1828 / 236 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

daß Niemand sich unterstehen solle, bei Vermeidung der schwersten Strafe, weder mit dieser geheimen Waare Han- del zu treiben, noch das Geringste davón aus Sibirien nach Rußland- zu führen.

Kraft- eines Senats -Ukfas- vom 7. Sept. 1752 erhielt

ein Engländer Buttles, auf Vorstellung des . Manufactur-

Collegiums, das Privilegium, eine Tayèten-Fabrik anzulegen. Ihm allein ward ausschließlich * vergönnt, 10 Jahre lang dergleichen Tapeten, wovon er die Proben dem Senate vor- gelegt hatte, anzufertigen und im Neiche zu verkaufen , weil er sich verpflichtete, das ganze Neich- mit Tapeten aus seiner Fabrik hinlänglich zu versorgen, und zugleich in- seiner An- stalt einheimifche Lehrlinge für diese Fabrication zu bilden. Zur Beschleunigung der Fortschritte der Fabrik und des Ab- jaßes ihrer Produfte wurde für die Zeit der Dauer des ge- dachten Privilegiums, die Einfuhr ausländischer Tapeten, so wie im Reiche die Anfertigung folcher Tapeten Jedèrmann verboëcen.

Die Kaiserin hatte selbst bemerkt , daß allerhand Leute, die nicht zur Kaufmannschaft gehörten, sich öffentlich erdreiste- ten, Waaren im Kleinen zu verkaufen, wodurch den, für die Erlaubniß des Kleinhandels Abgaben entrichtenden Bür- gern der Erwerb geschmälert würde. An das Commerz-Col- legium erging deshalb unterm 14. October 1752 aus dem Senat ein Ufas, worin es unter- andern heißt: Jhrér Kai- serlihen Majestät ist es bekannt geworden, daß in St. Pe- tersburg, außer den eigentlichen hiesigen "Kaufleuten, auslän- dische, in die hiesige Kaufmannschaft nicht eingeschriebenen, und die feinen Kleinhandel -treiben dúrfen, so. auch Leute aus. anderen Ständen und besonders die in Privat-Häusern zum Unterricht der Kinder angestellten Hauslehrer und Gou- ‘vernanten, wie auch Kammerdiener und Köche und derglei- chen Leute, Waaren ‘im Kleinen gegen den Fnhalt des Han- dels-Reglements nicht. nur in den Häusern verkaufen, son- dern auch auf den Gassen herumtragen und feilbieten. Des- halb hat Jhre Majestät dem Senat unterm 10. October be- fohlen, gemäß- dem Handels - Réglement utid vieler andern spätern Ukasen, abermals öffentlich bekannt zu machen, daß

“Niemand, dem’ die Erlaubniß zum Kleinhandel nicht zusteht, sich érdreiste, ihn zu betreiben. T j

Der General en' Chef und Senateur, Graf Schuwa- ov, der sich mit dem Handel und“ anderen nüblichen Ge- werben auf eine lucrative Weise beschäftigte, erhielt ein Pri-

ben, die zwar fúr die Krone einträglih waren, aber dri, für das Volk in seinen Handels-Geschäfcen. Das Ma darüber erschien bei der Anwesenheit der Kaiserin in 9 fau am 20. Decbr. 1753, Die sámmtlichè Kaufmanns, erbat fich die Erlaubniß, vermittel| einer Deputation eines Geschenkes von 100,000 Rubeln in Gold auf goldenen Schüssel, der Kaiserin ihre Dankbarkzit zu h gen, was auch huldreichst bewilligt ward. (Fortseßung folgt.)

Königlihe Schauspiele.

Mittwoch, 3. September. Jm Schauspielhause: Waise und der Mörder, Melodrama in 3 Afbrbeilumaen dem Französischen des Frederic, von Castelli. Musik | Kapellmeister Ignaz von Seyfried.

Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr.

