1828 / 306 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

weil er sie beherrscht , sie leitet und weil unter seinem s{Üz- zenden Obdache die Leidenschaften schweigen und alle Gefühle sich zu einem einzigen, dem der Liebe und Dankbarkeit vereinigen. Auch das Unglück, Sire, welchem Sie mit Kö- niglicher Hand so oft und verschwenuderisch aufhalfen, ist am heutigen Tage von lebhafter Erkenntlichkeit durchdrun- gen. Die hiesige städtishe Behörde hat geglaubt, daß sie Jhr Namensfest nicht würdiger begehen könne, als durch Handlungen der Wohlthätigkeit. An mehr als 30,000 Familien sind heute morgen Haus - Vertheilungen geschehen. Wichtige Bauten, die zum Nußen des Volkes unternommen, andere, die bereits wie durch einen Zauber beendigt worden sind, werden diesen schönen Tag ebenfalls verherrlichen. Der Municipal - Rath Jhrer guten Stadt Paris, der Sie zuerst bei Jhrer Rückkunft begrüßte, der bei allen großen Epochen der wiederhergestellten Monarchie zugegen war, der täglich Zeuge der Wohlthaten Jhrer milden Regierung. ist, wird nie

einen andern: Gedanken hegen, als sich durch seine Mitwirkung .

zur Wohlfahrt dieser Hauptstadt und ihrer Eiuwohner den

roßen und hochherzigen Absichten Ew. Maj. anzulchließen.‘/ Der König antwortete: „Mit Vergnügen empfange Jch den Ausdruck der Gesinnungen Meiner guten Stadt Paris und ihrer Behörden. Jch weiß, ihnen- großen Dank für die Sorgfalt, die sie den Armen widmen, und für den Vorschlag, den sie ge- macht haben, am heutigen Tage den-Unglücklichen eine Spende ufommen zu lassen. ie haben dadurch zu Meinem Herzen gesprochen, Jch fonnte nicht anders, als dem, Mir in die- jer Beziehung gemachten Antrage Meinen Beifall schen- ken. Auf Meiner -Reise durch einen ‘Theil Meiner Staaten habe - Jch Gesinnungen gefunden, wie Jch sie nicht anders erwarten -fonnte, und wie Jch sie stets in dem Herzen Mei- ner Franzosen, und, bei Meiner Rückkehr, in der Mitte Meiner Hauptstadt wiederfinden werde. Jch hoffe wenig- stens , daß- man einst von Carl X. sagen werde, er habe Al- les gethan, was in seiner Macht stand, um das Glück seiner Unterthanen zu begründen.“ Diese lektern Worte, be- merkt der Moniteur, wurden in einem wahrhaft vä- terlichen Tone gesprochen und erregten unter den An- wesenden eine jolhe Bewegung, daß, ungeachtet der Erhabenheit des: Orts, der Saal alsbald von dem- einstim- migen Rufe: Es lebe der König! wiederhallte. Nach dem Stadt-Rathe empfingen Se. Maj. noch: die persdnlichen Glück- wünsche der Mitglieder der Gerichtshdfe und vornehmsten Militairs und: begaben Sich demnächst nach dem Thron-Saale zurü, wo Sie eine Deputation des. Juvaliden-Corps, die Offiziere des General-Stabes von der Garde und von der ersten Militair-Division und das Offizier-Corps der hier garnisonirenden Linien- Regimenter empfingen. Schon von 12. Uhr Mittags an hatten die öffentlichen Belustigungen in den Elysäischen Feldern begonnen. Um 6 Uhr seßten S. Maj.- Sich zur Tafel, zu welcher Zuschauer-Billets ver- theilt wörden waren. Um 75 Uhr wurden zwei Feuerwerke abgebranut. Abends waren alle öffentlichen Gebäude, auch viele Privathäuser herrlih erleuchtet. Das schönste Wetter begünstigte die -Feier des festlichen Tages.

Sämmtliche Behörden, die dem Könige aufgewartet hatten, brachten demnächst auch ihre Glückwünsche der Her- zogin von Berry dar.

Der Namenstag des Königs: wurde auch zur Einweihung der neuen Brücke über die Seine beim Erzbischöflichen Pal- laste benußt. - Der Präfekt des Seine-Departements hielt bei dieser Gelegenheit - eine Rede, woraus unter andern er- hellt, daß jene Brücke, welche cine Gesellschaft auf Aftien gebaut hat, und der bald noch zwei andere folgen werden, innerhalb fünf Monaten vollendet worden ist.

