1828 / 216 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 15 Aug 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Anzahl Truppen bei sich hatte, und zum Befehlshaber. der Avantgarde bestimmt war, vereinigte. Auf die Nachricht von den Vorfällon ja Serajewo kehats der -Kiaja mit seinen

„In der. Antwort des Stnats auf die Rede des Kaisers, y diesem Glück zu“ dêù Handels - Verträgen gewünscht, wel er mit den Kdnigen von. England und Preußen abgeschlo

Truppen nach Travuik zurück, Mahmud - Pascha aber blieb' in seiner Stellung ‘an der Drina zwischen Wischegrad und Zwornik. Die Verstärkungs-Truppen, welche im verfkösse- nen Frühjahr aus Bosnien nah den Servischen Festungen Belgrad, Schabaß, Uschißa und Sofol geschickt worden wa- ren, haben nach erhaltener Kunde von den Ereignissen bei Serajewo diese Festung in der Absicht verlasse, in ihre Hei- math zurückzukehren. Als sie an der Drina “(welche Ser- vien von Bosnien scheidet) anlangten, ward ihuen der Uéber- gang von Mahmud - Pascha’'s Truppen - verwehrt und: ange- deutet, ‘sich nah ihren Festungen zurü zu begeben. Sie ließen sih jedoch nicht abweisen, und ein Theil derselben fand Gelegenheit, zur Nachtzeit über den Fluß zu seßen, und ein | fleines Lager des Mahmud-:Paschà zu úberfallen, wobei sie sich einiger Kationen bemächtigten, worauf den folgenden Tag beiderseits aus Kanonen und Kleingewehr gefeuert wurde, und abermals éinige hundèrt Todte auf dem Plake blieben ; doch gelang es dem Mahmud - Pascha, die Widerspenstigen úber die Drina zurück zu werfen, wo sie bei“ Abgang der lebten Berichte noch standen.‘ c, E Neuèren Nachrichten svon der Bosnischen Gränze vom

21. Juli zufolge war Abdurahman:Pascha mit ungefähr 1000 dann und 12 Kanonen, zu Tusla ' (zwischen Travnik und Zwornik, näher bei leßterem Orte) angelangt. Ju Ser- vieri war diesen Nachrichten zufolge alles vollkommen ruhig. __ Aus Semlin vom 26. Ju!l. wird (in der Allgem. Zeitung) gemeldet: Jun Servien rüsten sich alle Partheien mit dem größten Eifer; die Turken und die, Eingebornen sehen dem Ausgange. des gegenwärtigen Krieges mit ganz eitgegengeseßten Wünschen entgegen, da die Servier mit Hoffnungen und Fürcht für ihren künftigen Zustand exfüllt sind, während die Türken ebenfalls Aengstlichkeit und Freude zeigen, Die bisher noch geringen. Fortschritte der Russischen - Waffen in dieser Provinz müssen jeue Ungewißheit und Be- sorglichkeit vermehren welche alle Gemüther in Spannung erhält und nachtheilig auf den Verkehr wirkt. Die Türki scheti Besaßutgen in dén Donau - Festungen werdèn unauf-

hörlich- durch kleine Abtheilungen verstärkt. Widdin foll jet |

mit’ mehr denn 15,000 Mann besest seyn, und bei der Stadr noch ein Lager von 24,000 Mann vorbereitet werden, um dás Vordringen déèr Russen úber den Strotn zu hindern. : A0: Mer Jn Súd-Carolina ist (nah den neuesten in London an- gekommenen Nachrichten ) die Erbitterung gègen den neuen oll - Tarif aufs Höchste gestiegen. Man hat daselbst den orschlag - gethan, den Hafen Charleston zu eröffnen und das Landen fremder Güter ohne alle Abgabe zu erlauben. Dies würde eine förmliche Rebellion zu Wege bringen und, nach. der Acußerung eines Americanischen Blattes, nur mit einer Trenuung der Staaten und einem Bürgerkriege enden. Eine Amerikanische Brigg, welche vor der Annahme des Tarifs 5000 Dollars werth war , konnte nach derselben nur um 2800 Dollars verkauft werden. - Derselbe Fall ist bei andern Fahrzeugen eingetreten. „„Und doch, ‘/ bemerkt ein Amerikanisches Blatt, „„sagt man uns, der Tarif schade unserm Handel, unserer Schifffahrt nichts !‘/ Zu Baltimore erregt das große Unternehmen einer Ei-

habe; auch- wird thm für seine heröische Krone Portugal- und. für die mit Buenos-Ayres angeky ten Friedens-Unterhatndlungen gédanft únd thäâtiger Beist zur Fortseßung des Krieges versprochen, werin diéser Sti etwa ungerechte Ansprüche mache sollte. —- Dex Kaiser ( mit dem Britischen Gesandten in Betreff dèr" Portugiesisg Angelegenheiten eine Confetenz gehabt. :

