1828 / 302 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Feldern zwischen dem Alagez und dem linfen Ufer des Abag-

ran, unterhalb unsers Lagers in dichten Schroärmen umer.

Nachmittags schlug General Kraßowsfji dem Gourver-

neur vor, Augenzeuge der Tapferkeit der Persischen Caval-

lerie zu seyn. Zwei Kosaken -Rotten und zwei Bataillone

mit 2 leichten Stücken Geschüß wurden gleich über den Uba-

ran gesekzt und folgten dem General an den Fuß des Ber-

ges Alagez. Jn dem Maaße wie unsere Bataillone sich ihr

näherten, verdoppelte die Cavallerie ihre Bewegungen und

warf sich bald im Trab nach dem Berge zu. Noch ehe wir an

| M einen Bach, der über Steine zwischen ziemlich hohen Ufern k J um den Fuß des Berges fließt, angelangt waren, hatten die | Perser alle Hügel, die längs dem nordöstlichen Abhange des Alagez, einer hinter dem andern, in die Höhe steigen, beseßt

und wie Heuschrecken bedeckt. Das Bataillon am Bache

zurücflassend, waren die Generale, in Begleitung der Ko-

saken, auf die erste Anhöhe geritten, von den folgenden er-

öffneten die Perser, sich hinter Steinen verbergend, ein Ge-

wehrfeuer. Einige ihrer besten Reiter auf muthigen Pferden,

ritten die Anhdhe hinab und plänkelte-" mit unsern Kosaken.

Es endigte damit, daß eine Bataillons - Colonne Jäger, mit

einzelnen vorausgehenden Scharfschüßen , eine Anhöhe nach

der andern einnahm, zuleßt die ganze feindliche Cavallerie

in die Bergschlucht verjagte und alsdann zurückkehrte, ohne

einen Soldaten verloren zu haben. Es war 6 Uhr Abends,

als das Detachement wieder ins Lager rückte. Den andern -

Morgen zerstreute sich die gestern von uns verjagte feindliche Cavallerie auf den Feldern und zündete sie an: wir lachten, denn nur das vertrocénete fúr uns untaugliche Gras brannte ; das grüne an den feuchten niedern Stellen blieb unbeschädigt. Um 2 Uhr Nachmittags verließen die Perser die brennenden Felder und zogen sich stolz in ihr Lager zurü, welches schon von Akaran nach dem Dorfe. Uschagan verseßt und hart am

Berges, der die Form eines Kegels-hat.

Abbas-Mirza, der sich endlih von der Unmöglichkeit, unserm Lager bei Djingali zu schaden, überzeugt hatte, lagerte sich auf dem Gipfel des Berges Uschagan, der mit Infan- terie, Cavallerie und Kanonen bedeckt war, von wo er mit Wohlgefallen auf die Großthaten seines Blokade - Corps bei Etschmiadzin und auf die um unser Lager brennenden Berge und Felder blickte. geduld freudigere Nachrichten von der Cavallerie, die er ge- gen- Gumry und unserem Verpflegungs-Wege zur Seite zum Berge Bosobdal, ausgeschicêt hatte. i

General Kraßowsfkji erhielt unterdessen durch Armenier einen Bericht vom Commandanten von Etschmiadzin - und dem Erzbischofe Narzes. Beide benachrichtigten ihn, daß Jussuf-Chan, Befehlshaber ‘der Artillerie, den Abbas-Mirza mit Truppen auf den Feldern des Klosters gelassen, sein La- ger von einer Stelle zur andern verseßend, es endlich hinter

Ebene, zur Vereinigung aller Truppen gezogen habe.

Ufer des Abaran aufgeschlagen war, in der Nachbarschaft des |

Ueberdem erwartete er. täglih mit Un-

Kanonen-Schüsse, die den General-Kraßowskji beunruhigt Jn beständiger Erwartung des Belagerungs -Geschüßes y mit demselben des Kabardinschen Regiments , widerstand dem sehnlichen Wunsche, mit einer Handvoll Truppen n dem Kloster und gegen Abbas - Mirza zu eilen. Endlich 16. (28.) August hörte man von früh Morgens bis gy Mittag, eine viel heftigere, als die frühere Kanonade, q der Kloster-Ebene. Der General verlor die Geduld: ,,

Kloster ist in Gefahr,‘ rief er, „wir müssen hin.“

Um 4 Uhr Abends, nach gehaltenem Gottesdienst, | welchem der Prediger des Regiments Sewastopol, in f ziehung auf unsern Marsch, den Soldaten eine schône N hielt, und Alle mit Weih-Wasser besprengte, zogen 4 F taillons, gegen 3000 Mann stark, 12 Kanonen und

¿ 302.

