1828 / 242 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nien abzusendenden bevollmächtigten Minister aufgegeben wer- den, daß er bei seiner Ankunft in Spanien sich darüber Kenntniß verschaffe, zu welchem Preise hiesige Russische Waa- ren dort abgeseßt werden und welche Unkosten dabei vor- fommen, wie auch über die Fracht von Spanien nach Hol- land, und von allem diese Gegenstände Betreffenden dem Commerz-Collegium eine ausführliche Auskunfr ertheile, da- mit dasselbe nach erhaltener Auskunft dem Senat einen um- ständlichen Bericht abstatten köônue.““

Da es ziemlih gewöhnlih geworden war, daß Handels- Geschäfte von den Großen des Reichs betrieben wurden , so erhielt auch der Ober-Jägermeister Naryschkin den bisher der Krone eigenthümlichen Theerhandel in Archangel und zwar unter so vortheilhaften Bedingungen , daß ihm aus diesem Handel eine jährliche Einnahme von mehr als 50,000 Ru- beln zufließen konnte. Das Privilegium dazu wurde auf 20 Jahre ertheilt; und der Senats -Ufas vom 17. Sept. 1760 enthält unter andern folgende Motive: „Dem General en Chef und Ritter Naryschkin ist auf sein im Senat einge- reichtes Ansuchen der Theerhandel der Krone in Archangel . bewilligt, indem dieser Handel der Krone wenig Vortheil bringt, und um die Schwierigkeiten und das Risiko zu ver- meiden, welchem die Krone bei diesem Theerhandel ausgeseßt ist, wie auch, um die Theer - Gewinnung für die Produzen- ten nüßlicher zu machen und mehr auszudehnen. Mit dem Kaufmann Plomann hat der Ober - Jägermeister . eine frei- willige Uebereinkunft für die dem erstern noch zustehenden Jahre zu treffen. U. \. w.“/

Unterm 25. Oktober 1760 erschien ein Senats - Ukas, durch welchen für die merfantilishe Ausbildung der fauf- männischen Jugend Verfügungen getroffen werden ; unter andern wird darin verordnet: „Jn Ansehung eines nach _ Holland abzufertigenden Agenten befiehlt der dirigirende Se- nat: Zur Wahrnehmung des Kron - Jnteresse sowohl beim Verkauf der der Krone gehörigen Waaren als _auch zum größeren Vortheile des Handels der Russischen Kaufmann- schaft, sollen jeßt in Holland ein Agent: nebst einem Gehúl- fen -und zur Erlernung des Handels und Bedienung eines Comtoirs einige der Söhne der angesehensten Kaufleute an- gestellt werden, und ihre Abfertigung soll kraft der von JZh- rer Majestät der Kaiserin bestätigten Vorstellung des Senats vom 15. März 1744 erfolgen , ohne einen ferneren Befehl Ihrer Majestät einzuholen. Auch in Betreff der Hanf- und Slachsbrae erschien abermals ein Senats - Ukas vom 7. April 1761, worin befohlen wird, daß zur Beförderung des Zutrauens der Ausländer, und zur Vermehrung des Abfakes dieser Produkte, die Zahl der Hanf- und Flachsbracken durch die Wahl der Kaufmannschaft nah den in den frúheren Verordnungen vorgeschriebenen Regeln auf zwölf“ vermehrt werden soll.

Die Stadt Narva hatte durch die häufigen, fast alljähr- lih getroffenen, verschiedenen Verfügungen einen großen Theil ihres Holzhandels eingebüßt, wodurch die Bürger einen bedeutenden Verlust in ihrem Erwerb erlitten. Der Magi- Frat úberreichte deshalb dem Senat eine Vorstellung, auf welche derselbe unterm 13. April 1761 eine Entscheidung zur völligen Zufriedenheit der Einwohner ertheilte: „„ Damit (heißt es darin) die Kaufleute der Stadt Narva gleich allen getreuen Unterthanen Jhrer Kaiserl. Majestät Jhrer müt- terlihen Fürsorge sih erfreuen und nah und nach zu einem höhern Wohlstande gelangen, soll es ihnen, gemäß dem Ukas des Kaisers Peters des Großen vom Jahre 1721, erlaubt feyn, Holz am Lugaflusse auf drei Jahre nach Grundlage des Ufas von 17:6 zu fällen und auszuführen , in Balken, nicht in Brettern, zu 60 Ladungen jährlich. Nach Ablauf der drei Jahre sollen sie am Lugaflusse kein Holz mehr fäl- len, sondern ihren Bedarf in dem angegebeneh Verhältniß der Ladungen vom Peipussee und den in denselben fallenden Flüssen beziehen. Wenn sie in einem Jahre das bestimmte Quantum nicht verschiffen, so môgen sie im folgenden das Zurückgebliebene, wenn sie es wünschen, nebst dem gewöhn- lichen jährlichen Quantum verschiffen. :

