1828 / 262 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Saamen des Zweifels unter die Na-_ tion auszustreuen. Man sah sih nothgedrungen, ein Bénehmen genauer zu untersuchen, in Hinsicht dessen Hochachtung und Dankbarkeit jede bisherige Nachfor- schung verboten hatte. Einige, mit der Columbischen Division unzufriedene Officiere, [chließen sich dem Plane an, der unmerfkflich seiner Ausführung näher rückt. Man bezeich- net die örtlichen Autoritäten, als unter dem Drucke eines Einflußes handelnd, dem man sie entziehen müsse. Man spriht von dem in Columbien herrschénden Jnvasions-Geiste. Man ruft laut aus, es sey Zeit in Peru ein Peruaner zu seyn. Die Columbischen Truppen, die für sich selbst den größeren Theil der Garnison von Lima bilden, sind im Stande, die bevorstehende Bewegung zu unterdrücken, aber im Ge- gentheil zeigen sie sich bereit, dieselbe zu unterstüßen. Jedes Hinderaiß ist aus dem Wege geräumt. Die Mitglieder der Regierung werden abgeseßt; die Gewalt wird an andere Personen übergeben ; ein General - Congreß wird zusammen- berufen und die Verfassung soll untersucht werden.

Indessen scheint es, als ob die Columbischen Soldaten sich nicht ganz an die Sache ihrer Officiere anschließen wollen. General Sucre befindet sih in Ober-Peru an der Spibe der Besieger Canterac’s und Olanetta’s, die Gegenwart der Ersteren und die Nachbarschaft der Leßteren, werden Ge- genstände der Besorgniß für die neuen Regierut.gs - Glieder. Die Columbische Division in Lima wird nach Guayaquil ein- geshif}t; Peru ist frei; was werden aber diese Soldaten in Columbien thun? Wie wollen sie vor Bolivar erscheinen ? Er hatte ihnen die Vertheidigung der Constitution in Lima Übertragen, und sie hatten beinahe die Hände zu ihrem Um- sturz geboten. Rechnen sie auf die Verzeihung des Befrei- ers, oder gedenken sie mit dem Schwerdt in der Hand, sich der Strafe, die ihre Jndisciplin verdient, zu entziehen? Im leßteren Falle wäre Columbien mit neuen Unruhen bedroht.

Darin besteht nun bis jebt die Usurpation Bolivars; das sind seine Anstrengungen, um seither Familie einen Thron zu sichern! Und wo will er diesen errichten? Etwa in Ober-Peru? Es hat nichts von ihm als seinen Namen. Von ihm nur hing es ab, sih der obersten Gewalt zu be- mächtigen. Oder sollte es in Lima seyn? Dort war sein Name hinreichend, um seine Autorität zu befestigen. Nach Santa -Fe eilte er denselben Tag, wo Colombien um seine Rückkehr bat. : :

Der Zeitraum, der zwischen den angeführten Ereignissen und der Auflösung der Versammlung von Ocana liegt, bie- tet feinen jener entscheidenden Thatsachen dar, die es erlau- ben dürften, eine- begründete Meinung über die Zukunft der Männer aufzustellen, welche jene Ereignisse leiteten. Auf's Neue i| Bolivar einstimmig mit dictatorischer Gewalt be- kleidet worden. Warten wir ab, welchen Gebrauch èr von ‘ihr machen wird, ehe wit über ihn urtheilen, und etinnern wir uns, daß, als Washington zum zweiten Male die Prä- sidentur annahm, man gleichfalls in Europa behauptete, es würde nie mehr eine neue Wahl in den Vereinigten Staag- ten Statt finden. Zum dritten Male wies er die Präsiden- tur-Würde ab, und sein Beispiel ward zum Geseb.

Sollten die Begebenheiten, die sich in Columbien ge- stalten, unsere Hossnungen täuschen, und die, uns wenig- stens gewagt scheinenden Conjuncturen, mit der Zeit mehr Wahrscheinlichkeit gewinnen, kurz, sollte Bolivar einst der Meinung seyn, es wäre besser, Amerika zu beherrschen, als es befreit zu haben, so würden wir mit lebhaftem Bedauern einen der ruhmvollsten Namen des Jahrhunderts dahin \{chwinden sehen; wir würden diè Neue Welt beklagen, wenn sie sich genöthigt sähe, Namen aus ihrer Geschichte streichen zu müssen, die so geeignet- waren, sie zu verherrlihen; und dennoch würden wir unsere Meinung behaupten, daß ihre Zukunft unabhängig von dem Einfluß, eines einzelnen Man- nes bleiben wird; und gezwungen, wie wir es dann seyn | müßten, in dem-Staatsbürger selbst, der Zeit seines ganzen Lebens die Usurpation bekämpfte, einen Usurpator anzuet- fenneu, würden wir immer fortfahren, die lebhaftesten Wün- sche sür die Wohlfahrt einer Nation zu hegen, die es nicht

