1828 / 227 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 26 Aug 1828 18:00:01 GMT) scan diff

lig find Akademieen , gelehrte Justitute und Gesell- “rufe iy Mor pie und die Wissenschaften haben die Klöster verlassen, um sich in der Weit zu verbreiten. Fast alle Pto- fessoren der Pariser Universität waren sonst Geistliche, die Universitäten waren sogar eines der vier Departements der Kirche: Das Bischofthum, die Weltgeistlichen, die Mönchs- orden und die Universitäten; mit der Zeit. ist die Universi- tät aus diesem Bericht getreten. Da sich nun in Europa Alles, Politik, Moral, Philosophie, Staar, Literatur 2c. verweltliht hat, so is die Universität nur dem Laufe der Dinge gefolgt. Diesé Verweltlichung ist nichts anderes, als das Fortschreiten der Gesittung, deren hervorstehender Cha- rafter es ist, Rechte, Kenntnisse, Fleiß und Reichthúmer Allen mitzutheilen.

Daniel O’Connell. ' - Von diesem dermalen so viel genannten Manne giebt ein Englisches Blatt folgende biographische Notizen :

Er stammt von einer Reihe Ahnen ab, deren mehrere vordem in der jeßigen Jrländischen Grafschaft Kerry, damals das Königreich Jrera genannt, herrschten. Noch jeßt hat ein Onfel O’Connells, ein mehr als neunzigjähriger Greis, der großes Grund-Eigenthum und ein Einfommen von 50,000 Fl. besißt, den ‘traditionellen Thron dieser Landschaft inne, und der Erbe dieses Vermögens, so wie des Königstite!s, der in der Familie gewissenhaft bewahrt wird, ist unser Da- niel O’Connell selbst. Die Familie O’Connell’s zeichnete sich von jeher durch feurige Anhänglichkeit an die katholische Re- ligion aus. Er selbst war in seiner Jugend dem geistlichen Stande bestimmt, und studirte die Theologie zu St. Omer in Franfreih. Indessen verließ er bald diefen Beruf, und wurdeim Jahre 1798 in den Jrländischen Advokaten-Stand auf- genommen. Er war damals noch nicht 25 Jahr alt, und seine Ernennung fiel in einen für ihn sehr vortheilhasten Zeit- punkt, indem gerade erst die katholischen Advokaten das Recht zu ‘plaidiren erhalten hatten. Daniel O’Connell zog gleich Anfangs die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Mit selte- ner Gewandth-it und ausgèzeichneten Talenten ausgerüstet, - sah er bald ein , daß sein Glück entschieden wäre, wenn er auch nur ein einziges Mal sich bemerkbar machen konnte. Zwar sind ihm die höchsten Stufen der Anwaltjchaft durch die Englischen Gesetze unzugänglich gemacht; allein schon längst nimmt er die erhabenste Stelle ein, die in Jrland ein Advokat katholischer Religion zu erringen vermag, und die leidenschaftliche Bewunderung feiner Landsleute entschädigt ihn reichlich fúr das, was ihm “in jener Beziehung zu wün- schen übrig bleibe. Wie in dem Advokatenstande, so wußte er sich auch in den döffzntlichen Versammlungen der Katholi- fen gar bald das Uebergewicht zu verschaffen. Seit mehreren Jahren wird er von den Jrländern allgemein als ihr Ober- haupt angesehen, und in dieser Eigenschaft erläßt er jährlich einen Aufruf an seine Mitbürger, worin er sie zur Ruhe, zur Eintracht, zur Ausdauer ermuntert. Gewiß hat die Englische Regierung die noch immer in Jrland herrschende Ruhe mehr dem Erfolg seiner Ermahnungen , als ihren eigenen Maakß- regeln zu verdanken. Sehr viel trägt zu O’Connells Po- pularität die Annehmlichkeit seines Aeußern und die unge- stôrte Heiterkeit bei, die er mitten unter den ernstesten und ermúdendsten Beschäftigungen beizubehalten weiß. Vor ge- raumer Zeit hatte er wegen verschiedener energischer Aeu- ßerungen gegen den aus Katholiken - Feinden bestehenden Stadtrath von Dublin ein Duell zu bestehen. Sein Geg- ner, der thn gefordert hatte, Herr Destrere, wurde tödtlich verivundet. Später wurde O’Connell auch mit dem jeßigen Minister Peel (damals General - Secrerair von Jrland) in eine Streitigkeit verwickelt, die mit einer Herausforderung endigte; als diese bekannt wurde, mußten beide Gegner ihr Ehrenwort geben, sich nicht zu schlagen; sie gaben sich da- her Bestellung nach dem Continent, wo das Englische Ge- seß sie niht mehr binden fonnte. Peel und sein Seeun- dant reisten wirklih nach Frankreich ab, erfuhren aber nach

