1828 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Dieselbe Zeiing (vom 26. —28, Zuli) meldet aus Arfkfadien vom 20. Juli:

Die Noth der Araber hat den höchsten Grad erreicht. Mir habén seit dreizehn Tagen einen Cordon gezogen, der die Festungen Messeniens zu Lande blokirt. Nach Berichten

der Ueberläufer sind gar keine Lebensmittel mehr vorhanden, | Auf der Blo- |

cines nimmt die of- |

fenbar als pestfkrank Verdächtigen, das andere alle von Na- | j } Wohlunterrichtéte behaupten, wenn auch nicht definity

so daß die Arabèr schon Pferdefleisch essen. éade-Linie sind zwei Lazarethe errichtet ;

‘varin, Moden und Koron kommenden Personen auf. : Etwa 1000 Túrken sind vor einigen Tagen durch die Stadt Arfkadia gegangen, und ziehen, wie es heißt, nach Patèas und. von da nach West-Griehenland. Noch Vieie sollen im Begriff scon, ihnen zu folgen. Die Türken von Koron lagern unter Zelten in Jalova, zwei Stunden nörd- lich von Navarin, und die Araber haben unter dem Befehl Soliman Beuy's (General Selves) die Festung beseßt. Die in Jalova Lagernden erwarten nur Nachrichten von ihren dereirs nah Albanien unter dem Schuße der Griechischen Regierung abgezogenen Landsleuten, um ihnen zu folgen. e.d:x d-W: M e r {-b.a.

Der Globe theilt folgenden Auszug aus einem Briefe aus New-York vom 8. Aug. mit: „„Die Frage wegen der Präsidentschaft macht Fortschritte zu Gunsten des Herrn Adams, und der Tarif erregt nicht halb die Unzufriedenheit, welche man erwartete. Jedoch bereitet man sich stark auf einen Schmuggèl-Handel durch Canada vor. Jn - der That find alle für New-York bestimmten Güter-Verschissungen in den Lorenzstrom gegangen. Hier fallen täglich Bankerotte vor. ““

Columbien.

Die zu London eingelaufenen Bogota-Blätter- gehen bjs zum 27. Juni. Sie melden Bolivar’'s Annahme der Dicta- torschaft noch nicht. als bestimmt, allein seine Aeußerungen und“ seine Antworten auf mehrere an ihn gerichtete GlÜck- wünschungs-Schceiben lassen keinen Zweifel ber die Natur der Herrschaft, deren L bemächtigen wird, úbrig.

i : l gier.

Der Hamburger Correspondent- enthält Nachstehendes : Aus einem Schreiben aus Algier, vom 15. Juli. Das Französische Geschwader hält sich noch immer in ansehnlicher Entfernung von unserem-Hafen. Am 22sten v. M., als das Schwedische Geschwader, unter Admiral Nordenj{köld, von hier absegelte, näherte es sich demselben und schien sich in Commuticationen - einzulassen. Es. bestand dazumal aus 1 Linienschif, 2 Fregatten ersten und eben so vielen ziveiten Ranges und 2 Briggs. :

Kurz- nach, dem Abgang meines lesten Schreibens (S. Nr. 207 der Staats - Zeitung. ) traf ein Courier aus Oran hier ein, um dem Dey die Nachricht zu überbringeu, daß die Franzosen zur Nachtzeit Schaluppen in den Hafen ge- schickt hätten, denen es gelungen sey , eine der Französischen Prisen, die unter den Kanonen der -Festung lag, wieder zu nehmen; die 4 Mauren, die sich zur Bewachung derselben am Bord befanden, waren ans Land geseßt worden. Auf diese unangenehme Nachricht ließ der Dey fogleih alle Be- wohner der Stadt und des Landes in die Mustexrollen ein- schreiben, um sie auf die Batterien der Hauptstadt und längs der Bai zu vertheilen. Eine Abtheilung von acht Kanonier- Schaluppen lief alle Abend aus und legte sich vor dem Ha- fen vor Anker, um ähnliche Ueberrumpelnngen hinführo zu verhindern. Diese Maaßregeln haben unter den hiesigen Türken und Mauern die größten Besorgnisse erregt. Allé jene Vorkehrungen waren indessen kaum beendigt, als der Französische Capit. Bessart, der bereits einmal früher hier ge- wesen, mit der Hälfte der Kriegsgefangenen hier eintraf, die auf einem vor Tunis genommenen Algierischen Korsaren ge- macht worden waren. Dieser Officier hatte mehrere Untèr- redungen mit dem Dey, und. auf sein Versprechen, dié úbri-

