1828 / 240 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zeichnet, Jn dieser Hinsicht ist der Verlust des Herrn Cal- mon Dupin sehr zu bedauern. Wird. sein Nachfolger im fürzlih eingeführten Reformations-Geist fortfahren, oder den alten irrigen Portugiesischen Finanz- Prinzipien folgen? Sein erstes Auftreten zeigt ihn als einen Mann, der es auf bas Vermögen des Volks absieht. Am ersten Tage seines Dienst- Antritts gab Se. Excellenz Befehle zum Ausmünzen- alles im Schabe befindlichen Kupfers, -um selbiges sogleich in Circulation zu bringen. An die verschiedenen Verwaltungs- Zweige sind Rundschreiben erlassen worden, des Juhalts, daß die Contributionen künftig, anstatt wie bisher in Pa- pier , in Kupfergeld eingetragen werden sollen; durch diese Verordnung wird das Post-Amt, das täglich einen großen Betrag an Kupfer empfing, auch genöthigt , seine Zahlung in der vom Publikum empfangenen Münze zu machen, und dem bisher genossenen Vortheil am Aufgelde, den es hatte, weil ‘es seine Rehnung dem Schaß in Papier verantwor- wortete, zu entsagen. Eine andere Verordnung stellt die Zahlung aller nicht geseßlich bestätigten Pensionen ein.

In den beiden Jahren 1826 und 1827 sind in Rio- Janeiro, nach einer Berechnung der Bostoner Handels -Zei- tung, 77,350 Sclaven eingeführt worden.

Die Jrischen Truppen sollen je6t ganz bestimmt Brasi-

lien verlassen. Von den Deutschen werden die, deren Dienst- zeit abgelaufen ist, als Landbebauer ins Junere abgesendet,

die übrigen. bleiben noch im Dienst. Columbien.

Londoner Blätter geben jebkt aus der Neu-Yorker Zei- tung: (die schon früher aus einem Französischen Blatte von uns mitgetheilten) Nachrichten von der Auflôdsung des Convents e Ocana_ und den darauf folgenden Ereignissen.

ie einheimishe Schuld ‘Columbiens beträgt jeßt 3,200,000 Dollars zu 5, und 5,300,000 zu 3 pCt. Zinsen, zu deren Deckung die erforderlihen Summen vorhanden sind.

Aus Guayaquil vom 4. Juni meldet man, daß ein aus Lima am 12. Mai abgegangenes Schiff angekommen sey, dessen: Capitán versicherte, man bereite sich in Chili zu einem Kriege gegen Columbien vor. Zwei Schiffe sollten Guayaquil blokiren. General la Mar oder General Nico- chea vermuthlich der Leßtere würde, wie es allgemein hieß, die Armee in Person befehligen. Jn Folge dieser Vorbe- reitungen hat man bereits zu Callao auf einige nach Gua- yaquil bestimmte Schiffe as gelegt.

eru.

Ein von der Times mitgetheilter Brief aus Lima giebt uo einige Details úber das dort stattgehabte Erdbeben. Der angerichtete Schaden beträgt 6 Millionen Dollars. Die Bestürzung, welche noch mehrere Tage nach dem furchtbaren Ereigniß fortdauerte, war allgemein. Ueberall begegnete man in den Straßen Menschen, welche auf ihre Knie sanken, und Gott um Erbarmen anriefen. Die Mönche bemühten sich, die Begebenheit als eine Folge des göttlichen Zorus we- gen der sih in Lima aufhaltenden Keber darzustellen, was ihnen indessen vom General Mar ernstlih untersagt worden ist. Mehrere Küsten-Döktfer sind gänzlich zerstört worden.

An mehreren Orten war das Erdbeben von Regengüs- sen begleitet, welche den Wohnungen großen Schaden zuge- jügt haben. Dies geschah befonders zu Tuyillo, Lambeyeque, Chiclayo, Piura und sogar iu der Wüste von Sechua, wo sonst nie ein Tropfen Wasser bemerkt wurde. An einigen Stellen stürzten große Felsenstüce von den Gebirgem herab, und in Surras, 15 Luegas von Lima quoll Wasser aus der Erde, wie sonst Feuer aus einem Vulkan zu steigen pflegt. Nach Amerikanischen Blättern hat Hr. von Vidaurre das Erdbeben vorausgesagt. Er chloß aus dem Donnern und den dumpfen Tönen im Junern der Erde, daß es sich zutragen werde. Seiner Meinung nach könnten die Erdbe-

den vermieden werden, wenn man tiese Brunnen grübe und Quellen eröffnete.

