiederimpfungen, aus der Thatsache, daß, als 1891 die Impfung der Kinder in den Schulen eingeführt wurde, anfangs eine viel größere Zahl Ungeimpfter vorhanden war, während in den folgenden Zahren nur mehr ein Theil der aus früheren Jahren ungeimpft verblicbenen und die neu eintretenden Schulkinder zur Impfung kamen. Als Moaßstab zur Beurtheilung, in welhem Verhältnisse die heranwachsende Jugerd unter Impfschußz gestellt wurde, kann der Vergleich ter Zahl der Geimpften mit der Zahl der lebend Geborenen herangezogen werden.

Es trafen auf 100 im Vorjahre lebend Geborene 1894 81,2, 1395 81,6 Geimpfte. Dieses Verkältniß war allerdings nicht in allen Theilen der Monarchie glei günstig; es s{chwankte für die einzelnen Verwaltungsgebiete im Jahre 1894 zwischen 37,6 (Triest) und 97,2 (Dalmatien), 1895 zwishen 38.9 (Vorarlberg) und 116,5 (Dalmatien). Werden die im ersten Lebensmonat 1893 bezw. 1894 gestorbenen Kinder abgerecret, so stellen si diefe Zahlen im Staat auf 90,0 bezw. 90,4. Im Jahre 1894 wurde bei 88 v. H. der Srstimpfungen Erfolg nachgewiesen, 1895 kei 91 v. H.; ohne Erfolg blieben 4 v. H. bezw. 3 v. H.: nicht festgestelt wurde der Erfolg bei 8 v, H. bezw. 6 v. H. Auch hier ift die Mitein- rechnung der Wiederimpfung in mehreren Verwaltungsgebieten von Einfluß, da selbftverständlih von diesen ein kleinerer Bruchtheil that- fächlihen Erfolg hat, als von den Erstimpfungen. Jn Deutschland waren, wie hier vergleihsweise erwähnt werden möge, 1894 mit Er- folg 98,2, ohne Erfolg 1,5 v. H. der Erstimpfungen.

*) Das österreichishe Sanitätswesen, Nr. 26/28, 1897.

Verein deuts Vorsiß des Land-For

Die Berichte über die Wiederimpfungen in Oesterrei er- geben eine bon Jahr zu Jahr ausgiebigere Betheiligung E Bdk rung; für 1894 sind 276 578 Revacctnationen nachgewiesen, für 1895 282274. Auf 100 Einwohner des Staats kommen in den beiden Jahren 4,97 bezw. 4,31 Impfungen (ohne Nücksicht, ob Erst- oder Wiederimpfung), oder es kam eine Impfung auf 22 bezw. 23 Ein- woÿner. In keinem der früheren Jahre war eine auch nur an- nähernd glei hohe Ziffer erreiht worden. Es ift dies um fo er- freulicher, als in den beiden Berichtäjahren die Blattecn weniger be- drohlich auftraten wie zu Beginn des gegenwärtigen JIahrzehnts und die Bevölkerung niht in gleihem Maße dur§ die Furcht, von den Potken befallen zu „werden, angetrieben wurde, sh der Impfung zu unterziehen. Die Zahl der Poentodesfälle in Oester- reich ist in den lten Jahren wesentli gesunken ; fle betrug 1894 2912 (11,0 auf 100 000 Einwohner), 1895 1157 (4,7) und erreichte 1896 den, soweit Aufzeihnungen vorliegen, bisher niedrigsten Stand mit 410 (1,6). Troß diefer zeitweiligen Verminderung der Sterb- lichkeit an Pocken wird Oesterreih auf die Dauer es nicht unterlassen können, den gescßlihen Impfzwang einzuführen, eine Maßregel, die auch für Deutschland, insbesondere Preußen, von großer Bedeutung hinsichtlich der häufizen Einschleppung von Pocken aus dem Nachbar- lande sein würde.