gen Gefangenenbinnen wenigen Tagen zurückzusenden, schenkte |

Se. Hoh. allen seit Anfang des. Kriegs gefangenen Fran- zosen, die Freiheit, mit der Erlaubniß, an Bord der Brigg des Capt. Bessart zurüctfehren. . Wirklich traf am 21skten v. M. ein drittes Französisches Fahrzeug hier ein, dessen Befehlshaber, Hr. de Lille, die úbrigen Maurischen Kriegs- Sefangenen ans Land seßte, und eine lange Audienz beim

Dey hatte, über welche noch nichts bekannt gewor Indessen ließ sich Herr de Lille einfallen, sich in q schaft der übrigen Consuln am Bairams - Feste au Schlosse Sr. Hoheit zu zeigen, woraus mah den ziehen wollte, der Friede sey bereits geschlossen, sol, noch geheim gehalten werden. Am 23sen reisete e, ab. Seitdem verbreitete sich das bisher unbestätiz rúcht, der Französishe Admiral werde in wenigen # hierher fommen , um selbst den Frieden zu unterz

Friede sey höchst wahrscheinlich nahe bevorstehend,

Bei seinem ersten Hierseyn soll Capt. Bessart dey vorgeschlagen haben, einen Unterhändler nach Paris ; den, was der Dey jedoch rund abschlug.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 17. Sept. Im Schauspielhause; den Klinsberge, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Fg Vorher: Der Verräther / Lustspiel in 1 Aufzug, vy bein. (Mad. Fiedler: Clärchen, als leßte Gastrolle.)

Donnerstag, 18. Sept. Jm Schauspielhaus, Liebe, Lustspiel in 1 Aufzug, nâáh dem Französisch Herrn Baron von Lichtensteiu. Hierauf : Die Schleich Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.

Königsstädtsches Theater.

Mittwoch, 17. Sept. Die Brautschau, ode; Schmetterling.

Donnerstag, 18. Sept. Die heimliche Ehe. Oper in 2 Aften; Musik von Cimarosa. (Dlle. Y Baeatrix.)

Berliner Börse. Den 16. Sept. 1828.

Amtil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs.( 12/.| Brief | Geld. ]

3E 1 93L 1035 1037 1032 [103 99

r | 912 927 | 91?

102 È 1095- | 997 92

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|Z/.[ Bra 105) 10

Poram. Pfandbr. Kur- u. Neun. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do, Märk. do. do. Ostpr. ' do. do. Rückst. C. d.Kmk/| do. do. d.Nmk. Zuns-Sch. d. Kmk. dito d. Nmk.

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98k. 972 Holl. vollwy. Duc.

Grofslshz. Pos. do. [100 J[Friedrichsd’or . Ostpr. Pfandbrf. 0ST 1-977 IDiscobto …. „l = PGNLFLE RCKILT G) WEECH O C ONCACLOE S OECCEASOA T IENZ L COAINE (I OCSR O O T SCSAS E A I?

M echsel- und Getck-Co urs.

(Berlin, den 16. Sept.)

250 FL ZaO) Fi, 300 ME. 300 Mk. 1: LSu. 300 Fr. 150 FL 150 FL 100 ThI. 100 Thl. 1 E 12 Me 199 BbI. |3 VWWch. « 13- VWVch.

St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo.Ob.incl.Litt.B Kurm. Ob. m. 1. C. Neum.Int.Sch.do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito Köngsbg. do. Elbinger do. Danz. de. inTh.Z. VWestpr. Pfdb. A. dio duo B.

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102 323

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Kurz 2 Mit. Kurz 2 Mt. 5 Mt. 2 Mi. (2 Mit. 2 Me. 2 Mi. Uso,

Amsterdam dito

London Paris

Augsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a M. Wz i Lx f R C B

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 11. Sept. Oesterr. 52 Metallig. 927. Bank-Actien 1322. Logose

Fl. 187. Partial-Oblig. 389. Russ. Engl. Anleihe 877. Anl. Hamb, Gertific. 85. :

Neueste Börsen-Nachrichten.

