1828 / 186 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ion festgesekt waren, fortdauern, daß dasselbe jegA e ea s La Mitglieder statt finden , und endlih , daß cine jede Unfähigkeir, die“ bisher entweder nur für Engländer oder nur für Jrländer gegolten habe, von nun an beiden Theilen das Recht zu Siß und Stimme im Parlamente nehmen solle.‘ Lord Roßmore und die úbrigen Katholiken - Freunde zu London haben, im Verein mit den Englischen Dissenters, 12,700 Pfd. zusainmenge- bracht, um Herrn O’Connéeli's Wahl zu unterstüßen. Da- «gegen haben die Protestanten zu Dublin sich bereit erklärt, «ihrerseits im Nothfalle 20,000 Pfd. zusammenzuschießen, um Herrn V. Fi6gerald’s Erwählung zu sichern. | Der Courier sagt: „Unsere Verachtung gegen O'’Con- nell’s aufrührerische Reden zu Ennis- hat sich fast in Mitleid gegen den Mann verwandelt, welcher eine Lippen durch die Aeußerungen der shmußkigsten Verläumdung Lebender und der \chaudervollsten Verwünschung Verstorbener beslecken fonnte. Unsere Leser müssen uns die widerwärtige Mühe ersparen, seine Reden zu analysiren. Pfui! Der bloße An- bli solcher Bructalität ist dem Engländer schon zu viel. Dieser mächtigste ‘aller ‘Narren * spricht “davon, Irland von England zu trennen, wenn-/das Englische Parlament es wagen sollte, ihn nicht als sein Mitglied anzuerkennén. Mag er mit seinem Charakter umgehn, wie er ‘will, aber wir rathen ihm wohlmeinend, wenigstens für seine Person mehr Sorge zu tragen, denn die Wiederholung eines jolchen ‘Unsinns in Englaud möchte für ihn auf eine halsbrechende “Weise ablaufen. “Jedoch haben schon oft sechs Wochen ein- samen Nachdenkens manchen Patrioten dieser Art überzeugt, daß er den Narren gespielt hat, wo er den Schurken zu spielen glaubte. - Damit sich O’Connells Parthei ohne physische Kraft leichter entfalten könne, wird das Tragen der grünen ‘Farbe anempfohlen , ‘oder vielmehr von dem Rathe der Priester geboten. Und dazu sagen sie uns noch , grun sey feine Parthei - Farbe. Unverschämte Behauptung! Welches war die Tracht der Rebellion von 1798? Ein grüner Rock mit einer grünen Halsbinde. Welche Farbe hatte die Uni- form der Rebellen? Grün. Welches ist die Farbé derer, welche. jeßt erklären, es sey ihre Absicht, die Zehnten zu ver- mindern, das geseßgebende System und die Union zu- zerstd- ren? Grün, Grün! Grün soll feine Parthei-Farbe seyn! Diese Farbe erwect die Dankbarkeit des Menschen gegen den Schöpfer , aber so. entheiligen Partheiung: und Verrath durch ihre bloße Berührung das Schönste, Edelste und

_“Reinste! O’Connells Parthei findet indessen jeßt, daß ihre

Aufgabe nicht so leicht und angenehm ist, als sie ‘erwartet hatte. Während“ seine Anhänger vermuctheten , ihre ‘blo- gen Drohungen würden allen “Widerstand besiegen, übersa- hen sie die wmoralishe Kraft, mit welcher der gebilde- tere, wenn gleih der Zahl nah schwächere Theil der Gesellschaft ausgestattet ist. Wie man meldet, hat Hr. V. Fibgerald geäußert, er werde bis auf den leßten Mann und die leßte Stunde der Wahl aushalten. Möge er dabei blei- ben und die Schwäßer sih warm plaudern lassen. Wenn sie sich gegen sein Verfahren ereifern , so sage man ihnen in aller Sanftmuth, daß ihr Murren nur Aufrei6ung ist.‘

Am vergangenen Mittwoch fand zu Timahoe in Jrland ein förmliches Gefecht zwischen zwei Partheien statt, welche sich jedoch beim“ Herannahen der Polizei gegen die lebtere vereinigten, so daß die Polizeisoldaten sich genöthigt sahen, auf die Meuterer zu feuern. Zwei von diesen ‘wurden ge- tôdtet und zwei tödtlich verwundet. Man schreibt diese und ähnliche Vorfälle der katholischen Association zu, und hofft, die Regierung werde Maaßregeln ergreifen, um dergleichen

Auftritten vorzubeugen.

