1828 / 313 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 20 Nov 1828 18:00:01 GMT) scan diff

chen, wird beinahe von eben so großem Einfiuß auf die Ver- breitung richtiger Begriffe von den shönen Künsten werden, als es die Buchdruckerkunst auf die Verbreitung allgemeiner Kenntnisse gewesen ist. Der Kupferstecher fonnte höchstens 4 oder 500 gute Abdrücke von seiner langwierigen und müh- samen Arbeit erwarten; dagegen kann der Stahlstecher we- nigstens 10,000 Exemplare von seiner Platte abdrucken ein Unterschied von 20 zu 1. Die Resultate dieser Entde- ckung sind so rasch und wirksam ins Leben getreten , als es vielleicht: noch bei feiner andern der Fall gewesen ist, wovon die] meisterhaften Stahlstiche in den seit einigen Jahren er- schienenen Englischen Almanachen unter andern einen Beweis liefern. Diese beschäftigen eine Menge der ausgezeichnetesten Künstler, und schon sind auf diese Weise über 200 der vor- trefflisten Gemälde dem größern Publikum bekannt gewor- den. Auch bei einem anscheinend so geringfügigen Gegen- tande, als Almanache sind, zeigt" sich die Englische Großpar- tigkeit; dem Unternehmer einés derselben, the Keapsake, ko- stet die Herausgabe desselben gegen 10,000 Pfund (70,000 Thlr. Pr. Cour.), das „Vergißmeinnicht‘/ von Ackermann, das der Kunst, in Stahl zu stechen , zuerst die Bahn brach, wird in der Geschichte derselben, unvergeßlich bleiben.

Die Münchener Zeitung enthält folgende, besonders fúr Freunde der Botanik interessante Anzeige des Königlich Baierischen Hofgärtners Hinkert:

„Unser talentvolle Landsmann, Herr Dr. von Siebold, aus Würzburg, welcher sich seit einigen. Jahren in Japan aufhält und uns wichtige Aufschlüsse úber dieses Land mit- theilen wird, hat dem Königl. Hofrathe, Herrn lr. und Professor Dôllinger sen. , eine beträchtliche Menge von Ja- panesischemGarten- und Feldfrüchten-Saamen zugesendet. Es umfaßt diese ausgezeichnete Schenkung die Saamen von 85 Arten Gewächsen , die theils nach Thunberg, theils nach Seringé, Decandolle und durch Herrn von Siebold selbst _bestimmt sind.‘

* „Der Saame scheint auf der langwierigen Reise nicht an Keimfähigkeit verloren zu haben, er ist in Kapseln von Japäánischem Seiden -Papier eingemaht und mit den Be- nennungen der Landes -Einwohner und den botanisch - syste- matischen Namen bezeichnet. Es ist folgender : ‘/

¡„Aegle serpiaria (?). Acynos segoma. Sieb. Aralia edulis. Siebold. Arctiom Lappa. P. S. (2) mit eßbarer Wurzel. Brassica rapa. B. sinensis. D. C.; B. mizana ja- ponica. Br. orienialis. L. Capsicum annuum. L. in allen Abarten. Camellia japonica. L. Cupressus japonica. Thbg. Celosiía cristata: in vielen Abarten. Chamerops excelsa, Thg.. Chrysanthemum coronarium. Thbg. mit eßbarem Blatte. Cucumis sativus. C. conomon. Thg.; C. Melo, in 2 Abarten. Cucurbita Pepo, C. Pepo, zwei Abarten aus China. Cucurbila Lagenaria; in mehreren Japanischen Ab- arten; Cucurbita citrullus; C. bispida. Citrus japonica. Croton sebiferum. Dolichos umbellatus. mit s{chwarzem Saamen ; D, Lablab, mit weißer Blume; Dioseorea japo- nica. Thg. Dolichos incurvatus. Thg. Diospyros Kaki. Thg. Dolichos sp. nova. Gossypium sp.; Hordeum 4 Ar- ten. Tovenia dulsis. Thg. Luffa foclida. Cav. Lacluca sativa L, var. japonica. Malva mauritiana. Linn. sp. pl. Nicotiana sínensis. (?) Oryza sativa. Ser. 5 Abarten. Pa- nicum 7 Arten und Abarten; Phaseolus alsuki, jap. meh- rere Abarten; Ph. Bundro. (2) DPisum 2 Arten; bolt. num 2 Arten; Quereus cuspidata: Thg. mit eßbarer Frucht ; Rhus succedanenm; Raphanus sativus mehrere Abarten ; Soja japonica, Sieb. 5 Abarten. Solanum esculeutum. Dun. Sesamum orientale, Solanum ovigerum. Dun. Sapindus mucarossì. Gaecrtn. Sorghum saccharatum. R. S. Sinapis sinensis, alle Japanesischen Abarten ; Spinacia oleraceca, Ab- art; Thlaspi, eine eßbare Art; Triticam vulgare. Ser. ver- schiedene Abarten.‘/

