1828 / 174 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Würde ihn sein gesezmäßiger Herrscher erhoben habe, die

hôrige Achtung widerfahren zu lassen. t Briefe bis Quebec bis zum: 23. ‘und von Montreal

“bis zum 27. Mai melden, daß in diesem Jahre nicht so

Viele dorthin ausgewandert sind, wie früher. Wahrscheinlich haben Mehrere erwartet, daß Herrn Hortons Auswande-

xungs-Plan Beifall finden und ihnen jo Unterstüßung ge-

währt werden würde; jedoch sind aus England, besonders aus der Grafschaft York schon 300 Personen angelangt. Der Courier bemerke über Herrn Horton’s Auswan- derungs-Project Folgendes : Nach Heern Horton's Andeu- tung follen die Auswanderer die ihnen zum Anbau und zur

Ausstattung vorgeschossenen Gelder pünktlich wiederbezah-

len; allein die bloße Erwähnung ‘von Millionen, als" ver-

nischer Natur wären, in Schrecken seßen. Dasselbe Blatt macht sehr bittere Ausfälle gegen die ta errn V. Fißgerald widerseßt. Folgendes sind seine Worte : Daß man der Wahl des Hrn. V. Fikgerald von Seiten der fatholi- shen Association widerstrebt, ist nicht nur unvernünftig, son-

“dern sogar \chändlich, da: Hr. Fißgerald immer ein Freund

der katholischen Sache war und" sein Vater ihr sein Ver-

mögen und seinen Stand aufgeopfert hat. Man spricht

bei den Versammlungen der katholischen Association ohne Rückficht auf Rang, Stand und Talent von einem Jeden in den gröbsten Ausdrücken. Man sagt Peel, Vesey Fiß- gerald und Wellington; in dem Dialekt Jack Cade's : ¡rSeda!

- Buckingham! und Clifford! Allein diese verächtliche Vertrau- lichfeit ist nicht absichtslos. ‘Man bezweckt damit die Ver-

nihtung aller Achtung vor Rang, Stand und Talenten. Wir werden auf diese Wahl für Clare genau Achtung geben, weil bei dieser Gelegenheit sich die Frage entscheiden muß, ob die Katholiken in Jrland noch ferner unter dem Despotismus -und der unumschränkten Aufsicht der Asso- ciation stehen sollen, und ob sie zur Beförderung ihrer Zwecke andere Mittel als die bisher gebrauchten anwenden werden. Hr. Shiel har die Absichten der katholischen A}o- ciation in der leßten Versammlung derselben deutlih genug ausgesprochen, indem er gesagt hat, es sey ihr Zwe, „„einen Beweis vori der Macht abzulegea , welche sie in Händen habe. ‘/ Wir danken der Association súr diese Erklärung.

__Es föônnen jeßt feine Mißverständnisse mehr über ihre Pläne

obwalten. Hrn. O’Connel’s Reden sind so unverschämt und unleidlih in ihren Ausdrücken, daß wir keine Worte finden, unsern Widerwillen dagegen auszusprehen. „„Got- teslästerisch,‘/ „„schauderhaft ,‘/ „„gemein „‘/* „„blutig// und „unchristlich// sind die mildesten Epitheta, welche er sür das Englische Betragen und Gefühl kennt. Die Zusammensez- zung des Cabinets, die Wiederherstellung der - Constitution und die Vertheilung ‘des Kirchen - Eigenthums der Jube- griff der königlichen, parlamentarischen und geistlichen Macht ist der Gegenstand seines bescheidenen Verlangens. Und auch dieses sollen die Katholiken nicht annehmen, sondern der Britischen. Frömmelei mit Gewalt entringen! YJudessen wird der Handschuh des Prahlers nicht so leiht hingewor- fen. Sollten jedoch die Aufwiegler wirklich das beabsichtigen, womit sie drohen, so wird ihnen das Volf von England mit einer Stimme antworten, welche sie in die Schranfen der Bescheidenheit zurückweisen wird.

Der Dublin - Advertiser berichtet, daß Herr O’Connel jeßt persönlich als Candidat für die Grafschaft Clare gegen Herrn Vesey Fißgerald auftreten wird. Das angeführte Blatt meint, Herr O’Connel könne, wenn er gewählt würde, während der Parlaments-Ferien alle Rechte eines Parlaments- Mitgliedes ausúben, und werde wahrscheinlich beim Wieder- anfange der Sißungen in das Unterhaus treten, mit der Absicht, seinen Siß dort einzunehmen und so die Frage we- gen der fatholischen Emancipation, auf eine ganz neue Weise zu vertheidigen. Dieser Entschluß des Herrn O’Connel hat zu Dublin viel Aufsehn gemacht.

