besonders interessaut durch die Entdeckung der Juselu St. Paul und St. George, welche der Vice-Admiral Saritscheff diesem Pribúloff zuschreibt, der ihnen ursprünglih den Na- men der Subosss-Jhseln gegeben hatte. j
Das Jahr 1783 ist merkwürdig durch die erste Russi- {he Expedition nah dem festen Lande von Amerika. Der Lootse Patap Saikoff, der zufällig Capitain Cook’s Karten gesehen hatte, faßte den-Ent|hluß, nach Williams-Sund zu fegelu, wo er auch glücklich anfam, aber von den friegeri- \hen Bewohnern sa shlecht empfangen ward, daß er seine Rückkehr beschleunigte, nachdem er einen großen Theil seiner Mannschaft in den Gefechten oder am Sforbut verloren hatte.
Einer der reichsten Kaufleute Lebedoff-Lastotschkin , der an der Spike der Pelzhandel-Compagnie stand, fandte im Jahre 1791 ein ziemlih großes Fahrzeug in See. Damals hatte diese Compagnie schon mehrere Etablissements auf dem Amerikanischen Festlande; aber über die Epochen, wenn diese existirten, sind feine Nachrichten mehr vorhanden.
Die leßten Ausrústungen für Privat - Rehnung fanden im Jahre 1798 vermittelst des Fahrzeuges Sosim und Sa- vat statt. Auf dieser Reije gewahrte man Land und in dessen Nachbarschaft mehrere Meerottern, verlor es aber, sey es aus Unwissenheit oder falschen Dispositionen bald wieder aus dem Gesicht. Nach Herrn Davidoff *) befand fich das Schiff damals auf der Parallele von 40°, nah des Verfassers dieser Schrift Meinung aber im 43° 30/ oder 44° nördlicher Breite und. im 160 bis 165° westli- cher Länge von Greenwich. Hier sahen die Capitaine Dixon und Portlock Meerottern und einen Seelôwen, die sich nie weiter als 25 Werst vom Lande entfernen ; die Nebel hiel- ten sie von der Aufsuchung des Landes ab. Die Newa sah eine’ Meerotter am 30. Juni 1804 im 42° 18‘ nôrdlicher Breite und im 163® westlicher Länge; auch damals war es sehr truübes Wetter. Dasselbe Schif} sah auf seiner Rück- reise nach Rußland untérm 48° nördlicher Breite und 140° westlicher Länge, und noch etwas weiter nah Norden, eine Menge Meerottern.
Aus allen Tagebüchern der Seefahrer, welche den nörd- lichen Theil des großen Oceans befahren haben , ergiebt es
sich, daß dort während des August-Monats bis zum halben
September das schönste Wetter ist; in der Úbrigen Zeit des Jahres sind aber feuchtes, kaltes und trúbes Wetter und sehr häufige Nebel die unzertrennlichen Gefährten derer, welche diese Gewässer besuchen. ;
IÏm Jahre 1799 erhielt die Russish-Amerikanische Com- pagnie ihre Privilegien von Seiten der Regierung. Zu be- dauern ist es, daß der unternehmende Lastotschkin, dessen be- reits früher erwähnt wurde, sich von der Compagnie trennte, und alle seine Etablissements auf der Amerikanischen Küste aufgab. Einer von dessen Agenten, Wassily Jvanow , den der Verfasser dieser Schrift Gelegenheit gehäbt hatte, zu sprechen, und der ungefähr 500 Werste ins Junere von Amerifa eingedrungen war, hatte dort eine Menge von fisch- reichen Flüssen und Seen gesehen, und ungefähr 10 verschie- dene Völkerschaften, aber keine Dörfer gefunden, die von mehr als 200 Menschen bewohnt gewesen waren. Er sprach viel von einem 4 bis 6 Werste breiten Strom Tunta, an des- sen Ufer mehr ais 40 Dörfer lagen, konnte aber dessen Lage nicht genau angeben. “ Dieser Agent hatte 25 Tage auf der Reise zugebracht, und sih mehr nördlich als östlich gehalten, nachdem er von dem See Jlmian an der westlichen Küste der Bai Kenaisk abgesegelt war, wohin er auch später zu- rückfehrte. Vielleicht fällt der Tunta-Strom in die Bai von Kamuschaßk, die von Coof den Namen Bristol-Bay erhielt.
