1828 / 332 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Anforderungen ausshweifend sind. Wie: man sieht, ver- ändert die Opposition ihre Redensarten und Vorwürfe we- nig. Wir wollen uns indessen mit Thatsachen beschäftigen. Als sich die ersten drtlichen Reclamationen erhoben, als Herr von Villèle (in der Sißung von 1817 auf 1818) mit so gro- ßer Heftigkeit von der Rednerbühne herab, begehrte daß man Franfreih Municipal - Einrichtungen geben sollte, da waren wir faum noch aus großen politischen Bewegungen hervor- gegangen ; ein noch ungewohnter Geschäftsgang, die Heftigkeit der Partheien, die noch lebenden Erinnerungs - Zeichen einer Herrschaft , die ihr drohendes Jdol hatte, die alten Hebel der Revolution, in Bewegung: geseßt- durch so häufig ge- fränften Ehrgeiz ; das ist cin Bild unserer damaligen Lage, und dennoch fürchtete man sich nicht, das Municipal-System zu fordern. Seitdem hat sih unsere Lage außerordentlich verbessert. Die Partheien haben ihre Schroffheit verloren ; wer in Frankreich will noch Revolutionen ? welche Freiheiten könnten sie uns noch geben, die wir nicht schon durch die le- gitime Dynastie und durch die Charte besiben? Die gerech- ten Besorgnisse sind nicht, mehr vorhanden, die in einer an- dern Epoche weise Männer veranlaßten, vor den Gefahren einet Neuerung zurücfzutreten. Die- Deputirten - Kammer, welche uns die Gazette, als in Factionen getheilt, schildert, ist der Dolmetscher einer unter seinen Königen ‘in Ruhe le- benden Nation; wenn sie sih durch irgend etwas von den früheren Versammlungen auszeichnet, so ist es der positive Geist, der über eitle politische Theorieen nicht in Feuer ge- räth; sie. will Verbesserungen, sie würde sich aber-vor jeder gefährlichen Neuerung zurückziehen. Was ste: vor allem an- dern wünscht ist, daß das freie und - glückliche - Frankreich aller Wohlthaten- und Rechte genießen möge, die ihm die con- stitutionnelle Regierung zusichert. Wir seben ein so großes Vertrauen in den Geist der- Klugheit und der Reife, welcher die Kammer charakterisirt,- daß wir uns überzeugt halten, sie

werde, - wenn ein Ministerium im Stande wäre, ihr einen |

lan. vorzulegen ,-- der sein Entstehen den Träumereien. einer früheren Epoche- verdankte, ihn. als ein Werkzeug verwerfen,

„das. dazu bestimmt. „wäre, Unruhe, und Verwirrung zu; ver- -

dreiten. Jn früheren- Versammlungen war das nicht der Fall. Es sey uns erlaubt, aus diesen Betrachtungen folgende . Nesultate: zu ziehen: 1). daß ein Municipal-System- an und _für- sch- nicht, demokratisch- ist; 2) - daß. der Augenblick gut

gewählt ist, um es so. vorzulegen, wie es dem Zunteresse der Monarchie und der Freiheit angemessen ist; 3) daß die

- Deputirten-Kammer in ihrer gegenwärtigen Zusammenseßung

mehr wie irgend eine andere im Stande ist, ein für Frank- reich passendes Municipal-System. gehörig zu würdigen. Ein Tageblatt, das früher als Organ eines achtungswerthen

Theiles der Kammer, in Uebereinstimmung mit. derselben, -

‘angelegentlich auf Municipal:-Einrichtungen gedrungen hatte, sucht jeßt: die Regierung von diesem nüblichen Plan abzu- leiten, indem-es auf das gehäßige Schauspiel der Commune von Paris und der revolutionären Communen während der Schreckenszeit hinweiset; aber diese Communen, wer hatte sie gebildet ?- Aus welchen Elementen bestanden sie? Und warum wollte man z. B. die Charte deshalb zurückweisen, weil im Jahr 1793 die revolutionaire Regierung durch eine Verfassung organisirt worden ist? Die Schlußfolgerung läuft gleihwohl auf eins hinaus; die Communen, wie sie gegenwärtig organisirt werden follen, können und werden den abscheulichen Versammlungen, deren Bild man uns wohl- gefällig vor die Augen rücken will, nicht gleichen. Man fürchtet sich vor der Volkswahl ; aber welche Gefahren kann sie darbieten, wenn sie weise begränzt, geseßlich beschränkt und Händen. übergeben wird, welche hinlängliche Gewähr

egen etwanige- Mißbräuche leisten? Beruht unser ganzes

epräsentativ-System nicht lediglich auf den Wahlen? Noch fennen wir die Absichten der Regierung hinsichtlih des neuen Municipal-Geseßes nicht; auch wollen wir das Ge- heimniß nicht durchdringen; wir glauben aber versichern zu können, daß die Freunde der Ordnung und Freiheit gleich- mäßig ihre Rechnung dabei finden werden. Dieselbe Zei- kung macht es der Regierung zum Vorwurfe, daß sie die Herren Lainé, Portal, Mounier, Lepelletier d’Aulnay, die, wie sie behauptet, nichts als die Shwächung der Monarchie beabsichtigen, in einen Cabinets-Rath. berufen habe; man muß jedes Schaam-Gefühl abgeshworen haben, um von edlen Pairs und achtungswerthen Deputirten, die mehr als ein- mal von ihrer Liebe zur Ordnung und verfassungsmäßigen Monarchie, so wie von ihrer zur Entwerfung eines Muni- cipal- Geseßes nöthigen Geschäfts - Kenntniß glänzende Be- weise gegeben haben, so etwas zu behaupten. Hâtte der Verbauer sich die Mühe gegeben, unsere bisherigen Kammer- Verhandlungen zu befragen, so würde er daraus die Ueber-

1 seltenen darüber.

