1828 / 192 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 22 Jul 1828 18:00:01 GMT) scan diff

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Aufsate stellt es namentlich die Frage auf : ob es bei Gelegenheit einer Bictschrift angemessen gewe}en wäre, Über einen Ge- genstand zu discutiren, der ohnehin einen der Anflagepunkte gegen das vorige Ministerium bilden werde, und untersucht diejelbe in ihren Beziehungen zu der Königlichen Präroga- cive, zu der Würde der Kammer und zu der Anklage gegen Herrn v. Villèle selbst. „„Der Monarch,“/ sagt jenes Blatt unter andern, „hat sich bei Auflösung der National - Garde nur seines Vorrechts bedient; für das Königthum ist durch diesen einzigen Umstand Alles entjchieden, für das Miuiste- rium, Nichts; - denn dieses is für die Rathschläge, die es dem Könige ertheilt, der Kammer verantwort- lich; mit einem Worte, eine schlechte Verordnung fann nie zum Vorwande eines Aufruhrs dienen aber immer einen Grund zur Anflage des Ministeriums abgeben. Und bei diesen Grundsäßen unserer Regierung steht nicht zu befürchten, daß die Ausübung der Kdnigl. Prärogative den Volks-Freiheiten jemals verderblich werde; denn wer räth dem Könige? die Minister; wer macht die Minister? die

Deputirten-Kammer ; wodurch entsteht diese? dur die Wah- len; ‘und wer macht die Wahlen ? Frankreich. Mithin wird"

Frankreich stets frei seyn, wenn es nur will, und. die Königliche Prärogative, weit entfernt „dem Volke Gefahr zu bringen, leiht demselben vielmehr seine Kraft. Wovon- handelt es sich nun in. der gedachten Sißung? von einer allgemeinen Organisation der National-Garden im ganzen Köngreiche und von der Zurücknahme der Verordnung, wodurch die Pariser National-Garde aufgelds worden ist, mithin von zwei ganz verschiedenen Gegenständen. War, fragt man aber, dieje Aufldsung nicht eine shlechte Maaßregel? Ganz gewiß. Muß man ‘sie daher nicht wieder gut machen? allerdings ; aber man warte dazu das Gesel ab, welches die sämmtlichen National-Garden neu organisiren wird. Aber muß jener Fehltritt niht mindestens gebúßt werden ? Freilich, und- des- halb verseßen wir das vorige Ministerium in den An- flagestand. Es handelt sih mithin nur für die Zukunft, um die gedachte neue Organisation, und für die Ver- gangenheit, um eine Anklage des Ministeriums. Nicht den Ministern, fondern der Anklage-Commission, mußten da- her die betreffenden Bittschriften überwiesen werden, und wir hâtten wohl gewünscht, daß Hr. v. Martignac hierauf hin- gedeutet hätte. Man schien überhaupt in jener Sißung ganz vergessen zu haben, daß bereits eine Anklage gegen das vo-

rige Ministerium im Werke ist und daß die Auflösung der

National - Garde mit ein Haupt :- Gegenstand derselben seyn wird. Hätte nur irgend Jemand in der Versaminlung hieran erinnert, so würde die Sache viel ruhiger abgelaufen seyn; so aber schien es, als ob Hr. v. Martignac die Be- wahrung der Königlichen Prärogative bioß zum Vorwande nähme, um jede Discussion zu vermeiden; der Präsident gewann das Ansehen, als ob er partheiish zu Werke ginge, und mit seinen Freunden zerfallen wäre , ein Theil der Versammlung fühlte sich zurückgeseßt, - Tumult, und Geschrei traten an die Stelle des kalten Blutes, und ein improvisirter Vorschlag zu einer Supplik gn den König war das endliche Resultat einer Sißbung, wodurch im Uebti- gen feine Aenderung in der Zusammenseßung der Kammer Herbeigeführt worden is. Eine Nacht hat hingereicht , um ein augenblicklichhes Mißverständniß zu: heben. Jedermanu weiß jeßt, woran er sih zu halten hat. Die Tages-Ordnung hat nur die Forderung der Aufhebung der gedachten Ver-

ordnung beseitigt; die Auklage-Acte wird schon das Ministe- |

rium treffen, welches die Auflösung der Pariser National- Garde angerathen hat. Wir wiederholen es daher: Nichts hat sich geändert ; Minister, Präsident, Deputirte, Alle können sich sagen, daß sie noch heute sind, was sie vorgestern waren.“