_¡¡Diesen Saamen erhielt ih durch die Güte des Herrn

Hofrathes Döllinger zum Aubaue, dem ih mich um s diger unterziche, als ih Hrn. Dr. v. Siebold selbs y lich zu kennen die Ehre habe.‘/

¿Die rein agronomischen Sämereien werde ih mj ausführlichen Abhandlung dem General - Comité . dez wirthschaftlichen Vereines hieselbst zustellen.“

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 19. Nov. Jm Opernhause: Olimpia, Oper in 3 Abtheilungen ; Musik vou Spontini.

Donnerstag, 20. Nov. Im Schauspielhause: | und Antifritif, Lustspiel in 4 Abtheil. , von E. Ry (Herr Gern S. : den Stadtdirector Witte.) Hierauf, Kammerdiener, Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Französ von der Königl. Schauspielerin F. Krickeberg.

Königsstädtsches Theater.

Mittwoch, 19. Nov. Das Posthaus' zu Treuenhy Hierauf: Kunst-Vorstellungen des Herrn Carl Rapyo, - Donnerstag, 20. Nov. Sargines. Komische Y 2 Aften; Musik von Pär. (Lebte Vorstellung diese mit Herrn Jäger.) |

Berliner Börse.

: Den 18. Nov. 1828. Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preu/s. (| T7 TEte/ GeITT TZATErif

St.- Schuld-Sch.| 4 | 9175| 917 [Pomm. Pfandbr.| 4 (1031 Pr. Engl. Anl. 18| 5 [103 (1025 JKur-u. Neum. do.| 4 |104 Pr. Engl. Anl. 22| 5 [1023 | TSchlesische do.| 4 [106 Bo.Ob.incl.Litt.H| 2 | | 99 Pomm. Don. do.| 5 |107! Kurm. Ob.m.1.C:.| 4 | 905 | Märk. do. do.! 5 |.— | Neum.Int.Sch.do.| 4 | 905 | JOstpr. do. do.| 5 [105? Berlin. Stadt-Ob.| 5 [1025 | JRückst: C. d.Kmk| | 5 j dito dito | 4 [1005 | 997 } do. do. d.Nmk.| [4/4 Königsbg. do. | 4 | 907 j Zins-Sch. d. Kmk.| | j Elbinger do. | 5 1101 dito d.Nmk:| | Danz: de. inTh.Z.| | 32 317 L E VVestpr. Pfdb. A.| 4 | 945 | | dito dito B.| 4 | 933 | 927 Holl: vollw. Duc.| | 19 Grosshz. Pos. do.| 4 | 992 | JFriedrichsd’or . |— | 18: Ostpr. Pfandbrf. | 4 | 94z3 | 94r [Disconto .. |

Wechsel- und Geld-Cours. Preussß

(Berlin, den 18. Nov.) Brief

Abd, «p od e fa le atte 250 FI. [Kurz . [1423] G is O E 250 Fl. 12 Mt. 142 A L 300 Mk, |Kurz 1507 O C 300 Mk. 12 Met. 1497

TORdOR «een L E 1 LS. 3 Mt. 6G 250 a E 300 Fr. 2 Mit. 801

Ne O Nr A L 150 Fl. [2 Mi. 103# | A e C Cs 150 FI. [2 Mt. 1037 S C a H ete 100 Thl. |2 Mt. 99r E a R A 100 Thl. |Uso. 1035 Franksurt a. M. WZ....... 150 Fl. [2 Mi. 1025 Fee N n L is 100 Bbl. |3 Weh. | E a o a S 100 Bbl. ¡3 Weh. |

Auswäartige Börsen.

Amsterdam, 13. Nox.

Oesterr. 58 Metallig. 923. Bank - Actien 1315. Loos

Fl. 189. Partial-Oblig. 378. Russ. Engl. Anl. 861. Buss. d Hamb. Certific. 85

Neueste Börsen-Nachrichten. Oesterr 55 Metallig. 95.

ZpCtige Rente 74 Fr. 70 Cent. o ——_— e R

Franfkfurt a. M., 15. Nov. Loose zu 100 Fl. 156. Brief. Paris, 12. Nov.

Gedruckt bei A. W. Hay.

Bank-Actien 1307. Part.-Obligationen 1241, \ 5pCtige Rente 106 Fr. 20 Cent.

