1828 / 205 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fischer Seite 180,000 Fuhren Heu, zu 650 Ofa die -Fuhre/ requirirt, und 16,000 Menschen zum Heumachen ‘án der Donau beordert wordey. - Die-Russen_ leben in den Fúrsten- thümern auf Etappen. Jh Bucharest sihd aus dem Haupr- quartier 20,000 Holländische Dukaten angekommen... 16,000 Stück gemästete Ochsen soll die Moldau, :400 Stück die Wallachei liefern. ‘Graf Pahlen hat verfprochén, die Hälfte jeder Lieferung baar zu bezahlen. Det Genèral-Cönfukl v. Minziaki soll als Goüverneur nach Jassy kommen. Man erwartet in Bucharest täglich die Nachricht von der“ Erobe- rung von Varna, wo ‘der Kaiser sein Häuptquartiet aufzu- shlagèzn, und während das Centrum Schumla angreift, seine Operationen grgen- Adrianopel fortzusebèn gedenkt. Silistria oder Silistra.

(aus dem Militair-Wochenblatte)

Diese: Festung liegt auf dem rechtén Ufer der Donau, nunterhálb Rustschuk : siè ist diè Hauptskadt einès Saiidschäks, dér von ihr den Namen führt, und der Sib eines Paschas und Gouverneurs oder Beglekbégs. Die Einwohner béstéhen aus: Türken und’ Griechen, dié jede ihr desonderes Quartier häben. In dem Quakttier dér Léktéren erblickt man einige steinerne Gébäude; die Türken bauen nur mit Holz, weil se der Vorséhung: und dem Verhängtiß! zu troßen glauben, weni sie dem Féuèr, das sie für ‘eine Strafe des Himmels hálten/ auszuwéichen strében. |

“Die Stadt“ bildet ‘in ihrer Ausdehnung einen! Citkel- Ausschnitt; dessen: Sehne das Ufer dér Dohau ist. Bèéinahe in der: Mittè’ dieser Sehe liegt ein altes festes Séhloß ‘mir einer Mauer: und ‘vieréckigen Thúrmén, so wie einem Zwerch- wall nach der Stadtseite zu, ebenfalls mit Thükmen, jedoch von geringerer Größe. ‘An der Wasserseite wird das Schloß dutch eißen gemäuerten Graben gedeckt. Eben: dort befin- ‘dêt ‘sich ‘ein gèmauerter Quai , der ‘sih- sieben Fuß * über den 'gèwöhnlihen Wásserstand érhèbt , und von ‘wo ein Seiten- -thorindas’ Júnebe dés Schlossés“ führt. "Dér Häupt:Ein- gaätg liegt auf der: Städtseite, und wird durch! eine- Züg- ‘brücke gedecckt ; allèin eine von den fünf in dexr-Stadt'befind- ‘lichen Mos“bkéen' isk hiet zwischen. die Mäuer und den Zwerch- wáll ‘gebaut , und’ dadurch’ die- ganze Vertheidizung ünnüß ‘gemacht. : G

‘Vor demn Schlosse, nach. der Stadt zu, befindet si{ ein Plak, von irregúlärer Form, in eincr abwechselnden Breite von 50 bis 75 Schritten; hier liègen in Friedenszeiten die zur Vertheidigung der Festung gehörigen Kanonenrdhre in utiregelmäßigen Haufen durcheinander. Dicht neben dem Schlosse ist’ die Wöhúung des ‘Pascha.

- Die Vertheidigungs-Wirksamkeit des Schlosses beschränkt fich: bloß auf den obern Theil der Stadt; im Ganzen wird die Wässerseite durch vier große Redouten oder Schanzen bestrichen. Nach der Landseite zu bilden sechs Redouten die Vettheidigung; sie sind mit Courtinen verbunden und zwi- schen: ihnen hat man Cavaliers aufgeworfen, die einestheils die Vertheidigung vermehren, andèrntheils aber auch ‘als Tkaversen gegen den Ricochetschuß dienen. Der Fehler die- ser Fortification liegt befonders darin, daß die Courtinen nit nach der Flanke, sondern nah der Face der: Werke lau- fen, und zwar nach dem flanfirten Wikkel, #o daß folglich der Graben ‘feine Vertheidigung hat und der Angreifer darin gegen alles Feuer gedeckt ist. Ueberdies ist derselbe, so wie die Courtinen, ohne Bekleidung. Nur die Redouten sind gemauert.

