1828 / 268 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und Bestimmungen mit jenem Ukas publicirt worden ind; ' / 9) N, Ansehung des militairischen Theils haben Wir die Anordnung dem Gehülfen des Chefs Unsers großen General - Stabes anheim gegeben ; \die schleunige Ver- richtung und Beendigung diejer Recrutirung inner- halb des festgesesten Termins übertragen wir der Für- forge des dirigirenden Senats. Odessa, den 21sten August 1828. (gez.) Nicolas.

Die hiesige Zeitung giebt im gestrigen Blatte ein zahl- reiches Verzeichniß von neuerdings erfolgten Ordens - und Ehrenzeichen-Verleihungen für Tapferkeit und Auszeichnung in verschiedenen -Affairen. Wir theilen daraus (in Verfolg der in Nr. 265 der Staats - Zeitung geschehenen Meldungen) Nachstehendes mit: Den St. Annen - Orden zweiter Klasse mit Brillanten haben erhalten: Die Flüget- Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers, Obristen : der Pawlowschen Leibgarde, Graf de Balmaine, und der Leibhusaren, Fürst Lobanow- Rostowskji; der Adjutant Sr. Kaiserlichen Hoheit des Groß- fürsten. Michael Pawlowitsch, Obrist der Preobrashenskischen Leibgarde, Annenfkow; der Capitain vom ersten Range der 5ten See-Artillerie-Brigade, Primo, und der Obrist-Lieute-

nant des Husaren - Regiments Feldmarschall Graf Wittgen-

stein, Engelhardt ; von demselben Orden und derselben Klasse, ohne Diamanten: Die Flügel-Adjutanten Sr. Majeftât des Kaisers ; Obristen: der Polnischen reitenden Garde - Jäger Graf Salusskji, und der Jsmailowschen Leibgarde Baron Fredricks; der Dejour - Stabs - Offizier des Stabes Sr. Kaiserl. Hoheit des General - Inspektors des Ingenieurwe- sens, Obrist der Garde -Sappeurs Scharnhorst; der Divi- sions - Arzt, Hofrath Wyllie; der Commandeur des 19ten Jäger-R e giments, Obrist Pätkowitsch; die Capitain - Lieute- nants der Marine-Equipagen : der 28sten Zentilowitsch- und der 41sten Rogul; der beim Chef des Marine-Stabes ange- stellte Hofrath- Bachtin; der Stabs - Arzt des 14ten Jäger- Regiments, Hofrath Janowstkji, und der Adjutant des Ober-Be- fehlshabers der 2ten Armee, Rittmeister der Leibhusaren, Baron Budberg ; demDienst verrichtenden Chef des Stabes des 7ten Jn- fanterie-Corps, General-Major Malinowstkji, und den Comman- deurs der Brigaden der 19ten Infanterie-Division : der 1sten, General - Major Tarbejew, und der 2ten, General-Major Durnowo, sind goldene, mit Diamanten gezierte, Degen ver- lichen. Goldene Säbel mit der Inschrift: „für Tapferkeit“ haben erhalten: der Commandeur der zur Zten Husaren-Di- vision gehörigen Artillerie-Brigade und der reitenden Artille- rie-Compagnie Nr. 6., Oberst Samoilow; der Adjutant des General - Adjutanten Suchosanet , Fähnrih der reitenden Garde-Artillerie, Lanstéoi; der Commandeur des 9ten Caval- lerie-Regiments des Kosaken-Heeres vom Schwarzen Meere, Heeres - Aelteste Kriwzow; die Capitains vom 1sten Range der Marine - Equipagen: der 29sien, der Commandeur des Schiffes Pimen, Kumani; der 37sten, der Commandeur des Schifses Nord-Adler, Stoshewskji, und der Z8sten, der Com- mandeur des Schiffes Parmen, Skalowstkji; die Capitains vom 2ten Range: der Z0sten, der Commandeur der Flora, Metax, der 36sten, Commandeur der Fregatte Pospäschny, Tschernifow; und der 39sten, der Commandeur des Schiffes Panteleiman,. Esmant; den Capitain-Lieutenants : der 12ten, Kuprijanow 1.; und der 37sten , der Commandeur der Fre- gatte Eustaphius, Polskji; der Adjutant des Vice-Admirals Bytschenskji, Lieutenant der 3lsten Marine-Equipagen, Jur- fowski; und die Constabel der See- Artillerie - Brigaden : der 5ten, Sawin, und der 6ten, Bubnow. Goldene Degen mit der Inschrift : „für Tapferkeit“ sind verliehen worden : dem Obersten des Generalstabes , Willamow, und dem Stabs- Capitain des Tomanstischen Garnison-Regiments, Siwiritsah.

