1828 / 301 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hd d, E T N E d T n G s E L E

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Russen ohne Schwierigkelten nah Konstantinopel marschie- ren würden, eben so wenig verzweifelten wir wegen einiger Verzögerungen an ihrem Glücke. Wir werden auch jezt die Begebenheiten vorurtheilsfrei betrachten, denn es handelt sich um Thatsachen und diese gelten mehr als leere Vermuthun- gen. Éin allgemeiner Jrrthum über den gegenwärtigen Krieg ist, daß man aus dem, was die Pforte in diejem Jahre ge- leistet hat, auf das schließen will, was sie im Jahre 1829 wird thun fônnen. Man will nit einsehen, daz der Sul- tan die maaische Kraft, welche ihm sein energischer Charak- ter verlieh, Allem aufdrácéte, was nur irgend in Bewegung zu bringen war; er hat in“ diefem ersten Feldzuge alle seine Hülfsquellen geöffnet. Er handelte klug daran; Zaudern wúrde ihn gestürzt- haben. Was sein Verfahren rechtfer- tigt, ist der Zauber, den er Über alle Geister ausübt, seitdem man die Hindernisse fennen gelernt hat, welche er den Ru/}- sen in den Weg zu legen wußte. Welch eine große Ver- schiedenheit ist zwischen der Lage, in der er sich im Monat März befand und derjenigen, in welcher er sich beim Beginn des zweiten Feldzuges befinden wird! Die Russen haben den Winter vor sich, um an ihren Küsten alle Bedürfnisse zu einem zweiten Feldzuge mit Ruhe zu sammeln. Jhre Ver- stárfungen, die auch ohne die neue Aushebung sehr bedeutend sind, können sih dem Kriegsschauplaßke nähern. Da das Schwarze Meer ihnen ohne Widerrede angehört, so haben sie freien Spielraum um sich sowohl nach den Donau-Mün- dungen zu begeben und dort die Corps zu verstärken, welche die Festungen belagern und ihren Rücken decken, als nach Varna, dem Golf von Burgas und allen zugänglichen Punk- ten des Ufers, beinahe bis zu den Schlössern des Bosporus zu gehen, um dort Diversionen zu machen, und ihrem Ge- schwader die Fahrt ‘durch die Meerenge zu eröffnen, wenn dasselbe bei der Eroberung von Konstantinopel mitwirken wird. Vergebens sucht man danach, was der Sultan diesen großen Mitteln und Vortheilen werde entgegenstellen können. Der Schaß ist mit Schulden belastet und die gewöhnlichen Einkünfte sind durch eine Menge von Ursachen in's Stocken gerathen. Die Lebensmittel sind theuer und selten geworden, und wenn auch der Hauptstadt und dem verwüsteten Lande zwischen dem -Bosporus und der Donau keine Hungersnoth droht, so fehlen doch die Mittel, um ‘die verschanzten Läger, festen Pläbe und die Corps, welche, um den Siß des Rei- ches zu deen, die dazwischen liegenden Punkte besest hal-

ten, zu verproviantiren. Und die Menschen! Wenn der

Befehl des Herrn und die Gefahr des Staates sie nicht er- regt hat, wenn. sie bei der Ausstellung des Sandschack Sheriff unbeweglich blieben, welches Wunder soll sie später wieder in den Lägern versammeln? Jst man vor cinem Aufstande der «christlichen, mit den Muselmännern vermischten Völkerschaf- ten ganz sicher ? Elend, Verzweiflung und die in Zeiten der Gefahr vermehrten Verfolgungen können dieselben leicht ver- anlassen, sich ihren Glaubensgenossen anzuschließen und eine Invasion zu unterstüßen, von der sie ihre Rettung zu hoffen haben. Man stellt uns die Unthätigkeit der Servier, Bos- niafen 2c. entgegen, deren Aufstand beim Beginn des Feld- zuges verkündigt wurde, die sih aber nicht gerührt haben.

‘Der Krieg hat sih noch nicht diesen Völkern genähert.