__ Zweifellos ift das Impfwesen durch die Einführung der Schul- kinderimpfungen bedeutend gefördert worden: von den Erstimpfungen waren folcher in den beiden Berichtsjahren 14 v. H. Vei D von den Wiederimpfungen 55 v. H. bezw. 68 v. H. Die Vor- bedingungen für eine größere Betheiligung sind in der That reckcht aunstige. Die Kinder find bereits ohne Rücksicht auf Entfernung der Wohnungen, ungünstige Witterung und andere Hindernisse zum Unter- richt in der Schule versammelt; außerdem führt der persönliche Cinfluß des Lehrers und das Veispiel der Mitschüler viele Kinder der Impfung zu, welche bei weniger guter Gelegenheit diefer S{uß- maßregel niht theilhaftig werten würden. Bei dem stehenden Heere betrug 1894 die Zahl der Erstimpfungen 17 725, die dec Wiederimpfungen 119 602, tm Jahre 1895 17635 bezw. 138 178, während die Zahlen für die Landwehr 1894 sich auf 2911 bezw. 28 920, 1895 auf 2192 bezw: 16718 beliefen. Zählt man diese Zahlen jenen für die Zivilbevölkerung hinzu, fo entfiel in Oesterreich eine Impfung überhaupt 1894 auf 19,0, 1895 auf 19,5 Einwohner. Vie Impfungen wurden, abgefehen von verschwindenden Ausnahmen, mit animaler Lymphe ausgeführt, welche in weitaus überwiegenden Theile die staatliche Impfstoff-Gewinnungsanftalt in Wien, agßerdem einige Privatinstitute lieferten. Ueble Zufälle nah den Impfungen wurden in den Ausweisen nicht verzeichnet.

Die Privatimpfungen kommen nur in einem ganz kleinen Bruchtheile den Behörden zur Kenntaiß, weil eine allgemeine Ver- pflihtung zur Anzeige derselben nicht besteht,

Zur Arbeiterbewegung.

_ Aus Magdeburg wird der Bzrliner «Volks-Ztg." zum Augs- stande der dortigen Bauarbeiter geschriebez: Der Magdeburger Arbeitgeberverband lehnte es ab, mit der von den organifierten Maurern ernannten fünfgliedrigen Kommission in Verhandlungen einzu- treten, und mat dur die Zeitungen bekannt, daß er die Arbeits- vlâße nur zu den von den Arbeitern {riftlich anerkannten Be- dingungen wie sie in den Protokollen der Verhandlungen vor dem Ober-Bürgermeister festgestellt seien wieder erêffne. Auszgesperrt find etwa 1500 Arbeiter.

Kunst und Wissenschaft.

In der Gießerei von Martin u. Pilging hierselb war gestern das Denkmal für die am 23. Juli 1896 in den chinesishen Ge- wässern untergegangene Besaßung S. M. Kanonenboots „Iltis“, welhes in der Näbe der Unglüdsftätte, auf der Halbinsel Schantung „zur Aufstellung gelangt, aufgebaut und wurde dort von einem Vertreter des Reis-Marineamts und dem ausführeaden Bildhauer August Kraus besichtigt. Das Denk- mal ist, wie die „Nat.-Ztg.“ berichtet, 13 m hoh und mat einen recht imposanten Eindruck. Es baut sich auf drei Stufen auf: das Granitpostament ift mit vier Bronzetafeln geschmückt. Die vordere Platte enthält eine Abbildung des Kanonenboots „Iltis“. Auf der Nückseite liest man die Jnschrift : «Zur ESrinnerung-an den Heldentod der Besaßung S M. Kbts. „Iltis“, gescheitert im Taifun an der Küste von Schantung am 23. Juli 1896." Auf den Seitentafeln sind die

