1828 / 272 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Man hat aus vielen Orten nah Madrid Vorstel- lungen gesendet, um den Abmarsch der Franzosen unter den gegenwärtigen Umständen zu vérhindern. Man sagt, daß, wenn sie durch Spanien gingen, das ganze Land sich gegen sie bewaffnen würde. j

Aus Tripolis vom 3. Sept. wird berichtet, der Pascha habe nach dem leßten (in Nr. 262. der Staats-Zeitung er- wähnten) feindlichen Erscheinen der Neapolitanischen Esca- dre im Ängesicht des dortigen Hafens, den Corsaren geboten, auf alle Neapolitanischen Fahrzeuge Jagd zu machen. Er verlangt 500,000 Dollars angemessene Entschädigung für den Krieg, und 10,000 Dollars jährlichen Tribut. “Auf andere Bedingungen will er feinen Frieden machen. Er hat 60,000 Mann unter Waffen, welche jedoch dey Christen, die über diese Ereignisse sehr bestúrzt waren, nicht das geringste Uebel ufügten.

O “Der Courier enthält Nachrichten aus Sydney in Neu- Súd- Wallis vom 11. April bis zum 14. Mai.

Nach diesen sind die Zeitungen von Van Diemens Land voll von Gewaltthätigkeiten der eingeborenen Stämme; sie sollen unter andern ohngefähr 150 Schaafe, die der Van Diemens Land - Compagnie gehôren, mit ihren Spießen er-

ochen haben. f Ein Herr Brunton aus London ‘ist bei dem Liebhaber- Theater ‘in Sydney als Balletmeister angesteilt worden. Das neue Theater soll aus zwei Reihen Logen in Zirkelform, mit einem geräumigen Parterre bestehen, und 590 Perjonen fa}- sen. können. Die jährlichen Wettrennen hatten unter Begün- stigung des schönsten Wetters ihren Anfang genommen.

Nach Briefen aus Neu-Seeland ist Shungi, das be- rühmte Oberhaupt der Neusceländer, in Folge seiner vor cinem Jahre in einem Gefecht erhaltenen Wunden gestorben. Die Einwohner sind ruhig und leben in gutem Verhältniß mit den Missionären. |

In New-York sind Briefe aus Vera-Cruz bis zum 9. “August eingegangen. Alle Mexicanischen Schisse lagen vor Anker und abgetakelt im Hafen, mit. Ausnahme der Brigg Herrmann, Capitain Hawkins. Dié Matrojen sind entlaj- sen worden und leben am Lande in sehr traurigen Verhält- nissen, da die Regierung ihnen für ein ganzes Jahr die Löh- nung schuldig ift. : 2

Seit dem leßten Markttage ist wenig Getreide herangeführt worden, und die Müller haben den Mahlpreis auf 80 Shil- linge den Sack festgeseßt. Schöner Weizen ward rasch und um 2 bis 3 Shíllinge der Quarter theurer verkaust. Gerste war wetiig. am Plab' und wurde etwas höher gehalten. Ha- fer ging 1 bis 2 Shillinge in die Höhe. ‘Seit dem 29sten d. M. wurde an einheimischem und fremdem Weizen ange- bracht : circa 13,000 Quarters; an Gerste circa 2300; an (ale, circa 15,000 AQuarters; und an Mehl circa 5000 Säcke.

ben.

Angelegenheiten Jrlands. Aus Dubkin vom 1. Oct. wird gemeldet : Der Zustand dieses Landes is im gegenwärtigen- Augenblicke wahrhaft be-

unruhigend. Das Volk versammelt sich zu Tausenden urid Zehntausenden, besonders in der Grafschaft Tipperary. Es marschiert in regelmäßigen Reihen, 3 bis 4“Mann hoch, mit fliegenden Fahnen und Musik. “Anführer oder“ Capitaine commandiren die einzelnen Haufen. “Unter diesen Umständen hat die fatholische Association folgende Adresse abgefaßt, von der“ tausende von Exemplaren in Umlauf sind: „Landsleute! Die katholische Association, welche mit Hülfe der Vorsehung das Mittel war, das katholische Volk als ‘Nation ins ‘Da-

