1828 / 307 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 14 Nov 1828 18:00:01 GMT) scan diff

durch die Börsenhalle aus Hamburg angeblich. aus Warschau und Berlin mitgetheilte Nachricht, daß auch die Festung Si- listria durch die Russen eingenommen sey, dafür annehmen will. Die heute \tatt gestern angekommenen Englischen Briefe. bringen die Weizen- Preise wieder um 2 Shill. pr. Quarter höher, dagegen die Fonds-Course niedriger.

Der Umjasß in Weizen war hier am gestrigen Markte nicht von Bedeutung; die Preise. blieben dennoch fest ; | für Roggen war zu den jüngsten Preisen Frage. Gerste fand zu höherem Preise Abnehmer, auch Hafer war gesucht und wurden dafür gern die leßten Preije bezahlt. 123. 125pfün- diger bunter Polnischer Weizen in Verbrauch galt Fl. 355 : 365: 122pfünd. rother Fl. 312. Roggen in Verschluß: 120pfünd. Preuß. Fl. 178. 122pfünd. Pommerscher Fl. 180, in Ver- brauch 118pfünd. Brabanter Fl. 175. Gerste: 104pfündige Danziger Fl. 140. 101pfünd. Pommersche Fl. 130. Hafer: 85. 88pfünd. feiner Fl. 126.134. 80pfünd. Ostfriesischer Fl. 116. 71pfünd. Futter-Hafer Fl. 94. Rüböl war wieder sehr angenehm; pr. ord. wurde gezahlt Fl. 602, pr. Dezem- ber 592 à 60, pr. Mai Fl. 59. à 595.

Mit Kaffee ist es wieder etwas stiller, die Preise erhal- ten sich. indeßz eine Parthie von 2000 Ballen etwas beschàä- digter hellgelber Cheribon ist gestern zu 26 pCt. pr. z Kilog. abgenommen worden. Rohe Zucker in schönen Sorten sind leiht anzubringen, geringere werden aber nicht begehrt ; einige Parthieen Surinam sind U ord. zu Fl. 34, mittel. Fl. 38, und. shône Sorten Fl. 41.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 4. November. Am 1sten d. M.. hatte eine Deputation der Hauptstadt die Ehre, dem Kronprinzen, der Kronprinzessin und dem Herzoge von Schonen das Sil: ber-Service für den Leßtern zu überreichen.

Der Staatssecretair Sfkogman hat eine Ueberseßung der Schrift des Herrn Lafitte: „Gedanken über Herabjeßung der Zinsen von der Staatsschuld. und vom Zustande des Credits‘/, worin der Verf. bekanntlich das Villèlesche Pro- ject der Rente-Conversion auf seine Weise vertheidigt, heraus-

gegeben. \ Deutschland.

_ München, 9. Nov... ‘Zu dem Monument, welches Sr. Maj. dem Höchstsel. Könige. in Kreuth errichtet worden ist, wurden an Subscriptions-Beiträgen 19,324 Fl. 14 Kr. 2 Pf. eingenommen und 13,787 Fl. 34 Kr. 2 Ps. ausgege- ben. Der Ueberschuß mit. 5536 Fl. 40 Kr. wurde Jhrer Maj. der verwittweten Königin Karoline, als Besißerin der. Kur-Anstalt, in welcher das Monument erbaut ist, mit der Bitte anheim gestellt, damit einen frommen und. milden Zweck zu stisten, wonach schon im laufenden Jahre die Ren- ten hievon zu Gunsten armer Kranken verwendet wurden.

_ Stuttgart, 7. Nov. Seine. Königl. Majestät. sind heute nach Weimar abgereiset, um der Großherzoglichen Fa- milie einen. Besuch abzustatten. Höchstdieselben gedenken in etwa zwölf Tagen wieder hier einzutreffen.

