1828 / 197 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

renden Sachen, a!s z: B. Rauchkuchen, bei den Opfern oder bei Verbrennung der Leichen gebraucht; sie geben noch jeßt einen Wohlgeruch,- der sich. folglich wenigstens 900 Jahre er- halten hat; man hat sie in einem Torsmoore bei Holte ge- funden. Mecallne Kessel, Gefäße und Siebe, wahrschein- | lih bei den Begräbniß-Ceremonien gebraucht u. a. m. : 4. Waffen “aus Metall, Schwerdter , Aexte 2c. welche indessen aus den heidnischen Zeiten selten sind und größten- theils Spuren des hohen Alters ‘und des * verzehrenden Zah- nes der Zeit an sich tragen. i E 5. Sit ate (namentlich Ringe aller Art) Die älte- sten bei den steinernen Sachen gefundenen, sind rohe Arbei- ten, gewöhnlich bloße Spirale; diejenigen dagegen, welche spätern Perioden der heidnischen Zeit angehören, sind oft sehr fünstlih gedrechselt oder geflochten und auf vielerlei Art gearbeitet. Die Gold - Brakteaten mit geziertem Ratide Und verschiedenen Figuren, sämmtlich mit Oefen, machen eine eigene Klasse von Nordischen Alterthümern aus, worüber indeß noch viel Dunkelheit herrscht. Schr wahrscheinlich sind - sie in Halsbändern getrageu, und als eine eigene Art Geschmeide mit amuletischer Bedeutung gebraucht. Mehrere derselben hàben Runen ; das Museum besißt etwa 309 verschiedene Stücke und dies is der Anzahl nach eine der größten Sammlungen, welche man davon kennt. Unter die- sen Braktèaten ist eine der ansehnlichsten im Jahre 1825 bei- Ebeltrost gefunden worden. Zhre Größe veranlaßte die Bau- ern zu glauben, daß sie ein“ göoldner Deckel zu einer Bier- fanne gewésen sey. - E 6. Einige beim Nachgraben“ in dem Hügel der Königin Thyra bei dem Dorfe Jellingen ‘im Stifte Peipen gefunde- ne Sachen , als ein silberner Becher mit Zierrathen in Dra- chen- und Schlangenform u. a. m. Das Dorf Jellinge in Jütland is elner der merkwürdigsten Oerter, deren die alte nordische Gèschichte erwähnt, und bewahrr mehrere der áltesten Monumente dés Landes. : P Als Anhang zu dieser Abtheilung der nordischen Alter- thúmer aus der ‘heidnischen Zeit werden, in eigenem Reposi- torium die Gegenstände, welche man aus benachbarten nordl- schen Ländern bekommen hat, und die zur Erläuterung der übrigen nordischen Alterthümer dienen , aufbewahrt. Sie sind Proben ‘von 'nórddeutschen und Englischen Graburnen aus Thon; mehrere kleine Germanische Jdole fseinerne

Wappen Geräthschaften, welche in England und Jrland |

gefunden u. \. w.

B. Die Runen-Monumente. Von der obgedach- ‘ten Commission wurde die Regel befolgt , daß diese Runen- Monumente, wenn sie an ihrem ursprünglichen Orte gefunden ‘wurden, auch an diesem Orte aufbewahrt und eingefriedigr werden sollten; waren sie aber bereits von ihrer ursprüng-. lichen Stelle fortgeschaf}t, so sollten sie, soweit es thun- lich, nah dem Museum gebracht werden. Unter den leßtern verdient besonders ein Grönländischer Runenstein der Erwähnung; er ist sehr klein, aber als Denfmal von den alten Normännern in Grönland merkwürdig. Die Runen sind auf der glatten Seite des Steins eingehauen, und lau- ten nach der Erklärung des Professors Rasf im Deutschen, wie folgt: „„Erling Siegwartssohn und Biarm Thoderfohn und Enrife Odds\ohn haben diese Säule aufgeführt am Sonnabend nach Gagehog (23. April) und haben den Plak gerodet und diz Inschrift eingerikt 1m Jahre 1135.// Der Stein ist im Frühjahr 1823 von einem Grönländer in dem

nôrdlichsten Theile Grönlands auf einer Jufsel Kongiktorsoaf, 3 Meilen nördlich von Upernavik unter dem 73|ten Grad der Breite gefunden worden. - Er lag sehr hoch auf einem Felsen an der Warte, wovon noch Reste übrig waren. Die Urheber dieser Runenschrift haben wahrscheinlih in jener Gegend überwintert.

