1828 / 232 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Inland.

Stettin, 26. August. Seine Königliche Hoheit ty Krönpriúz trafen géstern::Abend- hier ein und traten in dey zu Höôchstihrer Aufnahme eingerichteten Landhause ab, j - welchem -Hödchstfte-vonden“höchsten“und höhern Militair - Un Civilbéamten empfangen. wurden. Heute begannen die F visions - Herbstübungen der hier garnisonirenden und der y auswärts hierher beorderten. Truppentheile,,-nachdem die Uebuy gen in-den “einzelnen Waffen vom. 18ten bis 24sten d. Y vorangegangen. waren. Ñ I z :

Tilsit, 21. August. Es ist früher bei Gelegen, M0 D, der ersten Anzeige von dem Brande im Schlosse Rai (Nr. 213. dieser Zeitung). der menschenfreundlichen Hanh, lung eines Maurergesellen erwähnt, der mit eigener Leben

sem Lande. besessenen Theil der Jnsel zurüzugeben. Unsere Regierung hat dem General - Capitain geantwortet, _daß sie bereits Kenntniÿ von der Sache habe und damit beschästigt sei, sie zu benußen. Die ‘allgemeine, Meinung: ist hier, daß mit Boyer úber die Rückgabe unserer Ländereien Unterhand- lungen- angeknüpft sind;runter welehew-Bedingungen7“ist un?“ bekannt. Man vermuthet, - daß die- Regierung einen Theil des Geschwaders in “der Havanna nah San.-Domingo schicken“ würde, mit Truppen, welche“ zur Besabung von Monte - Cristo und den anderen uns früher angehörigen Paunkcen hinreichen. .- Dié 60 Officiere , welche neulich mit der Expedition nach Havanna aus den Häfen. Andalusiens abgingen und. zu feinem Corps gehörtén solléèn,. wie man sagt, ‘aus dèn von Sau - Domingo. nach Cuba und. Porto-.

1828.

Berlin, Sonntag den 31 August.

Rico geflüchteten Spaniern. ein Regiment bilden.

Portugal.

Der Globé giebt aus Lissabon vom 8. August folgende Náchrichten p ch Das Mißverständniß zwischen der Königin und Doin Miguel soll ‘aus’ einem darquis Châvés und: seiner Gefährten entstanden. seyn; den Ersterén wollte die Königin, wie es heißt, zum Kriegs- Minister ernannt wissen, und den leßteren Alleü hat dieselbe | ebenfalls bedeutende Aemter zugedacht; auch sagt man, sie verlange die Begnadigung des Marquis von Loulé und seine Erhebutig zum Herzoge, so wie die Hinrichtung aller politi- hen Gefangenen. Sie hat. bereits ihre Residenz in Ra:

malhas. in der Nähe ‘von. Cintra genommen. Die Portugiesische Fregatte Princepa Real, welche vor 4 Wöthèn mit neuen. Gouverneurs. nach. Madeira, Terceira Madeira der Briti

gekehrt, ‘Dem Gerücht zufolge, soll in *

\ché Consul air Bord derselben gebommen seyn, und dem Ca-|

pitäin gesagt. haben: er môge- nur wieder: absegeln indem . sonst das. Schiff, wenn es Miéné machen sollte, mit Gewalt. einlaufen“ zu wollen, in den Grund gebohrt werden würde; ferner soll derselbe geäußert haben , daß die Bewohner „. im \ Fall eine größere -Mächt erschiene, entschlossen- seyén, die Englische. Flagge aufzuzichen und die Jusel. in Englands. Namen zu vertheidigen. Es sollen in Madeira 7 Schisse mit Kokú aus Gibraltar angekommen seyn.

Dassselbé „Blätt enthält“ in einem Schreiben aus

orto vom. 9. August Folgendes: Diè Sißüngeu der gus (}sabon hierher' gesandten Untersuchungs-Commission haben begonnen, obgleich einige Mitglieder noch nicht angekommen sind. Noch haben bis jeßt wenige Verhaftungen statt ge- funden, da sich Alles nah England und Spanien flüchtete ; auch halten si viele versteckt, aus Besorgniß, daß sie als Mitschul dige angegeben werden fönnten. Francisco Gande- mio da Costa (bei der Bank angestellt) ward zu allgemeiner großer Bestürzung vor einigen Tagen verhaftet ;. er hat an den leßten Begebenheiten durchaus : nicht ‘Theil genommen und schien úberhaupt immer äußerst vorsichtig in jeinem Be- nehmen gewesen zu seyn. Als Grund zu seiner Verhaftung wird angegeben, daß er früher in das Geheimniß des Auf: standes eingeroeiht gewesen sey.

