1898 / 211 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Sep 1898 18:00:01 GMT) scan diff

2 M E VEER E Hr A 20A L Tat ver Krs

ordan, E An zu nster, semann, Küster zu Oeynhausen, ' eldungs, Kasernenwärter zu Düsseldorf, s Kirchner, Eisenbahn-Telegraphist zu Warburg, Klarhölter, Bureaudiener und Botenmeister bei der Eisen- bahn-Direktion zu Münster, König, Saa Tele erster Klasse zu Warburg, Küster, Eisenbahn-Telegraphist zu Hagen, Se egang, Eisenbahn-Weichensteller zu Hamm, Müller, Steuer-Aufseher zu Dortmund,

a: Bahnmwärter zu ei erhöfen, Kreis Hamm,

Naumann, aa zu Münster,

Niemann, Hilfs-Bahnwärter zu Rheda, Kreis Wiedenbrück,

Ohm, Mühlenmeister beim Proviantamt zu Wesel, s

Ohrmann, Eisenbahn-Werkstätten-Vorarbeiter zu Witten a. R.,

Pohlmann, Werkmeister zu Ostkilver, Kreis Herford,

O ch Lu Buhnen- und Pflanzungs-Aufseher zu Herstelle, reis Höxter,

N Ea er bei der Reichsbank - Hauptstelle zu Dort- mund,

Rischke, Fußgendarm zu Scherfede, Kreis Warburg,

Röôwe, Cou zu Minden,

Rothe, Bergmann zu Asobeck, Kreis Hagen,

Rüdiger, Kassendiener bei der Reichsbankstelle zu Bochum,

Schomburg, Gemeinde - Vorsteher zu Großendorf, Kreis Lübbecke, ;

Schweppe, Werkmeister zu Bünde, Kreis Herford,

Spicker, Gerichtsdiener zu Brakel, |

S tahl, Bahnwärter zu Welschenennest, Kreis Olpe,

Strohm, Polizei-Wachtmeister zu Bochum,

Surmann, Provinzial-Wegemeister zu Werl, Kreis Soest,

S Postschasfner zu Münster, Z

Theile, Kassendiener bei der Reichsbankstelle zu Münster,

Thieme, Gerichtsdiener zu Soest,

Tillner, Kassendiener bei der Reichsbankstelle zu Bielefeld,

Trockels, Provinzial-Wegemeister zu Porta, Kreis Minden,

Völker, Eisenbahn: Lokomotivführer zu Witten a. R.,

ogen er, Eisenbahn-Zugführer zu Scherfede, Kueis War- urg,

Walter, Polizei- und Amtsdiener zu Levern, Kreis Lübbecke,

Warlißtzer, Betricbsführer zu Bommerholz, Kreis Hagen,

Wiedumwilt, berittener Steuer-Aufseher zu Bottrop, Kreis Reklinghausen,

Zöger, Küster zu Münster.

Seine Majestät der König haben aus Anlaß der Anwesenheit in der Provinz Westfalen Allergnädigst geruht, die Kammerherrnwürde zu verleihen :

dem Nittergutsbesizer, Major a. D. Freiherrn Viktor von Rheinbaben zu Haus Ruhr im Kreise Hörde,

dem Ehren-Amtmann Grafen Bonifacius von Haߧ- feldt-Trachenberg zu Boniburg bei Münster,

dem Landrath Freiherrn Friedrich von Schorlemers Alst zu Ahaus und

dem Rittergutsbesißer Freiherrn Friedrich von Schor- lemer auf Overhagen im Kreise Lippstadt.

Ferner haben Seine Majestät der König aus dem gleihen Anlaß Allergnädigst geruht: dem Kammerherrn, Erbmarschall der Grafschaft Mark Grafen von Bodelschwingh -Plettenberg zu Haus Bodelschwingh bei Bodelschwingh im Landkreise Dortmund den Charakter als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Prädikat „Excellenz“,

dem Landgerichts:Präsidenten Müller zu Bielefeld und

dem Ober-Landesgerichts-Senats-Präsidenten Schwiete zu Hamm : : : den Charakter als Geheimer Ober-Justiz-NRath mit dem Range der Räthe zweiter Klasse,

dem ordentlihen Honorar-Professor an der Akademie zu Münster Dr. König und dem ordentlihen Professor an derselben Akademie Dr. Spicker den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath,

dem Landgerichts-Direktor Dulheuer zu Dortmund,

dem Rechtsanwalt, Justiz-Rath Lex zu Hamm und

dem Landgerichts-Direktor Schneidewind zu Arnsberg den Charakter als Geheimer Justiz-Rdth,

dem Kommerzien-Rath Vohwinkel zu Gelsenkirchen den Charakter als Geheimer Kommerzien-Rath,

dem praktishen Arzt Dr. Groepper zu Münster und dem Direktor der Provinzial-Jrrenanstalt Dr. Schaefer zu Lengerich, Kreis Tecklenburg, den Charakter als Sanitäts-Rath,

dem Provinzial-Bauinspektor und Provinzial-Konservator der Provinz Westfalen Ludorff zu Münster den Charakter als Baurath,