_Der General - Feldzeugmeister , Graf Schuwalov, fand seine Rehnung nicht bei ‘dem ihm auf 20 Jahre ertheilten

Monopolium, gesalzenes Rindfleisch aus Archangel , ren und gab es deshalb auf. Die erste Verschiffun 1758 hatte ihm nur wenige Procentè Gewinn geg der zweiten im J. 1759-hatte er die Hälfte des Capi loren. Daher ward dieser Handel durch einen Sey vom 18. August 1761 wieder allgemein freigegeben, frúher gewesen war.

Unterm 20. August 1761 ward mit einem Ukas nats ein neuer Tarif für den Siberischen Handel gemacht. Nach demselben sollten sowohl die Ausfuh innern Zoll-Abgaben in klingender Münze bei dem Y in Kjachta, in den Zoll-Aemtern von Zuruchantujevst shewsf und Semipalatinsk, erhoben, in Ermang| flingenden Münze sollen aber auch die edlen Met ber und Gold in Barren, angenommen werden , uj das Silber zu 195 Kop. (Silber) das Soloctnik y zu 2 R. 75 Kop. 2c. :

Vis hierher gehen im Allgemeinen die Vero! der Regierung für den Russischen Handel während gierung der Kaiserin Elisabeth. Aus eineni (in der { Zeitung vollständig mitgetheilten) Verzeichniß der @ Ausfuhr aller Russischen Häfen und Land-Zoll-A4; Jahre 1761, so wie der Zoll-Einnahmen, aus den des ehemaligen Commerz-Collegiums ergiebt sich, da genannten Periode der. Werth der Einfuhr in Rubel 7,187,088 Rub. 443 Kop. (außerdem an Gold un) 797,722 Rub. 42 Kop.), die Zoll-Abgabe in Thalern Rub. 27 Kop. , außerdem die Zoll-Abgabe in Silbe 1,032,930 Rub. 902 Kop- betragen hat. Die Aus betragen 9,745,049 Rub. 70 Kop. , die Zoll-Abgabe lern 332,500 Rub. 40x Kop. , uad außerdem in Sj beln 861,532 Rub. 594 Kop. Es ergiebt sich hier die Ausfuhr stärker gewesen ist, als die Einfuhr um 2,

Rub. 257 Kop. : (Fortseßung folgt.)

Königliche Schauspiele. Dienstag, 9. September. Jm Opernhause : De rer, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von L Mittwoch, 10. September- Jm Schauspielhay buchstäbliche Auslegung der Gesetze , Lustspiel in (1 von Bröômel. (Neu einstudirt.) Hierauf, zum Ers Tee beste Ton , Lustspiel in 4 Abtheilungen vom | pfer. j

Königsstädtsches Theater. Ö

Dienstag, 9. September. Elodie, oder: Der auf dem wüsten Berge. ter -Caraffa.

Mittwoch, 10. September. Die Brautschau, oder: Der in 5 Aften von W.

Zum Erstenmale wi! er Schmetterling. Origina Marjsano.

Berliner Börse. Den 8. Sept. 1828.

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuf/s.

Allgemeine

eußishe Staats- Zeitung.

242.