Allgemeine

Berlin,

Kosaken, laut singend, - bergan auf dem Wege nach Et miadzin! Leichte Compagnie- Fuhren, mit 10tägigem Y viant beladen, bildeten unsere Bagage. Auf der Anhi dem Dorfe Sagmu-Sarang gegenüber , angelangt, wur wir von den feindlichen Patrouillen erblickt, die uns besi dig dem ganzen rechten Ufer des Abaran entlang, beobad hatten. Alle sprengten in größter Eile nach ihrem Lay um unsere Bewegung anzuzeigen. Jn einer halben Stu sahen auch wir, daß im ganzen auf dem Berge sich b denden Persischen Lager und, rund um diesen Berg herum, Uschagan ein dichter Staub aufstieg, der sich beständig verm und auf den Wegen ah Etschmiadzin und Sardar -Y ausdehnte. Wir Älle seßten mit Gewißheit voraus, daß| Lager bei Uschagan aufgehoben sey und sich nah der Klo

(Fortseßung folgt.)

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, ‘8. Nov. Im Schauspielhause: Kd und Liebe, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller, Jn' Potsdam, zum Erstenmale: Christinens Liebe Entsagung, Drama in 2 Abtheilungen, nah dem Fray schen von Th. Hell. Hierauf: Solotanz. Und: Humos

che Studien, Schwank in 2 Abtheilungen, von C Les

Königsstädtsches Theater.

Sonnabend, 8. Nov. Die Entführung, Lustspiel Akten von Jünger. Hierauf wird der als Athlet und | gleur berühmte Herr Carl Rappo, eine Vorstellung Ink scher und Chinesischer Kunststüke und Proben seiner |

nen Körperêraft geben. K | 1,

Berliner Börse.

Se. M eral-Adjutanten Grafen von Nostiz den M

„Orden mit Eichenlaub zu verleihen geruhet. j ajestät der König haben dem Fürstlich Schwarz- shausenscheu Wirklichen Geheimen Rath, denten von Ziegeler zu Arnstadt, eruhet. eheimen expediren- dorff den Charafter als Hofrath fällige Patent Allerhöchsteigenhändig

Se. M ¿Sonder nd Consistorial-Präsi St. Johanniter-Orden Des Königs Majestä Secretair Möllen

Kronik des Tages.

Bewinne -zu 1

theilen und das dies ollziehen geruhet.

Seine Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adal- von Preußen, ist von Schloß Fischbach in Schlesien eingetroffen. i

t

ju verleihen )aben dem

G thlr. auf Nr. 26,504; 3 SVewinne zu lr. auf Ne. 2065.

8 und 28,999; 60 Gewinne zu 150 Rthlr. 1662. 2439. 2981. 3513. 4702. 5402. 6217. 6355. 6660. d 6872. 7177. 8096. 8515: 9136. 9688. 9856. 10/215.

E

Amtlihe Nachrichten.

Sonntag den gten November.

ajestät der König haben dem General-Major und ilitair-Ver-

Kanz-

Bei der am áten, 5ten, 6ten und 7ten d. M. geschehe- iehung der 13ten Königl. Lottérie zu 5 Rthlr. Einsab ourant in Einer Ziehung fiel dêr erste x Rthlr. auf Nr. 8548; der zweite

auptgewinn von auptgewinn von 2000 Rthlr.

und 26,659; 5 Gewinne zu. 8840. 21,713. 21,770. 235,766. 000 Rthlr. auf Nr. 3188. - 4531. 6880. 2, 18,720. 19,085. 20,066. 20,712. 24,025 und 29,948; Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 2296. 2493. 3239. 7981. 8605. 9425. 12,572. 18,102. 18,120. 18,357. 20,347. 22,522. 23,098. 25,115. 25,529. ne auf Nr.