Der Civil-Gouverneur von Odessa und wirkfliche Staats- Rath Bogdanowsky, ist zum Geheimen Rathe und der bei der Kaiserl. Canzlei angestellte Collegien-Rath Khanyfkow zum Staats-Rathe befördert worden.

Aus Lipeb, im Gouvernement von Tambow, wird un- term 19. August gemeldet: Die Abwesenheit der Truppen, welche in der Umgegend unserer Stadt gestanden haben, und die Fortdauer des Krieges ließen die Einwohner von Lipeß befürchten, daß die Mineral Quellen nur von Wenigen be- sucht werden würden. Es hatten sich auch bis gegen Ende des Juni nur etwa zwanzig Familien dort eingefunden. Jm Juli -famen aber gegen alle Erwartung 70 Familien, und die üblichen Vergnügungen in der Gallerie bei der Qüelle nah- men sogleich ihren Anfang; zweimal in der Woche ist Ball, Der anhaltende Regen, den wir fast den ganzen Sommer hindur gehabt haben, erlaubte ten einen Spaziergang.

den Brunnengästen nur sel-

Odessa, 20. September. Jhre Majestät, die Kaj empfing gestern, wegen Höchst hrer nahe bevorsteh Abreise nah St. Petersburg, die dermalen hier anwes Botschafter und Mitglieder des diplomatischen Corps. vorher waren die hoffähigen Damen und die Civil- Militair - Behörden bei der Kaiserin vorgelassen worden von Jhrer Majestät. Abschied zu riehmen.

Am 26. geruhten Jhre Kaiserliche Majestät, das Ly Richelieu zu besuchen. Der General-Lieutenant von ÿ dem die obere Leitung dieses Junstituts anvertraut ist, der dritte derselben, Staatsrath Oslaï empfingen Jhre und führten Höchstdieselbe in den Sißungssaal, wo die amten der Anstalt versammelt waren. Nachdem Ihre den Speisesaal in Augenschein genommen und dem G4 dienste in der Capelle des Lyceums beigewohnt hatten, b ten Sie die Klassen, wo die Arbeiten der Zöglinge vorz wurden. Unter den Zeichnungen zog eine Karte von ( chenland, besonders die Aufmerksamkeit Jhrer Maj. an. Kaiserin besah daun das physikalische, mineralogische un! Münz - Cabinet; in der Bibliothek zeichneten J. M. Ihren Namen in das Buch der Anstalt neben den Nan zügen Jhres Durchlauchtigsten Gemahls und des Kj Alexander, Beim Weggehen eiten Ihre Majestät Vorstehern der Anstalt Höchst Jhre Zufriedenheit.

Das Wetter, welches sich seit dem 4 September erhalten hatte, ist pldblich umgeschlagen ; ein heftiges witter brach in der Nacht vom 15. auf den 16. d. M. und dauerte mehrere Stunden, Der Regen ergoß s Strômen und war von den heftigsten Donnerschläge gene Am 17. regnete es den ganzen Tag und dic )atte sih sehr abgekühlt. Wir haben in diesem So nicht über Dürre zu klagen gehabt. Mehrere Rege sind dem Boden sehr zucräglih gewesen und haben dic getation in einem ungewöhnlich frischen Zustande erh Bis zum - heutigen Tage bemerkt man noch fein Ah des Laubes und faum einige gelbe Blätter. “e

Tiflis, 4. September. Das Erdbeben, welches lesthin gemeldet worden) in Alt - Schamacha \o furd) Verheerungen angerichtet hat, scheint sich auf. der gi Strecke der angrenzenden Persischen Provinzen fühlba! macht zu haben. . Aus Schuscha vom 15. August wir! richtet, daß am 6. August nach einem starken und von heftigen Winde begleiteten Regen, daselbst eine Erschütt verspürt wurde, die nach Mitternacht anfing und Morgen dauerte ; und zwei andere in der nächsten

sechs eine halbe Minute lan

in große Gefahr brachten. Doch hat sich weiter fein

tender Unfall ereignet; nur einige Häuser haben Ri fommen und eine Mauer ist eingestürzt. Demungeachte lassen die Einwohner, durch die Nachrichten von der wüstung Alt-Schamacha's in Schrecken geseßt, ihre

nungen. Auch in Kuba hat man in der Nacht vom 7 den 8. August zwei starke Stdße gefühlt. |

Am 22. d. M. wurde díe Fregatte „, Katharina‘ 44 Kanonen auf der neuen Admiralitätswerft vom S gelassen. . Sie ist von dem Ingenieur - Capitain der M Kolodkine erbaut; der Befehl derselben ist dem Flotten pitain zweiten Ranges, Zacharin übergeben worden.

