1828 / 225 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Es sind ungefähr 2000 Mann, die sich unverzüglich in Lissabon einschiffen sollen, nämmlih das 1ste und 2e Jn- fanterie- Regiment, und 2 Artillerie- Brigaden. Folgende Schiffe sind zu ihrer Aufnahme bestimmt: Dom Juan V. von 74 Kanonen, Principe Dom Pedro von 44, Urania von 22, Princeza Real von 20, Dom Sebastian von 10 und Gloria von 10 Kanonen. Die Transport - Fahrzeuge Galatea und Bestes führen Lebensmittel für 3 Monate mit sich. Sie sind nah Terceira bestimmt.

Die Kriegsbrigg T. Boa Ventura von 10 Kanonen, Lieutenant Braona, segelte am 27sten Juli von Lissabon ab und, wie man sagt, in einer besonderen Angelegenheit , die sich auf die Kriegsschiffe von Madeira bezieht. Diese sind: die Princeza Real von 44 Kanonen, Lealdade von 24, die Brigg Neptune von 16, Tronte de Maio von 10 Kanonen.

Aus den leßten Nachrichten von Lissabon geht hervor, daß 1665 Offiziere und Soldaten, welche Dom Pedro treu geblieben waren, ihr Urtheil von einer dazu niedergeseßten Kriegs-Commission erwarteten. '

Nach Spanien haben sich Theile von 17 Linien-Re- gimentern, von 6 Artillerie- und Cavallerie- und 19 Miliz- und Freiwilligen - Regimentern begeben, so wie eine große Menge Personen von allen Klassen, in allem gegen 10,000

Individuen. Nord-Amerika.

New - Yorker Blätter geben Nachrichten aus Mexico vom 11. Juni und aus Vera-Cruz vom 18ten desselben M. Die Auflôsung des Congresses und die herannahenden Wah- len des Präsidenten und Vice-Präsidenten sowohl, als der Senatoren und Deputirten, die im nächsten September und October statt finden sollen, fangen an, die Aufmerksamkeit des Publicums auf sich zu ziehen, und die dffentlichen Blät- ter sind voll von-Discussionen über die Ansprüche der ver- schiedenen Candidaten. Wahrscheinlich wird Guerrero Prä- sident. Der Energie und Thätigkeit dieses Generals ist die Unterdrückung der leßten Vershwödrung hauptsächlich zuzu- schreiben. Für die Vice-Präsidentschaft haben sich 4 Can- didaten gemeldet. Die. dffentliche Ruhe scheint wieder her- gestellt zu seyn. Die Zahl der vertriebenen Spanier beläuft sich nicht über 3000 Personen und viele von ihnen hatten die Verbannung verdient. :

_ Zu Vera-Cruz is General Guerrero zu allgemeiner Zu- friedenheit zum Gouverneur ernannt worden. Ein Mexi- canisches Congreß-Geseß erklärt alle exilirten Spanier, welche zurückkehren würden, für geächtet.

Das Dandy- Fieber, welches vor furzem so verheerend in Westindien um sich griff, hat auch Charleston erreicht. Ein Charlestoner Blatt entschuldigt das Ausbleiben mehrerer Nachrichten in demselben damit , daß ein großer Theil der Drucker und Gehülfen von jener Krankheit befallen jey.

Süd-Amerika.

Die Elberfelder (Allgemeine) Zeituag enthält folgendes, als eingesandt bezeichnetes Privatschreiben aus Lima vom 11. April, welches über das lebkthin bereits erwähnte Erdbeben weitere Nachricht giebt: „Die in geschäftlicher Hinsicht oh- nehin nicht brillante Lage dieser Stadt ist durch ein am 30. März erfolgtes sehr starkes Erdbeben noch bedeutend ver- \hlimmert, es ist kein Haus in Lima unbeschädigt geblieben, viele sind gönzlich eingestúrzt, und man hat nach offiziel- len Angaben allein in die Stadt 110 Leichen aufgefunden (worunter jedoch kein Europäer ); der Schaden ist kaum zu berechnen, und es wird die Stadt bei der gänzlichen Armuth der Hauseigenthümer wohl lange Jahre baufällig bleiben. Man ist jeßt beschäftigt, die am meisten beschädigten Häuser elnzureißen, und wird es Jhnen einen Begriff von deren

es wird jedoch jeßt versichert, daß das Erdbeben daselb feinen Schaden angerichtet habe. Unsere Waaren-Vor-, the (Rheinisch-Westindische-Compagnie) haben, mit Aus, nahme einiger wenigen Spiegel, nicht gelitten , der nachthej; lige Einfluß auf das Geschäft dauert indessen fort, und «s herrscht eine außergewöhnliche Stille im Handel.‘