dem Knappschafts - Direktor, Berg - Assessor a. D. Hoff- mann zu Bochum und : dem Bergwerks - Direktor, Berg - Assessor a. D. Pieper

daselbst den Charakter als Bergrath,

dem Haupt-Steueramts-Rendanten Frahm zu Rheine, dem Regierungs-Sekretär Heeger zu Münster, dem Gerichtskassen-Nendanten Hunecke gu Minden und dem Sekretär der Provinzial-Steuer-Direktion Reeker zu Münster den Charakter als Rehnungs-Rath,

dem Ersten Gerichtsschreiber, Sekretär Brüning zu Paderborn, j

dem Ersten Gerichtsschreiber, Sekretär Schroeder zu Schwelm und j

dem Ersten Gerichtsschreiber, Sekretär T ubbesing zu

Soest den Charakter als Kanzlei-Rath,

dem Gutsbefißer G uns zu Hembsen, Kreis Höxter, den Charakter als Nth,

dem Fabrikbesißer Dr, Möller zu Kupferhammer, Land- kreis Bielefeld,

dem General-Direktor Tull zu Dortmund und

dem Brauereibesizer Wenk er daselbst

den Charakter als Kommerzien-Rath,

___ dem Bürgermeister Vattmann zu Gelsenkirchen E itel Ober-Bürgermeister, sowie : 1 Eh

den

dem Ober-Bürgermeister Hahn zu Bochum die Befugniß

ju verleihen, bei geeigneten Gelegenheiten die goldene Amts- ette zu tragen.

Deutsches Neicdch.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:

dem Staatssekretär des Reihs-Postamts, General-Lieutenant

. D. von Podbielski den Charakter als Wirklicher Ge-

elner Rath mit dem Prädikat „Excellenz“ unter Beilegung der Anciennetäi vom 1. Juli 1897 zu verleihen.

Beläanntmahung,

betreffend die Anzeigepflicht für die als JFnfluenza der Pferde bezeihneten Krankheiten. Vom 3. September 1898.

Auf Grund des 8 10 Absay 2 des Gesetzes, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894 (Reichs: Gesetbl. 1894 S. 409) bestimme ich:

Für die preußische Provinz Ostpreußen wird vom 1. Oktober d. J. ab bis. auf weiteres für die als Influenza der Pferde bezeihneten Krankheiten (Pferde- staupe und Brustseuche) die Anzeigepfliht im Sinne des 8 9 des erwähnten Gesehes eingeführt.

Berlin, den 3. September 1898.

Der Reichskanzler. Jn Vertretung : Graf von Posadowsky.

Den nachstehend aufgeführten Krankenkassen:

1) Providentia, Kranken-Unterstüßungs- und Beerdi- gungskasse für Kutscher, Gärtner und Diener in Breslau und Umgegend (E. H.),

2) V aa ia U der Zimmerer (E. H.) in

osen,

3) Allgemeine Krankenkasse zu Niedernhausen (E. H.) ist die Bescheinigung ertheilt worden, daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des Z 75 des

ankenversihherungsgeseßes genügen. Berlin, den 3. September 1898. Der Minister für Handel und Gewerbe, Im Auftrage : Hoeter.

Die vom Reichsamt des Jnnern veranstaltete Ausgabe des Werkes „Handbuch für die deutsche Handels- marine auf das Jahr 1898“ ist im Verlage der Buch- handlung Georg Reimer in Berlin soeben erschienen und im Ct zum Preise von ‘7,50 46 für das Exemplar zu eziehen.

Das Buch wird den Reichs- und Staatsbehörden bei direkter Bestellung, sowie den Wiederverkäufern zum Preise ao T Á6 für das Exêèmplar von der Verlagsbuchhandlung geliefert.

Das im Jahre 1876 in Hoboken bei Antwerpen aus Eisen erbaute, bisher unter belgisher Flagge gefahrene Dampfschiff „John P. Best“ von 1157,63 Registertons Netto-Raumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließlihe Eigenthum des deutshen Reichsangehörigen Wilhelm Kunstmann in Swine- münde unter dem Namen „Hammonia“ das Recht zur Führung der deutshen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches der Eigenthümer Swinemünde zum Heimathshafen gewählt hat, ist vom Kaiserlichen General-Konsulat in Ant- werpen unter dem 18. August d. J. ein Flaggenattest er- theilt worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 43 des „Reichs-Geseyblatts“ enthält unter

Nr. 2513 die Bekanntmachung, betreffend die Vereinbarung erleihternder Vorschriften für den wechselseitigen Verkehr Es den Eisenbahnen Deutschlands und Luxemburgs, vom 31. August 1898.

Berlin W., den 5. September 1898.

Kaiserliches Post-Zeitungsamt. Weberstedt.

Nichtamlliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 6. September.

