1828 / 273 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Am 1. Oct. Rente in Paris 74 Fr. -20 Cent. und 106 |

Fr. 20 Cent. eutige Course auf Ende October wozu Geld:

Metallig. 944. Partial-Oblig. 1233. Bank-Actien 1076 bis 1077. Preuß. Anl. von 1818. 982; von 1822. 982. Dänische zu 3 pCt. 595. Rus}. Anl. 907; Papier-Rubel zu 6 pCt. 622, pr. Cassa. Norweg. 6pCt. Anl. 1062. ¿. Han- növersche Loose- 128. i

Geld bleibt häufig zu 27 pCt. Getreide etwas matter und bedeutende Läger zeigen sich. Die Last Englischen Wei- zen für 200 R. zu haben.

În Wechseln war Paris und Bordeaux Geld. Peters- burg Geber. London hatte Geld. Spanien Geld. - Portu- gal gefragt. Jtalien Geld und Briefe. Amsterdam begehrt. Breslau Geld. Deutsche Valuten zu haben, außer Leipzig, welches ohne Frage.

panien. |

Die Quotidienne theilt aus Mäàdrid vom 22. Sep- tember Folgendes mit: Man sprach seit einigen Tagen da- von, daß der Kriegsminister in Ungnade gefallen sey, und

derselbe war, am vergangenen Sonnabend, als er sich nach dem Escurial begab, um mit dem Könge zu arbeiten, be- reits auf seine Entlassung gefaßt. Es ist noch nichts Amtliches darúber bekannt gemachr; es hieß, -der Gene- ral San- Juan sey zum Nachfolger des Herrn Zambrano bestimmt. Die Regierung soll den General-Capitain von Arragonien, St. March, ermächtigt haben, Maaßregeln u treffen, welhe die Gärtner zwar niht von dem ehnten für Gemüse gänzlih freisprehen, ihnen aber die Zahlung erleichtern. Die Ruhe der Provinz is dadurch hergestell. Herr Antonio Ugarte wollte Anfangs - nach Valladolid, dann nach dem Escurial gehen, und den König um eine Audienz bitten, hat aber den Befehl erhalten, nach seiner Vaterstadt zurückzukehren. i Portugal.

Das Journal des Débats meldet aus Lissabon, vom 17. Sept. : Als die Freunde Dom Miguel’s die Ankunft der Jungen Königin Donna Maria in Gibraltar meldeten, beeil- ten sie sich, an die Höfe von Wien und Madrid zu schrei- ben. Aber wie erstaunten sie, als sie durch Depeschen des

Portugiesischen Consuls in Gibraltar vom ' 10ten d. M. er- fuhren, daß die Königin nach London abgegangen sey, daß zwar die Grafen Palmella und Jtabäyana Agenten nach Gi- braltar geschickt hätten, um die Fönigin zur Reife nach Eng-

land zu vermögen, daß dieselbe aber nur auf die ausdrúückli- |

chen Jnstructionen nah England gegangen sey, welche der Marg uis von Barbacena vom Käiser Dom Pedro selbst für- den Fall erhalten habe, daß Dom Miguel bei der Ankunft der Prinzessin in Europa sich auf den Thron geseßt hätte. Auf diese Nachrichten sind die Verfolgungen gegen die Bra- silianer verdoppelt worden, und- man hat sogar solche verhaf- tet, welche nur nah Portugal gekommen waren, um die Bä- der von Montachique zu brauchen. Dieselben sind heute un- ter starker Cavallerie-Bedeckung in den hiesigen Gefängnissen angekommen, und fonnten kaum vor der Wuth des Pöbels gerettet werden, der ebenso grausam als fanatisch ist, und noch durch die Mönche gereizt wird, welche alles Brasilia- nische hassen. Der Herzog von Cadaval geht seit einer Woche nicht mehr in den Palast, er hat sih auf seinen Landsiß bei Santarem zurückgezogen, wo er ganz einsam lebt. Er soll allen Einfluß seiner Freunde bei Dom Miguel in Anspruch nehmen, um die Erlaubniß zu einer Reise in's Ausland zu erhalten.

