1828 / 247 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 15 Sep 1828 18:00:01 GMT) scan diff

und es in eine neue Lezre, die das gemeinschaftlihe Band | Börse, deren Waaren im Jahre 1761 im Junius y zwischen ihnen werden könnte, ‘zu vershmelzen. Auf diese | Magazinen ein Raub der Flammen geworden warey Weise war eine dritte Schule. entstanden, welche zu den er- Werth derselben betrug 929,758 R. 97 Kop. y steren Beiden sprach: „„Jhr habt Beide Recht, und Beide | seyn solle, für den Belauf der gemeldeten Summe j Unrecht: Du, weil .Du Dich. zu der Freiheit bekennst und | laufe von 5 Jahren, in jedem Jahre für eine gleiche @ doch die Religiosität verschmähst; Du, weil. Du Religion | Waaren zollfrei auszuführen.

predigst, die Freiheit aber verwirft: denn die Religion isk | (Fortseßung folgt.) E E t S gut E eti Beide étwas Wahres ; Keine von Euch aber hat die Wahrheit ganz. j

Fch will Euch vereinigen.// Und so stellte sie als Vereinigungs- Königliche Schauspiele. Punkt das menschlihe Gewissen auf, und" gab sich beiden Sonntag, 14. September. Jm Opernhause: Y durch Hülfe desselben als Vermittlerin. L terbrochene Opferfest, heroisches Singspiel in 2 Abtheil

Herr Damiron, der uns die Geschichte dieser drei Schu- | mit Tanz, von Huber. Musik von Winter, (Hen len giebt, gehört unstreitig zu der leßteren, und wenn dies | stedt: Mafferu; Herr Freund, Regisseur der Oper de nicht wäre, so könnte man feine vollkommene Unpartheilih- | herzoglichen Hoftheaters zu Mannheim: Villac Un feit von ihm erwarten. Der Sensualismus und die theolo- | Gastrollen. Frl. v. Schäbel : Myrha.) gische Schule würden einander mit viel zu großer Bitterkeit Jn Charlottenburg: Der argwöhnische Liebhaber befämpfèn, und würden nur dann einig seyn, wenn sie zur | spiel in 5 Abtheilungen, von Breßner. Vorher: Tj

Absicht hätten, ihre Vermittleria zu unterdrücken. Aber der | stäblihe Auslegung der Geseke, Lustspiel in 1 Aufzy Eclecticismus verwirft niht, sondern sammelt nur ; er {ließt | Brômel. : nicht aus, sondern er wählt, und ihm fommt es nur darauf tontag, 15. Sept. Jm Schauspielhause, zum| an, unabhängig und unpartheiisch seinen eigenen Gang ver- | male wiederholt; Der beste Ton , Lustspiel in 4 Ai folgen zu fönnen. i A ; gen, vom Dr. Töpfer. Vorher: Raphael, historisd(

Herr Damiron würdigt mit cinem "seltenen Scharfsinn | spiel in Alexandrinern in 1 Aufzug, von Castelli. (Y die Systeme, wie die Schriftsteller in seiner philosophischen | studirt.)

C egi E ist A so wenig e E zu erhe- en, als die andern herabzuseßen; er wil alles im N e - rechten Lichte darstellen; " er kennt die Schulen, ntt welchen Königsstädtsches Theater. er es zu thun hat, und ohne zu*defklamiren, und ohne auf _ Sonntag, 14. Sept. Wahrheit und Lüge. H irgend eine Weise leide nschaftlich zu verfahren, sucht er die | Sieben Mädchen in Uniform. Zum Beschkuß. ÀŸ Fragen zu ergrühnden, und im Falle sie sich uicht ergründen | der Handwerker. lassen, sie: wenigstens mit Klarheit auszusprechen. “Auf diese L E Weise ist seine Schrift ebén so wissenschaftlih als gewissen- i L A Z

‘haft, und verdient mit vollem Rechte, allen Freunden der Berliner Börse. Philosophie empfohlen zu werden. / Den 13. Sept. 1828.

