1828 / 246 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 14 Sep 1828 18:00:01 GMT) scan diff

June neue Capitulationen abgeschlossen worden sind; ein Gleiches ist der Fall bei dem 29sten Regimente, wel- ches erst seit vorgestern hier ist. Dieser große Andrang seßt sogar die Regiments-Commandeure in Verlegenheit ; allein er beweist, daß der millitairishe Geist in Franfreih noch der- selbe ist, der er immer war, und daß, wo der König, das Vaterland und die Ehre gebieten, der Soldat dem an ihn ergangenen Rufe mit Freuden folgt.‘ ;

ie Fregatte „Galathea// ist am 30sten v. M. mit dem Contre-Admital Collet, der krank von der Blokade von Algier zurückkehrt, in den Hafen von Toulon eingelaufen. Der Schiffs - Capitain von la Bretonnière, der den Contre- Admiral im Commando erseben soll, war bereits zwei Tage zuvor auf der Brigg „„der Faun“‘/ zu seiner neuen Bestim- mung abgegangen. ;

Die Französische Brigg „„l’Alerte‘/ hat sih in den ersten Tagen des vorigen Monats unweit Tenes nach einer lebhaf- ten Gegenwehr zweier Algierischen Mistifks bemächtigt und sie nach Mahon aufgebracht. j :

Der Constitutionnel enthält folgendes Privat-Schreiben von Guernsey vom 29. August: Pater Loriquet aus St. Acheul ist mit einem seiner Collegen hier an’'s Land gestie- ‘gen; sie waren mit einem Empfehlungs- Briefe an unseren Baillif versehen, der sie sehr freundlich aufgenommen und ihre hiesige Ansiedelung genehmigt hat. Dieselben su- chen jeßt, von den hiesigen katholischen Geistlichen beglei- tet, einen passenden Landsib. Ein großes Gebäude mit einer präáchtlgen Façade, zwei Stunden von der Stadt entfernt, ist ihnen angeboten worden, mißfiel ihnen aber, weil es zu offen und sichtbar liege; sie wünschen einen von Gebüsch verdeckten Ort. Da sie keinen Geld - Aufwand scheuen, so werden sie ihren Zweck erreichen. Söhne der ersten Französischen Familien Zöglinge ihrer An- stalt seyn werden. . Der Baillif von Jersey hat ihnen nicht bewilligt , sih dort nieder zulassen ; sie hoffen ihn aber noch für sih zu gewinnen. Einer von ihnen predigte am vergan- genen Sonntage in der katholischen Kapelle. Unsere angli-

ren, über

kanishen Jesuiten (denn auch wir. haben etwas ähnliches) -

beunruhigen sich über die neuen Anfömmlinge, denn bei den Landbewohnern haben sich noch Erinnerungen an die katho- lische Religion erhalten.

Die Gazette de France will auf außerordentlichem Wege die (mit den Meldungen in Londoner Blättern in Widerspruch stehende) Nachricht erhalten haben, daß der Herzog von Clarence im Begriff stehe, die obere Leitung der. Admiralität auf's Neue zu übernehmen. „Es scheint ,// sagt dieselbe, „, daß alle Hindernisse im Einverständnisse mit dem Herzog von Wellington beseitigt worden seyen. Der Prinz seinerseits hat alle die Máßigung gezeigt und sih zu all den Conces- sionen verstanden, die mit seinem Range und seiner Würde vereinbar sind.‘

Der vor 35 Jahren eingegangene „„Courrier d’Avignon“/ ist nunmehr unter dem Namen des „Echo de Vaucluse// wieder ins Leben getreten ; er wird sich jedo nicht mit der Politik befassen, sondern sih nur über Literatur, Kunst und Gewerbfleiß erstreccken.

Dlle. Mars, welche von ihrer Reise nah Lyon zurü- gekehrt ist, wird morgen zum ersten Male wieder auftreten. - Großbritanien und Jrland.

