1828 / 312 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tigung dieses, aus einem Englishen Blatte entlehnten Arti: fels bemerken wir, daß von einem Buche „„Jasched// in der Bibel nicht die Rede ist, sondern von dem Buche ¡„Hajaschar// (nach Luther's Uebersebung: „Buch des From- men,, oder „Buch der Redlichen‘/) und zwar wird desselben gedacht im Buch Josua (welches übrigens nicht 80, soudern nur 24 Kapitel hat) Kap. 10. Vers 13, und im zweiten Buche Samuelis Kap. 1. Vers 18.

„Das Journal von Odessa, aus dem wir leßthin (in Nr. 302. der Staats - Zeitung) einen Artikel úber die Schlacht von Varna im Jahre 1444 mitgetheilt haben, giebt nachträglich zu demselben Folgendes:

„In der Nähe dieser unheilvollen Felder haben unsere siegreichen Heere die Trophäen erobert, von denen ein Theil dem Andenken des unerschrokenen Wladislaus gewidmet ist. Diese Sieges-Zeichen, an einem Orte aufgestellt, wo eins das Glück zulest den Waffen eines berühmten und tapfern Kriegers, des unsterblichen Swiatoslaw, ungünstig war, ge- währen jebt. einen Contrast, der den Ruhm des Russischen Namens und den des erhabenen Nachfolgers jenes Helden noch mehr hervorhebt. i

Die Gründung von Odessus (0d ooo:), dem heutigen Varna, ist nah Scymnus von Chios und dem anonymen Verfasser eines Periplus im Schwarzen Meere, in die Zeit des Astyages zu seben. Der alte Name dieser Stadt scheint auf die Verehrung hinzudeuten, welche die Bewohner der nördlichen Ufer dés Pontus-Euxinus für das Andenken des Odysseus, als eines schiffenden Helden, bewahrten. Nach einer Stelle’ im Rhetor Dion, der unter Trajan lebte, wur- den etwa 150 Jahre vor dieser Zeit alle Griechischen Colo- nieen am Schwarzen Meere, von Olbia- bis nach Apollonia in Thracien (dem heutigen Sisoboli oder Sizeboli) ‘von den Geten verwüstet, und mehrere dieser Städte darauf von ihren Bewohnern verlässen. Nur Ddessus erhielt sich nebst Olbia, Tyra (Aferman) Tomi (Kustendschi) und Callatia (Martigalia) als Handelsstadt, wenn es auch seinen alten Glanz nicht wieder erreichen fonnte. Eine In- schrift in Olbia, die, nah der Ansicht eines berühmten Ar- chäologen, *) aus der Zeit des Augustus herrührt, zeugt von der Eristenz dieser Colonieen und ihren Verbindungen. Die Münzen ‘der Kaiser beweisen, daß Odessus noch unter Gor- dianus Pius gegen die Mitte des 3ten Jahrhunderts blühte, und da man in feinem der bekannten Münz-Cabinette Kaipjer- Medaillen aus den am Schwarzen Meere zwischen Olbia und Apollonia gelegenen Städten antrifft, so wird es hôchst wahr- scheinlich, daß die Zerstörung dieser Griechischen Niederlassun-

gen mit Olbia begonnen habe, dessen Medaillen mit Bildnis- sen der Rômischen Kaiser mit Aiexander Severus aufhören; und mit dem leßten Regierungs-Jahre des Philippus (249) dder unter Trebonius Gallus 252nach Chr. beendigt worden sey. Die Gothen, die schon zu wiederholten Malen über die Donau gegangen waren, verwüsteten unter diesen Kaisern Thra-

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*) v. Köhler in seiner Schrift: Volks- Beschluß der Olbio-

cien-so wie andere Römische Provinzen, und wahr wurde in diejer Zeit Odessus zugleich mit den andern nischen Colonieen dieser Gegend zum zweiten und Male zerstört. Ueder die Lage von Varna

