1828 / 291 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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werden täglich 3099 Pfund Pulver von guter, obgleich nicht besonders seiner Qualität, wovon die Halfte für das fleine Gewehr bestimmt ist, verfertigt. Baffi, nachdem er eine Menge Zöglinge bildete, bekam 300,000 Piaster und ging nah Jtalien zurück.

(Fortseßung folgt.)

Ua P D.

Berlin. Die Quotidienne findet sih veranlaßt in ih- rem Blatte vom 2Wsten d. M. darüber Bemerkungen zu ma- chen, daß die Ailgemeine Preußische Staats-Zeitung unterm

12, Oct. Nachrichten von den Operationen vor Silistria vom 98. August. enthält, während sie gleichzeitig deren von dem ungleich entlegneren Schumla und Varna bis zum 21. und 23. Sept. mittheilt. Sie giebt dabei nicht undeutlich zu verstehen , daß solches bloß um deshalb geschehen wäre, weil aus der neuern Zeit nichts Gutes von Silistria her zu mel- den sey. Hâtte die Quotidienne sich die Mühe gegeben, den beregten Artikel überhaupt zu lesen, so würde sie gleich aus dem Eingang desselben die Ursache der Verspätung erje- hen haben, indem darin ausdrücklich gesagt isè:- daß, da der Courier, welcher mit der Anzeige von den, vom General der Jnfanterie Roth errungenen Vortheilen abgesandt wor- den war, aufgefangen worden, es nicht möglich gewejen sey, die Nachrichten von den vor Silistria statt gehabten Gefech- ‘ten. frúher mitzutheilen. —-So viel über diesen Punft ; was aber die übrigen Betrachtungen der Quotidienne betrisst , {o halten wir. uns jeder. näheren Beleuchtung derselben um }o mehr für úberhoben, als solche dur die inzwischen von uns . mitgetheilten: Nachrichten vom Kriegs-Schauplaß bereits von selbst genügend , widerlegt sind. :

__— Die Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung vom 21._Oct.- bemerkt , daß das Journal. d’Odessa vom 11. Oct. ein. Kriegs-Búlletin von. Schumla enthalte, welches L zwar bereits in ihrem Blatte. vom 15. Oct. nach der

reuß. Staats-Zeitung (Nr. 274.) mitgetheilt habe, das je- doh in einigen Angaben von der in lebterer enthaltenen ¡¡Ueberseßung// abweiche; sie führt demnächst diese sogenann- ten Abweichungen an. Daß dergleichen in der That nicht vorhanden sind, und ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Französischen Text des Journal d’Odess4 und dem Deutschen der Staats-Zeitung nicht obwalte, wird einem jedèn unbefange- nen Leser ohne Weiteres in die Augen springen. Im Uebri- gen aber bemerken wir, daß, wir jenen Bericht nicht aus dem in Rede stehenden Journal entlehnt hatten; die Aus- drúcke des- genannten Frankfurter Blattes: „Original// und ¡¡Uebersebung// passen daher hier durchaus nicht. Königsberg, 23. Oct. Durch den Sturm, der in der lebten Woche wüthete, sind (gußer den bereits gemelde- ten) auch zwei Englische Schiffe zwischen Wee und Dan- zig, so wie ein großer Dreimaster, dessen Bezeichnung noch nicht bekannt ist, an der Kurischen Nehrung bei Brüsterort gestrandet. Nach eingegangenen Nachrichten sind auch zwi- schen Calberg bis Hela mehrere Schiffe gestrandet. Das E Dampfboot Copernicus ist bei Kahlholz gesunken gesunden.

Ín der Nacht vom 13. zum 14. October war bei hef- tigem Sturm. ein starkes Gewitter in Braunsberg und am láten Abends hat es bei anhaltendem Regen mehrmals geblißt.

Königlihe Schauspiele.

Dienstag, 28. Oct. Jm Opernhause: Das. Frühstück der Junggesellen, Singspiel in 1 Aufzug; zu beibehaltener

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gen durch C. Herklots. Hierauf: Therese, die Naht rin, pantomimisches Ballet in 2 Abtheilungen, vom @ Balletmeister Titus ; Musik von Herold. (Mad. D Lemière wird als: Therese, hierin wieder auftreten) Im Schauspielhause: 1) Les Rivaux d’eux mén médie en 1 acie et en prose. par Pigault-Lebrun - première représentation de: La Neige, ou: Lj de Campagne, parodie vaudeville en 1 acte, duÿ des variéiés. 3) Le Parrain, pièce comique en | par Secribe.

Allgemetne

reußishe Staats-Zeitung.

Mittwoch, 29. Oct. Jm Schauspielhause: Roy Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shafksye

Freitag, 31. Oct. “Jm Opernhause: Die Ves risches Drama in 3 Abtheilungen, mit Tanz; My Spontini, Ballets von Telle. (Herr Breiting, engagirtes Mitglied der Königl. Oper: den Liciniy erste Debut-Rolle.)

