1828 / 226 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ter den Be! (ien des General-Adjutanten Fürsten Menzifow das vor Varna stehende Corps verstärken soll, am 21. Juli (2. August) frúh das Lager. Von Varna werden Se. Majèéstät einige Táge nach Odessa gehen, um dort die Reserven der

activen Armee zu besichtigen. i Vom 27. Juli (8. August.)

Am 21. verließ der General-Adjutant Fürst Menzikow, welcher den Befehl der gegen die Festung Varna bestimm- ten Truppen - Abtheilung Übernommen hat, die früher vom General - Lieutenant Ouschakow gefaßte Position bei dem Dorfe Dervent, und nahm an demselben Tage, nachdem er dèn- Feind von den Anhdhen vor der Festung und nord- westlich von den Mauern derselben vertrieben hatte, eine starke hdcchsst- vortheilhafte Stellung ein. An diesem Tage verlor der Feind eine Fahne und viele Mannschaft an Tod- ten und Verwundeten; unter den Todten ist der Anführer der feindlichen Reiterei. Der Rückzug der Türken geschah so eilig, dáß sie ihr ganzes Gepäck, ihre Lebensmittel und selbst das Zelt ihres Haupt - Anführers auf dem Plate lie- ßen. Wir hatten unsererseits nur 1 Todten und 7 Ver- wundete.

Dieses Gefecht hat uns die Communication mit der Ftotte des Admiral Greigh eröffnet, die vor Varna ange- kommen ist und aus 8 Linienschiffen, 5 Fregatten und eini- gen fleineren Fahrzeugen besteht. Die. 3te Brigade der 7ten Jnfanterie-Division, welche am Bord der Flotte von Anapa gekommen, ist bereits an’s Land gestiegen und hat ihre Vereinigung mit den Úbrigen Truppen der Abtheilung des General-Adjutanten Fürsten Menzikow bewerkstelligt.

Am'24. Juli (5. Aug.) sind Se. Maj. der Kaiser in dem von diesen Truppen bezogenen Lager: mit der von der Haupt- Armee gesendeten Verstärkung angelangt ; leßtere besteht aus dem 19ten Jäger-Regiment, aus dem Regiment der reiten- den- Jäger von Seversf und 12 Stück Geschüß der Don- schen Kosaken. Se. Maj. der Kaiser recognoscirten unsere

Stellung und die Festung von: dem zum Angriffe bestimmten Punfte aus, begaben Sich sodann an Bord. der Flotte, und bestiegen, nahdem. Sie dem Admiral Greigh und dem Gene- ral«Adjutanten, Fürsten Menzifkow, HöchstJFhre Fnstructio- nen: für die Belagerung von Varna ertheilt hatten, die Fre- gatte Flora, welche noch denselben Abend die Anker lichtete. Nach einer glücklichen Ueberfahrt von drei Tägen sind Se.

Kaiserl. Maj. am 27. Juli (8. Aug.) Nachmittags gegen 2 Uhr in Odessa angekommen.

Zur Vervollständigung der leßthin (in Nr. 219 dieser Zeitung) bereits gegebenen Nachrichten theilen wir ferner aus dem vorgenannten Blatte Nachstehendes mit:

Im Lager vor Schumla, den 15. (27 ) Juli 1828.

Nach dem glücklichen Erfolge unserer Unternehmungen vom 8. (20.) befahl der Kaiser. dem 3ten Corps die so eben dei Túrken abgenommene Stellung zu befestigen. Diese Arbeiten wurden mit ausgezeichneter Schnelligkeit bereits in der Nacht vom 8. auf den 9. (20. und 21.) vollendet. Arn’ 9. (21.) näherten sich unsere beiden Flugel Schumla, ohne Widerstand zu finden. Am 10., 11., 12., 13. und 14. (22, bis 26.) haben wir unsere, die immer engere Ein- schließung des Feindes bezweckenden Bewegungen fortgesebt. Jede Nacht errichten wir neue Redouten in der Nähe von Schumla und. rücken auf allen Seiten dem. Türkischen La- ger immer näher. Bis jeßt sind wir in dieser Ar- L Ee durh Angriffe noch Demonstrationen gehindert worden.

Gestern fam von Braiïlow eine Compagnie Belage- rungsgeschüß an, und eine Batterie Congrevischer Raketen.