Oberhalb der Stadt, am Ufer der Donau, 30 bis 40 Schritt vom Graben, liegt ein steinernes Gebäude, welches als. Magazin für die Bedúrfnisse der Schifffahrt auf dem ‘Flüsse dient. Auf der Wéstseite, wo sih“ der Brunnen des tleinen Mustapha und die Begräbniß-Pläße befinden, ift die Gegend frei und unter dem Feuer der Festung; auf der ent- gegengeseßten Seite aber, wo Weinberge und Gärten von dem FUß der umliegenden Berge sich bis an den Rand des Grabens erstrecken, wird dèr Wall von mehr als einem Punkte in wirksamer Schußweite beherrscht.

._ Die Brustwehr besteht bloß aus Schanzkörben mit Erde gefüllt, und war im Frieden, so wie dèr Graben und alle

übrigen unbekleideten Werke, sehr verfallen, so daß man nit

bloß zu

Pferde, sondern auch mit Fuhrwerk in die Statt

gelangen fonnte, ohne die Thore zu. passiren.

Königlihe Schauspiele.

Sonntag, 3. August: Jin Opernhause.

Zur Feier de

Allerhdchsten Geburtsfestes Séiner Majestät des Königs Friedrih Wilhelm“ 11. : Festmaärsch, Seiner Majestät dèm

Könige zugeeigner von Spontini.

Hierauf : Rede, gedicht«

vom Kriegsrath May, gesprochen von Hrn. Stawinsfy,

‘Daun: Volksgesang, den Preußen gewidmet, von Spontini Und zum Ersténmäle: Die Braut vom - Kynast, Schauspi

in 4 Abtheilungen, von Klingeniänn. |

In. Charlottenburg.

Zur

Feier des “Allerhdchsten Gz

burtsfestes Seiner Majestät’ des! Königs FriedrichWithelmllI1.. Rede, gedichtet voni ‘Frhrn. von Zedliß; gesprochen von Dlle,

Bauer.

Hierauf zum Ekrstenrnale : Dècr-Wutiderschränk, Otj

ginal-Lüustspiel in 4 Abtheilungen von F. v. Holbein.

Montag, 4.‘ August. Im Schauspielhause.

Zum Er:

stenmalé wiederholt: Der Wunderschrank,- Original : Lustspidl in 4 Abtheilungen, von F. v."Holbein. Der Aùfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr.

Königsstädtsches Theater. Sonntag, 3. August. Festspiel\zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät ‘des Königs Friedrich Wilhelm

Hierauf , zum Ersténmale :

Emma. . Komische Oper in

3“ Akten, nah dem Franzdfischen; Musik von Auber. (Emm Dlle. Elara Siebert ‘als zweites Débüt.)

Statt,

Zu dieser Vorstellung finden die höheren Opern - Preis}

B'erli Den

Armatl. Fonds- und Geld-

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August 1828.

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Cóurs-Zettel. (Preufs. Courl

Brief | Geld] y

Zf\ rief Geld

1192 103 1027

St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22} Bo.Ob.inc].Litt.H kurm. Ob. m. 1. C. Nenm.Int.Sch.do. Berlin. Stadt-Ob. Königsbg. do.. Elbinger do. Danz. do. inTh.Z. VVestpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrfl.

902 104 891 1017 30; 96 99

973

R | Ga

Wechsel- und Geld-Cours. (Berlin, den 2. August)

250 FVI. 250 FL 300 Mk. 300 Mk.

Amsterdam dito Hamburg dito O E

Paris

ien 10 20 At e

Augsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. NM, VVZ Petersburg. BN

912

G9 901 90

(89

1007 307 965 953 985

Pomm.’ Pfandbr: Kúür- u. Neum. do. Sclilesische dó. Pomm. Doms. do-| Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rückst. C. d.Kimnk do. do. d.Nmk. Zins-Sch. d. Kmk.

dito d: Nnak.

1037 104 1057

1047.

1061 106% 105: 49t 49x 501 507

[il lacuaies

Holl. vollw. Duc. 29

Friedrichsd'or .

962 4

300 Fr. 12

131

[1]

135

Disconto ….

Preufs.Cou Brief-| Gel 1423 1427 151 1507 6, 242

814

1034 99s

1035

1032

291

Kurz

2 Mi. Kurz

2 Mi.

3. Mt. Mi. 150 Fl. |2 Mt. 150 Fl. [2 Mit. 100 "Tul. ¡2 M: 100 Thl. | Uso. 150 Fl. |2 Mi. 1060 RbI. |3 VVch. 3 VV ch.

1 LStl.

Auswartige Börsen.

