Die sämmtlichen höchsten und hohèn ‘Personen begaben sich demnächst auf den Kanonen-Plab, wo ebenfalls eine militai- rische feierliche Andache statt fand. i

Zu Mittage war bei dem Herrn Erzbischofe ein glän- zendes Diner, bei welchem der von demjelben auf das Wohl ‘des gefeierten Landesvaters ausgebrachte Toast mit demn gröôß- ten Enthusiasmus aufgenommen wurde. Gleiche Gefühle belebten die zu einem festlichen Mahle sowohl im. Cassino als in der Officier -Speisungs - Anstalt Versammelten. der Speisungs - Anstalt der grauen Schwestern wurden auf Veranstaltung Jhrer Königl. Hoheir der Prinzessin Louise vou Preußen gegen dreihundert Arme gespeist; eben so wur- den. in der Erziehungs.- Anstalt für verwaisete und verwahr- losete Knaben, diese festlich bewirthet. Ueberall herrschte der größte Frohsinn an diesem, Allen so feierlichen , so theuren Tage. — Ein glänzender Ball und Souper bei Jhrer Königl. Hoheit und dem Königl. Statthalter des Großherzogthums, so wie ein zahlreich besuchter Ball in der Resource des Logen- Hauses beschloß die Feier des Tages. |

Swinemünde, 4. August. Der gestrige Tag wutde hier, wie gewiß in der ganzen Monarchie, aufs Festlichste begangen. Schon am frühen Morgen verkündete eine Ge- shuß-Salve den Anbruch des festlichen Tages. Am Mictage hatte sich in einem, vor. dem Gesellschaftshause dazu errich- teten, mit Guirlanden geschmückten Zelte, in dessen Mitte das Bildniß unsers hochgeliebten Landesvaters auf einem mit Blumen und Kränzen geschmückten Altare aufgestellt war, eine Gesellschast von über 250 Personen zu einem fro- hen Mittagsmahle* vereinigt, bei welchem von des als Curgast hier anwejenden Herrn Kriegs-Ministers, Generals der Jn- fanterie von Hacke Excellenz der Trinkspruch - auf das Wohl des allverehrten Monarchen ausgebracht wurde.

Mehrere der im Hafen liegenden Schiffe, welche sämmt- lih flaggten und großentheils mit Kränzen geziert waren, be- gleiteten den Toast mit Kanonen -Salven , und ganz beson-

ders zeichnete sich das der Kdnigl. Seehandlung gehörende, |

durch seine Reise nah China bekannte Schiff Mentor durch geschmackvolle, aus Blumengewinden und Kränzen bis in die Spike der Masten angebrachte Decoration aus, in deren Mitte der Königliche Namenszug prangre.

Eine reichliche, im Sinne unsers mildthätigen Monar- chen veranstaltete Sammlung zum Besten der Armen, schloß das Mahl und ein solenner Ball im Saale des Gefellschafst- hauses ‘die Feier des Tages, bei ‘deren Anordnung die hiesige Bade - Direction ihren regen Sinn fúr alles Schdne und Gute abermals bethätigt hatte.

Die Zahl der hiesigen Badegäste beläuft sih auf 510.

Breslau, 4. August. Die Winterfrüchre sind meisten- theils eingebracht, obschon das Wetter die ganze Zeit der Erndte hindurch veränderlich war. Der reiche Ertrag „ wel- chen die eingebrachten Früchte versprechen, hat schon Einfluß auf die Getreide - Preise gehabt und is der Preis derselben auf den Durchschnitts)aß des Jahres 1821 zurückgegangen. Der beste Weizen war gestern 2 Rrthlr., Roggen 1 Rrhlr. 3 Sgr., Hafer 20 Sgr. pro Scheffel.

Zu dem großen Campement des V. und V]. Armee- Corps in der Ebene des Zobtenberges i| alles vorbereitet. Die Zelte für das Lager sind angefertigt und fúr die Ver- pflegung der Truppen is hinreichend gesorgt. Den 18ten d.- M. rücken selbige in das Lager ein; den 1sten, 2ten und 3ten k. M. hat das V. Armee-Corps bei Liequiß, den áten Iten und sten das VI, Armee-Corps bei Kapsdorf und Do- manze Revue; den “ten und "ten k. M. werden die großen Manóövres ausgeführr. j

Mehrere Bäder und Mineral-Quellen der hiesigen Pro- vinz sind sehr besucht. Reinerz begründet seinen Ruf als sicheres Heilmittel für Brustkranfe immcr vollständiger und mit jedem Jahre sendet das Ausland mehr Leidende dem- selben zu. Mit außerordentlicher Sorgfalt wird Bedacht genommen, die Einrichtungen dieser Anstalt zu vervo!lkom- menen und dén Aufenthalt der Kranken in derselben ange- nehm und erfolgreih zu machen. Auch die Schwefel-Quellen von Landeck haben viel Zuspruch und Altwasser hebt sich un- ter dem jekigen Besißer dieses, seinen alten Ruf doch neben

Neueste Börsen-Nachrichten. 6. August. Oesterr. 52 Metallig. 935.