Beiträge zur Geschichte des Handels, der Manu- | Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss facturen, der Fabriken, des Bergbaues und an- : : : : derer National-Gewerbe im Russischen Reiche. __ f. Brief| Geld. | Z/.| Bri (Fortseßung. ) St. - Schuld - Sch.|.4 | 935 | 935 [Pomm. Pfandbr.| 4 [10

Der Ober - Jnspeftor und Pächter Schemäkin war seit | Pr. Eng]. Anl. 18| 5 [1035 [1035 [Kur- u. Neum. do.| 4 [108 1758 im Besiß der Zôlle, und hatte sich zum Nachtheile des | Pr. Engl. Anl. 22| 5 [103 1025 [Schlesische - do.| 4 1 99 Pomm. Dom. do.| 5 5 5

Handels und der Kron-Einnahmen so s{chlecht dabei betragen Bo.Ob.incl.Litt.H t f ] daß ihm die fernere Verwaltung für die beiden noch rúcfstän; R d Ln 35 Q ias Wo digèn Jahre nicht anvertraut werden konnte. És erschien | pa Lade OL1 5 [103 cin Ri CAxLE daher ein Ufas des Senats vom 24. August 1762, vermöge ¿e Ú “da 1 4 (100z. | 992 As de: ‘4Nmk dessen die Zölle, welche Schemäkin in Pacht besaß, ihm wie: | Königsbs. do. 92 | 915 IZins-Sch. d. Kmk. der abgenommen und unter Aufsicht der Krone gestellt wur- | Elbinger do. 1012 1015 dito d. Nmk. den, weil er durch sein Verfahren dem Pacht-Contract zu- | Danz. do. inTh.Z. 32x | 312 | \ wider gehandelt hatte. Demnächst wurde verordnet : Westpr. Pfdb. A. 97% L 1) Einer besondern Zoll-Commission den Auftrag zu er- dito dito B. 964 [HoN. vollw. Duc. 13 theilen, das Verfahreî Schemäkins zu untersuchen und zu 4 Crolshz, Pos. do. Ne Mriedrichsd'or . A controlliren. L A eco I 2) Die Verwaltung und die Aufsicht der Zölle dem Etatsrath “Wechsel- und Geld-Cours. Prä Jakovlev nebst dessen beiden Gehülfen, dem Hofrath Sa- (Berlin, den 13. Sept.) Bri muilov und dem Fabrikanten Satrapesnov anzuvertrauen, |- 7 A welche den Ufasen und Reglements gemäß verfahren sollten. 950 Fl Eta V Den sämmtlichen Zoll-Beamten wurden Belohnungen verspro- ; 0 Mk Ku f 4 chen, wenn sie nach der ihnen obliegenden Pfliht bei Ein- j 300 Mk. |2 Mt 150 Hebung der Zoll-Abgaben treu befunden werden würden; so | London 1 LSil. [3 Mt 6. wie dagegen allen Denjenigen Strafen angedrohet wurden, | Paris 1 300 Ver. 12’ Mt. S0 welche die heimliche Ein- oder Ausfuhr der Waaren zu be- 150 Fl. [2 Mt. 103; fördern und die Einkünfte der Krone zu s{chmälern si{ zu 150 Fl. |2 Mt. 100; Schulden kommen lassen würden. Sie sollten in solchen Breslau 00 Thl, Je Me: Ai Fällen nicht allein ihr ganzes Vermögen verlieren, sondern L Lf M. WZ L ENO 14 o M Aemter und Würden, und außerdem noch gezüch- Pad N. E 2E a igt werden. i i 1108 4A _3) Die Zôlle sollen jedoch abermals auf sechs Jahre an : O Privat-Personen, welche hinreichende Kapitalien besißen und zuverlässig sind, in Pacht abgegeben werden, und diese fönn- Auswärtige Börsen. ten sich aufs Späteste im September-Monate 1763 mit ih- i ren Bedingungen im Senat" melden. O 50 Hinter dam B Pop. B einé Ulan voi P i i t Desterr. 58 Metallig: 922. Bank-Actien 1320. Loose zu _Durch V denselben Datum befahl die | 188. Pantial-Oblie, 380. Ruzs. Enzl. Anleihe 872 R Kaiserin, daß den Kausleuten an der St. Petersburger | Uamb. Certifie. 85, E S i . Lertillc. O97.