Die Medaille des Ordens der Befreier hat auf einer Seite eine, Irland vorstellende, Figur, mit der Bezeichnung der Gesellschaft : „der Orden der Befreier‘/; auf der andern And ein Kreuz, ein Freiheitshut und drei verschlungene ände, zum Zeichen der Eintracht, dargestellt, mit der Jn chrift : In hoc signo vinces.”

Neulich fand eine Versammlung, Behufs der Unter- stüßung des Themse-Tunnels statt , bei welchem der Herzog ‘von Wellington den Vorsiß führte und die Anwesenden zur Beförderung dieses für England so ruhmvollen Werks auf- Forderte. És sind schon zahlreiche Subscriptionen eingegan-

gen. Die Herzóge von Cambrigde und von Wellington ha-

ben jeder 500 Pfd. Sterl. beigetragen.

Aus der: (im gestrigen Supplemente erwähnten) Rede des Kaisers von Brasilien geht hervor, daß er noch feine Nachricht von den Ereignissen in Portugal hatte. Der Kaiser bemerkte im Verlaufe sciner Rede, daß Spanien die einzige Europäische Regierung sey, welche sein Reich nicht anerkannt habe, daß die Finanzen durch das neue Gesebß )

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“Gestern, als am hohen Festtage selbst, um 10 Uhr V

wegen der öffentlichen Schuld einen wohlthätigen |

erhalten würden, und daß es nöthig sey, während,

genwärtigen SißUngen eine Verbesserung der noch seh vollkommenen richterlihen Gewalt anzuordnen.

Blätter aus Buenos Ayres bis zum 19. enth außer der gestern im.Supplemete angezeigten Ankünd des Regierungs - Secretärs, keine Nachrichten über de, den. rung ganz in der schon früher mitgetheilten Art

Zu Buenos Ayres sind Banquerotte bis zum Betrag

Hälfte des ‘circulirenden Geldmittels gemacht worden. Der Rio Herald enthält einige [charfe Bemerfy über den schlafen Zustand der Bräsilianischen Polizei, rend der lebten 10 Tage sind häufige Meuchelmorde. straft vorgefallen. 20 vf Einem Briefe aus' Cap Coast - Castle zufolge, bat König der Afßhantees versprochen, als Sicherheit für künftiges gutes Betragen 4000 Unzeu Gold zu dep und 2 Mitglieder seiner Familie als Geißeln herzugeby auf diese Bedingungen Frieden zu schließen. London, 9. Jul. Lord Stuart von Rothsay gestern eine Audienz bei Sr. Maj. “Er wurde wegen| Ernennung zum Bothschafter am Französischen Hofe Handkusse zugelassen. Der Herzog von-Cumberland und der Herzog von bridge hielten gestern Revúe über das zweite Garh iment. j Am Montag Abend sind Depeschen von Sir ( drington und Sir F. Adams eingegangen. Auch di; silianische Gesandtschafc hat Depeschen vom Kaiser von silien erhalten, nah deren Ankunft: sogleich ein Bi das Land gesendet wurde, um den Brasilianischen Gesa welcher sich außerhalb befand, in ‘die Sradt zu holen, Prinz Leopold gab am vergangenen“ Montage «in zendes Fest, bei welchem die meisten Mitglieder der d Familie und die fremden Ministex zugegen waren. = andere brillante Festlichkeit fand- vor ‘einigen Tagen zu sten der fremden Flüchtlinge im- Vauxhall-Garten stät Gestern machte im Unterhause Hr. Wilmot H den Antrag, daß ein besonderer Ausschuß uiedergese( den solle, um alle seit der. Union in Bezug auf die lifen und Dissenters durhgegangenen Parlaments Ac revidiren Auf eine Bemerkung- des Hrn. S. Rice er diese Motion zurúk, erklärte jédocch dabei, , daß er sie ¡eitig in der nächsten Sißung wieder in Vorschlag lg werde. (Die übrigen Verhandlungen behalten wir wh

morgen vor.) Deutschland.