London, 5. Spt. Die Liebe, welche das Jrische Volk für Lord Anglesea hegt, zeigte sih neulich auf eine sehr glän- ende Weise, als er die Messe zu Donnybrook besuchte. Das

olf drängte sich mit entblôßtem Haupte um ihn, und war außer sich vor Freude, ihn in seiner Mitte zu sehn. Nur langsam konnte er durch die gedrängten Haufen, welche ihm Heil und Segen wünschten, vorwärts fommen. Was am Meisten fúr ihn einnahm, war der Umstand, daß er ohne einen einzigen Polizei-Beamten oder Soldaten erschienen war.

Jn Jrland (sagt ein’ Privat-Schreiben aus London, in ffentlichen Blättern) geht es wirkli) wunderbar zuz auf einer Seite sieht man den Lord-Lieutenant, ohne alle Bedek- fung und fast ohne Begleiter, in den verwildertsten Gegen- den des Landes umherreisen , und da, wo noch vor Kurzem Mord und Brand an der Tagesordnung waren, Ruhe und Sicherheit, und für seine eigene Person eine enthusiastische Aufnahme unter dem katholischen Volke finden. Dies ge- schieht einzig und allein, weil er Zutrauen zeigt, und bisher in seiner Verwaltung unpartheiüsh verfuhr. Auf der andern Seite reisen O’Connel und Shiel umher, halten Volksver- sammlungen zur Bildung liberaler Clubs, deren Zweck es ist, zuvörderst über die Polizei zu wachen , und alle Mißbräuche derselben gerichtlih zu verfolgen, sodann Ruhe und Ordnung unter dem Volke zu erhalten, die Bezirke so zu organisiren, daß in Zukunft Niemand ins Parlament“ geschickt werde, der

Sie versichern , daß die

nit ein erflärter Gegner eines jeden Ministeriums ist,

die Emancipation nicht zur Regierungs-Maaßregel mat,

endlich das Einsammeln der „katholischen Rente‘ zu befödrdy Dieserhalb durchzieht besonders schon Hr. Lawleß das 1 Vor Allem aber sieht mat diese Apostel der irländischen F heit bemüht, dem Volke Gehorsam gegen die Geseke (j prägen, und allen Partheifehden ein Ende-zu machen, ÿ ihren Ruf erscheinen die Landleute zu Tausenden auf offen Felde, die Häupter der Partheien versöhnen sich vor | Altare, und Menschen , die sonst nie auf einem Jahrmy zusammentreffen fonnten, ohne sich auf Tod und Lebe befehden , verbringen den Tag mit einander in Liebe | Eintracht. Dies ist eine moralische Revolution, die jeßt JFrland vorgeht, und wovon wohl die Geschichte kaun Beispiel hat. Die Regierung steht erstaunt vor diesem bildenden Koloß der Einheit in einer lange gedrückten ÿ tion, einer Einheit , die sie nicht zerstören darf, noch fj da sie den Namen des Geseßes und der Religion in Fahnen trägt, und die zu weit mehr führen dürfte, alz Katholiken sich je selbst zu hoffen getraut haben. ‘Dies j seyn: vollkommene Abgabenfreiheit gegen die herrs Kirche, wo nicht endliche Wiederlangung des katholis Kircheneigenthums.

Der König der Niederlande hat Sr. Majestät ein( schenk mit 34 s{chdnen Orange-Bäumehn gemacht, wel Garten zu Windsor aufgestellt werden sollen.

Die Times stellt die Vermuthung auf, daß die § rung nur wenig Thätigkeit in Bezug auf die Anmaßu des Kaisers von Marokko eigen werde, obgleich dies allem Rechte zuwiderliefen. ekfanntlich haben die h thanen des Kaisers die Wegnahme des Englischen Sd ¿¿Perseverance‘/ durch die Behauptung zu rehtfertige sucht, daß dasselbe keinen Mittelmeer -Paß habe. | solchen Pässen is aber seit der siegreihen Expedition Lord Exmouth nie die Rede gewesen.

