1828 / 265 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

L E, E E E

Am 25. gingen zuverlässige Nachrichten ein, daß die Truppen der vorgenannten beiden Pascha’s bereits in Achal- zif angefommen seyen. Unterdessen befand sih der General- Major Popow, der beauftragt war, aus Kartalinien- durch die Schlucht von Borsham mit dem Grenadier-Regimente Cher- son und dem Kosakfen-Regimente Grefkow nebst 4 Kanonen, gegen Achalzik zu ziehen, und dem außer den Schwierigkei- ten des Weges noch die, nur einen Kanonenshuß weit von der Straße" ab liegende Festung Azkweri (Arzkhour) entgegen- stand, noch zwei fleine Tagemärsche vom aftiven Corps. Demungeachtet entschloß sich der Corps-Commandeur ohne Weiteres den Fluß zu passiren und nach Rekognoscirung der Veste Achalzik, unweit derselben sein Corps zu lagern. Er reihte die Truppen in Schlachtordnung,- ließ die Wagenburg an der Kura zuruck und rücfte um zehn Uhr Morgens aus. Zahreithe Feinde zeigten sich sowohl auf den Anhöhen vor der Stadt, als auch linfs vom Wege jenseits des Flúß- chens Achalzik. Seine Streifgänger aus Deli-Bascha trafen in Kurzem mit den Kosacken-Vorposten zusammen, utid such- ten mic ihnen Handgemein zu werden, doch war unsererseits befohlen, alles Gefechte nach Möglichkeit u vermeiden. Nach einem Vorrücken von drei Wersten jenseits der Kura, nahm der Corps-Commandeur eine Position ein, um den Trup- pen, bei der sengenden Hiße, eine Erholung zu gewähren. Die Túrken die es für Furcht hielten, verstärkten ihr Vorder- treffen, und schossen in kurzem Abstande auf unsere Linie,

ohne daß jedoch unsrerseits eine Erwiederung erfolgt wäre.

Nach zweistündiger Rast bewegte sih das ganze Corps mit Trommelschlag- vorwärts; - die Batterie - Artillerie beseßte im Trab die vordersten Höhen und that einige wirksame Schüsse auf die Feindeshaufen, welche diese in Verwirrung brachten, und sie nôthigten, sowohl in die Veste als auch längs bei- den Ufern des Flusses zu entfliehen. Die Kavallerie und die Kösaken-Artillerie verfolgten sie ein gutes Stück Weges.

Nun beseßte der ‘Corps -Commandeur die Anhdhen auf Kanonen -Schußweite und befahl, nach Recognoscirung der Ostseite von Achalzik, der Wagenburg, unter Bedeckung des 42sten Jäger-Regimentes , ' das neubestimmte Lager“ zu bezie- heu. Bis um 6 Uhr Abends standen die feindlichen Hau- fen zu beiden Seiten von Achalzik auf den entlegenen An- höhen; nun aber drangen sie von der Rechten und Linken gegen die Russischen - Truppen vor und zeigten die Absicht, die Flanken zu umrennen und den Zug der Wagenburg an- zugreifen. Den ersten Schlag führten sie wider die Batte- rie auf dem rechten Flúgel, bei der sich der General-Major Murawjew mit 2 Bataillonen des Karabinier - Regimentes Erivan befand. Die Türken sprengten fast bis auf die Bat- terie selbst und fonnten nur durh wiederholte Kartätschen- Schüsse und ein Flintenfeuer, das ihnen großen Verlust zu- fügte, in ihrem Grimme gezügelt werden. Als sle nun von der Batterie abstehen mußten, versuchten sie durch den Hohl- weg uns in die Flanke zu fallen; hier aber hielt sie der Oberst Simonitsch mit einem Bataillone des Grenadier-Re- giments Grusien zurück, und die Tartarische Rekterei mit dem Kosacken-Regimente Leonow und einem Theile des Ko- sacken-Regimentes Sergejew, trieben sie in die Flucht und erbeuteten eine Fahne nebst 20 Gefangenen. JZhre Atigriffs- fräfte an diesem Punkte beliefen sih auf 4000 Mann. Den Plan des Corps-Commandeurs führte auf jenem Flügel der General-Major, Baron Osten - Sacken, aus. Auf dem lin- fen Flügel jenseits des Flüßchens Achalzik, wo det rissige Boden und die Bergklüftce den Türken Hinterhalt und die Möglichkeit gewährten, sich bis zum Lager zu schleichen, schite der Corps-Commandeur ‘ein Bataillon des 41sten Jä- ger-Regimentes bis auf 700 Faden näher an die Festung und ließ in einer Schlucht eine Redoute zur Deckung des Lagers anlegen, Der’ Feind, an Zahl 50004 Mann, bemerkte dieses nicht sobald, als er auf verschiedenen Schleich- wegen sich nah jenem Posten warf, weshalb guch cin Bataillon des Karabinier - Regimentes von Erivan und der Oberst Rajewski, mit zwei Dragoner- und zwei Uh- lanen-Esfadronen, zur Verstärkung des Obers - Lieutenants Mifklaschewski beordert wurde. Kaum begann der Oberst Rajewski, nah Zurücklegung des Hohlweges, die Esfkadronen und zwei Kanonen der Artillerie vom Don aufzustellen , als unzählige Türkenhaufen von drei Seiten auf ihn losrüten. Eine Eskadron Dragoner, kommandirt von dem Major Ka- sassi, die er links abgefertigt hatte, say er in den Türken- haufen einhauen, allein da dieser zehnfach stärker war, ge- zwungen, etwas zurückzuweichen, und schickte daher unver- züglich ein zweites Esfadron mit dem Oberst-Lieutenant Für- sten Andronifow dem Feinde in die Flanke, der hierdurch auf diesem Punkte völlig in Verwirrung gebracht und in die Gebirge gejagt wurde. Von der andern Seite machte ein

