1828 / 172 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

allen; und wenn man vollends bedenft, daß das Uebel täglich ien, und daß, ungeachtet der stets wachsenden Forderun- gen, man sich doch noch zu dem traurigen Geständnisse genöthigt sieht, daß die Staats-Verwaltung überall vernachläßigt wird, daß diz Vollendung der Kanäle und der traurige Zustand unserer Landstraßen , ein Gegenstand der Schande für oitie große und reiche Monarchie, die künftigen Budgets aufs neue zu belasten drohen; wenn man bedenft , daß unsere festen Pläße schlecht unterhalten sind, während unjere Nach- baren ihre Gränzen mit einer doppelten Linie von Festungen versehen, welcher“ wahre Vaterlandsfreund würde“da nicht einen tiefen Schmerz - empfinden und einen ;betrübten Blick auf jenen Abgrund werfen, welcher alle Erzeugnisse De Volks-Reichthums zu verschlingen droht ?‘/ Nach dieser Ein- leitung beleuchtete der Redner die verschiedenen Ausgaben der Ministerien und verlangte Ersparnisse in allen Zweigen der Veëwaltung.. Der Kriegs-Minister gab einige ‘Auf- schlüsse- úber die Ausgaben seines Ministeriums und bemüßte sih namentlich die-von dem: General. Gérard in der Sißung vom 20sten- angeführten Thatfachen zu widerlegen ; die Garde bilde nicht den fünften, sondern höchstens den áchten Theil der ganzen Armee, und der Vergleich, den man zwi- hen den Garde- und Schweizer - Regimentern aufgestellt habe, sei ‘shon ‘in sofern ‘ganz irrig, als diese fünfhun- dert Mann mehr zählten, als jene. Dex General la Lafayette warf. zuvörderst einen Blick auf den gegeuwär- tigen gesellschaftlichen Zustand in Franfkreih, und wies auf die Vortheile ‘hin , die aus der Revolution sür denselben ent- sprungen sind; er war indessen der Meinung, daß, während die Nationen vorwärts schritten , - die Regierungen beständig zurückzugehen strebten. - Zum Bewelje, führte er den großen Luxus in der Landes - Verwaltung, die zahllosen Beamten, das. Centralisations - Systém, den Ueberfluß an Generalen. und Generalstäben, den Mangel stand an, daß eine Nation, die fruher ganz und gar unter den Waffen gestanden habe, jeßt desorganisirt und entwassnet wie cin besiegtes Volk dastehe ;- hiezu komme noch die öffent- liche Schuld, die seit den lebten 15 Jabren bedeutend ange- wachsen sei, und eine übermäßige Civil - Liste. Die Kosten fr das peinliche Gericht gaben dem. Redner Anlaß, aber? mals“ den Wunsch- zu äußern , daß die Todesstrafe. und das Brandmarken gänzlich abgeschafft werden möchten. Nachdem derselbe dem Minister ‘der auswärtigen Angelegenheiten el- nige Rathschläge ertheilt hatte, fam er auf die, wie er sich äußerte, unglückliche und strafbare Expedition in Spanien zu spre- chen, und wandte sich von dort zu den neuen AmerikanischenStaa- ten. „Wie kann Frankreich“ fragte er „die Verblendung so weit treiben, daß es sih, ungeachtet des Undanks, den es [n Spanien eingeerndtet hat, hartnäckig weigert, die Unabhän- gigkeit jener Staaten anzuerkennen ? ‘/ Hierauf ging der Redner zu dem öffentlichen Unterrichte über , und lobte es, daß man denselben von dem Departement des Cultus ge- trennt habe; er fand indessen , daß auf diesen Gegenstand, namentlih auf den Elementar - Unterricht, nichr genug ver- wendet würde, meinte’, daß eine Summe von 5 Millionen