München, 9. Jul. Das Geburts- Fest Jhrer der Königin wurde gestern mir allen Feierlichkeiten bezu Am Vorabend des Festtages war in dem K. Hof- unl tional - Theater bei beleuchtetem Hause ein allegorisch« Divertissement von dem Königl. Balletmeister Ho J. Maj. die Königin würden bei AllerhöchJhrem nen in der Loge mit wahrem Enthusiasmus emps

tags, hatte in der Hoffirhe zum heil. Michael das fi Hochamt und Te Deum satt, welhem Se. K. H. det! Karl, der Feldmarschall Wrede, die Generalitäc, die v Officiere, - das sämmtliche hier garnisonirende Militai die Bürger-Garde beiwohnten. Zu gleicher Zeit wur! Te Deum in. der Metropolitan-Kirche gehalten, bei wi sämmtliche Civil - Staatsbeamten zugegen waren. | als je drangen ‘die Gebete für das Wohl unserer gt Landesmutter, welche uns abermals mit einem neuen ê ling unsers erlauhten Königshauses erfreuen wird, Wolken , und Gott wird Sie und die Stunde segne welcher uns der Donner der Kanonen | neues' Glü Heil verkünden wird!

Se. Maj. der König haben das Geburtsfest Jhrer nen Gemahlin durch Stifcung einer Hülfskasse in jedem ) des Königreichs zu bezeichnen, und jede diefer acht Ÿ fassen mit 10,000 Fl. aus Jhrer Cabinets - Casse zu di geruhet. Die Bestimmung dieser Kassen ist, Land-Eize mer und Gewerbsleute in unverschuldeten Nothfällen ml zur Erhaltung ihres Anwesens nöthigen Darlehen, ge! ringe Verzinsung und leidlihe Rückzahlungs-Fristen, alli auch ohne die oft shwierige Bestellung einer Hypoth! unterstüßen. Manche bedrängte Familie in Städte auf dem Lande ‘wird durch“ diese wohlthätige Anstal drückenden Sorgen befreit werden, und den huldvolle! ber segnen, der der Armuth und des Unglücks gedacht sie zu lindern wußte.

Jn dgx vorgestrigen 92sten Sißung beschwerte der ¡"

Die Anleihe bei der Bank ist von Seiten der y L

Degleitung mehrerer seiner Landsleute nach Portugal bege-

drásident sich über die in der leßten Sibung während seiner "hwesenheit gegen ihn vorgebrachten Persönlichkeiten , und tfertigte sein Nichterscheinen durch die gehäuften Arbeiten, elche das von ihm geforderte Jnformativ - Vorum in allen Berathungsgegenständen ihm auferlege. Man habe auch sei- jen Stand außer der Kammer mit hineingezogen, in der er nur als Abgeordneter erscheine, und seine Grundsábe ls ‘gefährlich angegriffen , wogegen er ein für seine Ansicht prechendes oberappellationsgerichtlihes Erkenntniß anführt. die gegen ihn gemachten Aeußerungen seyen reglementswidrig ewesen; sie seyen Stadtgespräch geworden ; von der Entschei, ung der Kammer möge es also abhängen, ob er ferner weiter Präsident bleiben oder seine Stelle einem Würdigern jnräumen solle. Nach einer Discussion, in welcher die Ab- eordneten Frhr. v. Closen, Rudhart, Graf Tauffkirchen und sndere die’ vorgekommenen Persönlichkeiten zu entschuldigen chten, äußerte der erste Präsident : Persönlichkeiten hätten (s traurige Resultate herbeigeführt ; die Frage aber, ob ne Aeußerungen für oder gegen das Reglement gewesen, \nne er nicht stellen. Der zweite Präsident erwiderte jedoch, er sich bei den Erklärungen der Abgeordneten v. Clofen nd Graf Tauffkirchen beruhige. Die Kammer discutirte dann, nah dem Vortrag des Abgeordneten Geyer, über e von der Kammer der Reichsräthe zurückgekommenen Ge- 6-Entwürfe, die Grund - und Häuser - Steuer betreffend, orúber zuleßt der Gesamintbeschluß vorgelegt wurde. ortugal.