Fétanffurt a. M., 13. Sept. Oesterr. 58 Metallig. 967.

zu 109 Fl. 1553 Brief.

Gedruckt bei Hayn.

Bank-Actien 1323. Geld. Partlal-Oblig. 1265,

m ———

f 290.

M ihn nannten, in jener Gegend

Nedacteur )

Allgemeine

reußishe St

qmtlihe Nachrihten.

Kronik des Tages. e. Majestät der König haben dem Herzoglich Anhalt- -

nischen Kammer - Director von Marées und dem

rungs:Rath Basedow, so wie dem Herzoglich Anhalt- |

nschen Geheimen Finanzrath vo n-Albert , den Rothen Hrden ‘dritter Klasse zu verleihen geruhet.

\ngekommen: Der Königl. Großbritanische außer-

liche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl.

dischen Hofe, Lord Blv.omfield, von Dresden.

(bgereist: Der Ober-Landesgerichts - Cef - Präsident.

empel, nach Stettin.

Zeitungs-Nachrichten. | Ausland.

i Frankreich. : :

)aris, 11. Sept. Der Moniteur zeigt die Ankunft dônigs in Straßburg an (wie wir solche bereits vorge- direct gemeldet haben. S. übrigens unten Artikel

burg.) - y tas Dax im Departement der Heiden befindet sich verlassene Capelle an derselben Stelle, wo frúher die stand, in welcher der heilige Vincenz von Paul (f 1660) n wurde. Schon im Yagne Si wurde W i ris diesem „„Apostel der Menschheit‘, wie seine Zeltge- E s Lu Li zu E Eine Subscription, die zu diesem Behufe erôfsnet wurde an deren Spike der verstorbene König sich selbst mit bedeutenden Summe stellte, brachtè an 30,000 Fr. ein ; hen wurde die Ausführung des Unternehmens aus ver- enen Gründen von Jahr zu Jahr. verschoben. Als kürz- er Präfekt des Departements der Heiden jene Gegend te, glaubte er, daß man das Andenken des berühmten ters nicht besser ehren fônne, als wenn man an dersel- Stelle, wo er das Licht der Welt erblicéte, ein Spital nheilbare Kranke unter ‘der Leitung der Schwestern des en Vincenz von Paul gründete, Zugleich benußte der fc die Durchreise der Herzogin von Berry, um Ihre zl. Hoheit zu bitten, den Namen einer Gründerin dieser lt anzunehmen. Die Prinzessin hat sih dazu bereit er- und unter ihrem Schuße wird nunmehr die Hand ans

gelegt werden. s : ) err Eynard hat ‘ein langes Schreiben úber die politi-

Wiedergeburt Griechenlands in das Journal des Débats den lassen, worin ‘er unter andern , davon ausgehend, die ‘Pforte die Bedingungen des Tractates vom 6. Juli ‘angenommen habe, den drei verbündeten Mächten den ) ertheilt, die Gränzen des neuen Griechischen-Staats sgedehnterem Maaße zu ziehen, als ursprünglich beab- gt worden, und vorzüglich die Jnsel Negroponte nicht urfen zu lassen, da, so lange leßtere durch den Be- dieser Jnsel mit «den Griechen in unmittelbarer Be- ng ständen, an einen dauerhaften Frieden zwischen n nicht zu ‘denken sey. ¿Jch : fühle wohl,“ so schließt Eynard sein Schreiben , „„ daß-es sich für einen Privat- ‘vielleicht nicht schickt, seine Meinung über einen so igen! Gegenstand auf eine fo bestimmte Weise abzugeben ;

ein Gefühl, ‘das stärfer-ist \als diese Bedenklichkeit, -hat

Berlin, Donnerstag den 18ck September.

aats- Zeitung.

mi

1828.

mich bewogen meine Gedanken zu offenbaren. Da meine

| Gesiunungen rein sind, so rechne ih auf. die Nachsicht Derer,

au die ih mich wende und bitte sie ehrerbietig dieses Schrei- ben durch die Bewegungsgründe meines Handelns zu ent- schuldigen. “‘

Von dem schreibseligen Ex -Erzbischof von Mecheln ist neuerdings eine Schrift unter dem Titel: „Von dem permanenten Systeme Europa’s in Beziehung -auf Rußland und die Angelegenheiten des Orients“‘/ erschienen, worin der Verfasser unter andern den Sturz des Osmanischen Reichs fúr unvermeidlich hält.

