1828 / 248 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 16 Sep 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Al n d; Breslau, 9. Sept. Am ften d. M. Nachmittags | um halb 6 Uhr trafen Se. Majestät der König in Conrads- | walde ein, wohnten am folgenden Tage dem Gottesdienste daselbst bei, und ließen gestern und heute von dem 5ten und 6ten Armee-Corps ein großes Manoeuvre gegen einander ausfúhren, welches durch das schdônste Wetter begünstigt wurde und nach dessen Beendigung Se. Majestät die Trup- en der genannten beiden Armee-Corps mit ehrenden Bewei- sen AllerhöchstZhrer Zufriedenheit in ihre Garnifonen zu entlassen geruheten. Allerhöchstdieselben seßten hierauf näch eingenommenem Mittagsmahle sogleich Ihre Reise fort, langten heute gegen 6 Uhr in erwüänschtem Wohlseyn hier- selbst an, und wurden am Eingange des zu Allerhöchst Jh- rer Aufnahme eingerichteten Königl. Palais ‘von den ersten Autoritáten der Provinz und der Hauptstadt Schlesiens em- pfangen. Abends war die Stadt schr glänzend erleuchtet und von allen Gesichtern der treuen Shlesier strahlte die Freude, ihren huldreichen Landesherrn in ihrer Mitte zu haben. i i Achen, 9. Sept. Gestern um 1 Uhr ward mit gro- ßer Feierlichkeit der Grundstein zum neuen Regierungs - Ge- bäude gelegt. Es hatten sich zu diesem Zweck der Regierungs- Präsident, der Vice-Präsident, die Regierungs -Räthe und die vorzüglichsten Mitglieder der Civil- und Milicair-Behör- den in den Sälm des Elisenbrunnens versammelt, und sich von dort aus auf den Plaß des neuen Theaters begeben, dessen südliche Ee durch Königl. Cabinets - Ordre zur Auf- führung des neuen Gebäudes bestimmt worden war. Der Regierungs-:Präsident von Reimann machte in einer der Feier entsprehenden Rede unter andern darauf aufmerksam, wie sehr es der Stadt . zum Vortheile gereihe, Siß der Regie- rungs-Behdrde zu seyn, und wie die gegenwärtige der Stadt Achen erzeigte Wohlthat einen neuen Beweis der väterlichen Fürsorge Sr. Maj. des Königs für diese Stadt gebe. Nach dem Schluß dieser Rede, die den lebhaftesten Eindruck auf die Versammlung machte, eëschallte dem verehrten und ge- liebten Könige ein. lautes und oft wiederholtes Lebehoch. Nachdem hierauf der Ober - Bürgermeister Herr Daniels im Namen der Stadt eine Rede gehalten hatte, der gleichfalls ein allgemeines lautes Lebehoch folgte, legte der Herr von

beiter sammeln dieselben in Körbe, waschen sie im Y

Reimann den ersten Stein unter Pauken - und Trompeten- schall und dem Donner eines zahlrelhen Geschüßes. Wäh- rend dieser Zeit sangen die Schüler der Elementar-Schulen, 500 an der Zahl, mehrere der Feier angemessene Lieder, und zuleßt das „, Gott erhalte dea König‘, worin das zahlreich versammelte Publikum freudig einstimmte.

i Vermischte Nachrichten.

Das Journal von Od?ssa enthält Nachstehendes: Fast jede Stadt der Krimm führt mehrere Namen , die jedoch nicht allgemein bekannt sind. Hierdurch fönnen nicht nur diejenigen, die sich mit der Geschichte dieser interessanten Halbinsel beschästigen, sondern noch mehr die Zeitungs-Leser leiht irre geführt werden. Folgende kurze Notiz darüber dúrfte deshalb willkommen seyn.