Die Gazette de France tadelt es, daß in dem Augen- blie, wo eine Bittschrift, welche die Königliche Präroga- tive beeinträhtige (der Antrag auf Wiederherstellung der Pariser National-Garde), von der Majorität der Deputirten- Kammer durch die Tages-Ordnung beseitigt wird, ein Mit- glièd dieser Kammer (Hr. Salverte) mit demselben Antrage hervortritt, den die Versammlung so eben erst verworfen hat. „„Was soll man“‘/ frägt jenes Blatt, „„von einem sol- chem Betragen denken? Es ist s{hwer, ihm einen Namen zu geben; gewiß ist es aber, daß dasselbe weder von Weis- heit, noch von Vernunft, noch von Unterwerfung unter das Recht der Majorität zeugt. Weshalb hatte denn aber wohl Herr Salverte es für gut befunden, einen Vorfall zu ver- anlassen, welcher in unsern parlamentarischen Annalen viel- leicht ohne Beispiel ist ? Weshalb? der Grund is einfach : weil man zu dem Jahrestage des 14. Juli (wo im Jahre 1789 die Bastille erstürmt wurde) in dex Hauptstadt die Leidenschaften aufregen wollte. ‘/

Herrn N. A. Ondernard: zum Bischof -von Namur mi,

hâtte.

‘ländischen Minister bei der Tagsaßung ernannt worden,

Der Präfekt des Departements der Rhöônz-Mündune„Fz Rodrigo im Beiseyn des Doméfapitels und aller Graf von Villeneuve, zeigt in einem Umlauf-Schreiben p sorden von San Sebastian eingesegnet. áten d. M. den Maires seines Departements an, dag Y Nie Gemahlin des an hiesigem Hofe affredidirten in Marseille und der Umgegend herrschende Krankheit d 1, Französischen Botschafters, Vicomte de St Priest zig und allein die natúrlihen Blattern sind, die sich „Wern mit großem Gefolge hier angelangt, wodurch ein Vernachlässigung des Einimpfens immer mehr zu verbre,WMel an Pferden auf den Post- Stationen zwischen Ma- drohen, und als eine Folge der- heißen Witterung nyr d nd Burgos entstanden ist, welcher die Ankunft der so bôsartiger sind. Derselbe bemerkt zwar daß au (Wen Französischen Post um mehrere Stunden verspä- den Eingeimpften sich zuweilen Poen zeigen die man „M : mit dem Namen Varioliden belegt, daß diese aber im Al meinen durchaus gutartig sind und das Vertrauen zy j Vaccination in keiner Art schwächen dürfen. (Wir hay bereits gestern gemeldet, daß das Uebel seit dem Sten d, y im Abuehmen begriffen ist.)

Niederlande.

Brüssel, 15. Juli. Jhre Majestäten der König y

die Königin neb| Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Y riane sind am 12ten Morgens im Haag angekommen. Veranlassung dieser Reise giebt man die nahe bevorstehe Niederkunft Jhrer Königl. Hoheit dec Prinzessin Fried der Niederlande an. : Die Zeitung aus dem Haag meldet die Ernennun y

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B: Schleier , welcher die Begebenheiten in Portugal t, reizt die öffentliche Neugierde von Tage zu Tage denn man hat hier weder durch Correspondenz noch die Zeitungeu irgend eine fichere Nachricht über das, ¡ch in diesem Lande ereignet. Dieses Still\chweigen aßt im Publifum die verschiedensten Gerüchte und mehr weniger gegründete Vermuthungen. Hört man die lischen, ‘jo hat der Jufant Dom Miguel die Consti- nellen vernichtet, und läßt eine große Zahl der Rebellen n, indem er die Uebrigen seiner friedlihen Herrschast irt. Den Liberalen zufolge die weit entfernt sind, hen zuzugeben jteht Dom Miguel auf dem Punkte terliegen , und’ sicht sich von dem größten Theile des L und der reichen Eigenthümer verlassen. Dies bestä- 4 nah der. Versicherung dieser Parthei außer dem «gen der Lissaboner Correspendenz noch bejonders da- daß die Regierung Alles anwende, um den wahren d der Dinge in jenem Lande zu verbergen, was sie ge- ht thun würde, wenn dieser den Wünschen der Apo- hen entspräche. Diese einander geradezu entgegeng-|eß- Neinungen ‘vermehren die Ungewißheit und beweijen das uiglüfliche Land sih im Zustande der Zerrüt- befindet. Die kleine Festung Balenza do Minho soll en Constitutionnellen blokirt werden, sie liegt an der ung des Minho, der Portugal von Gallizien scheidet ;