Einfalle in Thracien im Jahre 678, als sie nach V4 die Nähe dès alten Odessus gekommen waren, f daß dieser Ort sehr fest sey u. }. w. Nimmt man ( daß sich in dem Boden dér Stadt Varna, der in de sten Zeit großentheils ganz durhwühlt worden ist Trümmer des Alterthums gefunden haben, so wird m neigt, anzunehmen, daß ‘das heutige Varna nicht gena der Stelle des alten Odessus steht. /

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 18. Nov. Jm Opernhause : König Trauerspiel in 5 Abtheilungen.

Im Schauspielhause: Les acteurs français auront| neur de dvnner pour la conlinuation des débuts d Herault: Les femmes savanles, comédie en 5 actes vers, par Molière; elte pièce sera suivie par: Can vaudeville en 1 acte, par Scribe.

Oper in 3 Abtheilungen ; Musik von Spontini.

Königsstädtsches Theater.

Dienstag, 18. Nov. Lenore. Mittwoch, 19. Nov. Das Posthaus zu Treuenbi

Hierauf: Kunst-Vorstellungen des Herrn Carl Rapps,

Berliner Börse. Den 17. Nov. 1828, AmtlI. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preu/s. (y

|ZE| Brief Geld] ZE.| Dre C 915 / 913 [Pomm. Pfandbr.{ 4 108 1034 | fKur- u. Nenm: do. 104 10 1025 [1025 [Schlesische do. 106 |/99 [¡Poam. Dom. do. 1071 907 | 90x Märk. do. do. | 90 JOstpr. do. do. 1025 | ¡Rückst. C. d.Kmk 1005 | 997 | do. do. d.Nmk. —, | 907 [Zins-Scb. d. Kmk. 1015 | dito d, Nmtk. Ja 1 Al 94x |

93t | 923 THoll. vollw. Duc: 99x | 99 JFriedrichsd’or .

St.- Schuld +- Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22/ Bo.Ob.incl.Litt.H Kurm. Ob. m. 1. C. Neum.Int:Sch.do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito

Kön1gsbg. do.

Elbinger do.

Danz. de. inTh.Z. VVestpr. Pfdb. A. dito dito B. Grolshz. Pos. do.

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politen zu Ehren des Archonten Theodes.

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Ostpr. Pfandbei.

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F 9) ; 1 4. L 4e + Ss E L Paris, 12. Nov. Ein Bruder Ibrahim-Pascha?s ist in Toulon angelangt. Er wird, Behufs seiner Erzich

nach Paris kommen.

008 Gestern schloß 3pCtige Rente 74 Fr. 70 Cent. , 5pCtige Rente 106 Fr. 25 Cent.

tial-Obligationen 1242.

Franffurt a. M., 14. Nov. Oesterr 52 Metallig. 994. Bank Actien 1367. Loose zu 100 Fl. 1553:, !

Hamburg, 15. Nov. Oesterr. 582 Metallig. 955. SBanf/Actien 1093. Russ. Engl. Anl. 902. Dän. 591.

B S E I Emma É E

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Redacteur Joh n, Mitredacteur Cott

Allgemeine

T ¿ S E dd T by ; e , i Cedrennus, ein Byzantinischer Geschichtschreiber , j { H f U n Geschichte der Bulgaren, daß diese Völfer bei bc ï c U l c du d (l - c î *

Mittwoch, 19. Nov. Jm Opernhause: Olimpiq, M

; Wh, theils mit denen von 1815 urtheilen.

7 312. Berlin, Mittwoch

Amtliche Nachrichten. Kronik dev Tages.

Se. Majestät der König haben dem Premier-Lieutenant e HUMTeN des úten Husaren - Regiments den St.

niter-Orden zu verleihen geruhet.

ereist: Der Königlich Französische Cabinets- Ee set, Ten Paris nah St. Peteésbur g. :

Zeitungs-Nachrichten.