__— Londoner Blätter ‘melden aus Buenos - Ayres. Einem Argentinischen Capitain, Coe, gelang es, dur jeine Geéistesgegenwart aus der Citadelle von Monte - Videc zu entfommen. “Der ersten Schildwache, die ihn aufhalten wollte, rief er zu: „„Weißt Du, wer ih bin? Wie darf Du einen Kaiserlichen Officier anhalten ?‘/ Die überrascht; Wache präsentirte eilig das Gewehr. So fam der Capitain ohne weiteres Hinderniß auch den beiden andern Schild; wachen vorbei, und schiffte sich nach Buenos-Ayres ein , n er auch glücklich anfam. Eine Viertelstunde nach seiner Ent; weichung war die ganze Stadt in Allarm, und Sir Sidney Smith konnte nach seiner Flucht aus dem Pariser Gefäng: niß nicht mit mehr Freude und Theilnahme in Englan) empfangen worden seyn, als Capitain Coe von den Bewoh nern von Buenos-Ayres.

FInland.

Berlin. Um das Privat - Eigenthum - gegen Wilt schäden zu sichern, und den darüber von Zeit zu Zeit einge “gangenen gerechten Beschwerden zu begegnen, haben de Königs Majestät in einer unterm 16. Februar d. J. q die Minister des Jnnern und der Finanzen erlassenen Cy binetsordre Allergnädigst festgeseßt, daß den Commungal und Privat-Jagdberechtigten der hohen und mittlern Jag) gestattet seyn soll, ohne Rücksicht auf die in den For

Ordnungen gebotene Schonzeit das Schwarzwild wegsci& ßen zu lassen. :

Was die Domainen -Forsten anlangt, so ist schon fri her von dem Finanz-Ministerium die Verfügung getrof worden, daß das Schwarzwild zu jeder Jahreszeit geschossu werden soll.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 23, August. Jm Schauspielhause: D Niebelungen-Hort, Tragödie in 5 Abtheilungen, mit einan Vorspiele von E. Raupach.

A

Königsstädtsches Theater. __ Sonnabend, 23, August. jophische Bediente, Lustspiel in 1 Aft von F. A. v. Ku länder. Hierauf: Die Heirath durch die Güter-Lotterie. Zun Beschluß : Brauseköpfchen.

Berliner Börse, Den 22. August 1828. |

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufss. Cour) [Z/. Brie}. Geld.

|Zf:| Brief Geld.

baufälligem Zustande geben , daß, um Unglück zu verhüten, bis jeßt noch - fein Wagen in der Stadt fahren darf. Bis zum 19. d. fühlte man noch täglich 2 bis 3 Erdstôße, sie wurden jedoch immer s{chwächer, und haben nun ganz aufgehört, und jede Gefahr ist vorüber.

„Von Truailla befürchtete man noch s{chlimme Nachrich- ten zu hôren, weil jene Stadt bereits am 17. März durch einen 16 Stunden lang anhaltenden Plaßbregen (eine an die-

ser Küste unerhörte Begebenheit) bedeutend gelitten hatte ;

+— Ommen t —:

Gedruckt bei Hayn.

St.- Schuld -Sch.| 4 | 937 } 9211[Pomm. Pfandbr.| 4 | 1047 Pr. Engl. Anl. 18| 5 [1035 {103 IKur-u. Neum. do.| 4 | [1042 Pr. Engl. Anl. 22/5 | [10254 [Schlesische do.| 4 | 1051 Bo.Ob.incl.Litt. Hj 2 | 99 Pomm. Dom: do.| 5 | [1062 Kurm. Ob.m.1.C.| 4 | 915 | 915 Märk. do. do. 5 | -106! Neum.Int.Sch.do.| 4 | 917 fOstpr. do. do.| 5 1106 1057 Berlin. Stadt-Ob.| 5 [104 —. jRückst. C. d.Kmk| | 502 | 49 Königsbg. do. | d | 912 | J] do. do. d.Nmk.j | 504 | 497 Elbinger do. | 5 [101% | 101 [Zins-Sch. d. Kmk.| | 515 | 502 Danz. do. inTh.Z|—| 32 | f dio d.Nmk|—| 515 | 507 VVestpr. Pfdb. A.| 4 | 97 j

dito dito B.| 4 | 955 | [Holl vollw. Duc.| | 192 | Grosshz. Pos. do.| 4 1.997 | fFriedrichsd’or . | 132 | 133 Ostpr. Pfandbrf. | 4 | 967 } [Disconto . —| -— |

