1828 / 269 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Fuße folgenden Gensdarmen zu retten; sie beschlossen daher eines Tages zur See zu entfliehen, und entdeckten auch bald einige Fischerbarfken an dem Ufer von Pesto. Um die Fi- scher zu täuschen, banden sie einen ihrer Genossen und führ- ten ihn ans Ufer, indem sie jenen zuwinkten; diese hielten den Gebundenen für einen gefangenen Räuber, und die ihn führenden für ausgeschickéte Sbirren , und segelten eilig nach dem Ufer. Die Räuber, deren sieben an der Zahl waren, námlih 3 Brüder Capozzoli, Francesco Giardella, Pasquale Rosso, Antonio Gallotti und Domenico Caterina bestiegen mit ihren Waffen und einigem Mundvorrathe, den sie bei sich hatten, dic größte und beste unter den Barken; als das Fahrzeug sih etwas vom Ufer entfernt hätte, warfen sie ihre Maske gegen die Fischer ab, und nöôthigten dieselben, die neapolitanishe Küste zu verlassen. Dies geschah in der Nacht des 27. August. Am 10. d. M. sind die Matrosen mit jener Barke in den Hafen von Salerno zurückgekehrt und haben Folgendes erzählt: Am 4. d. M. legten sie an einem Punkte der. Küste von Toscana an, und schickten zwei Leute an das Land; einer derselben wurde von Toskanischen Soldaten festgehalten und der andere zurückgeschickt, um die ausweisenden Schiffspapiere zu holen; sie |chickten auch wirklich ‘einen Fischerkuaben ab, nôthigten aber bald darauf, aus Furcht, entdet zn werden, die Matrosen weiter zu segeln, und die beiden an’s Ufer Abgesandten im Stich zu lassen. Jun einer Entfernung von 25 Miglien von dem ersten Landungspunkte stiegen sie in einer Bucht, wo drei beladene Kauffahrteischiffe. lagen, und in der Nähe eines Dorfes, mit ihren Wassen und geraubten Kostbarkeiten an's Land, und entließen die Barke, den Fischern mit dem Tode drohend, wenn sie an diesem Orte landen oder ihren Spu- ren folgen würden.

Die Toscanische Regierung is von der unsrigen sogleich von diesen Vorfállen benachrichtigt worden, und man darf erwarten, daß die Uebelthäter bald in die Hände der dortigen Behörden fallen werden. 4 i ;

Auf ‘einen mäßig warmen August hat sih in Neapel wider Erwarten ein brennend heißer Septembor eingestellt. Am láten d. M. stieg das Thermometer über 27 Grad, eine Höhe, die es nur an einem einzigen Tage dieses Sommers erreicht hat. Die Luft ist oft mit Dünsten angefüllt, wo- durch das Lästige der heißen atmosphärischen Luft noch er- höht wird. :

Durch eine Königl. Verordnung ist den Schriftstellern, Componisten, Malern, Bildhauern und Architekten für ihre Le- benszeit, und den Wittwen und Erben derselben auf 30 Jahre nach dem Tode der Künstler das ausschließliche Recht ertheilt worden, ihre Werke und Kunsterzeugnisse herauszugeben.

panien.

Das Journal dés. Débats schreibt aus Madrid, 21. September: Die Ankunft der Königin Donna Maria in Europa hat auch unser Cabinet in Bewegung geseßt, und seine Rekationen mit dem ‘Portugiesischen Hofe sind höchst lebhaft. Beide Regierungen beschästigen sich in Uebereinstim- mung mit einander, die Vermählung Dom Miguel's mit seiner Nichte sobald wie möglih zu Stande zu bringen, da diese das einzige Mittel scheint, alles zu versöhnen und beizulegen. Aus diesem Grunde hat König Ferdinand, der früher das von Dom Miguel an ihn gerichtete Schreiben nicht anneh- men wollte, dem Grafen Figueira eine Audienz gegeben, und mit demselben über die |chwierige Stellung seines Neffen gesprochen. Dom Miguel hatte auf die Nachricht , daß der Kônig sein Schreiben nicht angenommen habe, eigenhändig an den interimistischen Minister der auswärtigen Angelegen- heiten, Herrn Salmon geschrieben. Jn Folge dieses Schrei- bens is ein außerordentlicher Courier nach London an den Grafen Ofalia abgefertigt worden, um ihm neue Jnstructio- nen zu überbringen. Herr Uriarte ist nach Paris abgereist, wo er eine Anleihe negociiren soll. Dies ist die vierte Reise, die er in dergleichen Aufträgen unternimmt.

