1828 / 331 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 08 Dec 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Beide Aatworten scheinen uns peremtorisch zu seyn. Das Ministerium hat durch Thatsachen erwiedert; dieje gelren mehr als Worte und wir halten sie so lange für gezründec, als uus nicht das Gegentheil bewiesen jeyn wird. Wir sind immer der ‘Meinung gewesen, daß die zweite Verordnung vom 16. Juni fein todter Buchstabe und daß das Sieges- geschrei einiger öffentlichen Blätter sonach mindestens zu voretlig sey. Alle Bestimmungen der gedachten Verordnun- gen gehen allmählig in Erfüllung. Die Jesuiten - Anstalten bestehen nicht mehr, wie alle Welt solches weiß. Die fleinen Semi- narién zu Lyon, Rouen und Toulouse, welche sich dem Geseze nicht unterwerfen wollten, sind geschlossen worden. Wollten andere Metropolen dem gegebenen Beispiele folgen, so würde sie dasselbe Loos treffen. Wir glauben daher nach Pflicht und Gewissen, daß die Verordnungen vollständig in Aussührung _fommen, und dieser Glaube wird nur Thatsachen weichen. Bei alle dem lassen die Zeitungen, die schon vor aht Tagen ihren Sieg verkündigten, sih durch die amtliche Erklärung des Moniteurs nicht irre führen, sie behaupten nichts desto- weniger, daß das Schlachtfeld ihnen verblieben sey, Sollte dies nicht eine kleine Vexstellung von Leuten seyn, die näch einem verlornen Spiele ihren einzigen Trost noch darin ju- chen, daß sie sich nicht für ge]chlagen bekennen? Oder ver- * bergen jene Zeitungen hinter ihrer Freude und Lust wirklich irgend ein großes Geheimniß? Warum strafen fie alsdann aber den Moniteur nicht durch Anführung von Thatsachen

Lügen? So lange sie sih darauf beschränken, mit dem non possumus der Bischdfe zu prahlen, hat cs nichts weiter zu edeuten. Sollte aber hinter ihren Einflüsterungen irgend et- was Wahres steten, sd würden wir die ersten jeyn, die von den Ministern neue und ‘vollständigere Aufjchlússe verlangten, um diese ganze Angelegenheit flar ans' Tageslicht zu bringen.“ Der Courrier francais enthält Folgendes über die * Organisation Griechenlands: „„Was die Gazette de France “gestern úber die Begränzung des neuen Griechischen Staates

ate, daß: dieser nämlich nur aus Morea und den Cyfkladen bestehen werde, - war eine schon längst. von uns- geäußerte Vermuthung, die sich heute, nach deu uns neuerdings zuge- fommenein Nachrichten, zu bestätigen scheint. Man versichert nämlich , daß die Unabhängigkeit Griechenlands durch einen,

von den Botschaftern Frankreihs, Rußlands und Englands -

„unterzeichneten Act, feierlih garantirt worden ist ; daß diese drei Mächte sich gegenseitig anheischig gemacht haben, ihr Werk zu beshüßen, und daß die Gränzen des Landes in der * Arc, wie die Gazette solches meldet, festgeseßt worden sind. “Die Griechenfreunde werden mit dieser engen Begränzung “nicht zufrieden seyn; in der That hätte das Volk von At- tifa und von den Haupt - Jnseln des Archipels, als Hydra, _ Psara, Samos, Kandien u. A. wohl die Ehre der Emanci- __pation verdient , als Lohn fär das in ‘einem achtjàährigen _ Kampfe mit den Feinden des Christenthums vergossene Blut. Nur wenn . man diese heldenmüthigen Völker zu vergessen sucht, darf man sih daher zu der, durch Europas Dazwi- * scheifunft herbeigeführten Lösung einer Frage, die so lange zweifelhaft gewesen war, Glück wünschen. Für die Griechen auf Morea bricht in der That ein schôner Tag an. Unter dem- Schube der Europäischen Mächte werden sie schnell die erlittenen Unfälle wieder gut machen können, und ihre Halb- insel wird ein Zufsluchte-Ort sür diejenigen von ihren Lands- leuten werden, welche der Freiheit und Unabhängigkeit nicht theilhaftig geworden sind. Traurig bleibt es aber immer, daß man Menschen, die ein Recht auf ein Vaterland hatten, nur eine Freistätte anbietet.‘/ :