Bemerken: Wenn wir gut unterrichtet sind, o werduy náchst keine audere Bischöfe weiter ernannt werden. *

Die von Sr. Maj. dem Könige ernannte Commssy für den höheren Unterricht, -welche sich seit fünf Wo täglich im Haag versammelte, ist am leßten Freitag aus ander gegangen. Man sagt, daß sie gegen Ende des Jh von Neuem zusammentreten wird ; dies ist aber sehr ung

Nach einem Bericht des Capitain Paulsen , der 1 Grönländischen Wallsfischfang - nah Flensburg zurückge ist, hatte das Schif} „de Nederlander*’, Capitain Adr das in den ersten Tagen des Mai aus dem Hafen von lingen abgegangen ist, 3000 Seehunde gefangen. Uebri war der Fang nicht glücklich, denn bis zum 10. Juli| man noch keinen Wallfisch gefangen. An diesem Tage in jenen Gegenden ein starker Sturm, aber der Cay hatte nicht gehört ,- daß eins der Fahrzeuge Havarie erl

ering angegeben. : | H da die Röcffunft des Königs und der Königin nach

id nahe bevorsteht, hat die hiesige Municipalitäc rsammelt, um zu bestimmen, ob nach dem Beispiele tádte und Provinzen, in denen Jhre Majestäten mit ihen Festlichkeiten empfangen wurden, auch die Stadt id Vorbereitungen zu- einem \solheèn Empfange machen in welchem Falle die dadur veranlaßten außerordent- Ausgaben durch eine neue, auf die dfentlihe Consum- 1 legende Auflage zu decken wären. Der Corregidor

Die Amerikanische Brigg Vati Couver, die am 16. Y von Batavia abgegangen ist, har keine officiellen Nachri mitgebracht, aber die mit ihr angekommenen Privat: M sind fehr beruhigend. 2 Die National :Brigg. Oromage hat von Padanj| westlichen Ufer von Sumatra Briefe gebracht , die bis 19. Februar gehen. Jene Gegenden genossen nach dens der vollkommensten Ruhe. Das National - Schiff Pad sollte auch gegen Ende Februar absegeln. Durch das Lui schi} Kortenaar sind 24 Kisten Steinkohlen angekom die man auf der Jnsel Java in der Residenz von Bat entdeckt hat. Man will in den Niederlanden Versuche | diesen Proben anstellen und sih überzeugen, ob diese Stl kohlen zu demselben Gebrauch wie die unsrigen geeignet s Dies wúrde für die Dampfschifffahrt nah Jndien von! berehnungsbarem Nußen seyn.

Das Haager Journal sagt: Manu meldet aus | Schweiz, daß Herr von Reinhold, der kürzlich zum Nid!