Berichtigung. Jn mehreren Exemplaren des gestrigen Blattes dieset Zeitung, unter Rußland, ist zu seßen: „St. Petersburg, 12. August“ ¿Juli?

Redacteur Fo h1-

Zum Erstenmale: Der phil ;

A L{.9.4 0 £ in. é

reußishe Staats-Zeitung.

¿ 22.

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. fommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime v tre des Jnnern und der Polizei, von S ch u ck- aus Schlesien.

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ereist: Der Großherzoglich Sachsen - Weimarsche E l Majar und Ober-Stallmeister, von Seebach, Weimär.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich. Paris, 16. August. Die Herzogin von Berry befand nah. den leßten Nachrichten noch in Saint-Sauveur, wo glich des Morgens um 7 Uhr badete, und, insofern die erung es erlaubte, kleine Ausflúge zu Fuße oder zu de in die Umgegend machte. Man glaubte, daß I: , Sich gegen die Mitte d. M. nach Bagndères: begeben ven, Vor dem 10. September dürfte die Prinzessin in Toulouse eintreffen; * ihr zu Ehren wird in diejer dt eine Garde errichtet; man versichert , daß die jun- oute, welche dieselbe bilden, das Costüm . aus den a Heinrichs [V. und Franz 1. wählen werden. i „Vir können versichern“, sagt die heutige Gazette b ce, „daß Alles, was vorgestern in dem Constitutionne dem Courrier francais über eine lange und lebhafte Dis- on berichtet worden ist, welche angeblich zwischen Hru. Rayneval, dem Englischen Botschaster und dem Oester- ischen Geschäftsträger in Betress der Expedition! | nach rea statt gefunden haben soll, nicht den mindesten Grund Eben so haben wir die Gewißheit, daß diese Nachricht von einigen Spekulanten fabricirt werden konnte, um rch auf die öffentlichen Fonds einzuwirken. Es ist mög- und wir sind sogar überzeugt davon, daß, als il ) und Oesterreich den bevorstehenden Abgang der Expe- n erfuhren, sie über den Geist, welcher dieselbe n, so wie über den politischen Zweck, der späterhin eine ge davon seyn möchte, einige Besorgnisse a ae Wirt läßt sich mit Grund annehmen, daß in diejer Beziehung s{hlü}e verlangt worden sind; aber es ist nicht wahr, die Repräsentanten dieser beiden Mächte den ihnen M essenen Schritt (Frankreich zu bewegen , daß es die Ex- ition aufgebe) gethan haben, noch daß irgend eine Dis- sion stattgefunden hat. Alles zeigt vielmehr an, du hen dem Pariser, dem Londoner und dem Wiener Ca- ette fortwährend die freundschasclichsten und friedfertigsten innungen herrschen.“ E N Y Briefs aus Marseille behaupten, daß die Expedition bis 1 15ten d. M. unmöglich segelfertig seyn könne, und daß die Abfahrt derselben vor dem 30sten kaum erwarten lasse. Aus Freiburg in der Schweiz schreibt man, daß die hl der, den dortigen Jesuiten angetragenen Zöglinge so sey, daß die Väter fich genöthigt gesehen, obgleich ihre

stalt 1200 Schüler fassen fann, eine zweite in Sion

itten, im Kanton Wallis) zu errichten. Unter den Fran- en, die fürzlih in Freiburg eingetroffen sind, befindet sich ch der junge Herzog von Caylus, Sohn und Erbe des airs dieses Namens. :

Aus Chambery meldet man unterm Lten d. M. : Der roßherzog von Toskana is am verflossenen Dienstag (ben n) hier eingetroffen. Der König von Sardinien hatte n den Kammerjunker, Marquis v. Costa, entgegengeschickt,

Berlin, Sonntag den 2M4fen August.

vom Throne stoßen könnten.