Die Gazette de France giebt unter der Rubrik: „Politische und historische Jrrthümer. des Herrn Cousin“ eine Uebersicht des Planes, den dieser Professor vor einigen Tagen für seine diesjährigen Vorlesungen entwicelt hat. Folgendes sind die Stellen, welche die Gazette als ganz be- sonders tadelnswürdig daraus hervorhebt: „Die Reforma- tion hat die weltliche Macht der Geistlichkeit vernichtet ;‘/ „das 18te Jahrhundert hat das mittägliche Europa ernie- drigt, das nördliche erhoben; warum? weil das mittägliche die Welt. und der Schauplaß des Mittel-Alters, das Mittel- Alter aber verrwoorfen- war, und mithin sein Geist dieses Loos theilen mußte ;// „Spanien und Jtalien haben ein jedes seit dem Meittel-Alter nur einen großen Mann hervorgebracht, den Marquis von ‘Pombal und Clemens XIV., der einer eben so hartnäckigen als schmiegsamen Gesellschaft ein Ende machte, eine Gesellschaft, die im 18ten Jahrhundert fúr immer abgestorben ist, wenn H in unsern Tagen cin unbeseeltes Phantom derselben sih auf Augenblicke aufs Neue zeigte, um jedoch sofort auf den ersten Wink der Civilijation wieder zu entweichen ; ‘/ „Die absolute Monarchie war in Frank- reich durch die Verachtung, in welche sie gesunken, geschwächt

worden ;‘/ „Damit die Revolution allgemein, damit sie mi tig, damit ne sizgreih se, maizte sie von Frankreich ausy hen. ‘/ Nathckem de Gazette dieje Stellen in ihrem Siy ausgelegt und commentirt hat, schließt sie ihren Aufsas | folgender Ait: „„Dies sind die Grundsätze, in welchèn Minister Carls X. die gegenwärtige Generation erzieh lassen! Auf solhe Weise empjezylen sie ih Frankreich, Euro der Nachwelt ! Welch? entjebliche Rechnung werdén sie e abzulegen haben! Welche große Verantwortlichkeit lastet g ihnen! War es nicht hinlanglich, daß die Aus\{weifung | Meinungen, die Entartung des Geistes, die Verderbniß | Herzens sich allein auf tausendfache Weise“ verkündigt mußte der bôse Saamen dazu auch noch von den Händen| Verwaltung jelbjt ausgestreut werden und dadurch das ) schn befommen, daß die Regierung ihn sür ersprießlih halte

In den. ministeriellen Salons is man allgemein | Meinung, daß die nächste Sißung der Kammern am 27,9 nuar werde erófsnet werden. Das Journal du Commet glaubt, daß einer der ersten Geseß - Entwürfe, welcher | ‘Kammern - vorgelegt werden wird, die Verhaftung | Schuldner betreffen werde, und daß, uach dem Juhalte } sclben, Kaufleute allein würden geseßt werden fönnen ; all auch súr diese würde die Einsperrung sich nicht über 3 Ja hinaus erstrecken dürfen; Ausländer würden den gebon Franzosen gleich gestelic werden und. die Verhafteten monatlich von ihren Gläubigern 45 Fr.- für ihren Unte befommen. |

__Man rlthext, daß: in einer Versammlung der Acti nmaits der hiesigen Bank, welche vorgestern stattfand, Direktor derselben, Herr M. J. Laffitte, vorgeschlagen hi den Disconto von 4 auf 3 pCt. herabzuseßen, „und daj] Gesellschaft einstimmig dahin übereingekommen ey, | Vorschlag in Erwägung zu ziehen.

Die Notare des Seine - Departements haben zur ( richtung eines allgemeinen Armenhauses, um der Bettele steuern, eine Summe von 6000 Fr., und die Advocaten] den Königl. Gerichts- und am Cassatiornishofe 1200 Fr.| Dee und an die Polizei: Präfektur gelan ‘lassen. arde ¿A M “Die Bevölkerung des Departements - des Nordens steht nah den lebten Zählungen aus .962,648 Seelen. A zchn Städte haben mehr als 5000 Einwohner; die Ha stadt Ryssel zählt deren 68,360. P S LT

- G.roßbritanien und Jrland.

London, 28. Nov. Der König hat, der früheren} sicht entgegen,.am lebten Montage die Staats -Zimmer Schloß von Windsor noch nicht bezogen; es - tsk Übrig! Alles zum Empfange Sr. Majestät bereit. Wie es hes ist es des Kdnigs Wunsch, daß die Einwohner von Wi sor bei Seinem Umzug ins Schloß keine öffentlichen Fe lichfeiten veranstalten möchten, und man schreibt diesem stande das Stillschweigen zu, das bisher über diesen Geg stand beobachtet ward.

