während der Belagerung einen größen Theil der Artillerie, besonders bei der Vertheidigung des Hagelsberges , leitete, erwarben ihm aufs Neue das Wohlwollen jeines Monar- chen und die Achtung seiner Kriegs-Gefährten.
Nach dem Frieden von Tilsit erhielt Holbendorfff, der durch die Huld - des Königs am 21. Juni 1807 zum Major befördert und im. Februar 1809 zum Commandeur der neu errichteten * reitenden Garde - Artillerie - Compagnie er- nannt worden war, die Stelle eines Brigadiers der ge- sammten reitenden Artillerie. Dieser neuen Laufbahn widmete er alle seine Kräfte, und die Umsicht, mit der er die durch die Reorganisation des Heeres neu formir- ten Batterien felddienstmäßig auszubilden, sie auf die Be- nußung des Terrains, auf das übereinstimmende Handeln mit den andern Waffen, aufmerksam zu machen suchte, ver- dienen eine ehrenvolle Erwähnung. Was er überhaupt in dieser sehr begünstigten Stellung schaffend und bildend für die reitende Artillerie gewirkt, lebt dauernd fort, in dem eh- renden Andenken seiner damaligen Untergebenen. :
Bei dem Ausbruche des großen Kampfes 1813 ward Holkendorf dem Corps des General von Bülow als com- mandirender Artillerie-Offizier zugetheilt, wohnte den Ge- fechten von Halle und Luckau bei, und ward bei der neuen Formation der Armee im Waffenstillstande, nachdem er wäh- rend desselben zum Obristlieutenant ernannt worden, als Kommandeur der Artillerie des Zten Armee - Corps ange- stellt. Mit der Schlacht bei Groß-Beeren eröffnete er eh- renvoll seine erweiterte Laufbahn; der - Artillerie - Angriff mit dem jene Schlacht eingeleitet wurde, wird immer ein musterhaftes Beispiel für den Gebrauch dieser Waffe blei- ben, auch ward er für diese Schlacht zum Obersten ernannt. dit gleicher Umsicht und Thätigkeit nahm er nun an allen Kriegs -Ereignissen des Zten Armee-Corps Theil ; Dennewißk, das Bombardement von Wittenberg, Leip- zig (wofür ihn die- Gnade seines Königs zum General-Ma- jor beförderte), die vi 1 von Holland, die Schlacht bei Laon, die Beschießung von Soissons 2c. bilden die Erinne- rungs-Punfte, welche den Beweis geben, daß er in den ver- schiedensten Verhältnissen des Kriges die Artillerie richtig zu brauchen verstand. dit den Beweisen der Allerhöchsten Gnade und der ehrenden Anerkennung der erhabenen Bun- desgenossen seines Monarchen rühmlich geschmückt, blieb der General nach dem Pariser Frieden 1814 als Führer der Ar- tillerie der Rhein-Armee im T a des General Grafen Kleist von Nollendorf in Achen zurück, und über- nahm bei dem Wieder - Ausbruch der Feindseligkeiten im J. 1815 interimistisch den Befehl über die Artillerie bei dem
eere des Fürsten Blücher. Die Schlacht bei Ligny gab ihm bald eine neue Gelegenheit zur Entwickelung seiner krie- gerischen Thätigkeit, doch indem er während diejes blutigen Kampfes die Aufstellung der Batterien leitete, entfernte ihn eine bedeutende, durch eine Kanonen - Kugel erhalterie, Con- tusion vom Schlachtfelde, die indessen, so bedenklich sie auch anfänglich erschien, ihm doch in wenigen Wochen bereits er- laubte, von rastlosem Eifer getrieben, dem unterdessen in Frankreich siégreich eingerücften Heere zu folgen.
Nach dem Frieden von 1815 erhielt Holßendorff die erste Artillerie - Jnspeftion, der er zur dauernden Zufriedenheit sei- nes erhabenen Chefs des Prinzen August von ‘Preußen Königl. Hoheit ehrenvoll vorstand, und wurde 1818 zum Generallieu- tenant befördert.