Nach dem Limerick Chronicle ist es gewiß, daß-Hr. Ve- sey Fißgerald wiedèr zum Parlaments - Mitgliede für Clare gewählt werden wird, troß dem, daß sich die katholische As- fsociation , unter Anführung des Herrn O’Connel, alle er- sinnlihe Mühe giebt, dies zu verhindern. Der Globe lobt Herrn O'’Connel's Betragen, da Herr Vesey Fißbgerald wenn

“gleich ein Verfechter der Emancipation, sih-der Aufhebung

der Test- und Corporations - Acte widerseßt und zu Gunsten des Fleens East-Retford gestimmt habe.

Die Dublin-Evening-Poft vom leßten Sonnabend kün- digt Folgendes an: Am nächsten Dienstage werden wir einen sehr wichtigen, von dem ehrwürdigen Dr. Doyle an

Einkúnfte von einer so eben erst entstandenen Armen-Colonie würde uns, wenn wir auch noch so sangui-

"man noch mehr beabsichtigt.

befohlen.

den Herzog von Wellington gerichteten Brief unsern y vorlegen. Wir müßten uns sehr täuschen, wenn dies &, ben nicht in England und Jrland die grdßeste Sensgtig, rae und für beide Länder von sehr heilsamen Folgen ollte. Ueber die in neueren Zeiten wieder öfter zur Sy gekommene Frage wegen der Aufhebung der Negerscl äußert sich der Courier folgendermaßen : Es ist kein Zy daß schon viel für diesen Gegenstand geschehen ist, un) Aber die Frage ist, oh hiebei rasch oder mit Ueberlegung zu Werke gehen Fiat juslitia, ruat caelum is. der strenge Ausspru, Moralisten aber in weltlichen-Dingen muß die Gere feit oft mit der Klugheit Hand in Hand gehen: m numen ab est, si siìt prudentia. Wir müssen besonde die Ungerechtigkeit aufmerksam machen, welche darin daß man sich einer erhißten Sprache gegen die weißen wohner der Colonien bediene, als wenn sie nur Gegen der Verachtung und Verabscheuung wären.

Gestern begann der Verkauf der Bibliothe€ des Canning. i

An demselben Tage versammelten sich die Portugiss Kaufleute, um noch einmal über die Einschmelzung derl Miguel zu Ehren geschlagenen Medaille zu berathsh( der dagegen gerichtete Vorschlag des Herrn Pinto wai 12 gegen 6 Stimmen verworfen, und die Einschmelzuy

Aus Santjago de Chili vom 2. März wird get daß ein Pirat unter Spani)cher Flagge den Versuch gy hatte, im Hafen von Coquimbo Schisse zu kapern.

Ein Brief ‘aus Rangoon vom 24. Febr. meldet, Sir Archibald Campbell, der sich ‘am 13. Januar am mein aufhielt, die Capitains Rowlandson und Mont bestimmt habe,- als Gesandte nach Ava zu gehn, wah lih um die Auslieferung einiger Britischen Desertel bewirken. Zu Rangoon machte man große Anstalt dritten, im Frieden zu Yan-da-bo bedingten Terminza Der Fürst von YJrawaddi wird aus Mangel an Gelde 10 Schiffslasten Zimmerholz, jede von 600 Y last, bezahlen.

Der Brighton-Herald meint der Herausgeber d

"mes werde wegen seiner bitteren“ Bemerkutigen gege

Herzog und die Herzogin von St. Albans nächst Gericht erscheinen müssen. i ; Niederlande.

Brússel, 27. Juni. Wir haben Zeltungen au tavia bis zum 29. Januar; sie enthalten umständlid richte der Gènerale de Kock, van Geen, Holsman und rer úber das, was zur Wiederherstellung der Ruhe a Insel geschieht. Aus ‘diesen Berichten geht hervor, | Rebellen vor unsern Truppen nicht Stand halten , l bei ihrer Annährung schnell die Flucht ergreifen. A scheint zugleih, daß sie auf ihre Plane, das Land | ruhr zu erhalten, nicht verzichten; fäum sind an Punkte auseinander gesprengt, als sie sich wieder sa und an einèm andern erscheinen. Ueberdies mache! Banden eine Expedition nöthig. Bei jeder Gelegenh gen unsere Truppen Muth und Taktik. Sonach die Lage der Dinge in jener Colonie für uns zwar nil \c{limmert, aber auch nicht sonderlich verbessert.

