1828 / 239 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und Muth genug zu einem solhen Unternehmen besaß; ein Verwalter der Pariser Hospitäler, Peligot, kaufte die Quellen nebst dem umliegenden Terrain und baute eine große Bade- Anstalt, die im Jahre 1822 beendigt wurde. Sie enthält eine Menge von Bade-Stuben, acht Douchen, Dampfbäder u. s. w. Die Gebäude und Gèmächer sind trefflih einge- richtet und in einem großen Versammlungs - Saale vereinigt sich eine gewählte Gesellschaft, wenn das Wetter keinen Spa- ziergang in den s{dnen, zur Anftalt gehörigen, Garten-Anlagen oder in der Umgegend gestatte. Dicht neben dem großen Badehause ist ein Hotel mit geschmackvoll eingerichteten Ge- mächern erbaut. : De 1

Jn geringer Entfernung liegt das sogenannte Fischerei-Bad mit Y vor 10 Jahren entdeckten Quellen von derjelben Eigen- schaft. Das Ganze hat eine wundervolle Lagé mit male- rischen Aussichten ‘und vou den schönsten Gärten umgeben. Eine Menge von Häusern, wo die Wohnungen weniger theuer. sind, gruppiren sih um die Haupt - Gebäude und bil- den ein- anmuthiges Dorf.

Die Quellen föônnen jeßt zusammen täglich über vier- hundert -Bäder liefern. Das stets fliegende Wasser wird in wohlverschlossenen. Behältern gesammelt und durch Pumpen und Röhren nach den Bade-Zimmern geleitet.

Das Thal: von Montmorency hatte früher fein trinfba- res Wásser, das vorhandene war salzig. Durch die Sorg- falt des Unternehmers is nun ein Springbrunnen errichtet, der ein flares und wohlshmeckendes Trinkwasser liefert. Neuerdings ist der prächtige Park von -St. Gratieu hinzu- gekommen, welcher 500 Morgen Land ‘und zwei Schlösser mit dem: See von Montmorency “enthält, dessen Spiegel von Schwänen- und Kähnen bedeckt ‘ist. Der Fischfang und die Jagd sind den Badegästen gestattet. Die «Dörfer An- dilly Moncignan , Maijon, St. Leu, Sanoy, - Soisy und St. Gratien- sind ‘die reizenden Zielpunkte. für die Spazier- gänger. ‘Täglich fahren öffentliche, Wagen. von Paris nah Enghien and zurück.

Beiträge zur Geschichte-des Handels, der Manu- facturem, der Fabriken, des Bergbaues und an- derer Nationa (Fortsebung.)

Einige Jahre waren, wie sich aus dem ergiebt, reich, an Verfügungen für den einheimischen Handel, dem Zustand der Gewerbe im Jnnern gemäß, gewesen. Das Jahr 1757 wurde nicht weniger merkwürdig durch die fo reichlich ertheilten Handels-Monopolien und die daraus ent- standenen Veränderungen und Folgen. Wie aus den frúhe-. ren hier mitgetheilten Urkunden erhellet, waren Monopolien auf Handels-Artifel, welche vorher und von’ Alters her dem

allgemeinen Verkehr angehört hatten, gerade auch nichts Sel-

tencs gewesen ; jeßt schien es aber, als ob der Grundsaß Monopolien zu ertheilen, in größerer Allgemeinheit ange- nommen- worden. Der Ober - Stallmeister und Ritter Su- morofow und ein ausländischer Kaufmann Plomann hatten die Kaiserin gebeten, ihnen zu erlauben, 259,000 Tschetw. Roggen von Archangel. nah dem Auslande zu verschifsen. Sie erhielten die Erlaubniß. :