Vereinigte Staaten von Nordamerika. Wie drúckend der Amerikanische Tarif für die Bewoh- ner Nord- Amerika?s selbs sey , ersieht man aus einem vom Manchefter- Guardian mitgetheilten Artikel eines Amerikani-

chen Blattes, in welchem besonders Über die enormen Fracht-

Abgaben geklagt wird, die es fúr die Amerikanischen Schisse fast unmöglich machen, die Kosten bis nach irgend einem Europäischen Hafen zu tragen. „„Herr Clay, Herr Webster und Herr Adams,‘/ heißt es darin, „mögen sehen, wohin ihr System die Interessen ihres Vaterlandes führt. Wir müssen unseren Verkehr mit Europa abbrechen, und dies wird jährlich immer mehr empfunden werden. Was das Schlimraste ist, so haben wir feine Hossnung auf Besserung eincs so unseligen Zustandes.“ Der Londoner Courier bemerft, die Amerikanischen Gewalthaber würden wohl selbst

treit úber die Belohnung des |

" dem Französischen, bearbeitet: von Th.

thauer.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 30. August. Jm Schauspielhause: Nehi ein Exempel daran! Lustspiel in 1 Aufzug, vom De, {

Töpfer. Hierauf, auf Begehren: Die Schleichhändler, P senspiel, in 4 Abtheilungen, .von E. Raupach:

Le Colporteur, von Planard, zur beibehaltenen Musik y Onslow, für die Deutsche Bühne bearbeitet von dem Fi

und andert, Jnseln. abgegangen war, ist bekanntlich zurück- 7 herrn v. Lichtenstein,

Jn Charlottenburg : - Die ungleichen Brüder , Lusthl in 3 Abtheilungen, von F. L. Schmidt. Hierauf: Derl| schuldige muß viel leiden, Lustspiel in. 3. Abtheilungen , nul t “Hell... (Hr. Nah vom Stadt-Theater zu Breslau, Flettner, als. Gastrolle)

Montag, 1. September. - Im Schauspielhause, ¡1 Erstenmale wiederholt : Ludrwoig XI. in Peronne, histo

“romantishes Schauspiel in 5 Abtheilungen , nach. Vi

Scott’s Quintin Durward, von J. v. Auffenberg.

Königs. städtsches Theater.

Sonnabend, 30. August. Zum Erstenmale - Elodie, d Der Klausner auf dem wüsten Berge. Opèr in 3 nach dem Französischen vom Freiherrn von Lannoy; N vom ‘Ritter Caraffa.

Zu dieser Vorstellung finden die höheren Opernpreise 8

Sonntag, 31. August. Auf Begehren : Corradino,/| mische Oper in 2 Akten; Musik von Rossini. |

Zu ‘dieser Vorstellung finden die höheren Opernpreise sl

Montag, 1. September. eiues Spielers.

Berliner Börse. Den 29. August 1828.

Amil. Ponds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. (u

T Zf.\ Brief.

Pomm. Pfandbr.| 4 |10óf Kur- u. Neum, do. 105 Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rückst. C. d.Kmk| do. do. d.Nmk. Zins-Sch. d. Kmk. dio d. Nnmk,

|Zf. | Brief | Geld.

St.- Schuld -Sch.| 4 | 93E / 923 Pr. Engl. Anl. 18 103Æ | 1027 Pr. Engl. Anl. 22 1025 | 1025 Bo.Ob.incl.Litt.H | 99 Kurm. Ob. m. 1. C. 915 | 915 Neum.Int.Sch.do. | 91Z Berlin. Stadt-Ob. 1032 | Königsbg. do. 917 Elbinger do. 1015 Danz. do. inTh.Z. 312 VVestpr. Pfdb. A. 965 95 967

1071 1072 106 52x 52111 53 [8 53

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Holl. yollw. Duc. Friedrichsd’or .

Disconto . ..….

dito dito B. Grosstz. Pos. do.