Wenn die Russen „, statt an dem Ufer entlang zu gehen, sich mit einem Theile ihres Heeres nach Schumla und Silistria ewendet- hätten, um die dort stehenden feindlichen Corps in

‘hátigkeit zu erhalten, und wenn zu gleicher Zeit eine Co- lonne die Richtung nah Philippopolis genommen hâättce, um den Balkan von dieser Seite zu übersteigen, dann hätte der Krieg sich längs -des Servischen Gebiets hin ausgedehnt. Mur in diesem Falle könnte man sih über die Ruhe dieses kriegerischen, unter den Waffen stehenden Volkes wundern. Es fehlt nicht an Leuten, welche den Russen die Absicht unter- legen, auf einige Zeit, ja wohl gar auf immer die Provinzen zu behalten, welche sie erobern werden. Würde ihnen in diesem Falle nicht ihr eigenes Juteresse rathen, einem bürger- lichen Vertilgungsfriege zuvorzukommen, der Dorf gegen Dorf, Nachbar gegen Nachbar bewaffnend, ihnen nur die Aussicht auf den Gewinn einer Wüste ofen läßt? Ohne Zweifel ist der Krieg längs dem Ufer vorgezogen worden, weil die Russen auf diesem Wege nur die Muselmänner als Feinde fanden, während ein Vordringen durch die Mitte den gänzlichen Ruin des Landes herbeigeführt hätte. Der Fall von Varna und die große Gefahr, welche dem Sike der-otto- mannischen Herrschaft droht, werden nah der Meinung Ei- niger, alle E nt die ‘bis jeßt noch lau geblieben sind, bei der Fahne des Propheten versammeln. Dies ist ein neuer Jrrthum. Mahmud hat durch Verkündigung eines augenblicklichen Sieges einige Leute exaltirt und nur mit großer Mühe das Armee-Corps Omer Vrione’s, und die in

Adrianopel und im Lager bei Kenftantinopel versamme| Milizen gebildet. Die Nachricht von dem Verluste Var wird alle Trugbilder, die man der Bevölkerung der Ha stadt vorhielt, enthüllen, und allenthalben Entmuthigung breiten. Der religiöse Fanatismus, von dem man soviel sens machte, bestand so lange -als auf leihten Eroberuy zügen Reichthümer und Wohnsiße zu gewinnen waren; ist seit dem Tage erkaltet, wo ungewohnter Widerstand die vorgeschrittene Europäische Taktik den Türken fei Zweifel darüber übrig ließ, daß die Tage des- Sieges für vorüber. seyen; e ist durch die Reformen Mahmud's e tet, denen sechsjährige fruchtlose Anstrengungen gegen ei Theil jener von dem Muselmanne verachteten Griechen angingen. Die Europäische Türkei, rief man uns noch | gestern zu, hat 2,500,000 mahomedanische. Einwohner, | in Asien hat die Pforte deren 11,000,000; man zeigte | in diesen Massen Legionen von Soldaten, wie sie Frankf mit seinen 32,000,000 Einwohnern nicht ins Feld s fönnte, und sechs Jahre lang haben die Häuflein , w von Maurocordato , Condurioti, Nikitas geführt wur) uneinig unter sich selbst, ohne Geld und Vorräthe, ih gleichwohl widerstanden. Was sollen sie gegen die Ru vermögen, die, einem Impulse folgend, ‘stark durch | Taktik, Alles im Ueberflusse besißen und, sobald sie wo auf die Mitwirkung zahlreicher Völkerschaften rechnen dür von denen sie sehnlichst herbeigewünscht werden. “/ |

Der Moniteur macht in ciner besonderen Beilage seinem gestrigen Stücke die Statuten der hieselbst unter| Namen der Union vorläufig auf 50 Jahre gestifteten unlängst von dem Könige bestätigten Feuer - Versicherui Gesellschaft bekannt.

Auf die diesjährige Reise des Königs in die östli Provinzen des Reichs werden 4 Medaillen geschlagen 1 den. Zugleich hat der Minister des Jnnern die Französ Academie benachrichtigt, daß er für das e Gedicht diesen Gegenstand einen, în der nächsten Jahres-Sikbunz Academie (24. April 1829) zuzuerkennenden Preis au

seßt habe.

Das Journal du Commerce will.mit Bestimm

wissen, daß 8 bis 10 Verordnungen, wodarch eben so ÿ

Präfekte ihres Dienstes entlassen: werden, bereits vor m ren Tagen von dem Könige unterzeichnet worden sind, fragt, warum der Moniteur dieselben noch nicht zur Ke niß des Publikums gebracht habe. -

Eine Uebersicht von dem Zustande des Elementar-U! richts in den Departements des Nieder- und des Ober-Rh\ bietet ein sehr verschiedenes Resultat. dar. Jn dem et nämlich frequentiren bei einer Bevölkerung von 535,4670 len im Sommer 25,517 und im Winter 68,125 Kinder Schule; in dem des Ober-Rheins aber, bei einer Bevölfer von 408,741 Seelen, im Sommer nur 10,950, und im V ter 38,454.