__Franffurt a. M,, Partial-Obligationen 1222. Brief.

Gedruckt hei Hayn.

In |

den vielen neu aufgenommenen Brunnen behauptenden; Ortes sichtlich empor. ; ¿

Königliche Schauspiele. Sonntag, 10. August. Jm Opernhause.: Oberon, der Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abtheilungen; von C. M. v. Weber. Ballets vom Königl. Ballet Telle. (Lebte Vorstellung der Rezia. durch . Mad. @ vor deren Urlaubsreise.) 27 In Charlottenburg : Welcher. ist der Bräutigam?

Allgemeine

reußische Staats- Ztitung.

*

spiel in 4 Abtheilungen, von Frau v. Weißenthurn., | Posch, vom Großherzoglich Mecklenburgischen Hofthg Streliß : Latigers, und Mad. Fiedler: Käthe, als Gäst Hierauf : Das war ich! Lustspiel in 1 Aufzug, von (Dlle. Thieme vom Großherzoglich Meklenburgisch4 theater zu Streliß : die Base, als Gastrolle.) i

Montag, 11. August. Jm Opernhause: Belisy mantisches Trauerspiel in 5 Abthellungen, von Edu Schenk. (Herr Eßlair : Belisar, als lekte Gastrolle.)

Königsstädtsches Theater.

Sonntag, 19. August. Oberon , König der Elf | mische Zauber-Oper in 3 Akten. tif 4 ( Ss A V x Z E O: gu mea e S4 L i | | ustspiel in 4 Akten, nach ‘dem Jta ienishen de, L I rici, frei bearbeitet von Vogel, Hierauf, zum ( Z eitun g s - N a ch r1 ch ten. 1% n Au 8 Pn D: Rußland. :

¿ 212.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Angefommen: Der Königl. Niederländische Major Adjutant von Omphal, als Courier von Brüssel.

male: Brauseköpfschen, komische Oper in 1 Aft, nad

Französischen des Etienne, vou Louis Angely. Mus On August. Drei Väter auf Einmal, M Dienstag, 12. August. Drei Väter auf Einmal. F f : Â L auf: Die umgeworfenen Wagen, komische Oper in 2] E D ens L ur u K August. Be: Mj: R Kaise Musik von Boyeldieu. : mittelst gnädigsten. escripts vom 25. Juni (7. Juli) den General - Jnspector des Medicinal - Wesens der #4 i e, Geheimen Rath Baronet Wyllie, zur Bezeichnung 6 Wohlwollens für seine vieljährigen und nüblichen e, und für die ausgezeichnete Ordnung im Kriegs-Me- 1: Wesen, besonders aber für die höchst thätige Hülfe, erselbe im gegenwärtigen Kriege den tapfern auf dem „der Ehre verwundeten Kriegern: erwiesen hat, zum

Berliner Börse. Den 9. Augnst 1828.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel; (Preu/s.

TZ/TErief| Gel ; | Ze.| Bru Rue 5 E Grote u x L FELQAE, St.- Schuld -Sch.| 4 | 927 ; 921 {Pomm Psandbr.| ‘4 — E! ittélft eryo Len. Aarote - Ce. s vom. — ie „Uni Pr. Engl. Anl. 18 5 1035 1023 Kur-u. Neum. do.| 4 | —Muli) im Lager. bei- Bazardschiek haben Se. Majestär Pr. Engl. Anl. 22/5 | — [102 [Schlesische do.| 4 | — Mde Auszeichuungen zu verleihen geruhet :- für Tapferkeit: Bo.Ob.incl.Litt.H| 2 gte 20. Pomm. Dom. do.| 5 1064 die Perser e N EID Den L agonice Meguneure, Kurm. Ob. ml C 4 908 | 204 Märk. do. do.| 5 106 RRoien:Statdarten ; den Grenadiét - Regimentern. Chérson E D200) Eee. ide: Ee E 44: MSrusien, dem Carabinier - Regimente Eriban „und der Berlin. Stadi-Ob.| 5 104 | — JRückst. C. d.Km Merie-Compagnie Nr. 1. der Grenadier-Artillerie:Brigade Rang} Ma 4: SPRN dom AUDEA ry: E kaufasus, Metallplatten auf den Tschako's mit der Jn- Elbinger do. | 9 [1014| — [Zins-Sch. d. Kmk.| — | 501 1D, L L [va i j Hd Danz.do. inTh.Z. —| 304 | — } dito d.Nmk.|— | 50: „für Auszeichnung‘/; und dem 42sstten Jäger - Regi- VWVestpr. Pfdb. A.| 4 | 971 | — Fahnen, mit derJnschrift : „„fúr Vertheidigung der Festung dito dito B. 4 | 865 | 957 Holl. vollw. Duc. — | X Msi gegen das Perser: Heer 1826‘/; für Tapferkeit. ge- Grosshz. Pos. do. 4 | 99 | — FFriedrichsd’or . |— | Bie Türken: dem 13ten und 14ten Jäger - Regimente Ostpr. Pfandbrf. | 4 | 977 | — [Discento en, mit der Inschrift: „für die Belagèrung und Ein-