Die Stadt Eupatoria nennen die Tartaren noch heute Gheuzlévé, welchen Namen die Ausländer gewöhnlich in Cozloro corrumpiren. Die Kaiserin Katharina hat die Stadt zur Erinnerung an eine Festung des Mithridates Eupator, Eupatoria genannt. Der Hafen von Sebastopol hat seinet Namen von derselben Kaiserin erhalten; vor der Einnahme der Krimm war er fast ganz- verlassen und hieß Akiar, wor- aus die Russen Achtiar machten. Es ist das Ktenos der Alten. Man weiß nicht, wie das alte Theodosia der Mi- lesier zu dem Namen Cafa gekommen ist. Abbé Oderico in seinen Ligurischen Briefen glaubt ihn von dem Orte ab- leiten zu föônnen, wo die Könige vom Bosporus zwei- mal von den Chersoniten geschlagen rourden, und den die Griechen Kaphea und Kaphos nannten. Die Genyeser nannten den Ort Cafa, die Túrfen, die ihn im Jahr 1475 eroberten, gaben ihm auch den Ztamen- Kafa oder Kefa. Kaiserin Katharina gab der Stadt die {öóne Benennung

wieder, die' sie von ihren Gründern erhalten und unter der

sie in der Geschichte von Athen steht. Das alte Akmn (weiße Moschee) der Tartaren heißt heute Simpheropg, ist jest die Hauptstadt des Gouvernements Tauris, | Reisender, der von eitier dortigen Gastwirthin, welche eine) vencalin war, hôrte, daß Simpheropol auch Kamicheti (sie y Akmetthet sagen) heiße, bemerkte eilig in seinem Notizenh daß diese Stadt ihren Namen von der ungeheuren Meng Schilf erhalten habe, welches früher dort wuchs*). Kara-suhy im Tartarischen : Markt des schwarzen Wassers, heißt s),

Allgemeiz-

reußische Staats-Zeitung.

es an dem fleinen Flusse Kara-su liegt , wird von den taren oft -Kara-sui, und Karabazar, von den Russen {j bazar genannt. Der Name von Esfi-Krim, das einigt zwanzig Werst westlih von Theodosia liegt, ist in vers nen Sprachen überseßt worden. Die Russen nen Staroï-Krim, und die Franzosen und FJtaliener di Krim. Man behauptet, das alte Cimmerium habe iy selben Gegend gelegen, und aus diesem Worte sey Krimm gemacht worden. Diese Etymologie erscheint als ungenügend. i :

Die Diamanten-Gruben von Panna. | Mitten auf einer hochliegenden Ebene, welche die lichen Bäume erzeugt, deren schwarzes Mark v Persern „„Abnus‘/ genannt uns das Material zur 4 der Geräthe darbietet, das wir Ebenholz nennen, 14Ÿ von Banda entfernt, liegt die Stadt ‘Panna, auf einen unbebauten Boden; aber in ihren Umgebungen find Diamanten im Sande: Auf eine Tiefe von 3 bis! enthält die Erde, bald röôthlich, bald dunfelbraun, ein Menge von kleinen Kieseln , dem Eisenerz ähnlich; di

248.

Berlin, Dienstag

mtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

eine Majestät der König haben geruhet, dem General vallerie und commandirenden General des 5ten Ar- ps v. Röder, den Schwarzen Adler-Orden; den l-Lieutenants v. Ryssel k. und v. Grolman, den Adler-Orden erster Klasse mit Eichenlaub; den Ge- tajoren v. Miltiß, v. Both, v. Klüx und v. aburg, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit zub; dem Getieral-Major v. Stiern, den Obersten inicki, Commandeur des 19ten Jnfanterie-, v. S ohr,

en, v. Saniß, Commandeur des 11ten, v. Die- Commandeur ‘des 38sten Jufanterie- (6ten Reserve-) nts, v. Borwilß, Commandeur des 7ten Jnfante- Vins, Commandeur des 1sten Ulanen - Regiments i Oberst-Lieutenant v. d. Bussche, Commandeur des uirassier - Regiments, dem Intendanten Major v. ng des 5ten und dem Jntendanten Weymar des mee-Corps, den Rothen Adler-Orden“ dritter Klasse, Obersten v. Kleist, Commandeur des 23sten Ju? Regiments, den St. Johanniter-Orden zu verleihen:

Durchlaucht der Her ;0o g Wilhelm von Braun- g-Dels ist von Breslau hier eingetroffen.

breiten die gewaschenen Kiesel auf der Erde aus, und diejenigen, welche feinen Gehalt haben , wieder wi, geschieht oft, daß diese Arbeit mehrere Tage hindur fruchtlos is; aber wenige Diamanten reichen hin, sie s Mühe eines Jahres zu entschädigen. Der größte Y ser Diamanten Übersteigt den Preis von 500 Rupien manche fosten auch 1000, doch geschieht es sehr selta man theuerere findet. Man’ sagt, daß der Rajah von| für 50,000 Rupien Diamanten besißt, ohne einen finden zu föônnen. Die Arbeiter versichern, daß nicht abnehme, und daß es eben fo leicht ist, ein Zahl an einem Orte zu sammeln, welcher seit 14 bis | ren durchwühlt worden ist, als an solchen, die noch rührt wurden.

