1828 / 311 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 18 Nov 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Regiment fihrt, sie auch nicht frei sey.//// Um hierauf zu

antworten, müssen wir vorerst das System, wonach wir regiert

werden, näher untersuchen. Die Regierung befindet si in den

Händen des Königs, der sie durch verantwortliche Minister aus- ábt. Zur Controllirung derselben bestehen zwei Kammern, eine erbliche und eine Wahl-Kammer. Der Name und die Autori- tät des Königs sind über jede politische Discussion erhaben ; Alles geht zwischen den verantwortlichen Ministern und den Kammern vor; leßtere nehmen zwar an der Regierung nicht unmicttel- bax Theil; durch ihre Controlle aber und durch die Bewilli- gung der Staats-Ausgaben müssen sie nothwendig einen mehr oder minder moralischen Einfluß auf den Gang und den Geist der Verwaltung ausüben. Dies hat von jeher statt gesunden und ist ganz unvermeidlich; allein zwischen jenem moralischen Einflusse und der Regierung, in dem gewöhnli- hen Sinne dieses Worts, ist ein gewaltiger Unterschied: die Verwaltung kann sich deshalb nicht minder frei und ihrer Ueberzeugung nah bewegen, nur immer mit Vorbehalt ihrer Verantwortlichkeit, denn diese wird durch die Charte bedun- gen. Das System des Herrn v. Saint-Chamans is ganz un- ausführbar. Bedarf es, um die Rechte Aller zu schüben, nicht nothwendig der Dazwischenkunft der Kammern ? Mússen diese niht das Schlechte prüfen, erörtern, abschaffen, und auf das, was besser seyn könnte, hinweisen. Die factische Junitiative verbleibt dem Könige; giebt es aber nicht eine Art von moralischer Jnitiative 2 Was anders ist die Adresse an den König als Antwort auf die Thronrede ? Dies Allesist die na- tärliche Folge eines Systems, wonach Beschwerden und das ver- lehte Privat-Jnteresse ihre Organe finden müssen. Herr v. Sainut- Chamans frägt uns, was Ludwig XIV, Großes mit einem solchen Systeme vollbracht haben würde ?- Wir antworten dar- auf ganz offen: vielleicht hätte er mit demselben nichts von dem vollführt, was ihm durch andere Mittel“ gelungen ist, weil unsere heutigen Staats-Einrichtungen seiner Zeit und den Sitten seines Jahrhunderts nicht angemessen waren ; wenn der Verfasser uns indessen frägt, was Frankreichs Dy- nastie heute mit jenen Staats - Einrichtungen zu vollbringen gedenke, fo antworten wir, daß sie mittelst derselben aus un- serer hochherzigen Nation die erste der Welt machen kann. Herr von Saint-Chamans werfe nur: die Augen um sich, er sehe die Wunder, welche vierzehn Jahre der wiederhergestell- ten Monarchie und wiedergewonnenen Freiheit hervorgebracht haben, er betrachte unsern blühenden Credit, unsern Wohl- stand, den Aufschwung unsers Handels und Gewerbfleißes ; und wenn er uns dann noch nicht sagen fann, was Ludwig AIV., gethan haben würde, so wird er wenigstens anerfken- nen müssen, was Carl X. wirklich gethan hat. Der Messager des Chambres behält sich vor, in einer Reihefolge von Artifeln die Übrigen Bemerkungen des Vicomte von Saint -Chamans über die Kammern, die verschiedenen Parz theien und Meinungen, den Preß-Unfng, und die Lage des Ministeriums zu beleuchten. :

Der Courrier français glaubt, daß zwei Geseßz- Entwürfe von bedeutendem Umfange die Kammern in ihrer - nâchsten Sißung fast ausschließlich beschäftigen werden, näm- lih ein aus etwa 400 Artikeln bestehendes neues Militair- Strafgesebbuch und eine neue Municipal -Organisation; es scheine, daß die Kammern auf den 25. Jan. zusammenberu- fen werden würden.

„Die verschiedenen Handels - Kammern des Reichs und die berathenden Manufactur - Ausschüsse sind von dem Han- dels - Minister ersucht worden, Abgeordnete zu der Handels- Untersuchungs-Commission hieher zu sien. i iam S O han «Dlagas soll den Jesuiten mit einem

vier, tm Werthe 500,000 F in Gesche gemach! haben / )e von 500/000 ör., ein Geschenk 2s geht das Gerücht, sagt der Courrier francais daß der Cardinal Fesch als Erzbischof von “r irt hade, und daß gg dieses Erzbisthum nunmehr seinem Minister der geistlichen Angelegenheiten bestimme.