Weimarischen Diensten, welcher

Haufe Türken einen Anfall auf die Division des zusamm gezogenen Uhlanen-Regimentes. Der Oberst Anrep der ihn mit der Esfadron des Rittmeisters Lau, vom Uhlanen-Reg mente Borissogläb, in guter Ordnung ‘und mit faltem Bly entgegenging, warf diesen Haufen und brachte ihm ein; großen Verlust bei. So gereichte auch auf diesem Flü der Versuch des Feindes ihm selbst zum Nachtheile. D) Schlachtfeld war mit Todten besäet. Dieses Cavallerie-G fecht ist, als eine der ausgezeichnetsten Waffenthaten , beso derer Beachtung werth und giebt den Maaßstab für d glänzende Tapferkeit der Dragoner von Nishegorod Und d zusammengezogenen Uhlanen - Regiments, \o 1ie der flugi Anordnungen des Obersten Rajewski. Beim Anbruch d Macht war der Fcind auf allen Punkten geschlagen. Der Verl der Unsern besteht in 13 Gecrödteten und 33 Verwundeten, d des Feindes fann auf 200 Mann geschäßt werden. Zur Sich, stellung des Lagers gegen unerwarteten Ueberfall , gebot d Corps - Commandeur, in derselben Nacht auf den Anhöhj zwei Redourten für die Artillerie und mit Logementen f die Jufanterie, zu errichten, am folgenden Tage aber no zwei dergleihen Redouten vor dem rechten Flügel des Kory um es möglich zu machen, mit der Mehrzahl der Trupp rund um die Festung zu manoeuvriren und zu gleichér Z| die Belagerung zu führen. Jn der. Nacht vom 7. auf d 8. (19. auf den 20.) Aug. wurde, 400 Faden von der stung, die erste Batterie für 8 Batterie- Kanonen und ein Mörfer errichtet, in der Absicht, die Fortseßung der- sämn lichen Arbeiten zu s{hüßken. Gestern stieß der General- jor Popow, mit dem ihm anvertrauten Detaschement , dem Korps, und hatte, als er an der Festung Azkwerie vi beipassirte, einen Ausfall des Feindes, der ihm den W versperren ‘wollte, zurückgeschlagen, bei welcher Gelegenlhj 12 jeiner Soldatèn Wutiden empfingen. : Rußland : St. Petersburg, 23. Sept. Das Geburtsfest -

Kais. H. des Großfürsten Konstantin Nifkolajewitsch{ch, welch 1 Jahr alt geworden ist , )

erleuchtet.