Namen der untergegangenen Mannschaften verewigt, im Ganzen

74 Personen. Die Platte auf der rechten Seite verzeihnet 10 Namen,

deren Träger Offiziersrang besaßen, an ihrer Spiße den Kapitän- Lieutenant Braun. Auf dem Postament erhebt \sich ein mächtiger, oben zersplitterter Mast, von welhem Tauenden zum Mastkorh berabhängen und über die Stufen sh legen. Am Fuße des Mastes liegt schrâg eine Fahne, deren Tuch malerish auf die Stufen herabfällt. Der Fahnenschaft is in seiner Mitte mit einem Lorbeerkranz geschmüdckt, dessen Schleifen die Inschriften tragen: „Die Deutschen Chinas“ und „Die Kaiserliche Marine“. Auch Mast und Fahne sind in Bronze gegossen. Das Neichs-Marineamt lieferte hierzu Kanonenbronze. Am D

das Denkmal von Berlin ab, und am 10. d. M. soll es von Bremer- haven nah Shanghai verschifft werden.

tortag geht

Einen ähnlichen Plan wie die deutsche Tiefsee - Expedition ver-

fol¿t Professor Dr. M. Weber in Amsterdam, wenn auch auf beshränkterem Gebiet; für ihn hantelt es sh um eine gründliche Durchforschung der östlihen Meerestheile im Oft- indishen Archipel in zoologischer , botanisher, geologischer und ozeanographisher Beziehung. Ausgangspunkt der Expedition, welhe im Herbst d. J. beginnen soll, ist Surabaja in Ostjava; zunächst werden die südlihen Theile der Jaya-See untersucht, dur die Lombok - Straße in den Indishen Ozean und zurück durch die Allas-Straße gesteuert und dann zunächst die Paternoster- und Postillon - Inseln, sowie Bima auf Sumbawa berührt, um Korallenforschungen vorzunehmen, namentlih die Grenzen des Ge- biets der riffbauenden Korallen festzustellen. Die Weiterfahrt führt dur die Sapi-Straße nah der Südküste von Sumba, Timor und dur die Ombai-Straße in die tiefe Banda-See, welche in verschte- denen Richtungen bis zu den Aru-Infeln im Osten durhkreuzt werden foll. Die Gewässer im Osten, Westen und Norden von Halmakbera find das nächste Ziel; dann wird das tiefe Becken der Celebes-See in verschiedenen Richtungen durhforsht und nah Untersuchung der Makassar-Straße in Makassar die Expedition aufgelöt.

Bauwesen, Einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für

eine Schulhausanlage auf Norderney schreibt die Schul- deputation daselbs unter den in Deutschland ansässigen Architekten aus. Die nur in Skizzen (1 : 200) darzustellende Bauanlage \oll zwölf Volkéschul- und sechs Mittelshulklassen enthalten, ferner eine Turn- halle, zwei Rektoren- und eine Schuldienerwohnung sowie die er- forderliGen Nebenanlagen. Die Einreihung der Entwürfe muß bis zum 5. Dezember d. J. erfolgt sein. Es stehen drei Preise von 1000, 700 und 500 zur A eT0gung, zum Ankauf außerdem noch 100 A Zum Preisrihteramt gehören die Herren NRegierungs- und Baurath Bohnen in Aurich, Kreis- Bauinspektor, Baurath Breiderhoff in Norden und Stadt-Baumeister, Rathsherr Noack in Oldenburg. Die Unterlagen des Wettbewerbs find gegen Einsendung von 2 4 von der Schuldeputation zu beziehen.

Land- und Forstwirthschaft.

Am 27. August trat, wie bereits kurz gemeldet wurde, der Eer A IO D Versuchsanstalten unter dem tmeisters Dr. Danlkelmann zu setner Jahres-

versammlung in Es nahmen theil: Geheimer Rath Krutina, für Bayern Professor Dr. Endres, für Braunschweig Kammer -Rath Dr. Grundner, für Hessen Pro- Wimmenauer, für Preußen Land - Forstmeister Dr. Dantckelmann und für Sachfen Geheimer H berg Professor Dr. Lorcy, l Professor Nudelcffff : Charlottenburg, K. K. Forstrath Schiffel-Mariabrunn, K. Professor Bourgeois-

und der Lása, lichen Regierung

noch nit völlig bee

arbeit dadur zwar beg

siht noch nit geben.