Hussein: Pascha hält Schumla -mit 40 bis 50,000 Mann beseßt; was aber die Stärke seiner Stellung vergrößert, ist der Umstand, daß- seine Retranchements sich diesmal auf allen den Höhen befinden, die früher, als außer dem Bezirk der Stadt liegend, leßtere volllommen dominirten.

“Admiral Greigh is mir seiner ganzen Flotte in Man- galia angekommen, nahdem ein Windstoß seine Transport- fahrzeuge zerstreut, und ihn genöthigt hatte, langsamer zu segeln, um sich wieder mit ihnen zu vereinigen. Beim

Abgang seines Couriers war er im Begriff, nah Varna-

untér Segel zu gehen. -

Seit dem 92ten ist Silistria vom General der Jnfan- terie, Roth, umzingelt. Der bei dieser Gelegenheit vom Feinde geleistete Widerstand, brachte ihm nur empfindlichen Verlust zu Wege, und die bis in ihre Festungswerke zurück- gedrängten Türken , verloren schon gleich am ersten Tage den größten Theil der Weinberge, die Silistria umringen, und die ihnen sonst gewöhnlich zum Aufenthalte dienten.

Pen,

Die Nordische Biene enthält folgende Auszüge dem Schreiben eines Russischen Offiziers, d. d. Anapa 1. Juli 1828. , ;

Wie bekannt, gehörte Anapa zu dén wichti Festungen der Türken. Sie wurde im-Jahre 1791 von Grafen _Gudowitsch mit 30tausend Mann belagert, und lich, mit Verlust von 12tausend Mann, dur Styry nommen. Der Vice-Admiral Pustoschkin , im Jahre war glücklicher , denn bei Annäherung der Russischen F, entfernte sich die aus 300 Mann bestehende Besay Diesé Sorglosigkeit der Türkischen Regierung ließ uns bei dem diesjährigen Feldzuge auf geringen Widerstand nen. Zum Unglück hielten widrige Winde und Win unsere Flotte auf dem Wege aus Sebastapol bis 4 vom 21.. April bis zum 2. Mai (3. bis 15. Mai) Während dessen hatten die Türken Zeit, die Festung mit ten, Proviant ‘und Kriegsmunition zu versorgen, die s zehn Schiffen zuführten;, welche wir auch unter den My der Festung antrafen. Außerdem nahmen unsere Ky vier Fahrzeuge mit einer Besaßung von Eintausend N; die zur Verstärkung der Garnison von Anapa bestimmt Eines der Fahrzeuge führte einen Firman des Ÿ schen Sultans bei sih, mit der Anzeige für den Pas Anapa, daß der Sultan Befehl ertheilt habe, noch zehil send Mann zur Verstärkung der dortigen Garnison ay tigen. Merkwürdig genug vennt der Sultan Anayj Schlússel der Asiatischen Ufer des Schwarzen My

Am 2. Mai warf unsexe Flotte die Ankèr-vor Der Admiral Greigh, als Befehlshaber der Expedition, derte den Pascha zur Uebergabe der Festung auf, ind ihm vortheilhafte Bedingungen vorschlug und ihm zj unnüßen Widerstand und Blutvergießen zu vermeiden, | Pascha nahm unsere Abgeordneten höflich“ auf, und at tete ihnen mit Festigkeit: „„Jhr verlangt . von mir Un lihes. Euer Befehlshaber erfüllt den Befehl seine( sers; ih fann den meinigen niht verrathen. Das entscheide, wer Herr von Anapa seyn soll.‘ -ÿŸ ganze Detaschement der Landtruppen der Blokade aus 6tausend Mann. Eine gleiche Anzahl verthei Mauern des Plakes, die Haufen der Bergbewohner u halb denselben nicht mitgerechnet. Ohne Beistand der ß welche die Landtruppen mit allen Bedürfnissen versah! der Zweck der Expedition nie erreicht worden ; allein seits fonnte die Flotte, der Untiefen wegen, sich denl nicht genug nähern, um. der Festung Schaden zuzu Indessen waren unusere Seeleute keine müßigen Zus bei den Operationen der Landtruppen, sondern theilta ihnen einmüthig, am Ufer, alle Beschwerden und Gel

