Verwaltung hemmen, wenn man ihr einen Beinamen giebt, der eine bloße Verläumdung ist.‘ : i Der gestern auszugsweise mitgetheilte Aufsaß der Qu 0- tidienne giebt, wie sich solches nicht anders erwarten ließ, dem Courrier français einen abermaligen Anlaß, das Ministerium aufzuforden, sich Über die Ausführung der Ver- ordnungen vom 16. Juni deutlicher zu ekxflären: „„Das bi- schöfliche Blatt‘/, sagt derselbe, „behauptet geradezu, der Mo- niteur mache sich über die Liberalen lustig, wenn er erkläre, daß die verschiedenen Bestimmungen jener Verordnungen in Ausführung gekommen seyen, was die Zahl der Zöglinge in den kleinen Seminarien, die Extranen und die Erklärung der Lehrer anbetrefse, so könnten und würden jene Verorduun- gen nicht vollzogen werden, und von einer Bestätigung der Süperioren durch den König könne- vollends nicht die Rede seyn, da eine solche nur möglich seyn würde, wenn die MNa- men der zu bestätigenden Jndividuen vorgelegt worden wären, was indessen nicht der Fall sey. — Diese Behauptungen“‘/ fährt der Courrier fort, „sind in hohem Grade ernst und wichtig; sie enthalten die schwerste Beschuldigung, die nur im- mer auf einem Ministerium lasten fann, nämlich die, daß es zu einer Verleßung der Verpflichtungen, welche es die Krone egen das Land hatte eingehen lassen, selbst die Hände geboten abe. Jene Behauptungen müssen gleichwohl so lange als wahr betrachtet werden, als nicht das Gegeutheil bewiesen worden is, und hierzu bedarf es nicht einer bloßen Wider- legung, sondern der Vorlegung von Beweisen und Acten- stücken. Das Ministerium mache daher die Beitritts-Formel jedes einzelnen Bischofes bekannt; es wird sich dann zeigen, ob die von den Superioren der kleinen Seminarien abzuge- bende Erklärung wirklich von ihnen abgegeben worden ist, und ob die Namen derselben wirkli dem Könige vorgelegt worden sind; das Ministerium mache ferner die Zahl der in einem jeden Seminarium befindlichen Zög inge bekannt ; man wird alsdann erfahren, ob die in den Verordnungen vorge- \chriebenen Gränzen überschritten worden us , oder nicht. Das Ministerium berufe Zeugen; denn bloße Worte und rotestationen reihen zu seiner Rechtfertigung nicht mehr in. Aber hinter jenen, einander widersprehenden , Mani- esten des Episcopats und des Ministeriums stecken geheime Intriguen, und wir hofferi unseren Lesern den Schlüssel des Räthsels geben zu können. /“/
Der Constitutionnel enthält Folgendes: „„Es hat
sich heute hier das Gerücht verbreitet, daß an das Haus
Olive zu Marseille, mit welchem man wegen der Verprovi-
antirung unserer Expeditions-Armee unterhandelt hatte, durch den Telegraphen der Befehl ergangen sey, seine’ Lieferungen einzustellen, da die Mächte, welche den Vertrag vom 6. Juli unterzeichnet , die Räumung von Morea beschlossen hätten. Es scheint sogar, man sey in dem gestrigen Minister: Rathe dahin übereingekommen, den ersten Aufbruch dcr Trup- pen von dork bereits im nächsten Monate eintreten zu las- sen.‘ (?) : i
Herr von Vismes, Präfekt des Aube - Departements, welcher nah Grenoble (Isère) verseßt worden war, hat um die Erlaubniß gebeten , auf seinem bisherigen Posten bleiben zu dürfen ; sie soll ihm bewilligt worden seyn.
Der Posten eines Commandanten von Dieppe is abge- schafft und der bisherige Commandant ,- Major Picot de
èoras, mit dem Oberst-Lieutenants-Charafter in den Ruhe-
stand verseßt wörden.