Madrid, 21. Sept. Nach Jnhalt eines in der gestri- gen Zeitung erschienenen Königl. Decrets vom 10. Sept., soll der Canal, der unter der Benennung „„Canal von Casti- lien// unter der Regierung Ferdinand VI begonnen worden ist, nun neuerdings fortgeseßt werden, und hat der König befohlen, die Beendigung desselben auf Actien in Entreprise zu geben; Se. Maj. laden zugleich die Königl. Prinzen, die E Geistlichkeit, die Granden, Grafen und Marquis des

eichs ein, sich dabei zu interessiren, indem Sie dem Mini-

ster des Königl. Hauses den Befehl ertheilt haben, für das Königl. Patrimonium eine Anzahl Actien zu nehmen.

Die Madrider Zeitung enthält die Ernennung des Ge- neral-Lieutenant Aimerich zum General-Capitain der Balea-

rischen Junseln.

Die alten Silber-Minen am Guadal- Canal läßt gegenwärtige Director des Schabes des Reichs, Don Gag

Remira, seit ungefähr zwei Jahren bearbeiten, und man (

allgemein, daß er für die bereits darauf verwändten pitalien reichlih werde entschädigt werden. Sie gehört den glücklihen Colonieen, welche nah und, nach Tirus, thago und Rom bereicherten. Von dèêm Jahre 1551 ay sie für Rechnung der Spanischen Regierung bearbeitet den, lieferten sie während der ersten sehs und dreißig | re wöchentlich 60,000 Ducaten an Werth. (1 Du ist 11 Real oder 23 Sgr. 62 Pf. Preußisch Cour Im Jahre 1632 hatten die Erben des Grafen von | ger die Bearbeitung dieser, wegen ihres großen

usses und Reichthumes an Metall, sehr ergiebigen |

Pozorico (‘der reiche Brunnen ) genannt , übernom Späterhin hatte man hin und wieder Versuche gemacht, an sehr vielen Stellen eingestürzten Bau wieder herzusy jedoch hatte man nie die richtigen Maaßregeln zu erg gewußt und endlich vereitelte der Krieg von 1808 eint ternehmung, welche sih zu jenem Zweck damals gebildet |

ei dieser Gelegenheit ist noch zu erwähnen, daj Zeit, als das Haus der von Fugger dem Kaiser Ka eine große Summe auf 10 oder 15 Jahre dargeliehen

-und dagegen Chile und einen Theil der_Costa firme al

terpfand erhielt, dasselbe hier eine Straße bauen ließ, cher es seinen Namen gab, und wo bedürftige, schlecht dete 2c. Personen für die Hälfte des im übrigen Thei Hauptstadt üblichen Miethzinses Wohnung erhielten.

Name Fugger wurde der Bequemlichkeit der Span Aussprache wegen in Fucar umgewandelt und die Cal Fucar (Fugger-Straße) besteht noch heutigen Tages.

Ein Kaufmann in Bilbao, Namens Gamindo, h Kurzem eine Flugschrift über die Behandlung der Sd die Art die Wolle zu waschen 2c. herausgegeben, u Spanischen Schaafheerden-Besiber durch die, auf langzj Erfahrung begründete Bekanntmachung, daß man in ( sen und Schlesien alles dies sorgfältiger t und besser verstehe, als in Spanien, in nicht | ges Erstaunen gesezt. Jn gegenwärtigem Jahre hat aber auch nur an einem Orte, zum erstenmale den V gemacht, die Schagfe vor der Schur zu waschen, w früher nie stattgefunden hatte.