Karlsruhe, 7. Nov. Schon vor einiger Zeit hatte S. K. Hoh. der Großherzog beschlossen, [eine Unterrichts-An- stalt für Blinde, als allgemeines - Landes-Jrstitut, in der Stadt. Bruchsal zu errichten. Zu diesem Zweck ist ein ehe- maliges Klostergebäude - daselbst erworben und eingerichtet; auch der N Franz Müller..aus- dem Badischen, der sich.aus eigenem Antrieb dem Blinden-Unterricht gewidmet, und in ähnlichen Anstalten in. Wien und. Prag sich ausgebildet hat, von Seiner Königlichen Hoheit als Lehrer der Blin- den angestellt worden. An welchem Tage könnte - dieses neu gegründete Jnstitut würdiger eröffnet werden, als an dem Tage, an welchem vor hundert Jahren einer der edelsten Menschen. und der vortrefslichsten: Fürsten:geboren- worden ist, dessen ganzes Leben dem Wohl der Menschheit geweiht war, und. dessen verklärter Geist aus seinen friedlichen, Wohnun- gen mit Wohlgefallen auf ein Werk niederblicken wird, das in dem humanen Sinn angelegt ist, von welchem er- selbst, so lange er auf seiner irdischen Laufbahn: verweilte, durch- drungen. war? Nach. einer in dem gestrigen Regierungs- blatt ergangenen Bekanntmachung soll daher auch die Erdff- nung des Jnstituts an dem 22. d. M. mit einer angemesse- neu. relígiôßen Feier erfolgen.

Darmstadt, 7. Nov. Das heute erschienene Regie- rungs- Blatt Nr. 47 enthält eine, Verordnung: des Finanz-. Ministoriums, nach welcher .von heute an bei allen dffentli-: chen Kassen des Großherzogthums das - Königl. Preußische und. Kurfürstl. Hessische. Silber - Geld der gröberea Sorten, bis einschließli der Cin-Sechstheil-Thalerstücke, anstatt des seitherigen: Courses „zu. 1 Gulden 44 Kreuzer für den Tha- ler, in dem Courfe- zu:1 Gulden, 45 Kreuzer- auf den Thaler (also der. 7 Thaler zu 527 Kr., der 5 Thaler zu 35

Kr., der 7 Thaler zu 263. Kr.., der -5 Thaler zu 417: dagegen der 7's Thaler, wie bisher, nur zu 83 § Zahlung genommen und ausgegeben werden ,- alle j Preußische und. Kurhessische Silber -Münzen aber hb dffentlichen Kassen gauz- außer Cours bleiben sollen. Franfkfurt a. M., 9. Nov. Die unbedeutenden änderungen, welche sih diese Woche. über im Cours Staats-Effecten ergaben, hatten ihren Grund. theils in Stillstand der sich, nah den „eingelaufenen Berichte den Haupt - Handelspläben zeigte, theils in dem Aush( entscheidender Nachrichten vom Kriegs-Schauplaße. Uehy war in Meiallig., in Folge der- häufigen Lieferungs -Vy chungen unserer Baissiers und eingetretenen Prolongat ziemlich viel Verkehr. Es versteht sich, daß die Bij dahin operirten, das weitere Steigen der Oesterrei Fonds möglichst zu verhindern. Metallig. s{wanftey ichen 942. 944. Partial 1235. 1235... 100. Fl. Loose 1542. Bank-Actien 1293. 1299. Für leßtere Effecte war seit einigen Tagen etwas mehr Kauflust , - sowol] comptant als auf Lieferung. bemerklich. Es läßt sid

. während beobachten, daß in. Oesterreichischen. Staats-(|

ehec Mangel als Ueberfluß. effectiver Stücke au unserm ijt, und die an den fremden Börsen „anhaltend höher al stehenden Course, werden dies Verhältniß bald noch fühl machen. Melallig. auf. 1 Monat Zeit. Lieferung | x7 pCt. niedriger und- Bank - Actien ebenfalls. auf 1 Y fix 12 bis. 2 Fl. höher als. pr. comptant. Preußische 4 Staats-Schuldscheine behaupten sich. ziemlich fest im Und waren wenig. ofserirt. Jn Baierischen Staats-P stets Frage. Für Wiener 25 proc. Stadt-Bauco und J städtische 50: Fl. Loose mehreres. Gesuch, Jm 4proc. städtischen Oblig. wenig Umsaß. Jm Laufe der Wo 6 fn Wechsel-Geschäft: etwas lebhaft. . Disconto 3! eld.