Me 2 Werst Oa entfernten Mauer Den 7. Nov. 1828. 16. 11,782. 11,832. 12,738. 12,844. 13,668. 13,839. des Kloster-Gartens aufgeschlagen habe, daß er, aus den in C 7 B50. 14,382. 14,991. 15,077. 15,393. 15,996. 16,045. diesem Garten A Fenchtbäumen und Weinreben, Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Q, 16,453. 16/659. 16,700. 17,299. 18,337. j 18,535. Œœ e , L 4‘ , Â É - - D A Faschinen und Schanzkörbe verfertigt und in der Entfernung Zil Brief Geld. Err B58. 19,167. 19,375. 19,757. 20,276. 20,335. 20,925. fl von 200 Faden, der dstlichen Seite des Klosters gegenüber, | Fu 8A S e DTE T-Z ez É —— 29. 21,466. 21,710. 21,736. 22,290. 23,067. 23,722. 1.9 eine Batterie angelegt, und daß er schon seit zwei Tagen aus | px, Enel. Anl. 18| 5 [1027 1025 [Kur-u. Neum. do.| 4 (04 | 59. 25,862. 27,185. 27,545. 27,802 und 29,880; 100 drei Stücken schweren Geschüßes Kugeln und Granaten | pr. Engl. Anl. 22| 5 | 102 ISchlesische do.| 4 [1052| Mpinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 136. 494. 820. 953. 1305. sere, M E O ET Bo.Ob.inel.fitt.l| 2 | | 99 [Pomm. Doms do.| 5 | R. 1518. 1539. 1714. 2622. 2765. A 3987. 4130. gethan: doch hatte Jussuf - Chan dem Viichof ge|chrieben; Kurm. Ob.m.L1.C.| 4 | 9025 | 892 Märk. do. do. 5 | . 4506. 4675. 4889. 5004. 5327. 5341. 5785. 6079. ¡„Wenù du mir die Thore nicht freiwillig öffnest, werde ich | Neum.Int.Sch.do.| 4 90s 892 JOstpr. do. do.| 5 ¡106 | M. 6749. 7054. 7478. 8475. 9117. 9442. 9551. 9574. das Kloster mit der ganzen Artillerie, Kanonen, Mörsern Berlin. Stadti-Ob.| 5 [1024 | |Rückst. C. d.Kmk|— | 545 B. 10,393. 10,419. 10,919. 11,928. 12,252. 12,474. 12,642. umringen und es von Grund aus zerstören! Dann Narzes dito dito | 4 [1004| 994 | do. do. d.Nmk.| | 545 B47. 13,646, 13,700. 14/538. 14,572. 14,670. 14,751. wirst du die Sünde auf deiner Seele haben.// Nachdem | Lönissbs. qo. 5 Zine-Seh. d. Kme| —| 257 O1. 15,485. 15,533. 15/668. 15,899. 16,116. 16,416. Jussuf-Chan vom Bischof eine ihm nicht genügende Ant- | Hanz do.inTh.Z.| | 313 | 31x io d. Nmk|— | %5 Mot. 17,385. 17,415. 17,710. 17,969. 18,415. 18,803. wort erhalten, entschloß er sich, am 17. (29.) August, mit |} YPestpr. Pfdb. A.| 4 95E | 948 553. 19,884. 20,093. 21,086. 21,459. 21,520. 22,003. A seiner ganzen Artillerie gegen Etschmiadzin zu wirken. dito dito B.| 4 | 943 | Holl. rollw. Duc.|— | | 47. 22,372. 22,482. 22,858. 22,987. 923,423. 23,671. E Den 14. und 15. (26. und 27.) August hôrte man von | Groslshz, Pos. do.| 4 |/992 | |[Friedrichsd’or . |— | 134 85. 24,145. 24,316. 24,326. 24,542. 24,781. 24,830. “d Etschmiadzin her, in den das Lager umgebenden Bergen, | Ostpr. Pfandbrt. | 4 | 952 | [Disconto .….. |—| | 0672. 26,729. 27,169. 27,217. 27,341. 27,490. 27,491. U j i ; 19, 29,147. 29,237. und 29,277. M : Gedruckt bei A. W. Hayn. Redacteur Joh n, Mitredacteur C! Der unterm 1. Mai v. I. zur lsten Lotterie bekannt

achte Plan, besteh saß und 8000 Gewinnen ist en Lotterie beibehalten, deren Ziehung den 12. December S. ihren Anfang nimmt. :

Berlin, den 8. November 1828. nigl, Preußische General-Lotterie-Direction.