Seit einigen Tagen wird hier ein prächtiger Land Wagen dffentlich gezeigt, der für die jurige Königin von tugal verfertigt worden ‘ist.

Der Times zufolge geht im Publikum ein, jedoch wt Glauben verdienendes, Gerücht von einer Veränderung Ministerium, die noch vor Erdffnung des Parlaments st| finden solle. Lord Lowther, heißt es, . verläßt das Forst: partement, um einen Siß“ im Cabinet einzunehmen. dem, sagt das genannte Blatt, sich dersélbe als Geschis mann gezeigt hat, dürfte es vielleicht nicht überraschen, | vorwärts schreiten zu schen. Er is aber kein Redner; was das Cabinet betrisst, wenn dort ein Freund der Kal lifen ausscheiden soll, um ihm, der ‘ein Anti-Katholif| Plaß zu machen, wie will man eine solche Maaßregel!" den gegenwärtigen Bestrebungen und Ansichten des Het) von Wellington in Uebereinstimmung bringen? Jndessen | Lord Lowther viellejcht seine Meinung über die fatholil Angelegenheit geändert ; wenn das der Fall ist, so haben! einen neuen Beweis vor Augen , daß er sich richtigere sichten in der Politik erworben hat. Ferner sagt man, 4 Melville werde die Admiralität mit dem Controll-Amc tauschen. Dagegen haben wir durchaus nihts, da wir | neswegs wünschen, wieder einen Dundas in. der Admiral! zu sehen. Bei Allen, die zum Seewesen gehören, findet) jes Gerücht Glauben. “/

Der Globe sagt gleichfalls : „Es geht die Rede, daß Sidmouth wieder eine Stelle im Cabinet erhalten und? Marquis von Salisbury wahrscheinlich in's Amt treten Die Stelle, welche dem Lord Sidmonth angewiesen ist, die des Siegelbewahrers, welche er’ ohne Zweifel so gut, !

herzog von Wellington bewogen haben könnte, in das Staats- eben einen Edelmann zurüczurufen, welcher weder Einfluß Parlament noch Popularität zu seiner Empfchlung be- c. Wenn sein, höfliches und freundliches Betragen in Ge- háfts-Sachén, und sein eigenthümliches feierliches Beneh- ¿n im Parlament Alles wäre, was man sich von Lord F idmouth erinnern fann, so würde er- wahrlich befugt seyn, it vielen der jebigen Cabinets-Glieder eine Vergleichung uszuhalten ; aber sein Andenken ist fär die Nation: mit Er-

nerungen Zeiten verknüpft, welche sie wohl gern 'ver- sen möchte. '- Die Unbedachtsamkzit, welche ‘aus jeinen ir- gei Maaßregeln, als er an der Spike des Departements s Jnnern stand, hervorgegangen ist, offenbart sich am Be- en in dem Erfolge, welchen das entgegengejekte Verfahren nes Nachfolgers gehabr hat , dessen allgemeine politi- he Ansichten fast dieselben waren, wie die des Lord Sid- outh. Von dem Marquis von Salisbury, der feinen agus- zeichneten dentlichen Charafter und feinen Ruf im Par- mente hat, kennen wir nur als das Beste von ihm seine demühungen, die Jagd-Geseke zu verbessern; das Schlech- ste hingegen ist offenbar seine Abstimmung gegen die Eman- pation der Katholiken. Der Verfasser eines ‘(in hiesigen Blättern enthaltenen) hr ausfühtlichen Schrejbens aus Dublin vom 23. Nov. flagt sich auf das Lebhafteste darüber, daß die verderblichen rundsäke des” Absonderungs-Systems zwischen Protestanten 1d Katholiken , sogar bis zur Universität von Dublin ge- ungen seyen. Ohngefähr 7 Mitglieder derselben haben ge- cht, sich durch eifrige Verbreitung derselben bekannt zu ma- en, und sich, ihrem Beruf zuwider, in die Reihe der ‘Po- ifer zu tellen, worunter sich besonders ein Herr Boyton irch die Heftigkeit seiner Reden auszeichnet. Die Braun- hweiger haben dort. cinen solchen Einfluß zu erlangen wußt, daß sich diejenigen von den, unter ‘dem Namen llows bekannten ,/ Collegiaten, denen- nah der Sitte Eng- her Universitäten die specielle Aufsicht über die Studenten vertraut wird, in den Fall gesest sehen, sich: entweder zu ai Absonderung -Sysrem zu ‘bekennen, oder der bedeutenden innahme zu entsagen, die ihneù fúr jene Aufsicht von iten der Studenten zu. Theil wird, weil. ruan sie nur zu nen giebt, die es mit den Braunschweigern halten. Außer esem unmittelbaren Nachtheil für die erwähnten Collegia- (sagt der Verfasser unter anderm) muß dieses abscheu- he System -auf das Verderblichste auf die allgemeine Volks- ase von Jrland für eine künftige Generation cinwir- , indem die jet in Dublin - studirenden. protestantischen heologen, denen man folche höchst intolerante Grund- be gleichsam \einimpfc, einst als Religionslehrer in aüen eilen Jrlands angestellt, und natürlich in ihren Kirchspie- das ihrige zur Verbreitung des Systems der ‘Braun- jweiger beitragen werden. - Mit einem Worte, der Unter- ht in Jrland wird in seiner Quelle vergistet. Die imes bittet bei Mittheilung diejes Schreibens die Mini- r Sr. Maj. auf das Angelegentlichste, ihre Aufmerksam- it auf diesen so wichtigen Gegenstand, und zwar ohne Auf- ub, zu richten, um. dem vorzubeugen, daß der Zweck, zu m die protestantische- Universität von Dublin durch die Kö- gin Elisabeth gestiftet ward, nicht gänzlich verloren gehe, s der Fall seyn würde, wenn man sie nicht auf das BDal- gsie von dem verderblichen Absonderungs-System reintgte.