seyn zu rufen, fie, die das niedrigste Jndividuum der Ge- -

ineine gelehrt hat, seine Rechte zu würdigen „* und die Ge- meine selbst, sich der gesesgebenden Macht mit legaler “Festig- feit zu nähern, welche endlich die Gefühle und Absichten auf unvergleichliche Weise zur Wiedèrherstellung jener Rechte ver- einigt hat diese katholische Association von Jrland, die Repräsentantin der Gefühle, Meinungen und Junteressen des katholischen Volks, glaubt sich selbst und Euch schuldig zu seyn, das gute, fähige und gèlehrige Volk von Tipperary bet einer Gelegenheit anzureden, welche sie für hôchst wichtig hält, nicht nur für die Bewohner von Münster, fondern für die fatholische Sache selbst. * Die“ Association ‘dankt den Män- nern von Tipperary für den“ “weisen und ehrenvollen Eifer, mit welchem sie auf die Stimme ihred großen Anfüh- rers“ gehört ‘haben, jenes außerordentlichen und“ trefflichen Mannes, welcher sie unter Gottes Beistand aus dem Hause der Unterdrückung zu den Segnungen der gleichmäßigen Freiheit leitet. Sie danft den Männern . von Tippe- rary dafúr, daß sie. der Stimme des Daniel O'’Con- nell zugehört haben, und daß sie den Groll und die Thor- heiten ihrer Vorgänger, so wie ihre eigenen, in gänzliche

-Eurer--großen Grafschaft begründet habt.

nirten Aufstellungen, die fast I O

“Versammlungen ‘zerstreuten sich.

- mit dem Orden und dem Vande der

Vergessenheit begraben haben. Kein Ereigniß in der ren Geschichte Jrlands fkfann von einem wahren | der mit größeren Vergnügen betrachtet werden, alz allgemeine und herzliche Friede, welchen Jhr in jedem Aber, Lanz scitdem jener Friede vollflommen wieder hergestellt ist, | jene’ berounderungswürdige Einheit sih durch den

Süden Jrlands verbreitet hat, seitdem Jhr Alles

habt, was Daniel D’Connell und die katholische Ass verlangten, fann jene Association; ‘welche über Eure

essen mit der äußersten Sorgfalt wacht, welche dur und Pflicht verbunden ist, für Eure Sicherheit zu

“nicht ohne Furcht vor dem Ausgange die Fortdaue

Prozessionen, die ungeheuren Versammlungen, die

die Märsche und Gegenmärsche in verschiedenen Theil rer Grafschaft in Erwägung ziehen. Und was ist-E sicht ?- Wir wissen, daß Jhr treu seyd, wir wissen, d bereit seyd, den Feinden Eures Königs und Vaterlau gegen zu treten, sobald die Stimme Eures H Euch aufruft. Wir wissen, daß Jhr nichts im Schilde führet. “Wir wissen daß Jhr großmüth rig und vertrauensvoll“ seyd, aber wir wissen- auch,

Wolf auf dem Wege ist, daß Jhr Feinde habt, w gierig nach einer Gelegenheit streben, Euch alles z

und Eurer Sache Schaden zu thun, daß es Person welche sich gern jene ungeheuren Versammlüngen jl machen möchten, daß es Personen giebt, welche, ‘1 selbst Euch nicht verleiten können, den Frieden zu | doch gern die Regierung beunrúhigen möchten. Lai Wir' glauben, daß der Lord-Lieutenant von Jrland

Wohlfahrt und die Beförderung der Freiheiten Eu des sehr nahe angelegen seyn läßt. Aber wir haben her Zeit Grund zu glaubén, daß es bei der Regier

dringend zur Sprache gekommen is, daßer die Mal fommenheiten, mit denen er bekleidet ist, ausüben sol Beunruhigung über Eure so oft, in“ solcher Za in solcher Regelmäßigkeit statt gehabten * Vers gen, is wie wir vermuthen Seiner Excellenz mi! Sicherheit gefährenden , Absichten vorgestellt worde

selbst , Landsleute, finden es schwierig, für die F

der Ruhe verantwortlich zu seyn. - Wir wissen in di daß Jhr den Frieden nicht verleßen werdet, indesfen di zu’ gleicher Zeit nicht daran zweifeln, daß man - ge ein System der Erbitterung und: Unterdrückung zl