Am Sonntag Abend fand im Ständehause zu Hannover ein Festmahl statt, welhes die Provinz Jhren Kaiser- lihen und Königlichen Majestäten gab. Während des- selben brachte der Vorsißende des Provinzial-Landtages Graf a Jnn- und Knyphausen ein Hoh aut Seine Mazjestät

en Kaiser und König aus, welches, wie „W. T. B.“ meldet, Allerhöchstderselbe mit einem Hoh auf die Provinz Hannover erwiderte. A

Gestern Vormittag 91/2 Uhr trafen Seine Majestät der Kaiser und König und Jhre Majestät die Kaiserin und Königin mittels Sonderzuges von Hannover in Minden ein. Am Bahnhofe hatten sch zum Empfange eingefunden: der Ober-Präsident der Provinz Westfalen Studt, der Regierun PrTOS von Bis ret Ses Mais sowie der Landrath Bosse om Bahnhofe fuhren Jhre Ps, mit Eskorte vom Magdeburgischen Husaren-Regiment Nr. 10, dur die reihen Festschmuck tragende Stadt nah dem Paradefelde. Jn den Straßen bildeten Schulen und Vereine Spalier. Jhre

ajestäten wurden von der Einwohnerschaft und der zahl- reih aus der Umgegend E theilweise in ihre Nationaltracht gekleideten Bevölkerung mit Jubel begrüßt.

Am Weserthore, vor der am Eingang zur Altstadt errichteten

Rel, „hatten sih bei. dem Standbilde des Großen Kurfürsten die städtishen Behörden, die Geistlichkeit sowie eine Anzahl von Ine Ju Begrüßung aufgestellt. Der Ober-Bürgermeister Bleü gab in einer Anspvade der Dreuve Ausdruck, daß die Stadt Minden als erste in West- alen das Kaiserpaar begrüßen dürfe. Jhre Majestäten be- gaben Sich sodann nach dem erweiterten Exerzierplaze, wo Seine Majestät der Kaiser und König die Parade über das VII. Armee-Korps und die 7. Division abnahm. Nach Schluß der Parade kehrten Jhre Majestät die Kaiserin und Königin zu Wagen, Seine Majestät der Kaiser und König zu Pferde an der Spie der Fahnen - Kompagnie und der Standarten-Eskadron nah Minden zurück. Allerhöchstdieselben begaben Sich sodann nah dem Bahnhofe. An der Straße bildeten Kriegervereine Spalier.

Um 3 Uhr trafen Jhre Majestäten in Oeynhausen ein. Auf dem reih ges{chmückten Bahnhofsperron stand eine Gruppe von Bauern und Bäuerinnen aus den Kreisen Minden und Lübbecke in ihren Volkstrachten mit eigenartigem Kopfshmuck, welche die Majestäten begrüßten und Geschenke , darunter selbstgesponnenes Leinen, überreihten. Seine Majestät der Kaiser und König und Jhre Majestät die Kaiserin und Königin unterhielten Sich eine Bierteistuide lang mit denselben. Seine Majestät ritt sodann die vor dem Bahnhof auf- gestellte Ehren-Kompagnie ab, welche aus Fußtruppen des VII. Armee-Korps kombiniert war, ¿Ai den Parademarsch ab und fuhr darauf mit Jhrer ‘Majestät der Kaiserin und Königin zur Stadt. Der Kaiserlihe Wagen hielt vor der Ehren- N an welcher die städtishen Behörden, Ehrendamen und lumensireuende Schülerinnen Aufstellung genommen hatten. Der Bürgermeister Thiele hielt daselbst folgende Ansprache:

„Allerdurhlauctigster Kaiser und König! Allergnädigste Kaiserin und Königin!

Eure Kaiserlichen und Königlihen Majestäten wollen huldvollst gestatten, daß die Vertreter der Stadt Oeynhausen in Dankbarkeit und Treue den Willkommengruß der freudig bewegten Bürgerschaft ehrfurchtsvoll darbringett. Sit unsere Stadt auch klein an Ein- wohnerzahl, so ist sie doch groß und ftark an Liebe zum ange- stammten Herrsherhause, das hier auf dem altgermanishen Boden mit feinen gewaltigen hiftorishen Erinnerungen durch die Gründung der Königlichen Badeanstalt ein Friedenswerk geschaffen hat, welches als ein leuwtendes Denkmal der Fürsorge für das Volk bis in die spätesten Geschlehter hineinragen wird. Eure Majestät haben bereits als Prinz Wilhelm in diesem so mähtig emporblühenden Städtchen der rothen Erde geweilt, das mit seinen segenspendenden Heilquellen Hunderttausenden neuen Lebensmuth wiedergegeben, namentlich aber nah dem ruhmreichen Feldzuge von 1870/71 unzählige Wunden geheilt hat, die der Krieg geshlagen. Oeynhausen verdankt fein Dasein der landesväterlihen Huld des Erlauchten Hohenzollernhauses, und Oeynhausen blüht und gedeiht unter dessen erhabenem Schuße. Eure Majestät bittet darum die Bürgerschaft von Bad Oeynhausen, den in Liebe, Dankbarkeit und Treue dargebrahten Willkommensgruß Allergnädigst entgegennehmen zu wollen.“

Seine Majestät der Kaifer und König -er- widerte: Er freue Sich, an einem Ort zu sein, dessen Heil- quellen so vielen Menschen zur Wohlthat gereichten, dankte für den \chönen Empfang und wünschte Oeynhausen weiteres Gedeihen.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin nahm aus den Händen der Frau des Bürgermeisters einen Strauß von Marschall Niel-Rosen entgegen. Sodann fuhren die SUTO zur Villa Strube, während auf dem ganzen Wege Schulen und Vereine Spalier bildeten.