Der General-Commissär hat durch eine Bekanntm von 24. Januar die Bank von Java, deren Actien | über eine Million Gulden betragen, für constituirt und zum Chef derselben Hrn. de Haan, Präsidenten d} rihts-Conseils in Samarang, ernannt. Zugleich. ist sen worden, mit den Unterschreibungen bis zur Sum zwei Millionen fortfahren zu lassen. /

Nach Berichten von- Djocjokarta bis zum 17. war dort Alles ruhig. Oberst Cochius war bena worden, daß Dipo Negoro sich begnügte, aus dem. von Mataran Reiß zu ziehen, um die Aufrührer zu| ren, die in großer Anzahl in Banjoe-Oerist und Dliz sammelt waren, und Kadoe und den Distrikt von P zu beunruhigen suchen ; jedoch war nichts wichtiges do! gefallen. Gerüchten zufolge: bedrohte zwei Banden, von 1500, die andere von 800 Meuterern die Distrifl Borodor und Probolingo mit einem Einfalle; es w4 reits die nôthigen Maaßregeln getroffen worden ihw zukommen. i ;

Amsterdam, 28. Juni. Sowohl der Uebers Geldes, als- die Schwierigkeit, es unter zu bringe ursaht, daß von Zeit zu Zeit bedeutende Einkäuß Staatspapieren gemacht werden, welches deren Prei her im Aufgehen erhielt. - An gestriger Börse hatt!

Nachricht aus England, daß die Fonds daselbst, wegen der

Vorschläge des Finanz-Comité’s, um den Sinking-Fonds ein- zuziehen, um F pCt. gefallen waren ; dieselbe hatte auf hiesi- gem Markt ebenfalls einen ungünstigen Einfluß, obgleich Hol- lándische Staatspapiere sich noch ziemlih gut erhielten.

- Seit dem jüngsten bedeutenden Verkauf von Java-Kaffee ist es mit diesem Artikel zwar fester geworden, doch. einen höhern Preis fann man nicht bedingen; für ord. Surinam und Berbice zahlt man 26 . 27 Cent. und für gebrochnen 418.19 Cent. , 40 Fässer sehr schöner Berbice sind zu 382 Cent. und 70 Ballen zu 35 Cent. vergeben worden. Roher Zucker erhält sich sehr fest und bleibt begehrt; es sollen 700 Kisten Prima-Sorte Havana verhandelt seyn, unter denen 300 Kisten fein blond zu Fl. 527 abgenommen sind; auch in Surinam war lebhafter Umsaß zu Fl. 38 bis Fl. 43. Die Frage für raffinirte Waare dauert fort , und das Vor- räthige geht zu vorigen Preisen leicht von der Hand.

Am gestrigen Getraide-Markt wurde s{öner Polnischer Weizen nicht, wie früher, ausgeboten ; geringe und rothe Sorten waren schwer anzubringen. Jn Roggen ging sehr wenig um. 429pfündiger rother Königsberger Weizen galt Fl. 215. 119. 120pfündiger Preußischer Roggen Fl. 138. 140.

Dänemarff.

Kopenhagen, 24. Jun. Diesen Morgen um 27 Uhr sind Se. Maj. der König mit ‘dem Dampfboote Kiel wieder im höchsten Wohlseyn in hiesiger Residenz eingetroffen.

. Am 30sten werden die Königl. Herrschaften Jhren Som- mer-Aufenthalt zu Friedrichsberg beziehen. i : Deutschland. j

Hamburg, 1. Juli. Diesen Morgen is der erste diesjährige Embdener Heeringsjäger, Schif} Ostfriesland, Capitán E. Pollmann mit 36 Tonnen neuer Heeringe hier angekommen. :

' Portugal.

