1828 / 188 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 18 Jul 1828 18:00:01 GMT) scan diff

fortzufahren, und durch alle möglichen Mittel die Hülfs- quellen der Armee sicher zu stellen, welche unentbehrlich ist, damit sih die Provinz in der so aae Achtung erhalte. Der Unterzeichnete hat somit die Befehle seiner Regierung erfllt und beehrt sich, Sr. Excellenz dem Statthalter, an welchen dies gerichtet ist, mit der größesten Ehrfurcht seinen Gruß darzubringen. (unterz.) Jose Maria Roxas.“/

Aus New - Yorker Zeitungen vom 17. Juni theilt die Times folgende Nachrichten aus Mexico vom 19. Mai und aus Lima vom 20. März mit : Jn Mexico hegte man Be- sorgnisse wegen einer Landung von Seiten des Commodore Laborde. Der Ober-Befehlshaber zu.Matamoras war deshalb béauftragt worden, für eine Armee von 25,000 Mann, die sh längs der Küste aufstellen sollte, um der erwarteten Spanischen Jnvasion zu begegnen, den - erforderlichen Pro- viant bereit zu halten; auch erhielt er die Weisung, alles Vieh von- der Küste landeinwärts treiben zu lassen. Die Stärke der Spanischen Landtruppen wird auf 12,000 Mann angegeben , der General Morales befehligt dieselben. Die Flotte des Commodore Laborde soll deren Operationen un- rar ran r Matamarax prîaten die enommenen Maaß-

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ter betroffen worden, welches ‘die Aussicht auf eine nete Erndte vernichtet hat. Das Géwitter gedachten Tage Nachmittags bei Oränienburg an, 30g mit Hagel untermischt über die Dörfer Friedrichsthal, Liebenberg und Falkenthal nah Zehdenick, wo es seine , heerende Wirkung besonders hestig zu Liebenberg und Falt thal, am heftigsten aber zu Zehdenick äußerte. Sowohl Winter- als Sommer-Getreide und die Kartoffeln sind gi lih vernichtet; der Hagel fizl in großer Masse und iy Größe von 1 Thalerstük, und hat in der Stadt Zehd, selbst an 12,000 Fensterscheiben zerschlagen.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 17. Juli, Jm Schauspielhause: Ry und Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shafkesp:, (Dlle. Múller : Julia, als Gastrolle.)

Freitag, 18. Juli. “Jm Schauspielhause : Der {üß, Oper in 3. Abtheil. von F. Kind. Musik von C

v. Weber. (Hr. Cramolini : ‘Max, als Gastrolle.) a, Matsdam. A7 Beq-bron: Cahale und Liebe, Ty

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reußische Staats-Zeitung.

Allgemeine

/ 188.

Berlin,

amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

4e, Majestät der König haben dem emeritirten Conrec- Jolthaus zu Schwelm“ das Allgemeine Ehrenzeichen Klasse zu verleihen geruhet.

Bei der am 16ten d. M. geschehenen Ziehung der 1sen ; 58ster Königl. Klassen-Lotterie fiel der Haupt-Gewinn 3000 Rthlr. auf Nr. 85,137; 2 Gewinne zu 1500 Rthlr.

auf Nr. 37,994 und 73,914; 3 Gewinne zu 800 Rthlr.,

t. 5203. 13/879 und 43,729; 4 Gewinne zu 400 Rthlr., Nr. 16,579, 21,047. 72,591 und 84,258; 5 Gewinne zu kthlr., auf Nr. 2129. 24,198. 25/571. 51,011 und 52,478. Der Anfang- der Ziehung 2ter, Klasse dieser Lotterie ist en 14. Aug. d. J. festgeseßt.

Berlin, den 17. Jul. 1828. : | ; igl. Preußische General-Lotterie-Direction.

lbgere ist: Seine Excellenz der General-Lieutenant, der Gensd’armerie und Commandant von Berlin, von jelsfir h, nach Pommern.

Zeitungs-Nachrichten. O D P O De ars

E Nachrichten vom Kriegs-Schauplake.

Jm Lager bei Karassu, den 23. Juni (5. Juli) 1828. er Großfürst Michael ist am 21. Juni (3. Juli) im Sr. Majestät eingetroffen. - Mit Freude sahen wir Kaiserl. Hoheit mit dem Georgen-Orden 2ter Klasse de- Béreits unterm 8. (20.) Juni hat der Kaiser dem fürsten diesen Orden für die Einnahme der wichtigen 19 Braïlow verliehen. 278 Kanonen befanden sich auf Wällen dieses Plabes, welcher mit Vorräthen für einige è versehen warz die Festung und die Citadelle sind im Zustande. Mit Jnbèégriff der 12,000 Mann starken ison und der * bewaffneten Bürger zählte dieser Plak 0 Einwohner. Der Mangel an Materialien und die große Entfernung, welcher sie herbeigeschafft werden mußten , verhinderte Kaiserl. Hoheit früher als am 13. (25.) Mai zu den