dafür nicht zu hoch sein möchte, und verlangte, daß man in

dem nächsten Jahre das öffentliche Unterrichts -Wejen ganz neu organisire. Jn Betreff des Kriegs-Ministeriums berief sich der Redner auf dasjenige, was der erfahrene General Gérard über diesen Gegenstand bereits gesagt habe. Die Ausgaben des See-Ministeriums gaben ihm Aulaß über den Sclavenhaudel zu sprechen, zu dessen gänzlicher Unterdrük- fung er den - Vorschlag machte , dieses \himpfliche Ge- werbe der Seeräuberei gleich zu stellen, wie folches bereits in den Vereinigten Staaten und in England der- Fall sei. Ueber ‘die Ausgaben des Finanz - Ministeriums wollte der Marquis von Lafayette, wie er sich äußerte, dèr Meinung nicht votgreifen, welche an einem gelegenerèn Orte von einigèn seiner Collegen, die mit dem Gegenstande vèrtrauter als er' wären, abgegeben werden würde. Der See-Minister trat zur Widerlegung des vörigen Redners zum zweiten“ Male ‘auf. Es sei, meinte er, auf Frankreichs Rednerbühne wohl eben nicht passend, die- Behauptung guf- zustellen, daß, während die Nationen vorwärts gingen, - die Regierungen zurück schritten. Leßteres ließe“ sich von der Französischèén Regierung gewiß nicht sagen; ebenso habe Hr. v: Lafayette geäußert, Frankveich stehe entwaffnet, wie ein evobertes Land, da: wie fasch diese Anficht sei, würde sich bald Eo Frankreich angegriffen werden sollte; kein Franzose würde sodann zurückbleiben, um zur Vertheidigung des Vaterlandes die Waffen zu ergreifen. Von dem Spa- nischen Kriege habe der vorige Redner behauptet, daß er eine unglüccklihe Expedition gewesen - sei. Hier wurde der Minister von einer Stimme zur Rechten mit dex Bemerkung,

- den Sieg zuzuwenden; man

wisse, daß, : wenn es . hier:

an Soldaten, und den Um-

- der Verwaltung.

Man- habe sich sogar des Ansdrucks strafba; bedient; „man hätre sagen sollen: \chändlich“ fügte Hr. von Corcelles hinzu; ,, Meine Herren ““‘ äußerte Hen yde de Neuville, „man mag úber diese Expedition denken, wie man will; aber man sollte doch nicht vergessen , daß s auf Befehl des Königs von Frankreich statt gefunden , ‘daß sie einen Bourbon mit-Ruhm bedeckt, den andern hg freit hat ; uns vor allen ist es vtelleicht erlaubt, hieran zu erin; nern, da unsere Meinung schon damals war, daß, wenn Soldaten sih empörten, wäre es auch, um dem Evangeliun sie -nichts-destoweniger befämpfe müßte, weil das Gute uiemals aus dem Bösen entspringen éöônnte. (Stimme zur Rechten: Hierdurch wird die Junt zu Porto verdammt!) Wir sind auch heute. dieser Meinun noch , und glaube, daß es ébêti so wenig erlaubt sei, s gegen einen rechtmäßigen König, der eine Charte verweigert aufzulèhuen, als gëgen einen rechtmäßigen König der ein solche bewilligt hat. Wir haben geglaubt, daß es Utisey Pflicht sei , diese Bemerküng: zu machen:,- damit man wol Personen giebt, welche- di Spanische Expedition verdammen, . . (Mehrere Sti men zur Linken: Ja, es. wak ein schändlicher Krieg!) es deren auch giebt Und ih gehôre mit daru ter die aufs heue dazu rathen wütden, wenn di König. von Spanlèn in Madrid gefangen sein“ sollte! Hr. Jars, sowie der Graf du Moncel Und der Gen ral Lafont, sprachèn über die Ausgaben des Kriegs-Minl steriums, und die beidén Leßteren“ bestkitten namentlich Da jenige, was der General Gérard früher über die General Stäbe, die Garde, und die Schweizer -Reglinenter geäußty hatte. Der Baron Lépelletier d’Aultiay ließ sich d gegen hauptsächlich übér das Ministerium des Annern au Am Schlusse der Sißüng wurde dem Präsidenten berichtd daß nach der ersten ‘Rede des See- Ministers von ‘einer d Zuhörer - Tribunen herab, Beifall erscholleu sei; ‘er erklärt daß er, wenn dies noch einmal geschehe, die Tribune, welcher man die Achtung gegen die Kammer. vérleßt Hal sofort werde cáumenñ lassen, da éin jeder lauter Tadel-oi Beifall den Tribunen streng verboten sei. ‘Nachdem “noch- i General Sebastiani. über die Waffen- und Pulver ; Fabr cation gesprochen hatte, n Am folgenden Tage erwartete man, sein Résumé machen würde. A : Paris, 25. Juni. Das Journal des Débats mál darauf aufmerksam, daß die Parthei des vorigen Minis riums in der obigen Sißung der Pairs-Kammer unter ä führung der Herren v. Villèle und Corbière nicht glücklid gewesen ist, als am verflossenen Sonnabende- unter Hrn. Peyronnèêt, obgleich diesmal nichr von einem Artikel, so dern vón einem bloßen Amendement -dazu die Rede gewes seciz man dúrfe, meint jenes Blatt , jeßt mit ziemlicher 0 A auf die Annahme . des Wahllisten ; Geseß.- Entwur| renen. K Dèer Messager des Chambrès giebt eine Uebersicht dess was das neue Ministerium in dem Verlauf der fünf Mond seiner Verwaltung, für die Befestigung des Throns und | Ausführung der Charte gethan hat: „„Nach so vielen wil tigen Berathungen,“ sagt dieses Blatt, „welche seit ‘meh ren Monaten in beiden Kammern statt gefunden und d( Lande die trôstende Gewißheit gegeben haben, daß- die prâsentative Regierung nicht ein eitles Spiel, sondern d getreuz Abbild .des gesellschaftlichen Zustandes ist, wird | uns erlaubt sein, zwei allgemeine Thatsachen fest zu stell: welche für die Bewahrer der Macht wie .für die Organe d ödffentlichèn Meinung gleich ehrenvoll sind. Die einen hab ihren einmal angenommenen Charakter behauptet, die andel! alle ihre Pflichten erwogen und erfüllt. Das neue Mil sterium fonntè Anfangs nur Vérsprechungen geben, ab! was es - versprach, war zu gleicher Zeit der Wunsch ein durch alle Artèn von’ Despotismus ermüdeten Volkes; w) es versprach, war die geseblihe Ordnung und eine gro herzige Nation vertraute seinem Worte. Jeden Tag ) das Ministerium eine Verpflichtung erfüllt, und eine sein freiwillig gemachten Schulden abgetragen. Das Preß-Gesl ungeachtet dés mehr lebhäften als gegründeten Tadels, di es erfahren, hat eine wahrhafte geseßliche! Ordnung ind Circulation der Gedanken gebracht, -ohne Beschränkung, oh! Monopol, abèr nicht ohne Garantie. Das Wahlgeseß macht el lih ahtjährigen Klagen ein Ende, und ist. eine Quelle der cherheit für die Bürger und der Würde für die Beamtl Die beiden Verordnungen: über “die gel lichen Schulen haben die Erfüllung : der „in. der -Thronre gemachten Versprechungen volletdet. Dies ist die cls Thatsache, die nicht allen Zeiten gemein ist,:-daß nämlich di