bisherige Justiz - Commissarius und Notarius bei er-Landes-Gerichre zu Halberstadt, Geheime Kriegs- etschmer, ist auf seinen Wunsch als Justiz-Commissa- den Deinminschen Kreis, mit Anwei]jung des Wohn- Demmîin und Notar im Bezirke des Ober-Landes- zu Stettin verseßt worden.

Kaufmann Johann Amann in Bilbao is zum dreußischen Handels-Agenten daselbst ernannt worden.

Königliche Schausptele.

Montag, 15. Sept. Im Schauspielhause, zum male wiederholt: Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abt gen, vom Dr. Töpfer. Vorher: Raphael, historisch spizl in Alexandrinern in 1 Aufzug, von Castelli. (N

studirt.) s 15te Stück der Geses-Sammlung, welches heute

den wird, enthält :

Verträge mit Anhalt-Cöôthen und Anhalt-

Dessau unter

egen Befreiung der beiderseltigen Unterthanen vom Elb-Zolle und unter 0. die-Zoll--und Verkehrs-Verhältnisse zwi- schen den beiderseitigen Landen betreffend. Beide vom 717. Juli d; Y. tlin, den 16. September 1828, -Débits-Comtoir.

——

Königsstädtsches Theater.

Montag, 15. Sept. Zum Erstenmale: Die Wai Rußland. Melodrama in 2 Akten, nah Scribe, voi Angely. Mußk vôn Carl Blum. Hierauf: Die L thie. Locale Vaudeville-Posse in 1 Aft, von Louis !

d,

Auswärtige Börsen. A msterdam, 9. Sept. Oesterr. 58 Metalliq. 925. Bank - Actien 1312. Parti

379. Russ. Engl. l TZ, . Anl. ¿eti C A7 s 379. Russ. Engl. Anleihe 877 Russ. Anl. Harab, Cecrti gékômmenz:: Der Königl. Schwedische" Kammer-

Hamburg, 12. Sept. \perokdentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Oesterr. 5pCt. Metallig. 962. Partial-Oblig, 126. Baigen Hofe, von Brandel, von Leipzig. 1103. Russ. Anl. Hamb. Certif. 868. r Königl. Baiersche Reichsrath, außerordentlihe Ge- ind bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Oestêrrei- Hofe, Graf von Bray, von Dresde.

S't. Petersburg, 5. Sept. Hamburg, 3 Mon. 9. 17. Silber - Rubel 371, Kop.

52°

VVien, 9. Sept. 5pCt. Metallig. 943. Bank-Acüen 10812.

eitungs-Nachrichten. Ausland.

*) Kamyche bedeutet im Russischen und Tartarischen:

Part.-Oblig. 1257. Brief.

Neueste Börsen-Nachrichten.

Frankfurt a. M., 11. Sept. Oesterr. 52 Metallig. 9553, Geld. Bank-Actien 1320. Loose zu 100 Fl. s aus ‘M eh vom: 5ten. “Um 102 Uhr Morgens be-

Wien, 10. Sept. 52 Metall, 9535, Bank-Actien 1091.

Gedrauckt bei Hayn.

i Frankreich. L

ris, 9, September. Bericht über die Reise des L De. M. Sich, begleitet von dem Dauphin, in einem Wagen nach ‘der Kathedrale, an deren. Pforten

ndeur des 7ten Husaren-, v. Stran6, Commandeur

den 16ten September.