Nie, sagt die Times, hat sih die Regierung irgen nes Volkes, während dessen Einrichtungen dieselben bli so sehr im Laufe von zwdlf Monaten geändert, als die zösische. Jm vorigen Jahre war die dffentliche Stimn stickét , oder ste erscholl nur als unzufriedenes Murren Macht der Presse war gefesselt, die Wähler hatte man Rechte beraubt, die Congregation war triumphirend #1 rant, die Jesuiten drohten mit ferneren Anmaßungen, Im jebigen Jahre ist alles umgestaltet: das Volk hat Rechte wieder erlangt, die selbstishe Frômmelei is verd die Diener der Krone folgen den Geseßen und- der öf chen Meinung, und der König hat sih durch -die Entlass des verderblichen Ministeriums die wahre Liebe und Z gung des Volkes erworbén. d

In demselben Blatte findet sich ein sehr interessantes! cument, nämlich ein Brief des bekannten vormaligen Bis von Blois, Gregoire, an die Haitier, in Betreff der Anerken ihrer Unabhängigkeit durch Frankreich. Hr. Gregoire war ( der ersten Franzosen, welche sich bemühten, bei ihrem L sowohl, als bei den Ausländern, ein Jnteresse für di mißhandelten Negersclaven zu erregen. Er war Miti des National-Convents, gehörte jedo nie zu den Fanati Die Epistel an die Haitier sollte erst nach dem Todt Verfassers in Europa bekannt gemacht werden. Er erm darin die neue Republik, ihre Unabhängigkeit durch freie l rihtungen aufrecht zu halten, und warnt sie vor “allen # men des Despotismus, Am Schlusse spricht er sein le tes Verlangen aus, die Leiden seiner s{chwarzen Mitbri gelindert zu sehen.

Der Kanzler der Schaßkammer is gestern nach s Landsiße abgegangen.

Am Dienstag machte Hr. Green in Begleitung Madame Robertson von Canterbury aus seine 102te ! reise. Er stieg 27 Englische Meilen und fam glücklich h Man sagt, Hr. Green werde eine Luftreise úber den Ki unternehmen...

In der lesten Woche ward hier der Grundstein zu éi Versammlungs - Hause der Gesellschaft der Freiheit gd Die Kosten des Gebäudes sollen 10,000 Pfd. betragen.

Die Einwohner von Polsteadi wollten der von C

gemordeten Maria Marten ein Monument ihnen jedoch von dem Rector des Kirchspiels sagt worden ist.

errichten , | ernstlich unl

Das zu Liverpool aus Afrika angekommene Schiff Y

mas Gelston traf im Sierra-Leona-Fluß bei der Insel Tot eine große Menge von Haisishen. Einer von den M sen war unvorsichtig genug, sich zu baden. Ein Has

hm nach und biß ihm ein Bein ab; indessen glückte Schiffs-Zimmermann, ihm die Hand zu reichen und Bord zu ziehen. Man brachte ihn“ nach Sierra wo ihm vermittest ciner Amputation das Leben ge- ard. or Fayal wurde neulich der Spanische Schooner Cor- von einem Piraten unter Buenos- Ayrischer Flagge len. Außer diesem halten sich noch drei andere Pi- hiffe in der Nähe von Terceira auf. ex Capitain Basil Hall hat seine Fußreisen in den igten Staaten beendigt; er hat auf diese Weise in naten nicht weniger als 16,000 Englische Meilen zu-

gt. ;

Dänemarf.

openhagen, 6. Sept. Jn den lektverflossenen Ta- d hier einige Russishe Kriegsschiffe vorbeigesegelt, er sich eins befand, das auf 2 Jahre. als Wachtschiff ord-Amerifa bestimmt war. j :

ahdem das Schwedisch-Norwegische Geschwader unter ber-Befehle des Contre-Admirals Nordensköld am 22. jon Algier abgegangen, am 30sten dess. M. zu Tunis men und am 5. Juli aus leßterm Hafen wieder aus- n war, anferte es am 13. Juli zu Tripolis, von wo

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25sten dess. M. nach Alexandrien abzugehen gedachte.