unterbrochen :

wurde die Discussion geschlos daß der Berichtersktatt

Ä etwas angreife, so ist es das System allein.

acht ihre Absichten offen béfennt, ihr Wort hált und auf se MWeise- das Bündniß fnüpft, um dessen willen die Re- rungen. da sind, das- Bündniß der moralischen und der teriellen- Kraft, der öffentlichen Meinung und der Macht. ne andere nicht weniger bemerfenswerthe Thatsache ist die E le, Kammern, welche durch den“ Erguß hochherzi- Gesuhle, d zur Freiheit befunden. Diese Reihe der politischen Kör- schaften ist ein gutes Vorzeichen für unsere Zukunft. Die leihe von 80 Millionen ist fajt einstimmig in beiden Kam- en bewilligt worden; das Preß-Geseß hat 266 Stimmen r sich gehabt. Der Beifall, den die Verordnungen über geistlichen Schulen gefunden, spricht noch klarer. Dieser tand’ der Dinge scheint uns dem Throne und der Gefell- aft große und gegründete Hoffnungen darzubieten , denn is nicht der Sinn einer Parthei, sondern die Vereinigung verständigen Sinnes und der Mäßigung in der Mehrzahl. Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. - Im Oberhause chte Graf Grosvenor am 23sten eine Bittschrift gegen ‘Neger-Sclavèerei in Westindien ein. Er fprach bei diefer legehiheit folgendermaßen : sen Punkt dem edlen Herzoge (dem Herzoge von Welling- ) einige Fragen zu thun. Jch -will keinesweges eine ganze se von Jndividuen in Westindien ankflagen, sondern wenn Ein solches rlaverei- System, wie wir in unseren Westindischen Colo-

en beobachten, fann nicht ohne großen Druck bestehen.