Eifer fúr den Kdnig vortheilhaft bekannt ist, billigte stellung von Festlichkeiten, aber tadelte höchlich das zu itung der Kosten vorgeschlagene Mittel, weil die Ein- r Madrid’s schon zu sehr belastet seyen, und cs viel- der Municipalität, die ihre Liebe für den König zu sh beeifere, obliege, die Kosten zusammen zu bringen ; bst, der die Chre Rabe, an der Spike eines so ehren- en Collegiums zu stehen, biete von seiner Seite 30,000 n an. Dieser mit Wärme und Adel ausgesprochene hlag bewirkte den Entschluß, daß die Festlichkeit Sratt sollte, ohe die Einwohner der Hauptstadt mit einer Auflage zu belasten. ; Die dfonomischen Reformen werden, troß den Schwie- en, welche der desfallsige Plan in seiner allgemeinen ndung macht, ausgeführt. Von allen Ständen leidet Militair am meisten darunter, weil nah den neuen Be- ungen die Militairs, welche die Constitution früher als Maj. beschworen haben, ohne Pension entlassen werden, nicht die Gnade des Königs ihnen in Rücksicht früherer Staate geleisteter Dienste Hülse gewährt. Dieser eine g zerrúttet in einem Augenblick die Existenz einer Menge airs von allen Graden, welche den größten Theil der Re- ions-Armee auf der Jusel und der Garnisonen vön Ca- Barcellona und Saragossa, Corunna, Ferrol 2c. aus- n. Eine große Anzahl dieser Officiere verdient die- hicfsal durch ihr Benehmen bei dem Aufstande auf nsel, in Barcellona und Gallicien; ein anderer Theil leistete, von den Umständen fortgerissen, jenen Eid, der ihre Familien unglücklih: macht. Dieser Schritt wird ose Reclamationen herbeiführen und darum einer Mo- itlon bedürfen.

Die Franzosen haben angefangen, Cadix zu räumen. im Pariser Constitutionnel enthaltene Nachricht , daß Theil der Garnison von Cadix durch das Geschwader den Balearischen Jnseln werde gebracht werden, die der Behauptung jenés Blattes von Spanien an Frank: abgetreten worden, ist ganz unwahrscheinlih. Betrach- man die Wichrigkeit dieser Ineln nah allen Beziehun-

auftragt ist, derselben folgende Punkte vorzulegen : daß| Recrutirung für* die im Niederländischen Dienste stehe Schweizer - Regimenter , mit erstem Oktober d. J. aufhö wird; däß diese Regimenter im December 1829 entla werden sollen; daß die Officiere derselben mit ihrem Ol in den Niederländischen Dienst übertreten können , went sih einer genúgenden Prúfung unterwerfen und allenthab dienen wollen, wo die Regierung sie hinschit ; daß die? fiziere, welche den Dienst verlassen wollen, einen Halb bis zum Ablauf der Capitulation beziehen werden ; end daß man den Soldaten zwei Drittel ihres Soldes bis |! Ablaufe ihres vierten Dienstjahres zusihern wird.

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Madrid, 3. Juli. Se. Majestät haben den Don} seph Santiogo Rodriguez Zorrilla, Bischof von Sanktll in Chili zur Belohnung seiner ausgezeichneten Dienste l bewiesener Treue das Großkreuz des Königl. Ordens Ÿ belle der Katholischen zu verleihen geruhet. : Während des Aufenthalts des Königs von Spal

in San Sebastian geruhete derselbe den ersten Stein i dem neuen Rathhause, welches seit dem Bombarde durch die Engländer im Jahre 1813 noch nicht wieder 0! gebaut worden war, am 16. Juni Höchsteigenhändig ? legen. Der Stein wurde hierauf von dem Bischof

hl sowohl der Belagerer als der Belagerten wird als -

tadt, der durch eine erprobre Rechtlichkeit und durch.

gen, so wird es undenkbar, daß die Spanische Regierung sie zur Entschädigung für ihre Schuld, die nicht 15 Millio- nen Piaster beträgt, adtreten werde. i

Das erste Regiment der Königl. Garde in Madrid hat Befehl erhaiten, nah Cadix, als Garnison zu gehen. Der- selbe Befehl ist an andere Regimenter in den súdlichhen Pro- vinzen ergangen. Die Garnison von Badajoz wird durch ein -Regiment der Madrider Garnison, das sich unverzüglich in Marsch seßen wird, verstärkt werden. /