5) dh s i

Ra | R ROLRRIOOE

Neueste Breu: Nahr ten Franffurt a. M., 10. Sept. Oesterr. 52 Metallig. 96,2. Bank-Actien 1327. Alles Brief.

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Gedruckt beè Hayn. : Redacteu!

Allgemeine

reußishe Staats-Zeitung.

247. Berlin, Montag den 15te# September. 1828.

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mtlihe Nachrichten. Kronik des Tages. e. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland,

e. Hoheit der General der Jnfanterie und fomman- General des Garde - Corps, Herzog Carl von enburg-Streliß, sind von Breslau hier einge-

je Königl. Akademie der. Künste macht hiedurch be- daß die Kunst-Ausstellung Sonntag den 21. Septem- net werden wird, und fordert die Künstler , welche r Einsendung ihrer Werke noch im Rückstande sind,

) auf, dieselben spätestens bis zum 17ten dieses ablie-

1 lassen. N gez. G. Schadow, Director.

Am Bezirk det Königl. Regierung Achen ist an die Stelle des eútlassenen Pfarrers ) Weyers der bisherige Vicar zu Lechenich, Mat- Joseph Finkenberg zum Hülfs Pfarrer in Stol- mannt worden; dem bisherigen Hülfs - Pfarrer zu au, Math. Anton Frings ist dle Pfarrstelle in , Decanat Montjoie verliehen worden; an die Stelle gen fkörperliher Unfähigfkeir entlassenen Hülfs - Pfar- Deboeur is der bisherige Vicar M. J. E. Zim-

ann zum Hülfs - Pfarrer in Broich, Decanat Esch-.

ernannt; die durch Ernennung des J. A. Vinfken daupt - Pfarrer in Eupen erledigte Hülfs - Pfarre zu , Dekanat Eupen, ist dem bisherigen Vicar Michael a úbertragen worden ; / È Bromberg ist- dem Pfarrer Dalsfi zu Schôn- ie fatholische Pfarrstelle zu Usécz verliehen worden.

Zeitungs-Nachrichten.

AusSslLTLand.

Rußland. t, Petersburg, 5. Sept. Vorgestern, am Jahres- der Krönung Jhrer Majestäten des Kaisers und der in empfingen Jhre Majestät die Kaiserin - Mutter im chen Pallaste die Glückwünsche der Mitglieder des raths, der Minister, der Generalität und der Hof- en, die darauf die Ehre hatten, zur Tafel Jhrer Ma- gezogen zu werden. A M jn der Kapelle der Admiralität wurde zur Feier des ein Te Deum gesungen. Jn sämmtlichen evangelischen n wurde dieser denkwürdige Tag mit gehöriger gottes- icher Feier begangen. Die Schiffe auf der Newa zogen laggen auf, und Abends, wo die Luft stille wurde, die Stadt und ihre Umgebungen glänzend illuminirt. ere Transparents brannten. Vor dem Marine-Cadet- drps glänzte der vereinigte Namenszug Jhrer Majestä- s Kaisers und der Kaiserin in einer Glorie, und die am Ufer war mit Schiffs - Laternen geschmackvoll er- (t, De. Maj. der Kaiser haben unterm 12. (24.) Juli fol- s gnädigstes Rescript zu erlassen geruhet : An den General-Adjutanten , Fürsten Madatorv. irs Valerian Grigorjewitsch! Durch die ausgezeichnet olle und geschickte Erfúllunz der Jhnen ertheilcen Auf- ist es Jhnen in kurzer Zeit gelungen, die Festung Hir-

sowa mit bedeutenden Kriegs - Vorräthen zu erobern, und 490 christlihe Familien aus der Sclaverei zu befreien. Diese Verdiénste geben Jhnen einen vollklommenen Anspruch auf Meine besondere Aufmerksamkeit, zu deren Bezeugung Jch Jhnen Mein Landesherrliches Wohlwollen erkläre, indem Ich Jhnen wohlgewogen verbleibe.