Der Messager des Chambres sagt: „Wenn die Gefühle der Ehrfurcht für die Königliche Majestät nicht stark genug waren, um den Haß der beiden Blätter der Ligue zu „unterdrücken, so hätte wenigstens das Schicklichkeitsgefühl ihnen bei dem National-Feste, welches Frankrei vorgestern feierte, Schweigen gebieten sollen. Mit Bedauern haben wir daher in der Gazette de France und in der Quoti- dienne zwei Artikel gelesen, wo scheinheilige Betheuerun- gen der Ehrfurcht die Einleitung, nicht zu einer Kritik der Handlungen der Regierung, dic zu den constitutionnellen Rech- ten eines jeden gehört, sondern zu den gehässigsten Verläum- dungen gegen die Diener -der Krone bilden. Man möchte gern glauben machen, daß die Minister Sr. Maj. in Oppo-

sition mit einer erhabenen Autorität ständen , deren treueste -

und aufrichtigste Rathgeber sie sind, und daß. sie die Feinde der Monarchie begünstigten und die Royalisten verfolgten. ¿Wenn man an die Epoche denkt, ‘/ sagt eines dieser Jour- nale, „welche dazu ausersehen war, Betrübniß in den Schooß royalistischer Familien zu bringen, so muß man úbex die

_ aufgesteckt hat, abgehen zu lassen.

Combination erschrecken, welche den Plan entwarf, an festlichen Tage die Pforten der Tuilerien den Söhnen ders verschließen, die dort ihr Blut vergossen, um. sie vielleich nen zu ôffnen, diejene Thore erbrochen und mitBlut befleckt hz Die Königliche Hand hätte die Erhebung der Schuld und zugleich die Verdammung der treuesten Diener y zeichnet! Welche Aehnlichkeit! Welche Jahres - Feier! wäre der Namenstag des Königs zum Namenstage der volution geworden !‘/ Wir übergeben diese unwürdigen | läumdungen dem ruhigen und treuen Frankreih. Wo die Royalisten, die man verfolgen, diefe Schuldigen, die erhöhen will? Welche Schritte der Regierung haben hj diese Tendenz gezeigt? Versteht man unter Royalisten von der Censur gebrandtmarkten Männer, die Fronh des Staats seit der Restauration , die unfähigen Beam Glaubt man, daß der Thron und Frankreich viel verl werden, wenn die Regierung, nah so viel Langmüthi ihre Aufmerksamkeit auf das wendet, was die Verwal befestigen kann? Man will feinen Revolutionair erh eh Frankreih bedarf Eures Rathes nicht, um sie abzuw Und wo findet Jhr diese Revolutionairs? Zeigt Euch ( engherziger und rachsüchtiger Sinn als“ solche nicht alle Ÿ ner des neu wiederhergestellten Frankreichs, welches jeder] shweifung Feind, und dem Könige und der Charte so | ben ist ?‘/ z

Der Kriegs-Minister hat eine Commission niederge welche sih mit der Entwerfung eines, den Kammern i rer nächsten Sißung vorzulegenden neuen Militair-Sty seß-Buches beschäftigen soll. Der Graf Molé ist Prà der Commission, welche Úberdies aus zwei Pairs, zwei putirten (worunter der General Sebastiani), zwei Staat then, einem General-Advokaten, cinem Königl. Procu! und-einem Secretair besteht.

In der Lyoner Dau Soicum a liest man gendes: „Die Lyoner allgemeine Zeitung wird mit-dem d. M. aufhören zu erscheinen. Diese Nachricht, welche gen Personen geringfügig: scheinen möchte, däucht uns großer: Wichtigkeicr. Als -eingestandenes Organ der Jesu Parthei, die nur zu lange ‘auf Frankreich gelastet hat, jenes Blatt unaufhörlich bemüht, die \trafbaren“ Hoffnu ihrer Anhänger zu nähren, Allem, was - Frankreich- vet Hohn zu bieten, unsere Staats-Einrichtungen zu beschim die Censur als das einzige Mittel, Frankreich zu rrétte! beizuwünschen,- und sich die efelhaftesten Ausfälle auf di gezeichnetsten Männer - unserer Zeit zu erlauben.// Der fager des Chambres, der diese Nachricht nach der ner Zeitung mittheilt, fügt hinzu: „Wir sind zu höftid daß” wir dasjenige, was diese Zeitung noch über die G1 de France und “die Quotidienne hinzufügt, wiederholen ten; wir bekärnpfen nur die Meinungen, niemals aber fen wir die Personen an. Aus diesem Grunde begni wir uns, die eben erwähnten beiden Blätter an die L