Jm Diario mercantil de Cadix wird eine 1€jährige Negerin dsffentlih zum Verkauf ausgeboten und im Diario von Madrid bieter man Namen alter Familien mit dén dazu gehörigen Adelsbriefen feil, Da in Spanien jeder- mann nach Willkühr den Namen seiner Mutter, Groß- mutter u. st. w. dem seinigen hinzufügen kann, so. giebt es jekt sehr viele Personen, die, um ihr Leben zu fristen, alte Pergamente vou der gedachten“ Art mit einer Anzahl be- rúhmter Namen zu verkaufen suchen und sih fúr ihre úbrige Lebenszeit mit einem Familiennamen begnügen. Am Diario von Madrid finden sih sehr häufig dergleichen Anzeigen, und* Liebhaber erhalten sonah Gelegenheit sich für ein Billiges fünftighin Hurtado de Mendoza, Gam- boa, Pano, Davatos, Herrena, Espinosa 2c. 2c. zu nennen. Ein Handels - Artikel seltsamer Art, wozu nur allein das große Ekend, was in allen Klassen herrscht, Veranlassung gegeben hat.

Zwei aus Manila in Cadiz angekommene Handels - Fre- gatten haben die Nachricht mitgebracht, daß in dem Phi- lippinischen Archipel die größte Ruhe herrsche und man mit dem dasigen General - Kapitain Ricafort allgemein zufries den fey.- : i : Ftrallen.

Rom, 5. Jul. Der Papst hat den Cardinal Giorgío Doria Pamphili zum Groß-Prior des Hierosolemiten-Ordens in Rom ernannt.

In den lekßtverwichenen Tagen betrug die Hiße hier fortdauernd etliche und 20 bis 25 Grad.

Neapel, 2. Juli. Jhre Majestät der König und die Königin, nebst den Königl. Prinzen und Prinzessinnen stat- teten heute dem Prinzen von Salerno Jhren Besuch ab, um Demselben zu seinem heutigen Geburtsfeste . zu beglück- wünschen. S6

M qi Æ B

Aus Triest vom 7. Juli schreibt man: Ein Schisfs-Ca- pitain, der in’ 18 Tagen von Zante und- Korfu eintraf, mel- det, daß bei seiner Abfahrt von ersterem Ort mehrere mit Lebensmitceln, wie man sagte nah Morea bestimmte Kauf- fahrtei-Schiffe von Alexandrien angekommen, auch mehrere derselben wieder nah Syra abgegangen waren, von wo sie, trol der Blokade, nach Morea zu gelangen trachten werden. Mit diesen Schiffen erhielt man die Bestätigung der militai- rischen Blokade des Hafens von Alexandrien, wobei blos den Kriegs- und Munitions-Schiffen die Ein- und Ausfahrt ver- boten ist, die Merkantil-Schisse aber, selbst wenn sie mit Le- bensmitteln beladen sind, frei passiren durfen. Von Korfu durften weder größere nöch kleinere Schiffe nach Morea ab- gehen. Viele, den Hydrioten und Spezzioten gehörige Ca- pitalien wurden in Korfu von der Regierung in Beschlag ge- - nommen, und man sagt, daß das Nämliche auch in Malta geschehen sey. S

Von einem, nach mehrjährigem Aufenthalt in Aegyp- ten zu Anfang Juli durch Florenz gegangenen Reisenden, hatte man daselbst Nachrichten aus Alexandrien erhalten. Den- selben-zufolge hat der Pascha dermalen 9 bis 10,000 Mann guter disponibler Truppen, die größtentheils von Fränkischen Officie- ren besonders Franzosen und Jtalienern angeführt werden. Die von ihm errichteten Manufacturen von Seide, Baum- wolle uhid Eisenwaaren halten sich, aber ohne reellen Nußen für den Pascha, weil die Beamten bei dem Verbrauch des

Materials nicht die gehörige Oekonomie anzuwenden verste-

hen. Man wußte in Alexandrien nichts bestimmtes darüber, welche Parthei Ali-Pascha unter den gegenwärtigen Umstän- den ergreifen werde; aber man glaubte ziemlich allgemein, daß er versuchen werde, sich so lange als mdglih unéntschlo]- sen und unentschieden zu zeigen. Völlige Unabhängigkeit (meinte man) sey im Grunde das Ziel, nach_ welhem er strebe und das er durch günstiges Zusammentreffen" der Um- stände zu erreichen hoffte.

. Nachrichten aus Griechenland. Die Griechische Biene enthält (außer der vorgestern mitgetheilten Jnstructian für die außerordentliche Regierungs- Commission) folgenden Erlaß des Präsidenten: