1828 / 274 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 12 Oct 1828 18:00:01 GMT) scan diff

gegründeten Ueberzeugung anpassend ist, und durch seine Frei- | neuen hi

müthigkeit gefällt, in einer Zeit wie die gegenwartige wo Alles nur Form ist; wo sich die Sprache verweichliht, um fein Ohr zu beleidigen, und wo man aus dfiichfeit Alles mit Schonung behandelt, sogar das Böse. Auch kann man dem ¡Eclecticismus nicht den Vorwurf der Schlaffheit ma- hen, wenn Hr. Cousin von seinem Catheder herab mit so vieler Kraft die Reichhaltigkeit und Neuheit. der Îdeen ent- wielt. Erhaben und s{chwärmerisch in den Schriften Kera- try's; flar, und leicht begreiflich, unter der Feder purey s fundigt sih der Eclecticiomus überall als eine neue Gedan- fenwelt an, und macht Anspruch darauf, auch seiner Seits, eine wichtige Rolle zu spielen. Gestükt auf eine neue Gene- ration, die auch einmal Publikum und Schiedsrichter. über große Namen seyn wird, ist er seiner Perrschalt und seiner ihm zukommenden Stelle in fünftigen Tagen gewiß; und ist es wahr, daß der philosophische Geist einer Epoche die Quintessenz seiner Begriffe ist, so muß der Eclecticismus das endliche Resultat - eines , durch Revolutiorien auf die Gränze aller möglichen Extreme gestellten Jahrhunderts seyn, welches dazu ausersehen war, unter Philosophie, Politik und Künsten dasjenige zu erwählen, was seinem Geschmack ent- spricht, und mit ihm zu leben und zu sterben.

Geschichte der Gallier, von Amadeus Thierry. Die Haupt - Resultate der historisch- kritischen Forschun- gen des Verfassers obigen Werks bestehen (nah dem Be- richte des Constitutionnel) in Folgendem. „Die Aquitanier und

Die Gallischen Völker theilen sich in zwei Hanptzweige : die Galen (Galli, T'akozroc) und die Kymris (Cimbri, Mun géguor),

Aehnlichkeit der Sprache und des nationellen Charakters zeu- f

gen von der Verwandtschaft beider Zweige mit einander. Diese gemeinschaftlichen Merkmale unterscheiden sie von den Jberern, Jtaliänern und. Germanen ; wesentliche Ungleich- heiten der Sitten, Sprache und des Charafters zichen aber auch zwischen den Galen und Kymren selbst eine scharse Scheidelinie. Beide Völkerschaften stammen nicht aus dem Westen her; Sprache, Traditionen und historische Zeugnisse weisen entschieden auf Asien hin. große Völkerfamilie in zwéi Aeste spaltete, ist unbekannt; dagegen läßt sih die Natur und die Zeit der Katastrophe,

welche sie: nah dem Westen führte, geschichtlich nachweisen.

Fúr diese Behauptung liefert Thierry in seiner Einleitung 1) philologishe Beweise durch Untersuchung der Ursprachen des Westens und 2) historische Belege aus den Griechischen und Rômischen Geschichtschreibern und den eigenen Sagen jener Völker. Eben st0 wesentlich als die Stamm-Verschie- denheit ist der Unterschied der primitiven Sprachen, die. oft mit einander verwecselt worden sind. Die Gallische Sprache, welche sich im Schottischen Hochlande, in Jrland, auf den Hebri- den und der Jnsel Man erhalten hat, wurde offenbar von den Ga- len gesprochen. Von der Kymrischen Sprache, welche die Bewoh- ner von Wales reden, ist das Nieder - Bretonische nur eine Dialect - Verschiedenheit. Auch die besten Geschichtschreiber E bisher auf das Nieder-Bretonische zu viel Gewicht. ge- egt, indem sie dasselbe unter dem Nameù der Celtischen Sprache als das Idiom aller Gallischen Völkerschaften betrachteten. Mehrere Historiker haben den Namen Celten für generish" genommen ; nach den Uurersuchungen Thierry's hat aber derselbe nur einen Bund einiger Gaue in Mittel- Gallien bezeichnet. N

Die Zweiheit der Gallischen Völker bestätigt sich auch durch geschichtliche Thatsachen. Die Schilderung der Ver- schiedenheit der Sitten und Geseke, der Wanderungen , der vielen Bündnisse unter den Gallischen Völkern, wodurch sie ein politisches Gleichgewicht unter einander zu erhalten such- ten, würde dem Verfasser einen ausgezeichneten Plabs in der

Ligurer waren keine Gallische - Völkerschaft , sondern gchörten zum Stamme der Jberier.

Welches Ereigniß diese -

anderen Vor úge besäße.

tersuchungen Alle bendig und unter den authentischen Normännischen E reicher, aber die

Ein steht in der schweren Kunst, mit der s zu benußen weiß, was den Vort haltend machen kann, ohne si ‘dabe Quellen zu entfernen. roberung ist allerdings àn poetischen Quelle dafür liegt in den Chronifet

ovischen Schule sichern; wenn \éin Werk äy Haupt-Verdienst désselh, er bei oft ttockench

Die Geschich

J

da, und man braucht bloß zu wissen, woraus man zy

fen hat.

mit mehr Interesse dargestellt ,

zu benußen gewußt haben.“

so würde Thierry ste

Hátten die Griechen und Rômér uns die 6j der. Gallischen Barden aufbewahrt, ünd ‘utisere Vor

Allgemeine

; 274.

Berlin, Sonnt

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 11. Oct. Im Schauspielhause: N Ton, Lustspiel in 4 Abtheilungén, von Pr. C: Tôpfer, d und der Tarnbour ; großes Dil vom Königl. Balletmeistér Titus, Am Opernhause: Don Jugu

auf: Das Gökenbil tnent in 1“ Aufzug,

Sonntag, 12. Oct.

in 2 Abtheilungen , mit Tanz; Milder, wird als Elvira i In Charlottenburg : Aufzug von A. Müllner. Räuschchen, APS in 4 Ab ct.

“Montag, 13

hung, Schauspiel in 5

(Mad. Wolff wird ‘als

der auftretèn.)

m

Musik von Mozart. hierin wieder ritter Der Bli, Spié

(Neu einstudirt.) Hierai

B en. Haiispielbause : btheilungen, von A.

Baronin von

it Verse

‘Rosensktein ‘bie

Königsstädtsches Theater,

Sonnabend, 141. Oct. sell, Hierauf: .Gänserich und Gänschen. vom Theater zu Stettin:

Sonntag, 12. Oct. Z Akten; Musik von Auber.

roerker.

Montag , 13. Oct.

Spielers.

(Hr. Gäserlin den 10. October 1828. Gâänserich, als Gastrolle.) Ministerium der AYAMA E Dn, SNMYEEgENYEIFeR, Der Maurer. Komische 4 Ea v. Schönberg.

Der verwunschene Schi

Hierauf: Das Fest da

Drei Tagé ‘aus dem Leb : ;

Ne dachstehende Uebersebung eines in der Nr. 262 der

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages. |

Deine Majestät der König haben dem Prediger Sie-

edringen das Allgemeine Ehrenzeichen erster und dem bei dem Stadtgericht zu ‘Potsdam angestellt nen Nuntíus M Bussien- das Allgemeine Eh- hen zweiter Klasse zu verleihen geruhet.

Befkfanntmachung ,

auer Zeitungen voni 29sten v. M. abgedruckten ichen Decrets d. d. Odessa--den 19. (31.) Aug. d. J. angeordneter Entrichtung dei». Zinsen von verfchiede- orderungen an die Königl. Polnische Regierung, wird zur Kenntniß der Königl. Preußischen Jnstitute und haneti, die dabei betheiligt seyn möchten, gebracht.

on Gottes Gnaden Wir Nicolaus I. Kaiser aller I, lata von. Polen 2c. 7 n Erwägung, daß wegen einiger Forderungen, welche nere Schuld Unsers- Königreichs- Polen bilden, ne

Berliner Börse.

Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zeitel. (Préufs

Den 10. Oect. 1828.

als Seitens der Regieruug die- Versicherung ertheilt en, daß die festgeseßten Zinsen davon B icieu beide [da hiernach die- Gläubiger dieser Forderungen einen estritteten Vorzug zur Erlangung ihrer endschaftlichen édigung vor den Gläubigern anderer Forderungs - Gat- erhalten haben; ferner in Erwägung, daß in Gemäß-

——TZFTBrie/T CIIT Sit. Schuld - Sch.| 4-|/905 | 905 [Pomm. Pfandbr. Pr. Engl. Anl. 18| 5 11022 | Kur- u. Neum. do. Pr. Engl. Anl. 22| 5 [1025 | JSchlesische do. Bo.Ob.incl.Litt.H| 2 | | 99 Pomm. Dom: do. Kurm. Ob.m.1.C.| 4 | 895 | Märk. do. do. Neum.Int.Sch.do.| 4 | 892 | JOstpr. do. do. Berlin. Stadt-Ob.| 5 [1014 | JRückst. C. d.Kmk dito dito | 4 [1007 | 997 } do. do. d.Nmk. Königsbg. do. |4 | 915 | Zins-Sch. d. Kmk. Elbinger do. | 5 [101 dito d.Nnmk. Danz. de. inTh.Z.| | 325 | 313 VVestpr. Pfdb. A.| 4 | 96 J dito dito B.| 4 | 955 | -— ‘Holl. vollw. Duc. Grosshz. Pos. do.| 4 [100 Friedrichsd'or . Ostpr. Pfandbrf. 4 | 97 [Disconto Berichti

Am gestrigen Blatte der London (S. 4. Sp. 2. Z. 24: v. u.) lies: //|

statt: „„harten“/.

Neueste Börsen-Nachrichten.

Frankfurt a. M.,, 7. Oct. Oesterr. 53 Metallig. 94s. Bank - Actien 1296. Loose zu 100 Fl. 1537

Obligationen 1234. Alles Geld.

Paris, 4. Oct. 32 Rente 74 Fr. 15 Cent. 55 Rente 106 Fr.

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

P ( i : , e MEIEREE Fo hn, Mitredacteur gen durch die Regierungs - Commission der Einkünfte

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Ê ung. Staats - Zeitung,

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s Willens Unseres hochseligen Vorgängers in der Re- è unter andern Anordnungen hinsichtlih der auf Na- 10 Domainen aufgenommenen Pfandbriefe, auch die we- 108 erichtigung eines Theiles der öffentlichen Schuld ent- 108 gewesen ist, haben Wir auf den Antrag der Regie- 10) Commission der Einkünfte und des Schaßes und auf 1oericht Unsers Administrations - Rathes bestimmt und Mien Mae id t. 1. Wir ermächtigen die Regierutigs - Commis (fünfte und des Schaßes, bamittelit der auf Nt, mainen aufgenommenen Pfandbriefe, nach dem No- Werthe der lektern, nachstehende Zinsen - Forderungen Königreich Polen zu berichtigen, als „us Certificaten der Central -Liquidations -Commission

es ehemaligen Herzogthums Warschau, welche 4

l i | , welche 4 pCt. ragen, für bei Festungsbauten demolirte Häuser und ür Lieferungen, welche auf den Grund von Verträgen ind Contraften bewirkt worden ; ür Forderungen aus der Anleihe, welche auf National- Domainen des ehemaligen Departements Lomza und [s Sade E I, die gegenwärtig 1 Händen der Pfandgläubiger befindlich sind, contra- irt worden, : s E uis v ¿ohen Ee auf besondere National-Güter ein- getragen worden, und wegen deren otheken-Obliga- ionen ausgegeben sind; POPO R taa Lana aus Forderungen der Pächter von National- j E welche von der Administrations-Delegation zuerkaunt worden , und wegen deren die Versicherun-

nd des Schaßes schon ausgegeben sind, oder nah den Peetdeu Vorschriften noch ausgefertigt werden Y le 2 Da für die rückständigen Zinsen der Hypothe- ZAUIN bereits ein Fonds“ im Budjet ausgeworfen

ird die A d S der Einkünfte und

ag den 12ten October.