m Jahre 1807, wo“ den Sclaven - Handel ein Ende ge- cht wurde, bis 1822, ist wenig oder nichts gethan wor- i, um die Lage der Sclaven zu ‘verbessern. Vor 5 Jah- | wurde die Regièrung von allen Seiten her mit Bitten úrmt, daß etwas geschehe, und ein ausgezeichneter Mi- ter, welcher jeßt nicht mehr am- Leben ist, {lig damals seiner großen Ehre eine Reihe von Resolutionen vor, [he im andern Hause des Parlaments angenommen wur- . Nachher geschah gar nichts mehr in Betreff dieses genstandes. Wenn die Sclaven nicht einmal durch ihre beit die Freiheit auf die Weise erlangen sollen, wie es geschlagen worden ist, so kann nichts als eine gewaltthä- : Handlung ihr Joch zerbrechen. Die Sclaven sollten igstens einer Theil der Erndte für sich behalten, um ihre iheit. damit erkaufen zu fônnen. Einige widerseßen sich n hierauf bezüglichen Maáßregeln, indem sie meinen , die freien Bauern gemachten Sclaven würden nicht mehr ar- en, und das Land auf diese Weise unbebaut bleiben." Jn-

en werden Sie, Mylords, die Nichtigkeit eines solchen

undes- einsehen. Vor der Abschaffung des Sclaven-Han- 3 wurde auch behauptet, die Zucker -Pflanzungen würden gehen. Herr Pitt mußte zu verwickelten Rechnungen schrei- um das Gegentheil zu beweisen. Glücklicherweise sittd seine raussagungen eingetroffen. Wenn die Sclaverei fortbesteht, darf feine religiôse Verbesserung, keine Erhöhung der ttlichfeit -Statt finden; denn wenn sie durch diefe zu einer auen Kenntniß der ganzen Schrecflichkeit ihres Zustan- fäâmen, so würden sie entweder verzweifeln oder sich zur th und Empörung gereizt fühlen. Jch frage den edlen rzog erstens, was die Absicht der Regierung in Bezug diejenigen Colonieen ist, welche sich der ihnen anempfoh- n Maaßregel widerseßen; ferner, in welchem Zustande die gemischte Commission zur Unterdrückung des Skla- ¿Handels befindet und welche Fortschritte ste gemacht hat ; lih, ob etwas für die Verbesserung der Sklaven - Bevöl- ng in den Colonieen geschehen ist? Hierauf antwortete Herzog von Wellington in folgender Art: Jch kann nen, Mylords, versichern , daß die Regierung Sr. Maj. von jeher bestrebt hat, die Resolutionen beider Häuser Parlaments über diesen Gegenstand zur Ausführung zu igen; daß sie aber alle Anordnungen auf eine solche Art rofen hat, daß zugleich die Ruhe und der Friede jener uns so werthvollen Colonieen dabei berücksichtigt wor- sind, (Hört, hôrt !) und daß wir nicht etwa den Jnter- n derjenigen Jndividuen zu nahe treten, deren Eigenthum jenen Bezirken liegt. (Hört, hört!) . Jch kann den edlen afen benachrichtigen, daß in jeder von den betreffenden onieen zur Erleichterung der Sklaven - Bevölkerung, we- stens den Grundsäßen nah, etwas geschehen ist. Was Sklaven-Handel anbelangt, so muß ich leider gestehen,

} er, Troß der mit jeder Seemacht abgeschlossenen Ver-

ge bis jeßt noch nicht aufgehört hat und in einer befla-

\iswerthen Ausdehnung fortdauèrt. Dies Beispiel zeigt uns,

: cchwierig es ist, Alles was wir wünschen auf einmal zu be-

fen. Die Adjudications-Hôfe, welche für diesen Gegenstand

sticuirt sind, haben die größeste Thätigkeit gezeigt. Nach

durch ihre Stimmen ihre Liebe zur Ordnung

Fch sehe mich genöthigt, über.