Abends fand bei den Majestäten im Kurhaus ein Paradediner statt, bei welhem Seine Majestät der Kaiser und König Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Adolf zu Schaumburg-Lippe, Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold von Bayern Jhre Majestät die Kaiserin und Königin sührte. An der Tafel saßen neben Seiner Majestät Jhre Durchlauht die Fürstin zu S A P ne, Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenbur g, Seine Durchlaucht der Fürst zu Shaumbu rg-Lippe und Seine Durchlaucht der Prinz Adolf zu Schaumburg-Lippe. Links von ghrer Majestät saßen Seine Königliche Hoheit der Prinz LeopoldvonBayern, JhreKönigliche Hoheit diePrinzessin Adolf zu Schaumburg-Lippe, Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen und Seine Durchlaucht der Prinz Heinrih XVIIT. Reuß. Gegenüber den Majestäten pad der kommandierende General des VII. Armee-Korps, Seneral-Lieutenant von Mikusch-Buchberg zwischen dem General- Obersten Grafen von Waldersee, dem Chef des Generalstabs der Armee, General Grafen von Schlieffen und den Generalen von Seeckt und von Blume Plaß genommen.

Während der Tafel richtete, wie „W. T. B.“ meldet, Seine Majestät der Kaiser und König folgenden Trinkspruch an den kommandierenden General des VII. Armee- Korps, General-Lieutenant von Mikusch-Buchberg:

„Eure Excellenz haben Mir heute Westfalens kampferprobte Söhne in vortrefflicher Verfassung vorgeführt, und ebenso haben in den Reihen Ihrer Regimenter die Söhne Bückeburgs in herrlicher Weise \ih gezeigt Nicht zum mindesten auch dient zur Unterstüßung und Hebung des gesammten militärishen Bildes die Anwesenheit der alten, braven, einstigen Division Fransecki.

Ich danke Ihnen für die vortreffliße Haltung, in der Sie Mir die Truppen vorgeführt haben; ein erhebender Anblick für den Kriegs- herrn, ein beruhigender Anblick für. den Landesherrn.

Ich glaube, mit gutem Gewissen das Jhnen ausgesprochene Lob vertreten zu können, zumal in Meinem zehnten Regierungs- jahre, und Ich glaube, wir können getrost uns sagen, daß der Hohe Herr, dessen weithin \{hauendes Denkmal auch heute über den Play hingeblickt hat, von oben herab zufrieden zugeshaut hat zu dem, was seine Fkampsestreuen Westfalen heute geleistet haben. Ih glaube, der Ueberzeugung Raum geben zu dürfen, daß das VIL. Armee-Korps am heutigen Tage nicht ein Haar s{chlechter ist, wie Jh es von Seiner Majestät Meinem Höchstseligen Herrn Großvater übernommen habe.

Ich hege die feste Zuversicht, daß die ruhmreihe Tradition und die glorreihe Geschichte, die sich an die Fahnen und Namen der heute in der Parade gestandenen Regimenter knüpft, dieselben auch in Zu- kunft, sei es im Krieg, sei es im Frieden, dazu anfeuern wird, stets ihrer Namen und ihrer Geschichte eingedenk zu sein und, ihrem Fahneneid treu, ihr Gelübde zu erfüllen, wie sie es bisher gethan haben.

Ich trinke auf das Wohl der heute in Parade gestandenen Regi- menter des VII. Armee-Korps und der Division Fransecki. Hurrah!

Hurrah! Hurrah!“

An das Diner shchloß sich ein ‘großer Zapfenstreih im -

Kurpark vor dem Kurhause, welher von 1800 Musikern des VITI. Armee-Korps unter Leitung des Armee-Musikinspizienten, Professors Ta ausgeführt wurde. Ut Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sowie die übrigen Fürstlichkeiten wohnten demselben im Kurhaus unter einem geshmückten Baldachin bei.

Der General der Jnfanterie von Winterfeld, General- Adjutant weiland Seiner Majestät des Kaisers und Königs Friedrih IIL., ist am 3. d. M. in Schreiberhau gestorben.

Am 3. September starb hier der vortragende Rath im Reichs-Postamt, Geheime Postrath Landrath.