| o” — U P H echsel- und Geld-Cours. (Berlin, den 9. August.)

e der Festung Anapa‘/; dem 17ten Jäger - Regirnente en, mit der Juschrift: „für den Uebergang über die u am 27sten Mai 1828‘, und der 44s]ten Marine-

Preu Brie

ag O R A TAA 20 Bu Don A e Metallplatten auf den Tschako’s mit der Jnschrift : O, ela E E E E V6 D d - . 3 Kj uszeichuung 4e - G i M 3 \ 502 ; Í ; ; Sniareichs Miwalilies L E d Ae Durs N Der Requeten-Meister im Staats-Rath des Königreichs London TLSd. 13 Me [6 2Mn, Hr. Tengoborski, ist zum Russischen General-Consul E R N eh 300 Fr. |2 Mit. s! ¿Fonzlg ernannt wordem M V IeD. Ul O Ke. L 150 FI. |2 Mt, —Mdelsa, 19. Juli. Die Kaiserliche Jacht Utekha ist, Sue A A E 150 Fl. [2 Me. — Minapa fommend , auf hiesiger Nhede vor Anker gegan- gsburg j j ì i | t Jredlau E E R A 100 Thl: |2 Mi. 9 Sie hat die Nachricht gebracht, daß die vom Admiral | Leipzig .… ... F 0 S E: 106d 10% Fh befehligte Flotte und die Brigade, welche unter dem | Frankfurt a. M. VVZ....... 150 E 2 Mt. è 10 ando des General-Adjutanten, Fürsten Mentifkow, die Tele B le rens 100 Rbl, 13 Weh. | % Mng Anapa belagert hat, nah der Westküste des Schwar- Mea N gui 4 C ÎBÍF cte g 100 Bbl. ¡3 VVch. | — Jn der Zeic

eeres abzugehen im Bégriff standen. „ten bis 16ten d. M. sind 4 Fahrzeuge unter Oester- Fs Flagge hier eingelaufen, deren drei von Konstan- el famen.

Auswartige Börsen. Amsterdam, 4 August.

Vesterr. 5pCt. Metallig. 90. Bank - Actien 1300. lo |

100 Fl. 183. Part. Oblig. 371. Buss. Engl. Anl. 857. Bu Deputirten-Kammer. Die Sißung vom 2. Au- Hamb. Certis. 833. wurde um 122 Uhr eröffnet, mußte aber nah Vorle- d : des Protocolls úber eine Stunde lang suspendirt - blei-

da nur sehr wenige Mitglieder der Kammer gegenwär- aren. Die Bânke der reten Seite waren fast ganz auf der Ministerbank bemerkte man die Minister des n, der Finanzen und der Marine. “ Gegen 12 Uhr, etwa die erforderliche Zahl von Députirten anwesend

Frankreich.

Bank-Actien 1287. Geld. Loose zu 100 Fl.