“Am 19ten d: Franflin die Ehre, J. M. der Kaiserin Mutter in Par lowsf vorgestellt zu werden. - Vorgestern wurde auch Großbritanischen Capitain Shamier und dem Englischen R

senden Dick diese Ehre zu Theil; worauf dieselben von Ii

St. Petersburg, 24. Sept. haben mittelst eines Ufas- an das Ordens- Capitel vom 3t( August zur Belohnung des Eifers und der glänzenden Tapf keit,’ welche mehrere Jhrer Adjutanten in den verschieden Gefechten gegen die-Türkén gezeigt haben, denselben folgen Orden zu verleihen -geruhet : Dem Obersten Stroganow d St. Wladimir-Orden 3ter Klasse, dem Capitain Grafen vi Wittgenstein die 4te Klasse desselben Ordens mit der Rosfet! den Obersten Zaluski und Frederifks den St. Annen - Ord 2ter Klasse, dem Obersten Graf Balmain und Fürst Lob now-Rostowsky die diamantenen Insignien desselben Orden den Capitains Ehrendegen mit der Jn}chrift : Husaren-Obersten Fürsten Dolgoruky einen goldenen Ehre! säbel mit derselben Jnschrifr. 2

“Dem Unter- Lieutenant von Stein in Großherzogli sich als Freiwilliger in de Gefechten gegen die Türken auszeichnete, hat der Kaiser eint goldenen Ehrensäbel mit der Jnschrift: „für Tapferkeit“ al Auszeichnung ertheilc.! |

Nach der Handels-Zeitung sind in den Gold- und S) ber - Minen des Ural in der ersten Hôlfte dieses Jahres | den der Krone gehörigen Minen 45 Pud 16 Liv. 80 S Gold und 1 Pud 13 Liv. 64 Sol. 27 Parties Platina, | den Privatleuten angehörenden Minen 111 Pud 10 Liv. Sol. Gold und 34 Pud 4 Liv. 90 Sol, 72 Partiés Plati also im Ganzen 156 Pud 10 Liv. 51 Sol. Gold und Pud 28 Liv. 59 Sol. 3 Parties Platina gewonnen word!

Odessa, 17. Sept. Die Fregatte Flora is in di Nacht vom 14ten bis 15ten d. M. in unsern Hafen eil gelaufen. Sie hat die Ueberfahrt von Varna hieher in vit zig Stunden gemacht. Der General-Adjutant , Fürst Me zikoss/ befand sich am Bord des Fahrzeuges, und mit lebha ter Sreude fônnen wir verkündigen, daß der Zustand sein! Gesundheit nah dem unglücklichen Ereigniß, das die núl lichen Dienste des Fúrsten der Armee auf einige Zeit entjzl! hen wird, jo günstig als möglich ist. Die Flora ist vorgester wieder nach Nicolajew untèr Segel gegangen, wo der Für! Menzikosf bis zu seiner völligen Genesung bleiben will.

wurde vorgestern mit Gottesdieiß in allen Kirchen der Residenz gefeiert; Abends war die Sts es möglich ist, sondern: es muß aüch diejenigen WVer-

hatte der Großbritanische Flotten-Capita Ün gs-Chefs entfernen, déren schlechter Geist auch auf die

Grafen Jwelitsch und Tolstoy IIL gold „für Tapferkeit‘ und de

Wnlichfeiten aller Art.

Taganrog, 3. Sept. Jm Monat Juli d. J. hat

die Einfuhr auf 243,927 Rubel, “die Ausfuhr auf 89 Rubel belaufen. Die Einfuhr bestand in trockenen þten, Citronen, Türkischem Taback, Oel und Kaffee. Ausfuhr in Kaviar (für 4352 Rubel), Weizen, Matten, er, Segeltuch, Thee, Donischen Wein und anderen ren. ___ Frankre ich.

Paris, 26. Sept. Am 23sten fam die Dauphine aus Cloud nach den Tuilerien , wo Jhre Königl. Hoheit den ch des Herzogs und der Herzogin. von Orleans empfin- Vorgestern vor der Messe bewilligte det König dem uis von Bouillé , Gouverneur von Martinique, eine t- Audienz; nah der Messe präskdirten Se. Maj. im ster-Rathe, welchem der Dauphin beiwohnte. Der Moniteur enthält eine Königliche Verordnung vom M. zur Beschleunigung der Liquidation der Forderungen hemaligen Colonisten von St. Domingo. - Sämmtliche tisten, welche Ansprüche: auf eine Entschädigung zu ha- ermeinen, müssen danach innerhalb 3 Monaten, vom der Bekanntmachung der Verordnung an, alle in ihren en befindlichen Papiere, woraus die Rechtmäßigkeit ih- orderung hervorgeht, bei dem Secretariate der von“ dem je ernaunten Commission, einreihen. Auf- die Anfra- die von Seiten des Königl. Commissarius an sie gerich- erden möchten, müssen sie binnen Monatsfrist antwor- Geht die Antwort in dieser Zeit nicht ein, so wird. die fende Forderung bis zum Schlusse der Liquidation aus- . Bei streitigen Forderungen zwischen zwei Partheien, t nihts desto weniger die Liquidation, das Geld bleibt o lange deponirt, bis der Rechtsstreit zwischen beiden eien entschieden is. - Die liberalen Blätter dringen fortwährend auf eine dem zu gebende gute Municipal - Verfassung. „Will das terium‘‘, sagt der Courrier français, „mit der ôffent- Meinuag bäritioniter- so riuß es nicht nur dafúr tragen, daß die Departemental- Repräsentation nicht usorish sey, was nur durch ein gutes Municipal-