Friedrich Wilhelm Eduard Landrath, geboren am 4. No- vember 1841 in Stettin, widmete sih nah absolviertem Schul- besuch dem Studium der Maschinenkunde auf der Königlichen Gewerbe-Akademie zu Berlin. Später als Jngenieur in verschie- denen größeren Maschinenfabriken thätig, machte er die Feldzüge gegen Oesterreich und Frankreich mit, wurde 1866 mit dem Militär-

hrenzeichen zweiter Klasse ausgezeichnet, im Jahre 1870 zum Offizier befördert. Nach den Kriegen entshloß sih Landrath, in den Staatsdienst überzutreten. Er legte 1878 die höhere Telegraphen-Verwaltungsprüfung ab und wurde bis Anfang 1884 als Telegraphen-Jnspektor in den Bezirken Liegniß und Köln verwendet. Seine umfangreichen Kenntnisse kamen aber erst zur vollen Entfaltung, als er zunächst als Postrath bei der Ober-Postdirektion Berlin von 1886 ab an dem Ausbau der Berliner Stadt - Fernsprecheinrichtung werkthälig Antheil nahm. Die Postverwaltung verdankt ihm eine größere Zahl nußbringender Dad n und praktischer Verbesserungen im Fernsprehbau und -Betriebe.

Am 1. Mai 1895 wurde Landrath in das Reichs-Postamt berufen, am 5. Juni desselben Jahres zum Ober-Postrath und ständigen Hilfsarbeiter im Reihs-Postamt, am 16. Mai 1896 Ln Geheimen Postrath und vortragenden Rath ernannt. Sein

eferat war auch hier wie früher bei der Ober-Postdirektion der Telegraphen- und Fernsprehbau.

Leider begann seit März 1897 sein Gesundheitszustand sich ungünstig zu gestalten. Am 3. d. M. erlöste ihn der Tod von seinen Leiden und nahm der Verwaltung einen Mann, der wissen- \schaftlih und praktish viel Hervorragendes geleistet und ebenso durch die Lauterkeit seiner Gesinnung sih ein dauerndes An- denken im Kollegenkreise gestiftet hat.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlih sächsische Geheime Rath Dr. Sisher ist vom Urlaub hier angekommen.

Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando déx. Mäcinie i S. M S Irene“ Kommandant: Korvetten-Kapitän mit Oberst-Lieutenants-Rang Obenheimer, gestern von Kiautschou aus in See gegangen; S. M. S. „Cormoran“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Brussatis, ist gestern in Kiautschou angekommen.

Cronberg, 5. September. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Friedrih unternahm heute früh, wie „W. T. B.“ meldet, einen Spazierritt nah Kronthal. Dabei heute das Pferd vor einem Dampfpflug und brachte Jhre Majestät zu Fall. Der Direktor der Mineralquelle in Kron- thal fuhr Jhre Majestät nah Schloß Friedrihshof. Nach- mittags um 4 Uhr traf Jhre Majestät in Homburg ein und besuchte die Gemahlin des Kammerherrn Seiner Durchlaucht des Prinzen Adolf zu Schaumburg-Lippe, Frau von Wins3loe. Später machte die Kaiserin eine S onienade vor dem Savoy- Hotel. Anscheinend befand Sih Jhre Majestät ganz wohl.

Hannover, 5. September. Der Ober - Präsident der Provinz Hannover Graf zu Stolberg-Wernigerode hat nachstehende Bekanntmachung veröffentlicht:

Setne Majestät der Kaiser und König haben die Gnade ehabt, bei Allerhöchstihrem Scheiden aus der Provinz Hannover

hrer lebhaften Befriedigung über den warmen und herzlichen Empfang Ausdruck zu geben, der Ihnen und Ihrer hohen Gemahlin bei Ihrem Einzuge in die großartig und eigenartig geschmückte Residenzstadt Hannover und bei Ihrem Verweilen in der Stadt und

Provinz seitens der Bevölkerung von Stadt und Land entgegengebraht worden ist

Seine Majestät haben mi zu beauftragen gerubt, der Residenz- stadt und der Provinz Hannover Ihren Königlichen Dank und volle Anerkennung bekannt zu geben.

_ Minden, 6. Septeinber. Dem heutigen Manöver

liegt, wie „W. T. B.“ erfährt, folgende Generalidee zu

Grunde: Eine im eigenen Lande befindliche Ost-Armee is auf

dem Vormarsch von Stendal-Magdeburg gegen cine schwächere

me begriffen, welhe nah der mittleren Weser aus- eicht.

Die Spezialidee für die Ost-Armee lautet: Die Ost-Armee ist am 4. September bis na Hannover-Hildesheim- Seesen gelangt. Am Abend dieses Tages geht bei dem General- Kommando des X. Armee-Korps in Hannover folgendes Tele- gran ns: Hildesheim, 4, September, 10 Uhr Naqmittags.

er Feind e N Rückmarsch fortgeseßt, mit der nördlichsten Kolonne anscheinend über Springe-Minden und Hamelspringe. Seine Vorposten stehen heute noch östlih des Süntel- und des Ith - Gebirges, die Armee wird folgen und zwar mit der rechten Kolonne (17. Division) über Springe, P und Hagsperde auf Hessish-Oldendorf. Das

. Armee-Korps und die Kavallerie-Division B gehen nördlih des Deister und des Bückeberges vor, überschreiten die Weser und suchen dem weihenden Feinde die linke Flanke

abzugewinnen. Bemerkung: Bei Wietersheim befindet sich

eine stehende Brücke über die Weser.