Mehxere Aegyptier, worunter auch ein Bruder IJbrahim- j DOEE , haben am 2. d. M. die Quarantaíne zu Toulon

p. en „um sich zur Vollendung ihrer Erziehung hicher zu

Die nachstehenden Aeußerungen mögen ie: nen, in welchem Tone die Gazette de Saa n S eute Bei Erwähnung einiger Unordnungen, die kürzlich im Theaterzu Lyon statt gefunden haben, sagt sie: „Diese Scene erinnert uns an das Jahr 1793; in der That, die ganze Revolution ist nichts als ein Krieg des Parterre mit dem ersten Rang Logen gewesen. Seht, Liberale, so handelt Euer Monarch. Ihr habt Recht gehabt, daß Jhr ihn bei den neulichen Fest- lichkeiten dem Volke nicht zeigen wolltet ; Ihr-müßt ihn Euch

5. Und 6. Oct., die November-Nächte u. #. w. auf sparend Das Journal du Commerce macht die Gazette d aufmerfjam, sie habe vergessen , unter ihre Unglück pro zeihenden Zeichen den jeßt am Himmel befindlichen g ten mit zu zählen.

Aus Bordeaux meldet man unterm 8ten d. M,, da Geistlichen des fleinen Seminars dieser Stadt sich nach @ nien gewendet haben. „Es ist sicher,“/ meint der Conf tionnel, „daß das Klima der Halbinsel ihnen mehr zy als das in Frankreich.‘ ; A

Großbritanien und Jrland, L Löndon, 8. Nov. Der Lärmen, (heißt es in Times) den man während der leßten Parlaments: Si Über die bestehlihen Ortschaften gemacht hat, zeigt reits seine gute Wirkung. Die Lords Calthorpe und 6 venor haben in der Verwaltung der ihrigen ein neues verbessertes System eingeführt. Die Prämie von %( neen jährlich, die bis jeßt für die Stimmen gezahlt yy darf nicht mehr genommen werden, und die gegenwärti sehr armen Leuten bewohnten Häuser sollen in bessere [tand gesest und ahtungswerthen Miethern überlassey den, die ihre Stimmen frei nach ihrem Urtheil und G sen geben dürfen. Jn dem, Lord Calthorpe gehörigen, | ken Hindon werden in den besten Gasthöfen die , Time, der Globe gehalten werden, um die Einwohner in den & zu seßen, richtig über die politischen Ereignisse urtheily können, und zugleich wird dort eine vortreffliche Schul gerichtet, um die feimende Generation gut zu erziehen, Shaftesbury, dem Lord Grosvenor gehörig, soll det, wohlthätigen Absichten gestiftete Fonds, genau unte werden, um ihn zur zweckmäßigen Erziehung der Kij besonders in Bezug auf Gewerbthätigkeit, anzuwe| Lord Grosvenor i, durh Ankauf beträchtlicher in| Nachbarschaft befindlicher Ländereien, in den Stand seßt, ansehnliche Theile - derselben zu niedriger Pat arme Leute zu vergeben , und diese dadurch von der Ar Liste des Kirchspie s zu streichen. Zu diesem Ziveck sin) reits die nöthigen Anstalten getroffen worden. Schon hi mehrere arme Personen davon die guten Wirkungen vet und Shaftésbury, das durch das bisher dort stattgefun Bestechungs-System so berüchtigt geworden war, - wird | fentlih von diesem Flecken bald und für immer geteinl seyn. Lord Grosvenor hat in' diesem Theile von M durch: eine, für Anfäufe und Verbesserungén ausz Summe von ohngefähr 200,000 Pfund einen ganz u ordentlichen Einfluß erlangt. Es is zu hoffen, daß i schönes Beispiel von den benachbarten Ortschaften wid| folgt werden, indem die dort bisher im Gange gewes

Mißbräuche so berüchtigt geworden sind, daß deren Bes

Lord Anglesey, Here Banks und Herr Rose bald Aend es treffen müssen, wenn sie sich selbige für die Zukunft alten wollen. Wie es heißt, ist es die Absicht Lörd nor’s, für seinen Flecken die Herren Hunt und Cobbett | Parlament zu bringen, sobald sich dazu Gelegenheit zeigt.