langem Warten , daß_O’Connell auf der Dur don verhaftet worden, und das Gericht der zum Eid und zur Cautionsleistung anhielt, eh Da sonach das Duesl unmögli kehrte Peel nah England zurück, und sein Gegner Erklärung ab, daß das Unrecht auf seiner (O’C Seitdem hat O'’Connell öffentli flärt, daß er niemals ein Duell mehr“ anbieten oder q men werde. Um einen Begrisf von seinen umfas, Kenntnissen zu geben, mag folgende Stelle aus einer hi phischen Notiz Über die Mitglieder des Jrländischen 1 ¿¿Man sollte meinen, daß O’Connell’s Hülle ein Dutzend ganz verschiedenartige 9 viduen sich vereinigt hätten. Bald ister ein emsiger J bald ein feuriger Politiker, manchmal ein gründlicher log oder ein hartnäiger Reformator, endlich ein fang Parthei-Häuptling, ein süßliher Hofmann ; kurz, er is les, was er seyn will.‘/ Als Redner zeihnet er sich | Kraft und Umfang des Vortrags aus; seiner Bew rung mangelt es aber oft an Ordnung. ch spricht er vor Jrländischen Geschwornen-Gerichten, den weiß er die rechre Stelle meisterhaft zu treffen. Sein Menschenkenntniß und Vertrautheit mit den Landsleute giebt ihm Vortheile, die er oft glänzend y Einige seiner Reden werden für M, stücke gehalten; wenn aber auch die Energie der Redt zu Gebote: steht, so fehlt ihm dagegen die Zierlichki Annehmlichkeit im Ausdruck. Seine Gesichtszüge hähy was Inspirirtes und Gefühlvolles. 1 Unterdrücfer seines Vaterlandes erhebt, so entbrennen Blicke vor Entrüstung, und der Haß des Gläubigen sich in ihnen mit dem Zorne des Bürgers ab.

reise in ; Kingsbeng

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Freiheit seßte.

Seite gewesen sey.

fatenstandes genügen:

227.

11S

Berlin, Dienstag den 26fen August.

1828.

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Preußen ah Stettin, und Jhre Königliche Hoheit die Kron- nzessin von Preußen nah München von hier abge-

Se. Königl. Hoheit der Prinz Carl von Preußen nah Carolath von hier abgegangen. Fhre Königl. Hoheiten der org von Cumberland,

und búndige Erklärung des dern. Der erste Paragraph es das Ansehen gewinnt, als habe m ter verbergen wollen. daß die Denkschrift niht im Namen Ziemt es aber wohl dem Moniteur e

hren, die von Anderen Der M

Zweitens sagt ma ihm nicht gut geheiß habe und niemals amtlihè Zeitung s{chlecht, w verstellen suht. Der Köni feinen Zweifel, und de Rolle des Betruges eines jeden Journalschreibers schaden des Ministeriums vollends unvereinb voraussebt ,

Denkschrift nicht auf Re läßt er dem Schicklichkeits tigkeit widerfahren ;

die Majestät des Mo Der König hat alle Katholiken im Lai gsgeben haben. Behaupte Verordnungen uichts desto weniger in zu lassen wissen werde, heißt gleichsam narchen verpfänden, Ministerium, scheint persönli Die Gazett

Moniteurs nur wenig zu erwi- st so verworren, daß an zwei Lügen dahin- an zu verstehen geben, Bischdfe abgefaßt ine jolche Sprache

derselben i Besonders

Einmal will m

nußen wußte.