1828.

lichkeit empfangen wurden. Auf die Anrede de is

erwiederte der König: „Lassen Sie uns an Le P ANs der Altáre den Allmächtigen Gott für das Glück Mei- ner Völker anflehen ; bitten wir Jhn, daß Er Mich in Allem was Jch, um die Grundsäße utiserer heiligen Neli- gion in den Herzeen aller Meiner Unterthanen je mehr und mehr zu befestigen, zu thun vermag, mit Seiner Weisheit erleuhte. Weun der Himmel uns nur irgend gnädig ist so wird Niemand sich glücklicher fühlen als Q! Nach beendigtem Gottesdienste verfügten Se. M. Sich nah dem Bibliothek-Gebäude, um die daselbst aufgestellten Erzeugnisse des Gewerbfleißes des Mosel - Departements in Augenj}chein zu nehmen. Eine in verjungtem Maaßstabe angefertigte vollständige Tischler-Werkstatt schien dem Monârchen so zu

den Herzog von Bordeaux anzubieten. Bevor der i den Saal verließ, verkündigte der Minister D Ee S. M. mit der Ausstellung hd zufrieden wären, und zum Beweise dessen der Gesellschaft für Künste, Wissenschaften und Ackerbau in Méb den Namen. einer Königlichen Akademie beilegten ; daß im Uebrigen aber auch nocch zum Andenken an Seinen Besuch Medaillen geschlagen: und un- ter diejenigen Künstler, die dazu von einer Commission für würdig erachtet werden würden, vertheilt werden sollten. Der

ren. mit liltendurchwirkten Fahnen geshmückt. Bei Be

gung einiger der Festungswerke, den ten S. M. O zierlihen Pavillon, unter welchem Höchstdiesetben Pla6 nah- men, um deu Uebungen des 3. Fügenieur-Regiments beizu- wohnen. Die Angrisfe waren gegen einen halben Mond und eine Bastion gerichtet und éndigten mit der Demolirung der von dem Feinde erôffneten Transcheen. Nach Beendi- gung des Mandvers besuchte der Monar das Militair- Hospital, einès der shöônsten im Lande, welch2s an tausenò Kranke aufnehmen fann , jeßt aber. deren nur 500 enthält. Se. Majestät besichtigte * die sämmtlichen Säle, unterziel- ten Sich, gleich dem Dauphin, mit mehreren Soldaten, und kosteten von den Syeisen und dem Weine, womit die Kranken

‘selben von dem Bischofe an der Spiße der Geist-

Nedacteur .

bewirthet werden. Um 4 Uhr kehrte der König na de Präfektur - Gebäude zurück, und wohnte L C Tafel dem Balle im Rathhause bei, den S. M. erst um 10 Uhr verließen, obgleich Höchstdieselben bercits am folgen- den Tage um 8 Uhr Morgens Jhre Reise nach Zabern und Straßburg fortseßen wollten. (Siehe Straßburg.)

Der unterm 21. Juli zwischen dem Minister des Annern und den Herren Mellet und Henry abgeschlossene Contract Behufs der Anlegung einer Eisenbahn von Audrezieux nach Roanne-hat die Königliche Bestätigung erhalten.

Die Gazette de Fratce und die Quotidienne sind von

dem Polizei-Präfekten aufgefordert worden, den langen Arti-

fel_im Moniteur vom 4. September wegen der beiden Ver- ordnungen vom 16. Juni; ‘gegen Erstattung der Jasertions- Gebühren, aufzunehmen. Die Gazette will hierin einen Be- weis finden, welchen Werth das Mitüsterium der Antwort des Moniteurs auf die dem Kdaige von den Bischöfen über- reichte Denkschrift beilege (2?) ; sie mißt den Artikel dem Abbé von La Chapelle und Hrn. v. Vatimesuil bei.

Als éin Bew?is, wie sehr die Geistlichkeit in Fraukreich verfolgt werde, macht dec Précurseur de Lyon ironischer Weije die Summe namhaft, welche der Erzbischof von Ama- sia, der das“ Erzbisrhum Lyon in partibus verwaltet, jährlich bezieht, nämlich : Besöldu 19, 25,000 Fr. ; Zuschuß von dem Rhone-Deparzenignk, 15,0 Wr Fr. ; desglei en von dem Loire- Departement 18/900 -Fr.F“Ertrag-Det:Dispénsen, minde- stens 60,900 Fr. z Erlasse während, dêér Fasten und im Laufe dés ‘ganzes Jahres ; mindesteßs 809,000 Fr. ; Einkünfte von den ‘kloinen Seminarien, 25,090-Fr.; der sehste Theil des

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gefallen , daß der Verfertiger sich erlaubte, sie Sr. M. für

Kdnig seßte sich hierauf zu Pferdé uúd di it j j hen Theil der Stadt. Alle Häuser auf Be en 446

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