Die Russisch-Amerikanische Compagnie besißt gegenwär- tig die ganze Aleutische Jnsel-Kette, die große Jnsel Kadiak, die Festung zum Erzengel Michael in. der Sitka-Bai oder im Norfolk-Sund, welche 1799 von Herrn Baranoff, Agen- ten der Compagnie, erbaut, im Jahre 1802 von den Ein- gebornen zerstört, und 1804 wieder aufgebaut ward, und das Etablissement Roß in Californien unter 38° 33/, errichtet im Jahre 1812.
Die gegenwärtige jährlihe Einnahme der- Compagnie
*) Reise nah Amerika von Chewosto} und Davidof.
durch den Pelzhandel beläuft sich auf 13 Millionen, un) Ausgabe auf 1 Millionen Rubel Banknoten.
Im Jahr 1808 wurden auf der Súdküste dex « Umnak viele Seebiber gefangen, die röôthliches Haa Bauch hatten, und sih dadurch von den früheren Unt den; es dürfte daher in der Nähe von Umnak eine n0od befannte Jnsel existiren, denn die Biber lieben die l, Seereisen nichr.
Der Werth aller Felle, welche die unglücklichen s{hlechter der Seebiber, Seelôwea, Flußbiber, Öttern, Fi Bâren , Zobel, Marder, Muscus - Raben , Luchse u, | seit Anfang des Pelzhandels im eigentlichen Sinne des g tes haben zu Markte tragen müssen, beläuft sich auf 4; lionen Rubel. Die Hälfte der Pelzwaaren ward in gj an die Chinesen vertauscht, und brachte der Regierun 10 Millionen Rubel an Zoll ein.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 19 Sept. Jm Opernhause, auf Beg Der Hausirer, Singspiel in 3 Abtheil., mit Tanz; 9 von Onslow. Hierauf: Der Kapellmeister aus V Musikalisches Quodlibet in 1 Aufzug. (Hr. Freund | Hoftheater zu Mannheim : Basattino, als Gastrolle.)
Königsstädtsches Theater.
Freitag, 19. Sept. Zum Erstenmale wiederholt, | Waise aus Rußland. Melodrama in 2 Abtheilungen, Scribe von Louis Angely; Musik zur Pantomime y Blum. Hierauf, zum Erstenmale: Die Entführung. | spiel in 3 Aften von Jünger.
Berliner Börse. Den 18, Sept. 1828.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preu/s. (|
—__—TZ{TErtef| Ged. ————TZf.[Brien St. - Schuld -Sch.| 4 | 94 | 933: [Pomm. Pfandbr.| 4 1105! Pr. Engl. Anl. 18| 5 [1034 [1035 [Kur-u. Neum. do.| 4 [1053 Pr. Engl. Anl. 22/5 [10354 [103 ISchlesische do.| 4 | —| Bo.Ob.incl.Litt.H| 2 | — | 99 Pomm. Dom. do.| 5 | —| Kurm. Ob.m.1.C.| 4 | 9223 | 922 Märk. do. do.| 5 | — Neum.Int.Sch.do.| 4 | 925 | 923 JOstpr. do. do.| 5 [106 Bérlin. Stadt-Ob.| 5 |102 — j¡Rückst. C. d.Kink| — | 541 dito dito | 4 1007 | 997 | do. do. d.Nmk.i — | 54 Königsbg. do. |4| — | 92 [Zins-Sch. d. Kmk.| — | 5 Elbinger do. | 5 [102 — dito d. Nmk.| — | 55 Danz. de. inTh.Z.|— | 325 | 323 i VVestpr. Pfdb. A.| 4 | 985 | — h dito dito B.| 4 | 98 — JHoll. vollw. Duc.| — | 19: Grosshz. Pos. do.| 4 | — 100. [Friedrichsd’'or . |— | 18 Ostpr. Pfandbrf. | 4 | 98x | — |Disconto .… .. |—| —|
Wechsel- und Geld-Cours. (Berlin, den 18. Sept.)
AID8TONGAD. c a ats eet R ice deli 250 Fl. |Kurz —
O S u E 250 FI. |2 Mt. 1425 Hamburg. ....., Ce Nin e 300 Mk. |Kurz 1507
Qu N N 300 Mk. 12 Mit. 1503 Od e C . 1 LS0. 13 Met. 6. 243 Par E A A Le 300 Fr. |2 Mt. 802 Nen 20 Ap et T 150 Fl. |2 Mt. 1035 Mg N ls E 150 FL [2 Met: 1037 Ea E e Gua 100 Thl. |2 Met. — I A li d a S, 100 Thl. |Uso. 103F Frankfurt a. M. WZ....... 150 Fl. [2 Mkt. 103 Petersburg, B 100 Rbl. |3 VVch. | 293 R n E 100 Rbl. |3 VWVch. | —
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 13. Sept.