Mgerungs-Arbeiten zu schreiten. Vom Beginn der Bela-

19 bis zur Uebergabe, hat der Großfürst nicht aufgehört, Schanzen und Schanzkörbe in Augenschein zu nehmen, Blessirten mit regem Eifer beizustehen und durch Seine ‘nwart die Militairs zu beleben, welche zum Erstenmale der Ausführung von dergleichen Arbeiten beschäftigt n. Se. Kaiserl. Hoheit begaben Sich durh den an- ten Gang bis zum äußersten Punkte der unter den Ba- n angelegten Minen, um sie zu- prüfen und Sich zu- ) selbst davon zu überzeugen, in wie weit sie dur unsere terien erreicht worden sind. Als sih der Großfürst am Mai (11. Juni ) auf dem äußersten Punkte des linken jels unserer Werke, 3 Klafter von dem Graben der feind- n Wälle befand , um die gegenüber liegende Bastion zu gndsciren und dann einen Plaß neben der Schildwacht ahm, fielen în der Nähe Sr. Kaiserl. Hoheit feindliche eln nieder. Dèér Großfürst hatte sich kaum einige Schritte entfernt, als die Schildwacht auf derselben Stelle,

he Se. Kaiserl. Hoheit verlassen hatten, von einer Ku-

getroffen wurde, und ohne Bewußtseyn niedersank. Der fürst blieb bei ihr zurück, um ihr die nöthige Hülfe n zu lassen.

Freitag den 18ten

Juli, 1828.

Am 3. (15.) Juni wurden die Türkèn, bevor man zum Sturm schritt, zur Uebergabe aufgefordert. Als sie jedoch diese: Aufforderung zurückiviesen, wurde die Festung am hellen Tage: gestürmt.- Diese Maaßregel litt keinen Aufschub , da unsere Mineurs bereits feindliche Stimmen vernommen har- ten, und es daher zu befürchten stand, daß ein Verzug von einigen Stunden den Feind in den Stand seßen könnte, die Minen zu vernichten. :

In der Nacht vom Iten (15.) auf den ten (16.) nah dem Sturme náhm der Großsärst unsere sämmtliche Ver- schanzungen gerade in dem Augenblicke in Augenschein, als sie ‘am meisten von. den Türken beschossen wurden, welche uns aus unserer Stellung zu verdrängen suchten.“ Die An- wesenheit Sr. Kaiserl. Hoheic ‘erhielt’ den Eifer der Truppen und belebte sie mit neuem Muthe. t

Wenn gleich: dieser Angriff keinen günstigen Erfolg .ge- habt hat , so. waren. dennoch die Túrken: sowohl durch den erlittenen Verlust. (sle gaben ihn“ selbst auf 1000 Mann an) als auch durch deu Muth, mit welchem jeder Aus- fall zurückgeschlagen wurde, so besturzt,“ daß sie, um. einem zweiten Angriffe ‘zu entgehen, sich zur Uebergabe bereit erflärten , obgleich es ihnen noch nicht an Mitteln zum Wiz derstande fehlte. Der Garnison ist gestattet worden, die Festung binúüen 10 Tagen zu verlassen und sih nah Sili- stria zu begeben. Y

Der Großfürst ‘blieb bis zur Räumung vor der Festung stehen, und in dem von den Truppen Sr. Kaiserlichen Ho- heit beseßten Plate ist so strenge Mannszucht gehandhabt Ee daß die Türken durchaus keine Beschwerde geführt aben. y

Die eigentliche Belagerung von Braiïlow begann. am 13. (25.) Mai und währte bis zum 6. (18.) Juni, also 25 Tage

‘in allem. Wir zählen an Blessirten und Todten incl. des beim

Sturme erlittenen Verlustes 3000 Mann. Der größte Theil der Blessirten kehrt bereits zur Armee zurúck. Durch die Einnahine von Braiïilow hat der Großfürst Michael zur Sicherung der Communication Rußlands mit der Moldau und Wallachei bedeutend beigetragen. Ferner haben . Se. Kaiserl. Höheit- dadurch die Schifffahrt auf dem untern Theile der Donau eröffnet, die Basis unserer ferneren Operation festgestellt, unddie Armee mit dem zur Belagerung detachirt- gewesenen Corps verstärkt, und sind demnach die Anstrengun- gen und Anordnungen des Großfürsten durch einen durchaus günstigen. Erfolg gekrönt worden.

Die erste Division dieses Corps hat sich bereits mit uns vereinigt und da die in den srüheren Bülletius erwähnte Concentrirung nunmehr vollendet, ist, so wird Se. Majestät der Kaiser Morgen mit Anbruch des Tages mit dem Haupc- quartier das Lager bei Karassu verlassen und mit der ganzen Armee vorgehen.

Lager bei Karassu, den 23. Juni (5. Juli) 1828. Das 7te Armce-Corps unter dem General Woino} ist nunmehr - so weit herangerür, daß das Hauptquartier morgen früh aufbrechen wird, um —-des in der zu durchzie- henden Gegend herrschenden Wassermangels wegen in forcirten Märschen auf Bazawshik zu marschiren. Die da- hin vorrückende Russische Haupt - Armee (incl. des 7ten Ar- mee-Corps) besteht aus 54 Bataillons; 48 Esquadrons, 6 Kosaken-Regimentern und mehr als 250 Geschützen. Während des Aufenthalts des Hauptquartiers bei Ka- rassu sind auch die unermeßlichen Züge von den mit Ochsen bespannten Proviant - Wagen heran gekommen, welche aus Podolien der Armee nachfolgen, und außerdem sind: noch be- deutende: Vortäthe von Odessa zur See über Kustendje an- gelangt. Es fehlt daher dem- Soldaten an Nichts. Dabei ist die Witterung bisher im Ganzen sehr günstig gewesen, indem seit 8 Tagen häufige Gewitcer, die Anfangs Hier bei