1 : aller Bischödfe ist. daß der König das Resultat einer von enen Berathschlagung nicht empfangen Es fleidet aber eine sih so augenscheinlich zu at empfangen; dies leidet r Moniteur hat daher Unrecht eine die schon der Würde würde und mit der

Wenn der machung fomme, so nur Gerech- eine für hinzuzufü- , worüber

Herzog und det Prinz

: ind von London hier einge Wenn er si gegy s s d ges empsangen werde.

Der bisherige Kammergerichts-Referendarius Schwarz | zum Justiz-Kommissarius im Be zu Lauchstedt und Schaafstedt beste Der bisherige Ober - Landesgerichts - n-Christoph

zirke der Gerichtsám- (lt worden. Referendarius J o- Göße ist zum Justiz-Commissarius im rfe der Land- und Stadtgerichte in Gommern und rg und der Gräflich von Hagenschen Amts- und Stadt- jte über Möcern mit ‘Anweisung seines Wohnorts in tg bestellt worden.

zu übernehmen,

Königliche Schauspiele.

Montag, 25. August. Jm Schauspielhause: Vau und Mündel, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von C pach. (Leßte Darstellung dieses Schauspiels, vor der lll reise der Mad. Crelinger.) 0 j

Dienstag, 26. August. Im Schauspielhause: N sirer, Oper in 3 Abtheilungen. | | Le Colporteur, von Planard, zur beibehaltenen Mis Onslow, für die Deutsche Bühne bearbeitet von du herrn von Lichtenstein.

Moniteur Bekannt

daß die chnung der Bischöf gefühle dieser lesteren dies berechtigt ihn aber ni narchen unschicklihe Phrase

zwei Verordnungen erlassen hren tiefen Schmerz zu erkennen daß der König diese Ausführung bringen : das Wort des Mo- und dies ziemt Niemanden, weder dem , noch dem Moniteur. ‘‘ D ch sonach immer noch zu schmeiche Forderungen der Bischöfe n e de France erklärt die den Bischöfen nicht erlaubt sey, König zu wenden, für eine elend ten Beschwerden

Ministerium gleich ter die Verjährun Im Uebrigen, niht versammelt,

durch das álteste i sprechen lassen.

Schlusse des Arti

ngefommen: Der Re

gierungs-Chef-Präsident, Staats- Graf zu Dohna-Wu

Nach dem Franjzh ndlacéen, von Nenndorf.

n zu wollen,

Königsstädtsches Theater.

Montag, 25. August. Das lustige Beilager. Wi Oper in 2. Aften; Musik von Wenzel Müller. Anfay

ie Quotidienne ln, daß der König achgeben werde. Bemerkung, daß es sih gemein schaftlih an den um den gerech-

ließen.

Zeitungs-Nachrichten.

A usland.

Frankreich. 19. Aug. Vorgestern bewilligte der König dem ten und den Secretairen der Pairs - Kammer z- Und empfing aus den Händen des Ersteren ser Kammer in ihren beiden le iommene Ausgabe- und Einnahme-Bu ge Moniteur enthält nunmehr das Geseß wo- as Budget für das Etats-Jahr 1826 Die Gesammt-E

Ln T O S E S Q E E

Dienstag , 26. August. Auf Begehren: Die unz

e Ausflucht, Komische Oper in

derselben das Ohr zu vers e dem unredlihen Schuldner, der sich hin- Mangel in der Form ver- hätten die sondern nur ihren einstim hrer Mitglieder im Nam ¡Und mit welchem Rechte?“ heißt es am fels der Gazette,// wollte man de den Zutritt zu dem Throne verschließen. | tritt etwa blos der Gottlosigfeit, der E Jrrthume ofen? Was fürchter man ?

Wie! also nicht einmal

fenen Wagen. Boyeldieu. : 4 Zu dieser Vorstellung finden die höheren Opernprils

Präsiden

ßteren Sißungen oder einen

Bischöfe migen Wunsch

Der i gestri en Aller aus-

Auswärtige Börsen. 6 definitiv festge- i innahme beläuft sich danach pro 987,620,580 Fr. 976,948,919 Fr.