Jn Verfolg dèr gestern (im Supplemente) gegebenen ‘achrichten aus Portugal , ‘theilen wir noch Folgendes aus m Londoner Courier mit :

Lissabon, 29. Jun. Die Hofzeitung vom 23sten be- reibt die Versammlung der drei alten Stände des Reichs. ¡hon vor drei Uhr’ Nachmittags desselben Tages: kamen die rálaten, die-Grands -und_ die Deputirten der Städte im (llaste der Ajuda an, Alle, mit Ausnahme der Geistlichkeit d der obrigkeitlichen- Personen, in der alten Portugiesischen aht. Um vier Uhr erschien Dom Miguel , ebenfalls in em Costúm. Jhm folgten zahlreiche Scepter-Träger, Wap- n-Könige, Herolde und Diener. Nachdem er auf den ron gestiegen , las der Bischof von Viseu den Cortes die öffnungs - Rede vor, welche mit allgemeinem Beifall auf- lommen wurde. “Darauf “zog sich der Jnfant (dié Hof- lung nennt ihn „Se. Majestät‘/) in seine Zimmer zu- \ck, wo die Mitglieder der drei Stände zum Handkusse zu- lassen wurden. Dasselbe Blatt wundert sih, aus dem rier zu ersehen, daß der Marquis von Palmella sich: in

wolle. Gott, heißt es darin, müsse den Verstand dieser änner mit Blindheit geschlagen haben.

Folgendes Decret befindet sich in der Hofzeitung vom sten: ¡Da die Grundgesebe des Königreichs glücElicher- ise gänzlich und vollkommen beobachtet werden, und. da es eng gerecht ist, daß diejenigen treuen Unterthanen , welche ie Geseße aufrecht hielten und vertheidigten, aufhören, die rafen zu erdulden, welche ihnen. vor meiner Ankunft ip sen Königreichen auferlegt wurden,-so- halte ih es für an- essen, daß sie wieder zu ihren Gütern,“ Rechten und Mi- ir- und Civil - Aemtern befördert werden, und daß allen jenigen, welche aus dem obenerwähnten Grunde sich ent- nt haben, in ihr Vaterland zurückzukehren gestattet werde. A Herzog von Cadaval wird die nôthigen Mittheilungen hen.‘ ;

¡¡Pallast der Ajuda, den 23. Juni 1828.//

¿Mit der Königlichen Rubrik“/

Die Hofzeitung vom 26sten meldet, daß die drei Stände om Miguel einmüthig zum König erklärt haben. Sie ist l von triumphirenden Glückwünschungen. Sie sagt unter dern: „Lange lebe Senhor Dom Miguel L., unser gelieb- er König! Die Portugiesische Treue môge in ganz Europa din der ganzen Welt gepriesen und bewundert werden! l hoffen, daß wir- bald im Stande seyn werden, die dem îone von den Deputationen der drei Stände vorgelegten in bekannt machen zu können, und der Nachwelt das un- tblihe Denfmal der Festigkeit der Rechte Sr. Maj. und ler erhabenen Dynastie zu hinterlassen, welche der Him- | lange Zeitalter hindurch segnen möge , bis diesem Lande Tugenden der Nation oder dem Throne die Treue der terthanen mangeln.‘ :

In der Hofzeitung vom 28. Juni ist eine Depesche vom neral -Major A. X. da Fonseca Coutinho e Povoas zu ‘n, welcher den Vortrab der Armee commandirt. Dies reiben ist aus dem „Hauptquartier zu Coimbra‘/ datirt. ‘inem Fnhalte zufolge, waren die Constitutionellen am

batten sich darauf von Condeixa nach Cruz dos Maroucos hei Coimbra flúchten mússen. Eine Abtheilung dès Vortra- bes und ungefähr ein Drittel der dritten Division, welche unter dem Befehle des Visconde de S. Joao de Pesqueiro steht, war in Coimbra eingedrungen. Ein Privatschreiben aus Lissabon vom (ebenfalls im Courier) enthält Folgendes :

