1828 / 196 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 26 Jul 1828 18:00:01 GMT) scan diff

auch übermachté er ihnen zu gleicher Zeit condi- tionelle Vollmachten und YJnstructionen. Er rühmt sich jeßt, dies vorher gesehn zu haben, und stichelt auf diejenigen wenigen Mitglieder des diplomatischen Corps, auf deren Versicherungen er sich unglúcklicher Weise zu sehr verlassen hatte. Da er das Vorgefallene nur auf índirectem Wege erfahren ‘hat , so muß er natürlich warten, bis die officiellen Nachrichten eintreffen, und dann wird er ohne Zweifel mit seiner gewöhnlichen Raschheit handeln. Glücklicherweise ver- langt er fein Geld von den Brasiliern, und lebtere fangen an für ih wegen setner fritischen Lage zu ‘fühlen. Er ist selbst reich und wird es weder an Geld noch an Bemühun- gen fehlen lassen, um einer Handlung der Ungerechtigkeit und Undankbarkeit , die doppelt schmerzhäft ist, entgegen zu wirken.‘“ N ee

„„Sie werden begierig seyn zu erfahren , ob der sich in die Länge gezogene Krieg mit Buenos - Ayres bald zu Ende seyn wird ein Gegetstand, über den, wie Sie jagen, sich die Europäischen“ Politiker nicht einigen können. Fch wun- dere mich darüber niht. Jhr zerbrecht Euch úber den Zu- stand der Dinge in der neuen Welt den Kopf, weil Jhr vom Anfang an so übertriebene Begriffe hattet, und -auper- dem durch Trugbilder hintergangen waret. Jch will Jhnen eine ‘einfahe Antwort auf eine einfache Frage geben , ‘und dann das Resultat einiger Erfahrung hinzufügen. Jch glaube ‘der Krieg wird aufhören, und das bald, ja sogar frúher ‘als man hier oder in England glaubt. Meine Ursa- chen sitid diese. Der Krieg in der Banda Oriental ent\prang nicht von den Eingeborenen, als einen Körper genommen, son- dern einige wenige unruhige Köpfe waren die Anstister, und sié wurden voti der gewesenen Buenos - Ayrischen Regierung unterstúßt.“ Die Eingebornen sind'des Kriéges- müde, sie erdulde?- ten ih lange génug unter Artigas, und verlorèn dadurch alle ihre Heerden. Buenos - Ayres , wie gewöhnlich begierig zu domitiren , trieb sie an, uad sie finden ihren Zweck gegen- wärtig eben so weit vorgerückt als beim Anfang. Buends- Ayres ‘hat seine tete Anstrengung gemacht und sic ist 'frucht- los ‘gewesen. “Es kann nicht weiter gehen, denn die andern Próövinzen wöllen nicht und tragen nichts bei und allein kann es nicht über einen Dollar befehlen. Das Volk fängt auch an die Augen zu öffnen. Was anders, fragen sie sich, Haben wir durch utisere Quixotischen Expeditionen gewonnen, als das Aufopfern: unserer Húlssquellen und unsers Credits ? Alle diese Untérnéhmungen haben nur dazu gediènt, daß sich einige wenige Jndividuen auf Kosten des Staats bereicher- ten. Es waren Argumente dieser Art, die dazu leiteten, daß Nivadavia mit seiner Parthei der Macht entseßt wurde, und daß die Oppósition ans Staatsruder kam. Zöge sich der Krieg noch lange hin, so würde die Reihe an die jeßigen Machthaber kommen ; sie würden vertrieben werden und eine fürchterlihe Verwirrung würde erfolgen. Die Sachen in Buenos-Ayres sind sehr lose an einander befestigt , und das merkantilische Elend ist furhtbar. Sie, die Buenos - Ayrer, \ehen sih daher genöthigt in ihren Prätensionen herabzustim- men. Sie können keine Union mit dem östlichen Ufer be- wirken, auch nicht die bisherigenOccupationskosten, auf welche der Kaiser besteht, bezahlen. Leßterer will es nicht zugeben, daß die Banda-Oriental unabhängig unter einer republicanischen Regie- rungsform seyn soll, und die Einmischung so wie den Einfluß der Britten fürchtet er. Was ist daher zu thun? Er hat einen Plan ersonnen und ihn bereits der Buenos - Ayrischen Re- gierung als eine Art Ultimatum, wie er in seiner Rede an die Kammer -der Deputirten anzeigt, mitgetheilt. Er schlägt vor, das östliche Ufer zu einem separaten und unabhängigen Fürstenthum zu: machen, demselben eine Charte und eine con- stitutionnelle und repräsentative Regierung zu geben, und es von einer Regentschaft so lange regieren zu lassen, bis sein zweiter Sohn alt genug ist, um die Regierung selbst antre- ten zu fônnen. Dies ist die Basis des jeßigen Plans, und wir werden nun hôren, was Buenos-Ayres dazu sagt. Man glaubt, es werde einwilligen, um nur aus der Verlegenheit zu fómmen, und seine Hoffnungen auf zukünftige Ereignisse während einer langen Minderjährigkeit bauen. Jn so weit