In l a n d.

__ Merseburg. Jm Schweinißer Kreise läßt man es ch schr angelegen seyn, die Straßen uud Wege und selbst

die: Dorfwege zu: bepflanzen. Frähjahr wurden im Ganzen 29,520 Obst- und q

Im verflossenen Herbst,

Bäume gesebt, und die Pflanzungen würden noch bed der gewesen seyn, wenn niht in den Audörfern - die q tenden Ueberschwemmungen der Elbe -und Elster der nehmung hinderlih gewesen wären. Im Delibscher wurden an den Landstraßen in diesem Frühling 795 báume und 120 Jtalietische Pappeln angepflanzt.

Múnster. Mit lobenswerther. Anstrengung und 10,900 Rthlr. Kosten haben die Jnterressenten der H Mark in -der Bürgermeisterei Buer die ihnen zugefal Antheile von circa 500 Magdeburger Morgen in Kult seßt, wobei die Kosten der .Beakerung und. Besamung nicht gerechnet sind. Die diesjährige Witterung ist d| neuen Ackerlande sehr günstig gewesén, und die Bebay ben die gegründetste Hoffnung, schon in diesem Jahre großen Theil ihrer bedeutenden Vorschüsse durh den E Ertrag gedeckr zu sehen.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 7. September. Jm Opernhause: Don Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von M (Hr. Freund, Leporello, als Gastrolle.)

In Charlottenburg: Heinrich V. Jugendjahre, Lu in 3 Abtheilungen, nah dem Französischen von A. W, land. (Hr. Stawinsfky, den Capitain.) Hierauf: Die

.verständnisse, - Lustspiel in 1. Aufzug, von Srteigentesch,

__Königsstädtsches Theater. Sonntag, 7. September. Oberon, König der ( Komische Zäuberoper in 5 Akten. *

Berliner Börse. Den 6.' Sépt. 1828. : Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel (Preuf/s. ( [Z/1| BriefT E Ee TLe[|

935 93 {Pomm. Pfandbr. 105

1035 103... }Kur- u. Neum. do.

1025 1021 [Schlesische do. 99 ‘[Porúm. Dom. do. 9123 1915 Märk. do. do. //91Z-JOstpr. do. do.

1034 Rückst. C. d.Kmk

1007 ; f do. do. d.Nmk. 91i è IFZins-Sch. d. Kmk. M dito d.Nmk. 312 962

96F

Grosshz. Pos. do. 1007 |. 995 TIFriedrichsd’or . Ostpr. Pfandbrf. 97 968 [Disconto

Wechsel- und Geld-Cours. (Berlin, den 6. Sept.)

250 FI. 250 FI. 300 M. |}

ck

St. - Schuld - Sch. Pr. Engl, Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo.Ob.incl].Litt.H Kurm. Ob. m. 1. C. Neum.Int.Sch.do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. da. inTh.Z. VWVestpr. Pfdb. A. dito dito B.

Ill] aaans

Boll. vollw. Duc.|

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Amsterdam Kurz

dito. Hau L L TOR dito London Paris

Angsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. VVZ Petersburg. BN

Riga. BN.

Berichtigung. Jn Nr. 238. der Staats-Zeitung S. 2, Sp. 1, v. 0. statt „„von‘“/ l. „wie“, und Sp. 2, Z. 27 v. nach „„Jeyen‘/ einzuschalten: „wird der Astrolabt Rückkehr antretenz;‘/ ferner S. 4, Sp. 2,

u. st. 40,356,426,924 ist zu seben 49,356,426,924.

Neueste Börsen-Nachrichten.

__ Franffurt a. M., 3. Sept. Obligacionen 1245, Alles Geld. N

—— -

Gedruckt hei Hayn.

Oesterr. 52 Metalliq. 95F.

Bank-Actien 1299. Loose zu 100 Fl. 154. Pa!

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Bfer Barborowitsh. Se.

Der Lieutenant E. Jwanow hatte dem philantropischen

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Redacteur Tf

Allgemeine

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aats- Zeitung.