_Sir F. Lamb hat, wie man mich versichert, mit den fräftigsten Noten die Beobachtung der Britischen Privile- gien gefordert, worauf aber keine Rücksicht genommen wurde. Dom Miguel soll, wie es heißt, sich geäußert haben : Tomo o Doyle a minha Conta” (den Doyle nehme ih auf meine Rechnung‘/). Nach Portugiesischen Geseßen darf fein stren- ges Gefängniß länger als 5 Tage dauern, und Doyle sist schon den 12ten Tag. Die Engländer sind glülicherweise aus ihrer Apathie erwacht und haben ein Schreiben an Sir Lamb unterzeichnet, in welchem sie sich auf ihre Rechte und auf das Recht des Sir John Milley Doyle, als Britische Unterthanen berufen, und gegen die Wiederholung solcher willführlihen Behandlung protestiren. Es geht die Rede von einer am 24sten d. M. in der Nähe von Coimbra zwi- [chen beiden Armeen statt gefundenen Schlacht , die von 7 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends gedauert haben soll. Verschiedene Stellungen sind genommen und wieder genom- men worden. Ein Brief von einem, zu Dom Miguel’s Parthei gehörigen Studenten aus der Nähe von Coimbra giebt die Zahl der feindlichen Gefangenen auf 42 an ; die Zahk der beiderseitigen Verwundeten und Todten wird darin nicht angegeben; man spricht indeß von 36 Verwundeten auf der einen Seite. Die Constitutionellen in Lissabon sind darüber nicht beunruhigt, indem sie behaupten, der Sieg wäre ent- schieden auf Seiten der Porto - Armee gewesen, und es sey heute Abend Befehl ergangen, daß alle in Lissabon befindli- chen Truppen sich zum Abmarsch ins Juúere fertig halten sollen; auch soll ein Eilbote an D. Miguel’s Regierutig ge- fommen seyn, der um frische Truppen und um Dom Mi- guel’s Gegenwart bittet, damit dem Feinde Widerstand ge- leistet werden könne. Vierundzwanzig Wagen mit Muni- tion sollen heute Abend zur Armee abgeyen. Die in der Stadt befindlihen Truppen erwarten etwas Außerordentli- hes, und die Patrouillen auf den Scraßen theilen- sich ihre Besorgnisse für Dom Miguel mit. Die heutige Gazette publicirt den Betrag der Unterzeichnung für die Anleihe, welche D. Miguel am 12. d. M. irlssuete: er beläuft sich.

auf 21,000 Z. Der Scha6 is erschöpfe. Mehrere Offiziere,

die 6 bis 7 monatlichen Sold zu fordern häben, empfangen Wechsel im August des nächsten Jahres zahlbar. So ist der Zustand Portugals, das sonst so blühend war.

Jun einem andern Schreiben aus Lissabon (ebenfalls. in dem obgenannten Blatte) heißt es: Unter den Handlun- gen, die ‘Dom Miguel sich erlaubt, ist keine so abscheulich, als die so eben erfolgte. Er hat nämlich den Befehl gege- ben und bereits an verschiedenen Personèn in Ausführung bringen lassen, die Frauen und Kinder Derjenigen, die sich genöthigt sahen, seiner Tyrannei zu entfliehen, festzunehmen. Mit genauer Noth gelang es der Gräfin Saldanha, mit ihren Kindern auf der Procris nach Porto zu entkommen. Gestern Abend fand im Opernhause zwischen Englischen See-Officieren und Freiwilligen vom neu errichteten Volon- tair - Corps ein sehr unangenehmer Vorfall statt. Bereits vor einigen Abendeu war in den Zwischen -Acten, wo man sich gewöhnlich in ein benachbartes Kaffeehaus begiebt, um Erfrischungen zu sih zu nehmen, die Absingung eiñes Liedes zu Ehren Dom Miguel's verlangt worden. Um dabei nicht gegenwärtig zu seyn, gingen die Englischen Officiere in?s Kaffeehaus und famen zur rechten Zeit zur Oper wieder. Gestern wurde der Gesang wieder gefordert, und die Engli-. schen Officiere hielten es wie früher für rathsam, nach dem Kaffeehause zu gehen, bis der Gesang aufgehört haben. würde; aber diesem widerseßte sh ein Trupp neuer Freiwilligen. Den Engländern gelang es indessen, sich hinauszudrängen, bis auf einen jungen Midshipman, der genöthigt wurde, seine Mübe zu Ehren Miguel’s zu shwenken. Außerhalb kam es zu Explica- tionen; Portugiesische Officiere von anderen Corps suchten jene Ruhestdrer so gut als möglich zu entschuldigen, und luden die Engländer ein, ihre Pläße wieder zu beseßen; diese hiel- ten es aber für fluger sich auf ihre Schiffe zu begeben. ——

: Sir John Doyle soll ein besseres Gefängniß bekommen. haben. Einer seiner Freunde hat von ihm einige beruhi- gende Zeilen erhalten; er wisse, daß man alles für seine Befreiung thäte. Als Schreibmaterial dienten ihm ein Stück Papier, etwas Wasser und Kohlen, und als Bote, ein Handtuch das ihm zum Abtronen gesandt war, und

27, Juné

sen mit beträchtlichem Verluste geschlagen worden, und |

das er zurüschickte. Jch glaube der Ort „(wo er gefangen.