Bisher war der- Tarif vom 2. August des Jahres 1731

der 26 Jahre hindurch unverändert in Kraft verblieben , die Richtschnur gewesen, nah welcher die Zoll-Abgaden vom auswärtigen Handel im ganzen Reiche erhoben worden, mit Ausnahme der Zoll-Abgaben für die Zollstätten an den Asta- tischen Grenzen, für welche eigene Tarife und Verfügungen bestanden. Der Handel am Ende dieser: Periode war aber in fast allen seinen Theilen, dem Handel am Anfange der- selben nicht mehr gleich, so wenig als die Russischen sowohl. als ausländischen Waaren, mit welchem er getrieben wurde, im Quantum und in der Art derselben, den früheren gleich wa- ren. Die Nothwendigkeit erforderte daher die Anfertigung eines neuenTarifs, der dem gegenwärtigenZustande des Handels gemäß wäre. [Dieje Arbeit war der seit Kurzem errichteten -Zoll- Commission aufgetragen worden, die auch einen neuen Tarif anfertigte, welcher von der Kaiserin am 29. April 1757 be- stätigt und durch den Druck bekannt zu machen befohlen

l-Gewerbe im Russischen Reiche.- - bisher Gesagten {

Der Graf Peter Jwanowitsch Schuwalow erhielt mittelst eines Ukas aus dem Senat vom 24. April 175) den fruher angezeigten Handels- Privilegien noch Folgen Auf 20 Jahre wird dem-Senateur, General-Feldzeug-Mi und Ritter P. J. Schuwalow die Ausfuhr von T|cherf hem Blätter-Taback aus\{hließlich gestattet , dergestalt,

dem Grafen oder seinen Bevollmächtigten gemacht werden Der früher erwähnte Kaufmann Plomann erhielt ay aufeinander folgende Jahre den ausschließlichen Theer: He in Archangel durch einen Senats -Ufas vom 2. Juni 1 Dieser Handel war zwar bisher von der Krone betri worden, aber noch nicht in die Hände eines Privat - M polisten gerathen. Dem Plomann ward dies Privilegiu der Art bewilligt, daß er jährlich 30 Tonnen Theer Preise von 492 Kop. Species -oder 2 Kop. weniger als Thaler Species für die Tonne von der Krone anfaufen s Beil er aber nicht sicher war, daß der Theer-Handel nid andre Hände gerathen könnte, machte er die Bedingung, wenn diese Waare einem andern Privatmanne abgeg werden sollte, derselbe alsdann den gegenwärtigen mit Krone abgeschlo}senen Contract erfüllen müsse. Der Vice-Kanzler Graf Woronzow und der Ober: furator im Senat, Glebor, hatte in einer an den Send rihteten Bittschrift den Nußen auseinander geseßt , de wohl der Krone als dem Reiche unfehlbar zufließen m wenn es jedem von ihnen erlaubt würde, 300,000 Pud Get aller Art. ins Ausland zu führen, oder zur Ausschiffun verkaufen. Da nun der Krieg mit Preußen feinem bruhe nahe war, so schien diese Unternehmung nah Wahrscheinlichkeit, und weil die Preise im Innern des des sehr niedrig waren , einen günstigen Ausgang zu sprechen. Der Senat hielt daher die Ausfuhr in jeden tracht für nüßlih und erlaubte ihnen dieselbe durch Ufas vom 19. Juni 1757 mit Ausschluß der Hafer-Aus Auch der General-Lieutenant ‘und wirkliche Kamni Graf Woronzow in Gemeinschaft mit dem Brigadier gunow, erhielt für einen neuen nach Persien in Gai ‘bringenden Handel mit Salz, ein Privilegium auf 15] durdp. cinen Senats-Ufas vom 8. September 1758. (Fortseßung folgt.)

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 6, September. Im Schauspielhause: Freimaurer, Lustspiel in 1 Aufzug, von Koßebue (Hr. Ÿ vom Großherzoglich Mecklenburgischen Hoftheater ' zu lib, den Baron, als Gastrolle.) Hierauf : Preciosa, spiel mit Gesang und Tanz, Wolf; Musik von C. M. Alonzo, als leßte Gastrolle.)

Königsstädtsches Theater. Sonnabend, 6. September. Lenore.

Berliner Börse. Den 5. Sept. 1828.

Aimtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. ( fe fa [Z/ Brief | Geld. 3E { 9215 103% [103 1025 [1025 (99 912 | 913

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| 997 91 101

96x 957 IHoll. vollw. Duc. 992 JFriedrichsd’or . 965 Disconto .

Pomm. Pfandbr. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rückst. C. d.Kmk do. do. d.Nmk.! Zins-Sch. d. Kmk. | dito 4d. Nmnk.