Hamburg, 11..Nov. Unsere-Fonds fingen

an, jehr gefragt zu seyn, vorzüglich Oesterr. Bank-/

und Russi]ch-Engl. ‘Anleihe. Dieses: war. die Folge der}

gerung in Wien vom 4. Nov. Actien 41087. Metallig

- Von London über Holland - ebenfalls vom: 4. Nov. f

Ruf}. Engl. Anl. 932; Dän. 613, welches 4. F hi als. mit leßter Post. Consols hingegen, welche leßt 862 standen, sind 865 auf Abrechnung. Neui eee U London: nicht mitgekommen.. Das: Englische Dampfbi 7ten-d. M. ist bis jebt ausgeblieben. Zu. folgenden sind Fonds gefragt: Oesterr. Metallig.. 954, Partial, 1245; Bauk-Actien 1094; Russ.Engl. Anl. 905.4; Nus in Certific. 852; Preuß. Engl. Anl. von 1818 98 1822 98; Dän. Anl. 32 593, 42 805; Hannôòv. Loose! Norw. 65 Aul. 106, London hatte heute viel Geld; 2: Briefe sind bis 13 Mrk. 84 Schill. bezahlt. Amsterda mit 2 3 Cents über Notiz. zu lassen, Paris viel Petersburg, cher zu haben. Spanien, Geld. Portu lassen. Breslau fehlt. Deutsche Valuten sämmclich j sen. Paris 2 Mon. 1872. Petersburg 975. Lond! Mrk. 72 Schill. , 13 Mrk. 9 Schill. Amsterdam 2: 35... 35, kurz 35 . 25. Augsburg 6 W. 1465, Franksurt. 1462, Wien 1467, Breslau 1515. : /

Spanien, Aus Gibraltar vom. 20. Oct. berichtet das. Jol du Commerce: - Die verheerende. Krankheit hat seit dd

bis. vier Tagen, daß der Ostwind: weht, zugenommen; U

lebten Tagen starben bis gegen 40. Menjchen, und die i versichern, daß die: täglichen Todesfälle. mehr. als. 100 bet würden, wenn- nicht ‘eine Menge von Einwohnern aus! dert wären. Auch. sterben; jeßt. darum. weniger , wel große Anzahl der Einwohuer das- gelbe Fieber [chon üb den haben. Das Gesundheits - Bülletin- vom 46ten bis 19ten ist folgendes: Am 16ten-waxen 1034 Kranke, 32

am 17ten 1193 Kranke, 40 Todte; am. 18ten 1390 K!

. 41 Todtez- am: 19ten 1505 Kranke. und. 40 Todte. Die!

scriptioa füx Sparsuppen, „welche den armen Familie! abreicht werden, ist um 370- schwere Piaster. vermehtt. den, welche die Officiere und die Truppen beigesteuert I Der Römische: Coùsul Buschetti Hat düch. mit 396 Ps unterzeihnet, davon 300, im „Namen - seines Herrn. Fsraelit zahlte: 1000 Piaster, um.die- Erlaubniß zu erh seine Frau auf dem israelitischen Kirchhofe. zu begrabes- hiesige Gouverneur, Sir George Donn, bat mehrere Sl ler einfangen lasse, und. sie:in die. Hospitäler geschidt| dort die Kranken zu pflogen- Der anische Genera randa hat die Landleute aufgefordert, unsere Stadl

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driegs - Gefangenen gemacht

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r Allgemeinen Preußisch

¿aen Vorsichtsmaaßregeln mit Lebensmitteln zu ver- A : cfähelicsten ist die Krankheit bei den Militairs ; le derselben im Militair - Hospital sind von den Aerzten