Angekommen: Der la Hessische Major und cháftsträger am hiesigen Hose, Freiherr Wilken von

henau, von Cassel.

end aus 30,000 Loosen zu 5 Rthlr. auch zur nächstfolgenden

Fäuslich du“

reußishe Staats-Zeitung.

1828.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

j Franfreicdch.

Paris, 1. November. Am 4ten, als am Namensfeste des Königs, ist große Tafel bei Sr. Maj. Der Moniteur macht bekannt, daß keine Zuschauer-Billets weiter vertheilt werden können, da die Zahl der eingeschriebenen Personen bereits die der zu vertheilenden Billets übersteige.

In dem Zeitraume vom 1. October bis zum 1. Novem- ber sind abermals 103 neue Emigranten-Ent})chädigungs-An- sprüche. bei der Behörde angemeldet, und von den älteren 255 für gúltig befunden und in das große Buch der öffent- lichen Schuld eingetragen worden, so daß heute die Gesammt- Summe aller. eingeschriebenen Forderungen sich in. Capital auf 731,855,270 Fr. (ungefähr 8 Millionen mehr als am 1. October) und in Renten auf - 21,955,848 Fr. beläuft,

Der König hat kürzlich, auf den Vorschlag des Barons von la Bouillerie, Staats-Ministers und General-Jutendan- ten des Königlichen Hauses, Frankreich mit einem, in seiner

Art einzigen literarischen Schake bereichert. Se. Maj. haben

nämlich die kostbare Bücher-Sammlung des Herrn Marvand,

Professors an der Universität zu Padua, dem wir die beste:

Ausgabe der Dichtér-Werke Petrarka’'s zu verdanken ae Sich-gébracht. Diese Bibliothek, deren“ beschrei- bender Catalog unter dem Titel der Bibliote-a Petrarchescha in einem Bande in 4to zu Mailand bei Giusty erschienen ist, besteht etwa aus 900 Bänden und zerfällt in drei Ab- theilungen. Die erste enthält eine vollständige Reihefolge der verschiedenen Ausgaben, welche seit dem Jahre 1470 bis auf unsere Zeiten von Petrarka's Gedichten erschienen - sind. Die zweite begreift alle bisher im Druck erschienenen Lateini- schen, Französischen , Spanischen, Deutschen und Englischen Ueberseßungen von- diesen Gedichten, ferner alle Commentare, womit dieselben begleitet worden sind und alle im Druck heraus- gegebenen Biographicen von Petrarka. Die dritte endlich be- steht aus einer Sammlung alter fostbarer Manuscripte auf Velin und anderem. Papiere mit Kupfern zu den Dichtun- gen Petrarka’s. . Diese Bibliothek, welche bereits auf dem Wege hieher is, wird im Louvre in einem der Zimmer der Privat-Bibliothek des Königs und des Staats-Raths auf- gestellt werden.

Aus Rom meldet man unterm 15. v. M.: ¿Der Vi- comte von Châteaubriand is seit dem Tage seiner Ankunft in dieser Stadt der Gegenstand des größten Zuvorkommens sowohl von Seiten des Papstes, als von allen angesehenen Römern; obgleich der Minister noch fein förmliches Haus macht, so wird sein Hotel doch beständig von Cardinälen, Römischen Fürsten und Patrizier - Familien besucht. Es ist höchst bemerfenswerth, daß man .in dieser Hauptstadt der fatholischen Welt nichts von jenem beschränkten und unruhi- gen Geiste der Pariser religiösen Cotterieen weiß. Man hat dem Verfasser des Geistes des Christenthums nicht scine Frömmigkeit, dem treuen Diener der Krone und mu- thigen Schriftsteller der wiederhergestellten Monarchie nicht den Titel eines ‘Royalisten streitig gemaht. Herr von Chà- teaubriand ist für den ihm von einer gewissen Parthei an- gethanen Schimpf von dem Papste selbst gerächt worden. Se. Exc. haben die alten Monumente Roms in Augenschein genommen. Der herzerhebende Contrast zwischen den groß- artigen Ueberresten des heidnischen Alterthums und den Denkmälern des erwachenden Christenthums ist wohl im Stande, das größte Genie unserer Zeit zu begeistern. Um cinen Begriff zu haben, mit welchem Enthusiasmus der neue Botschafter von unseren Künstlern aufgenommen worden ist, muß man Zeuge davon gewesen seyn. Der Herzog von La- val - Montmorency (der vorige Botschafter ) hat viel Gutes

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