Die Befestigungen von Anapa liegen auf einer ( spibe, die sich von Súdost nah Nordwest 1n?s Meer et Die eine Seite derselben ist nah dem Felde gewendtt, sich bis. zur Sohle der Kaukasus: Gebirge erstreckt, n sich hier an. das Meer lehnen und von denen ein fleinUl längs dem Ufer, an Anapa vorbei, nach dem Bugas in! ger Entfernung vom Meere hinausläuft, das von allen| gen“ Seiten die Festung umgiebt, und in welches sich | 400- Faden von derselben nördlich, das Flüßchen Bugu gießt. Rechts von diesem, hart am Fuße des Gebirges,| ein Morast und bildet einen Landstrich, der von dreien ten, durch das Meer, das Flüßchen und den Morast gl ist. Diesen Ort reinigten wir bald von den Túrken| Bergbewohnern und schlugen dort unser Lager auf, il wir uns, durch. einen Erdwall, den Rücken geget| Anfálle der Bergbewohner sicherten. Nachdem der f Menzikow , so fúr die Vertheidigung des Lagers | die ununterbrochene Communication mit der Flotte| sorgt hatte, schritt er zur Blokade und ließ schnell den Bugur zwei Brücken schlagen und von der nächst genen derselben eine Transchee ‘nah dem Meere fúh Unterdessen wurden Detaschements zur Umgehung | Festung abgefertigt, um die Verbindung zwischen den ŸY Bewohnern und der Garnison zu erschweren. * Die Til suchten dieses Vorhaben durch Ausfälle zu verhindern, l dem sie aber wiederholentlich, ane 18ten und 2#sten Mal schlagen worden waren, begnügten sie sich endlich damit, | in die Festung einzuschließen. Auch die Berg - Bewoh! durch den Muth unserer Krieger und den Unternehmu! geist unserer Befehlshaber erschrect,. begannen ihre Vel genheit zu zähmen. Diese Erschütterung der feindlichen | müther machte es uns. möglich, die Festung ganz mit j douten zu umzingeln, die unter sich vermittelst Paral zusammen hingen. Erstaunenswerth bleibt es auf jeden d daß dieses mit einer so geringen Anzahl Truppen aus]

ten, die: sieben Werst einnahm, gerechnet von-dem Lan--

jsplale, wo das Lager und die Flotte -ihren- Berüh- e-Punfe hatten, bis zu der leßten Redoute jenseits der ‘a Graf Gudowitsch hatte: den Plaß von der Feld- attafirt, wo die Mauer minder hoch, und der Graben so tief ist, als weiterhin. Auch jet soll man diese Façe die ersteiglichste angesehen haben , Fürst Menzikow aber Meinung gewesen seyn, daß der Winkel welchen jene Façe ver Seeseite gegen Norden bildet, wiewohl mit vieler Sorg- befestigt - dennoch zum Angriff geeigneter wäre, indem Belagerer - ) vciden Ecken-Bastionen, sich der Festung näherten, durch Bastionen selbst gegen das Feuer der übrigen ge]chirmt würden. Der Erfolg rechtfertigte diese Ansicht. Die ontir-Batterie, die etwas über zweihundert Faden vom ngs-Graben aufgeführt wurde und sich dem Feuer von feindlichen Bastionen ausseßte , richtete fast alle ihre isse auf die beiden Ecf-Bastionen. Diese wurden bald Schweigen gebracht, worauf man, etwa 100 Faden vom hen eine Bresch - Batterie errichtete , die am 6. (18. ) j ihr Feuer- gegen die Courtine erössnete, die zwischen heiden zertrümmerten Bastionen lag. Der Feind fonnte erstórende Wirkung. jener Batterie nur ansehen, aber hindern, da ihm zur Beschießung ihrer Embrasuren, noch zwei Bastionen zu Gebote standen. Von dieser ch¿Batterie würde eine Transchee nach der zerschossenen tine angelegt, und in Kurzem waren - unsere Arbeiter ; außerhalb der Schußrichtung der feindlichen Kanonen. auch das Gewehrfeuer der Vertheidiger von ihnen ab- fein, bediente sich der Fürst Menzikow eines neueu els, - Es wurden nämlich, umwveit der Festung, in Ver- gen, die früher den Türken zu ihren Contre-Approschen t hatten, Mörser aufgepflanzt und aus selbigen unauf- h fleine Steine auf die- Belagerten ge¡chossen, wodurch rhindert waren, ruhig auf unsere Arbeitsleute zu zielen. Am 9. (24. ) Juni erreichte die Trauschee den Kamm Glacis, und die Bresche in der Mauer war schon \o , daß, - bei Einnahme der Festung, die Kosaken bequem reiten Fonnten. Am 10ten (22en) zog der Admiral gh die, Flagge auf dem Schiffe Paris auf und sendete Parlamentair in die Festung. Hierauf hatten die en. nur gewartet. Die Unterhandlungen währten bis 4Uen (2ísten); doch keine der unpassenden Forderungen eindes fand - auch nur das ‘mindeste Gehör, und die zison ergab sich friegsgefangen.- Um Mitrtagszeit mar- en unsere Truppen durch die Bresche in die Festung, die Flagge des Chefs vom Marinestabe. wurde auf der Bastionen nach der Seeseite, aufgezogen, um der e das Zeicheu zu geben, daß Anapa sich dem Russischen er unterworfen habe. Die Flotte begrüßte die Flagge hefs vom Marinestabe , die seit ihrer Stiftung zum 1 Male wehete, und die Festung erwiederte den Gruß Flotte mit einer gleihen Salve. Ju der Festung befan- sich 4000 Mann Besaßung, 85 Kanonen „- 2000. Pud er, 25,000 Patronen, 3000 Flinten und eine Menge rer Waffen. Die Stadt bietet den Anblick eines Rui- \aufens dar, der die Spuren unserer Bomben und Brand- (n hin und wieder an sich trägt. ; s Unter den Gefangenen zieht besonders, der Tscherkeß her-Bey die Aufmerksamkeit auf sich. Als Knabe in sische Gefangenschaft gerathen, lernte er eine Zeitlang Lyceum zu Odessa; allein der Europäischen Lebensakr überdrúßig, floh er in seine Gebirge zuru. Der ill brachte ihn später nach Konstantinopel, wo er ín die iste des Sultans trat. Seine natürlichen Anlagen und e Bildung, die er sich in Rußland angeeignet hatte, zeichne- hn bald in den Augen der Türkischen Regierung aus. Sie nten sich seiner zum Agenten, nicht nur unter den Bergvöl- „sondern sogar in Aegypten und Algier. Hier in Anapa war ie Seele des Ganzen und der erste Rath des Pajcha, eines ürdigen, aber gebrechlichen Greises. Der Kaiser hat dem cha erlaubt’ nah Anatolien zurückzukehren, allein Sepher-