Oper in 3 Akten ; Musiéf

| Zf.| Brief | Geld,

Y as W A

St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr.Engl. Anl. 22 Bo.Ob.incl.Litt.H Kurm. Ob. m. L. C. Neum.Int.Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. de. inTh.Z. VVestpr. Pfdb. A. dito «dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm. Pfandbr. 1035 103 JKur- u. Neum. do. 1025 (1025 [Schlesische do. 199 [Pomm. Dom. do. 914 } 912 Märk. do. do. | 913 JOstpr. do. do. 1035 | JRüäckst. C. d.Kmk 1007 | 992 | do. do. d.Nmk. 915 | 913 JZins-Sch. d. Kmk. (1015 f dito d. Nnmk. 312 | 31x 963 963

965 Holl. vollw. Duc. 1005 | 992 JFriedrichsd'or . 97 [ 965 [Disconto ...,

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Neueste Börsen-Nachrichten.

Frankfurt a. M., 5. Sept. Obligationen 1253. G:ld.

Gedruckt bet Hayn.

Oesterr. 55 Metalliq. 9577. Bank-Actien 1307. Loose zu 100 Fl. 1545. P

mtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Anordnung ; errihts, welcher in der Königl. Bau‘Akademie vom ctober 1828 bis’ Ende Februar 1829 ertheilt roird.

Arithmetik, Algebra und Elementar-Geometrie : Hr. r Dr. Ohm, Montags, Dienstags, Donnerstags itags von 103 12 Uhr. i

Analysis und höhere Geometrie: Hr. Geh. Hofrath úson, Dienstags und Donuerstags von 8 10 Uhr, nnabends von 2—4 Uhr. :

Statik und Hydrostatik: Hr. Dr. Dietlein, Mon- ittwochs und Freitags von 105 12 Uhr. Maschinen-Lehre: Derselbe, Dienstags, Donner- d Sonnabends von 10 12 Uhr.

Stadt-Baukunst: Hr. Professor Rabe, Montags, hs und Freitags von 8— 10 Uhr.

Maschinen -Bàu : Hr. Ober - Mühlen - und Bau-

r Schwahn, Dienstags und Donnekstags vön.

thr. . : Entwerfung der Gebäudc und perspectivische Uebun- weite Abtheilung : Hr. Architekt Stier, Dienstags, hs, Freitags und Sonnabends von 10 12 Uhr. Experimental - Physik, Chemie und Mineralogie : fessor Accum, Moncags und Mittwochs von 3 bis

Situations - Karten - Zeichnen: Hr. Professor Dr.

gus und Hr. Bau-Junspector Julius, Mittwochs

nabends von 2 4 Uhr. } | Freie Handzeichnung und Bauverzierungen: Hr.

Rössel, Dienstags und Freitags von 2 4 Uhr. Architectonisches Zeichnen: Hr. Professor Mei- 1d Hr. Bau- Juspector Schramm, Montags und tags von 2— 4 Uhr. lin, den 23. August 1828. i | Eytelwein. gekommen: Der Pair von England, Lord Clan- , von Hamburg. i gereist: Se Excellenz der Wirkliche Geheime ¡Rath r:-Präsident der Provinz Pommern, Dr. Sa ck, nach

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

: Rußland. : essa, 23. August. Ihre Majestäten der Kaiser ‘Kaijerin habèn gestern Höchst Jhren Laudsi verlafß- auf einige Tage in hiesiger Stadt zu residiren. Maj. der Kaiser* haben unterm 8ten (20sten) d. Géñeral-Gouverneur von Neu - Rußland und Bessa- olgendes “Rescript erlassen: - i r dem Bruche mit der Türkei waren “die Schisse, n Russischen Häfen Getreide geladen hatten, bei ih- chfahrt durch die Straße von Konstantinopel ver- n Bedrückungen ausgeseßt. Die Türkische NRegie- ang sie ofr, ihr die nah “anderen Orten bestimmten n zu ‘einem willkührlich festgestellten Preise und zum il’ der ‘Eigéiithumer zu überlassen. t, Wo durch die Erklärung eines gerechten Krieges

Redacteur Ft freuhdschaftlichen Verbindungen mit diesem Reiche

Berlin, Mittwoch den: 10kei September.

.Megux complimentirt worden waren.