Qualität man erwartet hatte,

Orten soll sih das

des Korns stark bee

Nachrichten üb zirken zu cit bie Sud fd b

Soweit die Sachlage sich bis jeßt übersehen läßt, dürfte si die Ernte im Dongebiet im Großen und Ganzen besten Falls als eine i herausstellen. Den verhältnißmäßig besten Ertrag s{cheint noch Gerste geliefert zu haben, wenngleich auh bei Güte des Korns durch die ungünstige Witterung litten haben soll.

Mittelernte

dieser Getreideart die kurz vor der Ernte ge __ Auh im nördlichen Kaukasien ist nah den vorliegenden Nach- richten das Ernteergebniß im allgemeinen hinter den gehegien Er- quantitativ und qualitativ zurückgeblieben ; insbesondere tes, unreines und dur Rost beshädigtes nur aus einzelnen niht sehr ausgedehnten Distrifl er guten Ernte zu berichten. ren neuen Getreides sind hier wie in Noworossysk bis

dort über lei Korn geklagt und weiß man von ein

jeßt fehr gering Die Stimmung des die noch vorhandenen ger mit Nücksicht auf die geg zurückgehalten.

Die legten hier notierten Preise (23. August) waren pro zebn- pudiges Tschetwert :

a. Winterweizen D O 8,30—10,—

Der Fahrplan Posen vom 1. Okto

(unverändert). an 6,44 (11 Min.

7 Minuten später. \{leunigt und trifft

Bentschen an 9,22 3 Min. früher). eppen an 1,55 (4

dem Regierungsgebäude zu Breslau zusammen.

Vertreter der Versuchsanstalten für Baden

S Professor Dr. Schwapypach, ofrath, Professor Dr. Kunze, für Württem- ferner als Gäste: Hofrath, Professor Brauer-

K. Forst- Assistent Janka-Mariabrunn und

Zürich. Vor Beginn der Verhandlungen wurden Herren von dem Regierungs-Präsidenten Dr. von Heydebrand welcher den großen Sigzungssaal der Köntg- n entgegenkommendster Weise zur Verfügung atte, als Pioniere des forstlihen Fortschritts willkommen ger Die Verhandlun der technishen Ei Arbeitsplans für

gen erstreckten sich auf die Untersuchungen

genshaften der Hölzer und auf die Feststellung des # Gichen-Ertragötafeln, An den folgenden Tagen wurden forstlibe Versuchsflähen in den Oberförstereien Nimkau, Panten, NRogelwit und Ullersdorf besichtigt. Der Schluß der Vereins- versammlung fand am 31. August zu Liebau statt.

Getreideernte Galiziens.

Lemberg, den 29. August 1898. Ja Ostgalizien ist die Ernte t beendet. Das Wetter war für die Arbeiten zwar das [ jedo ift die Einheimsung der Feldfrüchte verhältnißmäßig wentger vorgeschritten, als um die gleiche Zeit in anderen Jahren, weil das Neifen des Getreides nit gleichzeitig erfolgte und die Ernte- _dc uemer wurde, aber auch länger andauert. Z Bei dem Weizen ist das Stroh ziemli reidlich. Die Körner- ge bewegen sih von 300 kg bis 1509 kg pro Morgen. Die gsten Erträge liegen zwishen 600—900 kz.

Roggen hat mit wenigen Ausnahmen nur ein knappes Stroh

300—1360 kg, ziemli häufig.

eines Morgens bewegen {{ch zwischen

starke Mittelerträge von 600— 900 kg find aber

Die Erträge sind minder ergiebig , liegen in den l on 200—1250 kg per Morgen, doch sind die s{chwachen Erträge von 300—600 kg zahlreicher.

Hafer. Da die Ernte zuy Zeit noch weniger vorgeschritten ist, als bei den anderen Getreidearten, so läßt fi eine vollständige U-ber:- 0 [ Die bekannten Erträge lassen aber auf eine gute Ernte schließen (350—1209 kg per Morgen, zahreicher sind ¡2doch di? besseren Ertra«Sziffern).

¡fräge der Erbsenernte sind mittel gut.

