1828 / 285 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 23 Oct 1828 18:00:01 GMT) scan diff

den Untergang der Gesellschaft mit sich führen.‘ —- Voltai- Die Sorbonne hatte die Zusammenstellung dex : re's Widerlegung ist lebhaft, aber nicht tief. gegen welche sie das Anathema erließ, dem Gebrauc

Diese in dem System der Natur ausgesprochene Ansich- | indiculus genannt, Turgot fügte als Beiwort hinzu y ten_ finden sih bei sehr vielen Schriftstellern des 18. Jahr: | lus. Die Sorbonne hatte unter die gefährlichen Sig hunderts wieder. Es ist hier der Ort, an das Daseyn eines | Redensart angeführt, welche gewöhnlich genug ist, uy Werks zu erinnern, welches, wiewohl es kein einziges Zeichen | weitern Bemerkung oder Rüge zu entgehen. Die n eines großen Genies in sich trägt, doch einen großen Einfluß | „es sey nicht das Licht der Scheiterhaufen , das dey übte, die Encyclopädie nämlich, Niemand zweifelt, daß Di- | aufklären solle‘/, Turgot schloß daraus , daß nach de | derot cin Mann war, selten durch die Beweglichkeit seines | der Sorbonne der Saß heißen müsse: „„das Licht der: Geistes, durch seinen Reichthum an Ideen, und noch weni- | terhaufen folle zur Aufklärung leuchten.“ i ger zweifelt man, daß d’Alembert, mit einem mathematischen (Schluß folgt.) und feinen Geiste ausgerüstet, eine große Verschiedenheit von Kenntnissen umfaßte. Le Deren gera diele en Männer schien ein großes Werk zu ver)prechen. nd wirfk- J : ; ck “la lich, die Encyclopädie charakterisirt darin das 18te IFahrhun- Königliche Schauspiele. dert, daß sie die Fortschritte der menschlichen Erkenntniß und Donnerstag, 23. Oct. Im Schauspielhause, auf y das Verlangen sie zum Wohl und Heil der Menschheit zu | ren: Correggio, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von gebrauchen, bezeugt ; aber zugleich ist sie auch voll von jenem | schläger. : Scepticismus, der um einen Zustand der Gesellschaft zu än- Freitag, 24. Oct. Jm Opernhause: Der Hy dern, welcher im Miderspruch stand mit dem Zustand des | Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von 9 Geistes , die Prinzipien aller Gesellschaft und oft auch die | (Herr Cramolini, vom K. K. Hoftheater zu Wien: aller Moral aufhebt. Das Buch is stellenweise schlecht ge- | als Gastrolle.) Hierauf : Das Heirathsgesuch, Localy schrieben, aber dies ist in einem Merke, welches 50 Folian- | 1 Aufzug, vou J. E. Mand. ten umfaßt, nicht zu vermeiden. Nichts ist natürlicher, als Im Schauspielhause. Les acteurs srançais auroni! was Voltaire davon sagt: „Jch finde jämmerliche Artikel | neur de donner: 1) La seconde représentation darin, die mich errôthen machen, daß ich auch einer von den | jeune Mari, comédie nouvelle en 3 actes et en pro Dienern in diesem großen Laden bin.// Lächerlich ist, was | Mr. Mazeres. 2) La première représentation de: Diderot rühmt, daß er in diesem Werke die Welt zur Schule | d’Amérique vaudeviile nouveau en 1 actle, par Sei und die Menschheit zur Schülerin gehabt habe. -

Mas fonnte man dieser thätigen Kraft entgegenseben, welche die alten Meinungen untergrub? Konnte die Sor- Königsstädtsches Theater. bonne gegen diesen neuen Geist ringen, der unter Voltaire's Donnerstag, 23. Oct. Zum Erstenmale wiederht Feder so piquant geworden, sich hinter den großen und e é A or: ie fals i

Í oa O A Sängerin Montag, oder: Die falsche Nachtigall.

schweren Bänden der Encyclopädie verschanzte, und dem A ote : s : 5 E G A u Ó a mit Gesang, in 3 Akten. Seitenstüc zur falschen | Aergerniß eine Art von Gravität gab? Marmontel schrieb : Chi A

: c : - I * | Donna; Musik von verschiedenen Meistern. (Her ein Buch, Belisar , welches recht gute Sachen ent- L x E

: L ; S c L C ner: Eduard Montag, als: Gastrolle.) Vorher: De! hält. ‘Es wird darin gesagt, daß man menschlih seyn eht .- é , L

c : j ; s, L von vier Frauen. Zwischen beiden wird Madame ÿ músse, die Völker nicht unterdrücken, den Handel be- bei ibrer Durchreise, Variationen von Maiseder ge e E der Religion wegen verfolgen. S E R 6 E i: A Die Sorbonne, Marmontel für einen verwegenen Philoso- 2 L A ; A phen haltend, wollte einen Hauptschlag thun; sie zog aus Aan pt tyr Die Wunderlampe. Hierat dem Belisar 32 Säte, erklärte sie für feßerisch und liey dies Hasen i: Der Gen ene. Anathema drucken. Jm 17ten Jahrhundert hatte Bossuet, der für sich allein eine Sorbonne war, ähnliche Sachen nicht so behandelt, sondern sie widerlegt, aber als dieser große Leh- rer und mit ihm die Vorkämpfer der Kirche verschwunden L t R E Dis waren, gestaltete sich die Sache ganz anders. Die Censur, Oesterr. 52 Metalliq. 902. Bank-Actien 1295, Pa welche die Sorbonne gegen Marmontel hatte ergehen lassen, | 370. Russ. Engl. Anleihe 847. Russ. Anl. Hamb. Cert fand sogleich einen furchtbaren Vertheidiger in Turgot, einen Sram r Em der aufgeklärtesten und klügsten Männer des 18ten Jahr- VV ien, 17. Oct. hunderts. 5pCt. Metall. 945. Bank - Actien 1078,

Auswärtige Börsen.