Holbendorf, der unermüdet auf seiner kriegerischen Lauf- bahn fortzuschreiten strebte, hegte nun den Wunsch, auch mit der Führung der übrigen Waffen vertrauter zu werden, und der König erfüllte seine Bitte, indem er ihm im Jahre 1820 das Kommando der 2ten Division in Danzig ertheilte. Eine neue Laufbahn eröffnete sich hier für Holßendorff, und indem er der Ausbildung seiner Untergebenen zum Felddienst, und dem übereinstimmenden Eingreisen aller Waffen seine ganze Aufmerksamkeit widmete, gelang es ihm auch hier, sich den huldvollen Beifall seines gnädigen Königes zu erwerben.
ls endlich eine so lange‘ unermüdet angestrengte Thä- tigkeit OLE Erholung zu fordern schien, erhielt er im Juni 1825 die Stelle eines General - Jnspekteurs des Militair - Er- ziehungs- und Bildungs-Wesens der Armee. So fremd auch eine derartige Beschäftigung seinem bisherigen Leben lag, so ergriff doch Holkendorf diesen neuen Dienstauftrag mit gewohnter Treue und Diensteifer. Sein richtiger Blick ließ ihn bald den Standpunkt auffinden, auf dem alles et- lernte Wissen des Kriegers nur dann seinen Werth erhält,
wenn “er es fär die praktischen - Dieustverhältnisse ris
anzuwenden versteht, und dur diese Ansicht bestimmt, tete er mit nüßlichem Erfolge das ihm anverträute
chäft.
Ein unerschütterlicher Muth, ein richtiger Blick in Gefahr, eine Vorliebe für den Krieg, die ihn selbst im gerücften Alter nie verließ, seltener Diensteifer, seltene 6 müthigfkeit, und Wohlwollen gegen seine Nebenmenschen diese Grundzúge bildeten den Charakter des Verstorbe der wohl zu den treuesten Dienern des Königs, — zy edelsten Mitgliedern des Heeres gezählt werden darf! —
Welche Fülle von Liebe und Wohlwollen sein tej Gemüth im Familien -Verbande nah allen Richtungen ßerte, wird allen vertrautéèren Freunden des Verewigten unvergessener Erinnerung bleiben. — Jm Jahre 1791 einem Fräulein von Boyen vereheliht, beweinen iht q der tief gebeugten Wittwe, 4 Töchter, 2 Schwieger- Sh und mehrere Enkel. — Er ruhe in Frieden!
Diejenigen Herren Buchhändler und Verleger, 1 Zeitungen und Zeitschriften drucken lassen, und solche die Post-Anstalten zu debitiren wünschen, werden eing von den, mit dem Jahre 1829 herauszugebenden „ ul allgemeines Jnteresse habenden Gegenständen „ oder vu| nen, die in dem, bei jeder Preußischen Post -Anstalt li lich einzusehenden Zeitungs - Preis - Courant , noch nicht zeichnet worden, dem unterzeichneten Comtoir, spätestens zum 15. November d. J. entweder einen Prospectus,
aus welchem der Umfang einer Jahres - Liese
die 'Erscheinungs - Weise, der“ Jahres - Preis
Abonnements-Termin deutlich: zu ersehen. ist, oder Probe-Blätter s0us bande mitzutheilen
Die Beförderung werden die Post-Anstalten port bewerkstelligen. ;
Berlin, den 15. October 1828. y __ Königliches Zeitungs-Comtoir.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 16. Oct. Im Schauspielhause : Vate Tochter , Schauspiel in 5 Abtheilungen, von E. Ra gau: Der Kapellmeister aus Venedig, Singspiel
ufzug.
Freitag, 17. Oct. Jm Opernhause, auf Begehren; Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik voi zart. (Mad. Milder wird als Elvira wieder ausftretel
Königsstädtsches Theater.
Donnerstag, 16. Oct. Lenore.
Freitag, 17. Oct. Zum Erstenmale: Die Sän Montag , oder: Die falsche Nachtigall. Posse mit 6 in 3 Aften. Séitenstück zur falschen Prima Donna. ( Kirchner, vom K. K. priviligirten Theater an der Ÿ Eduard Montag, als Gastrolle.)