Paris, 12. Sept. Der Messager des Chambres mel- det: Nach Briefen aus Toulon hat die Corvette „„Emula- tion‘, die aus der Levante dort eingelaufen -ist, die Nachricht gebracht, daß in den ersten Tagen des August Admiral Co- drington sich in Alexandrien besand und in Uebereinstimmung mit den Consuln ‘von Franfreih und England beschäftigt war, mit Mehemet Ali über die Räumung Morea's durch seinen, Sohn. ein Abkommen zu treffen. Dieser „Convention gemäß würden die Aegyptischen Truppen sich -auf- Fahrzeugen einschiffen, die von Alexandrien nach Morea gehen .und von Englischen und Französischen Kriegsschiffen begleitet werdén

sollen. Jbrahim Pascha wúrde alle Griechische Sclaven in

die Hände der verbündeten Admiräle ausliefern, -und ebenso Mehemet Ali alle nach der Schlacht von -Navarin nach Aegyp- ten abgeführten herausgeben. Admiral Codrington sfeiner- seits habe sich verpflichtet, allen Aegyptischen Soldaten und Unterthanen, die Gefangene der Griechen sind, so wie der Mannschaft der Aegyptischen Corvette, die in den Gewässern von Modon von den Russen genommen worden, die Freiheit zu verschaffen. |

Straßburg, 10. Sept. Vorgestern früh gegen 9 Uhr verfügten Se. Maj. Sich nah dem Münster und wohn- ten daselbst der Messe bei. “Nach Beendigung derselben be- gab. der König sich nah dem Polygone, wo von der Jufan- terie, Cavallerie, Artillerie und der Artillerie: Schule große Uebungen ausgeführt wurden; der Eingang des Polygon- Plabes war mit einem sehr shônen, mit Laubzewinden und Trophäen geschmückten, Triumphbogen geziert. Nach der Rúckkehr vom Polygone um 2 Uhr beehrten Se. Maj. das Militair-Hospital und demnächst auch das Civil-Krankenhaus mit einem Besuche. Um 6 Uhr fuhr der König nah dem Rathhause, “wo Jhm zu Ehren ein glänzendes Mahl von der Stadt veranstaltet worden war, an welchem -auch der König von Würtemberg, so wie der Großherzog und die Markgrafen von Baden Theil nahmen. Nach aufgehobener Tafel verfügten Se. Maj. Sich mit Jhren hohen Gästen nach dem von dem Präfekten, Hrn. Esmangart , im Prä- fefktur-Gebäude veranstalteten Balle, woselbst Höchstdieselben eine Stunde lang verweilten und demnächst nach dem Schlosse zurückkehrten. |

Gestern, -nah Anhörung der Messe, umritt der -König die Festungswerte und untersuchte genau alle Haupt -Boll- werke des Plaßes. Um 1 Uhr langten Se. Maj. bei dem fleinen Rheine an, wo in Jhrer und in des Dauphins, -so wie des Großherzogs und der Markgrafen von Baden Ge- genwart (des Königs von Würtemberg Majestät waren be- reits um 6 Uhr Morgens wieder abgereist) von dem Pon- tonnier- Bataillone unter Mitwirkung von Junfanterie- und Cavallerie-Detachements , verschiedene Uebungen ausgeführt wurden. Um 3 Uhr fehrten Höchstdieselben zur Stadt zu- rúé und stiegen im Gießhause ab, um dem Gusse etlicher Kanonen beizuwohnen. Unmittelbar darauf besuchte der Kô- "nig die protestautische St. Thomas - Kirche. Er - besichtigte genau das schône Denkmal ‘des Marschalles von Sachsen und stieg -auch in das Gewölbe hinab, wo des Helden -Leich- nam ruht. ¿Um 6 Uhr nahmen Se. Maj. an einem Mit- tagsmahle Theil, welches ZJhnen: im Präfektur-Gebäude an-