Follten ;

ich es zu beurtheilen im Stände bin, wird derx Pla Monte-Video annehmlich befuiden werden , denn e am östlichen Ufer ist nicht speculativ oder theoretisch get um sich wegen der Regierungsform, unter der es leßt zanken, wenn sie nur fest und substantil ist. - Die vorges gene Form würde sich auch in der That besser für sie vi Ó ( U als irgend eine andere, da sie am meisten daran gewi l

sind. Sie wissen nichts von Republiken, und habey Vorurtheil gegen selbige, wie es, Sie werden es sich viel, exinnern, mit Buenos-Ayres der Fall war, woselbst my den Fürsten von Lucca einen Thron zu errichten wüns Fch weiß nicht, wie der Plan ‘in England gefallen y aber ich wiederhole es, daß Buenos-Ayres ihn anzuneh genöthigt seyn wird, und daß die Bewohner des ös Ufers mit Freuden zugreifen werden, denn sie verlangen; länger mehr Buenos - Ayrische Umarmungen - oder fra

Allgemein-c

ßishe Staats-Zeitung.

Berlin, Sonnabend den 2Wflen Juli. 1828

/ 196.

rende Pläne. ‘‘

gen Hort,

von E. Raupach.

Gastrolle.)

Zu dieser Vorstellung

net, gültig.

Königsstädtsches Theater. Freitag, 25. Juli. (Leßte Vorstellung \

Melodrams vor der Urlaubsreise der Dlle. Holzbehy

“Königliche Schauspiele.

Freitag, 25. Juli. Jm Schauspielhause: Der N Tragödie in 5 Abtheilungen, mit einem Vors (Dlle. Müller : Chrimhild , al

sind Billets, mit Dienstajkz

Lenore.

des Herrn Wegener.)

Berliner Börse.

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss (

Den 24. Juli 1828.

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

2), Majestät der König haben dem Oberst - Lieutenant «fuß, Etappert:Jnspector in Hildesheim, den Rothen eden 3ter Klasse und den Pfarrern Hennings zu hagen im Regierungs-Bezirk Stralsund und Kühnast

kfendorf bei Saalfeld in Ost-Preußen, das Allgemeine

jtichen erster Klasse zu verleihen geruhet.

Im Bezirk der Königl. Regierung y Düsseldorf ist der bisherige Kapellan Joh. Ni- s Palm zu Wesel, zum katholishen Häupt- Pfarrer Klasse zu Rheinberg, an die Stelle des verstorbenen es Pingen ernannt worden; u Köln ist der katholische Geistlihe Peter Mathias ert Jsenfkfrahe an die Stelle des Peter Jojeph zum Vicar bei der Pfarrkirche *St. Johann in Köln nt worden; und an die Stelle des verstorbenen Vicars ) ist der bisherige Vicar zu Herkenrath, Theodor

antwortete.

tion 2,400,900 Fr. an Prämien ausgeseßt sind. Als mehb- rere Mitglieder den Schluß der Discussion E e jer aber nichr genehrnigt wurde, fingen die Bänke der rech: ten Seite bereits an leer zu werden. Hr. Carl D upin äußerte hierauf: „Wenn mau sieht, mit welcher Ungeduld ein Theil die- serKammer disBerathungen über das Budget zu übereilen sucht, so sollte lauben, daß wir mit großer Langsamkeit vor- {hreiten. Do muß ih Ihnen bemerklich machen, meine ' R, daß wir in jeder Stunde durchschnittlich 9,810,000