Berlin, den 18ten November. hier eingegangenen Nachrichten aus Dresden E: Fhre Majestät die verwittwete Königin von Sach- daselbst am t15ten d. M., Abends 5 Uhr, mit Tode

zangen.

Ausland.

Italien. : T Das Rîimische Blatt: Notizie del Giorno schreibt Rom, vom 6. Nov.: „Gestern gegen 8 Uhr Morgens i Se. Königl. Hoh. der Kronprinz von Preußen ‘von abgereist, um sich nah ‘Neapel zu begeben. Se. Königl. haben hier Alles, was HöhstJhrer einsichtsvollen Wiß- è von Junteresse seyn konnte, mit der größten Aufmerk- it in Augenschein genommen, und überall Beweise Jh- Vroßmuth zurückgelassen. i A i Frankreich. E Paris, 12. Nov. Folgendes ist im Wesentlichen der e Aufsaß des Messager des Chambres gegen die shüre des. Hérrn v. Saint-Chamans; er handelt haupt- ih von’ den verschiedenen Partheien in den Kammern von der ôffentlichen Meinung in Frankreich. „Es giebt gute Köpfe-in Frankreich,"/ heißt es darin, „welche ihr

durchaus nicht so sehen wollen, wie es wirklich ist, die über dessen Politik theils - mit den Ansichten von Hâufig ist der schaftliche Kreis, worin man lebt, Schuld hieran; man ißt so ungern die fleine Cotterie, die uns für einen Po- r erster Klasse, für ihren Lieblings-Propheten hält ; die e davon ist, daß mitunter recht ausgezeichnete Männer um sich her mit gewissen Vorurtheilen und veralteten n betrachten, mit denen allenfalls der Partheigeist sich nähren mag, die aber Frankreich nicht mehr begreift. 1 gesteht sich so ungern, daß. man alt geworden ist. ¿mag auch der Charakter der Broschüre des Herrn von t-Chamans sey. Man sollte glauben, der Drucker habe in. der Jahreszahl geirrt, und das Werk schreibe sich vom le 1818 her. Kommen wir indeß zur Sache. „, „Man “41, meint der Verfasser, „, „sehr beschränkt seyn, wenn nicht -einsieht, daß es bei uns in den Kammern wie im e zwei ganz verschiedene T OaD giebt, wovon die eine te SlactsiCieicheungen auf die Königliche Macht und die tofratie, die andere siè auf die Demokrátie ven wil beide theien fônnen sih nie vereinigen; über ällgemeine Grund- wie über spezielle Fragen würden sie stets getheilt seyn‘ ‘/. glauben nicht, daß diesé Ansicht des Herrn von Saint- mans ganz richtig sey. Nicht, daß es nicht noch einige rrfôpfe bei uns gäbe, welche von einer absôluten Mo- hie oder einem idealen Republifkanismus träumten ; wenn indessen hieraus schließen will, daß solche Meinungen nun und nimmermehr verschmelzen, daß beide Theile, wie

gute und das bôse Prinzip, sich ewig feindlih gegenüber

1828.

den 19a November.