Der diesseitige Botschafter in London, Fürst von Po-
lignac, welcher kürzlih in Calais angelangt war, und sich
auf einige Tage nach seinem Landsißke begeben hatte, ist hier
eingetroffen. :
Herr Villemain erdffnete vorgestern wieder vor einem glänzenden und zahlreichen Auditorium seinen Cursus Fran- ¿dsischer Beredsamkeit in der Sorbonne. Seine Zuhsrer, welche im vorigen Jahre von ihm, als abgesekten Requêten- meister, geschieden waren, begrüßten ihn diesmal als Staats- rath im ordentlichen Dienste wieder. Aus allen Ecken des Saalos erschollen bei seinem Erscheinen die lautesten Beifalls- bezeugungen. Der Professor beantwortete dieselben mit fol- genden wenigen Worten : „Meine Herren, dieser so herzliche, ja ih môchte sagen, brüderlihe Empfang rührt mich tief; ih schäke mich glücklih, darin das ganze „Jnteresse wieder- zufinden, welches Sie mir zu einer Zeit, als ih mi in ei- ner ganz andern Lage befand, bewiesen haben, — einer Lage, in die ih wiederverseßt werden fann, und der ih nie aus- weichen werde, wenn sle mir bevorstehen sollte.// Nach die- sem Empfange entwickelte Herr Villemain den Plan, den er in seinen diesjährigen Vorlesungen. befolgen will und wonach er sich, wie im vorigen Jahre, mit der literarischen Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts beschäftigen wird.
E P R L E
Herr Guizot wird scinen Cursus über neuere Geschichte erst am 6ten k. M. eröffnen. : Großbritanien und JFrland.
London, 25. Nov. Man hat wegen der Unterredung, welche der Marquis von Palmella am leßten Donnerstäge mit dem Herzoge von Wellington hatte, und" weil Leßterer sogleih nacher nach Windsor aufbracly, von wo er erst an demselben Morgen abgegangen war, geschlossen, daß eine wich- tige Krisis in den Angelegenheiten Portugals eingetreten sey, Man sagt: der Marquis sey zum Gesandten der Donna Maria am hiesigen Hofe ernannt worden, aber man meint
solchen annehmen, da es noch nie vorgekommen sey, daß der
ausúben sollte, einen Gesandten bei einem fremden Hofe zu ernennen.- — Die Times äußert: „Selbst der Tod Dom Miguels würde keine besondere Thätigkeit in den Bewegun: gen des. Britischen Ministeriums, besonders in denen - des Chefs desselben, hervorrufen. — „Jn Bezug auf die Ereignisse des Ostens spricht dasselbe Blatt seine Hoffnung eines - bal: digen Friedens zwischen Rußland und der Türkei aus.
teressante Zeitschrift, die gewöhnlich alle, von Monat zu Mo- nat erscheinenden officiellen Dokumente aufnimmt, welche sich auf die Portugiesischen und Brasilianischen Angelegenheiten beziehen, enthält im November-Heft die Abschrift einer De- pesche des Kaisers von Brasilien an den Marquis von Pal: mella, über den Abgang desselben von seinem Posten, in dem Augenblicke, wo D. Miguel an die Spike der Portugiesischen
testen Ausdrücken von dem Benehmen des Marquis, und von den dargelegten Beweisen seines Patriotismus und sei ner Loyalität. Des Kaisers Schreiben endigt mit den Wor: ten: „Indem der Kaiser der Krone vôn Portugal zu Gun sten seiner erhabenen Tochter. Donna Maria da Gloria, der gegenwärtigen Königin von Portugal, uater dem Titel von Donna Maria 11, entsagte, hôrten Se. Majestät. nicht auf, ihr Beschüßker zu seyn, und haben -in diéser Eigenschaft nicht nur bereits diejenigen Maaßregeln genommen, - sondern. Sie
eignet halten, die unveräußerlichen Rechte Jhrer Tochter in ihrer ganzen Jntegrität zu bewahren, und die Portugiesische Nation dadurch in Stand geseßt zu sehen, dem Eide un- verbrüchlih nachfommen zu“ können, den sie der jconstitution- nellen Charte geschworen hat. a Nachrichten «aus Porto vom 9ten d. M. zufolge, war so eben Befehl zur Arretirung- einiger Englischen Kaufleute ‘ergangen. Der Portugiesische Kaufmann, welcher die -Zölle von Porto von der Regierung gepachtet hatte, hat fallirt.