_ Der Kriegs- Schooner El Honor, welcher von Sal nah Patagonien ging, ist von einer dreimastigen Brigg

schon viele von den Piraten ziere und Gemeiné befinden. :

In den Straßen von Buenos-Ayres sind Anschläge bef gemacht worden, wodurch Seeleute unter großen Vorthäl eingeladen werden, in Dienste zu treten. Die MilitairL rationen zu Lande beschränken sich auf unbedéutende müßel und zur See sind von beiden Seitén nur die ten thätig. Handels - Unglück und Gerüchte über den Fi den haben verursacht , - daß die Telegraphen-Linie, wi im Staate von Buenos-Ayres ‘eingerichtet * werden sol bis jckt noch nicht zu Stande gekonimen ist; je) wird die Regierung alles Mögliche thun, um jene “Eini tung in Gang zu bringen. Eine Buenos-Ayrische Zeit ist auf 4 Monate aufgehoben worden, weil sie eine Schi schrift gegen den Kriegsminister aufgenommen hatte. S4 Antonio Ramilez, der Urheber der Schrift, ist“ für | Jahr nah Tandil verbännt. i :

Du B __ Köln, 8. August, Der Rhein ist seit gestern Mora 8 Uhr um 4 Fuß 8 Zoll gewachsen. aaa veigti ‘Nachmittags 4 Uhr), 14 Fuß “8 Zoll Wässerböhe. |

Wasser wächst noch fortwährend um etiva 15 Zoll auf

zu Gefangénen gemächten

¿ é

Stunde.

| Königliche Schauspiele. Donnerstag, 14. August. Jm Opernhause; Die}

zeit des Figaro, Oper in 2 Abthetlungen, mit Tanz; M Gastrolle

von Mozart. - (Herr Fischer: den Grafeu, als Herr. Sedlmayr, - vom Königl.- Hoftheater zu - Hannd! Figaro , als leßte Gastrolle. (Mad. Schulz wird in di Oper, als Gräfin, wieder auftreten.) e

Königsftädtsches Tbénites,

Donnerstag, 14. August. Zum Erstenmale : Die Bri Lustspiel 1n Alexandrinern in '1 Akt von Theodor ner. Hierauf, zum Erstenmale: Die Charade. Lustspil 2 Aften von F. A. v. Kurländer. Zum Beschluß, zum| stenmale wiederholt : Brausekdpfchen. Komische Oper 1

Aft ; Musik von Boyeldieu.

Auswartige Börsen. | _ Amsterdarm, 8. Augnst. Oesterr. S5pCt. Metallig. 905. Bank - Actien 1300. Loos

senbahn von jener Stadt bis nah dem oberen Theile des Ohio großes Aufs\ehn.

Jn Mexico sind (nah Neu - Yorker Blättern bis zum 9. Juli) mehrere Judividuen verhaftet worden, weil sie sich in eine Verschwörung eingelassen hatten, um auf einmal alle Spanier aus der Republik zu vertreiben. St. Domin- guéz ist zum Gesandten beim Groß-Britanischen Hofe ernannt worden und Camacho folgt ihm im Congreß von Tocubaya ; Canedo ist der neue Minister der auswärtigen Angelegen: |

heiten. : D A Ma Londoner Blättern zufo!ge enthalten die neuesten Zeitun- gen aus Rio-Janeiro (bis zum 28. Juni) eben so wenig

100 Fl. 124. Part. Oblig. 371. Russ. Engl. Anl. 86, Rus Hamb. Certif. 837, :

: London, 9. August.

City 12 Vhr. Consols 863. Schatzkammer- Scheine 7 Das Gerücht, dass aut Britische Schiffe zu Porto Beschlag gd SCY, verursachte ein unbedentendes Fallen der Portugiesischen B City 2 Uhr. Consols S867. Portug. 997, 2, Brasil. 623,

h (P He 7: À . é S 4 Columb. 233, 24. Griech, 17, 18. Mexic. 393, 40, Russ. 94h Span. 102, 11. Die mit dem Leverett aus Porto gekommt!

. c . .. . e Briese vom 22 Juli melden, dass Britische Schifse noch zurü gelialten würden.

City 3 Uhr.

Consols 87.