Dan

1828.

gebrochen sind, müssen wir einerseits den shwereren Gewalt- thätigfeiten und Störungen zuvorkommen, die der Russische Handel bei der Getreide-Ausfuhr dutch die Straße von Kon- stantinopel zu leiden haben würde, und andererseits der Ot- tomanischen Pforte die Möglichkeit benehmen , ihre Haupt- stadt durch Lebensmittel aus Russischen Häfen zu verprovian- tiren, Aus diesen Gründen haben Wir és für nothwendig gehalten, von jeßt an die Ausfuhr von Getreide aller Arten aus allen Häfen des Schwarzen und des Asowschen Mee- res ohne Ausnahme und unter welcher Flagge es sey, defi- nitiv'zu verbieten. Wir übertragen Jhnén insbésondere die Sorge, diese Maaßregel in Ausführung zu bringén, und für die strenge Beobachtung derselben wachsam- zu seyn.

| / “gez, Nicolaus.

i Frankrei ch. S

Paris, 3. Sept. Se. Majestät der König sind am 31sten v. M. Abends gegen 6 Uhr in Meaux eingetroffen, nachdem Höchstdieselben an der Gränze des Departements der Seine und Marne von dém Präfekten, dem -comthandi- renden General der Provinz und deim Unter-Präfekten von Jn Meäux „wurde bei der Anfunst Sr. Majestät der Maire dieser Stadt än der Spibe des Stadt-Rathes von dem Minister des Jinern dem Könige vorgestellt. Jm Pallaste des Bischöofes, wo für S2. Majestät das Nachtguartier bestellt war ,. empfingen Höchstdiezelben fofort die Militaic- und Civil-Bébörden, von denen mehrere zur Tafel gezogen wurden. Unmitcélbar nach Tische wurden die Damen bei dem Könige vorgelassèn. und von Sr. Majestät eingeladen, einem Feuerwerke beizuwoh- nen, welches auf einer Terrasse, dem Bischöflichen Pallaste gegenüber, abgebrannt wurde. Die ganze: Stadt so wie der Thurm der Cathedrale waren herrlich erleuthtet. Am folgen- den Tage Morgens um 8 Uhr wollten Se. Majestät Îhre Reise nach Châlons fortseßen. i

Im Gefolge der Dauphine, welche (wie bereits gemel- det) am 1sten d. M. die Hauptstadt verlassen hat, befinden sih die Herzogin von Damas,- die Marquije von Vaudreuil und der Ober-Stallmeister Marquis von Conflans. .

Durch eine Verordnung vom 17ten v. M. -haben Se. Maj. 'verfúgt, daß drei Linien-Jnfanterie-Regimenter ein jedes aus einem ‘Generalstabe und drei Bataillonen, das Bataillon aus aht Compagnien bestehend gebildet, und bejonders dazu bestimmt werden sollen, den Dienst in den Colonien zu versehen ; eins derselben fol in Senegal, Guiana und’ den Französischen Niederlassungen östlih vom Vorgebirge der guten Hoffnung, die beiden andern aber auf Martinique und Guadeloupe in Garnijon stehen. Ein. Artifel der Ver- ordnung, wodurch jene Regimenter organisirt werden, be- stimme überdies, daß in jeder Colonie für die Truppen Schu- len des wechselseitigén Unteröichts eingeführt iverden sollen.

_Selt dem 1. August sind neuerdings 130 Emigranten- Entschädigungs-Ansprüche bei der Behörde. angemeldet wor- den. Ju derselben Zeit sind 224 für gültig befundene An- sprúche in das große Buch der öffentlichen Schuld eitigetra- gen worden. Der Gesammt-Betrrag der eingeschriebenen Li- quidationen belief sich am 1sten d. in Kapital auf 715,992,494 Fr. (9 Millionen mehr als am 1. August) in Renten auf 21,476,978 Fr. Im Ganzen genommen sind bisher 30,180 Anmeldungen erfolgt. : “M

Bei Eröffuung der vorgestrigen ersten Sißung des hiesigen Assisenhofes ereignete sih der Fall, daß von den 36. Ge- {{chwornen "und ihren 4 Stellvertretern nicht die von dem peinlichen Gesebbuche festgesezte Minderzahl von 30 zugegen war. Nur 28 waren anwesend; die 12 übrigen waren theils verreist, theils auf der Jagd, oder hatten sich auf sonstige. Weise entschuldigen lassen. Einer derselben, ein Seidenhändler Namens Debonne, der in Privar-Angelègen- heiten nah Lyon gereist war, wurde, da seine Entschuldi-