- In Jrland, sagt die Times, verengt sih allmählig der Boden, auf welchem die Orangisten stehen. Bald wird die. Flamme, welche sie angefacht haben, : aus Mangel an Feuerung ausgehen, wenn nicht irgend eine Unvorsichtigkeit der Katholiken Mittel zur Unterhaltung derselben darbietet. Für die gegenwärtige Generation der Jrländer, Katholiken sowohl als Protestanten, würde ein Bürgerkrieg unerseßliche Verluste nah sih ziehen. Die handelnden Häupter der ver schiedenen Vereine würde das Verderben noch vor dem An fange des bewaffneten Streites treffen. Am Ende würde England sich in die traurige Nothwendigkeit verseßt sehen, eine Wüste mit Truppen. zu versehen; aber was müßte un terdessen der Mann für ein Urtheil besißen, welcher entwe der ein ausschließliches Privilegium zu verlängern sucht, oder diese Ausschließlichkeit durch Mittel zu vernichten strebt, welche alle politischen Einrichtungen in den Staub stürzen müßten. Seit einiger Zeit hat die gemäßigte Sprache der Katholiken mit der Wuth ihrer Gegner in einem merkwürdigen Gegensake gestan- den. Warum halten sie diesen unschäßbaren Vortheil nicht fest? Die Katholiken sind jeßt durch ihre festere Vereinigung, dur _thre bessere Organisation, durch ihr vergrdßertes Vermögen, durch die in ihrer ganzen Gemeinschaft verbreitete Jntellü genz viel mächtiger als jemals. Sie sind stark genug, un ruhig zu seyn; wenn sie eine Gewalt zur Anwendung brin gen, welche in dem Gesebe begründet ist, so können sie dic furchtbarsten Parlaments - Patrone im ganzen Reicht werden und so den Ministern Befehle ertheilen; wenn si aber andere Kräfte in Bewegung seßen, so müssen sie in der Regierung und im Volke eine Reaction erzeugen, welche ihnen sowohl als dem öffentlichen Frieden und der Ruhe des Staates deo nachtheilig werden muß. Ueber die Frage der 40 Shillings Freisassen müssen wir.ge R daß deren Berührung keinen Vortheil, sondern ¡vie! politisches Unheil hervorbringen würde. “ Würde es nich! eine grobe Verleßung der Verfassunq seyn, wenn man ein
auf der andern Seite, die Regierung könne ihn nicht als
Verfechter der Rechte eines jungen Herrschers die Macht
Der La ‘Amaro, cine in London herausfommende in-
Regierung trat. Se. Majestät sprechen in den schmeichelhaf-
werden auch. in Zukunft nur solche ergreifen, die Sie für ge:
hieht, wollen wir Nichts von der
be Million Unterthanen einer Freiheit berauben wollte, che sie so ausgeübt haben, als ihr Gewissen es erheischte ? rde es nicht |chimpflich seyn, wenn man den Freisassen n wollte: „„Wir nehmen Euch Euer Wahlrecht, weil ihr Macht, die man Euch in Eurer Eigenschaft als Scla- verliehen hatte, wie freie Männer gebraucht habt.// “ Jn igen Jahren wird dieses Wahlrecht, wenn es jeßt von rlaments-Orten unberührt bleibt, ohnedies eine starke Ver- derung erleiden. Die Gutsherren werden ihre Macht wie- erlangen“ und die Association - die ihrige in dem Maße lieren, in welchem- die Krisis verschwindet. — Se. Gna- der Herzog von Norfolk, als das Haupt der katholischén ie Englands und ein achtbarer Geistlicher, welchen wir
den Repräsentanten ihrer Kirche betrachten müssen, ver-
den auf die dffentlichste Weise, daß sie gesonnen seyeu, Emancipation unter. Bedingungen anzunehmen — das
en zu fordern- für gut halten möchte. Wir können nicht hin, zu vermuthen, däß eine solche Erklärung nah vor- gängigem Einverständnisse mit der Regierung Sr. Maj. egeben worden sey,- und- wir wünschen von Herzen, daß der Fall seyn môge. Während nun der Herzog von rfolf sagt: „Emancipirt uns, aber sichert Euch, wie Jhr für passend haltet,// so ruft man in Jrland aus, die ancipation müsse ohne Sicherheiten irgend einer Art er- lt werden, oder die Jrländer würden sie nicht annehmen ! erfahren- wir, daß die Regierung den Papst um ein icordat- gebeten, dieser aber es verweigert habe, so lange ¡t die politische Emancipation der Katholiken bewirkt seyn de. Ueber - dieses leßtere Factumi müssen wir zuerst be- fen, daß, wenn die Regierung sich herabgelassen hat, den pst zu einer vermittelnden Macht zwischen dem Britischen lamente uúd den Unterthanen des Königs zu machen, elbe ganz nah Verdienst von Sr. Heiligkeit behandeit den