Das Theater am Thore Saint-Martin ist, nachdem Saal neu decorirt worden, am 29sten v. M. mit einer N ahmung von Göôthes Faust wieder eröffnet worden.

Großbritanien und Jrland.

London, 1. Nov. Die Prinzessin Auguste ist ges von ihrem Landsibe in Frogmore im St. James - Pal angefommen.

Der - Neapolitanische Gesandte hatte gestern Geschi mit dem Grafen von Aberdeen im auswärtigen Amte.

Herr Peel is von dem Landsiße seines Vaters Drayton-Park hier eingetroffen.

An Lord Heytesbury- und Lord Cowley sind Depes abgegangen.

Lord Bexley, welcher ein rußiger Zuschauer der sammlung von Penenden-Heath gewesen war, hat nact! lih eine Addresse an die Freisassen der Grafschaft Kent, schrieben und bei einem großen Mittags- Mahle zu M stone vertheilen lassen. Er sucht alle Gründe, welche Katholiken-Freunde für die Emancipation anführen, zu! derlegen; er behauptet sogar, in Frankreich und in den derlanden würde die jeßt dort herrschende Einigkeit zwis Katholiken und Protestanten nicht lange dauern; und \hließt mit den heißesten Wünschen für das Fortbestehen | protestantischen Uebergewichts.

„Sehr richtig// (bemerkt der Globe) „wurde von ? Marquis von Camden in der Versammlung zu Penend Heath geäußert, die Braunschweig-Clubs würden entw ohnmächtig oder gefährlich seyn. Jhre Manoeuvres vo! ner Versammlung gaben einen hinlänglichen Beweis ih Verlangens, Unheil anzurichten, aber ihre Taktik seit Versammlung liefert uns ein genügendes Zeugniß für Schwäche, Ein Feind ist selten furchtbar, wenn er s

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hsam hlt, die übertriebensien Erdichtungen anzuwenden, weder, um jeine Niederlage zu verbergen , oder um einen cideutigen Sieg in ein helleres Licht zu stellen; und wenn r aus dieser Probe der Schwäche Schlüsse ziehen dürfen, möchte der öffentliche Friede nicht leiht durch die Abstch- der Braunschweiger gefährdet roerden. Was die Zahl rjenigen anbecrist, welche bei der Versammlung zu nenden- Heath zugegen waren, so haben die Meisten serer Zeitgenossen dieselbe auf 30,000 angegeben; der tandard jedoch einer der eifrigsten und halsstarrig- 1 Vertheidiger des protestantischen Uebergewichts sichert jeinen Lesern mit vieler Kühnheit „,/,daß eine Ver- mlung von 60,000 Menschen die Verfassung gerettet p04 Nicht weniger hat exr die Majorität auf Seiten Protestanten übertrieben. Die Morning-Chroniele , dieselbe auf fünf Achtel an, und wenn wir diesen Be- t mit unsern eigenen Beobachtungen vergleichen, so sind geneigt zu glauben, daß er der Wahrheit sehr nahe ist. r Standard ist dagegen in seiner Unerschrockenheit con- uent, und erklärt: sich bereit, anzunehmen, daß sich in jener rsammlung eine Stimmenmehrheit von Neun Zehnteln Gunsten der Braunschweiger erklärt habe. Die Braun- eiger werden ohne Zweifel ihre Operationen auch über dere Theile des Königreiches verbreiten wollen, und es geht eits das Gerücht, daß eine Grafschaft im Westen Englands nächste Pla seyn soll, wo sie die Zahl der Vernunft enúber stellen wollen. Der anerkannte Zweck dieser Un- jehmungeu ist der, die Regierung einzuschüchtern; aber wir nen nicht vermuthen, daß der Herzog von Wellington, in er nicht wünscht, in diesem Falle besiegt zu werden, je Politik von so unwürdigen Manoeuvres controlliren en werde.‘/ Ueber das Resultat der Versammlung von Kent äußert die Times unter andern: „Kein Papstthum“‘“ is aufs ue das Feldgeschrei einer unbarmherzigen Faction. Wenn nachtheiligèn Folgen davon nur-die Orangisten selbst tref- sollten, so würden wir nihts dagegen haben, daß der lzen auf diejenigen zurüpralle, die ihn abschössen; es delt sich hier aber von einem Königreiche, das auseinan- gerissen, von einer Nation die in Blut gebadet werden Das müssen die unvermeidlichen Folgen davon jeyn, n dasselbe Feldgeschrei auch in andern Grafschaften wie- holt werden sollte. Und doch weiß es jene Faction, daß den Freunden der Emancipation die ausgezeichnetsten Eng- der der vorigen und der jesigen Generation gehören, die gleicher Zeit die mächtigsten Stúßen der fkirchlihen und gerlichen Verfassung waren. Wir rathen ihr, zu beden- , daß eine Zeit kommen kann, wo sie ihre Hartnäckigkeit er bereuen möchte. Hr, Cobbett hat der Morning Chronicle in einem Schrei- an dieselbe vorgeworfen, sie nehme an, daß die Emanci- ion der Katholiken allen Unruhen und Uebeln Jrlands Ende machen werde. Diesem Vorwurf begegnet fie da- ch, daß sie erklärt, sie halte die Emancipation nur qur cht ;. die Uebel Jrlands müßten durch andere Heilmittel durch jene Maaßregel allein gehoben werden. Als eins er Heilmittel führt sie die Verbesserung der Armen-Geseke Es sei, sagt se, hohe Zeit, der Tyrannei der Irländi- en Gutsbesißer ein Ende zu machen. Wie weit die leßtere e und zu welchen gefährlichen Folgen dieselbe führe, erlâu- t sle durch folgendes ' Beispiel: Ein Englischer Verwalter rde nach Lord Courtney's Gut in Jrland geschickt. Ohne armen griff er zu den härtesten Maaßregeln um den ar- n Pächtern seines Herrn ihren leßten Pfennig, als Pacht- d, zu nehmen, obgleich der frühere Verwalter denselben sprochen hatte, die Pacht zu ermäßigen. Viele wurden an Bettelstab gebracht und man hörte sie schreckliche Flüche jen ihren Unterdrúcker ausstoßen. Endlich beschlossen sie,