1828.

der den Großherzog am Fuße des kleinen St. Bernhards traf, bis wohin der Prinz von Carignan Se. Kaiserliche Hoheit von einem seiner Stallmeister , dem Grafen Panta- leon von Costa hatte begleiten lassen. Der Großherzog ist heute mit seiner Schwester, der Erzherzogin Louise, nah JZra- lien abgereist.

Großbritanien und JFrland.

London, 16. August. Die Times enthält einen langen Commentar úber einen Artikel des Journal des Débats, in wel- chem leßteres auf die Schwäche des jeßigen Englischen Mis nisteriums im Vergleich mit der Zeit Cannings aufmerksam macht. „¿Was die Vergleichung anbetrifft, sagt die Times, welche das Journal des Débats zwischen“ den Jahren 1827 und 1828 anstellt, so föônnen wir demselben weder im Allge- meinen beistimmen, noch die Richtigkeit aller seiner Anklagen gegen das gegenwärtige Englische Cabinet einräumen. Es ist allerdings wahr, daß man die Schlacht von Navarin ver- dammt, Codrington entlassen, Portugal geräumt, einen Usur- pator auf den Thron geseßt, eine Constitution umgestoßen und eine Blokade von Seeräubern anerkennt hat; und wir glauben, daß mit allen jenen Dingen der Gegner der Briti- schen Regierung zufrieden seyn könnte: aber wenn er die- selbe beschuldigt, Miguel von Wien zurückgerufen zu haben, so folite er bedenfen, daß auch das vorige Ministerium an dieser unglücklichen Maaßregel Theil- hatte, und daß das jebige nur einen von Andern beschlossenen Schritt nicht ver- hinderte.“ An einer andern Stelle bemerkt das angeführte Blatt: „„dex Grund, auf welchem der Französi{che Commen- tator seinen Tadel unseres Cabinets stüßt is der,“ daß die auswärtige Verwaltung des Herzogs von Wellington in so weit verwerslih sey, als leßterer von dem durch Hrn. Can- ning vorgeschriebenen Wege abgewichen. Ohne gegen die Königlichen. Minister feindlich gesinnt zu seyn, müssen wir unser Bedauern darúber zu erkennen geben, daß dieselben zu viele offenbare Beweise einer solchen politischen Tendenz ab- gelegt haben, welche der liberale Theil Europa's mit Tadel und Verachtung. zu betrachten bereit ist.‘

Das Journal des Debats, äußert die Morning - Chro- nicle, enthält einen sehr ausführlichen Artifel über die Po- litif, welche unsere Regierung seit einiger Zeit befolgt hat. Es bemüht sich zu zeigen, daß England sich- hätte tiefer in die Angelegenheiten Europa's einlassen solien, um seinen Ein- fluß. zu bewahren; und mit einer herausfordernden Genauig- feit führt es eine große Anzahl von eingebildeten Kränkungen und Beleidigungen an, welche wir in Portugal erlitten haben sollen. Der Schluß, welchen der Verfasser daraus zieht, ist, daß der jeßige Zustand der Unthätigkeit nicht mehr lange dauern föônne. Sollte es nöthig werden, daß wir das Schwert ziehen, so würden unserer Regierung troß unserer Finanz - Verlegenheit dennoch große Hülfsquellen zu Gebote stehen. Auch is vielleicht England von allen großen Natio- nen Europa’s die einzige, welche Krieg ühren kann , ohne ihre Unabhängigkeit aufs Spiel zu seßen. - Aber eben weil wir für den Norhfall ungeheure Hülfsquellen haben und weil unsere Sicherheit von Außen nie gefährdet werden fann, sind wir um so mehr berufen, nur daun zu Feindseligfeiten zu schreiten, wenn ein so ernster Schritt zur Beschüßung unserer Bürger und zur Rettung unserer Ehre unerläßlich ist. Keine Regierung kann heutiges Tages, wo die Mittel der Nationen allgemein bekannt sind, füglich vorausseben, daß England’s Widerwille, zu den Waffen zu greifen, aus dem Bewußtseyn seiner Unfähigkeit zur Kriegführung her- vorgehe. Es ist unbestreitbar, daß wir, wenn wir sonst woll- ten, Schiffe und Truppen nach Portugal senden und Dom Miguel bedeutenden Schaden zufügen, wo nicht gar ihn Aber weil die Portugiesen faul und von Priestern gelenft sind, und weil Dom Miguel fein Necht auf den. Thron. hat, sind wir deshalb aus irgend