Amsterdam, 28, Juli.

Oesterr. 5pCt. Metalliq Partial - Obligat. 370.

100 FI. 183. Anl. Hamb. Certifs. 837.

GNL . 901,

Neueste Börsen-Nachrichten.

Franfkffart a. M., 30. Juli.

Geld. Loose: zu 100 Fl. 1512, Brief.

Oesterr. 52 Metallig. 9372,

Gedrucit bei Hayn.

Li B & uis 6

L S A Was M M R E; * C E122 R. 2 E S ME B R G L A L R Ds

Partial-Obligationen 122#.-

Louse 1

Russ

Bank - Aétien 12923, Russ. Engl. Anl. 86,

Bauk-Actien 1292.

Redacteur Foh!

C E E T A T aag

Allge

reußische Staats-Zeitung.

fs

é 205.

[Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Meckck- burg-Streliß ist von Neu-/Streliß hier eingetroffen.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant aun, Junspector der 1sten Artillerie - Jnspecrion, von ihlberg an der Elbe.

Durchgereist: Der Königl. Französische Cabinets- rier Gazou, von Paris kommend, úber Warschau nach 1 ‘Kaiserl. Russischen Hauptquartier.

«D = ito

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Nachrichten vom Kriegs-Schauplas6. Das Journal von St. Petersburg giebt im neuesten itte: (vom 26. Juli) Nachrichten von der Armee gegen Türken, bis zum 12. Juli, welche, nächst den vou uns

its gemeldeten Ereignissen, Folgendes enthalten : Von dem Vice-Admiral Messer, der vom Admiral Greigh shickt war, um in der Nähe des Bosporus zu kreuzen, die Meldung eingegangen, daß er neun Kauffahrtei-Schiffe genommen , an deren Bord sich 25 Túrfen und 374 ¿chen befanden. Eins derselben war auf dem Wege nach {na begriffen, und hatte einen, von der Türkischen Re- ung an den, die. Armee commandirenden, Seraskier ge- dten Courier an Bord; auch fanden sih Zelte, ein Feld- und eine ziemlich große Menge Munition auf demselben.

War schau, 30. Juli. Durch einen am 7ten (19.) M. aus dem Kaiserlichen Hauptquartier abgeferrigten und rn hier eingetroffenen Courier erfährt man, daß der Gesund- s-Zustand der Armee völlig befriedigend, und an Lebens: teln Ueberfluß ist. -

Die Türkischen Städte und Dörfer sind in gutem Zu- t aber auch nicht ein einziger Einwohner is darin an- effen.

Das Corps ‘des Fürsten Czerbatof von der Armee des dmarschalls Sacken har Befehl erhalten zu marschiren sh dem Marsche der Garden anzuschließen. Demnach eten bereits drei Corps dieser Armee ebenfails den psplas.

Nau:

Odessa, 8. Jul. Vorgestern Nachts erhielten wir die zielle Kunde von der Uebergabe der Festung Anapa. Am enden Morgen, als dem Geburtsfeste Sr. Majestät des lers und Jhrer Kaiserl. Hoheit der Großfürstin Alexan- Nifolajewna, wurde,“ im Beiseyn Jhrer Majestät der lerin (die von Jhrem Landsiße gekommen waren, um er Ceremonie beizuwohnen) ein feierlihes Te Deum fúr Erhaltung des allgeliebten Landesherrn und des Durch- tigsten Kaiserhauses, so wie für die Einnahme der Fe- 19 Anapa, vollzogen. Sämmtliche Autoritäten und eine ihlige- Volksmenge füllten die Kathedrale. Nach dem itesdienste geruhten Jhre Majestät die Glückwünsche der ihigen Personen anzunehmen, deren Mehrere die Ehre n, zur Tafel gezogen zu werden. Unsere Durchlauchtigste lerin, Deren Gesundheit nichts zu wünschen übrig läßt, nach dem Mittagsessen auf Jhren Landsiß zurügekehre, elbst Sie seit einigen Tagen das Seebad gebrauchen. nds war die Stade illuminirt.

Berlin, Montag den «4ten Aug üs

meine

1828.