haften“ Kunstgrissen, daß Jhr nicht im Stande seyn Eure eignen Gesühle im Zaume zu halten , oder ei natürliche, aber unter den jeßigen Umständen des verderbliche Reaction zu vermeiden. Wie wollt Ÿ Unglück verhüten, als daraus für Euch, für uns un Nation entstehen würde? Es “giebt einen Ausweg, lente, und zwar einen sehr einfachen. Unterbrecht E sammlungen! Jhr habt hon Euren großen Zwed Jhr habt unter Euch selbst Frieden gestiftet ; ‘bewa! Frieden. Jhr könnt diejenigen für das Parlamrti len, welche Jhr für passend dazu haltet. ‘-Hegt U dieses Recht , welches Jhr durch Eure Einmüthigfaä ben habt. Dies sind die großen Absichten, derentwi O'’Eonnell sich an Euch wendete. Dies sind die gr zwêcke, deren Erfüllung Jhr ihm versprochen hal habt “diesen Sieg errungen. Nichts bleibt mehr ‘übrig, als auf die Stimnie Eurer Associ hôren, und ihren Rath zu befolgen. - Die A räth“ Euch, Eure Versammlungen “aufzugeben, | Euch an, diesem feierlichen Rathe Folge zu leiste Sicherheit und die “Sache Eures ‘Landes hät ßentheils von Eurem Gehorsam ab. Und endlich leute, hôrt auf jene frommen und trefflichen ren ganzes Leben Eurem weltlichen und geistigen 2 hen gewidmet ist -— auf die Hirten Eurer heiligen folgten, aber- dennoch ewigen Kirche. Hr. D’Con! Ench selbst anreden, wir aber haben es für-un}!! gehalten, Euch {hon eher, als seine mächtige S) Tipperary . ertônen wird, vor der Euch ‘umgebende zu warnen.“ Sobald diese Adresse zu’ Tipperal) hatte sie die wohlthätigsten Folgen. Die schon angl Nichts desto weni erten sie an andern Orten noch fort. Zu Burriso! schirte am vergangenen Sonntage ein ‘aus 10/ bestehender, in vollkommener Schlachtordnung f aufe ein. ‘Man bemerkte darunter so wohl Cavs Änfanterie. Die Anführer saßen zu Pferde, U Befreier 909

9

)rliche Wunden bei,

08

ganze Armee hatte grüne Hutschleifen und Schärpen. atten Musik und trugen Fahnen mit verschiedenen Jnschrif- Sie brachten Herrn O’Connell verschiedene Lebehochs, und ge riefen, sie wollten ihn zum Könige haben. Jüindessen begin- sie feine Gewaltthätigkeiten. Ganz auf dieselbe Weise en auch Versammlungen an anderen Orten Statt. Auf one marschirten 50,000 -organisirte Landleute los. Die nem Orte befindlichen Protestanten rüsteten sich zur ge- samen Vertheidigung. Sie steckten die Orange - Fahne “Nur nach-vielen Bemühungen und Ermahnungen fonn- die Magistrats - Personen die Katholifen dahin ‘bringen,

zu- marschiren, und die Protestanten, ihre Fahne zu rnen. - Auch die Protestanten lassen es nicht an- bewaff- Versammlungen fehlen. Jn den meisten Orten, durch je Hr. Lawleß seine Pacifications -Reise machen wollte, in: welchen sich die Drange-Männer in--bedeutender Zahl den, vereinigten sich diejelben, um sich seinem Einzuge Gewalt zu widekseben. Zu Ballybay äußerte ein Orange-

n; „Wenn Lawleß hierher kommt, so giebt es hier lo--

Leute, welche nach ihm schießen werden , und follten sie im andern Augenbli gehangen werden.“ Derje- welcher in dem ‘leßtgenannten Orte vor einigen einen Katholiken : erschossen hat, ist des Mordes dig verurtheilt worden. Als Lawleß durch -Clones en wollte, waren in kurzer Zeit an 10,000 bewaffnete ge- Männer beisammen, um die heranziehenden Katho- zurückzutreiben, so daß dieselben nicht wagten sich dem zu nähern. Zu Armagh waren- 30,000 wohlbewaffnete zu gefährlichen Unternehmungen gestimmte Protestanten mmelt. Die Katholiken baten daher Herrn Lawleß, die t zu- meiden, worauf er sih entfernte. Als General nton, der Commandeur des ‘Distrifts, vor den Orange - nern vorúberging, präsentirten sie vor ihm in guter ung das Gewehr, mit fliegenden Fahnen, und beim ge der Trommeln: Wie wenig es Herrn Lawleß's Absicht ie- allgemeine Ruhe zu stôren, ersieht man aus seinem fan die Bewohner von Monagham, worin er sie er- t, ihm nicht mit Fahnen, Bannern und Lorbeern, wie andern Orten geschehn sei, entgegen zu kommen „, son- sich ruhig und still zu verhalten. Schon Über 200,000 sich als Mitglieder für die verschiedenen Braunschweig-