Die Spezialidee für die West-Armee lautet: Die West-Armee hat am 4. und 5. September das linke Weser- ufer gewonnen, Verstärkungen ‘an sich gezogen und beschließt, hinter der Flußstree Holzminden —Großen- wieden Widerstand zu leisten. as VII. Korps Yt von Lingen her am 5. September mit je einer

ivision bei Porta, Minden und Wietersheim (stehende Eu die Weser gerückt und hat eine Division über den Flu

bis Bückeburg vorgeshoben. Es erhält den Auftrag, die linke

lanke der Armee zu decken. Die Patrouillen, welche bis Wieden- ahl, Meerbeck und Süllbeck vorgegangen sind, sind auf feindliche Kavallerie - Abtheilungen gestoßen. Jn der Nacht theilt dem General-Kommando in Minden das VI. Korps aus Friedrichs- hagen mit, daß nach Meldungen seiner zurückgelassenen Kavallerie der Feind aller Waffen die Gegend von Rodenberg und Groß-Nenndorf in beträchhtliher Stärke beseßt habe.

Helgoland, 5. September. Die Manöverflotte ist heute Vormittag zur Vornahme von taktischen Uebungen von hier in See gegangen.

Oesterreich-Ungarn.

Den gestrigen Manövern bei Buzias, welche sieben Stunden währten, wohnte der Kaiser und König bis zum Schlusse bei. Mittags fand sodann in einem Manöverzelte Hoftafel statt.

Der ungarische Reichstag ist gestern wieder zusammen- getreten. Jn der Sißung des Oberhauses wurde ein König- liches Handschreiben verlesen, durh welches Graf Tibor Karolyi zum Präsidenten und Alois Daruvary zum Vize-Präsidenten des Hauses ernannt wird. Jm Unterhause fragte der Abg. Polonyi (Unabhängigkeitspartei) an, warum ihm der a Berzeviczy in der leßten Sißung nach Verlesung des Allerhöchsten Handschreibens nicht das Wort ertheilt habe. Dies sei eine flagrante Ver- leßung der Redefreiheit. Der Vize-Präsident Berzeviczy rechtfertigte sein Vorgehen. Die Praxis seit 19 Jahren spreche für seine Auffassung. Er beobahte die Hausordnung gewissenhaft. Der Minister-Präsident Baron Banffy erklärte, eine Verlegung der Rechte des Hauses sei nicht beabsichtigt gewesen und auch nicht begangen worden. Der Abg. Horansky (Nationalpartei) meinte: da keine Absichtlichkeit vorliege, sei

‘die Sache als erledigt anzuschen.

Jn einer gestern abgehaltenen Konferenz der liberalen Partei äußerte der Minister-Präsident Baron Banffy über die Frage des Ausgleichs : es bestehe zur Zeit keine Besorgniß darüber, daß über die Ausgleihsvorlagen nicht verhandelt werden könne. Der Wunsch der großen Mehrheit im Lande sei die Aufrechterhaltung der Zollgemeinsamkeit, welche die Regierung zu erhalten bestrebt gewesen sei und noh sei. Die Regierung hoffe, daß sich der öster- reichishe Reichsrath niht aktionsunfähig erweisen werde. Wenn diese gelung sih nicht erfüllen sollte, so zeihneten die Gesege für Ungarn den Weg des Selbstbestimmungsrechts vor, woraus jedoch nicht folge, daß eine Trennung eintreten müsse, welche weder politisch n wirthschaftlih rathsam erscheine. Die Regierung werde sich nicht überraschen lassen und bei Wahrung der wirtlschaftlichen Interessen niht von dem geseßlihen Wege abweihen. Auf Antrag des Abg. Hegedues sprach die Partei dem Minister-Präsidenten ihr Vertrauen aus und sagte ihre Unterstüßung bei Ausführung dieses Programms zu. Jn einer Konferenz der Unabhängigkeitspartei wurde der Abg. Eöôtvös Gas im Unterhause ein Miß- trauensvotum gegen die Regierung wegen ihrer Haltung in der Ausgleichsfrage zu beantragen.

Frankreich.

- Jn dem gestern Vormittag im Ministerium des Jnnern ab- gehaltenen Ministerrath theilte der Justiz-Minister Sarrien mit, daß ihm das Gesuch der Frau Dreyfus um Revision des Prozesses Dreyfus zugegangen sei. Er habe den Kriegs- Minister schriftlih um Ueberlassung des Protokolls über das Geständniß des Oberst - Lieutenants Henry und der auf die Angelegenheit S bezüglichen Äftenstücke ersuht und werde das Ergebniß der Prüfung dieser Aktenstücke dem nächsten Ministerrath mittheilen.

Der Minister - Präsident Brisson empfing gestern früh den General Saussier und hatte eine lange Unterredung mit demselben; General Sausster stattete darauf dem Präsidenten Faure einen Besuh ab. Später theilte der Minister-Präsi- dent Brisson den übrigen Ministern mit, der General Saussier habe ihm die Gründe mitgetheilt, wegen deren er das angebotene Portefeuille des Krieges glaube ablehnen zu müssen.