St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl, 22 Bo.Ob.incl.Litt.H Kurm. Ob. m. 1. C. Neum.Int.Sch.do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. de:inTh.Z. VVestpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf.

100% 917 1017 312 96Z

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ward:

Neueste Börsen-Nachrichten.

Franffurt a. M., 2. Sept. Oesterr. 5s Metallig: Ves

Partial-Obligationen 1247. Geld. Paris, 30. August.

London, 29. August. - Consols 87# . Z-

3procentige Rente 72 Fr. 90 Cent.

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Bank-Actien 1301. Brie. Loose ¿u 100 F

5procentige 108 Fr.

Gedruckt

bet Hayn. Redactent f

im Laufe der bemerkten Zeit die Ausfuhr von Niemand als Wi

in 4 Abtheilungen, von D v. Weber. (Hr. Posch, M

Allgemeine

reußishe Staats-Zeitung.

239.

mtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

jeine Majestät der König haben dem Grafen

l von mán, Obersten des Königlich Französischen reitenden Artillerie-Regiments, den Rothen Adler-Orden zwei- asse zu verleihen geruhet.

er Justiz -Commissarius Wilke in Halle ist zugleich |

otarius im Departement des Ober- Landesgeri é ri 4 burg bestellt worden. gerichts zu

bgereist: Se, Excellenz der Staats-- Minister

' : d : ut

drásident der Provinzen Zúlich - Kleve - Berg n Nie;

t, Freiherr von Jngersleben, nah Frankfurt er.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

aris, 31. A ea a , 31. August. as Depaxtements- Wahl - Colle- 1 Privas (Ardéche) und die esirls- Mahl - Colo (e nt - de - Marsan (Heiden) und Fougères (Jlle et Vi- sind auf den 22. Dezember d. J. zusammenberufen um an die Stelle der mit Tode abgegangenen Her- af von Granoux und Marquis Du Lyon, so- wie des iedenen Herrn Rallier, andere Deputirte zu wählen. : Königs Majestät werden heute Jhre Reise antreten. X Messager des Chambres, welcher mehrere Tage au Achricht von der Ankunfc des Kaisers Nicolaus in gezweifelt hatte, enthält nunmehr in seinem gestrigen jeinen kurzen Artikel folgenden Jnhalts: „Die An- 2s Kaisers in Odessa bestätigt sich ; wir können indeß ründe von hoher politischer Wichtigkeit einer Reise durch welche die Vorbereitungen zu der Belagerung humla und durch die Concentrirung der Russischen hon an sih natürli gerechtfertigt erscheinr.‘/ an versichert, daß die von dem Könige niedergeseßte sion zur Feststellung der Grundlagen eines neuen Ver- it der Republik Haity, wodurch das Jnteresse der gen -Colonisten wahrgenommen wird, ihre Arbeiten habe, und daß der Finanz - Minister , welcher den in jener Commission geführt hat, von den gefaßten ssen dem Könige binnen Kurzem Bericht abstatten Jn Verfolg desselben dürfte der Minister der aus, n Angelegenheiten sodann unverzüglich die nöthigen indlungen zur Abschließung des neuen Vertrages ein-

r König hat auf den Antrag des Vicomte von La- icauld beschlossen, daß an der Königlichen Laut actur zu Sèvres eine Freishule für Porzellan- und Nalerei gestiftet werden soll, um denjenigen jungen welche bereits in dieser Kunst einige Fertigkeit er- aben, die Mittel an die Hand zu geben, sich ohne Kosten darin zu vervollklommnen. Die Schule soll lugust k, J. erdôffnet werden. rer Mirbel, Mitglied der Akadêmie der Wissenschaften, die Stelle des verstorbenen Herrn Bosc zum Profes- Gartenbaues bel dem Königlichen Pflanzen - Garten “Messager des Cl | r Messager des Chambres bemerkt nachträglich, -da lversirät niht, wie Herr Berryer die Ie Ee

Berlin, Sonntag den 7e September.