Sonnabend, 18. Oct. Zum Erstenmale: Elise und| dio. Komische Oper in 2 Akten, nah dem Jtaliäni Musik von Mercadante.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 10. Oct. Oesterr. 58 Metallig. 913, Bank-Actien 1307. Loose s Fl. 185. Partial-Oblig. 374. Russ. Engl. Anleihe 995. Rus Hamb. Certific. 841.
VVien, 10. Oct. 9pCt. Metall. 945. Bank - Actien 1076.
Berichtigung.
In No. 275. der Staats - Zeitung, in der B ree S Z. 16 v. u. lies: „50 Millionen“ 11 Wal.
Jm vorgestrigen Blatte S. 4 Sp. 2 3Z. 22 v. u. ¡ih m“/ st. „ihn‘/. Jn der Beilage S. 1 Sp. 1 3.2 ies: „persönlichen Feindes“/ st, „persönlicher Fei Sp. 2 Z. 33 v. o. lies: „vermehren“/ stff. „vernehmen“; S. 3 Sp. 2 Z. 10 v. u. lies: „Furnow“/ st. „„Zurn!
At r ————
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Redacteur Joh n, Mitredacteur Co!
fünf Procent gebracht.
Allgemeine
ais if der einfade Abriß sies den Sie Y f (U PTschHe Staats- Zeitung.
Supplement zu Nr. 278. der Staats-Zeitung.
London, 10. Oct.
i Nachrichten aus Windsor vom 7. Oct. zy deutend erholt, jedoch Jhre gewohnten Spazierfahrten noch nicht Sa C M
Maj. der König sich zwar schon
Sir Edward Codrington i am 7. d. auf dem „Warspite‘/ von Malta hier eingetroffen.
¡Wir sind“/ (heißt es im City-Artifel des vo dersprechen.‘/
Am Dienstage wurden dez gen Königin von funft in England: ettet haben, und
n e. gestern gehaltenen ina carta 1. eine Glückwünschungs - Adresse dro der Portugiesischen Nation a
Herzog von Wellington und der Gra Aberdeen v
Portugal vorgestellt; Fhre Maj. antworteten auf i Glückwunsch 7
: ¡Fh weiß daß Jhre Gnaden schon einmal die
ih hoffe, Sie Ee jé6t zum zweiten Verjammlung der hier ansäßigen Portugiesen i beschl
nebst einem goldenen S | ad ce R
l verliehenen Charte zu úüberreichet Heute wird der Rechnungs - Abschluß für das Gienides L
l | l rgestriget i Í ini it i f nen Nachrichten von einer, Seitens der Dasicereicutlten Deli un Hen. N M. Nort eet ee L gifom-
abgeschlossenen Anleihe zu
m Marquis von Palmella der
des Herzogs wegen dchstdero
Krone von Portugal Meinem erhabenen Großvater
Male retten.‘
l der Königi cepter und einer Abschrift der von Dom
Quartal gemacht. Die Einnahme wird
jenigen von der entsprechenden Zeit des vorigen Jahres ziemlich nahe kommen, in der Accise aber si a im Ganzen
mehrung ergeben. und zeigen.
— Consols 862 2. ieh, 173 . 1814.
Paris, 10. Oct. Rußlands Absicht sey, iu vage nah Konstantinopel bestimmt sind,
E A Roy ist auf seinem Landgute bei 106 Lissabon füe dll edit i
Der Portugiesische Botschafter in Wien, Marquis von Rezende,
Mar a hier eingetroffen und hat Heu für die Pferde der bei der. Ércbictóne A : Toulon aus dorthin geschafft
Königin Donna Alles
lich an
Maria da Gloria wartete,
diesem Artikel fehlt, von
4zkhour den Plakz zu übergeben, indem hle um waaoc n; die Gärnison aber benußte die Zeit der Unterhand- e sih in den Schluchten der benachbarten Berge zu den, i
Rußland. St. Petersburg, 8. Oct. Mittelst Ukas vom 3. August) haben Se. Maj. der Kaiser um die Stadt- infte Kronstadts zu vermehren und dadurch den Ein- ern, zum Flor desselben, Mittel an die Hand zu geben, hôchst verordnet: 1) Die Ausladung des Ballastes von im Hafen zn Kronstadt einlaufenden Kauffarthei-Schif- 2) die Fähren im Kronstädtschen Kaufmannshafen und e Einnahme dfvon, vom Jahre 1828 an, der Verwal- des Rathhauses (Duma) in Kronstadt, mit pünftlicher bienes der zugleich Allerhöchst ertheilten Vorschriften, assen.