10,671,661 Fr.

Amsterdam, 19. August. Bank-Actien 1298, Loose zu! Russ. Engl. Anleihe 877.

m Episcopat Steht dieser Zu- mpôrung und dem Thränen, Wehfkla- mehr die Freiheit, Fahrt nur wieder hergestellt die ganze Kirche gen der Con stii- el ‘des Moniteurs Verwünschungen / und inem Blatte vernehmen, darüber zu erkennen gab, zur Ausführung der beiden

Oesterr. 58 Metalliqg. 91. Partial- Oblig. 370f%. Hamb. Certific. 245.

Ueberschuß von

i : gen, Seufzer! vas Budget für 1828

dem Könige gegen Nachdem haben werdet,

Hamburg, Russ. Engl. Anl. 917.

August. über Thränen zu vergießen ! Ihr eine unruhige Miliz bleibt Euch nur noch übrig, zu entlassen! ‘/ „Wie wird ,‘/ sagt dage tutionnel, „die Lyoner Zeitung den Artik aufnehmen ? Wie viele Bannflúche, Wehklagen werden wir nicht von e welches noch fürzlich seine Freude daß die Bischöfe sich weigerten ,

P A. T d di E:

6,164,443 Fr. vas Jahr 1827 übertrag În demselben Stücke des Geseße, wodurch dem get von 18 Ministeriut hz-Ministeri

V ) o G ugust.

T De Ske Rubel S R Sd Moniteurs befinden sich auch Kriegs - Ministerium auf das 27 ein Zuschuß von 11,002,000 Fr. ; deni nein solcher von 5,400,090 Fr. und dem um einer von 1,894,425 Fr. nachträglich be-

Hamburg 3 Mon. 92.

? e . O Insctipuueu S8#.

- VV ien, 19. August, S3 Metallig. 945. Bank- Actien 1077.

h 0 O

achdem dur eutenants 9 hier eingegangen w on nach Morea bereits

ch eine telegraphische Depesche des Gene- Maison vom 17ten d. M. die Nach- daß die erste Abtheilung der Ex- eingeschifft sey, und der Gene-

Verordnungen die Hände zu biet seln anlegen zu lassen. Priester - Parthei stand eben nichr beeile

en, und sich freiwillig Fes- Nach einer so kühnen Sprache der zu erwarten, daß die Jesuiten sch{ n würden, die Collegien, welche sie, den Ge-

Paris, 19. August. Eine telegraphische Depesche aus Toulon vom 17ten d. meldet, daß die erste Abtheilu!

Expedition nach Morea unter Segel gegangen ist.

Begriffe stehe an Bord zu gehen, meldete bald

: ; seßen zuwider , eite Depesche von demselben Tage,

inne hatten, zu räumen; jeßt aber, wo

| eine zw coniteur jede Ungewißheit versheucht hat,

5procentige Rente 107 Fr. 15 Cent. um 8 Uhr

darf man

Gestern war 3procentige Rente zu 72 Fr. 40 Cent. 2 Frankfurt a. M., 21. August. Oesterr. 52 Metallig. 94g.

Partial-Hödligationen 1234. Brief.

daß die Flotte so eben unter Segel ge hiesige Zeitungen machen heute ihre Beme (gestern mitgetheilen ) Artikel des

Bank-Actien annehmen, daß,

Loose zu 10) Fl. 1524. Geld. den Bischöfen: verl

wenn sie aufs Neue Jnstructionen von angen, diese ihnen nicht mehr antworten

werden, es bleibe Alles beim Alten.“ Das Journal

erfungen Moniteurs in

Wien, 209. August. 52 Metallig. 944. -Bank-Att'en 10785.

e E

er Protestation der Bischöfe. Gazette de France Redacteur F trstere Blatt äußert:

Die Quotidienne

du Commerce spricht sih in folgender Art aus: ¡Wie nd darüber ganz außer sich.

hart und gebieterish auch die Sprache des Moniteurs den

Gedrudt hei Hayn.

¿7 Wir! haben auf die kurze | Bischdfen erscheinen môge, =— sie haben nicht Ursache, sich