Redacteur Fo h n, Mitredacteur Co!

Allgemeine

reußishe Staats-Zeitung.

E

s 313.

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Durchlaucht der Erbprinz von Shwarzburg- dersh ausen, ist nah Arnstadt von hier abgegangen.

Bei der am 17ten und 18ten d. M. fortgeseßten Zie- der 5ten Klasse 58ster Königl. Klassen-Lotterie fiel ein ptgewiun von 40,000 Rthlr. auf Nr. 88,630 nach Breslau eubuscher; 2 Gewinne ‘zu 5000 Rthlr. fielen auf Nr. [1 und 80,540: nah Erfurt bei Tröster ‘und nach Liegniß hitgebel; 3 Gewiune zu 2000 Rthle. auf “Nr. 11,358. 14 und: 89/700 -nach Bunzlau bei. ‘Appun, Côln:’bei joldt' und: -nach Görliß bei Schmidt ; 4 Gewinne zu Rthlr. auf Nr. 12/817. 29/214. 48/890 und 75,1883: in in bei “Joachim und- bei Salinger, nach Düsseldorf ei ; und näch, Hâlle ‘bei Lehmann; 21 Gewinne zu 1000 r. auf Mr. 1164: 2915. 4114.‘ 6453. 8719. 16,968. 10. 28,387. 32,308. 37/123. 40/390. 52,0413. 53/426. 81. ‘59,309. 59,918. 60,444. 64/700: 72/003. 83/395 85,298 in’ Berlin bei-Alevin/ bei-Burg,“ bei: Mestag: und bei: Seeger, nach ‘Breslau 4nial’ bei Leubuscher,- Coblenz ‘dei: Lehmann, Mühlhausen bei? Bläachstéin ,- Neisse bei ict, Posen“bei Papé, Schönebeck ‘bei Krüger, Stettin“ Rolin und. nach“ Tilsit- bei Behr; ‘36/ Gewinne. zu: 500 t, ‘auf Nr. 238: ‘6821. 13,637. 15/072. 15,200. 15,211. \, 18/940. 21,446. 29/,608. * 30,949. - 34,575. 36,715. jl, 45/339. 45,517. 46,174. 49,318. 54,662. 55,454. 10, 56,960. -57,323. 58,985. 60,524." 62,672. 63,451. j. 68,420. 77,087. 78,322. 80,082. 80,745. 81,106. 9) und 88,538 in“ Berlin bei Baller, Mal ‘bei Joachim, l'bei ‘Jonas, bei Jsrael' und: 4mal bei Mábdorff, nach ndenburg bei Ludolf, Breslau bei J. Holschau jun., efeld bei- Honrich, Coblenz- bei - Stephan, Danzig bei hardt und 2mal bei Roboll, Delibsch bei Freyberg, Er- bei Trôster, Frankfurt: bei Salzmann, Glogau bei Fränkel, udenz bei! Cronbach, Halberstadt bei Landwehr, Halle bei ann, Königsberg in Pr. bei Burchard, Landsberg an d. bei Borchardt, Liegniß bei Leitgebel, Naumburg 3mal Kayser, Neiße bei Jäkel, Oppeln bei Bender, Rawicz ebius, Sagan bei Wiesenthal, Schweidnib bei Gebhardt, nah Stettin: bei Wilsnach; 55 Gewinne zu 200 -Rthlr. Nr. ‘10,481. 13,409. 14,345. 15,208. 48,682. -19,461. 19: 23,005. 23,047. 23;787. 24,513. 25,407. 26,070. 76. 29,677. 31,908. 34,521. 39,523. 39,683. 42,078. Y, 44,010. 45,319. 47,648. 48,356. 49,047. 49,279. 38, 53,009. 53,470. 56,898. 59,076. 59,437. 62/057. 92. 63,439. 63,727. 67,315. 67,539. 67,614. T3,45T7. 89, 76,926. 76,948. : TT,225. 77,370. 77,665. 79,473. 08. 82,493. 82/728. -84,920.- 86,362. 86,701. und 87,388. nis wird orIgetene

erlin, den 19. ‘November 1828. i i Rônigl. Preuß. General-Lotterie-Direction.

Zeitungs-Nachrichten. Auslan d.

Frankreich : ; Paris, 13, Nov. Vorgestera; nach der Messe _bewil- n:Se. Maj. Jhrem Gesandten am, Königl. Niederlähdi- Hofe, Marquis von la Moussaye, und dem aus dem. ge- Lande zurückgekehrten Abbé Desmazure. eine. Privat- enz. i

hei Stephan, Cöln ‘bei Reitiboldt, Hagen-‘bei:Rösener, |

Berlin, Donnerstag den 20e November.

e

uns zugekommenen Nachrichten aus

1828.