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das Unpolitische ihres Tarifs einsehen und denselben aufheben.

Ostpzr, Pfandbrf.

Neueste Bdôrsen-Nachrichten. Franffurt a. M., 26. August. Oesterr. 55 Metallig. 94%. Geld. Loose zu 100 Fl. 1534, Partial-Oblig.

Bank-Actien 1296. Brief.

Pâris, 23. August. 3procentige Rente 72 Fr. 65 Cent.

Gedruckt hei Hayn.

5procentige 107 Fr. 30 Cent.

Redacteur J)

gefahr. eingeschlossene Gefangene rettete, und jede Geldbel nung ausschlug; der Name dieses- Edlen verdient der Mi welt bekannt gemacht zu werden, daher wir. nachträglich q zeigen, : daß er Alwies heißt, wahrscheinlich ein geborner fj

Sonntag, 31. August. Jm Opernhause: Der Hausiy Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz. Nach. dem Französisch

Dréi Tage aus dem

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben dem Großherzoglich sen-Weimarschen Major und Kammerherrn von Ger- den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen

/ et,

Ze. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Pre ‘ist aus dem Haag hier eingetro fen.

Angekommen: Se. Excellenz der Königl. Hannd- he Staats-Minister, außerordentliche Gesandte: und 'be- ächtigte Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von en, von Dresden.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Frankrei.

aris, 24. August. Der Moniteur enthält nunmehr Ausgabe- und Einnahme Budget für 1829.

Der Messager des Chambres macht auf die mancherlei ichte aufmerksam , welche sich in neuerer Zeit über die dition nah Morea verbreitet hatten. „Es würde uns (igemeinen unmöglich seyn, ‘/ sagt derselbe, „alle die jen und erdichteten Nachrichten einzeln zu - widerlegen, üglich dem Publifum aufgetisht werden; die Politik ist veites Feld, und man muß gestehen, daß dasselbe mit ei- metfwürdigen Thätigkeit bearbeitet wird. Wie viele lerigfeiten sollte nicht die Expedition nach Morea finden. behauptete man , daß England sich derselben widersete, daß Oesterreich dagegen protestire ; die Quotidienne ver- ete mit einer geheimen Freude, daß die Expedition nicht Morea, sondern nah Algier bestimmt sey. Und was n erfolgt? Der Telegraph hat uns angezeigt, daß

xpedition abgegangen , und die Regierung hat laut ein:

nden, welhes der Zweck derselben sey; England, weit rnt sich derselben zu widerseßen, hat sie förmlich gebil- Und der Courier, das Organ des Cabinets, spricht sich ber in einem eigenen Artikel (dessen. wir bereits in Nr. d, St. Z. unter London erwähnt haben) auf das Be- teste aus. Da sonach das gute Vernehmen zwischen freih und England sich nicht mehr bestreiten läßt, so will man wieder glauben machen, daß die Englischen Truppen Modon ¿t haben. Wir wiederholen auf ‘das Bestimmteste, daß [ole Nachricht hier ‘nicht eingetroffen ist. Man muß reundschaftlichen Verhältnisse zwischen den drei Mächten, je den Vertrag vom 6. Juli abgeschlossen haben, völlig neu; ja noch mehr, man muß von den Regeln und hen der Diplomatie gar keinen Begriff haben, um einem hte Glauben beizumessen, wonach man annehmen müßte, einer der drei contrahirenden Theile in einer gemeinschaft- ¿Pathe für sich allein agirt hâtte. Es verdient hier bemerkt zu werden, mit welcher Bitterkeit überhaupt lie sischen Journale seit einiger Zeit úber Englands A Bezug auf die Angelegenheiten des Orients ab- ti Q. Es gebührt uns nicht über den Geist und den f Uen Cabinets in Betreff der übrigen Punkte e E der innern Laudes-Verwaltung eine Mei- daß zUgeden ; was wir aber mit Recht behaupten können, } dasselbe von der Wendung, welche die Mächte durch aas vom 6. Juli den Angelegenheiten Griechenlands } haben, feinen Augenbli abgewichen ist. Was vol-

lends die Gerüchte über einen Krieg zwi en ersien Rußland und úber die Weigerung Me e Das O ten, seine Truppen aus Morea zurücfzuziehen , betriffc, so verdienen dieselben feiner weitern Widerlegung. ‘“. Í