VV ien, 8, August.

Tröstliches Über den Frieden als die früheren Nachrichten.

5pCt. Metall. 932, Bank-Acuen 106.

Neueste Börsen-Nachrichten.

Franffurt a. M., 10. August. Oesterr. 52 Metallig.

zu 100 Fl. 1512, London, 8. August. Consols 87. 4.3. Brasil. 632. Paris, 6. August. 32 Rente 72 Fr. 65 Cent. 58

Gedruckt hei

Ll Span. 102, Griech. 17."

937. Bank-Actien 1289. Partial-Obligationen 1224.

Portug. 532. 54. Rus}. 943. Rente 106 Fr. 55 Cent.

Hayu. Redacteur J

Abdankung j

nommen und nah Monte Video gebracht worden, wo

Allgemeine

rcußishe Staats-Zeitung.

A

; 216.

Berlin,

mtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

cke. Majestät der König haben dem Superintendenten en dot zu Schievelbein den Rothen Adler - Orden

“Klasse zu verleihen geruhet.

) ngefommen: Der Kaiserl. Russische General-Major Brigade-Commandeur Fensch, von Alexisbad.

Zeitungs-Rachrichten. _—_ Ausland.

l E A E i Zt. Petersburg, 5. August. Am Sonnabend den d. A wurde bas, Namensfest Jhrer Kaiserl. Majestät ja Feodorowna wie auch Jhrer Kaiserl. Hoheiten der fúrstinnen Maria Nicolajewna , Maria Michailowna der Großhetzogin von Sachsen-Weimar, Maria Pawo- a, in sämmtlichen Kirchen dieser. Residenz mic Gottes- ten und„Dankgebeten gefeiert: Nachmittags, als der n, der Gen seit einigen Tagen fortgewährt hatte, nach- nd die Witterung still und heiter wurde, belebten Spa- änger die Umgebungen der Hauptstadt, von verschiede- Seiten stiegen Feuerwerke empor und Abends waren die aßen erleuchtet. M upt lerie: Bens 0 Odéssa wird unterm 11. Jul. geschrieben: Ju un- “Hafen sind aus Konstantinopel zwölf Fahrzeuge ange- en, worunter 9 Oesterreichische, ein Englisches , ein dinisches und ein Neapolitanisches. Nur vier von ihnen mit verschiedenen Waaren ‘beladen, die anderen sind mit [ast gekommen; ein einziges dle Englische Brigantine ¿cilla, ist in sechs Tagen gekommen, alle andere in sieben. Man meldet aus Theodosia, daß aus Anapa 1160 Tür- je Gefangene dort angekommen sind, unter denen sich der pn des Pascha mit zwölf Officieren befindet. x Am Mai d.- J. hat sich die Erde bei dem Dorfe Bez- ova im’ Gouvérnement Mosfau gesenkt. Der Cólle- Rath Dr. Hamel begab sich auf Befehl des General- litair- Gouverneurs von Mosfau an Ort und Stelle, dieses Phänomen zu untersuchen, und hat darüber fol- den Bericht abgestattet: Die Oberfläche des Erdbodens die eingesunkene Stelle neigt sich etwas gegen das linfe r des Flusses Tytschky, welches ziemlich hoch ist. Die re Lage des Bodens besteht aus Thon, der auf Sandla- ruht, die sich bei weitem mehr nach dem Flusse neigen ; er dem Sande findet sich wieder Thon. Früher ging eine elle von den Höhen nach dem Flusse zu unter der Erdober- e, die wegen großer Feuchtigkeit zur Bebauung unfähig war. jer seit einigen Jahren war der Boden ausgetrocknet und Landleute hatten begonnen, ihn zu kultiviren Dies veist„, daß die Quelle, welche unter der Oberfläche geflo|- war, sich einen Weg durch den Thon gebahnt hatte, und rch das Sandlager nach dem Flusse gelangte, Den Sand t sich fortführend , hatte sie eine Hôhlung gemacht, und s leichte und {were Thonlager fenfte sih gegen den uß, nah welchem das Sandlager eine schr merkliche Nei- ng hatte. Jet kommt diese Quelle an dem gesunkenen rte dur die entstandenen Löcher an die Oberfläche. Frankrei. aut Paris, 8. August. Der Kaiserlich-Desterreichische Bot- hafter, Graf Appony, ist am 5teu d. M. in Dieppe ange- ngt, und der Staats - Minister, Freiherr von Humboldt,

Freitag den 15ten August.

1828.