Von Lissabon sind Briefe und Zeitungen bis zum 21. Sept. in London angekommen. Nach den lebteren ist die Zahl der Ausbewahrungs-Orte für die Verhafteten nicht hinlänglich ge- wesen, und man hat sich genöthigt gesehen, ihnen das Schloß St. Philipp in Setubal hinzuzufügen. Jn den Briefen heißt es, man habe auf Dom Miguel bei seiner Rückkehr von der Fagd geschossen; der Thäter soll ein Offizier seiner Garde, und früher einer seiner leidenschaftlichsten Anhänger gewesen seyn. . Diese Sache is indessen unterdrúckt worden, und wird jo erzählt, als wären einige Funken von den Fackeln, die vor und hinter dein Wagen getragen wurden, auf Pulver gefal- len, das sich in einem Cartouche-Kasten befand.

Das Erwähnen des Namens der jungen Königin Donna Maria, ist strenge verboten. Dennoch haben einige Solda-

_WWestpr. Pfdb. A.

ten in dem zu Ehren Dom Miguels verfaßten Lied seines Namens, den der Königin eingeschoben.

—_.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 10. Oct. Im Opernhause: Jessonda in-3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Spohr. v. Schäßel : Ma T

Im Schauspiel Pa Vorstellung der Französischen ter-Geséllschaft: 1) Le Cloison, comédie en 1 acte. 9) Erstenmale: Le jeune Mari, comédie en 3 actes, (ÿ zu dieser Vorstellung sind im Billet-Verkaufs-Bureau zu h

Sonnabend, 11. Oct. Im Schauspielhause: D; Ton, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Pr. C.- Töpfer. auf: Das Gößenbild und der Tambour, großes Di, ment in 1 Auszug, vom Königl. Balletmeister Titus,

Königsstädtsches Theater.

Freitag, 10. Oct. Zum Erstenmale: St. Peter y arme Maler. Drama in 1 Aft, von L. Bartsch. zu Erstenmale: Der Mann von vier Frauen, Lustspü Aft, nah dem Französischen von Louis Angely. Zu schluß: Das Fest der Handwerker.

Berliner Börse.

Den 9. Oct. 1828. Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. f Z/T Brief] Geld. —TZ{TBrie

5 Pomm. Pfandbr. 1041 (i Kur- u. Neum. da 104 1025

Schlesische do. 1061 Pomm. Dom. do. L061 892 Märk. do. do. 1061 . 89 1013

St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo.Ob.incl.Litt.H Kurm. Ob. m. I. C. Neum.Int,Sch.do. Bêérlin. Stadt-Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. de. inTh.Z.

Ostpr.. do. do. 106 Rückst. C. d.Kmk 521 do. do. d.Nmk. 525 Zins-Sch. d. Kmk, 537 dito d. Nmk. 937

Il |aaarnens

5

Holl. vollw. Duc. Friedrichsd’or .

Disconto ..…..

dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf.

Wechsel- und Geld-Cours. (Berlin, den 9, Oct.)

ai

R | R

Kurz 1421 | 2 Mt. 1417 | Kurz 1507 2 Mt. 1497 3 ‘Mt. 6 22; 2 Mt. 80x 2 Mt. 1037 2 Mt. 1037 2 Mit. 99F Uso. 1035 150 Fl. 2 Mt. 1027 100 Rbl. |3 VVch. | —|

. 13 Weh.

Amsterdam

dito Hamburg

dito Londo: C L s 4 E é VVten 10-20: Mrs v Gerl é Aga N eno iei ies s Oa a E N L O A e e s is s Frankfurt a. M. WZ...….... A Petersburg. BN c ü

300 Mk. 1 LStl. 300 Fr. 150 FI. 150 FL 100 Thl. 100 Thl.

Auswartige Börsen.

Amsterdam, 4. Oct. Oesterr. 5pCt. Metallig. 97. Partial-Oblig. 373.

St. Petersburg, 30. Sept. Hamburg 3 Mon. 934. Silber-Rubel 37035. Kop.

VWien, 4. Oct. 9pCt. Metall. 944. Bank - Actien 1080.

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Staats-Zeitung S. 2, Z. 28 von unten statt „Freunde “/ lies: „Feinde“; | S. 4, Sp. 2, Z. 3 von oben ist in einigen Exe statt: „Berechnungen“/ zu seßen: „Beziehungen“.

Neueste Börsen-Nachrichten.

Frankfurt a. M., 6. Oct. tial-Obligationen 123§. Alles Brief. Paris, 3. Oct. 32 Rente 73 Fr. 90 Cent.