Königsstädtsches Theater. Mittwoch, 3. September. Zum Erstenmale: Der cretair und der Koch. Lustspiel in 1 Aft, nach dem F zösischen, von Carl Blum. Hierauf: Emma. Ländliche L in 1 Afe. Musik von Auber. (Neu bearbeitet.) Zum {luß: Das Fest der Handwerker. Aly

Donnerstag, 4. September. Die Jrtalienerin in Komische Oper in 2 Akten. Musik von Rosfini. Zu dieser Vorstellung finden die hdheren Opernpreise st

Berliner Börse. Den' 2, Sept. 1828.

Amit]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel, (Preu L Co

Pr. Engl. Anl. 18

|Z{| Brief| Geld] | Z/.|Brief.| 1/93 927 Pomm. Phndbr 4 [1047 10375 | 1027 [Kur- u. Neum. do. 1022 Schlesische do. Pomm. Dom. do. 91x # IMärk. do. do. Í [Ostpr. do. do.

St. - Schuld - Sch.

Îck

110 Pr. Engl. Anl. 22 h Bo.Ob.inc].Litt.H Kurm. Ob. m. l. C.

Néum.Int.Sch.do.

107 107 105

Allgemeine

aats- Zeitung.

ceußiscchÞe Stk

: 236.

S

xmtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Beine Majestät der König haben den Kaufmann Chri- Friedrich Wilhelm Willerding in Gothenburg Ronsul dafelbst zu ernennen geruhet.

hre Durchlauchten der Prinz und die Prinzessin gvon Sachsen-Altenburg sind von Ludwigslust Altenburg hier durchgegangen. '

(ngekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime und Ober-Präsident der Provinz Pommern, Dr. Sack,

iebenstein bei Eisenach. Der Ober-Landesgerichts-Chef-Präsident, v. Hempel,

er. : | euer: Se. Excellènz der Königl. Hannöversche s-Minister, außerordentliche Gesandte- und bévollmäch- Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von Reden, Bresden. Der Königl. Großbritanische Gesandtschafts - Courier pel, nach. Hannover. j

Zeitungs-Nachrichten,

Berlin, Donnerstag den 4ten

1828.

September.

erregen. Ein solcher Royalismus fann feine Ueberzeugung einflôßen, da er ohne alle Würde ist. ‘/

Die Gazette de France beschuldigt die Geschwornen der Pslicht-Vergessenheit, daß sie jüngst zwei arme Frauen, wélche in hiesigen Kirchen ein Altartuch und zwei Enden Wachs- ferzen entwendet hatten, freigesprochen haben. Der Cour- rier. français erinnert dagegen, wie er gleih Anfangs der Meinung gewesen, daß das unter dem beflagenswer- then Ministerium gegebene Sacrilegiums-Geseß dem gegen- wärtigen Zeitalter durchaus nicht zusage; Niemand könne läugnen, daß jene beiden Weiber eine verwerflihe Handlung begangen hätten; die. Richter hätten sih aber in der Alter- native befunden, sie entweder freizusprehen, oder sié dafür, daß sie, nicht in der Absicht der Entheiligung, sondern bloß, um sich der äußersten Noth zu entziehen, aus einem Got- teshaguse zwei ganz unerhebliche Gegenstände entwendet hat- ten, auf die Galeeren zu schien; hätten in dem. vorliegen- den Falle die Geschwornen das Schuldig aussprèchen föôn- nen, ohne daß eine so übermäßige Strafe die Folge- davon gewesen wäre, so würde keiner von ihuen auch -nur auf den Gedanken gerathen seyn, die Jnculpaten freizusprechen.

Aus Marseille meldet man unterm 23sten d. .M.. uGe- stern sind hier aufs Neue für Rechnung der. Regierung 39 Schiffe in Fracht genómmen worden und zwar zu denselben Preijen und. denselben Bedingungen: als die früheren , un- geachtet es bereits daran zu mangeln anfängr. Die Eigen- thümer haben sih verbindlih gemacht, die Fahrzeuge zum 26sten d. M. in Bereitschaft zu halten; vermuthlich wird

Berlin. Stad:-Ob. Königsbg. du, Elbinger do. Danz. de. inTh.Z. WVWVestpr. Pfdb. A. dito dito B. Groséhz. Pos. do. 100x

Ostpr. Pfandbrf. 062 START:2 2ST C

103 913

{02 312 961 957

Rückst. C. d.Kmk do. do. d.Nmk. . [Zins-Sch. d. Kmk. dito d. Nmk.