bildet, welche beschlossen hat, sich aus aller Macht den An- tüchen der Dubliner Association zu wider]eßzen.

In einer fatholischen Versammlung äußerte Hr. O'Con- [ vor einiger Zeit, in Jrland würden verhältnißmäßig it weniger - Verbrechen begangen, als in England. Nichts, merkt die Morning-Chronicle beidiéser Gelegenheit, kann ungenügend seyn, als die bloße. Angabe der Anzahl von erbrechen , die in dem cinen und dem andern Lande began- n worden. Die menschliche Natur ist überall dieselbe, und | den Vergleich belehrend zu machen, müssen wir wissen, ‘hen Umständen der Unterschied zuzuschreiben ist. „Hr. Connell wünscht Jeland mit England gleichzustellen. Allein enn seine moralischen“ Jrländer sich in gleichen Umständen sânden, so würden sle Diebe und Betrüger wie die Cnglän-

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r werden; während es vielleicht weniger blutige Köpse bei ahrmärkten und an Festtagen geben würde.

Die Versarnmlung zur Berathung über die, den geflüch- len Spaniern und Jtalienern zu reichende Untersiüßung, it gestern in der London - Tavern , unter Vorsiß des Lord- iayors statt gefunden. Dieser machte in seiner Rede, mit lher er die Sißbung eröffnete, darauf aufmerfsam: daß be-

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viele Andere, die ihm vorangegangen sind, behaupten wis vor 4 Jahren eine Summe von mehr als 20,000 ‘Pfd.

oh fann man nicht leicht den Grund auffinden, welchèr den

Zu Manchester hat sich eine antifkatholische Gesellschaft

zum Vesten der GSeslüchteten gesammelt worden ; daß, aber dieje Summe, jo ansehnlich sie auch gewesen, nicht hingereicht habe, Allen eine angemessene Húlfe zu leisten. Der in die- jer Angelegenheit niedergeseßte Ausschuß sähe sih daher ge- nöthigt, sich aufs Neue an die Großmuth des Publikums zu wenden. Aus dem übrigen Theil der Nede des Lord- Mayors lowohl, als aus den Aeußerungen mehrerer anderer Anwesenden geht -hervor, daß die Zahl derjenigen, die Bei stand bedürfen, sich auf höchstens- 300 Perjonen beläuft, wor- unter sich aber viele Kranke, Frauea und Kinder befinden. Anfangs waren der Bedürftigen gegen 1500 gewesen ; ohnge- fähr 700. indessen sind seitdem einem thätigen Leben wieder- geggben worden. Für 350 har die Regierung seit 1823 eine jährliche Unterstüßung von 16,000 Pfo. ausgeseßt, auf die sie sich zu beschränfen genöthigt gejehen hat , indem sie den noch erforderlichen Beijiaüd der Theilnahme des Publifuns mit vollem Vertrauen überläßt. Der Lord - Mayor sowohl, als einige andere Reder crivahnteu, daß der Herzog von Wellington sehr - wohlwollend für die Geflüchteten ge- stimmt, - und jederzeit bereit sey, für seine Person zu ihrer Hülfe nach ‘besten Kräften beizutragen , so wie er es schon früher gethan habe. s wurde in Folge der Verhand- lungen einstimmig beschlossen: daß, da tie Spanischen und Italienischen Flüchtlinge gerechte Ansprüche auf die Unter- stüßung wohlwollender Perjonen häiten, eine neue Subscrip- tion in der Hauptsiadt eröffnet werden solle, in der Hoff- nung, daß man diesem Beijpiel auch in andern Theilen Eng- lands folgen werde. Schließlich kan man dahin bereit, „mehrere BDanfk-Adressen an Personen abzufassen, die sich in "der in Rede stehenden Angelegenheit ausgezeichnet hatten, und unter andern an einen Besißer von Landkutschen,. der