h wird, wie es heißt, in das Hauptquartier abgesertigt

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St. Petersburg, 16. August. Am Sonntag, den d. M., hatte Hr. von Campuzano, Attaché der Spa- en Gefandtschaft , die Ehre, Jhrer Majestät der Kaije- 0 Ihrer Sommerresidenz zu Pawlowsfy vorgestellt zu en.

Am 28. Juli’ (9. August) feierte die Bibelgesellschaft zu sa (Finnland ) ihre zehnte feierliche Zusammenkunft in Stadt-Kirche. Aus dem Jahresbericht ging hervor, daß Gesellschaft seit ihrer Scistung 3037 Bibeln und 2502

sobald sie nah Demontirung der Kanonen

Neue Testamente in der Finnishen und Schwedischen Spra- che, theils veräußert, theils verscheunft hat.

Von Astrachan wird unterm 29. Mai gemeldet: Der starke im vorigen Winter gefallene Schnee veranlaßte im Frühjahr das Austreten aller Flússe, die bei uns eine be- deutende Uebershwemmuüng zur Folge hatte, welche noch durch. einen heftigen Südostwind vergrößert ward, der die Fluthen_ des Meeres in die Wolga jagte. Noch nie trat diejer Strom so sehr aus als dieses Jahr, denn vom 6ten April bis zum 23. Mai hielt sih. das Wasser auf 13 Fuß 2 Zoll über seinen gewöhnlichen Stand. Durch gehörige BVorsichtsmaaßregeln ward indessen allem Unglück vorgebeugr, jo daß diese Erscheinung von keinen nachtheiligen Folgen begleitet worden ist. 170 auf der Ebene belegene Häuser wurden zwar in der Nacht vom 20. d. M. übershwemmt ; ihre Bewohner hatten aber Zeit genug gehabt sie zu ver- lassen, und ihre Habseligkeiten zu retten.

Ödessa, 2. August. Jhre Majestät die Kaiserin feßen den- Gebrauch der Seebäder auf dem. Landhause des Herrn n fort, und erfreuen Sich des erwünschtesten Wohl- eyns.