Deutschland. i unchen, 6. September. Jhre Maj. die Kaiserin hre Kaiserl. Hoh. die Erzherzogin Sophie von Oester- 1d vorgestern in Tegernsee angelangt, wohin gestern De. Königl. Hoh. der. Herzog Wilhelm in Baiern, velher am Tage vorher hier eingetroffen war, sich

at. : M Taxis, 4. Sept. Jhre Hoheit die Frau Her- Jaul von Würtemberg, geborne Prinzessin von Thurn ris, sind gestern dahier glúcélih von einem Prinzen den worden. Die hohe Wöchnerin, so wie der neu- Prinz, befinden sih wohl. tuttgart, 7. Sept. Se. Königl. Maj. sind diesen nah Strasburg abgereist, um daselbst Sr. Maje- Könige von Frankreih bei Jhrem gegenwärtigen i Aufenthalt einen Besuch zu machen. Se. Königl. it gedenken übermorgen wieder hier einzutreffen. annover, 9. Sept. Diesen Herbst wird, wie vor hren, wieder ein Armee-Corps zu Manövern zujam- dgen werden. Dasselbe besteht aus 3 Batterien rei- nd 3 Batterien Fuß-Artillerie, jede zu 4 Geschüben ; Regimentern Cavallerie und aus 6 Regimentern- Jn- Am 26stcn d. M. erfolgt die Concentrirung des n der Gegend von Liebenau im Hoyaschen, und am wird das Corps in der Gegend von Syfe wieder ï. Das Corps steht unter den Befehlen des Gene- tenants von Hinúber; die Artillerie wird der Oberst- ant Brückmann commandiren. Die Cavallerie befeh- General-Major van der Bussche und unter demsel- e erste Brigade (Leib - Regiment und 2tes Husaren- nt) der General-Major Graf von Kielmannsegge, die Brigade. (1stes und 2tes Uhlanen-Regiment) der Ge- Najor v. Wissel ; zugetheilt ist der Cavallerie-Division, è reitende Batterie, commandirt vom Major Wiering. nfanterie ist in 2 Divisionen, jede von 2 Brigaden ilt. Die erste Division commandirt der General- von Berger, die 2te Division befehligt der General- von Vincke. Die Regimenter sind Behufs der Vor- n bereits in den Stand-Orten zusammen gezogen. ffenba ch, 4. September. Die Großherzogl. Mini- verordnung, welche fremden Kaufleuten gestattet, wäh- k Frankfurter Messe dahier verkaufen zu dürfen, und Ende Waarenlager zu errichten, hat jeder Erwartung, 1 davon nur hegen fonnte, auf das Vollfkommenste hen. Seit Anfang dieser Woche ist an unserm Plabe reges Leben eingetreten, wie es wohl noch niemals selben sich. bemerklih machte. ede Lokalität, die sich end zu einer Waaren-Niederlage eignet, befindet sich hlag genommen, und die Miethen sind zu einem so ren Preise gestiegen, daß man für ein Lokal auf 3 eben denselben Zins bezahlt, den solhes sonst nur halbes Jahr eintrug. Die Vorräthe der an den Pla6 ten Handels-Waaren bestehen vornehmlich in Wollen- fen aller Art und in gegerbtem Leder. Eigenthümer der- nd freilih grdßtentheils Frankfurter Häuser (ein einziges n hat allein ein Lager von circa 1100 Stúck Schle- ‘Vollentücher aufgestapelt); allein die Vortheile, die

hs Haus - Besikern und seinem ganzen Nähr-

stande daraus erwachsen , sind nichtsdestoweniger unverkenn- bar, und werden in der Folge noch bedeutender werden, so- bald das Project, diesen Orr zu einem Meßplabe zu erhe- -

ben, demnächst und wahrscheinlih bereits bis zu Ostern fünftigen Jahres zur

Ausführung gebracht seyn wird.

S ch w e iz.

Zürich, 6. September. Gestern Abend sind Jhre Kai- serlihe Hoheit die Frau Großfürstin Helene mit Jhrem Ge- folge hier eingetroffen. :