r. votiren. (Sensation.) Jch mag gerade nicht behaupten, daß dies viel zu rasch, aber auch eben so wenig, daß es un- gewöhnlich. laugjam vorschreiten heiße.“ Der Redner machte „demnáchst über den in der Berathung begriffenen Gegenstand einige Bemerkungen, auf welche der Haudels - Minister

ntwoi Hierauf wurde die Discussion geschlossen, und die dritte und leßte Section des Budgets des Handels-Mi- nisteriums angenommen. Jest kam das Budget des Krieg s- Ministeriums an die Reihe, und da die Minister es sich für die diesjährige Sißung zur Regel gemacht. zu haben scheinen, über ihr Budget zuerst das Wort zu ergreifen , so war der Vicomte von Caux auch jeßt der Erste, welcher zur Ver-

[Z{.| Brief | Geld. Zf-\ Bru , zum fatholischen Vicar in Bensberg ernaunt, und N E 2 : L: S 0E Porr Per Aas landesherrliche Placet- ertheilt worden. A es ae A: Sten nas, ist fúr das Pr. Enel. Anl. 18| 5 [1035/1024 [Kur- u. Neum. do.| 4 |104} rab arin E A TEN l. in auf 1,700,000 Pr. Engl. Ank 22 5 | | 1024 |Schlesische do.| 4 (bgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische wirk- F. lie E berechnet, als für das laufende. „Da ich gleich- Bo.Ob.incl.Litt.H| 2 | 99 [Pomm. Dom. do.| 5 Beheime Rath und Kammerherr, außerordentlihe Ge- O äuperte der Minister , in Erfahrung gebracht habe, Kurm.Ob.m.1.C.| 4 | 905 | 90 Märk. do. do.| 5 und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf ALAUIN DEL vor, der Commission verlangten Ersparnissen, Neum.lnt.Sch.do.| 4 | | 99 Ae As do.| 5 Alopeus, nach Töôpli6. : noch mehrère Reduer sich vorgenommen habeu, deren andere in Pgelin, Stadten, 5 lat | s E data “- i Qt os 4 Eu so mu 2h ter Káämtmér zuvor noch einige önigsbg. do. E S lo. do. d.Nmk.| Bi s D kungen" machen. s ih in das Ministerium ein- Elbinger do. | 5 [1003 h gr Éa ag: | Ga Me Ae trat, glaubte ih; daß’ es in dem Juteresse ver Armee selbs, As Me E ito d. Nmk.| { E, ; : zu deren Organisation fein besseres Mittel gäbe, als wenn man g dle B E, ca 94 N 3 (l f ung ß - N a ch ri ch ten. dieselbe einem Verein von- erfahrnen Staabs-Offizier:n úber- Gali Pouda dd v L aBS Wriednehedtan - Lr | : trúge. Zu Erreichung dieses Zwecks wurde ein oberster Kriegsrath Ostpr. Pfandbrf.| 4 | | 96Ï Disconto ...…. |— A U S l a n d. R So O N Daa, durch “r dgr agen seines z ; nes zum Präsidenten desselben den guten Er-

Wechsel- und Geld-Cours. Pra Frankreich. folg dieser neuen Einrichtung gesichert ie bisheri

(Berlin, den 24. Juli.) Bri eputirten-Kammer. Sibßung vom 17. Juli. Arbeiten jenes Rathes e En Ne Se CMperini