_ Der Stand der noch auf dem Felde bfindlihen Früchte ist im Ganzen zufriedenstellend, doch hat die bisherige andauernde Trokenheit theilweise einen nachtheiligen Einfluß auf die weitere Entwickelung Dies ift schon jeßt bei den Rüben und bei dem Mais her- vorgetreten, der namentlich in den füdöstlichen Gegenden Galiziens angebaut wird. Auch auf ten Klee und die Wiesen hat die Trockenheit nachtheilig eingewirkt.

Uus Westgalizien werden die Ernteergebnisse in Cerealien als (anz zusuedenstellend, die Aussichten für den Ertrag der Hackfrüchte als viel veriprehend bezeihnet. Der zweite Schnitt des Klees und des Grummets ist infolge der langen Trockenheit weniger ergiebig, als der erste, der ein ziemlich gutes Erträgniß lieferte.

Ernteergebniß und Getreidehandel in Rußland.

Rostoff am Don, den 2. August 1898. Die hoffnungs- eudige Stimmung, mit der noch um Mitte des vorigen Monats hier der bevorstehenden Ernte entgegengesehen wurde, hat inzwischen eine arge Enttäushung erfahren.

Gegen Ende Juli, Gange waren, folgte au zweiwöchentlihe Periode dazwischen fallenden Tagen glübender Sommerhißze. Als Folge

mehreren Gegenden des Dongebiets ge- Korn der „verschiedenen Getreidearten, von gerade in diesem Jahre besonders viel er! noch in leßter Stunde stark zusammengetrockaet sei bezw. an Größe und Gehalt erheblih verloren habe. An anderen ? Á ) das Getreide unter dem Druck wolkenbruchartiger NKegengüsse auf weiten Strecken gelegt haben, und \chließlich scheint Weizen und Roggen auch der Rost vielfah in einem die Qualität inträhtigenden Grade hervorgetreten zu sein. er eine gute Ernte sind nur aus vereinzelten Be-

als die Erntearbeiten theilweise s{on im [ ‘das bis dahin günstige Wetter eine etwa

häufiger und reichlicher Niederschläge mit

ten

hiesigen Kornmarkts ist andauernd matt, und ingfügigen Vorräthe alten Getreides werden enwärtigen niedrigen Preise von den Besigzern

Rbl. 8,20— ‘9,70

» T7,10— 9,— « 9,40— 5,70 3,90— 4,05

f Y M 2 D Y 0 "u 1 Seit Beginn der Schiffahrt bis zum 13. August sind von hier ausgeführt worden :

16 175 000 Pud An Vorräthen waren am 13. August noh vorhanden :

z gegen 225 000 Pud

Roggen Gerste 12 437 000 Pud 3 045 000 Pud.

Roggen Gerste 200 000 Pud gegen 200 000 Pud.

Verkehrs-Anstalten.

der Königlichen Eisenbahn-D irektion ber 1898 enthält folgende wihtigeren Aen- derungen gegen den bisherigen Fahrplan: Zug 447 ab ofen 11,40 (9 Min. später), an Wresh Posen 9,22 (4 Min. früher) ein. Zug 473 ab Pempowo 9,11, an Krotoschin 10,20, verkehrt auf diefer Strecke 5 Min. später. Zug 731 ab Glogau 4,24 (unverändert), an e i. P. 5,22 (8 Min. sp Zug 732 ab Lissa i. P. 10,23 (3 M )

743 ab Sagan 5,13 ven Glogau äter), ab 7,00 (10 Min. sp (unverändert). Zug 756 ab Lissa 4,05, an Gl brt Zug 52 ab Posen 1,28 (unverändert), wird be- in Frankfurt a. O. 4,31 (5 Min. üher) ein. 3 ab Frankfurt a. O. 2,33 (5 Min... später), an osen 5,30 in. später). Zug 203 ab Frankfut a. O. 7,22 (10 Min. frü i

ab 9,22 (13 Min. frü e, pu an ug 204 ab Bentschen 12,05 ( in. sp in. fpâter), ab 2,06, (7 Minuten später), an

en 2,05 unverändert. Zug 450 trifft in

ter). n. früher), an Glogau 11,32 er), an Lissa i. P. 8,31 ogau 5,14, verke

äter),