Mit Bezug auf die gestern im Supplement gegebenen Nachrichten theilen wir“ aus- dem im Courier enthaltenen nah London gekommenen Lissaboner Briefe vom 16. Jun. noch folgendes mit: Nach den Scharmüßeln vom 9. und

411. waren am Abend des leßteren Tages die Truppen zu

Leiria unter Waffen und in großer Unruhe, man erwartete ‘dort und im Kloster Alcobaca Dom Miguels Ankunft, wel- cher, wie gesagt, sich ernstlich auf eine Flucht zur See vor- zubereiten scheint. Fünf von den Studenten, welche an der Ermordung der Professoren bei ‘Coimbra Theil genom- men haben, sollten am nächsten Freitage gehangen werden. Das Verfahren der Agenten des Jnfanten und der Apo- stolischen gegen die hier ansássigen Engländer ist empdörend. Hr. William Young ist unter dem Vorwande, er sey ein Ketber und Spion, eigentlich aber, weil er ein Engländer ist, unter abscheulicher Behandlung aus einem Kerker in den andern geschleppt und zuleßt in das Castell von Lissabon ein- ge]perrt worden, wo ex sih noch befindet. M ZHCEEl : ' Pera, 29. Mai (Beschluß der Mittheilung in Num. 171. dieser Zeitung, aus der Allgemeinen Zeitung.) Es war am 4. Mai, daß der Niederländische Gesandte dem Reis-Effendi in Person seine Aufwartung machte; er. benußte diese Gelegen- heit, sagte mir der Dolmetscher, um den Türkischen Minister mündlich " über die politishen Angelegenheiten Europas und

y über die gefährlihe Stellung der Pforre aufzuklären; der

Reis - Effendi drúckte dem Herrn Baron ‘van Zuylen seine Erkenntlichkeit für seine freundschaftlichen Gesinnungen aus, verharrte aber auf dem angenommenen Systeme, und ver- shanzte sich hinter die Redlichkeit der Türkischen Regierung, die ihre Tractate stets gewissenhaft erfüllc- habe; er erklärte ferner, daß die Macht ihres religidsen Glaubens der Pforte verbiete, die Stipulaionen des Traktats vom 6. Juli anzu- erfennen, äußerte aber zugleih, daß es für alle Theile nur angenehm sein múßte, die Botschafter Frankreihs und Eng- lands nach Konstantinopel zurückkehren zu sehen. So wenig der zuleßt ausgedrúckte Wunsch des Reis-Effendi durch irgend einen, den jebigen politischen Verhältnissen entsprechenden Grund motivirt ward, und nur auf die freundschaftlichen Gesinnungen, welche seit ‘undenklihen Zeiten zwischen den Regierungen Englands, Frankreichs und der Pforte Statt gefunden, gestüßt schien, so glaubte doch der Niederländische Gesandte diese gute Stimmung der Pforte benüßen und sie zur Kenntniß der andern Höfe bringen zu müssen. "Er schickte zu diesem Ende am 7. Mai seinen ersten Legations-Secretair nach dem Pforten-Pallaste, um von dem Reis-Cffendi în der úb- lichen Form noch einmal in Erfahrung zu bringen, ob es der