C. Die den fkatholishen Cultus im Norden betref- fenden Gegenstände, nämlih Altar - Tafeln, Haeiligen- bilder und Reliquien, Kirchen - Gefäße, Priester - Ornate und dergleichen. Eine wahrscheinlich aus dem eilften Jahrhundert stammende von getriebenen und vergoldeten Kupfer - Platten zusammengeseßte Altar - Tafel ist durch

die darauf in Reliefs angebrachten 12 Vorstellungen der Leidensgeschichte Jesu, so wie auch wegen der in Reimen verfaßten Jnschriften beachtetiswerth. andern von Nyfkjebing gekommenen Altar - Säule finden sich eine Darstellung der- heiligen drei Könige, y

der Madonna einen Fürsten empfehlen, der mit bloßem Ha,

in einem purpurnen mit Hermelin gefütterten Mant-| húllt, fnieend daliegt. Es is sehr wahrscheinlich, dag

ser Fúrst Christian 1. gewesen ist, welcher oft in Köln »

und daß der Altar in jener Stadt für ihn verfertigt wo

ist. - Dieses Stúck wird dadurch besonders merkwürdig, ,

es das einzige bekannte gleichzeirige Portrait Christigy enthält. Jn dieser Abtheilung der nordifchen Alterthh findet sich auch ein Original-Exemplar der Bekanntma Plakate des Ablaß - Krämers Arimboldius und verschiy gedruckte Ablaß - Briefe mit dem ältesten derartigen typ) phischen Product mit der Jahreszahl 1454 ; ferner das y schaft des Arimbold. 2. e.

D. Geschméide und Hausgeräth' aus dèm {rist Mittelalter, Ring-Ketten, Brautschmuck, Trinkhörner u.

E. Das Ritter - Alter und die Waffen“ und Rüsty späterer Zeiten, zur Zeit noch der unvollständigs; der Sammlung. Das eingeshränkte Lokal hat ‘nur (j solche Stúcke aufzunehmen, welchè leiht: verloren p odèr \{hwer zu bekommen sind. :

F. Merfwürdigféiten aus späterer Zeit; wi eine früher in der Friedrihsberger Schloßkirche besu Altar - Tafel, Tapeten für das Cronburger Schloß q Zeit Friedrihs 1. nach Cartons von“ dem Niederläni Maler Hans Knieper verfertigt ¿und einige andre 6 stände sehenswerth sind. : | 10

Außer dem Museum sind Übrigens noch mehrt vaten zu Copenhagen in Besiß von \ehr tnteressantii merfwürdigen Gegenständen dieser Art, worunter di | ‘quitäten und Vasei-Sammlung des Prinzen Christin] drich wohl den ersten Plaß einnimmrt. ]

Königliche Schauspiele. | Sonnabend, 26. Juli. Im Schauspielhause, j stenmale : Prinz Friedrich von Homburg, Schaus

wi

Abtheilungen von H. v. Kleist.

Königsstädtsches Theater. Sonnabend, 26. Juli. Zum Erstenmale wiederhtl selige Frau. Lustspiel in 1 Akt vou F. W. Gubih,| auf, zum Erstenmale: Die Wunderlampe, komisches spiel mit Gesang in 3 Aufzügen, ‘nach dem befanntaŸs chen aus: Tausend und eine Nachr. Nach dem Fran bearbeitet und mit Musik von Carl Blum.

Sonntag, 27. Juli. Der Teufelsskein in Mil

oder: Die Zauberrose. Hierauf: Das Fest der Hand

Berliner Börse. Den 25. Juli 1828.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preu/s. TZ/.TBri |

| 41. Brief’ Getd.]

St.- Schuld-Sch.| 4 | 92 913 [Ponm. Pfandbr.| 4 | —| Pr. Engl. Anl. 18| 5 [103% [1027 fKkur- u. Neum. do.| 4 |104 Pr. Engl. Anl. 22/5 | [1025 [Schlesische do.| 4 | —- Bo.Ob.incl.Litt.HB| 2 | 99 [Pomm Dom. do.| Ò | - Kurm.Ob.m.1.CG.| 4 | 90Z-| 90 Märk. do. do.| 5 | —- Neum.Int.Sch.do.| 4 Ms 90 Ostpr: doi do] Berlin. Stadi-Ob.| 5 (1045 | JRückst. C. d.Kmk| 491 Königsbg. do. 4 | 89% | 89 ] do. d, d. Nik! 49, Elbinger e 9 | | 1004 jZins-Sch. d. Kmk.| M Danz. do. inTh.Z.| | 3208 | l d. Nmk.| at Pop E dio dito B. 4-| 947 Holl. vollw. Duc. | - _Grosßzhz. Pos. do.| 4 | 99 981 Friedrichsd’or . | | 19 Ostpr. Pfandbrf. | 4 | 6E TDiscouto 4 (T

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Frankfurt a. M., O':ligationen 1222. Brief.