Vom 16ten bis 25sten v. M. war das Examen im ade- ligen Fräuleinstifte hieselbst, in der Religion, Arithmetik, Ge- schichte, Geograpl,ie, der Russischen, Jralienischen und Fran- zösischen Sprache. Die Zöglinge úberraschten durch ihre Fort- [schritte alle Anwesenden. Dieses Justitut wurde im Jahre 1806 durcp Hrn. Volsey gegründet, anfangs als Privat- Ansialt, in der Folge nahm der Herzog Richelieu dasselbe un- ter seinen Schub ; allein erst 1821 wurden, auf Fürbitte des Hrn. Grafen v. Langeron, einige Eleven durch Allerhöchsten Befehl, auf Kosten der Krone, dort abgegeben, deren An- zahl. im Jahre 1824 sih vergrößerte. Zule6t verliehen Se. Kaiserl. Majestät eine beträchtlihe Summe dazu und eine neue Organisation brachte die Anstalt schnell zum Flor. Ge- genwärtig ruhr die Verwaltung derselben in den Händen einer Commission unter der Ober-Aufsicht des Hrn. General- Gouverneurs. i

Odessa, 6. August. Das heutige Journal meldet: Das Dampfschiff Odessa war am ten d. M. ‘zum ersten Male von hier nach der Krimm abgegangen; es hatte viele Passagiere, worunter sich der General-Lieutenant -Witt be- fand, und außerdem eine Menge von Effecten und Waaren am Bordz es war jedoch kaum aus -dem Hafen ausgelaufen, als die Maschine schwächer zu wirken anfing, und dann plö6lich: stille stand, so daß man nit weiter fahren konnte, und - das Schiff mit Segeln in den Hafen zurückkehren mußte. Jrgend eine Störung in einer der Röhren, die zum Luftzuge dienen, scheint die Ursache dieses Unfalls gewesen zu seyn. Man ist gegenwärtig damit beschäftigt, einen Theil der Maschinerie auseinander zu legen, um der Ursache des Uebels auf den Grund zu kommen, und die erforderlichen Reparaturen, so schnell als möglich, zu bewerkstelligen. Wir hoffen, daß dieses nükliche Unternehmen in drei bis vier Tagen wieder im Gange seyn wird. '

Tiflis, 25. Juni. Heute empfing der Kriegs-Gouver- neur von Tiflis, General- Adjutant Sipägin mit einem Schreiben des Hrn. Ministers des Kaiserlichen Hofes, die von J J M.M. den Kaiserinnen Hôchsteigenhändig gestick- ten, kostbaren Bekleidungen für den Altar, den Opfertisch und drei ausgezeichnet schöne Baldachine der neu erbauten Kirche in Erivan, die auch unverzüglih an den dorti- gen stellvertretenden Befehlshaber der Provinz, Herrn General-Major Fürsten Tschawtschavadze abgehen, als ein unschäßbares Pfand der Gewogenheit J. 3. M.M. für jene Gegend, deren Wohlstand unter dem Schuße des Kaisers von Rußland emporblüht. M O :

Tiflis, 7. Juli. Das Geburtsfest Sr. Kaiserl. Maj. wurde in Tiflis auf das Feierlihste begangen. Abends zu- vor war die Nachricht von der Einnahme von Anapa hier eingegangen, die so wichtig für die Ruhe Kaukasiens ist, da dort bisher die Bergräuber sich Pulver und Waffen holten und ihren. Menschenhandel trieben.

An eben diesem Tage geschah die Eröffnung der Schule für die Geißeln, welche die asiatischen Völkerschaften als Unterpfand ihres guten Benehmens stellen. Diese Geißeln werden in Zukunft aus der heranwachjenden Jugend ge- wählt. Bei ihrer Rückkehr in den Schooß ihrer Familien bringen sie alsdann das Beispiel einer milden Gesittung mit, und die kommenden Geschlechter werden die Früchte der wohlthätigen Vorsorge der Regierung erkennen. Dieje Cin- richtung besteht unter der eigenen Aufsicht des «Muschtaid- Aga - Mir - Feti, Obervorstehers der Sekte All's, der zum Haupte der Bekenner Mahomets in Rußland, Allerhdch{t ernannt ist, und bei Erôffaung der cinilaitf, jenen eigenen

bar war, und daß 6000 Mann eine Position behau)

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