Sierra Leona sud Behuss der Adjudication schon mehr als 100 Fahrzeuge gebracht und eine große Anzahl derselben condemnirt worden. Zwölftausend Sklaven sind in Freiheit geseßt worden , und die Ausgaben , welche wir dafür tragen mußten, beliefen F Zeit hindurch nur auf 16,000 Pfd. jährlich. Auf der Insel Jamaica hat die geseßgebende Ver- jammlung verfügt, daß auch farbige Personen zu“ gewissen * Aèmtern gelangen fönnen; und außerdem giebt es viele auf solche Judividuen bezüglichen Geseße, welche denselben alle mögliche Freiheiten und Privilegien zugestehen. „Hiernach - glaube ih “auf allé von dem edlen Grafen berührte Punkte , geantwortet zu haben. Lord-Calthorpe war mit diesen Aeußerungen nicht zufrieden, denn nachdem der edle Herzog | gemeint habe, die Regierung Sr. Maj. werde bei den von früheren Verwaltungen ‘angenommenen Maaßregeln behar- * ren, habe er (Lord Calthorpe) gehofst„ daß der Herzog das Haus auf entscheidendere und fräftigere, von ihm ausgegan- gene Anordnungen aufmerksam machen“ werde.“ Statt“ mit der Verwunderung desselben, daß so viel geschehen sei, Úber- * einzustimmen, müsse-er“geradezu erklären, daß sih-die Lage der Colonisten nur um weniges geändert habe,“ und daß sie * es wagten, sich geradezu dem “Parlamente zu widerseßen, und es gleichsam herauszuforden. Man müsse. stärker gegen sie auftreten, sonst könne man lange warten, bis man wesent- liche Reformen zu: bewirken im Stande sei. Der Herzog v. Wellington erwiderte, er habe nicht seine Verwunderung - darüber ausgesprochen, daß so viel geshehn sei, sondern er „, habe nur seine -Zufriedenheit. mit dem Umstande ausgedrückt, daß _ man einen besseren Grundsaß mit Rücksicht auf die. Co- ; lonien zu befolgen angefangen habe: —- Lord Seaford machte in Betreff der vorliegenden Frage auf Hrn. Cannings -, Aeußerungen aufmerksam, jede Verbesserung im Zustande ei- nes Sclaven müsse vermittelst seines Herrn geschehn „- die - Herren seien die. Werkzeuge, mit denen man die Sclaven- Bevölkerung bearbeiten müsse, und wenn man durch -irgend einen Uinstand zwischen dem Sclaven und seinem - Herrn die Scheidewand einer Unbesiegbaren- Feindschaft zôge „" #0"; wúrde man auf einmal aller Freilässung, ja selbst aller Verbesse- - rung. in der. Lage der Sclaven ein Ende machen. Auf solche Weise würde man, statt über jene dunklen Gegenden allmä- lig ein reines und heilsames Licht zu verbreiten, eine Flamme anfachen, die nux mit Blut gelöscht werden könnte. Herr * Fox habe gemeint, die Aufhebung der Sclaverei würde höchst - nachtheilig sein, und Hr. Wilberforce habe nit Recht be- * hauptet, man müsse alle fúr die Verbesserung des Zustandes der Sélaven zu treffenden Anördnungen der Entscheidung der Colonial-Versammlungen überlassen. Nach diesen An- führungen stellte der Redner die Lage der Sclaven und die Gesinnungen der Colonisten im vortheilhaftesten Lichte dar. Was die Sorge, welche die weißen Bewohner der Colonieen für die Religiösität der Neger trágen , anbetrifft, / so fônne er sich auf das Zeugniß des edlen Grafen (Ba- thurst) berufen, daß dafür den Anforderungen der Men- schenliebe und Sittlichkeit volllommen Genüge geleistet werde. Graf Bathur s bekräftigte, daß die Bischöfe von Jamaica und Barbados, mit denen er in persönlicher Verbindung stände, ißm die befriedigendsten Angaben rücksichtlich der mo- ralischen uud religidsen Verbesserung in dem Zustande der Sflaven und der Bemühungen, mit welchen die Colonisien sich bestrebten , dieses heilsame Unternehmen zu unterstüßen, gemacht hätten. Die Petition ward demnächst niedergelegt, und nachdem einige Bills über unwichtige Gegenstände ver- lesen worden waren, vertagte sich das Haus.

Im Unterhause wurden wieder viele Bittschriften ge- gen die Negersklaverei eingereiht. Sir John Brydges brachte eine Petition von Sir Harcourt Lees gegen fernere, den Katholiken zu bewilligende Zugeständnisse ein. Es ward außerdem in derselben gebeten, das Haus möchte bestimmte Maaßregeln für die Beschüßung der protéstantischen Kirche ergreifen und die Frage für imamer zur Ruhe bringen. Die Bittschrift ward zum Druck befördert. Hr. Mars- hall reichte eine Petition ein, in welcher mehrere protestan- tische Dissenters zu Leeds das Parlament baten, dem Ge- brauche der Jndischen Weiber, sich mit den Leichen“ ihrer Männer zu verbrennen, Einhalt zu thun. Die von Hrn, Bernal- beigebrachte Bittschrift eines Hrn. Newland, wel- cher um Befriedigung seiner Ansprüche aus der nach dem Kriege gegen Frankreich liquidirten Summe bat, wurde nach einigen Debatten zum Druck beordert. Die Bill wegen Abschaffung der Kirchen-Quittungen ward aus Hrn. Liltla- ton’s Antrag zum- dritten Male verlesen. Auf die Mo- tion des Kanzlers der Schaßkammer verwandelte sich das Haus in einen Auss{chuß wegen der Irischen Veran- schlagungen. Die vorgeschlagenen Resolutionen wurden

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