1828.

vermittelst der Pfandbriefe des Credit -

Epoche des ehemaligen Herzo 5 zogthums Warschau Schulden annoch vorzuschreibenden Grrabitae erfolgen.

Herrn 1828 und Unserer Regierung im dritten. (gez.) Nikolaus.

_ des Schaßes, (gez.) Fürst X. Drucki Lubeck i. Durch den Kaiser und König der Minister Staats - Secretair,

Für die Ueberseßung: Berlin, den 10. Oct. 1828. Gronau,

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Nachrichten vom Kriegs-Schaupla Nachrichten von den Oiatentinet a A vom 6. (18.) bis 9. (21.) Sept. 1828.

x Unsere Stellung vor Schumla is unverändert dieselbe m 6ten (18.) wurde eins unserer Detaschements, welches ge- nôthigt war in der Nähe von Jenibazar und in den diesem Orte zunächst liegenden Dörfern zu fouragiren, von einem feindlichen Corps von 3000 Mann angegriffen, welches von Schumla durch einen Thalweg des Balkans gekommen war der über Sniadava geht und auf die Straße von Jenibazar und Kosludzi stößt. Die Truppen, welche unsern Train deck- ten, haben die feindliche. Cavallerie mit- Verlust zurückgewie- sen, worauf sie sich in das Thal warf, in welchem sih die Fourageurs unter Bedeckung einer Compagnie des 31. Jäger- Regiments, befehligt vom Kapitain der 2ten Klasse Szyr- maew und dem Lieutenant Nekrosow , befanden. Es wurde sofort ein Quarré gebildet, und die Aufforderung der Tür- fen, sih zu ergeben, mit einem lebhaften Feuer erwiedert Ohne auch nur einen Mann zu verlieren, sind dié Angriffe dieses feindlichen, 3000 Mann starken, Corps so lange zu- rückgewiesen worden, bis eine Verstärkung von zwei Com- pagnien anlangte, welche die Muselmänner zur Rückkehr zwang.

j Um ähnliche Angriffe für die Zukunft zu vermeiden, hat das vom General-Major Poncet befehligte Corps sämmtliche Punkte, welche die Türken zu Ausfällen gegen Kosludzi oder Jenibazar benuben könnten, besezt. Patrouillen durchstreifen

die benachbarten Thäler des Balkans a 2 Feind zu stoßen. ns ‘ohne jedoch auf den

Nachrichten von den Operationen vor Varna bis zum Le 11. (23.) September.

J ie Belagerungs - Arbeiten machen fortwährend neue Fortschritte; wir hab i fe zweier S Ore t r haben mit Hülfe zweier Schanzkörbe Ges Eingang in einen daranstoßenden Graben gewonnen. Eine Batterie von acht Vierundzwanzigpfündern, welche zum Schießen der Bresche zwischen der [uten und 2ten Bastion

s Habes diese Zinsen aus, den Schaß - Vorräthen baar

der Nordseite der Festung nah dem Meere zu bestimmt ist,

bezahlen. Alle úbrigen bis j icht i j “bis jeßt noch nicht im Bud / nommenen Zinsen, - wird dagegen die gedachte Commission P ) j ereins ichtigen ; Lee aber die Gläubiger nicht gewilligt seyn, vie “eta igen Zinsen in Pfandbriefen anzunehmen, so wird die Be- richtigung dieser in der Art der wegen der A aus der

herrühren

errührenden

Art. 3. “Mit - der Ausführung di i t 3. f g dieses Decrets b ; gen S die Regierungs - Commissionen der Einkünfte me es c dates und der Justiz, in so weit dieses selbige angeht egeben zu Odessa, den 19. (31.) August im Jahre des

Der Minister der Regierungs-Commission der Einkünfte und

(gez.) Gr. Steph. Grabowsfi.

Geheimer expedirender Secretair und Translateur.

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