¿ 291.

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\mtlihe Nachrichten Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben dem Erb- Hofrichter und andhofmeister im Herzogthume Schlesien, Grafen von affgotsch auf Warmbrunn das Prädicat Excellenz zu ilen, Allergnädigst geruhet.

Se. Majestät der König haben dem Ritterguts-Besißer r Freiherrn von und zu Weichs an der Glan zu herg im Großherzogthum Nieder - Rhein, die Kammer- ¿Vürde zu ertheilen geruht.

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Königsstädtsches Theater. Dienstag, 28. Oct. Lenore. Mittwoch, 29. Oct. Der Wirrwar. (Herr Friß Hurlebusch, als leßte Gastrolle.) Hierauf: Y der Handwerker. i

Berliner Börse, Den 27. Oct. 1828.

Ami]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss|

erzog Albrèéht von Mecklenbur g-

Se. Hoheit der Tui von hier abgegangen.

erin ist nach

| Ee Ler bisherige Privat - Docent Dr. Plúcker in Bonn St. - Schuld - Sch.| 4 91f 907 {Pomm. Pfandbr. 4 (10m außerordentlichen Professor in der philosophischen s Engl Anl, 18 s 4054 m, Su Rg 69. i N tit der dortigen Universität ernannt worden. Dr. Rneldal G73 1 r e Auel s Mer bisherige Privat - Docent bei der Universität in Kmn Ob LC| 4 | 90 | 895 [Märk do. do. 5 | Iu Dr. Scholz, is zum außerordentlichen Professor Neum:Int Sch.do.| 4 | 90 | 895 JOspr. do. do.| 5 (ll jhilosophischen Fakultät der dortigen Universität er- Berlin. Stadt-Ob.| 5 [102 | [Rückst. C. d.Kmk| I wrden. ; ;

dio dito | 4 [1005 | 992 | do. do. d.Nmk.| —| Pr bisherige Privat - Docent bei der Universität in Königsbg. do. | 4 | 904 | 904 [Zins-Sch. d. Kmk.| —| E Dr. Weber ist zum außerordentlichen Professor in BIEE : D 5 n 1005 } dito d. Nmk.| hilosophischen Fakultät der gedachten Universität ernannt

anz. de.1nih4— | 94 | —— n. VWVestpr. Pfdb. A.| 4 | 955 | Der hisherige Privat-Docent und Licentiat de

: : Eu Y / r Theolo-

S O 2 i agt T: R e Dr, Sieffert zu Königsberg in Preußen, ist zum

rolsAz. 108. do. z er aud a N ordentlichen Professor in der theologischen Fakultät d Ostpr. Pfandbrf. | 4 | 96 [Disconto —| , ; ) 3 M O S

en Universität ernannt worden.

(bgereist: Se. Excellenz der Staats - Minister und Präsident der Provinzen Jülich, Cleve und Nieder-

Auswärtige Börsen. Freiherr von Jngersleben, nach Coblenz.

London, 21. Oct Consols 86. 65, Geld; 852, Käufer auf Abrechnur kammer-Scheine 74.75. Russ. 924.925. Portug.

62. 62x. Griech. 185. Span. 114.115.

Sti. Petersburg, 15. Oct. | Hamburg, 3 Mon. 922. Silber - Rubel 369, Kop.

Inscript. &9.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Berichtigung.

Musik von Nicolo Jsouard, aus dem Französischen übertra-

Jm gestrigen Blatte der Staats-Zeitung S, 1 Frankrei. Z. 5. v, o, l. „der [E ¡(„die‘‘;. S. 2. Sp. 2. 3Watis, den 22. October. Der König hat, auf den l. „praemunire” st. „pracmunere , (hlag des Seeministers, bestimmt, daß der Hafendamm erbourg den Namen Ludwigs XV1., welcher die An- Loe R “e 0M i A hatte , und das : e i : ; oße Wasserbeen, welches im künftigen Jahre mit dem Neue st e Bôrfse M Na d richten E h ü t in Verbindung gesest werden und den Militair - Ha- Oesterr. 52 Metalliq. 933. Geld. Bank-Actien 1289. Partial: 0\Flden wird, den Namen: Hafen Carls X. führen soll.

Frankfurt a. M., 24. Oct. Loose zu 100 Fl. 1535. Brief.

Paris, 21. Oct. 32 Rente zu 74 Fr. 15 Cent. 55

ats cent ezn

Gedruckt bei A. W. Hayn.

ils Antwort auf die (gestern mitgetheilte) Bekanntma- des Grafen von Eu im Journal des Débats, liest in dem neuesten Blatte des Mèssager des Cham- Folgendes: „Ein Mißverständniß allein konnte den n von Eu, Obersten des 1sten leichten Jnfanterie - Re- ‘s, glauben lassen, daß der Kriegsminister ihn “ermäch- abe, in seinem Namen eine Antwort auf die von eini- leht unterrichteten Zeitungen verbreiteten Gerüchte Auflôsung der leichten Junfanterie- Regimenter zu er- Der Minister würde, wenn er es für nôthig hielte, siziere dieser Regimenter zu beruhigen , sih dazu einer indirecten Mittheilungs - Weise bedienen ; jedenfalls

Rente zu 105 Fr. 35 Cent.