In dem Courrier français vom 6. August befand sich ein Aufsaß mir der Ueberschrist: Document über dén Krieg mit Algier. Der gestrige Moniteur erklärt aber die darin enthaltenen Thatsachen und Begebenheiten für \o ganz falsch und unrichtig, daß sie nur von einem eben so \chlecht unterrichteten als unvorsichtigen Correspondenten hät- ten mitgetheilt werden fönnen.

Der Courrier srançais glaubt, daß durch die Ernennung des Hrn. v. Rayneval das wesentliche Prinzip der ministe- riellen Verantwortlichkeit einen gefährlihen Stoß erlitten habe; die Charte wolle nâmlih, daß an der Spike eines je- den Departements ein verantwortlicher Minister-Staats-Se- cretair stehe; da nun diese Verantwortlichkeit niemals sus- pendirt werden könne, so habe man bisher, in dem Falle, wo ein Minister sich von seinem Posten entfernt, sein Porte- feuille einem seiner Collegen übertragen, welcher für die von ihm interimistisch contrasignirten Verordnungen verantwort- lich geworden sey; von diesem Gebrauche sey man diesmal abgewichen; wer würde nun, wenn Hr. v. Rayneval eine dem Juteresse Frankreichs zuwider laufende Verordnung con- trásignirte, dasür verantwortlich seyn? Die Deputirten- Kammer könne nur die Minister-Staats - Secretairé anschul- digen , und sie würde sich sonach an Herrn von Rayneval nicht halten können. „Wenn wir übrigens‘, so schließt das gedachte Blatt, „eine solche Voraussebung als Beispiel an- führen, so sind wir weit entfernt zu glauben, daß dieselbe sich verwirklichen werde; wir lassen vielmehr dem Charakter und den Talenten des Herrn von Rayneval volle Gerechtig- feit widerfahren. Es handelt sich hier nicht von Personen sondern von Prinzipien, und wir glauben, daß diese keßteren in dem vorliegenden Falle verkannt worden sind.‘

Die Beschlagnáhme der Gazette de France vom 5ten und 6ten d. M. giebt dem Journal des Débats zu folgen- den Bemerkungen Anlaß: „Niemand wird uns in dem Ver- dachte haben, daß wir die gewöhnlichen Meinungen des ge- genwärtig auf Ansuchen des Königlichen Procurators in Be- schlag genommenen Journals, noch weniger aber diejenigen theilen, welche heute den besonderen Gegenstand der gericht- lichen Verfolgung von Seiten des öffentlichen Ministeriums ausmachen. Jn der incriminirten Analyse der Sißung von 1828 ist auch nicht ein einziger Paragraph enthalten, der uns nicht eine Absurdität schiene; unter den über die Opera- tionen der Kammer gefällten Urtheilen ist keines, welches unjerer Aùsicht nach,nicht eine offfenbareLüge wärè,|o daß wenn man jenen Aufsas auf seinen wahren und richtigen Sinn zurücksühren wollte, man nichts weiter zu thun haben würde, als von allen darin enthaltenen Ausdrücken das Gegentheil anzuneh- men. Bei alle Dem glauben wir aber nicht, daß ein so cherliches Gewebe von Erdichtungen die Aufmerfksawzkèit der Gerichte verdiene. Unsere Achtung vor der Preßsgutiheit -ist so groß, daß wir sie für unsere Gegner, wie süx “us wün- schen. Es giebt Dinge, denen die Vernunft des Volkes eben so gut und schnell ihr Recht angedeihen läßt, als die Tri- bunále, und jener Vernunft mußte man in dem vorliegenden Falle allejn die Ahndung überlassen , welche das allgemeine Beste erheischen möchte. Der Artikel der Gazette verdiente niche einmal die Ehre einer ernsten Widerlegung. Mit Ra- senden disputirt Niemand; den Wahnwiß bestraft man nicht : man beklagt ihn. Was daher auch der Erfolg der gericht- lichen Untersuchung seyn möge, {o sind wir überzeugt, daß die Behörde besser gethan haben würde, wenn hle feine

dotiz von der Sache genommen hätte. ‘“ Es ist sehr belustigend, wenn man diesem Urtheile das Urtheil der Quotidienne gegenüber hält. „„Wir haben, sagt dieses Blatt, „„den Artikel der Gazette, welcher zu deren Beschlag- nahme Anlaß gegeben hat, gelejen. Gewiß wird unjer Ur- theil ûber dieje Zeitung Niemandem verdächtig scheinen.

Moa Paris fommend , am 3teu d. M. durch Nanci gereist.

Obgleich wir feine von ihren Ansichten über ein? Verwal-

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