Frankreich.

Paris, 29. Sept. Heute, als am Geburtstag Herzogs von Bordeaux, ist Schauspiel bei Hofe.

Cs heißt, daß die hier anwesenden Prälaten zusa! getreten sind, um über den Jnhalt des (bereits in der Ÿ schrift zum vorgestrigen Blatte der Staats - Zeitung er! ten) Schreibens des Päpstlichen Cardinal - Staats - Secr an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten zu b schlagen, und daß sie einstimmig beschlossen haben, dem| nachzukommen. „Das Betragen der Bischôfe bei diese! legenheit,“ sagt das Blatt: „„Der Freund der Religion unl Königs“, „scheint uns ihres Eifers und ihrr Weisheit | dig. Sie thun kräftigen Einspruch, um ihre Rechte zll theidigen; nichts destoweniger wissen sie aber, si den # ständnissen zu unterwerfen , welche der herbe Drang Zeiten und die Stimme der Behörde von ihnen erheis Sie beweisen dadurch hinlänglich, daß feine Art von L sitions-Geist ihre Handlungen geleitet har, und gewinne nach neue Ansprüche auf die Achtung und Erkenutlichkeil

Ein gerechter Anlaß zur Freude endlich i Seminarien von einer Zerstôrung gt werden, die unausbleiblich schien, und welche ein großes sal für die Didcesen und ein Triumph für die Feind! Religion gewesen wäre.“

Gläubigen. daß die fleinen

lig bei.

Der Messager des Chambres stimmt diesen Ansichten

¡Wir haben alle Ursache zu glauben,“ sagt das-

be, „daß die Documente, worauf das gedachte Blatt sich 6t, authentisch sind; es ließ sich nicht füglich etwas Wei-

es und Vorsichtigeres von Seiten des

d aufgeklärten Fürsten , iligen Vater erkannt worden, und dieser der Gottesfurcht des ältesten Sohnes der

Papstes und unse- cines so frommen ist, sind von dem hat dadurch, daß Kirche die Sache

die Absichten

Geistlichen erwarten ; als Carl X.

heimgestellt hat, jenen unruhigen Schriftstellern, welche im

amen einer Religion drs Friedens und

der Eintracht Auf-

hr und Empörung anstiften wollten , ein großes Beispiel

geben. Der Gang der Re

age damit verknüpft wurde, so

gst die Autorität des Königs verkannten. hen demnach die ien sie das Pâpstliche Schreiben kein Gehör zu lei-

igen

gierung nichts

und die heiligen Rechte der Königl. da später eine: Religions- war es ihre Pflicht, sie zu unterwerfen; dies exheischten Die Regierung hat nicht ver-

ärogative aufreht erhalten ;

Autorität des Papstes gheit und Frömmigkeit.

sen, daß die fatholishe Religion die Religion des Stag-

, und daß der Papst das Oberhaupt derselben is. Die- öffentlichen Blätter, die sich über diesen Re- s an den heiligen Stuhl wundern, haben „nicht hin- glih erwogen, daß durch Maaßregeln , welche die AÁus- rung der Landesgeseze zum Gegenstande hatten, die weniger als die Religion verleßen, fondern vielmehr vor einem sichtbaren und allgemein gefühl- Uebel, nämlich vor jenen, unaufhörlich wiederholten chuldigungen bewahren wollte, welche die Gemüther beun- igen und die Gewissen trüben; weit entfernt die fatholi- Hierarchie verkennen zu wollen, hat die Regierung sich ehr aller in ihren Händen befindlichen Mittel bedient, derselben Achtung zu verschaffen ; dies beweist ihr Recurs den päpstlichen Stuhl. Dieses Verfahren, wir müssen laut verkünden, ist dem Königlichen Gewissen unseres sten, niht sowohl von einer Besorgniß vor einem mate- en Widerstande, den die Regierung Kraft genug hatte zu gen, als von seiner innigen Ueberzeugung von den ten gegen die katholische Religion eingegeben worden. i Zeitungen, welche aus dem von ihnen verursachten Lärm