Eine kürzlich vor der Rhede von Cadix erschienen: ländische Fregatte hat achthundert Nopal-Pflanzen . (o ten Theil derselben hatten sich bereits die Cochenille-Fn angeseßt) eingenommen, um sie nah Batavia zu bri

Auch der erste Gärtner der Oékonomisch - Patriotischeüe sellschaft - ist von dem Holländischen Agenten genommen

den und unter sehr günstigen Bedingungen - in a Dienste getreten und mit derselben Fregatte abgesegelt. Das am 10. September vom Senegal und Po

Louis in Cadix angekommene Schiff „Jda,‘/ Capitaißs

bert David, mit Bestimmung, nach Marseille zu seg am 5ten September von der Columbischen Kriegs - G ¡„Congreso‘/ angehalten und visitirt worden. ie , ist ein Französisches Schiff.

Sevilla, 13. Sept. Gestern ist hier ein von ( der Ober-Sanitäts-Behörde erlassenes Edict bekannt g worden, worin Gibraltar als in ansteckendem Krankhe| stand erklärt und alle Gemeinschaft und Verkehr mit ( ter Stadt bei Todes - Strafe untersagt wird. Alle a gesiras, Tarifa, San Roque, la Barrio und den bungen der Campo de Gibraltar anfommenden sollen als verdächtig angesechen werden, und sind einer Quarantaine von 12 Tagen unterworfen , rend welcher Zeit die mitgebrachten Waaren oder Es zu deren Reinigung, der Luft ausgeseßt bleiben Personen und Schiffe aus Cadiz, Puerto de Santa ria, Rota Puerto Real, Chiclana und San Lucar de ranoda mússen acht Tage lang Quarantaine halten un! so lange Zeit der Luft ausgeseßt bleiben. Jn ged Edikt wird ferner die Errichtung des ersten Sanitäts dons bekannt gemacht, so wie die Verfügung, daß dic Truppen die von jenen Orten herkommenden Landstra} seßt halten, und noch mehrere andere, zur Erhaltung d! sundheit in Sevilla ergriffene Maaßregeln. :

Jn Folge des vorerwähnten Edikts hat der Stad gistrat von Sevilla ebenfalls ein Edift erlassen, und di fügung getroffen, daß alle seit dem 1 Sept. von Gi angelangte Personen in ein Beobachtungs - Lazareth g! würden , welches auch bereits mit aller Pünktlichkeit gefunden hat. Aus dem von der Ober - Sanitäts - B

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Staats-Zeitung Nr. 269.

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Cadiz cingegangenen Nachrichten geht hervor, daß sich zu

fang diejes Monats im bing da S U, R

nur 6 Personen, mit dem ansteckenden Fieber behaftet, unden ‘haben und die zuleßt aus -Gibraltar erhaltenen iefe. versichern, daß deren Anzahl sich jeßt nur auf 28 bis

Personen beläuft, welche in dem Theil der Stadt, wo die Krankheit gezeigt, ganz abgesondert gehalten werden der Ansteckung in den übrigen Theilen der Stadt vor- jeugen.

Bis jebt ist außerhalb jenes Bezirks Niemand frank ge- reden und da die Krankheit nur im Entstehen und die hreszeit sehr bedeutend vorgerückt ist, so steht zu hoffen, ; bei der großen Sorgfalt unserer Behörden Sevilla von er Geißel befreit bleiben werde.

Türkei und Griechenland.

Nach einem Schreiben gus Ancona vom 18. September

der Allgem. Zeitung) hatte man daselbst Briefe aus

u vom 18, erhalten, welche sich in Betreff der inneren gelegenheiten Griechenlands dahin äußern, daß dieselben in inistrativer Hinsicht große Fortschritte machten, und Graf podistrias bemüht sei, Ordnung und Uebereinstimmung in Verwaltungszweige zu bringen. Was jedoch die militai- he Verfassung anlange, so sei diese in traurigem Zustande, d lasse besonders ‘bei der Landmacht Alles zu_ wünschen ig. Die Chefs, unter sih uneinig, fänden bei den Trup- feinen Gehorsam, und es sei zu verwundern, daß unter en Umständen die militairischen Operationen noch so, wie es wirklich L geleitet werden könnten. So hat sich erlich ein Theil der unter General Church stehenden Trup- in offenen Aufstand erklärt, weil sie einen höhern Sold angten, und nur mit Mühe gelang es den Kapitainen sie ch das Versprechen, ihren Reklamationen Gehör zu ver- sen, zur Ordnung zurückzuführen, Jndessen geht es bei den ken auch nicht besser; zwar scheint jeßt zwischen den An- ern Eintracht zu herrschen, allein unter ‘den Truppen, ) selbst bei ganzen Volksstämmen, sind Mißvergnügen und Geist der Rebellion eingerissen. So hatten sich vor Kur- die Albaneser. gegen Jbrahim Pascha erklärt, und so leh- sich jekt dié Arnauten gegen Reschid Pascha -auf. Der