Das Rundschreiben des großen Raths des Kantons Grau- bünden an die Räthe und Gemeinden desselben , worin ih- nen die Verhandlungen seiner am 9. Juni d. J. eröffneten und am 10. Juli geshlossenen Versammlung fund gethan werden, drückt sich über die Entlassung der Königl. Nieder- ländischen Schweizer-Regimenter folgendermaaßen aus : „Es ist Euch bekannt, daß unterm 27. Oct. 1815 eine Milicair- Capitulation zwischen unserm Stande und der Regierung der Niederlande auf die Dauer von 25 Jahren abgeschlossen worden war, welche sih also noch bis zum 27. Oct. 1839 erstreckt haben. würde. Dabei war aber durch den Artikel 59. der Niederländischen Regierung die Befugniß vorbehalten, das Regiment, woran unser Stand Theil genommen hatte, gegen eine Bezahlung de reforme im Verhältniß des Gra- des und der Dienstzeit eines Jeden, auch vor Verfluß des obigen Termins abdanken zu können. Nachdem nun bereits seit einiger Zeit glaubwürdige Berichte über die bevorstehende Entlassung der Königl. Niederländischen Schweizer-Regitnen- ter im Umlauf waren, ist gerade noch am Schlusse unserer diesjährigen Sißbungen den 9. Juli ein Schreiben des Kd- nigl. Niederländischen Gesandten bei der Eidgenossenschaft an den kleinen Rath eingetroffen und uns vorgelegt worden, mit der Anzeige, daß Se. Maj. der König der Niederlande, mit Be- rufung auf den oben angeführten Artikel 59., den Entschluß ge- faßt habe, die vier in seinem Dienst befindlichen Schweizer-Regi- menter auf den 31. Dec. 1829 ehrenvoll zu entlassen. Diese Anzeige ist mit der Versicherung begleitet, daß dieser Ent- \chluß bloß durch wichtige Staatsrücfsichten veranlaßt wor- den jey, zumalen Se. Königl. Maj. sowohl der erprobten Treue als den übrigen ausgezeichneten Eigenschaften der in ihrem Dienst stehenden Schweizerttuppen stets gehuldigt ha- ben, und ndch dermalen wie jederzeit ihnen gerne die Lob- sprüche zollen, dié sie in so vielen Rücksichten verdienen , so wie auch Se. Königl. Maj. noch dermalen wie immer be- reit seyen, sowohl der Eidgenossenschaft insgesammt als den fapitulirenden Kantonen insbesondere die unzweideutigsten Beweise ihrer Achtung, Geneigtheit und Theilnahme an de- ren Wohlfahrt zu geben.

Genf, 29. Aug. Die Bäder von Aix sind dieses Jahr noch lebhafter besucht, als 1827, wiewohl damals die Wit- terung wärmer und gleichförmiger war. Die Administra- tion hat durch neue Anlagen und Anstalten Vieles zur Erhebung von Aix beigetragen. Die Bäder konnten nun endlich in den Häusern genommen werden, neue Spazier- gänge waren entstanden, sogar für geistige Unterhaltung

„war durch die Erdôffnung eines bescheidenen Lese - Cabinets

gesorgt. Während der Sardinische und Toskfanische Hof in dem nahen Chambery war, wurde häufig zu den Festen ge- wandert, die dort rasch auf einander folaten, und bei denen besonders das schône Geschlécht eine bedeutende Rolle spielte. Viele Gäste kamen, besonders aus Franfreih, um die ödffent- liche Stimmung zu erkunden. Sie fanden sie aber bei des Königs Gegenwart ganz anders, als sie geglaubt und viel- leiht gehosst hatten. Des Volkes Liebe und Anhänglichkeit an das Regentenhaus sprach sih ungeboten und unzweideu- tig aus. Anders gestaltete sich das Badeleben in den Leu- fer Bädern in Wallis. Zwar trafen auch hier mehr Gäste ein als voriges Jahr, und trob der kühlen Regen-Tage that das Wasser häufig wunderbare Wirkung. Aber die Admi- nistration läßt es sehr fehlen. So ist die Temperatur der Bäder alle Tage verschieden, was ungemein s{ädlich werden fann. Die Duschbade-Anstalten sind weder vollständig noch in gutem Zustande. Die An- und Ausfkleide-Zimmer werden oft schlecht geheist. Jn den alten Bädern dient noch die- selbe Bade - Kleidung für beide Geschlechter. Es fehlt an Spaziergängen, wiewohl sie in dem s{ônen Wiesengrund leicht angelegt werden fönnten. "Gewiß aber ist Leuk noch zu wenig medizinisch bekannt.

Spanien.

Madrid, 28. August. Es is den Bemühungen der Apostolischen gelungen, die Errichtung eines Comités der dffentlichen Wohlfahrt zu hintertreiben, welches mittelst eines Königlichen Decrets in's Leben treten sollte und den wohl-