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London, 17. Oct. Der Russische und der Niederländische Botschafter sind gestern der jungen Königin v8! tugal durch den Marquis von Barbacena vorgestellt worden.

Da eine bedeutende Zufuhr von Korn statt gefunden hat, und eine noch größere für den nächsten Montaz tet wird, so ist der Preis des feinen Englischen Weizens, im Verhältniß zu dem vom lebten Montage, auf dem Korn - Markte, um volle 10 Shill. per Quarter gesunken. Auch der freie, so wie der unter Verschluß befindlich | Weizen sind im Preije gefallen. Malz-Gerste ward zu 45 Shill. per Quarter verkauft und der Hafer (mit Ausna feinen alten) war 1 Shill. per Q. wohlfeiler. Aus England sind an Weizen 17,000, an Gerste 6500, an Hafer !

Quarter eingeführt worden. Außerdem sind 21,000 Säcke Mehl eingegangen. Consols fingen mit 855 . 86 an und schlossen nah vielem Schwanken mit 852. 7; Brasil. 62.627; Buen 47 . 48; Columb. 19. 19! ; Griech. 18. 182; Mexic. 38. 387; Port. 557.56; Russ. 92; Span. 115. 113.

Paris, 17. Oct, Der Moniteur meldet, daß Se. Majestät der König sehr unzufrieden mit dew das Journal de Toulouse publicirten Schreiben des Erzbischofs von Toulouse durh Jhren ersten Kammerherrn * ben haben fund thun lassen, daß er, bis auf Weiteres, sich enthalten solle, vor Höchstdenenselben zu erscheinen.

Die Nachricht von Koron's Einnahme durch Sturm hat sich (wie zu erwarten stand) nicht bestätigt, * scheint die Erfindung eines Lyoner Blattes zu seyn.

Gestern schloß ZpCtige Rente 74 Fr. 20 Cent. 5pCtige Rente 105 Fr. 80 Cent.

s L aaidiatis a. M., 19. Oct. Oesterr. 52 Metalliq. 94/5. Bank-Actien 1294. Geld, Partial-Oblies 237. Bries.

—————— erret i

Gedruckt tei A. W. Hayn. Redacteur Joh n, Mitredacteur C!Y

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aus Irland an Weizen 400, an Hafer 1700; aus fremden Ländern an Weizen 20/600, an Gerste 1400, an Hast

Außerordentlihes Supplement

Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Nr. 2585.

Nachrichten von Varna vom 29. September (11. October) 1828,

Der glüklichste Erfolg hat die Bemühungen der Russischen Armee unker den Mauern von Varna Heute früh hat sich diese wichtige Festung auf Gnade ergeben, und {hon rùcken unsere Heere lbe ein. Diese Uebergabe war die Folge einer allgemeinen Bestürzung, in welche die ganze Stadt durch hnheit eines fleinen Haufens unserer Soldaten verseßt worden, welcher in der Nacht zum 25. Sep- (7. October) bis in die Mitte der Stadt gedrungen war. Die Furcht war so groß, daß man demselben Abend zu unterhandeln begann. Jn Folge der Unterhandlungen war Jussuf Bassa ste, welcher seinem Heere das Gewehr ohne Capitulation zu strecken befahl, und sih mit demselben x Lager begab. Seinem Beispiele folgte in der Nacht und den andern Morgen die ganze Besaßung. r Capudan - Bascha und ein kleiner Haufen von Leuten, welche zu seinem Gefolge gehören, hat die Citadelle geflüchtet, wo er aber von unseren Truppen, welche ohne allen Widerstand unter telschlag und mit fliegenden Fahnen, durch die Breschen in die Stadt gedrungen waren, gefangen nen worden ist. Zuerst kamen das 13te und 14te Regiment der Jäger zu Fuß, hierauf folgte das on der Garde-Sapeure, und demnächst das Jsmailowsche Garde-Regiment. Se. Majestät der Kaiser besichtigten selbst die Belagerungs - Arbeiten und überzeugten Sich von oßen Schwierigkeiten mit welchen wir von Anfang an und besonders in den leßten Tagen, wo die rungs-Arbeiten mit beispielloser Kühnheit vollbracht wurden, zu kämpfen gehabt haben. Nachdem Se. Majestät die Unterminirungen verlassen hatten , traten Sie in die Bresche und

gten alle Theile der Stadt, welche attaquirt worden waren. Nach den nicht übereinstimmenden Aussagen der Gefangenen betrug die Besaßung der Festung

è mit den bewaffneten Einwohnern zu Anfange der Belagerung 22,000 Mann. Heute befinden

derselben nur 6000 Mann. Uebrigens kennen wir noch nicht mit Gewißheit weder die Zahl der genen noch der eroberten Siegeszeichen, noch der Kriegs - Munition welche in unsere Hände ges

ist,

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