Versammlung, ein Schreiben des Hru. Rallier (Jlle Vilaine), worin dieser älteste Deputirte anzeigte, daß, “seines” vorgerückcen Alters wegen, hlind und caub zu

Redacteul d

Berlin, Montag“den 11tn August.

mochte, verlas der Präsident, zum großen' Bedauern

1828.

werden anfange, mithin der Kammer in der nächsten Sißung von feinem Nußen mehr seyn könne, er es fur Pflicht halte, sein Amt als Deputirter niederzulegen. Hierauf wurden die Be- rathungen über das Einnahme-Budget fortgeseßt und beendigt. Zur Tilgung der conjolidirten Schuld ist namentlich der Neben- Ertrag der Waldungen angewiesen, welcher für das laufende Jahr mit 3,550,000 Franfen und fúr das nächste Jahr mit einer gleichen Summe in Ansaß gebracht wird; — leßteres aus- ‘nahmsweise, da der Ertrag des Holzschlages bisher immer ur erst auf das nächstjährige Budget gebracht wurde. Die Commission verlangte, daß man- die Ertragssumme jener bei- den Jahre auf 500,000 Fr. höher berehne, wobei sie das Has 1825 zur Basis- annahm. Auf die Bemerkung des

inanz-Ministers aber, daß das gedachte Jahr nur als Aus- nahme gelten könne, weil damals wegen der vielen Bautén in Paris weit mehr Holz als gewöhnlih verbraucht. worden sey, und daß man jonah von- dem Jahre 1827 ausgehen müsse, ‘wurde das Amendement der R d I Der Haupt-Ertrag ‘des Holzschlages selbst wird für das lau- fende Jahr mit 23,750,900 Fr. und ausnahmsweise auch [chon für das ‘künftige Jahr mir einer ähnlihen Summe aufgerechnet. Die Commission hatte vorgeschlagen, die erstere Summe auf 26 Millionen zu erhöhen, die zweite aber ganz abzu- seßen. Beide Anträge wurden indessèn verworfen. Ein Gieiches geschah hinsichtlich der Zölle und dèr Salzsteuer welche die Com-

“mijsioi von 152 Mülionen auf etwa 159 Millionen erhöht wissen

„wollce. Eben so wurden die sämmtlichen übrigen höheren Abschäz- zungen der Commission öhne irgend eine Discussion verworfen, und das Einnahme-Budget in der Art, wie es vorgelegt worden war, nämlih zu der Höhe von 986,156,821 Fr. an- genommen. Der folgende Artikel, worin der Finanz-Mini- ster ‘zur Ausgabe Königlicher Bons bis zur Höhe von 150 Millionen ermächtigt wird, wurde ebenfalls ohne Weiterés bewilligt. Noch blieben drei Zusaßs-Artikel. Fn ‘einem der- selben verlangte Hr. Dumeilet, daß die Budgets, wodurch die zur Bestreitung örclicher Ausgaben ‘verwendeten Zusak- Ceñtimen, so wie überhaupt die gewöhnlichen und außerge- wöhnlichen Ausgabe- und Einnahmé-Rechuungen der Depar- tements, alljährlich durh den Druck bekannt gemacht werden. Der Ertrag jener Zusaß-Centimen- ist sehr bedeutend; in ei- nigen Departements beträgt er über eine Million; in den meisten - aber zwischen 5 und 800,000 Fr. Hr. Dumeilet meinte nun, daß es sehr Unrecht sey, daß über eine Summe, welche sih im Jahre 1826 im Ganzen genommen auf 50 Millionen Franken belaufen habe, den Steuerpflichtigen nicht die mindeste Rechnung abgelegt, und daß lektere bloß von den General-Räthen , die aus absesbaren Beamten bestän- den, revidirt werde. Der Minister des Junern gab seine Verwunderung darüber zu erkfeunen, daß ein jo wichtiges Amen- dement, als dàs dés Hrn. Dumeilet, der Kammer vorgelegt werde, bevor es ihm selbst, den es doch am meisten interessire, mit- getheilt worden sey. “ Die Verfaminlung werde leicht fühlen, daßer sich nicht eher darüber aussprechen fônne, als bis er das Gutachten der General - Rätbe darüber eingeholt / habe, von denen, wie er. schon jeßt wisse, Einige für, Audere w i- der die Bekanntmachung ihrer Rechnungen stimmten. A: B. Constant érklärte zuvörderst, wie er mit Bedauern wadr- nehme, daß die von den Deputirten vorgeschlagenen Amen- dements seit einiger Zeit mit einer gewissen Ungunst aufge- nommen würden; und doch hätten die Mitglieder der Kam- mer fein anderes Mittel, als das der Tribune, um den Mi- nistern nübliche Vorschläge zu machen. „Wir dürfen daher,‘ fuhr der Redner fort, „keinen Anstand nehmen, dergleichen Anträge zu machen, da, selbst wenn sie nicht in Erwägung gezogen werden, das Land doch ae: daß wir uusere Pflicht erfüllt haben. Jch halte diese Erklärung für um so nothwendiger, als ih nah dein Gange des jeßigen Ministeriums gewiß weit entferne bin, mich în eine systematische Opposition