937 Holl. voliw. Duc. 94 Friedrichsd’or .

Disconto ....

2 s 52 daher die dritte Abtheilung der Expedition: nah Morea gegen den 1. Sept. von Toulon aus unter Segel gehen. Man erwartet immer- noch- die Englischen Schiffe, die in diesen Tagen eintreffen müssen, wenn sie keine Gegen :- Befehle er- halten haben.‘ Maas

Der Graf Leon von Potocki, welcher zum Kaiserlich-Russi- hen Botschafter am Portugieschen Hofe bestimmt war, ehe

vilegium auf das Betreiben eines beträchtiichen Holzhandels in Lappland, wo man nicht allein'einen unerschdpflichèn Holz- Vorrath, ‘sondern auch die beste Qualität desselben als zuver- lássig vorhanden, annahm. * Es zeigte sih aber bald ein gro- ßer Jrrthum in dieser Annahme, indem die um Rola herum gemachten. Proben gar bald“ einen bedeutenden Verlust in dieser Unternehmung bewiesen. Der Senats- Ukas ist vom

Ausland.

7 U Rußland. /

Ddessa, 24. August. Heute Vormittag ist in Gegen- t -Zhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, so wie ganzèn Hofes, in der hiesigen Kathedrale ein feierliches Jeum, wegen der fürzlih von den Russischen . Truppen

R [mo O [l] Þpoaunaeas

El

411. December 1752 und es wird durch denselben dem Gra- fen erlaubt, jährlih 250,000 fichtene und tannene Balken, 4000 Masten, 1000 Spieren, 200,000 Bretter, 5,000 Klafter Birkenholz gegen die gewöhnlichen Zoll-Abgaben auszuführen, auch wo er es fúr gut befinden wird, zum Brettersägen Sä- gemühlen anzulegen u: s. w:

Vermöge eines Gebrauchs von Alters her, mußte von allen Waaren und allen Lebensmitteln, die entweder aus den Städten und Dörfern nah den Häfen, oder von einem Ort nach ‘einem andern zum Verkauf geführt wurden , eine in- ländische Zoll-Abgabe an die Krone erlegt werden, zu wel- chem Ende eine Menge Zollstätten errichtet und viele Beamte angestellt waren, die ohne Besoldung dienen mußten, ohne Geschenke annehmen zu dürfen, was ihre Lage sehr bedenk- lich machte. Es is leicht zu begreifen, welche Ungemächlich- keiten, Hindernisse und Verdrießlichkeiten dem Handel da- durch in den Weg gelegt wérden mußten, und wie nothwen- dig es war, diese Binnenzollstätten aufzuhehen. Fn Erwä- gung aller dieser Umstände befahl die Kaiserin nicht allein die Aufhebung der Binnenzollstätten und beorderte an deren Stelle eine allgemeine Auflage auf die Waaren in den Hâä-

Amsterdanz

Augsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. VWVZ.....…., Petersburg. BN

Riga. BN.

fen, sondern erließ zugleich der Nation verschiedene Abga-

Wechsel- und

: Preuss.C| (Berlin, den 2. eus

Brief.| G 250 FI. 250 FI. L 300 Mk. 1508 300 Mk. 1501 1 LStI... h. j

300 Fr. : LL 150 FI. j 1032 150 FI. z 103z 100-ThHI. / 100 Thl. 150 FI. 1037 100 RbI. |: it 204 100 BRbI. |: dd: (d {ore

[1032

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 28. August. Oesterr. 52 Metallig. 917. Bank-Actien 1308. Loose zu 100

186. Partial- Oblig. 3752. Russ. Enel. Anleih ? v Harb. Certific, S4. F E R Tf 374 Buss.

Neueste Börsen-Nachrichten.

Frankfurt a. M.- 39. August. Oesterr. 52 Metallig. 942. Paris, 26. Aug. Sproceintige Rente 72 Fr. 65 Cent.

Bank-Actien 1296. Partial-Oblig. 1232. Iprocentige 107 Fr. 35 Cent.