Oesterr. SpCt. Metallig. 923. Russ. Anl. Hamb. Certisicl
London, 12. Sept. f Consols 883. X. Schatzkammer- Scheine 72 . 73. Brasil
644. Portug. 56.562. Columb. 23. 231,
St. Petersburg, 9. Sept. Hamburg 3 Mon. 94#. Silber-Rubel 371. Kop.
Neueste Börsen-Nachrichten. p aß Frankfurt a. M., 15. Sept. Oesterr. 58 Metalliq. 967. Geld. Bank - Actien 1326. Partial - Oblig, |ff desseln, die ihren Gang hemmen, abstreifen muß. Das
Loose zu 100 Fl. 1552. Brief.
Gedruckt bet Hayn.
Redacteur J
A110 L Wee
reußishe Staats-Zeitung.
292.
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mtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
hre Durchlaucht die Für stin von Liegni&, ist aus en hier angefommen.
je academische Kunst-Ausstellung wird von {sten d. an; Sonntags von 11 bis 5 Uhr, und an dochentagen von 10 bis 5 Uhr geöffnet seyn.
(gez.) G. Schadow, Director.
ngekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime ;: und Finanz-Minister v. Mo 6, von Franffurt a. d. O. er Kaiserl. Russishe Kammerjunker, Fürst Wo [l- y, als Courier von Odessa.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Frankreich.
aris, 13. Sept. Die Dauphine ist am 7ten d. M., hr Nachmittags - in Plodmbières eingetroffen, und ittelbar nach ihrer Ankunft die dortigen Bäder, das haus, die Kirche und die öffentlichen Promenaden Nach einem kleinen Ausfluge in die Umgegend, die Prinzessin theils zu Fuß, theils zu Esel machte, hre Königl. Hoheit Sich um 6 Uhr in Jhr Zimmer ; Abends war die Stadt erleuchtet. Am folgenden pohnte die Prinzessin einem, ihr zu Ehren von der veranstalteten, Balle bei. Am 9ten wollten Jhre Hoheit die unweit Plombières gelegene {dne Ma- r des Barons Falatieu in Augenschein nehmen, und m 10ten über Remiremont nach Epinal begeben. le liberalen Blätter sind seit einiger Zeit unaufhörlich , die Nothwendigkeit einer Reform in der Landes- ltung, namentlih in der Beseßung der Präfekturen deisen. Der Constitutionnel sagte in dieser Beziehung rzlih: „„Mit Ausnahme der jeßigen Minister ist die [tung so ziemlich in den Händen der Congreganisten r Villèlisten.‘/ Hierauf bezieht sich ein Artikel, den dem gestrigen Blatte des Messager des Chambres ¡Eine höchst wichtige Frage ‘/, sagt dieses Blatt, gegenwärtig mit großer Lebhaftigkeit eröôrtere. Man jt nämlich, daß die Regierung in dem Perso- welhem die Verwaltung des Landes anvertraut oße Aenderungen vornehme, oder, um deutlicher hen, man will, daß sie diejenigen Beamten ausmerze, dem vorigen politischen System Theil genommen ha- Das jeßige Ministerium hat wahrlih nicht Ursache, m vorigen zufrieden zu seyn; denn statt des ihm ver-
g sih beeilt, der jeßbigen gegenüber, sowohl in den ern als in den dffentlichen Blättern eine heftige Op- 1 zu bilden. Leidenschaftlich und partheiish, haë man inmal das Maaß beobachtet, welches die Liebe zum Kö- nd die Schiklichkeit erheishten, und Jedermann muß billig die Mäßigung bewundern, womit die Regie- isher gegen so ungerechte Gegner, wovon einige so-
dffentlichen Dienste stehen, verfahren ist. Gründe r Reform wären sonach genug vorhanden; ja wir n jogar, daß die Zeir gekommen ist, wo die Regierung
erium fühlt vollkommen, was es dem Lande und was selbst schuldig ist. Alle seine bisherigen Maaßregel haben
A
Berlin, Sonnabend den Wie September.
nen Schußes haben die Anhänger der vorigen Ver--
1828.