Handels-Zeitung selbst zu verweisen, damit sie sehen,

man in der Provinz von ihren Grundsäßen hält. ‘/

Der Constitutionnel meldet aus Toulon unl 30. Oct. : Eine gestern Nachmittag hier angekommene Depi hat den Befehl Úúberbracht, sogleich das Linienschiff dent,‘ auf welchem ‘der Contre-Admiral Rosamel seine F Das. Schiff wollte unter Segel gehen, aber der starke Ostwind verhinderte ches; es joll gerades Weges nah Morea segeln, und sid ter den Befehl des Admiral von Rigny stellen. Wahrsd

lih werden die leßten, im hiesigen Hafen geladenen Tr port-Schiffe unter dem Geleit des „„Trident‘/ und der V Auf dem Trident ist Alles, 1

¡¡Voltigeur‘/ mit abgehen. von Geräth und von Mannschaft noch zur Expedition Morea gehött, eingeschifft worden.

gewinnt täglich mehr Wahrscheinlichkeit. ( ¡¡Scipio‘/ liegt noch immer auf hiesiger Rhede, und ist,

die andern Fahrzeuge, bereit, auf das erste Signal die ker zu lichten. Man berichtet, daß der Krieg zwi) Neapel und dem Dey von Tripolis durch einen Fried! Tractat beendigt sey. Neapel habe sich zur Zahlung (! Die Goelette „„Fauvel! welche am 26. d. M. von Neapel hier einlief, hat ! Nachricht mitgebracht.

Auf den Schiffs - Werften zu Toulon sind gegenwä!

Tributs an den Dey verstanden.

1 Linienschiff von 100 Kanonen, 2 dergleichen von 84

nonen, 3 Fregatten von 60 Kanonen, 1 Gabarre vol

Kanonen und 1 Brigg von 18 Kanonen im Bau begk! Nach Briefen von dorther - waren fkürzlih dex Sohn

Das Gerücht von | Abgange einer neuen Truppen-Sendung, und von einer 3 längerung des Aufenthalts unserer Armee in Griechenl Das Linien!

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ten Poniatowsfi, und der des Mavschalls v. Cafries da- eingetrofsen, um sich nach Morea einzuschiffen, und 6j als Freiwillige in das Zte Jäger- Regiment einzu-

Der Doctor Civiale, bekannt dur die von ihm erfun- Methode, den Blasenstein zu zerstückeln, ist zum Ritter Fhren-Legion ernannt worden. ls vor einigen Tagen die Weine des verstorbenen gl. Spanischen Botschafters, Herzogs von San Carlos, b] öffentlich versteigert werden sollten, meldete sich ih ein städtischer Zollbeamter und verlangte nachträglich ene Weine den Eingangs - Zoll, von welchem der Her- n: seiner Eigenschaft als Gesandter einer fremden Macht ntlih frei war. Zugleich fügte derselbe hinzu, daß dieser Zoll nicht erlegt werden sollte, er das Hotel Gensd?armen umzingeln und keine einzige Flasche ver- gen lassen würde. er Auctions -Commissarius hob die jierigfeit dadurch, _daß er sih-persöulich- verpflichtete, für

rlegung jenes Zolls zu haften, falls die competente Be-

darauf bestehen sollte. Es entsteht nunmehr die Fra- þ ‘leßtere in dem vorliegenden Falle zu- einer solchen rung befugt sey.