Redacteur Foh

jommenen Türkischen Festung Achalkalaki (an der Geor- Grenze, in der Gegend von Achalzik) gehalten worden. _____ Franfkreicch. :

daris, 28. August. Der Messager des Chambres ent- inen Aufsaß folgenden wesentlichen Jnhalts: „¡Unge- des unbedachtsamen Geschreies und des thörigten Wi- ndes einer gewissen Parthei, scheinen in unserm gegen- gen gesellschaftlichen Zustande zwei Gefühle. vorherrschend

Wn, die Liebe zu dem Könige und zu der Verfassung.

ungen, die sich früher feindlih gegenüberstanden, haben rshmolzen, Royalisten und Liberale haben sich die Hände n und nur ‘jener aufrúhrerische und freche Schwarm, ets die innern Zwistigkeiten überlebt , hat sich von dem en Bunde ausgeschlossen. Zu bedauern ist, daß gerade ige Parthei, die sich ausschließlich den Namen der Royalisti- beilegte, diesen Ehrentirel zum Theil in feiner Art ge- ertigt hat. Alle hochherzige und aufgeklärte Männer, die Zghl derselben ist in der That beträchtlich, sind frei und offen jenem: nothwendigen Bündnisse zwischen dnigthume und- den Volfsfreiheiten " beigetreten , ‘aber geringé Anzahl kleiner Geister ist unverbesserlich geblie- ind stôrt seit. einiger Zeit das s{hône Einverständniß der ither. Zum Glücke für den Throu und das Land tritc Partheigeist, wie er- sich auch verstellen môge, doch zuleßt r flar an den Tag; es reicht nicht hin, daß man: die istische Fahne aufsteckt, man muß auch durch sein Be- n und. seine -Worte beweisen, daß: man wirklich dem Kd- ergeben ist. Nun fragen wix aber alle edle Vertheidi-

des Königthums in Stunden der Gefahr, ob sie das

hrerishe Verfahren und die. anwürdige Sprache der n Zeitungen annehmen. würden, welche heutiges Tages fhôrlich die Maaßregeln der Regierung durch Verläum-

en anfechten, und bloß darauf bedacht siud, Scandal zu

Dom Miguel den Königstitel annahm, ist vor einigen Tagen aus Wien in hiesiger Stadt eingetroffen, wo er die nä- here Entwickelling der Portugiesischen Angelegenheiten ab- warten wird. i

" Der General Baudrand ist (wie bereits neulich er- wähnt) zum Adjutanten des Herzogs von Chartres, ältesten Sohnes des Herzogs von Orleans, ernaunt worden. |

Die Königliche Corvette „„Zélia// von 18 Kanomen steht im Begriff, von Brest aus nach Ostindien unter Segel zu gehen. Am Bord. derselben .befindèt sich der Gouverneur der Französischen Besißungen in Jndien, Hr. v. Mélay, so wie der Naturforscher , Hr. Victor Jacquemont, den die Regierung nah Pondichery schickt, um das dortige ganze Gebiet, so wie die Gebirgsfette von Matabar wissenschaftlich zu untersuchen. Hr. Jacquemont wird, über Persien zurück- fehren. Das Schiff joll an den Canarischen Jnseln, in Rio-Janeiro und beim Vorgebirge „der guten Hossnung an- legen. N Unter den Preisen, welche die Akademie der Wissen- schaften in ihrer leßten Sißung für das Jahr 1830 ausge- seßt hat, befindet sich auch einer von 10,000 Fr. für das beste Werk: „über den Einfluß der Geseße auf die Sitten und-úber den Einfluß der Sitten auf die Gejebe.‘‘ ; R

Die Stadt Albi hat die Erlaubniß erhalten, in ihxen Mauern dem Andenken la Peyrouses ein Monument zu stif- ten. Dasselbe soll auf dem. Markte, dem Hause gegenüber, wo der berühmte Seefahrer zuerst das Licht der “Welt er- blickte, errichtet werden. /

Der Bildhauer Lemoyne hat von dem Minister des Jnnern den Auftrag. erhalten, die Marmorbüste Massillons für die Stadt Hyères (Dept. des Var), dem Geburts-Oxte des berúhmten -Kanzel-Redners, anzufertigen.