ist. Jun des Himmels Namen, was hat die Briti- Regierung mit dem Bischof von Rom zu thun? Weiß Herzog von Wellington niht, daß- der Papst nichts so scheut, als eine D der Jrländischen holifen mit dem Britischen Staate ? ie lekzte Hoffnung Vaticans ist die Trennung der Katholifen von- den Pro- nten in diesem Königreiche; weil“ der Augenblick, in wel- die Britischen und Jrländischen Katholiken einerlei lihes Jnteresse mit ihren protestantischen Brüdern n, jeder Vereinigung mit dem Römischen . Stuhl Ende macht. Es giebt in Jrland Manche, welche der wirklichen Vollendung der Emancipation zu- dem Umsturz ihrer eigenen Wichtigkeit entgegensehen. inen wir uns daher wundern, daß, wenn die Englischen
ptestanten die- Bewilligung der Emancipation nur unter
verheiten-für möglich halten, Jndividuen vorhanden sind, he die Sicherheiten verwerfen, um die Einancipation un- ihbar zu machen ? Ein solcher Widerspruch mag nun von lienischen Jesuiten oder von Jrländern ausgegangen seyn, fühner und aufgekflärter Staatsmann hat nur einen Weg verfolgen. Er lege dem Parlamente eine Bill vor, þ welcher die fatholischen Laien zur Verfassung zugelassen den, und zwar, wegen der aus den Verhältnissen der stlihen zum Staate zu" besorgenden Gefahren, nur unter issen Vorbehalten ; thut er dies, so wird er gewiß nicht er beunruhigt werden. Wollte man sih nur einmal der olishen Laien: annehmen, so würden diesé sich wenig um Priester fümmern. Man verbinde sih mit* jenen „und è dem Priesterthum Troß. Aber vor allen Dingen möge Britische Regierung sich nicht auf Unterhandlungen mit m Vereine von Menschen einlassen, von welchen Einige der Emancipation E einen persönlichen Triumph suchen von denen Andere ihren größesten Triumph in der Ver- fung der Emancipation erblien würden. Wenn ein holik sagen sollte, er wolle die Emancipation nur auf e eigenen Bedingungen annehmen, so glauben wir der- hen Unsinn nicht. Jst er ein Lord, wird er etwa seinen } im Parlamente nicht einnehmen, weil die Geistlichen erspenstig sind? Gehdört er zum Unterhause, würde er a cinen Sils für Clare verwen ? Bis so Etwas wirklich ichtannahme derEmancipa- wissen, und wenn es geschieht, so brauchen wir bloß die Tho- auszulachen, welche die angebotene Wohlthat zurückweisen. Nach dem Leeds-Mercury is der Versuch der into- nten Parthei, einen Yorkshire-Braunschweig-Club zu er- ten, gänzlich fehlgeschlagen, wozu dieses Blatt der Graf- stt York Gluck wünscht, weil dieses Fehlschlagen beweiset, sowohl Tory's als Whigs zu gesunden constitutionnellen ndsäßken zurückgekehrt sind. Sts “Demselben Blatte zufclge, versammelten sich in diesen
t, solche Sicherheiten zu gewähren , als der Staat von |
“jährlich.
Tagen einige Freundé bürgerlicher und religiöser Freiheit, um über die Maaßregeln zu- berathschlagen, die man zu nehmen hätte, damit auf die Stadt Leeds nicht der Verdacht fiele, als ob sie an den leidenschaftlichen Gesinnungen einiger we- niger Braunschweiger Theil nähme, die sih erdreistet hatten, zu äußern, daß Se, Maj. Jhrer Ansprüche auf den Thron verlustig gehen würden, wenn die Forderungen der Katholi- fen bewilligt würden. Es ward in Folge dessen eine Schrift
an- den Mayor von Leeds aufgeseßst, worin man um seine.
Einwilligung zur Zusammenberufung der Einwohner vot Leeds bittet, um über die Abfassung einer loyalen Adresse an den König zu berathschlagen, in welcher die Stadt Leeds ihre Anhänglichkeit an Jhn und Seine Familie, und die Ansicht threr Einwohner an den Tag legen wolle, daß -eine Ausdehnung: bürgerlicher Rechte auf alle Klassen der Nation, ohne Unterschied der Religion, das ganze Volk enger verbin- den, Jrland beruhigen und Sr. Majestät Regierung befesti- gen würde. Jn weniger als 4 Tagen hatten schon 280 der angesehensten Einwohner die Schrift unterzeichnet, welche in der nächsten Woche dem Mayor überreicht werden soll. Die erbetene Versammlung wird sonah nicht früher als in den ersten Tagen des nächsten Monats statt sinden können.