sich erboten hatte, alle ihn vom Ausschuß empfohlene Flücht- linge fostenfrei allenthalben in Großbritanien hin{uführen, wo thre Geschäste sie hinriefen. Che die Versammlung aus- einanderging, waren 2200 Pfund unterzeichnet worden ; ein anderes Zimmer stand zu ferneren Unterzeichnungen offen. Der Globe läßt sich über die in Frankreich statt sin- denden Berathungen wegen des Handels, dahin aus: „Eine Pariser Zeitung (der Courrier -français) prophezeiht: daß die niedergesezte Commission mit einer Myttification endigen werde sie werde dem Geschenk gleichen, welches im Lust- spiel ein Mann seinen Sohn macht : „Da hast du eine Trom- mel und Trompete; amüsire. dich. damit, aber mach feinen Lärm.‘ Man muß gestehen ,- daß das sehr der Art gleicht, mit welcher man mit “der Anwendung der Grundsäße des freien Handels in einem Lande verfährt, wo bisher. Cin- schränkungén bestanden und gewirkt haben. Volle Freiheit wird gegeben, jeden Schuß, der nichts beschü6t, so wie jede Einschränkung, die faktisch Niemanden beschränkt, zu entfer- nen. Die hôchste Freiheit sollte, wie jeder zugiebt, auf den auswärtigen Handel und auf den Schuß des inländischen Er- trages ausgedehnt werden; aber dann ist der Schuß des in- ländischen Ertrages, d. h. der Schuß einer Klasse auf Ko- sten der andern, eben das Uebel, welchem die. Freiheit entge- genarbeiten soll. Allein- noch dürfen wir nicht zu eilig schlie- pen, daß, obgleich fein großes gegenwärtiges Gute durch Ent- fernung von Einschränkungen hervorgebracht wird, “sobald diejelben nicht denen ecinigen Schaden zufügen, welche durch diese Beschränkungen beschüßt sind, eine Prüfung des verbie- tenden Systems nuslos ist. Es ist nüßlich, selbst solche Lin- schränfungen zu entfernen, welche gegenwärtig unschädlich sind, weil sie in den Veränderungen des Handels bald nach- theilig werden fönnen. Zum Beispiel die Erneuerung der Auflage ‘auf fremde Baumwolle in England ist gegenwärtig nicht von der geringsten Wichtigkeit, aber wenn einige neue Baumuwollenfabriken entstehen, so daß diese Waare außerhalb wohlfeiler als im Landegekauft werden fann, so find die niedrigen Auflagen auf die Einführung eine Sicherheit dagegen, daß die Consumenten nicht genöthigt werden, das Sinken des natio- nalen Wohlstandes in diesem besondern Fáll zu unterstüßen. Selbst in Fällen, wo cine Auflage auf. die Einführung einer fremòd:n Waagre, hinlänglich die große Masse der inländischen Producenren derselben zu schüßen, an die Stelle eines gänz-

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lichen Verbots gesest wird, wird ès immer der Fall seyn, (wenn die Auflage nur für diesen Zweck nicht unnöthig hoch is), daß cinige der falschesten Anwendungen der Juduftrie"im Lande werden vertrieben werden. So scheint es mit der Scidenfabrikation der Fall gewesen zu seyn; fie hât sich im Ganzen vermehrt, aber die bei ihr angewandte oberste Lei- tung hat sich geändert, seitdem fremde Seide ins Land ge: lassen wird. Jn Frankreich sind einige der besteger. den Be- schränfungen des Handels, wie die der Einführung - verschie- dener Arten von Cisen, so ungerecht gegen die gaz,e Masse der Consumenten und selbst der Manusacturen, weh. l

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