al -Conseils seinen Einfluß übt; Lebteres sollte billig geschehen seyn.// Der-Constitutionnel meint: überall err von Martignac einen unabhängigen Staatsmann

L gt habe, sey ihm eine eue Municipal-Organisation em- rer Maj. zur Tafel gezogen wurden. len worden; unmöglich fônne er bei einem so allgemei-

Se. Maj. der Kaisiéh und einstimmigen Rufe taub bleiben. Das Journal

mmerte nennt den Ministern unter den abzusebenden ten folgende Namen: im Geheimen Rathe: die 1 von Bonald, Villèle, Peyronnet , - Corbière, nous , von Vitrolles , von Vaublanc und den nal von Clermont - Tonnerre; im Staats-Rathe: erren Dudon, Jacquinot-Pampelune, Duhamel, Ker- Forbin-des-Jssarts, Frénilly, St. Chamans, Amy, et und Delavau; in der Ministerial-Verwal|-

die Directoren Herren von Vaulchier, Syrieys, ertrand, von Boucthillier , Labastide und von la Pa- bei der Universität: die Herren von Courville, icourt, Nicolle und Clausel de Coussergues; in den

ecturen: unter andern die Herren von Curzay, von

e de St. Georges, Nugent, Foresta, Romain, von Slanquat, von Montlivault u. st. w. „„Jhr seht“ rufr azette de Lyon den Ministern zu,“ ,„was Euere neuen de von Euch verlangen; der Weg, den Jhr bereits zu- legt habt, ist Entseßen erregend; doch habt Ihr noch überlegen, ob es Euch gelústet, denselben bis ans zu verfolgen. ‘/ per Messager des Chambres charakterisirt in seinem n Blatte die Quotidienne und die Gazette de France in der Art: „„Von allen öffentlihen Blättern, deren Fort- - und Verbesserung, sowohl hinsichrlih des Talents als schiélicheren Tons unverkennbar sind, muß man die dienne und die Gazette wohl unterscheiden, welche immer die Spur ihrer alten Polemik verfolgen. Sie allein in jener Art von allgemeiner Bilduting, welche seir 10 n doch so manche Meinung modificirt hat, keine Fort- è gemacht ; warum? weil durch jene Bildung manches erbreitet worden ist. Und doch sind es, seltsam dieselben Schriftsteller, die in der Schule des Re- tativ.Systems nichts gelernt haben, welche sich am mei- Ur berechtigt halten, die Gesellschaft zu unterrichten, das Yundert zu bélehren und die Regierungen anzushwärzen. U befleißigen sie s{ch nicht einmal der Höflichkeit ; derfen mit Schimpfreden um sich und überlassen sich Auch wir sind davon nicht ver-