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Redacteur Jo h n) Mitredacteut

Berlin, Mittwoch den 29n October.

18328.

aber fonnte der Graf von Eu als Mittelsperson nur für die Offiziere desjenigen Corps gelten, desse Commando ihm übertragen ist.‘ i

Der Messager des Chambres enthält als Erwiede- rung auf die Angriffe, welche die Blätter beider Partheien gegen das jebige Ministerium machen, folgende Bemerkun- gen, die auch als eine indirecte Widerlegung des vorgestern mit- getheilten Artifels aus dem Journal du Commerce zu betrachten sind: „Es ist anziehend, das, was in einem Zeitraum gethan und gesagt worden ist, nach den Angaben der verschiedenen Organe der Meinungen zu recapituliren. Denn in Abwe- senheit der Kammern wird die Rednerbühne einigermaaßen durch die Polemik vertreten, welche, obgleich sie nicht diesel- ben Rechte ausübt, wie jene, doch dieselben Gegenstände be- rührt, nämlich die, welche zugleich die auswärtige und die in- nere Politik betreffen. Der Einfluß der Preßfreiheit ist so groß, daß die Meinungen, denen sie freien Lauf läßt, auch als Thatsachen anzusehen sind, welche der Beobachter berück- sichtigen muß. Ungeachtet dieses glücklichen Vorrechts der Presse, die Politik zu erweitern, fann man sagen, daß lelz- tere dadurch scit can Zeit nicht sehr bereichert worden ist. Da die Quelle der Nachrichten sehr sparsam war, so’ fonn- ten die Ereignisse im Orient nur den Text zu hypothetischen Betrachtungen liefern, welche troß des Scharfsinns der Jour- nalisten einem fremden Bülletin an Jnteresse nicht gleich- fommen fonnten. Worte traten daher an die Stelle der Thatsachen, man wiederholte den Vergleich des Russischen mit dem Ottomanischen Colosse nach den Ansichten der wet- tenden Partheien, wobei aber feine gewann, denn das Ge- rúht des vorigen Tages fonnte am folgenden nur durch Zweifel widerlegt werden, da gewisse Nachrichten gänzlich fehlten. Eine einzige sichere Nachricht hat das ungeduldige Publikum erhalten, dies sind die Depeschen des General Maison, welche die Regierung sogleich mitgetheilt hat. Bei der Unentschiedenheit des großen Kampfes zwischen der Pforte und Rußland, hat man die Wichtigkeit unserer besonderen Angelegenheit in Morea gefühlt, welche durch den allmäligen Abgang der Aegyptier und dadurch, daß man sich Túrkischer Seits aller Feindseligkeiten enthalten hat, fast als entschieden zu betrachten ist. Daher hat die innere Polemik seit einiger Zeit fast ausschließlih Schriftsteller Und Leser beschäftigt, und da auch diese keine auffallende Neuigkeit darbot , so versuch- ten die Blätter, denen der gewöhnliche Gang der Dinge et- was zu trocken vorkam, die Monotonie (die übrigens ein Glück ist, weil sie von Ruhe zeugt) durch lebendige Schilderungen der Vergangenheit und durch Streifzüge ins Gebiet der Zu- funft etwas zu beleben. Die einen, man erräth leicht , daß wir die Quotidienne und Gazette meinen, haben das Thema der fortschreitenden Revolution und der Verwandt- schaft des Ministeriums mit der Hölle wieder aufgenommen. Die anderen, und vornehmlih der Courrier, habey von der alten Verwaltung gesprochen, und das jebige Ministerium als eine Fortsezung des gefallenen Systems angefochten. Von einer Seite rief man den Ministern zu: „„Jhr stürzt Euch in den Abgrund der Neuerungen“‘“, von dèér andern : „„Jhr verirrt Euh in das Geleise der Vergangenheit“. Diese beiden so verschiedenen Anklagen haben täglich zu mehr als vier- Artikeln Stoff gegeben, und wenn das Ministerium nicht durch einen neuen Act das Repertoir etwas ändern sollte, so sind wir in Gefahr, dieselben Sachen bis zur näch- sten Sißung zu hdren. Dennoch ist es gut, Klagen zu erörtern, wiewohl sie sich widersprechen , oder eben darum, weil sie sich widersprechen. Die Geister, welche sih niht durch Worte ein- nehmen lassen, werden unser Ministerium eben so wenig für re- volutionair halten, weil die Gazette es sagt, als für rüschrei- tend, weil der Courrier diese Versicherung giebt. Sie werden vielmehr geneigt seyn, dem Ministerium den Namen eines

legalen zu bewahren, den es verdient hat, den ihm die vo-