___ Der Graf von Montlosier hatte kürzlich im Constitu- tionnel behauptet, daß der Staat es ohne Zweifel sehr gern sehen würde, wenn die Bischöfe die dffentlihen Unterrichts- Anstalten unter ihre Aufsicht nähmen, insofern sie nur diese Beaufsichtigung nicht als ein Recht in Anspruch nehmen wollten ; und zur Bekräftigung dieser Wahrheit hatte der- selbe angeführt, daß z. B. bei festlichen Gelegenheiten, wo das diplomatische Corps dem Könige seine Glückwünsche dar- zubringen pflege, der päpstlihe Nuntius ebenfalls von seinen Collegen, sogar den protestantischen, gewählt würde, um das Wort zu führen; wollte Leßterer aber diese Wahl als ein Recht in Anspruch nehmen, so- würden die übrigen Gesand- ten ihn s{chwerlich länger zu ihrem Wortführer ausersehen. Der Messager des Chambres bemerkt in Bezug auf diese Aeußerung, wie Hr. v. Montlosier ohne Zweifel vergessen habe, daß, was er als das Resultat einer freien Wahl be-

trachte , vielmehr eine der Bedingungen dés, der i Congreß-Acte angehängten Moi lbenie úber den O diplomatischen Agenten vom 19. März 1815 sey. *)

Der Messager des Chambres erklärt die fürzlih ver- breitete Nachricht , daß diz Regierung im Holsteinschen be- lebe Pferde - Ankäufe machen lasse, für völlig unge-

ündet. :

Die Dauphine hat sih auf ihrer bevorstehenden Rei nach Luneville jeden feierlichen Empfang A Nes von dem Präfekten des Aube-Departements an seine Unter-

gebenen erlassenen Rundschreiben heißt es: „Die Absicht J. K. H. ist, daß HöchstJhre Reise keine einzige außerordent- liche Ausgabe verursache. Die Gegenwart des Volkes, wel- ches auf Jhrer Durchreise herbeistrômen, die Aeußerung der Gefühle, die der Anblick der Prinzessin ohne Zweifel in den Herzen der Franzosen erregen wird, werden in den Augen I. K. H. einen größern Werth haben, als die Veranfstal- tung jeder fostspieligen Feier.‘ Die Dauphine wird am 1sten k. M. in Troyes erwartet.

__ Die Gazette de France sieht es als ausgemacht an, daß die Regierung einen Bevollmächtigten nah Rom geschickt habe, um den Beistand des Papstes gegen die widerspänsti- gen Bischöfe in Anspruch zu nehmen , und will in diesem, wie sie sich ausdrückt, verzweifelten Schritte den Beweis se- hen, daß das Ministerium sich in der äußersten Verlegenheit befinde. Mittlerweile werden die Jesuiten - Anstalten eine nach. der andern geschlossen. Jn St. Acheul sind am Tage vor dem Schlusse die Preise unter die Zöglinge vertheilt wor- den. Die Gazette de France theilt ihren Lesern eine Rede mit, welche bei dieser Gelegenheit einer der Schüler an den Bischof von Amiens gehalten ‘hat, und worin diejenigen Zöglinge, "welche Preije davon getragen, den Bischof er- suchen, dieselben in ihrem Namen dem Herzoge von Bor- deaux, als einen Beweis ihrer Liebe und Treue zu überreichen.

Der Courrier francais äußert sich úber das (gestern mit- getheilte) Schreiben der Quotidienne aus Beauvais in fol- gender Art: „Jedermann weiß, daß der Bischof von Beau- vais uud der Minister der geistlihenw Angelegenheiten eine und dieselbe Person sind. Wie nun Hr. v. Feutrier Mini- ster, auf Hrn. v Feutrier Bischof, nicht sollte rechnen föôn- nen, ist uns nicht recht flar; auch liegt uns nichts daran, den Sinn, welcher in dieser Spibfindigkeit verborgen seyn möchte, zu ergründen, Wir begnügen uns, darauf hiuzu- weisen, wie diejenige Parthei, die über die Verordnungen vom 16. Juni am meisten geschrieeu hat, jeßt, wo sie sieht,

daß sie sih mit ihrem Geschrei bloß lächerlich macht, in

*) Das gedachte Reglement enthält Nichts dem Achnli ches.

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