“Zhr selöst früher als Grundsaß annahmt, daß die

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schont geblieben; man hat: uns Revolutiotiairs , Servile, Clubbiscen genannt. Eine folche Art, zu dem Publifum zu reden, mag Männern geziemen, welche das Publikum nicht achten ; was uns indessen anbetrifft , so werden wir uns nie |o0 weit vergessen, Schimpf durch Schimpf zu erwiedern. Dagegen sey es uns erlaubt, auf dén seltsamen Standpunkt jener beiden Zeitungen aüfmerfsam zu machen. Beide greie sen heftig die jekige Verwaltung an, weil sie fühlen , daß, wenn es dieser gelingt, die Gemüther zu versöhnen, den ge- genwärtigen Geist der Gesellschaft fortzupflanzen und Frank- reich durch ein festes und -vorsichtiges System zu befriedigen, es nicht ferner möglich seyn wird, sih mit Declamationen durchzuhelfen und auf Haß und Zwietracht zu speculiren. Es fragt sih sonach nur, was bei vernünftigen Leuten etwa noch mehr gilt, ‘ob. die Träumereien der Quotidienne oder die Klage-Lieder der Gazette. Untersucht man, was die Quo- tidienne seit dem Jahre 1814 gewesen ist, so findet man, daß fein einziges neues System, fein einziges neues Mini- sterium, sich jemals ihres Beistandes zu erfreuen gehabt hat. Die Quotidienne liebt wohl das Königthum, man möchte aber behaupten, daß sie die Könige nicht liebe, denn weder Karl X., noch sein eclauchter Vorgänger, haben sie je ein einzigesmal bereit gefunden , die Depositarien ihres Ver- trauens zu unterstüßen. Vielmehr hat sie. diese alle, als Feinde des Königthums verfolgt. - Weder Hr. von Villèle, noch der ehrwürdige Herzog von Nichelieu, hat Gnade vor ihr gefunden. Es scheint sier, als ob sie franfer Natur |ey, uñd als ob ein gewisser ungeselliger Character ihr jede Regierung gehässig mache. Weder das Sacrilegiums-Ge}eb, noch das Prep-Gèseb, noch das Erstgeburts-Recht, noch das Emigranten - Entschädigungs - Geseß , sind von ihr gebilligt worden. -Jmmer zum Kriege gerüstet, was auch das herr- schende Sy|tem seyn möge, immer das Jahrhundert tadelnd, mir Jedermann im Unfrieden, alle gesheute Männer verun- glimpfend, eine Feindin der Wissenschaften, des Handels und Gewerbfleißes, unfthig irgend eines klaren Gedankens, und gegen die ganze Menschheit verschworen, hat die Quotidienne sich außerhalb des gesellschaftlichen Zustandes gestellt. Die Gazette spricht sich dagegen in ihrer Opposition wenigstens deutlich aus. Mag man sie immerhin, weil sie bloß ihrem Eigennukße gehorcht, noch mehr als die Quotidienne tadeln ; man versteht sie doch wenigstens, und “dies will bei Sophisten {hon etwas sagen, denn man fann ihnen doch atitworten. Die Gazette also findet, daß die Regierung eine gefährliche Richtung nehme. Mag sie dies immerhin verkünden; man wird ihr antwor- ten: Dies glaubt Jhr, weil Eure Freunde - niche mehr am Ruder sind. Kommt es aber Euch, entlassene E die

egies rung niemals Unrecht habe, fommt es Euch wohl ¿Uy das System der Minister zu tadeln? Wie könnt Jhr je6t die Maaßregeln der Verwaltung revolutionair nennen ? Jhr seht, wir shlagen Euch mit Euren eigenen Waffen. Dies ist die gegenwärtige Lage der Quotidienne und der Gazettez sie ist von der Art, daß Beider Worte keinen Werth mehr haben und feinen Eingang mehr finden, weil sie nur die Leidenschaften eines mißgestimmten Gemüths oder das Ín- teresse einer Cotterie, nur persdnlihe Gedanken, nicht die allgemeine Meinung ausdrücken. ‘‘

Der Courrier français fômmt in seinem neuesten Blatte wieder ‘auf die Sendung des Herrn von Lassagny nach Rom zurúck. „„Die . Journale der Congregation‘/ sagt derselbe, ¡machen viel Aufhebens von den Schwierigkeiten , die an- geblich das Ministerium bei dem Römischen Hofe finde. Die Quotidienne behauptèt sogar fon, daß die Verordnung we- gen der fleinen Seminarien gar nichr in Ausführung fom- men werde. Von dem Augenblicke an, wo das Ministerium. schwach genug war, mit dem Papste über eine Angelegenheit zu unterhandeln, welche lediglich die innere Verwaltung be- trifft, mußte es ‘darauf gefaßt seyn, einerseits in Rom Wi- derjèand zu fiuden, andererseits eine solche Handlung zu sei- nem Nachtheile ausgelegt zu sehen. Das einzige Wahre an der Sache und wodurch die trunkene Freude der Apostoli- schen veranlaßt worden , ist Folgendes: Herr von Lassagny hat dem Papste Vorstellungen Über das non possumus der Bischôfe gemacht, und der Papst hat ihm ein videbimus geantwortet. Hieraus will man nun schließen, daß das Mi- nisterium verloren scy, und daß, zwischen dem non possumus und dem videbimus eingefeilt und von diesem Kreuzfeuer be- schossen, demselben nichts úbrig bleibe, als zu capituliren. Zwei Lateinische Worte sollen sonach den ganzen Kampf ent- |chieden haben, und. es bliebe mithin den Siegern nur noch übrig, ein Te Deum anzustimmen.““

Im Messager des Chambres liest man Folgendes : ¡(das Journal von Toulouse hatte eines Rundschreibens des Bic