An demselben Tage Nächmittags musterte der Marschall Herios von Reggio auf dem Marsfelde das zweite Garde- Regiment.

Das von einigen hiesigen Zeitungen verbreitete Gerücht, als ob das 2te Garde- Grenadier : Regiment zu Pferde, in Folge der neulich statt gefundenen Schlägerei, von Versailles nach einem andern Orte verlegt werden würde, wird von dem Moniteur mit dem wiederholten Versichern widerlegt, daß das gute Vernehmen zwischen den in Versailles / garni- sonirenden“ Regimentern durch jenèn Vorfall feinen Augen- blik gestôrt worden ist.

er Messager des Chambrés äußert sich nah. lan- gem Stillschweigen zum Erstenmale wieder über den Zustand Portugals, und zwar in folgender Art: „Die über London ‘Portugal bestätigen die Gerüchte, die sih bereits über eine, Dom Pedro gün tige Wendung. der Dinge. verbreitet hatten. Wein ‘än Bréé en. trauen darf, die v zwei verschiedenen Wegen, aus Lissabon und aus Porto, hier eingegangen sind, so d - fich in mehreren; Provinzen Portugals Guerilla's geb ldét ; ‘und schon "scheint die Zahl derselben beträchtlih genug, um bei bem ¿in Lissabon bestehenden Göuveknement- ernstliche Besorgnisse zu erregen. So groß is die Schwäche der Regierungen, die sh nicht E ; Legitimität gründen, daß-der kleinste Hauch ihnen Gefahr zu bringen droht, und es sollte_uns daher nicht. wundern, weun der gegenwärtige Thron durch dieselben Mittel wieder umgestoßen würde, die iPaesien Errichtung beigetragen hatten. Nach_den ernsten egebénheiten, dié hintéteinahider in. Portugal skattgefunidén haben ist es unmöglich, daß das Land lange ruhig bleibe. Die Plymouther Zeitung giebt, die Zahl der in dieser Stadt befindlichen Flüchtlinge uf 2850 an, und es ist ganz nâtûr- lih, daß eine so starke Auswanderung. eine Reaction zu be- wirken sucht. Andrerseits sind die Ankunft der Donna Ma- ria in England, und der Friede zwischen Brasilien und Buenos-Ayres, zwei Ereignisse, die, weit entfernt, ohne Ein- fluß zu seyn, die Gefahren der in Lissabon facti]ch bestehen- den S terung nue vermehren können, Wir wissen nicht, was sich nóch zutragen wird; uns {eint indessen, daß Por: tugal seine politische Crisis noh nicht überstanden habe. ‘/

Eben dieses Blatt enthält. Folgendes : „Je mehr der Kampf. zwischen Rußland und der Türkei sich in die- Länge zieht, um so lebhafter muß nothwendig das Jnteresse werden, welches derselbe von Anfañg an eingeflößt hat. Ju unsern Zirkeln ergreift man Parthei für die eine oder die: andere der beiden Mächte; in Vorurtheilen befangen, entscheidet man sich. in den öffentlichen Blättern leidenschaftlich theils für die Russischen, theils für die Türkischen Waffen; es giebt sogar Leute, die abwechselnd eine Woche für den Kaiser Ni- folaus, und eine-Woche für den Sultan Mahmud sind; ja, was. noch mehr ist, Mancher legt sich als Russe zu Bett, und steht als Muselmann wieder auf. . Unter den tausend und abermals tausend Abschweifungen, zu denen der Kampf im Orient Anlaß darbietet, giebt es ‘deren, die, eben so falsch als alle übrigen, doch von ganz anderer Natur als diese sind. Sie - bestehen näwmlich darin, einer jeden der friegfüh- renden Mächte Hindernisse beizulegen, die dem Haupt- Gegenstande ganz fräand sind, nichts desto weniger aber, wenn: sie gegründet wären, einen großen Einfluß auf die. shyelle Entwickelung der Katastrophe haben müßten, Man umgiebt den Kaiser und. den Sultän. mit geheimen Feinden, unteritdischen Fm oten und droheuden Gefahren, die nicht sowohl mit. dem Waffenglücke in- Verbidung ste- hen, als ihnen. im Jnnern ihrer rep. Staaten bereitet . wer- den. Bald. ist es die Russische Armee, die nicht vorrüt, nicht etwa wegen der Schwierigkeiten des. Terrains und des Widerstandes. des „Feindes, fonderu. weil ein zu St. Peters- burg -im Keime ersticéter Aufruhr“ sich vor Schumla aufs