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Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

| „Rußland. : St. Petersburg, 30. August. Am 27sten d. M. die Gräfin Zichy, Gemahlin des Oesterreichischen. Bot- ters, bei Jhrer Majestät der Kaiserin Mutter im Tau- n Pallaste Abschieds: Audienz. t Aus Kijchenew wird gemeldet: Das Garde-Corps ist- behalten durch Bessarabien marschirt. Die linke. Colonne ben erfuhr eine kurze Verzögerung bei der Uebexfahrt den Duniester unweit. Dubossary, die dorcige \{chwim- e Brücke war wegen der ungewöhnlichen Wasserhdhe jommen, welche sogar die Passage mit dem Prahme yer- rte, jedoch- wurde dieses Hinderniß in kurzer Zeit be-

f. j d N Während des Gefechts am 8, (20.) Juni unweit Kü- hi, näherten sich drei Kauffahrer, zwei unter Russischer einex unter Deer Ber Flagge der Festung und be- en selbige gemeinschastlih mit der Brigg Orpheus. Un- tet des Heltigen Feuers feindlicherseits , kämpften sie so. bis der Wind eine andere Richtung nahm, und sie nd- : in See: zu stehen. Die Führer der beiden Schiffe Russischer Flagge waren die Schiffer Athanasius Mar- » und -Christopher. Jankowitsch, der des dritten aber der | daj. det Kaiser haben. Aller--| igt geruhet, den ersteren eine goldene Denkmünze, am | gienbande, mit der Jrnschrift: „„Für Tapferkeit,“ dem ren einen .Brillantring zu verleihen.

e ein Kapital von 821,000 Rubel dargebracht, um J Gunsten der Unvermögenden und Kranken den. ach den Absichten des. großmüthigen Gebers, diese Gelder unangetastet bleiben, und nur die Jú- n davon zur Erziehung von Armen - Kindern und- zu stÜßungen für Unbemittelte angewandt werden. - Hr. now wünschte, es möchte in dem Vereine eine Spezial- ank errichtet und den Entlehnern verstattet werden, aus sicht auf den wohlthätigen Zweck der Einrichtung, nach dünfen höhere als die gesebmäßigen Zinsen zu“ zahlen. - Befehl Sr. Höôchstseligen Majestät des Kaisers - Alexan- glorreichen Andenkens, wurde dieser Vorschlag der Prú- des Minister-Comité, mit dem Gutachten des Geheimen- ; Fürsten A. Galißyn, Präsidenten des philantropischen ines, anheimngestellt : daß es zweckmäßig seyn dúrfte, eine osit- Kasse: unter dem Namen. „Armenhülfs-Kasse des ._ Jwanow“/ zu errichten. Dieser Vorschlag erhielt die ehmigung des Minister - Comité und der philantropische èin wurde ermächtigt, das Geschenk ‘des Hrn. - Jwanow nehmen, dem Se, Majestät - der Kaiser - Allerhöchst Jhre - iedenheit zu erfennen zu geben, geruhet haben. Hr. now hat bereits 170,000 Rubel bei dem Comité ‘des ins deponirt, welches auch Verfügungen - getroffen hat, ta Privat - Personen, gegen sicheres Unterpfand, ewilligen. j | Durch einen Ufas vom 3ten d. M. an den dirigiren- Senat hat Se.“ Majestät der Kaiser die Einfuhx eini- bisher verbotene Waaren bei dem Zoll-Amte von NRad- o0w, wo auch die Einfuhr-Zölle entrichtet wetden sollen, zestatten geruhet. Nachrichten gus -Riga vom sten d. ckM. zufolge, sind lbst die-Getreide-Preise bedeutend gestiegen, und ‘man er- tete, daß dieselbe. noch höher steigen würden. Da die räthe in der Umgegend nicht mehr für die Ausfuhr hin- )en, so sucht man dergleichen {hon in den’ inneren Gou- tements auf. As | i TUA Im Laufe des verflosseîen Juni hatte eine Menge

Berlin, Montag den S8cen September.

1828.