Es scheint nicht, sagt der Globe, als wenn der ver- hältnißmäßige Geldmangel in der Handelswelt mit einem
Fallen der Preise verbunden sey. Die Preise der Hauptpko-
dufte des Ackerbaues und der vorzüglichsten Artikel der täg-
lihen Konsumtion sind höher als vor einiger Zeit, und ebeu- :
so sind die Haupt-Artikel der Aus- und Einfuhr theurer als zu der Zeit des Ueberflusses von Geld. Es giebt zwei Arten von Geldmangel, die man wohl unterscheiden muß, die man-
“aber gewöhnlich verwechselt findet. Die“ eine ist die Vermin-
derung der Quantität der kflingenden Münze, wêlche sich in einem Fallen der Preise zeigt, die andre ist die Verminderung unbenußter Kapitale, welche sich in der größern Schwierig- feit, Geld auf. faufmännische Sicherheit zu leihen, und- in
dem grdözern Zinsfuße zeigt. Jn diesem lebten Sinne scheint -
das Geld jeßt selten zu seyn; der Zinsfuß "ist höher, aber das
Geld ist nicht im Werthe ¿gastiegew und im Vergleich mit-den ec j
Levensbedürfnissen ist das Geld nicht seltener geworden, als es vor einem Jahre war. Was die Ursache einer solchen Verände- rung im Zinsfuße sey,-ist manchmal nicht leicht zu entdeèn ; wenn ein Wachsen des Zinsfußes gegen gute kaufmännische Sicherheit statt findet, fo ist die natürlichste Erklärung -die, daß die Vortheile, welche man von der Benußung geliehener Kapi tale hat oder zu-haben erwartet, größer sind, ünd daß man deshalb mehr Jnteressen bietet, um diese Kapitale zu erhal- ten. Diese Erklärung mag bei dem gegenwärtigen Falle die - einzig richtige seyn. Man spekulirt, wie -es scheint, jeßt mehr als vor einiger Zeit; der Gewinn, welcher im Getreide-
“Handel gemacht werden muß, hat vielleicht zur Vermeh-
rung der Hoffnungen beigetragen, auf welchen diese Specu- lationien- zum Theil beruhen.
In der Times liest man Folgendes: „Heute um halb zwei ist eine Versammlung Behufs der Unterstüßung der unglücklichen Spanier anberaumt. Um diese Bejammerns- würdigen zu kleiden und zu ernähren — ach! um sie halb zu ernähren und halb zu bedecken, braucht man ungefähr 200 bis 250 Nb: wöchentlich — also 10,000 bis 15,000- Pfd.
ir fönnten eine einzige Sinecure nennen, welche mehr als jene Summe jährlich einträgt. Kann die Britische Nation — fann diese große und reiche Hauptstadt es dul-
‘den, daß wir eine so furchtbare Parallele ziehen? Jm Na-
men des Himmels und für die Ehre der Menschheit fordern - wir die Bewohner der Hauptstadt auf, die gute Sache mit ihrer Gegenwart und Güte zu unterstüßen.“
Gestern ‘fand im London Caffee-house eine Versammlung von Fabrikanten und Verkäufern bunter Zeuge statt, um zu berathschlagen, in wiefern es geeignet wäre, Sr, Maj. eine Bitte um Abkürzung der bisher üblichen Dauer einer allgemeinen Trauer vorzulegen. Der Präsident äußerte, daß er es sehr wohl fühle, wie etwas Unzartes darin lägè, sich mit einem solchen Vorschlage an Se. Maj. zu wenden, jedoch glaubte er in den nachtheiligen Folgen , die eine verlängerte Trauer auf Fabrikanten und Kaufleute haben muß, die mit bunten Zeugen Geschäfte treiben, eine Entschuldigung für selbigen zu finden. Ein Herr Helps meinte, es wäre gegen- wärtig gerade ein schr unpassender Augenblick, den beabsich- tigten Vorschlag. zur Sprache zu bringen; man müsse die Discussion darüber auf jeden Fall aufschieben, und die Zwi- schenzeit dazu benutzen, sih näher über die Ansichten der Re- gierung in dieser Angelegenheit ‘zu unterrihten. Nach lan- gen Debatten ward ein Comité ernannt, um Erkundigungen einzuziehen, und: darüber in einer künftigen Versammlung Bericht abzustatten.