n. its Portugal. id Das Journal des Débats meldet aus Lissabon, 92, Oct.: A / f Die Härte Dom Miguels und seiner T R hat Gang der Ereignisse so beschleunigt daß die * arthei jungen Königin , seitdem die Ankunft derselben in Eng- d hier bekannt is täglich an Macht zunimmt. Am 1. tober war fein einziger Constitutioneller im ganzen Lande er den Waffen ; Dom Miguel und die Seinigen genossen Frieden die Früchte ihrer Thaten, jet, von Furcht und gwohn gequält , besuchen sie häufig die Kasernen, um den steten Enthusiasmus der Soldaten fúr neue Kämpfe zu ben. Die Provinz Tras - os - Montes, auf welche die iguelisten am meisten rechneten , hat das erste Signal zum stand gegeben. Es ‘hat sich dort eine _„Guerilla ge: det, die jet {on 1500 gut bewaffnete Jnfanteristen, Pferde und mehrere Kanonen zählt. “An der Spiße die- fleinen Heeres steht der Major Serpa Pinto, ein Mann erprobtem Muthe und Kriegserfahrenheit. Als einer reichsten Besißer in Tras-os-Montes war er Deputirter den lebten Cortes, und hat durch sein Vermögen und je Popularität einen viel größern Einfluß in jener Pro- , als der Marquis Chaves frúher dort ausübte. Die gierung, welche von den Plänen des Majors unterrichtet versuchte, obwohl vergeblich, ihn verhaften zu lassen, d chickte den Obersten CEanellas , den Kanonikus Mechias d andere nach Tras - 09s - Montes „- um jetinen Entwürfen gegen zu arbeiten. „Sie haben aber eben so wenig ihren e erreicht. Major Pinto rückte ins Feld, aus allen zenden strômten. die Soldaten der alten constitutionellen nee zu ihm, und bald ‘hatte er 600 Mann unter seinen fehlen. Die Regierung hat darauf das 22ste Linien-Regi- it, auf dessen Treue Dom Miguel viel hält, gegen die- hen geschiét. Beide - fleine Heere begegneten sich 14. d. M. Morgens ‘bei St. Tircé; ein hibiges fecht _ entspann sich, und dauerte zwet Stunden, ch deren Verlauf das 99e Linien - Regiment zersprengt rede und eine Menge von Todten ünd Derwundeten auf Schlachtfelde zurüctlassen mußte. Jn der folgenden acht versammelte der Oberst die Trüramer seines Regi- nts in einem kleinem Dorse,, drei Stunden von St. Tircé, f der Straße nach Porto, und seßte seinen Marsch nach terer Stadt fort, wo er am 17ten Morgens einrückte; in ringer Entfernung folgten die constitutionnellen T, in der Nacht noch durch zwei Compagnieen des 22sten egiments, welche mit Gepäck und Waffen zu ihnen stießen, r\tärft worden waren. Briefe aus Porto melden / daß e -Constitutionnellen bis zum Abend im Angesichte D tadt blieben, die den ganzen Tag über in. der größten Be- egung war. Alle Thore blieben verschlossen, die Besaßung nd fortwährend unter den Wassen ; der Gouverneur wagte ber feinen Ausfall, aus Besorgniß, daß tn Abwesenheit der ruppen ein Aufruhr in der Stadt ausbrechen möchte, wo e Gemüther durch die blutigen Urtheile des Prevotal -Ge- chtshofes aufs Höchste erbittert sind. Eine andere con- itutionelle Guerilla ist, etwa 300 Mann stark, in Guima- jens eingerückt, wo sie sich zwei Tage lang aufhielten , um ferde vom Lande herbeizuschassen ; diese Guerilla scheint ¡h mit dem Major Pinto in Verbindung zu stehen und ach seinen Befehlen. zu handeln. Außer diejen beiden giebt b in der Provinz Tras-os-Montes noch eîne Menge fleine- r Guerillas von 30 bis 40 Mann, welche umherziehen und ferde mit baarem Gelde auffaufen. Ein Depot von 1200 onstitutionnellen in Cascaës, welche damals bei Porto zu wurden, sollen aus dem Tras-os-Montes gegangen jeyn, m zu dem Major Serpa Pinto zu stoßen. Nach einem ndern Gerüchte sollen die von Dom Miguel nach Madeira eschicéren Kreegs\chiffe sich empört und zu Gunsten der Kòd- igin Donna Maria erklärt haben. Beide Nachrichten sind ber noch nicht zu verbürgen. Ein außerordentlicher Courter l gestern angekommen, dem Vernehmen nach derselbe, wel- jer die Entscheidung der Cortes zu Gunsten Dom Miguels n die auswärtigen Höfe gebracht hat. Die durch ihn ein-

ort entkommen, und nach

A

en Staats-Zeitung Nr. 307.

gelaufenen Depeschen sollen den Minister der auswärtiger Angelegenheiten , Marquis von Santarem, nicht befriedigt haben; er berief sogleih den Staatsrath, um ihn von den SFnhalte der Depeschen in Kenntniß zu seßen. Die Migue- listen sind seitdem zwar sehr n lee T G: doch hôren die

Verfolgungen nicht auf, und das Auswandern nimmt zu;

die beiden leßten Pacfetboote, die nah England gingen, ha- ben allein 60 Emigranten mitgenommen.