Der General Z urlinden hat nah einer längeren Be- sprehung mit dem Präsidenten Faure den Posten des Kriegs- Ministers angenommen. Auf Verlangen des Generals Zur- linden wurde vereinbart, daß er die Akten des Dreyfus- prozesses durchschen könne, bevor dieselben an den Justiz- Minister gelangten, damit cer, mit der Angelegenheit völlig vertraut, an den Minister - Berathungen theilnehmen könne. Heute Vormittag werden die Minister im Elysée zu einer Be- rathung zusammentreten.

Ftalien.

Der „Popolo Romano“ theilt mit, daß die italienische Negierung den Wortlaut der Antwort auf die russische Note, betreffend den Abrüstungsvorschlag des Kaisers von Rußland, festgestellt habe. Das Blatt fügt hinzu, die Antwort drücke die böchste Befriedigung Jtaliens über die Jnitiative des Kaisers aus und sage zum Schluß, daß die Regierung dieselbe gern auf jede möglihe Weise unterstüßen werde, damit die Wohlthaten des Friedens allen Völkern auf lange Zeit hinaus gesichert würden. y

Gestern Abend sind, dem „W. T. B.“ zufolge, die amt- lihen Erlasse veröffentliht worden, durh welche der Be- lagerungszustand in den Provinzen Florenz und Mai- land ufaehoVen wird.

Spanien,

Die Königin-Regentin hat, wie „W. T. B.“ meldet, dem Präsidenten der Gra Republik Felix Faure den Orden des goldenen Vließes verliehen. L

Die Sigzungen der Cortes sind gestern eröffnet worden.

m Senat verlas der Minister - Präsident Sagasta ein

ekret, durch welches die Regierung ermächtigt wird, im Par- lament einen Geseßentwurf einzubringen, welher der Regie- rung Vollmacht ertheilt, die Souveränetät Spaniens über den Kolonialbesiß gemäß den Festseßgungen des Präliminar-

riedensvertrages aufzugeben. Der Präsident beantragte, daß die Frage in geheimer Sißzung verhandelt werde, und ordnete die Räumung Ter Tribünen an. ies geshah troß des Ein- spruchs eines . Senators unter dem Murren der auf den Tribünen Anwesenden. Jn der geheimen Sizung verlangte Rivera im Namen des demokra- tischen Prinzips, daß die Frage wegen territorialer

ip öffentlih berathen werde, da dies den ae i lungen nit \ aden könne. Sagasta müsse wie jede liber Regierung mit der f ar met Meinung leben oder anderenfalls zurücktreten. Der Minister - Präsident Sagasta erwiderte: internationale Fragen seien immer geheim berathen worden. Die Lage sei eine ernste, der Kriegszustand dauere fort, nur seien die Feindseligkeiten in Erwartung des Br eden es eingestellt worden. Jndiskretionen könnten den Verhandlungen shaden. Sobald der Friede geschlossen sei, würden alle Schriftstücke veröffentliht werden; jeßt müsse man einig vor den Feinden erscheinen. Die B appelliere an den Patriotismus der Vertreter des Landes, damit Jndiskretionen die Verhandlungen nicht beeinträchtigten. Rivera erwiderte, er Bee die Regierung für den Verlust der Kolonien verantworitlich. Tofka (fons.) erklärte, die geheime Sißung sei eine Verlegung der Verfassung. Andere Senatoren äußerten sich in ähnlihem Sinne. Der Senat beschloß schließlich mit 57 gegen 6 Stimmen, die geheime Sißung fortzusezen. Die Kon- servativen stimmten mit der Majorität ir, die Demokraten und Republikaner gegen den Antrag.

Jn der Deputirtenkammer tadelte ein Abgeordneter das Rundschreiben des General-Kapitäns von Madrid, worin die Veröffentlihung eines Auszugs aus dem Sigßungs- berihte der Kammer untersagi wird, und erhob Einspruch gegen die Zensur, welche eine Mittheilung der Presse über die Depesche des Generals Linares, worin die Lage in Santiago geschildert wurde, verhindert habe. Der Kriegs - Minister, General Correa erwiderte, das Rund- chreiben habe den Zwedck, dl verhindern, daß die Reden er Deputirten in den Blättern falsch gedeutet würden. Die Regierung habe es für zweckmäßig befunden, einer Veröffentlihung der Depeshe des Generals Linares vor- ubeugen. Der Abg. Gasset, der Direktor des „Jmparcial“, ezeichnete die gegenwärtige Lage der Presse als unhaltbar. Der Abg. Romero erklärte es für unmögli, daß die verfassungsmäßigen Garantien noch weiterhin während der Session aufgehoben blieben; er behauptete ferner, die Regierung habe mit der Verhängung des Belagerung zustandes eine Ungeseßlichkeit begangen, und tadelte die Art der Ausübung der Zensur. Der Minister des Jnnern Capdebon entgegnete, es sei der Augenbli noch nicht gekommen, die verfassungsmäßigen Garantien wiederherzustellen. Nach einer Erwiderung des Abg. Romero wurde die Sizung geschlossen.