22. Juli.

Paris, 1“. Juli. 32 Rente, am Schluß: 72 Fr.

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Oesterr. 52 Metallig. 932. Bank-Actien 1285. Geld.

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Redacteut

Lateinis, Auf j

Einrichtung,

Allgemeine

reußishe Staats-Zeitung.

197.

\mtlihe Nachrichten. Kronik des Tages. (ereist: Der Chef - Präsident der Haupt - Bank, Secretair Frie C/ nach Magdeburg. -

Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Nachrichten vom Kriegs:-Schauplak. Lager bei Bazardschik den 29. Juni (11. Juli) 1828. 7 Kaiser. hat am 24. Juni (6b. Juli) Karassu ver- nd ist nach einem Marsche von drei Tagen mit dem quartier ‘bei Bazardschik angelangt; diese Stadt war von unsern Vorposten beseßt. Die Einwohner- hat- verlassen und der Feind machte keinen Versuch, sie zu digen, obgleich er früher die Absicht zu haben schien, sich zu concentriren. Die Vorposten hatten kaum Ba- f passirt, als sie auf eine feindliche Cavallerie-Abthei: on 4000 Pferden stießen, welche unter den Befehlen ¡ssan-Bascha (derselbe welcher uns beim Donau-Ueber- entgegénständ) zur Recognoscirung von Schumla ab- worden. war. er Feind wurde sofort zurúcége- und a die Flucht. Seitdem hält er nirgends nd zieht. sich bei Aunäherung unserer Truppen fort- d zuruck. Beim Verfolgen ist der General Rüdiger Gegend von Kosludji (Koslodschi) eingetroffen. f dem linfen Flügel- haben unsere Truppen Kowarna dieser Ort ist wegen - seiner Rhede sehr wichtig. btheilung ist nah Varna aufgebrochen, um diese Fe- inzuschließen. Auf dem rechteu Flügel ist der Befehls- des bten Corps, General Roth,-bei Hirsowa über die. | gegangen, um von da die Belagerung von Silistria innen. Er ist in den Fürstenthümern der Moldau Ballachei durch das unter den Befehlen des Generals vallerie Borozdin stehende Corps erseßt worden. )l’auf diesem als auf allen andern Punkcen, ziehen idlichen Patrouillen sich zurück, sobald sie uns nur g werden. Die Kaiserliche Armee ist sowohl durch drps des Generals der Cavallerie Woynow, als durch uppen - Abtheilungen, welche, Matschin, Hirsowa und ja eingenommen haben, ver\tärft worden. Wip erwar- ld die unter dem Befehle des Admirals Greigh ste- Flotte, so wie die Brigade des General - Adjudanten Menzykow, welche zur Belagerung von - Anapa be- orden war. Der Oberbefehlshaber der feindlichen n diesseits- des Balkans, Hussein-Bascha, steht fort- d an der Spike der Armee zu Schumla, über deren die” Nachrichten ungewiß. find, der Feind scheint le Absicht zu haben, uns entgegen zu rücken. Deutschland. tünchen, 20. Zuli. Jhre Majestät die Königin ist um 10 Uhr Abends von einem Prinzen glücklich ent- worden. Die erhabene. Wöchnerin nebst dem Kinde n sich den Umständen. nah vollkommen wohl. “Die )e Taufhaudlung wird morgen in der Hof - Kapelle finden. Das diplomatische Corps ist zu dieser Feier- eingeladen worden. Der Prinz wird den Namen

rt erhalten.

: Frankreich. éfputirten-Kammer. Sißung vom 18. Juli. Ung der Berathungen über das Budget des Kriegs-

eriums. Der Graf von Sesmaisons lobte die

i e

Berlin, Sonntag den 27fien Fuli.

t dieselben dem Königreiche und dem Vaterlande zurückgebe.

Fung des Präsidenten: er- wolle sih doch jenem Antrage

«geschlagenen Ersparniß . darzuthun.

wonach Alles was die Organisation des

n

1828.