Der Courier fommt auf die Einnahme von Va zurück und betrachtet dieselbe als eine glückliche Begebenh| da sie geeignet sey, bei eintretender Vermittelung von 0 ten der drei großen neutralen Mächte, zum Frieden zwis den beiden friegführenden Mächten zu führen. Hâtte ju Ereigniß nicht statt gefunden, und wären die Russen 6d cthigt gewesen, die Belagerung von Varna aufzugeben, würden sie, meint der Courier, sich úber die Donau zurl gezogen haben und hâtten dann nicht mit Ehren etwanis Friedensvorschlägen Gehdr geben fönnen , auch würden d

» entgegengeseßten Gründen die Türken nicht zu dergleid

geneigt gewesen seyn. „Der Fall von Varna,// (fährt

des andern Theils und so fôunen beide, ohne fich etwas vergeben, auf dem Felde der Unterhandlungen erscheinen. dessen wird keine von beiden Partheien von selbst die Haudj Versöhnung bieten. Dies muß durch die Veimittelung i neutralen Macht geschehen, welche sich zur Ausgleichung d Streitigkeiten erbietet. Wir behaupten durchaus nicht, den Absichten eines oder des andern Cabinets bekannt seyn ; aber“ wir sagen , daß sie zur Vermittelung einl werden, weil ihre Pflicht und ihr Interesse. es erfordern,

S.

weil die Pause, welche der Winter iu den militairischen

darbietet. Auch sehen „wir keinen Grund, warum dies!

nicht von den kriegführenden Mächten ergriffen werden sollte.

Wir wollen mit Rußland beginnen. Der Feldzug ist | sen denselben erdffneten, auf 200,000 Mann anschlägt, :\o:t#

für Eure großen Tage und Siege, für den 14. Juli, den

“_ man wohl annehmen, daß Krankheit, Schwerdt und Belage!

sort) „für den einen Theil ehreuvoll, Gt den Ueberm 0)

rationen hervorbringt, ihnen die günstigste Gelegenheit di | L gau igite Gelegen F weil sie sich der Regierung Jrlands gänzlich bemächtigt hat !

ziemlich zu Ende, und. wenn man die Macht, mit welcher die:R!

¿ auf 120,000 Manni zurückgebracht haben. (?) Sie haben 9 Mann verloren (?) und’ dagegen Braiïlow und Varna einigen weniger wichtigen Festungen und der See-Küste er Mündung der Donau bis nach Varna eingenommen ichtige Linie, in Rüksiht auf die Zufuhr, welche sie telst ihrer Flotte auf dem Schwarzen Meere erhalten n. So ist ihre Linke gesihert indessen haben die n die Donau-Linie von Silistria bis Widdin noch in Besil.// Nachdem der Courier hierauf weitere Be- ungen über die Schwierigkeiten, welche die Russen, sei- Meinung nach, bei Fortseßung des Krieges noch zu über- n haben würden, angestellt, fährt er in folgender Art die Lage der Túrkea zu schildern: „Welche Meinung in anderer Beziehung über das Verfahren der Türken ellt seyn môge, so fônnen wir doch eine Thatsache läugnen, nämlich die, daß sie große Mäßigung und ilséraft in ihrem Betragen gegen die Neutralen bewie- at, Durch keins derjenigen Ereignisse, welche in Be- g auf Griechenland geschehen sind, hat sie sih zu un- nenen Maaßregeln verleiten lassen. Flotten und Festungen enommen worden man hat Conventionen abgeschlossen, zufolge sich ihre A, chen Truppen in jeneGegend zurü- mußten, wo dieselben für sie von keinem Nußen mehr sein n aber dennoch hat sie die Mächte, wenigstens zwei ben, durch welche jene Begebenheiten herbeigeführt wor- nd, als Neutrale und Freunde betrahter. Wenn wir ( Besonnenheit in dem Verfahren einer Macht bemer- so fônnen wir nicht glauben, daß sie Anerbietungen Biederher stellung des Friedens, welcher für sie sowohl r Rußland vortheilhaft seyn dürfte, zurückweisen würde. ann den Krieg nicht, in der Hoffnung fortführen , daß henland wieder ihrer unumshränfkten Herrschaft anheim würde sie weiß, daß alle drei Mächte sich verpflich- iben, eine solche Hoffnung zu vernichten. Griechenland r entzogen worden und das Bewußtseyn, daß fie es wieder gewinnen kann, wird sie zuleßt bewegen, den urch den Tractat von London gemachten Anerbietungen geben. Zu gleicher Zeit gewährt ihr dieser Tractat heile, welche. sie durch feine eigenen Bemühungen erhal-