) zu rächen und den Verwalter zu ermorden. Mur die äu-

se Vorsicht rettete ihn. Da sie fanden, daß er ihren An- âgen entkommen ‘war, so kühlten sie ihre Rache in dem Blute ies Sohnes, den sie auf offener Straße ersthossen. So g es nicht bloß dort, sondern in Cork, Kerry, Limeri d Tipperary verbanden sich die unglücklichen, von ihren brer Wohnung verstoßenen Landleute zu mäch- en Banden, welche sich bei Tage in den Gebirgen verbar- i und bei Nacht auf das platte Land hervorbrachen, und es, was sie nicht mitnehmen fonnten, verbrannten oder stôrten./ i Jn Tipperary is die Unruhe der Gemüther noch im- r sehr groß. Die Polizei, welche die Orangisten begún-

zt, ist mit den Katholiken auf's Aeußerste verfeindet. Den teren hat die Bildung eines Braunschweig-Clubs in Ne-

3h neuen Stoff zur Unzufriedenheit gegeben.

Man bezweckt in Kent, eïne neue Versammlung zu be- rufen, um dem Parlamente cine der früheren, zu Pcnenden- Heath bescchlo}enen, widerstrebende Petition zu Gunsten der Katholiken einzureichen.

In der Morning-Chronicle findet sich eine Adresse von Hrn. Henri Williams an die Handwerker und Yeomen von England, worin er ihnen auscinandexjet, daß die fatholische Geistlichkeit Jrlands die harten Beschuldigungen nicht ver- diene, welche man gegen sie so häufig äußern höre, und" daß die katholische Association, trolz aller Bemühungen der Braun- shweig-Clubs, Unruhen anzufachen, Alles aufgeboten habe, um den inneren Frieden jenes Königreiches zu erhalten. „Als ein Protestant, sagt er, habe ih die tiefste Chrfurcht für ci- nen guten Geistlihen der Anglicanischen Kirche, aber dann muß er dem Modelle von Goldsmith's// -Vicar von Wake- field einigermaaßen nachgebildet seyn, und wenn er jenem Vorbilde am nächsten is, fo will ich zugeben, daß er ein eben so shäßbares Mitglied der Gesellschaft sey, wie ein gu- ter katholischer Priester.‘