den Stempel der Freimüthigkeit, der Geseblichkeit und der Ge- rechtigkeit an sich getragen, und wenn es Verbesserungen in der Geseßgebung vorgeschlagen hat, so geschah es stets mit dem festen Willen, sie zum Wohle des Landes genau zu be- folgen und befolgen zu lassen. Die Provinzial - Béhörden sind aber die Canále, vermittelst welcher das angenommene politische System in Ausführung gebracht werden soll; zeigt sih daher hier ein Geist des Widerspruchs, so ist das Mi- nisterium allein für die üblen Folgen, die nothwendig daraus entstehen müssen, verantwortlih. Sache des Ministeriums ist es daher, das Betragen der ihm untergeordneten Beam- ten zu leiten und zu controlliren. Nicht, daß es dieselben ohne Grund verdächtigen, oder aus Groll oder Haß von den Geschäften entfernen soll; aber es darf auch nicht dul- den, daß man seine von der Tribune herab verkündigten Grundsäße Lügen strafe, daß man ein System der Ehre und Rechtlichkeit absichtrlih entstelle, daß man das große Werk der verfassungsmäßigen Monarchie kleinlichen Neben- Absichten aufopfere. Wenn es sonach viele Beamte giebt, denen es widerstrebt, sich mit ganzer Seele dem System der Regierung, dessen Früchte sie den Provinzen zu Theil werden zu lassen berufen sind, anzuschließen, wenn fe diesen Widerwillen durch irgend eine ungerehte Handlung - fund thun, und sonach mit ihren Pflichten in Widerspruch gerathen, so wird es auch viele Absebungen geben. Für ein solches Betragen müssen aber erst hinreichende Beweise sprechen; sonst würde man leicht eine jede Entlassung der Willkühr beimessen fönnen. Aus demselben Grunde muß man sih daher auch wohl vor jenen Absebungen in Masse hüten, wodurch die Regierung sich zu der ganzen Unpopu- larität einer Parthei herabwürdigen würde. Wir glauben aber niht, wie eine Zeitung solches behauptet, daß die ge- sammte vorige Verwaltung sich in den Augen Frankreichs entehrt habe. Es giebt vielmehr noch Biedermänner in allén Zweigen der Verwaltung, für die es keiner Revolution be- dürfen wird, um sie zu einer Mitwirkung zu dem jeßigen ro- yalistischen und verfassungsmäßigen Regierungs - System zu bewegen ; sie sind zu aufgeklärt und dem Könige zu sehr zu- gethan, um nicht: zu fühlen, daß dies der einzige Weg ist, den sie zu befolgen haben. ‘/
Die Quotidienne und die Gazette de France machen darauf aufmerksam, wie es der liberalen Parthei bloß darum zu thun sey, die sämmtlichen Aemter mit Männern ihres Gleichen zu besezen. „Aus Allem geht hervor‘/, sagt das erstere Blatt, „¡daß der Liberalismus weder Bischöfe, noch Geistlichkeit, noch Präfeften, noch überhaupt eine rdyalisti- she Verwaltung will. Was wird sonah dem Lande noch úbrig bleiben, wenn die lesten Wünsche der liberalen Parthei erfüllt sind? Der Constitutionnel und eine Reaction. J dies nicht hinreichend, um Franfreih aufzuflären und glück- lih zu machen ?‘/ — Die Gazette de France schließt einen Aufsaß Úber denselben Gegenstand mit folgenden Worten : ¡Die Minister- mögen wohl bedenken was sie thun. ‘Die neuen Concessionen, die man von ihnen verlangt, beabsichti- gen nichts geringeres als eine gewaltsame Revolution, deren Resultat eine abermalige Umwälzung seyn würde. Die Re- volution ist es, die man überall in der Verwaltung einfüh- ren will; die Entwaffnung der Royalisten is es, die man begehrt. Jst és aber erst dahin gekommen, so wird das Königthum abermals und wahrscheinlich zum“ Leßtenmale zu Grunde gehen.// — Das Journal du Commerce bezeigt da- gegen seine ganze Zufriedenheit mit dem obigen Aufsaße des Messager des Chambres, von dem es sih s{chmeielt, daß er von dem Ministerium selbst eingegeben sey. „„Dieser Artifkel‘“, sagt dasselbe, „zeugt von den besten Absichten ; wir wollen sehen, was für Folgen er haben wird.‘“
Der Jndicateur Bordelais enthält eine Verordnung vom 13ten v. -M., wodurch der König die im Jahre 1712 gestif-