E R RRE E O F T M der Berathungen über das Budget des Han- | jede Berathung über diesen Gegenstand würde in diesem G E 250 Fl. |2-Me [142 M inisteriums. Jn der 2ten Section werden für | Augenblicke noch voreilig seyn. Die verlangten Ersparnisse E a Sa f 390 Mk. |Kurz 151) Miedene Ausgaben 502,000 Fr. verlangt. Hierunter be: | bei den verschiedenen Stäben der Armee können nur allmä- T e T D E, 300 Mk. |2 M: [150 sich für den Drucé und die Bekanntmachung von Do- | lig, nicht aber dur eine. sofortige Verminderun der Toldóh, e L, 1 LStl. |3 Mi. 6, 5 iten in. Betreff des Handels und des Gewerbfléißes | Stämme, eingeführt werden. Man darf nicht b eradta daß Paris «e e oe ae 300 Fr. ‘|2 Mt. 81 O ör. welche Summe Herr Carl Dupin um 50,000 | es höchst nöthig isé ,- bei jedem Bataillone eine hinreichende Wicn da: 20. L, Zas 150 FI 2 Mt. ñ | érehrt wissen wollte. Der Handels-Minister | Anzahl von Öffizieren zu haben; und diese Betrachtun ea Vifrtaler i Maleté A «O 1a Ti: M ‘o: M s diesem Antrage an, indem er erflärte, daß er zu | hat uns nicht erlaubt, das System der Beurlaubungen Lie ‘pa f 6e hie d eft etdd SED OTNVSEE T6 E L aue bereits die Genehmigung ‘des Königs einge- | zunehmen, welches von mehreren Redneru so lebhaft ver- Frankfurt a. M. WZ..... 0 4150 Fl. |2 Mi. (10) h Mirien General Demarçay äußerte, daß, wenn | läugt wörden ist. Die Stämme sind das sicherste Mittel Petersburg. BN........... 100 Rbl. |3 Weh. 1 Ninister gäbe, zu welchem er Vertrauens hâtte, und dem | zu emer schnelle Vergrößerung des Heeres. Eine jede zu Ra N E R S 100 Rbl. 13 Weh. on ihm verlangten Gelder ohne Weiteres bewilligen wütde, | rasche Verminderung derselben würde große Nachtheile ha-

Auswärtige Börsen.

Oesterr. 58

Hamb. Certific. 833.

(s Hamburg, 3

Amsterdam, 19. Juli.

Metallig. 907. Russ. Engl. An

Sé. Pétééöbwrig;:45: Juli Mon. 97. Silberrubel ZT2E,

Neueste Börsen-Nachrichten.

“Frankfurt a. M.,-21. Juli. “Oesterr. 52 Metalliq. 935%. Bank-Actien 1285. Loose zu 100 Fl. 1514- U

Obligationen 1223. Alles Brief.

———

Gedrudt hei Hay n.

1, 857. Rus

5pCt Inscn

Redacteur d

“ommission vorgeschlagen hatte,

è Zweifel der Handels-Minister wäre; iudessên handelte hier nicht von persdulichen Rücksichten , sondern von iUßlichkeit der Ausgabe; diese wollte ißm aber in fkei- ¿it einleuchten, weshalb er sich derselben, wenn gleich wisser Beziehung ungern, widerseßen müßre. Auch Hr. U prach in demsclben Sinne; der General S ebag- dagegen unterstúßte den Antrag des, Herrn Dupin. werden‘, so wandte er sich an die“ Versammlung, \ Beweis von Vertrauen mit Vergnügen einem Minister der Jhnen noch gestern gesggt hat, daß ex unabweichlich sol- rundsäße befolgen wolle, die mit der politischen Oeconomie r Wesen unserer Verfassung gleich verträglich sind. s e Ausgabe unnüb, s0 würde der Minister nicht darauf rgen haben.// Als es hierauf zur Abstimmung kam, indessen der gedachte Antrag des Hern Dupin ver- n, und dagegen eine Ersparniß von 8000 Fr., welche ¡la angenommen. err B, hierauf einige Betrachtungen Über den ete d Wallfisch-Fang an, sür welchen in der dritten Sec-

ben, uud vorzüglich das ohnehin schon schr langsame Avan- cement verhindern. Wenn man im Allgemeinen über die Er- sparnisse nachdenkt, welche in dem Staats - Haushalte zu machen sind, so fällt man gewöhnlich zuerst auf eine Herab-- jeßung der Gehälter. Bei dem mir untergebenen Ministe- rium. aber wird man, sobald man dasselbe nur mit einiger Ausmerfsamkeit béêtrachtet, bald finden, daß mit Ausnahme einiger hohen Gehälter der Sold der Armee, welcher noch jeßt fast derselbe ist, - der er zu Zeiten, der Revolution war, bei den gerlugeren Graden kaum zur Bestreitung der nd- thigsten Lèebensbedürfuisse hinreicht. Was dagegen die höôhe- ren Aemter betrifft, so wird die Nüßlichkeit derselben einer neuen Prüfung unterworfen werden, und ih werde keinen Augenblick Anstand nehmen, bei dem Könige darauf anzu- tragen, diejenigen von ihnen eingehen zu lassen, welche durch das Beste des Dienstes nicht hinlänglih gerechtfertigt seyn sollten.’ Nach einigen anderen ausführlichen Mittheilungen úber die Verwaltung seines Ministeriums und namentlich

über die Nüblichkeit der Lager zur Uebynz der Truppen,