Mrasfier soll zwar alle Anstalten trefsen, um sich Gehorsam verschaffen, und in Janina mehrere Arnauten - Anführer | Gefängniß geworfen haben , die es gewagt hatten, vom oßherrn seine (Reschids) Entfernung zu begehren. Den- h dürfte dies ein Palliativ-Mittel seyn, welches nicht hin- hen wird, die Gefahr abzuwenden, wenn er sih nicht die be der Arnauten zu erwerben weiß. Es heißt, Omer Vrione der thätige, wenn gleih geheime Anstifter der Unzufrie- heit gegen den Seraskier. Brasilien.

Die ¡neuesten in London eingegangenen Blätter aus Rio- leiro (bis Ende Juli) enthalten mehrere, die verschiedenen inchs - Orden in Brasilien betressende Kaiserliche Verord- gen , deren Haupt - Jnhalt Folgendes ist: „Viele Mönche den sich fortwährend außer ihren Klöstern, theils mit, ls ohne Erlaubniß, umher; im leßteren Falle sollen sie so- ch in ihr Kloster zurückehren. Alle fremden Mönche sol- sich über den Zweck ihrer Anwesenheit in Brasilien, und

Fr das Leben, das sie seit ihrer Ankunft geführt haben, weisen. Den Barfüßer- Mönchen wird streng verboten,

Prälaten von Portugal, wie sie bisher gethan, zu ge- chen, da diesem Lande keine Jurisdiction über Brasilien echt. Die Benedictiner werden ihnen in dieser Beziehung Beispiel aufgestellt. Dieselben Verordnungen treffen auch Franzisfaner.

Columbien.

Londoner Blätter geben aus der Jamaica - Zeitung fol- des, von dem Vice - Präsidenten Santander unterm 17. itz d. J. aus Ocana, an den Präsidenten Bolivar gerich- s Schreiben :

,¿Sennor! Die traurige Nachricht, daß militairische euterer in Carthagena „, Tod der Convention und dem ce-Präsidenten der Republik‘/ ausgerufen haben, ist heute r E, um die Ruhe meines Gemüths zu stören. bedarf,Sennor, aller meiner Stärke, um zu Ew. Excell. Mäßigung Über dieses Ercigniß zu sprehen. Wie kommt

daß in dem Munde einiger wenigen Militairs in Car- ena und in diesem Augenblick vielleicht auch an andern fen, die persönliche Sicherheit der zweiten obrigkeitlichen