Die hiesige Handels-Zeitung sagt: „„Die legten indischen Zeitungen haben uns die Nachricht einer Rus- n Anleihe in Holland von achtzehn Millionen Gulden / Zugleich wird geschrieben , daß Scrip zu 99 verkauft wird. Die mäßige Summe der ‘he beweiset schon, daß unsere Regierung zu dieser ßregel wohl nur aus Vorsicht geschritten ist, um ihre audenen Ressourcen allmählig nahzufüllen, wie sie etwa Krieg verzehren dürfte. Der Stand des Scrips zeigt, der Erfolg der Festigkeit unsers Credits ‘entspricht ,
auf die Nachricht dieser Anleihe stavden unsere Fonds
In dem Zoll-Ertrag wird sich eine, dem Courier zufolge jedoch nur scheinbare,
Schabk.-Scheine 75 . 76 Präm. Russ. 927. §. Portug. 56. Brasil.
Herr von Saint-Cricq hat den
vor den Dardanellen ein E in der Absicht kreuzen zu lassen, Lebensmittel und Kriegs-
onsta immt ag zu
erfährt, daß die Blokade wirklich Les habe, die Handels-Kammern davon sofort “au | pernay mit
Kammern in ihrer nächsten Sibßung vorgelegt werden soll.
ihrem heutigen Blatte
eine bedeutende Abnahme von 300,000
30. Span. 112 . 12.
Handels-Kammern der Französischen Seestädte angezeigt, däß
nehmen. Der Minister behält sich in seiner Anzeige in Kenntniß zu seben.
einer großen Arbeit, die Finanzen betreffend , beschäf- die Nachricht von der Absendung des Herzogs von Rau-
ist, von Genua fommend, wo er auf die Ankunft hat sich sofort eiligst nach London eus : befindlihen Cavallerie und Artillerie muß, da es dort werden, was bedeutende Kosten verursacht.
J Uur. 77 zuv vyov p vv U Hy v C9 eve nachrichtigt worden, daß es die Absicht des Russischen Gou- vernements sey, vor den Dardanellen ein Geschwader fkreu- zen zu lassen, um die Verproviantirungen an Lebensmitteln und Kriegs-Munition, die etwa nach Konstantinopel verla- den werden möchten, in Beschlag zu nehmen. Sobald mir die Nachricht zugeht, daß die Blokade wirklich begonnen habe, werde ich mich beeilen Sie davon in Kenntniß zu sez- zen. Die gegenwärtige Mittheilung is die einzige, die mir die von Frankreich in Blokade-Angelegenheiten von jeher be- folgten Grundsäße Jhnen vor der Hand zu machen gestatten. Genehmigen Sie 2c. (gez.) Saint-Cric q.‘
Auch im Moniteur wird jeßt die Abfertigung des
eriogs von Räuzan nach Lissabon für eine Lüge erklärt. er Herzog is allerdings abgereist, aber nah einem seiner Güter in der Normandie.
Ín der Gazette de France liest man heute wieder einen virulenten Artikel gegen die liberale- Parthei , in Be- tref der von derselben verlangten Abseßungen, die jenes Blatt als einen wesentlichen Schritt zur Revélution betrach- tet. ¿Man weiß in der That nicht ,‘/ heißt es unter an- dern darin, „worüber man sich heutiges Tages mehr wun- dern soll, ob über. die Schamlosigkeit der Revolutionairs, oder über die Sorglosigkeit der Royalisten. Unsere Feinde befol- gen dieselbe Tactik und führen ganz dieselbe Sprache als in den Jahren 1791, 1792 u. folg. Die Proscriptionen gehen ihren Gang ; die Listen der auserkohrenen Opfer sind bereits