5 einschreiben lassen, so daß, nach dem Ausdrucke eines stantischen Blattes, die Regierung noch vor dem 1. No- r cine hinreichende Zahl. Protestanten zu ihrer Verfü- haben möchte, um „„alle Papisten in die See zu trei-

führung zu bringen suchen wird, und zwar mit sol({{@—- Lord Anglesea. hat zwar die Versammlungen der

dlifen untersagt, aber auch den Beamten und Vorstke-

der protestantischen Clubbs anbefohlen, sich aller Belei-

igen und Ruhestörungen in Worten und Thaten zu ent- 1, Man bedauert. zu Dublin, daß bei der gegenwärti- zroßen Aufregung, welche daselbst herrscht, Herr O'Con- bwesend ist, denn ohne ihn scheint die Association kraft- ú seyn. Außer den großen. Volksanregungen. zeigt sich Beist der gegenseitigen Erbitterung. zwischen den beiden heien in Jrland auch“ in allen ‘einzelnen* Seiten des Le- Zu Dublin ist es fast unmöglich, politische Streitig- zu vermeiden. Ein Herr aus London entdeéte neu- inigen der dortigen Kaufleuten eine wichtige Verbesserung Distillations'-Apparat. Sie meinten indessen, sie wür- einen Arbeiter beîommen , um ihre Apparate nach der Art einzurichten, sobald es bekannt würde, daß die chtung aus London herrühre. Zu Nenagh hielt ein ka- cher Prediger ‘am 28. Sept. eine Rede an das versam- Volk, um ihm abzuräthen, die großen Zusammen- e zu besuchen. Schon zerstreute. es sich. Als es aber dem Polizeihause vorüberzog, nahm der Sergeant Einem der Menge eine Pfeife fort. und zertrat. sie mit dem Er wurde sogleich niedergestoßen; das Volk machte auf olizei, welche ihre Gewehre abfeuern wollte, einen wÜŸ- den Angri}, riß das Haus nieder, und brannte Alles, darin war, zu Asche.” Nur die Dazwischenkunft einiger sier hielt die Erbitterten von noch größerem Unfug zu- Durch das Gerücht, daß einer der Geistlichen von den vaten ermordet worden sey, wurde das Volk der ganzen Um- d zur furchtbarsten Wuth entflammt. Zwei Katholiken,

)e vor Kurzem auf der Postreisten, rourden von denim Wagen

den Protestanten, mit welchen sie Über politische Gegen-

e disputirt hatten, aus dem Wagen geworfen, unmensch- Zestoßen und geschlagen, und in ihrem Blute schwimmend,

0s auf dem Wege liegen gelassen. Zu Ennisfkillen machte

Volk- vor - einigen Tagen- einen Angkiff ‘auf die Polizei-

e und verwundete den Lieutenant \{chwer am Kopfe. Polizei feuerte ihre Gewehre los- und brachte mehreren Eine Frau, welche ihren Sohu- ver-

“Fonds besserten sich nicht.

hindern wollte, mit Steinen auf die Soldaten zu werfen, wurde dabei erschossen.

Selbst den Courier beunruhigt jest der Geist der Frländi- schen Protestanten. Er führt zum Beweise, wie sehr deren Leiden\chaftlichkeit erregt ey, folgende zu Tyrone von einem Protestanten gehaltene Rede an. „; Fh sehe voraus, daß die Jnsurrection der- Katholiken mit allen den schrecklichen Eigenschaften eines Religionskrieges bezeichnet seyn werde. Um/solche Ereignisse abzuwenden , beeile sih ein Jeder, sich an die Braunschweig-Clubs anzuschließen. Der Höchste im Lande möge des Niedrigsten Bruder seyn. Wir wollen für das protestantische Uebergewicht, fúr die Britische Consti- tution, für das Haus Braunschweig, und für die Grundsäte, welche dasselbe auf den Thron erhoben, stehen und fallen. Sollten die Botschafter des Aufruhrs mit thren pestartigen Lehren herannahen, so wollen wir sie niht unter uns dulden. Sollte aber die Rebellion ihr bewaffnetes Haupt erheben, dann auf zum Siege, auf für Euren Gott, für Euren Kö- nig! Lehrt Eure Feinde, daß Eure Schwerdter , wenngleich sie in der Scheide ruhten, doch nicht 'verrosteten, und daß Eure Waffen noch eben so fraftvoll sind, als in den Tagen von Derry, Aughrin und Boyne. So werdet Jhr Euren Kindern das Erbtheil hinterlassen, welches Eute Väter mit ihrem Blute“ erkauft haben. So werdet Jhr zugleich die Römischen Katholiken von den Papisten und die Laien von der Tyrannei der ‘Priester befreien. ‘/

Deutschland.