Dasselbe Blatt enthält einen Auszug aus einem zweiten Privat-Schreiben, folgenden Jnhalts: ¡Das Ver- fahren Dom Miguel’s gegen die Constitutionnellen, welche- nah Spanien ‘flúchteten, und als man ihnen dort die gastlihe Aufnahme verweigerte, húülflos nach Portugal zurückkehrten, hat das Resultat gehabt, welches vorauszuse- hen war. Das Elend, welches sie in den Kerkern zu erdul- den hatten, hat ihnen die Energie wieder gegeben, die sie bei ‘Porto verloren hatten. Eine Menge derselben haben ihre Kettengebro- chen, andere Gefangene sind ihrem Beispiele gefolgt, und Alle zu- sammen ‘haben sih nebst anderen constitutionnellen Soldatew in die nördlichen Provinzen begeben, wo sie sich zu Guerillas gebildet haben, die bereits úber 2000 Mann zählen. Die Berichte an die Regierung -bestätigen diese Nachricht, so wie die von einem ernstlichen Gefechte * zwishen den Guerillas und dem 22sten Regimente, welches völlig geschlagen worden ist. - Briefe aus Porto wiederholen die oben gegebenen Nach- richten, und fügen hinzu, daß die dortige Garnifon fast un- unterbrochen unter dem Gewehr steht, um die Einwohner im Zaum zu halten.

Ein Privatbrief der Quotidienne aus Lissaborr vom 22. Oct. erwähnt zwax dieselben Ereignisse, stellt aber ihren Ausgang ganz ‘anders dar; das 22ste Regiment soll die Constitutionnellen geschlagen, und die bürgerlichen und Mi- litair:Behörden von Porto sollen sich durch Eifer zur Aufrecht- haltung der Ruhe ausgezeichnet haben. Auch die auswärtigen Angelegenheiten Portugals nehmen nach der Q uotidienne eine für Dom Miguel glückliche" Wendung; man spreche von wichtigen aus London. gekommenen Depeschen, welche einer glücklichen Ausgang der diplomatischen Unterhandlungen ver- fündeten. Am Schlusse des Schreibens wird einer Schrift erwähnt, die. der Richter beim Ober-Tribunale, Antonio da Silva Lopez Roca, offenbar aus Jronie,' der Tochter Dom Pedro’s gewidmet habe, wie man aus dem Motto derselben sehen fönne: „Wenn sie durch das Princip der Gewalt Kô- nige seyn wollen, so bekennen sie damit ihre Unrechtmäßig-

feit; denn die Gewalt ist das Princip des Unrechts (Cardi- nal du Perron).‘/ Türkei und Griechenland.

Ein Schreiben aus Konstantinopel vom 11. Oct. (im neuesten Blatte der Allgemeinen Zeitung) enthält Fol- gendes: Jn den ersten Tagen dieses Monats wurde dem Reis Effendi durch der Niederländischen Gesandten, Herrn van Zuilen, eine neue Zuschrift der in Poros versammelten Botschafter von England, Frankreich und Rußland überge- ben. Sie war deren Antwort auf die von der Pforte er- haltene Erklärung, feines Gesandten nach Korfu senden zu wollen. Dem Vernehmen nah weigern sich die Botschaster Englands und Frankreichs in dieser Zuschrift abermals, nach Konstantinopel zu fommen , da ihnen die ‘eben jeßt obschwe- benden Conferenzen in Betreff der politischen Existenz Grie- chenlands nicht gestatten, sich zu entfernen ; hingegen laden sie den Reis-Effendi aufs Neue ein, die Pforte zu vermögen, Commissarien- nah Poros zu senden 2c. *) Der Reis-Effendt hat dieje neue Zuschrift dem Divan vorgelegt. Allein, da seither die Franzosen in Morea landeten, wodurch die Pforte außerordentlich aufgebracht gegen Frankreich geworden t/f, und ‘die Kriegs-Ereignisse sih günstig für sie zu gestalten schienen, so war die Antwort vorauszusehen. Der Reis-Effendi soll be- reits erwiedert haben, daß der Divan überhaupt nichts mehr von der Pacification Griechenlands hôren, jondern 30,000 Al- baneser und Türken nach Morea senden wolle, um dort das Glück der Waffen zu versuchen, und so die Griechische ‘Frage zu lôsen. Ueber Smyrna ist der Kiaja- Bey des Soliman- Pascha von Candia hier eingetroffen, um dem Sultan Be- richt über schwere Excesse, die an mehreren Griechischen Ein- wohnern der Stadt Candia verúbt wurden, zu erstatten.

*) Vergleiche die Nachrichten aus dem Courriex de Smyrne in Nr. 298 der Staats-Zeitung