Odessa, 12. Juli. Unsere Rhede, die seit der Abfahrt der für die Armeetransporte gemietheten Schiffe völlig ver- lassen stand, fängt wieder an lebhaft zu werden, da jene Fahrzeuge täglich von Küstendshi, wo sie abgeladen worden sind, zurücffehren.

Der Regen, den wir hier einige Tage nach cinander ge- habt, hat die Luft nicht abgefühlt. - Die Hiße ist in den leb- ten Tagen so stark gewesen, daß das Thermometer 28x Grad Reaumür im Schatten zeigte. :

, Franfreidcch.

Pairs-Kammer. Jun der Sißung vom 26. Juli stattete zuvörderst der Baron Mounier den Commissions- Bericht Über die drei Geseß - Entwürfe ab, wodurch dem Kriegs-, dem See- und dem Finanz-Minister für das Etats- Iahr 1827 nachträgliche Zuschüsse bewilligt werden. Die Kammer beschäftigre sih hierauf mit der Proposition des Vi- comte Lainé in Betreff der Competenz des Pairshofes ; ein einziger Redner, der Graf Tacher, ließ sich úber diesen Ge- genstand vernehmen, worauf die Versammlung, dem Antrage ber Commission gemäß, sich fúr die Vertagung der gedach- ten Proposition entschied. Jn der Sibung vom 29sten wird die Kammer sih mit dem Geseß - Entwurfe wegen des de- Ges Rechnungs-Abschlusses für das Jahr 1826 beschäf- igen. ; Deputirten-Kammer. Die Sibung vom 26. Juli war der Prüfung mehrerer bei der Kammer eingegan- genen Bittschristen gewidmet. Die Eingabe eines Einwoh- uers vou St. Germain l’Espinasse im Departement der Loire, worin derselbe verlangt, daß die Bepflanzung der Lanudstra- ßen auf Kosten der Regierung geschehe, wurde dem Minister des Jnunern überwiesen. Ein Notar zu Sanigny (Allier) trug darauf an, daß in. der Folge alle diejenigen Per- jonen, die auf den Geschwornen - Listen steheu, auch auf die Wähler - Listen gebracht werden. Die Commission brachte die Tages-Ordnung in Vorschlag, da nah den ausdrücflichen Bestimmungen der Charte ein jeder Wähler 300 Fr. an directen Steuern entrichten muß; Hr. Voyer d’Argencon verlangte dagegen, daß die Bittschrift auf das Nachweis-Bureau niedergelegt werde. Diesem widerseßte sich nachdrücklih der Minister des Jnnern. Das Pro- positions-Recht, äußerte er, stehe. allerdings einem jeden Mit- gliede der Kammer zu; es heiße aber nicht, sih desselben be- dienen, sondern vielmehr dasselbe mißbrauchen, wenn man dadurch eine offevbare Verleßung der Charte verlange. Der Vicomte v. Tracy, Deputirter des Departements, worin der Bittsteller seine Wohnung hat, machte die Bemerkung, daß die Charte allerdings das Wahlrecht nur solhen Búr- gern zuerkenne, die eine gewisse Summe an directen Steuern entrichten; allein sie bestimme nicht, auf welche Weise dieser Steuer - Beitrag ermittelt werden solle; er glaube daher nicht, daß es die Charte verleßen heiße, wenn man fünftig ein Geses gebe, wodurch von sol- ch2en Bürgern, die mit gewissen Aemtern bekleidet sind oder gewisse Abgaben bezahlen, augenommen wird, daß sie das zur Ausúbung des Wähler - Rechts erforderliche Grund-Eigenthum besißen. Aus diesen Gründen unterstúkte der Nedner den Antrag des Herrn Voyer d'’Argencon ; es wurde indèsson über die betreffeude Bittschrift fast einstimmig zur Tages - Ordnung geschritten. Ein gewisser Courtois, ehemaliger Pfarrer, wohnhaft zu Longuyon, verlangte die Wieder-Einführung der Appellationen bei Ueberschreitung der geistlihen Befugnisse; der Berichterstatter trug nach einer langen geschichtlichen Darstellung des ersten Entstehens dieser Appellationen auf die Ueberweisung der Bittschrift an den Großsiegelbewahrer an. Herr Dupin der Aeltere ließ sich sehr weitläuftig über diese wichtige Materie aus; zuvörderst glaubte er, den Ansichten der Commission zuwider, daß man für dergleichen Appellationen, sowohl in dem Jun-