Gedruckt bei A. W. Haytt.

Oesterr. 52 Metallig. 947%.

52 Rente 105 Fr. 90 Cent... ———R pee emrr

Bank-Actien 1295. Loose zu 100 Fl. 154.

Redacteur Joh n, Mitredacteur Cf

Allgemeine

reußishe Staats-Zeitung.

273.

mtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Im Bezirke der Königl. Regierung “Arnsberg ist die an der Stadtkirche. zu Gesecte er- fatholische Vicarie St. Michaelis und St. Philippi obi dem Canonicus Laamé daselbst verliehen worden ; Breslau is der General -Substitut und Lector an isabeth- Pfarrkirche, Thiele, zum evangelischen Pre- m Kranken - Hospital Allerheiligen, und der bisherige Jäckel zn Striegau, zum Rector und Polnischen us in Festenberg, so wie der Capellan Jäckel in en, ‘zum Curatus ‘bei der vormaligen Stistskirche in ernannt worden ; : ( Köln ist der bisherige Pfarrer zu Homberg, Regie- Bezirks Dússeldorf, Mauritius Homburg, an die des verstorbenen Johann Baptist Rheidt, zum hen Hülfspfarrer in Miel, Kreises Rheinbach, un- . Februar c. ernannt worden ; i Liegniß wurde der Candidat der F Hau- ls evangelisher Pastor in Braunau, Lübenschen Krei- sgleichen der bisherige Hospital-Prediger, Baumert slau,' als 2er evangelischer Prediger in Löwenberg

t; ) 4 |

tinden ist die durch den Tod des Pastors R ôd- zu Lübbecke vacant gewordene dortige evangelische telle dem seitherigen Divisions - Prediger Möl- Múnster; die durch den Tod des Pastors Weihe te evangelische Pfarrstelle zu Gohfeld, Kreises Bünde,

e Herford, -dem seitherigen Pfarrer Klette zu Brock- Preusn, Brief des Pastors decker zu Oldendorf, Kreises und Dids-

" Kreises Halle, Didzese Bielefeld; und die durch den

ahden und. das ‘dadurch erfolgte Ausrücken des Pastors ann in die erste Pfarrstelle, erledigte zweite ‘evange- Pfarrstelle dem bisherigen Pastor Wex zu Schlüssel- Mindenschen Kreises verliehen worden.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

: F r-a'nk r ei ch. H

aris, 4. October. Die Herzogin von Berry ist vor-

Nachmittag um 5x Uhr in den Tuilerien ‘eingetrossen ine halbe Stunde darauf nah St. Cloud gefahren, : mit dèm Könige, dem Dauphin und der Dauphine

hat. J. K. H. befinden sich im vollkommensten seyn. Der Moniteur enthält eine aus 42 Artikeln bestehende lihe Verordnung vom 27. August in Betreff der künf- Ausrüstung und Bemannung der sogenannten Com- hrer (Kriegsschisse, die durch ein besonderes Patent er- igt werden, gegen die feindlichen Schisfe zu kreuzen). Es zu diesem Behufe in den fünf Militär-Häfen des Rei- ets eine gewisse Anzahl von Schissen, worunter min- 8 1 Linienschiff oder 1 Fregatte, segelfertig gehalten n, Die hohe Geistlichkeit scheint sih allmählig in die Ver- ng vom 16. Juni wegen der kleinen Seminarien fü- u wollen. Mittelst Verordnung vom 2. d. M. hat der g neuerdings 1) die Zahl der geistlichen Secundair-Schu- 1 den Didcesen von Rheims, Amiens, Arras, Beau- Mende und Troyes; und 2) die Gemeinden, worin Schulen hinführo bestehen sollen, bestimmt. Gleichzei- ben S. M. die von den resp. Erzbischöfen und Bi-

Berlin, Sonnabend den 11ten October.

Dns

1828.