stehen würden, so irrt man gar sehr. Der Verfasser führt für seine Meinung die Whigs und Torys in England an; wäre er den Parlaments-Debatten in den leßten 20 Jahren gefolgt, so würde er beide Theile über Gegenstände von all- gemeinem Jnteresse, so wie úber politishe Fragen, mit ein- ziger Ausnahme derjenigen, welche die Emancipation der Ka- tholifen ‘betrifft, sich oftmals haben uähern \ehen. In Frankf- reich verwehjelt man nur zu häufig die Whigs mit den Ra- dicalen; so auch Herr von Saint -Chamans; es is ein Un- terschied zwischen den Parlaments - Mitgliedern, die unter Lord Holland, und' denen, die unter Sir Robert Wilson stimmen. Die Repräsentanten der Tory - Flecken nehmen nicht den mindésten Anstand, sih den Einen_zu nähern ; wo- gegen ‘sie sich ein Gewissen daraus machen würden, mit den Anderèn zu stimmen. Herr von Saint -Chamans tritt demnächst gegen die öffentliche Meinung in Frankreich auf. 7 ,,Es giebt,//4/ ruft er aus, „,,, in Frankreich keine ödffent- liche Meinung; sie ändert sich von Provinz u Provinz, und die Regierungen sind dazu geschaffen, die Meinung der größeren Menge zu ‘neutralisiren./// Es fällt uns schwer, einem Manne von Kopf und Herz, wie Herrn von Saint- Chamans solche Gesinnungen zu leihen. Die öffentliche Meinung ist im Großen für die Regierung was sie im Kleinen für einen Familien - Kreis ist, das kostbarste Gut. Oder übt etwa die allgemeine Achtung, die Mitwirkung ‘Aller zu einem und demselben Zwecke, das moralische Ver- trauen, welchès hieraus--entspringt, nicht eine unwiderstehli-

“che Gewalt aus? „„„„Aber‘/‘7 meint der Verfasser, „,„„es

giebt kein Mittel, die öffentlihe Meinung zu ergründen:/‘! Wollte man freilich hierüber eine mathematische Gewißheit er- langen, so môchté der Verfasser vielleiht Recht haben ; allein die dffentliche. Meinung ist so mächtig, daß m gleichsam aus allen Póôren des gesellschaftlichen Körpers hervordringt. - Lastet z. B. ein Verwaltungs-System {wer auf dem Lande, ist es demselben gehässig, unerträglih, gleih werden sich, nach allen Seiten hin, Symptome davon zeigen, und überall wird die Regierung auf Widerstand stoßen. „, „Alles dies ist vorübergehend,//// behauptet aber Hr. von Saint-Chamans, 77 1esogat der bei den Wahlen herrschende Geist. Im Jahre 1789 fielen die Wahlen zu Gunsten der monarchischen Re- gierung und der Bourbons aus; 1791 für eine demokratische Monarchie; 1792 fúr die Republik; 1795 und 1797 gegen die Revóölution; von 1804 zu 1815 gegen den philosophischen * Geist. Jun den hundert Tagen waren die Wahlen halb li- beral, halb jacobinisch, nah der zweiten Wiederherstellung“ der Monarchie aber sämmtlich royalistish ; nach der Verord- nung vom 5. Septbr. neigten sie sich zum rechten Centrum; lm Jahre 1817 theilten sie sich zwischen dem rechten und linken Centrum; im Jahre 1818 hatten die linke Seite und das linfe’ Centrum die Majorität ; 1819 bloß die linke Seite. Von 1820 bis 1824 war die Majorität auf Seiten ‘der Royalisten; im Jahre 1827 dominirte das linke Centrum und die rechte Seite. Wie will man da nun aus den Wahlen die öffentliche Meinung erkennen?‘ Dieser lange historische Trugschluß fann bei der ge- ringsten Ueberlegung nicht die Probe bestehen. Herr von Saint - Chamans bringt keine einzige von den bei dem Wählgeschäfte stattgefundenen Lo mit in Anschlag ; er berehnet nicht die verschiedenen Methoden der Wahlen, in derén Folge eine jede derselben einen besondern Charakter erhalten hat. So gingen z. B. im Jahre 1789 die Wahlen anders als im p 1791, und’ im Jahre 1791 wieder an- ders als in den Jahren 1792 und 1793 vor sich. Darf man sich wundern, daß dieselben ein so vershiedenes Re- - sultat geliefert haben? Jm Jahre 1797 brachte ein in Ver- achtung gesunkenes Directorium feindliche Wahlen zu Wege ; unter der Verfassung vom Jahre VIII. bedeuteten die Wah- len so viel als nichts, da die damalige ¡Wahl - Ord-

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