Russischer Kaufleute aus: den Hauptstädten wie aus den ent- ferntesten Orten des Reiches die: Messe vön: Korennaja im Gouvernement Kursk besucht. Den: Werth: der auf diese Messe gebrachten Waaren kann man auf 11,268,000 Rubel anschlagen, - worunter die Weine und Branntweine von Novo-Tscherfask, Odessa, Kisliar, Cherson und :Néjine mit 900,000 Rubel stehen ; die Pferde ‘aus den Stutereien, am Don und in dex Tartarei mit 400,000 Rubel, / Es sind. für 3/,050,000. Rubel Waaren verkauft worden, und: dér: Miéeths- ins der Läden und Wagenschuppen hat 74,214 Rubel be- ragen. i uiGa 4 jutlidéA ¿d Sd Der Werth der auf die Messe. von. Jrbit im Gouverne- ment: Perm gebrachten Waareti hat 10,724,020: Rubel bétra- gen, und es ist für-7,324,141 Rubel verkauft: worden. Das von den dort befindlichen Kaufleuten declarirte Capital belief

sich auf 2,164,250 Rubel.

„Der berühmte; Englische: Reisénde Franklin. ‘ist am Bord des Englischen Dampfschiffes Geors E hier angekommen. - i s et 2E Me T 01: d AMzO

Paris, 1. September. Der designirte diesseitige Bot-

schafter am Kaiserl, e aae S Hérzog v. Laval- eyt,

Montmorency ¿ welcher im. Begriff sich auf ‘seinen Posten zu begeben, hatte vorgestern seine Abschieds-Audienz

beim Könige. An demselben Tage bewilligte Se. Majestät

auch dem Vicomte: von Châteäubriand: eine Privat/Audienz.

‘May glaubt daß. auch. er: zwischen dem 19. und ‘15. Sept.

auf ‘seinen Gefandtschäfts-Posten nah. Nom abgehen wéerde. Gesterúi hat der König seine Reise na .den- östlichen Pro- vinzen -des “Reichs. in Begleitung des Dauphins und des

Ministers des Jnnern angetreten. - A u fit

___ Die -Dauphine, welche gleichzeiti ‘aus . Set. : Cloud ‘hier

eingetroffen war, ist. heute Morgen nach Troyes ‘abgegangen. Auf der Rüreise von: Luneville wird der Dauphiú sich

in Nancy am 15. Sept. von dem Könige trennen, ‘und di-

rect über Toul, Joinville- und. Troyes nah Saint-Cloud zu-

_rüfehren: Se. K. -H.“ haben sih, wie die Dauphine, jed-

weden feierlichen Empfang -verbeteu. Der Präfekt dès De- partements des Nieder-Rheins ist benachrichtigt worden, daß Se. Maj. ‘Ihren Einzug in die gute Stadt Strasburg zu Pferde halten- würden. i :

___ Der; beim General - Stabe angestellte Sohn des Mar- schalls Herzogs- von Dalmatieu ist ‘dem General Marquis

Maison bejonders beigegeben wordén, und hat kürzlich die

Hauptstadt verlassen, um- sih in Toulon einzuschiffen.

Es ist chon: einigemal davon die : Rede gewesen , ‘daß falsche Bankzettel circuliren,. Die liberalen Blätter hatten diese Gelegenheit benußt; um einerseits der Verwaltung einen Vorwurf daraus zu. machen, dáß sie das Publikum auf jenen Umstand nicht förmlich aufmerksam gemacht und ihm die Mittel. an die ¿Hand gegeben habe, die echten Bankñoten von den falschen zu’ unterscheiden, andererseits “aber auth’’die Frage-aufzustellen, ob die Bank-nicht zur“ Realisirung der falschen Noten. angehalten werden könne. Hierauf be- zieht sich nuù: der nachstehende, dem Anscheine nah aus amt- licher Quelle! geflossene Aufsaß, den: man in dem: gestrigen Blatte des Monitèurs liest: „„Es sind Bankzettel zu 500 Fl. mit grüner Sehrift, mittelst der Feder nathgemacht worden. Schon der Moniteur vom ‘22. April d. J. benachrichtigte das Publikum von der Verhaftung eines Jndividuums als des muthmaßlichen Anfertigers ‘derselben; zugleich wurde an- gezeigt; daß von den falschen Bankzetteln ‘nur. für ‘etwa 28,500 Fr. ermittelt worden waren. . Die wenigen seitdem erschienenen bestätigen die frühere Meinung, daß jene Sutnme den größten Theil der von dem Verfälscher in Umläuf'gebrachten Noten: austnache. Alle dentlichen Blätter sprachen damals von diesem Ereignisse, so daß das Publifuu von ‘der Exi- stenz falscher“ Baukzettel und von der: Nothwendigkeit ‘auf seiner Hut zu seyn, vollständig unterrichtet wurde. Eine