Schein, um den

Inland.-

Elberfeld, 24. September Der Dey rifanische-Bergwerfs - Verein hielt gestern (éine neral - Versammlung. Dieselbe beschloß, da die «i läufigen Berichte der in diesem Frühjahr nach 9 sandten Commission ermuthigend lauten , mit üb Stimmen-Mehrheit, zur Deckung der bei Ablauf d Zinsen und der seit dem 1. Januar d. J. von | [schaft gezogenen Tratten, eine neue Zubuße von i wovon 5. Proc., in denen am 1. Januar 1829 Zins -Coupons eingeliefert werden können, 15 q baar zu entrichten sind.

Die Aktionaire sind demnach unterm heutigg Direction aufgefordert worden , diesem Beschlusse | ral- Versammlung Folge zu leisten, und fönnen j ben auf dreifachem Wege nochfkommen :

1) sie zahlen bis spätestens den 1. Novembe | 15 Proc. baar und genießen dann 1 Proc. Dig Tage der Zahlung bis zum Tage des Verfalls ( nach Erscheinen der desfalsigen Aufforderung,) oh ___2) sie stellen eine Promesse úber die 15 Pry ziehung von # Proc. Zinsen per Monat, vom { J. an gorechnet , ultimo März 1829 zahlbar ay aber dieselbe bis spätestens am 1. November, in ( Theilen vorschriftsmäßig, einliefern, oder endli

3) sie zahlen ohne Zinsen- Genuß noch Zuly Proc. bei Ablauf der 3 Monate nach Erschei Aufforderung.

Wer nach Ablauf dieser statutgemäßen Fri schlusse der General-Versammlung nicht nacgty verliert nah §. 3. der Statuten alle Rechte stin fann mithin auch feine Zins-Coupons solcher 1 1. Jan. k. J. bezahlt erhaiten.

h

Königliche Schauspiele,

Dienstag, 30. Sept. Jm Opernhause: Y von Sevilla, fomische Oper in 2 Abtheilungen, f Rossini. (Herr Cramolini, vom K. K. Hoftheatr Graf Almaviva, als Gastrolle. Mlle. Flache : j Mittwoch, 1. Octaber. Im Schauspielhaus: stenmale: Die Wunkndertropfen, Lustspiel in L Aufzug, frei nah dem Französischen von Carl Y auf : Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abtheilungen C. Töpfer. : |

: Königsstädtsches Theater. Dielkistag, 30. Sept. Verstand und Het; zum Erstenmale: Nachtigall und Rabe. | Komisd! 1 Aft ; Musik von Weigl. (Dlle. Tibaldi wil des Damon einmal singen.) Zum Beschluß, zu male wiederholt: Die vornehmen Heirathen. U Posse in 1 Afc von Louis Angely.

Berliner Börse, Den 29. Sept. 1828.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Pra |Zf.| Brief | Geld.}

| 2/09

verdiente, von einem seiner Kinder getäuscht zu werden.

Gedruckt bet

ti ta C D Sama zemeoeenemeemereemern ermnern

St.- Schuld -Sch.| 4 | 937z| 937 [Pomm. Pfandbr.| 4 [lb Pr. Engl. Anl. 18| 5 [1035 [10385 IKur- u. Neum. do.| 4 (lh Pr. Engl. Anl. 22| 5 [1033 | ISchleische do./ 4 |- Bo.Ob.incLLitt.H| 2 | | 99 Pomm. Dom. do.| d Kurm.Ob.m.1.C./ 4 | 92 | 915 Märk. do. do. 5 Neum.Int.Sch.do.| 4 | 925 | JOstpr. do.- do.| Ó Berlin. Stadt-Ob.| 5 [1035 | fRückst. C. d.Kmk!|-—

dito - dito | 4 11004 | 997 | do. do. d:Nmk/|— Königsbg. do. -| 4 | 92 Zins-Sch. d. Kmk.|— Elbinger - do. | 5 1013. | ‘—. dito d. Nmk.|— Danz. de. inTh.Z.|— | 325 | VVestpr. Pfdb. A.| 4 |.98 D

dito dito B.| 4 | 975 | 972 Woll. vollw. Duc.| Grosshz. Pos. do.| 4 [1001 | JFriedrichsd’or . |— Ostpr. Pfandbrf. | 4 | |} 973 [Disconto .…..|—

Redactel

Hayn.