Lager vor Schumla, den 12ten Juli 1828,

Nicolaus.

Der Staabs-Capitain Oppermann, vom Garde-Regiment Jsmail , Adjutant des Grafen Paskewitsch von Erivan, ist zum Flügel-Adjutanten Sr. Maj. des Kaisers ernannt worden.

Das hiesige Journal enhält eine Anzeige über die in dem Ingenieur Gebäude (vormals Michaels - Palast) einge- richtete Jngenieur-Schule. Sie hat den Zweck, tüchtige Jn- genieur - Officiere zu bilden und ist in fünf Klassen getheilt, zwei für die Zöglinge, welche bereits Officiere sind, und drei für die Kadetten. Ju der Anstalt wird in allen Wissenschaf- ten unterrichtet, die dem Jngenieur-Officier nöthig sind. Die Officiere, welche den Unterricht äuf Kosten der Krone er- halten, empfangen außerdem ein Gehalt und eine Entschä- digung für Wohnung nah Maaßgabe ihres Grades: die Kadetten werden gänzlich auf Kosten der Krone unterhalten. In diese Schule werden junge Leute von Adel oder vom freien Stande zwischen 14 und 18 Jahren aufgenommen. Die sih meldenden Candidaten haben eine Prúfung zu be- stehen, und werden nah dem Grade der dargelegten Kennt- nisse in die Klassen vertheile. Um in die uiedrigste Klasse aufgenommen zu werden, ist es unerläßlihe Bedingung, daß die -„Bewerbenden den Katechismus wissen, allgemeine Be- griffe von der Universal - Geschichte und Geographie haben, die Arithmetik gründlih und auch die Elemente der Algebra und Geometrie fennen, daß sie die Russische Sprache richtig sprehen und schreiben, und soviel Französisch oder Deutsch verstehen, um aus einer dieser Sprachen ins Russische über- seßen zu fônnen. Am Ende jedes Jahres werden die sämmt- lihen Zöglinge, Officiere und Kadetten geprüft und nach Verdienst in hôdhere Klassen versest. Nach Beendigung des Cursus in den Officier-Klassen treten die Zöglinge in das Jn- genieur - Corps und in die Sapeur- und Pionier - Bataillone als Fähnriche oder Unter-Lieutenants , je nach ihren Kennt- nissen, ein.

Kert\ch, 15. Aug. - Die starken -Regengüsse, wodurch der Schlamm des Sees Sak bei Eupatoria überschwemmt wurde, haben den Kranken in diesem Sommer nicht gestat- tet, sih dort zu baden. Der Schlamm des weniger bekann- ten See’s Tschokraf hat dieselben wohlthätigen Eigenschaf- ten, wie der Sak-See, besonders bei: rheumatischen Krank- heiten. Er lieat nahe am Asowschen Meere, 15 Werst nord- westlih von Kertsch. Einige Bewohner dieser Stadt, welche den Schlamm dieses Sece's zu Bädern benußten, haben die heilsamste Wirkung davon erfahren. Die Lage des Tscho- fraf-See’s hat noch den Vorzug, daß er mit Anhöhen um- geben ist, welche die Winde abhalten, die am Safk- See oft die Kranken zu Unterbrechungen im Baden nöthigen. Beide Seen sind salzig und stehen im Winter unter Wasser; im Sommer tronen. sie durch Ausdünstung größtentheils aus, und seben Sakz an, das dort in großer Menge gewonnen wird. Die heilende Eigenschaft ihres Schlammes ist zum Theil eine Folge dieses Salzes. :

Kursk, 8. August. Seit den 17. Juli haben wir in der Stadt und Umgegend fortwährende Regengüsse von hefcigen Winden begleitet, welche die Einbringung des Ge- treides hindern. Am 18ten war ein furchtbares Gewitter mit Hagelschlag. Jn der Stadt wurde das eijerne Dach einer Kapelle vom Sturm hinweggetragen. Die Gärten ha- ben viel Schaden gelitten, und östlich von der Stadt hat der Hagel viel Getreide niedergeschlagen.