en Vortheil zu ziehen gedachten , die Quotidienne und Gazette de France, haben all’ das Religiôse was in dem fahren der Antwort des am folgenden Tage fühlte man drei m verläugnen sie auch die Macht, acht; am 9. AugusfEl ausgegangen

folgten von Abend bis Mitternacht zwölf Stöße, von # Autorität des dauerten und die Einw

das Weise, das sehr wohl gefühlt ; von der diese Le6- ist *); diese Ultra-Katholiken verkenuen Papstes, wie die Ultra - Royalisten Beide Blätter Bischöfe, den Einflüsterungen so

der Regierung, und all Papstes liegt,

sie berufen sich auf die Rechte der Gallicagnischen Kirche, ih, der Gazette zufolge, nie so sehr, als in der lesten illustrirt hat; wir überlassen es dem Gewissen des Pu- ms, eine solche Sprache zu würdigen. Wie! dieselben mer, die noch fürzlich die Gesellschaft durch die Einfüh- } einer National - Kirche zu erschrecen suchten, fordern die Bischôdfe auf, sich von den Grundsäßen des Römi- Hofes loszusagen! und warum 2 weil diese Grundsäße dem Willen des Königs und den Maaßregeln seiner Re- 1g übereinstimmen. Die Französischen Bischöfe werden, sind dessen gewiß, dem doppelten Aufrufe der Autorität apstes und der des Königs entsprechen, und ihre Un- etfung wird, mehr als der ihnen augerathene Widerstand, ehrenvolle Epoche in der glorreichen Geschichte der Gal- ischen Kirche ausmachen. // Der von der Regierung gefaßte Beschluß, die alte Ca- ale von St. Vannes zu Verdun abtragen zu lassen, e fürzlich die Quotidienne zu der Bemerkung veranlaßt, es schiene, als ob der Revolutions-Vandalismus wieder (nmarsche wäre, und als ob die Baumeister sich gegen

) Beide Oppositions-Blâtter nämlich , die Quotidienne s0- als die Gazette de France, geben zu verstehen daß, da das ‘gangene Schreiben nicht von dem Papste selbs, sonder nur dem Cardinal Bernetti (dem Staats-Secretair Sr. Heilig- unterzeichitet sey, dasselbe auch für dic Französische Geijt- it durchaus keine Autvrität haben könne: die Bischöfe möch- nach um so mchr bei ihrem Widerstande beharren , als es l möglich wäre, daß der Inhalt jenes Schreibens über kurs lang von S1. Heiligkeit selbs desavouirt würde; dex Papit wie aus dem Schreiben klar hervorgehe, in die Sache selbs weiter eingegangen, und baue seine Hoffnungen nur auf rômmigkeit des Königs; allein in einem verfassungsmäßt- Staate machten dic Minister die Regierung aus, und mit n, nicht mit dem Könige hâtten die Bischöfe es zu thun,

; Regierung in dieser Sache ist jehr fach gewesen; die Regierung mußte die Landesgeseke in isführung bringen

die {önen Künste gleichsam vershworen hâtten. Sie wird dieserhalb heute von dem Moniteur zurehtgewiesen. „Hätte,// sagt derselbe, „die Quotidienne sih die Múhe gegeben, vor- her Erkundigungen einzuziehen, so worde sie erfahren haben, daß die große Baufälligkeit der gedachten Kirche, die durchaus feine Reparatur mehr zuläßt, {on im Jahre 1817 die Nothwendigkeit erkennen ließ, dieselbe abzutragen, und daß man jeßt endlich nicht länger damit zögern durfte, da die Gesimse sich bereits abzulösen anfangen, und die umste- hende L beschädigen. Wollte man das gothische Ge- bäude erhalten, so wäre nichts weiter übrig geblieben, als dasselbe von Grund aus neu aufzuführen.“