ann.‘ ord Teynham“/, heißt es imCourier, „hat eine Adresse

e Freisassen von Kent als Antwort auf die gegen ihn

Dertn Hodgson zu Penenden-Heath erhobene Anlage, daß enun er gleih die fatholischen Ansprüche unterstüßte, bin- Monaten eine ganz verschiedene Meinung hegen würde, gegeben. Diese Anklage läugnet der edle Lord nicht, e behauptet, sie enthalte keinen Vorwurf der politischen isequenz. Ja, er ist ganz unwillig über den bloßen Ge- n! Um den starken Saß zu beweisen, daß eine plöbliche ungs - Veränderung über eine höchst wichtige Frage mit scher Consequenz zusammenzureimen sey, bedient sich die- alte Baron‘/ eines sonderbaren Mittels. Er geht auf Beiten vor der Eroberung zurü berichtet, wie seine ahren die Kentischen Armeen commandirten , ehe der annische Eroberer noch. vorhanden gewesen sey ver- sie durch: die Kreuzzüge und herab bis Cressy und Azin- und schlägt sodann einen ähnlichen Weg in Bezug die Vorfahren seiner Gemahlin ein, indem er zur Ge- beweist, daß „„der leßte derselben mit seinen Vätern in der ‘le der Boughton-Kirche, mit den fühnen Banner-RNittern fduards und Heinriche, schlafe.// Dies is in der That sehr jeugend und Hr. Hodgson muß sich sehr durch die Erklärung ords geschmeichelt fühlen ,. daß die Anklagen gegen die ‘quenz desselben von solchen Leuten ausgiugen, welche glücklih geschäßt haben würden, wenn fie seinen, ihr fendes Kriegs - Roß besteigenden Vorfahren hätten den gbügel halten können.‘ Nach diesen Ausbrächen einer chweifigen Beredsamkeit erzählt der Lord seinen „„Brü- Freisassen,“/ er habe sih bisher der katholischen Eman- tion widerseßt und für die Unterdrückung der Association nmt, weil er keine Sicherheiten sür die Beschüßung der estantischen Kirche gewahr worden sey. Wie können denn Herrlichkeit jest Sicherheiten erblicken, da gar keine vor- lagen, ja selbs nicht einmal erwähnt worden sind? t das Bild, welches er uns von dem gegenwärtigen Zu- e Jrlands entwirft, eine Sicherheit? Wir müssen jeßt

Mlssociation gehorchen, weil, wie der edle Lord uns sagt,

)re Unterdrückung bezweckende Bill sie nicht gänzlich vernich-

h der Lord geht noch weiter, er kennt den Geist des ischen Volks so wenig, daß. er England mit fremder dschaft bedroht, damit es Vinea eigenen Unterthanen Jede! Er äußert, fremde Nationen nähmen ein tiefes Jn- é in dieser bejammernswerthen Sache! 50,000 Jrländer