Person gefährdet ist? Sind feine Gesebe , e cine R D er für essen patriotische Dienste eben so alt sind, als die j selbst? Jh bin erstaunt, Sennor, daß die Spaiice” E versöhnlichen Feinde der Sache Columbiens, im Stande ge- wesen sind unter den Garantien der Geseze und dem Schube der Regierung unbelästigt zu leben, da ih allein, seit ge- wisse politische Ereignisse die Nation in Gährung geseßt haben, nicht mit Zuversicht auf sie rechnen kann. Ew. Ex- cellenz fönnen dies nicht bezweifeln. Die Columbier , eifrig zu Gunsten der geseblichen Ordnung gestimmt, sind öfterer durch die bewafsnete Macht, oder vielmehr durch einen Theil derselben, der mich für ein großes Hinderniß der Vernich- tung der Freiheit hält, in Ünruhe geseßt worden. Meine persönliche Sicherheit ist bedroht, und mein Name wird von den Agenten der Unordnung nicht anders als mit Verwün- schung ausgesprochen. Und was is mein Verbrechen ? Jst es etwa das, dâß ih ein Feind aller eigenmächtigen Regíe- rung aller Maaßregeln, welche gegen die constitutionnellen Geseke sind, und aller Schritte bin, die uns zur ‘Tyrannei und Anarchie führen dürften? Aber in solchem Falle gab es vor mir andere ausgezeichnete Bürger, die eben so verbreche- risch waren. Jst es vielleicht, weil ich ein Feind Ew. Excell. bin ? Angenommen dem wäre so, so halten die Geseke eine solche Feindschaft für fein Verbrechen, und zahllos sind die Beispiele unter. den Columbiern, die denno ruhig unter dem Schatten der Geseße gelebt haben. Aber selbst wenn ih ein Verbrecher wäre, ist es eine bewaffnete Macht in Carthagena oder sons wo, die mich rihten und verurtheilén soll? Soll in diesem Lande der Freiheit ein Bürger ohne - vorangegangene Untersuchung und unter scandaleusen Tumul- ten-zum Tode verurtheilt werden? Unglückliches Columbièn, wäre dem so, so würden 18 Jahre lang der Freiheit gebrachte Opfer verloren seyn! Unter diesen Umständen kann ich mich an niemand anders als an Ew. Excell., den Chef der Nation und den Beschüßer der bürgerlichen Rechte, wenden, um Gerechtigkeit und den Schub der Gesekbe zu verlangen. Den Contrast zwischen den bewaffneten Trup-

: feine Gaxantien einen Bürger vorhanden,

pen in Carthagena und dem Columbischen Volke erwä- gend, zwischen leßterm, das mih mit seinem Vertrauen be- ehrt und mich in mehreren Prövinzen zum Deputirten bei dem großen National-Conveñt wäblt hat, und erstern, die meinen Tod verlangen, fordere ich im Bewußtseyn meiner Unschuld von Ewr. Excellenz: 1) verdiente Strafe der tu- multuarischen Individuen genannter Stadt, die nicht allein die Geseße, sondern auch das Decret Ewr. Excellenz vom 24. November 1826 übertreten haben ; 2) die gehörigen Ga- rantieen für die Sicherheit meiner Person sowohl hier in Ocana als auch in irgend einer andern Stadt, wo i mich aufhalten möchte; 3) im Fall die Regierung nicht im Stande seyu sollte, für die Sicherheit meiner persönlichen Rechte zu jorgen, so ersuche ih Sie, meinen Paß auszufertigen, um mit drei Dienern und meiner Bagage Columbien verlassen zu föônnen; denn ehe ich mich der Gefahr ausseße, das frucht- lose Opfer der Feindschaft und Rache zu werden , suche ich lieber, troß der Geseke und meines Amtes als Vice -Präsi- dent, die Sicherheit; und 4) daß Ew. Excellenz befehlen wollen, daß gegenwärtiges Memorial nebst Jhrem Decrete zur Nachricht des Volkes in der Regierungs- eitung abge- drucêt werde.

Ocana, 17. März 1828. :

(Unterz.) Franzisco de Paulo Santander.‘

(Daß Santander, nach den neuesten Nachrichten aus Columbien, als Staats - Verbrecher angeklagt worden, und sich auf dem Wege nah Bogöta befand, um dort verhört zu werden, haben wir bereits gemeldet.)

Der Phare du Havre meldet aus Carthagena vom 18, Juli. Der Convent von Ocana is ganz und gar ver- gessen, und wir wissen nicht, was wir fär eine Regierung in Columbien haben. Die Municipal - Versammlungen scheinen durch die Ernennung Bolivars zum obersten Chef Columbiens die Präsidentschaft vernichtet und sich über die geseßgebende Gewalt gestelle zu haben. Bis jest is úber den Gang, den der Befreier befolgen wikl, noch keine bestimmte Erflárung erschienen. Nur soviel nehmen wir wahr, daß der dffentliche Schaß verschuldet ist. Um die Zölle einträglicher zu machen, sind die Durchsuchungen und Förmlichkeiten vermehrt worden ;

die Banquiers und Kaufleute müssen sih Patente lösen.