Stuttgart, 2. Oct. Ju einer von Sr.- Königlichen Majestät dem bisher am Königl. Hofe beglaubigten Kaiser- lich - Russischen außerordentlichen Gesandten und bevollmäch- ten Minister, wirklichen Geheimen Rath Freiherrn von An-

'stett den 1. Det. ertheilten Audienz, hat deëselbe die Ehre

R Höôchstdenselben sein Abberufungsschreiben zu über- reichen. f:

Frankfurt, a. M. 5. Oct. Von Wien kamen zwi- schen dem-1sten und Zten d. M. etwas- rúckgängige Course, die man aber auf die früher hier gewichenen erwartete. An den andern Hauptbörsen schienen sich die Effekten halten zu wollen und so kam es, daß-sie anch hier in den ersten Tagen der ‘Woche wenig Veränderung erlitten.

- Metalliq. \{hwanften - zwischen 9452 und 9475. “Eben so unbedeutend waren die Abwechselungen in den Coursen der andern Oesterr. Papiere , dabei blieben solche für baar ziemlich begehrt. Für Zeitfkäufe keine Frage. An “effektiven Metalliq. zeigte sich eher Ueberfluß als daß sie, wie vor Kur- zem, gefehlt hätten. Jn andern Staats-Papieren ging we- nig um: die- Course derselben hieltén sich ziemlich fei. Baa- res Geld etwas beliebter ais- zeither. “Disconto Z2 pCt.

Die- am gestrigen Tage von London und Amsterdam ge- fommenen niedern Course wirkten auf unserer Börse -nach : doch vorerst noch nicht bedeutend, indéèm Metaliig. mur um 7 pCt (auf 9452) fielen, Bank-Actien von 1302 auf 1296, Partial-Obiig. von 124 auf 1235. Es war wenig Kauflust zu ‘bemerken, Auf Lieferung keine Frage. Jun -übrigen Ef- fekten ging nichts um. Die heute: früh angelangten un- günstigen Nachrichten von der Londoner Börse haben bis jeßt feine erhebliche Wirkungen hieselbst geäußert. (Siehe die im Supplement zur gestrigen Zeitung befindlichen Franfkfur- ter Course.)

Hamburg, 7. Oct. Das Englische Dampfboot bringt die Beiscimmung des Englischen -Cabinets zu der Blokade von Seiten Rußlands. Dies Ereigniß in Verbindung mit der Getreide-Steigerung biz zu dem Standpunkte, wo solches zollfrei eingeführt werden kann, nnd endlich die Lage Jrlands wirktew ungünstig auf die Stocfs-Börse, und die Ein Beiboot wurde von London nach Amsterdam expedirt mit der Anzeige der Anerkennung der Blockade, welche daselbst am 4. Det. bekannt wurde. Dort traf zugleich eine Steigerung der Wiener Course ein, und die Börse ‘stimmte schr à la hausse, * Rente stieg auf 74x55 alte Russische Anl. - bei - Hope 995; Hamb. Certifi. 84. ; Engl. Russ. 865; Dänische 617; Metalliq. 91}; Bank-Actien 1311; Confols 8777. Dieses hatte zwar auf die Ansichten unserer Börsen-Männer einen ‘günstigen Einfluß, doch blie- ben sie im Ganzen noch neutral, da von Berlin die Course schlechter- kamen. Von Wien am 1. Oct. waren Actien;1075 und Aetalliq. 94 pCt., als Folge der dajelbst bekannt gewor- denen Blockade der Dardanellen, deren Anerkennung durch Großbritanien man im Zweifel zog.

An der Börse fand sehr starke Frage nah Russifchen Effecten statt. Sülber-Nubel in. Cercif. so wie Eaugi. Rus. Anl. wurden bei bedeutenden Summen per compta t getauft, auch e'alliques wurden selbs pro November vnd December

gesucht.