_

schôfen dieser Diödcesen getroffene Wahl der Superioreu und Directoren der daselbst befindlichen zehn geistlichen Se- cundair-Schulen genehmigt. : __ Die General - Majors Barons Boulart , Pelletier und Sabatier haben das Großkreuz der Ehrenlegion erhalten. Mehrere andere Militairs der verschiedenen Truppen-Corps, die Se. Maj. auf Jhrer Reise gemustert haben, sind zu Commandeurs und Rittern dieses Ordens ernannt worden. Der Messager des Chambres enthält Folgendes: „Ei nige öffentliche Blätter scheinen es sich förmlih zum Gesebe gemacht zu haben , die wahre Lage der Regierung zu verken- nen; sie stellen dieselbe unaufhörlih als dem Geseke der Partheien gehorchend und von den Meinungen fortgerissen dar. Nach gewissen Zeitungen zu urtheilen, hätte die Re- gierung nicht die mindeste reelle Kraft; sie wäre nichts als das Werkzeug der Revolutionsmänner und müßte zu Grunde gehen , sobald sie sih von diesen trennen wollte... Nach an- deren dagegen, ist das Ministerium nichts als Schtväche ; die Congregation - beherrscht dasselbe ‘und reißt és mit sich fort; es fann das ihm aufgelegte Joch nicht abschütteln. Was soll der fluge Mann von dergleichen Widersprüchen den- fen? Nichts anderes, als daß gerade die Regierung sich im Mittelpunkt der widerstrebenden Juteressen befindet; daß sie sich nämlich eben so wenig von der Revolution fortreißen läßt als sie von den Congreganisten beherrscht wird. Allein die an ihre alten- Theorien gewöhnten Partheien, wollen diesen Zu- stand der Kraft und Mäßigung nicht erkennen , den indessen die. öffentliche Stimme iu Frankreich zu würdigen wissen wird. Doch, kommen wir zu Thatsachen, denn diese gelten doch in unserm positiven Jahrhundert mehr als alle Declamationen. Welche Zugeständnisse hät, denn das Ministerium der“ Revo- lution gemacht? Womit will man beweisen, daß es -von der Revolution beherrscht wird? Denn bei einer so shweren Be- schuldigung als Treulosigkeit und Hochverrath sind, bedarf es doch mindestens der Beweise; es würde uns sonst erlaubt seyn, Euch als Verläumder zu bezeichnen. Was versteht. Jhr zuvörderst unter Revolution ? etwa jene große politische Um- wälzung, die jeden Rechtschaffenen, der ein Französisches Herz im Busen trägt, mit Abscheu erfüllt! Alsdann sagt uns aber doch, zu welchen Händlungen die Minister des Königs sich haben hinreißen lassen, um uns in jene beklagenswerthen Zeiten zurückzuverseßen. Haben sie etwa den Kammern irgend eine neue Verfassung von 1791 zur Sanction vorgelegt ? irgend ein heftiges und Umsturz drohendes Ausnahme-Geseß ? ivodurch sind sie von dem Buchstaben der Charte abgewichen ? wel- ches Vorrecht der Krone haben sie aufgeopfert ?—Öder nennt Jhr vielmehr (und dies ist wahrscheinlicher) nennt Jhr Revolution die verfassungsmäßige Regierung mit ihren Bedingungen und Garantien ? Dann sprecht Euch deutlicher aus, damit man Euch verstehe. Wir begreifen, daß Jhr solche Handlungen als revolutionair bezeichnet, die uns nah so manchen überstan- denen Stürmen in den sicheren Hafen führen follen. Die Wahl-Freiheit, die Preß-Freiheit, Alles dieses muß Euch als revolutionair erscheinen. Aber diese verfassungsmäßige Re- gierung, wer hat sie in Frankreih gegründet? der König. Fs es nun eine revolutionaire Handlung, diese Wöhlthat zu erfüllen? Andererseits beschuldigt man die Regierung, daß sie unter dem Einflusse irgend einer Congregation stehe. An welchen Zeichen, an welchen Thatsachen will man dies erken- nen? Man werfe seit den neun Monaten, daß das Ministe- rium von dem Könige eingeseßt ist, den Blick auf Alles, was in dieser Zeit für den Ruhm des Thrones und zum Besten unserer Verfassung geschehen is. Unpartheiische Män- ner und aufrichtige Freunde ihres Vaterlandes bitten wir, die gegenwärtige Zeit mit derselben Epoche im vorigen Jahre zu vergleichen, um sich zu überzeugen, wie viel Gutes eine lange und wohlangewandte Sißung der Kammern hervor- gebracht hat. Sie mögen daraus schließen, ob das Ministe-