Heeres. betrifft , einem obersten Kriegs - Rathe unter dem Vorsiße des D as anvertraut ist. Ta der Redner die verschiedenen Zweige der Militair - Verwaltung durchlau- fen hatte, kam er auf die Garde und die Schweizer-Regimenter zu sprechen, bei welchet Gelegenheit er den Wunsch zu er- kennen gab, daß die Capitulationen mit den Schweizer-Can- tonen aufrecht erhalten. werden möchten. Eben so suchte der General Coutard zu beweisen, daß das. Land nur dabei gewinnen könne, wenn es fremde Truppen im Dienste halte. Hierauf wurde die allgemeine Berathung geschlossen, und man beschäftigte sich mit den einzelnen Artikeln des Bud- gets. Die Kosten der Central-Verwaltung belaufen sich auf 1,657,000 ‘Fr. Das Gehalc des Ministers wurde nah dem Antrage der- Commission von 150 auf 120,000 Fr. herabge- seßt. Der. Umstand, daß der Vicomte von Caux sich bei dieser Gelegenheit selbst von seinem Siße erhob und das. Wort verlangte erregte einiges Aufsehen... Auf die: Bemer-

nicht etwa selbst widerseßen, fand sih indessen , daß der -Mi-

nister sich geirrt hatte, indem er úber. einen zweiten Reduc-

tions - Vorschlag der Commission, ‘wonach die- Gehälter der

Chefs und Commis um 20,000 Fr. herabgeseßt. werden. soll-

ten, hatte sprehen wollen. Als dieser zweite Antrag zur

Berathung kam, lobte Hr. v. Caux den Eifer und die Thä-

tigfeit seiner Beamten, und suchte die Unzuläßigkeit der vor-

: l | Der General. Seba-

sti ani ließ zwar jenen Beamten auch alle Gerechtigkeit wider-

fahren, glaubte aber, daß diese Ersparniß sich nichts desto weni-

ger, wenn auch nicht gleich, doch allmälig würde machen lassen,

Der Antrag der Commission wurde hierauf angenommen. Eia

Gleiches geschah in Betreff einer dritten Ersparniß von 35,000 Fr.

auf den materiellen Theil der Central - Verwaltung. ie

1ste Section wurde sonach. auf 1,572,000 Fr. herabgese6t.

Die 2te Section handelt ‘von dem Solde und Unterhalt der

Truppen im Gesammt-Betrage von 170,600,000 Fr. Hier-

unter befindet sich eine Summe von 9,239,000 Fr. an Be-

soldungen für die Marschälle und das ganze Offizier - Corps

des Generalstabs, woraus die Commission eine Ersparuiß von

344,964 Fr., Hr. Moine aber- überdies noch eine zweite von

219,000 vorgeschlagen hatte. Leßterer begründete seinen An-

trag durchdie mißbräuchliche Bewilligung mehrerer. Gehälter

an eine und dieselbe Person. Von den 214 Generalen beim

Generalstabe sind nämlih 7 Marschälle und 14 Pairs. Von E lebteren haben 7 bereits (als Pairs) eine Dotation von M 12,000 Fr.; von den Marschällen sind 4 zugleih Majors- 2

généraux von der Garde und beziehen in dieser Eigenschaft E 40,000 Fr. ¿außer dem Marschalls - Gehalte, welches gleich- |

falls 40,000 Fr. beträgt. 11 von jenen Generalen sind úber- A dies -Großfreuze der Ehren-Legion und haben als solche eben- falls bedeutende Emolumente; und von den Marschällen be- ziehen 3 noch 5000 Franken als Gouverneurs von Mili- tair - Divisionen. Der General Sebastiani unterstübte. den Antrag der Commission. und widerseßte sich. dem des Herrn Moine. Er gab zu , daß der Generalstab, 2 als ein Erbtheil des Kaiserthums wo er auf eine Armee von E 800,000 Mann berechnet war, gegenwärtig zu stark sey; das 2 einzige Mittel aber, welches man dagegen anwenden dürfe

sey, daß man den Generalstab aussterben lasse; nur ein

Ministeríum wie das vorige habe es wagen können, an die

Existenz von 150 Generalen, der Hoffnung Frankeihs, Hand | anzulegen und dem gegenwärtigen Ministerium gebühre es, R diese Ungerechtigkeit dadurch. wieder gut zu machen, daß es S |

„Im übrigen, ‘/ fuhr der Redner fort, „„ist es, um- etwanige

Reductionen vorzunehmen, nothwendig, das Resultat des

Organisations-Planes abzuwarten, womit sich gegenwärtig der

oberste Kriegs-Rath beschäftigt. Gewiß ist, daß unser Heer

in Friedens: Zeiten nicht’ geringer als 200,000 Mann fes S E O S R S E T ree

gd Ae T en R T