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1828.

durch eine Acte des 4 i gestiftet b S geseßgebenden Körpers vom 6. Mai 1806 Morgen lôs’t der Herzog von Grammo al Mouchy, als Hauptmann der ardeidt Eege o L Stan Herzog von Reggio den Marschall Herzog von arent als Major-Général der Garde im Dienste ab / Das ournal du Commerce will wissen, daß der Auf- ruf des Generals Maison an die Truppen vor seiner Ein- M dea A E von einer gewissen Parthei der Haupt- etadelt worden sey, weil darin von der Befrei n Me Grie die Rede ist, während der Clicdite ace verspricht enland keine völlige politische Emancipation ie Universität ist eifrig auf die Aufrecthalt i E bedacht. Am 25. d. M. ist in Vai E E us S R Beritt zu einer Geldbuße , ; rden, weil er ohne Bewillig des Rectors der Universität eine El Pia der O Uni ne Elementar - Schule in 1 wod hatte; die Schule ist Úberdies sofort geschlos- Der Précurseur de Lyon enthält Folgendes: E. 1e O giebt, wimmelt es guch A at Bi reganrver 0 en Uebel sind unzertrennlih. Die Herrn Pfarrer zu ix sind daher auch sehr in Sorgen, was sie nach Schlie- ßung der dortigen Jesuiten- Anstalten mit der Masse der in jeuer Stadt befindlichen Armen anfangen sollen. „Jn einem einzige Kirchspiele,“ sagen sie, „giebt es deren úder 1600 “E ollen ernährten fie; was „oll jeßt aus ihnen wer- en / Ja, die Jesuiten ernährten sie!“ aber wie2 wie 4 Mist die Wúürmer ernährt, die er selbs erzeugt; man räume den Stoff der Fäulnmß weg, und die: efelhaften Jn- secten y welche in derselben lebten und webten, werden mic jenem verschwinden; und man wird solchergestalt zwei Wun- den auf einmal geheilt haben. Man frägt sich, wie jene Armen leben sollen? wie. alle Welt; vön. der Arbeit. Es ist in der That spaßhaft, daß man das’ Interesse des Jesuitismus an m der Bettelei kfuüpfen will. // or einigen Tagen is| hier ein Spanische Es von London - kommt und sich nis Madrid pi L C Cgangel Man glaubt , daß er der Ueberbringer der Ls Erklärung des Grafen Ofalia in Betreff des ihm y ertragenen Gesandtschaftsposten am hiesigen Hofe sey, und dieser Minister die Stelle éndlih angenommen habe. Fn dem Constitutionnel liest man nachträglich noch eine

- von Hrn. Duvergier de Hauranne auf das Büreau der De-

putirten - Kammer niedergelegte Proposition, worin auf di Abschaffung des Privilegiums der Pariser Bank Riaecats wird, und welche im Laufe der nächsten Sißungen der Kam- mern zur Sprache fommen dürfte. Den Geseßen vom 14. April 1803 und 22. April 1806 zufolge, hat nämlich die Bank das ausschließlihe Recht, ein Papiergeld auszugeben ; durch die Charte aber werden alle Privilegien ohne Ausnahme abgeschafft, und schon aus diesem Grunde, meinen die hiesi- gen Kaufleute, sey jenes Privilegium verwerflich ; es sey dies aber noch mehr, wenn man bedenke, daß die Bank nach ihrer gegenwär- tigen Organisation bloß den großen Capitalisten zu gute fomme tvährend sie dem Handelsstande in keiner Art beistehe wie solches die Erfahrüng hinlänglich lehre; sie borge J. B. den Capitalisten, die bei ihr einen Credit hätten, zu 4pCt. wäh- rend diese Capitalisten selbst sich von den Kaufleuten gegen sehr gute Valuta nicht selten 9pCt. zahlen liegen; 200 Mil- lionen, die sih ungenußt in den Geldkisten der Bank befän- den, rcôdteten den Handel, statt ihn zu beleben, und verur- sachten, wenn sie der Circulation entzogen würden, in den Geschäften mindestens eine Lücke von einer Milliarde. Um diesem Uebelstande abzuhelfen und die Bank aus ihrem le-

thargischen Schlafe zu wecken, wird in der gedachten Pro-

rift behauptet, durch ein bloßes Decret, fondern |l

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position der Antrag gemacht, die freiwillige und gleichzeitige