Großbritanien und Jrland.

ondon, 4. Nov. Nach den {eßten Nachrichten aus sor (im Courier) wird der König die Residenz im 17 Schlosse nicht sobald beziehen, als leßthin versichert 2, Ungeachtet Jhres verbesserten Gesundheits - Zustan- aben Se. Majestät im Laufe der vorigen Woche doch Wohnung „nicht ‘verlassen. Bestern, am Geburts - Tage Jhrer Königl. Hoheit der essin Sophia, gab Jhre Königl. Hoheit die Herzogin Rent, in Kensington - Pun der Prinzessin Augusta nderen Mitgliedern der Königl. Familie ein Dejeuné. Bestern sind in ‘der Admiralität Depeschen von Sir P. olm, ‘dem Befehlshaber unserer Seemacht im Mittel- chen Meere, und im Colonial-Amt von dem Lord-Ober- issair der. Jonischen Juseln eingelaufen. Der Französische Gesandte hatte am selbigen Tage Ge-

mit dem Grafen von Aberdeen.

in verwichener Nacht traf der Königs- Bote Waring

)déssa, mit. Depeschen von Lord Heytesbury vom 17ten er, im auswärtigen Amte ein; er hat auch Depeschen ord Cowley. aus Wien, vom 26. October, mitgebracht, , wie es heißt, von Wichtigkeit seyn sollen; doch hat den Inhalt derselben noch nihts weiter verlautet.

Mittels Circulars vom 30. Oct. hat der Bevollmäch- der bei den Forderungen an die Spanische Regierung ligten Britischen Unterthanen „dieselben benachrichtigt, s dem Grafen von Aberdeen endlich gelungen ist, mit Brafen von Ofalia eine Uebereinkunft wegen jener For- gen auf Grund des Vertrags vom 22. März 1823 ab- eßen. Die Spanische Regierung soll danach (wie be- leßthin gemeldet) im eo die Summe von 900,000 Sterl. und zwar* in vier Terminen entrichten, nämlich 00 Pfd. am oder vor dem 8. Dec. d. J., desgleichen )0 Pfd. am 8. März 1829, 350,000 Pfd. am 8. Juni

den Rest von 150,000 Pfd. am 8. Sept. desselben Jah--

Wenigstens zwei Drittheile der ganzen Summe sollen bezahlt werden, fúr die übrigen 300,000 Pfd. fann Dpanische Regierung, nach Gutbefinden, fünfprocentige ationen von je 100 Pfd. und zwar zum Cours von Ct. ausgeben, welche sie zu’ jeder Zeit innerhalb 4 Jah- nah deren Ausstellung, zu 55 pCt., und nach dieser dde zu 60 pCt. einlôsen kaun, jedoch muß in beiden sechs Monate vorher cine Kündigung durch die Lon- Gazette erfolgen: Der Graf d’Obedos und Hr. Magalhaens, zwei von ah Brasilien bestimmten Deputirten der in England lichen Portugiesen, ‘sind bereits am Mittwoch vön hier eist. Hr. Sarmente ist durch Krankheit verhindert wor- sie zu begleiten, wird ihnen aber sobald als möglich

Dem Morning-Journal zufolge wird der Bruder

ord Aberdeen, R Gordon, welcher vor Kurzem von diplomatischen Mission in Brasilien zurückgekehrt ist, Englischen Gesandten beim Spanischen Hofe ernannt n

lus Malta schreibt man vom 4. Oct., daß die Feind- eiten zwischen den Neapolitanern und Tripolis, dem hr mit Sicilien sehr hinderlich sey. Der Siß der Griechischen Regierung soll nach Athen Zt werden, sobald die Unabhängigkeit Griechenland's igt seyn wird. :