in den vereinigten Staaten von America, mit Macht und Reichthum ausgestattet, seyen bereit, sih mit ihren Lands- leuten zu verbinden! Die Französische Regierung bereite si vor, an dem bevorstehenden Kampfe Theil zu nehmen; Dúün- kirchen fülle sich mit Kanonen uud Kriegsvorräthen; und man werde Alles in Bewegung seßen ,- um Jrland von der Britischen Macht und Herrschaft zu befreien. Wenn diese Vorstellungen Gebilde der Furcht sind, so sind des „alten Barons‘/ Vorfahren glücklich, weil sie in ihren Gräbern lie- gen und nicht wissen, wie sehr ihr Abkömmling ausgeartet ist, Wenn sie die Erfindungen der Untreue und des Egois- mus sind, fo müssen wir den edlen Lord bemitleiden ; seine Aeußerungen über Herrn Peel, den Herzog von Wellington, und den Herrscher des Landes, welche er so darstellt, als seyen sie von denselben Gesinnungen beherrscht, wie er selbst, müssen wir verachten. ‘‘ Es scheint, sagt die Times, Lord Bexley habe Alles, was in seinen Kräften stand, gethan, um aus der ihn um- hüllenden Dunkelheit hervorzutreten, indem er sih entschloß, einen Brief gegen den Papst, gegen die Concilien, gegen die Canons und gegen die Tausend und eine religiösen Verir- rungen und politischen Eingriffe der Papisten bekannt zu machen. Wenn das Geschrei „„Kein Papismus !‘“/ einigen Grund oder einige Verbindung mit der Frage hätte, ob Ka- tholifen, die schon berechtigt find, Parlamentsglieder zu wählen, und die dadurch in. den Fall fommen, auf viele Stimmen im Parlament einzuwirken, niht auch mit eben so großer Sicherheit für den Staat, das Recht besißen dür- fen, selbst mitzustimmen: als sie es jeßt Andern andeuten können, wie gestimmt werden soll, wenn dieses „Geschrei“ auf irgend einem rechtlichen Gruad beruhte, so würde es fich gewiß nicht allein guf die Personen beschränken, die es jeßt so laut erheben. Wenn die Maaßregel der Emancipation für das Land einige Gefahr von Seiten des Papismas her- beiführen fönnte, würden dann nicht die höchsten Autoritä- ten des vergangenen und des gegenwärtigen Jährhunderts, für Alles, was die bürgerlichen Freiheiten Englands und seine Constitution betrifft, würde z. B. nicht Hr. Burke, das Idol der Tory’s, das Kriegsgeschrei „Kein Papismus“/ haben erschallen lassen? Würde niht Hr. Windham, der \charf- und hochsinnige; oder Hr. Wilberforce, der religiöse und enthusiastisch protestantische; Hr. Fox, der entschiedene Anhänger der Whigs und Vertheidiger der Freiheit in Kirche und Staat; und Herr Pitt? würde nicht Herr Pitt auch. mit ausgerufen haben: „„ Kein Papismus !‘/? Würde er és nicht in die Ohren Europa’s hineingedonnert haben, wenn es ihm nur im mindesten in den Sinn geékom- men wäre, daß der Papismus durch, die Emancipation be- günstigt werden konnte? Würde Herr Pitt dek Leiter, der Vormund, der beschüßende Genius von Kirche Und Staat, auf Emancipation, als auf eine Wohlthat für die ganze Nation angetragen haben? Würde Herr Pitt ein Amt, von dem seine Existenz abhing, aufgegeben, und ein Mini- sterium aufgelöset haben, das beinahe eins mit dem Staat geworden war, aus dem Grunde, weil er die Zulassung der Katholiken ins Parlament nicht durchseßen konnte, wenn eine solche Zulassung von ihm anders, als vortheil- haft für das protestantische Jnteresse des Königreichs betrach- tet worden wäre? Würde Lord Grenville, ein so richtig den- fender Staatsmann als es jemals einen gáß, würde ein so tugendhafter und einsichtsvoller Minister seine Landsleute blind haben machen wollen, gegen die papistischen Schrecken der Emancipation, wenn solche Schrecken jemals existirt hät- ten? Herr Grattan, Loxd Castlereagh, Lord Grey, Lord )arrowby, Lord Landsdowne, Lord Plunfkfett, Lord Holland, err Whitbread und endlich der so hoch verehrte und inuig betrauerte Canning alle diese waren eifrige Freunde der Emancipation. Kann irgend eine andere Nation ein Ver- zeichniß von so ausgezeichneten und edlen Männern vorzei- gen, die von entgegengeseßten Partheien von unabhängigen und verschiedenartigen Grundsäßen Whigs, Torys, Neutrale, Engländer, Jrländer, alt, jung, und in alletandern Punkten von einander abweichend, dennoch in diesem einzigen Putkte Alle mit einander übereinstimmten? Und somit ‘fragen wir, ob nicht ein jedes vernünftige Wesen, das ruhig und besonnen nur das Angeführte in Erwägung zieht, erröthen muß, dieses unsinnige Feldgeschrei „Kein Papismus‘/ mit anzuhdren ? E,

Dr. Southey, sagt ebenfalls die Times, sucht in der lelten Quarterly:-Revièw zu beweisen, daß es viel vernünftiger feyn wúrde, die ganze Britische Verfassung umzustoßen , als des Königs katholische “Unterthanen zum Genuß der verlangten Rechte zuzulassen. Der gekrönte Poet sieht die katholische

Religion nur aus dem Gesichtspunkt an, daß sie darauf ab-

ck Sts

E

E; A2 E