Der Herzog von Wellington, heißt es in der Mornin g- Chronicle, ijt als Befehlshaber häufig seines Selbstver- trauens wegen gerühmt worden, indem er feinen vertraute- sten Freunden feine Pläne selten vor dem Augenblicke der Ausführung mittheilte. Es scheint, als wenn er diese Ver- {lo}enheit auch auf scine Verwaltung der bürgerlichen An- gelegenheiten Übertragen hätte. Da man über. seine Absich- ten blos Vermuthungen aufstellen kann, so wundern wir uns nicht ,- daß dieselben sich auf sehr verschiedene Weise äußern. Einige giebt es, welche in allen Dingen Feinheit sehen wol-

len, und annehmen, der Herzog sey die eigentliche Triebfeder «,

der Braunschweig - Clubs. Andere meinen, er habe wenig- stens indirect bei der Bildung derselben die Hand im Spiele gehabt, aber nur, um die Katholiken einzuschüchtern, damit sie, wenn sie sehen, wie sehr die Frômmelei in Eng- land úberhand genommen hat, in seine Absichten eingehen möchten. Wir sind wohl zu der Muthmaßung geneigt, daß die Entfaltung der protestantischen Gesinnung in England ihm in dieser lezten Rücksicht willkommene Dienste leiste ; denn die Katholiken mússen einsehn, daß, wenù er den Ein- fiuß der Regierung in die eine der beiden Wagschalen legt, das vereinte Uebergewicht auf der ein2zn Seite furchtbar seyn múßte. Auf der andern Seite glauben wir aber wie- der, daß das ofene Hervortreten jenes Orange - Gefühls eher das Resultat des allgemeinen Zweifels über die Absich- ten Sr. Gnaden, als eine Folge der unmittelbaren Anregung von Seiten des Heizogs gewejen sei. Daß der Herzog von Wellington wünschen müsse, die katholische Frage zu einer solchen Entscheidung zu bringen, durch welche die Bewohner aller drei Königreiche zu cinem Volke werden, müssen wir vorausseben. Niemand fennt besser als er das Gefahrvolle unserer gegenwärtigen Lage. Er läßt sich nicht von den ein- fältigen Orangisten Jrland's täuschen; er weiß wohl, daß die Jrländer, wofern sie durch Mißhandlungen zur Leidenschaft entflammt werden, leiht zur Begründung ihrer Unabhängig- feit gelangen könnten, Wäre Jriand ein getrenntes König- reich, mit einer eigenen Gesesgebung, so würden sich die An- gelegenheiten beider Jnseln vortheilhaster gestalten, der Ver- kehr beider derselbe bleiben, ohne daß cs nöthig wäre, für Frland’s Erhaltung Ausgaben zu machen, wogegen durch ei- nen Versuch, Jrland, wenn es sich gegen uns empört hâtte, zum Gehorsam zurückzubringen, die Hülfsquellen Englands aufgezehrt werden würden. Der Minister, welcher weiß, in wie große Gefahren cin Kampf beider Länder jedes von bei- den verseßen würde, muß auf das Aeußerste bemüht hein, der Ursach des Streites ein Ende zu machen. Die Winchelseas, die Knatchbulls, et hoc g¿euus omne, mögen wüthen, so viel sie Lust haben, denn sie sind in ihrer Unbedeutenheit sicher und verdanken ihre ganze Wichtigkeit nur der Thorheit ihres Verfahrens. Sie können nach Blut schreien, wie Herr Hor- ner, weil die Verantwortlichkeit für jenes Blut ganz andere Personen trefen würde. Aber der Herzog von -Wellington ist für den Frieden und die Ruhe der Nation verantwortlich, und wenn er zugeben wollte, daß Bürgerhände in Bürger- blut getauht würden, so würde sein Manie noch von der spätesten Nachwelt mit einem Tadel genannt werdet1, welcher den Ruhm seiner Kriegsthaten bei Weitem überwiegen würde.— Der Standard hat sich bemüht zu zeigen, daß die acerbau- treibende Bevölkerung allein den Kera der militairischen Macht bilde und allein dem Staate Einkünfte gewähre; daß ferner die Bewohner der Städte bloß dazu dienten, denselben zu belästigen. Auf dieselbe Behauptung daß eine Acker- bau treibende Bevdlkerung einer Manufactur treibenden über- legen sey hat auch Oberst Fermoy heine Meinung von der Ueberlegenheit "Irlands im Vergleich mit Eng'and in mili-

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