le erste Braunschweig - Versammlung, heißt es in der

Times, welche wir nach der von Kent anzukündigen haben, isf auf morgen nach Honíton, in Devonshire, anberautnt! Herrlich! Wie groß - ist die Macht des Beispiels !!! Lord Winchelsea und Sir E. Knatchbull ein Pair und eín SUCALON S für die Grafschaft Kent haben einen lub zur Beschüßung der protestantischen Religion in diesem Vereinigten Königreiche zu Wege gebracht. Jndessen machen die Braunschweig-Clubs kein Glück. Die Ansichten der Mi- nister stehen ihnen entgegen; diese sind jedoch an- sich nicht weniger gerecht als deutlich. Die Anhänger der Clubs regen sich nicht; und deshalb ist vermuthlich ihr Plan fehl- geschlagen; obgleich wir annehmen, daß das Englische Volk gesunden Verstand hat, welcher es, den thörigten Aufwieg- lern zum Troße, wünschen ‘macht, daß die Beantwortung einer so verwickelten Streitfrage -denen überlassen werde, welche die Pflicht haben, alle solche Fragen zu beseitigen. Wir begehren niht mehr. Wir haben die katholische Frage in allen ihren Einzelnheiten auseinandergeseßt, und nicht nur bewiesen, daß Etwas zur Unterstüßung der Katholiken gethan werden müsse, sondern wir haben- uns auch Überzeugt, daß das jeßige Haupt -der Verwaltung wirklich etwas thun ‘wolle. Wäre es anders, so würden - sich die Gesinnungen des Her- zogs von Wellington auf eine oder die andere Weise geäu- pert, er würde den Braunschweigern Vertrauen eingeflößt und ministerielle Verstärkungen in ihre Clubs gesendet ha- ben. Keine Anhänger der Minister sind daselbst erschienen. Bisher hat Niemand von denen, welche die Ebbe und Fluth der Königlichen Gunst beobachten, gewagt , diese Clubs zu befördern sie werden wie etwas Verbotenes gemieden. Daher kommt es, daß die Versammlung von Kent einer in einen Wollfack geschossenen Kanonenkugel glich sie hat feine Bewegung verursacht; außer dem Lärm und Rauch ihres ersten Hervordonnerns' hat sie weder Böses noch Gu- tes gestistet. Da es nun aber die Absicht des Herzogs von Wellington t, die Emancipation zu gewähren, so mag diese Begünstigung “oder dieses Recht jo frei ertheilt werden als möglich; und wir erwarten von des Herzogs allgemeinem Cha- racter, daß er sich mit den Priestern in feine Unterhand- lung darüber einlassen werde, mit wie viel sie zufrieden seyn wollen :

»» Vorrigis irato puero eum poma, reenusat :

Sume, catélle, negat: non des optat.,

: Hor. Sat. U. 3. 259. Seine Gnaden wird diese Maxime einfacher Weisheit lesen ; er wird Alles geben, ‘was er vermag, und es dann denen, welchen: die Gabe angeboten ist, überlassen, sie zu verweigern oder anzunehmen. Er giebt keine Geseße, um einer Parthei zu ‘gefallen, sondern um dem- Staate zu nüßen.

Am leßten Montage wurde Herrn Shiel von vielen Freunden der katholischen Emancipation zu London ein gro- ßes Mittags-Mahl gegeben. Der Vorsißer, Hr. W. Smith, erinnerte daran, daß man geäußert habe, es würden „„Auf- wiegler‘‘*zugegen seyn. Der Ausdruck könne verschiedenar- tig ausgelegk werden, aber in dem Sinne, in welchem er ihn nehme, fönne er in der „„Aufwiegelung“/ nicht so viel Gefahrvolles erbliken, wie Andere. Hr. Fox sprach sich mit vieler Wärme über die Hattnäckigkeit aus, mit welcher man den Katholiken Jrlands die ihnen öôfter versprochene Eman- cipation verweigert habe. „¡„Vielleiht, meinte er, möchte man behaupten, der Vertrag von Limerick sey längst verjährt und könne deshalb nicht mehr zur Anwendung gebracht wer- den und die Union sey zu neu, um danach zu handeln; man habe noch Zeit genug übrig. Jch erinnere mich bei ‘dieser Gelegenheit an das, was in der Fortseßung des Mährchens von der Tonne gesagt ist daß Jack hinging und sich erhängte, indem er erfahren hatte, Martin würde ihn zur gehörigen Zeit wieder losshneiden; aber Martin ließ anderthalb Jahrhunderte vorübergehen, ehe er ihm zu Hülfe kam. Es ist nicht zu rechtfertigen, wenn, um eine Parthei zu bereichern, eine ganze Nation übervortheilt wird. Dies stimmt mit den protestantischen Grundsäßen nicht úber- ein. Weder die Fortschritte der Jntelligenz, noch die Lon- doner Universität, noch das Königs-Collegium können ein fol- ches Verfahren mit den protestantischen Principien in Ein- flang bringen.“ Auch Hr. Shiel that seine Gesinnun gen von Neuem mit vielem Feuer kund. Er bemerkte, er sey nicht etwa von der Association nah England gesendet wor- den, sondern aus cigenem freien Antriebe daselbst erschienen ; England sey das Feld, auf welchem der große Kampf ent- schieden werden müsse. Er ging hierauf in eine weitläuftige Darstellung der Leiden und Ansprüche der Jrländer ein. Am Schlusse sprach er seinen Dank gegen die Ver- sammlung und die Hoffnung aus, daß dieselben Ge- sinnunzen, welhe in dieser herrschten, auch unter