Auch die Expedition nah Morea findet, wie alle Maaß- regeln der Regierung, in der Quotidienne und der Gazette de France eifrige Gegner. „Man muß,“ meint der Messa- ger des Chambres, „einen ret unglüclichen Organismus haben, um Alles zurückzuweisen was den Stempel des Edel- muths und dér Hochherzigkeit an sich trägt, Die Expedition nach Morea, jener herrliche Beschluß eines christlichen und Französischen Fürsten, findet Tadler und Gegner in Zeitun- gen, die ‘sih auss{ließlich für Vertheidiger des Kreuzes, das man beschüßen will, ausgeben. Man droht uns mit einer Untersuchung, welche die Kammern in ihrer nächsten Sißung über die Verwendung von Summen anstellen werden, die man ab- sichtlich übertreibt, bloß um die Ersparnisse der vorigen Verwal- tung hervorzuheben, da diese uns doch nichts als ein Deficit ver- macht hat. Man muß dieGefinnungen einer Kammer, wo dieGrie- chische Sache alle edle Herzen in Bewegung seßt, schlecht ken- nen, um zu glauben, daß ein so großmüthiger Entschluß ein Gegenstand des mindesten Tadels seyn fônne. Frankreichs Deputirte werden sich ohne Zweifel erkundigen, ob Ailes auch mit gehöriger Ordnung und Sparsaznkeit vor sich gegangen sey; sie haben dazu das Recht und die Pflicht; was aber die Expedition selbst, und die Gefühle anbetrifft, welche sie ver- anlaßt haben, so fônnen wir der Gazette in Voraus versi- chern, daß darúber nur eine Stimme herrschen wird.‘

Die Gazette de France behauptet, daß man hier von einem Tage zuin andern der Bekanntmachung einer Erflärung der drei in Korfu vereinigten Botschafter úber den Zweck

der Französischen Expedition nah Morea entgegensehe.

Der Messager des Chambres selbst bemerft jeßt, daß in den Beschlüssen der General - Conseils (wovon bekanntlich mehrere für die Wiederherstellung der Jesuiten gestimmt ha- ben) die öffentliche Meinung fich nicht ausspräche, da meh- rere von ihnen ihr Bedauern über Verfügungen zu erkennen gegeben hätten, die in der lestern Zeit gerade von dem Volke mit dem größten Beifalle aufgenommen worden wären.

Jn dem Journal de Toulouse liest man folgenden , aus dem Lager von Petalidi vom 5. Sept. datirten Brief: „So eben geht die Meldung ein, daß sich Koron ohne Aufforde- rung ergeben habe; dasselbe wird wahrscheinlich auch mir Modon und Navarin der Fall gewesen seyn. Wir sind bis unter die Mauern dieser beiden Plä6e vorgedrungen, ohne daz man eine einzige Kanone gegen uns abfeuerte. Patras allein möchte vielleicht einigen Widerstand leisten; man sagt, daß einige tausend Türken sich dort eingeschlossen haben, aber ich glaube, daß sie nicht lange zögern werden, dem Beispiele der Uebrigen zu folgen. Wir haben unser Lager auf den Ruinen mehrerer, vor Kurzem noch blühender und ansehn- liher Städte aufgeschlagen, Calamata, Nissi sind jet Nichts als Aschenhaufen, die ganze Bevölkerung dieser unglücklichen Gegend tst verschwunden. :

Großbritanien und Jrlan d.

London, 27. Sept. Der Gouverneur und Unter- Gouverneur der Bank von England haben kürzlich eine lange Conferenz mit dem Kanzler der Schabkammer gehabt: Män glaubt allgemein, daß sie sich auf die neuerlich stattgefundene Ausfuhr edler Metalle nach dem Continent und auf die im Falle der Fortdauer dieser Ausfuhren z ergreifenden Maaß- regeln bezogen habe. Es is uneriäßlih, daß für das Zu- rücébehalten vieles Goldes im Lande gesorgt werde, da die Landbanken im nächsten Frühlinge dasselbe jehr nöthig haben werden, um die Stelle der kleinen Noten auszufüllen.

“Dieser Tage meldet der Devonport - Telegraph , daß in Plymouth ein Öffizier vom großen Artillerie-Depot in Wool- wich angeëommen sey, um die Kanonen - Lafetten auf allen Kriegs-Schiffen im Hafen nachzusehen. Jm Arsenale befinde sich alles in größter Vollständigkeit und man halte“ alles be- reit, um auf der Stelle neun Linien -Schiffe ausrüsten zu kônuen, sobald die Regierung ihrer zu bedürfen glauben würde.

Ein Umstand, der uns ganz zufällig gewesen zu seyn scheint, (heißt es in der Times) liefert einen Beweis von der Reizdarkeit der Dubliner Katholiken. Die Schloßwache marschirte, nachdem sie abgelôs| worden war, durch die Tho-