Pforte angenehm seyn würde, die ihm mündlich“ gemachte

Erklärung gehörigen Orts mitgetheilt zu sehen, und welche

“Erläuterungen sie dabei gegeben wissen wolle, da er (der

Niederländische Gesandte) an dem glücklichen Erfolge seiner Bemühungèeu zweifle, so lange sich die Pforte mit dem Princip der Londoner Stipulationen nicht einzuverstehen ge- denfe. Die Antwort war, daß die Pforte ‘allerdings die Rückkehr der Botschafter nah der Hauptstadt wünsche, und daß: die dem Hrn. Baron van Zuylen mündlich gemachte Eröffnung die wahren Absichten ‘der Pforte zur Wiederher- stellung des guten Einverständnisses mit den besagten Höfen nicht verkennen lasse. Während die Pforte auf diese neuen diplomatischen Einleitungen einen großen Werth legte, und sich mit mancherlei Hoffnungen schmeichelte, betrieb man in Pera die Abfertigung der Couriere an die verschiedenen Höfe unter minder günstiger Ansicht. Denn wenn auch die Cabi- nette von London und Paris eher zu bewegen seyn möchten, der Pforte den Schritt zur Ausgleichung zu erleichtern, so war doch faum anzunehmen, daß das Petersburger Cabinet gleiche Stimmung zeigen und seine Erklärung zurücknehmen würde, um ein vermuthlich illusorisches Versöhuungsfest zu feiern. Jn den Europäischen Gesandtschafts-Hotels ward jedoch nichts ver- absäumt, den Wünschen der Pforte zu entsprechetr, und zur Wie- derherstellung der freundschaftlichen Verhältnisse mit den ver- einigten Mächten möglichst beizutragen. Couriere wurden nach Wien, Berlin, Paris und London abgeschiét, um diese Hôsfe von dem Vorgegangenen zu unterrichten. Nun tra- fen aber die Russishe Kriegserklärung und das Russische Manifest am 13 in Konstantinopel ein, und die Hoffnungen der Pforte, so wie die guten Absichten der Gesandten, die vor einigen Tagen noch glückliche Resultate zu versprechen schienen, wurden durch diesen zwar nicht unerwarteten Jn- cidentpunft sehr verdunkelt. Die Pforte betrug sich bei die- ser Nachricht auf eine Weise, daß die fremden Diplomaten fast die Ueberzeugung erhalten mußten, es sei ihr niht Ernst den Kampf zu bestehen, und sie sei resignirt unterzugehn. Der Großherr beschied einen Liebling, einen gebornen Sar- dinier, zu sich, um dessen Rath zu hören. Der feine Jta- liener, der den Charafter seines Herrn genau kennt, über- bot denselben durch heroische Exflamationen; der Divan ward versammelt, und der Wille des Padischah, der Ge- walt die Gewalt entgegen zu seßen, demselben fund gemacht. Die ersten Kommunikationen, welche die Dolmetscher der verschiedenen Missionen nah Eingang der Kriegserklärung in dem Pfortenpallaste hatten, ließen jedoch nicht verkennen, daß man daselbst die Politif mir fälterem Blute zu behan- deln anfangen wollte, und daß man sich mehr als früher mit dem Gedanken beschäftigte, die Botschafter Englands und Frankreichs zur Rückkehr nah Konstantinopel zu bewe- gen. Der Reis-Effendi war zuvorkommend, und zeigte si ungewöhnlich gefällig gegen die Diplomaten in Pera; die

“anbefohlne strenge Sperre des Bosphorus hinderte nicht, einen

Ferman fúr zwei Rujsische Kauffahrer zur Fahrt nach Odessa zu erhalten u. die Verfolgungen der Katholiken wurden in Bezug auf die noch geringe Übrig gebliebene Zahl eingestellt. Die Euro- päischen Diplomaten überließen sich daher: dem Glauben, die Pforte suche einen Ausweg, um mit Ehren ein schlecht be- gonnenes Spiel zu Ende zu bringen. Jeder hielt sich daher für verpflichtet, der Pforte die Mittel dazu an die Hand zu geben, die allein in dem Traftate vom 6. Jul. zu liegen schienen. Ermahnungen und Aufforderungen zur unvorzüg- lihen und unbeschränkten Annahme der Stipulationen dessel- ben gingen also ununterbrochen nah dem Pfortenpallaste. Die guten Absichten des Niederländischen, Oestreichischen und Preußischen Gesandten wurden von dem Reis - Effendi auch nicht vérkannt, und am 17. Mai erhielt der Dolmetscher des Baron van Zuylen eine Mittheilung, die mehrere Fra- gen in Bezug auf den Traftat vom 6. Jul. und auf die ge- genseitigen Verhältnisse der Mächte enthielr. Die bedeu- tungsvollste war eine, wodurch die Pforte wissen wollte, ob Franfreich und England die angeordneten Verfügungen Ruß- lands mißbilligen würden, wenn sich die Pforte mit ihnen über den Traktat vom 6. Jul. zu verständigen gedächte 7 Die Annahme des Traktats vom 6. Jul., wroar die Antwort des Barons van Zuylen, wird die unmittelbare Wiederau- fnüpfung der abgebrochenen Verhältnisse mit den beiden Mäth- ten nah sich ziehen, und muß auf alle übrigen Verhältnisse glücklich einwirken. Es vergingen nach dieser Verständigung einige Tage, ohne daß von Seiten der Pforte die Frage weiter berührt wurde. Die Anstalten in der Hauptstadt und ihrer Umgebung deuteten die Absicht der Pforte an, durch die Erneuerung der Unterhandlungen Mißtrauen und Zwietracht unter - die Mächte zu bringen, um unter dem Schukße der einen oder der andern Krieg gegen Rußland fäh- ren zu können. Die Nachricht, daß Brailow von den Rus- sen beschossen werde, gab der Hauptstadt ein noch fkriegeri-

scheres Ansehen, und Hussein-Pascha, der bis dahin sich ge-