Der „Liberal“ meldet aus Barcelona, daß die Gendarmerie dort eine 37 Mann starke bewaffnete Bande festgenommen habe; eine andere Bande sei bei Hospitalét gesehen worden.

Niederlande.

Die Königin Wilhelmina und die Königin- Mutter sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag kurz nah 1 Uhr vom Haag nah Amsterdam co Auf dem Wege vom Koniglichen Palais in der Straße Noordeinde bis zum Staatsbahnhof wurden Allerhöchstdieselben von der zahlreich zusammengeströmten Volksmenge be-

eistert begrüßt. Bei der Abfahrt des Zuges ertönten erneute Sodruse auf die Königin. Um 21/5 Uhr erfolgte, unter dem Salut von 101 Kanonenschüssen und dem Geläute aller Glocken, die Ankunft in Amsterdam. Jm Fürsten- zimmer des Bahnhofs, woselbst sich die Spißen der Zivil- und Militärbehörden zum Empfang versammelt hatten, hielt der Bürgermeister von Amiterdaa eine Ansprache, in welcher er die Königin in der Hauptstadt des Königreichs willkommen hieß, in der Stadt, die durch die Verfassun als Ort der Königlichen Eidesleistung bestimmt sei. Obglei

der Königin eine shwere Aufgabe harre, führte der Bürgermeister aus, sei Allerhöchstdieselbe doch dur die Königin-Mutter als Regentin so ausgezeihnet zur Erfüllung derselben vorbereitet worden, daß das ganze Volk voll Vertrauen in die Aufrecht- erhaltung seiner Rechte sei. Der Bürgermeister {loß seine Rede mit dem Rufe: „Leve de Koningin!“ Nach ihm begrüßte der Gouverneur der Provinz Noord-Holland, der ehemalige Minister van Tienhoven, die Königin im Namen der Provinz, die seit mehr als drei Jahrhunderten mit dem Hause Oranien verbunden sei. Die Königin dankte den Behörden für den Empfang in kurzen Worten, in denen Allerhöchstdieselbe ihre Freude darüber aussprah, daß dieser Tag ge- kommen sci. Alsdann verließen die Majestäten das Bahn- hofsgebäude und fuhren in achtspänniger Staatskarosse zum Dam. Jn dem feierlihen Zuge umgaben die Spißen der Behörden und eine Ehrengarde die Königinnen. it weng von den ostindishen Jnseln folgten dem Wagen. nter den- selben befanden sstch: der Sultan von Siak (Sumatra), der Bruder des Sussukunan (Kaisers) von Surakarta (Java) und die Söhne des Sultans von Kutei (Borneo). Auf der ganzen Fahrt brachte eine unzählige Menschenmenge der Königin begeisterte Huldigungen dar; die Straßen entlang bildeten die Bürgergarde und die Garnison von Amsterdam Spalier. Abordnungen aller Waffengattungen des Heeres und der Flotte mit Musikkapellen und Standarten, sowie eine von Bürgern gestellte Ehrengarde nahmen am Zuge theil. Auf dem Dam angekommen, bewegte sich der Zug um das dort befindlihe Denkmal zur Erinnerung an den Aufstand von 1830, worauf die Truppen gegenüber dem Königlichen Palais Aufstellung nahmen. Die Königin Wilhelmina erschien

“auf dem Balkon, mit dem Taschentuh den Truppen Grüße

zuwehend, und wurde mit begeisterten A empfangen, die sih erneuten, als auch die Königin-Mutter an ihre Seite trat. Die Königin zeigte sih über die Hu Bguria ihres Volkes auf das höchste erfreut. Nachdem die Majestäten vom Balkon zurückgetreten waren, wurde die Menge aus den anstoßenden Straßen auf den Dam zugelassen; die Truppen zogen ab, und in dichtgedrängter Masse erfüllte die Bevölkerung, nationale Lieder singend und Hüte und Tücher shwenkend, den Ju Aufs neue erschien die Königin, von unbeschreiblichem bel begrüßt, auf dem Plaß, während die Wilhelmus-Lied spielten, und forderte wiederum die Königin- Mutter auf, Zeugin des großen Schauspiels zu sein.

Heute [9 wurden in Amsterdam von den Zinnen der Kirchen in der Zeit von 7 bis 8 Uhr zur Weihe des Tages- Chorâle geblasen, während 101 Kanonenschüsse gelöst wurden...

Türkei, Saad-Eddin Pascha ist, wie „W. T. B.“ meldet, von

Priëtina in Prizrend eingetroffen und vorläufig mit einer

geheimen Untersuhung längs der serbishen Grenze betraut. Dänemark.

Wie „W. T. B.“ aus Kopenhagen vom gestrigen Tags meldéèt, atte die Köni I, Allerhöchstwelche seit längere Zeit an Athemnoth und Äppetitmangel leidet, jedoch tägli

usikkapellen das -

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