‘dein- werden

seil des Seine-Departements iu Antrag gebrachten Mal

zeugung genommen haben, daß jeder der eben erwähy Männer in den Rath des Königs nicht nur eine langjäht Erfahrung, sondern auch eine specielle Kenntniß des zuy j

heilnehmer der Hraunsmeis-Cluhs es nennen, zahm. Es s: nicht viel in den: Beschlüssen zu bemerfen, außer eine un- ichtige_ Feststellung oder - falsche Auffassung der die Emánci- handelnden Gegenstandes bringt. Dies allein war es, |Myation betrefsenden Frage, welche von der Versammlung in man wollté; und wenn nicht alle ausgeklärten- Köpfe MManchester nicht bestimmt worden ist. Eiuer der Beschlüsse Aeußerung ihrer Ansichten berufen worden sind, so er\(Mebt fest: „daß der Charakter und der Umfang der geistlichen

“sich dieser Umftand leicht durch das Reglement vom 17, Macht der Römischen Kirche, und die Art, wie sie in welt-

1817, welches die Zahl der in die Cabinets - Räthe zu (lichen Angelegenheiten angewendet wird, sich bei neueren

fenden Staats-Minister höchstens auf 4, und die der Sta ráâthe höchstens auf 2 festseßt.//

Der Messager des Chambres enthält auch noch j zweiten Aufsaß über den Geist des neunzehnten Jahrhund an dessen Schlusse er sagt: „Dieses ganze Jahrhundert | sich in“ wenige Worte zusammenfassen. Die Gesinnun Ansichten und die ganze Tendenz desselben eignen es wunde zur Beendigung einer Revolution. Sein Geist ist | dessen die Charte bedurfte, so ‘wie umgekehrt auch wieder Charte: seinem Geiste zusagte. Und was den Thronen beste Bürgschaft: gewähren kann, ist gerade diese Ucbey stimmung, diese Verträglichkeit der Verfassung eines K mit den Ansichten des Jahrhunderts. Bei einem so Bündnisse steht das Schicksal der Könige und Völfer 1 still; es beginnt vielmehr aufs Neue.“/

Die aus zwei Mitgliedern" einer jeden der ‘drei M mieen bestehende Commission, welche die nach More( schickenden Gelehrten wählen und die Jnstructionen fl entwerfen soll, ist jeßt vollzählig ; sie besteht von ‘Seiten! Akademie der Wissenscha ecn aus den Herren“ Cuvier Géoffroy - Saint - Hilaire; von Seiten der Akademie der! schristen und schönen Wissenschaften, aus den Herren H und Raoul - Rochette;, und von Seiten“ der Afademi schönen Künste aus den Herren et und Percier.' Commission hat gestern ihre erste Silzung gehalten.

Herr Odier, einer der Pariser Deputirten , ist es, vor einigen Tagen . in einer Versammlung der“ Bank-A nairs. mit dem Antrage hervortrat, den Disconto auf 3 pCt. herabzuseßen; er wurde von Herrn M. Z# fitte lebhaft unterstüßt. Von 15 Mitgliedern, die“ überh| j ; | zugegen waren, ließen sich 7 über den Gegenstand vi müßten, denen die „Katholiken ausgeseßt sind. Welch men -und- darunter 4..dagegen. Nichtsdestoweniger Beleidigung würde es seyn, den Protestanten oder Eng- man im: Handels Stande bereits den Vorschlag“ als lindern zuzutrauen, daß sie in .solh einem Fall für irgend nomnien an, und alle dffentlichen Blätter äußern- iht(Mndere weltliche Juteressen sich der ihnen zustchenden Wahl- Uebermorgen ‘wird eine! abei Migela beblenet Jolteu, um Que gene A es M stattfinden, worin die e definitiv ei(Mriiedrigung zu verlängern. Und do ailen L M N M Ang Minen T tiberbaneie: Bala von der Macht der katholischen

¿¿Man versichert‘/, sagt der Courrier français, Priester, daß sie, unterstüßt von allen talentvollen katholi- wir wohl ünterrihtet waren, als wir“ anfündigten, dischen Laien, . im Stande gewesen sind, die Irländischen Französische Heer erst gegen Ende des Monates Mä; MStimmgeber zu überreden, sich einen Schimpf nicht gefallen rea verlassen würde. Es scheint inzwischen, daß das qu lassen, an welchen Engländer nicht geduldig denfen wür- steriurn sich vorgenommen habe, schon jeßt alle - diejen. Doch der Erfahrung nach, haben die Bittsteller in Kranken von dort zurückkommen zu lassen, derer Genß Manchester nie von. den Schottischen Verbündeten gehört, durch die Einwirkungen des Klimas verhindert wird. (elche, auf die Ermahnung ihrer Geistlichen, ihre theuersten mäßig würden, sagt man, auch alle diejenigen Soldat rückfehren, deren Dienstzeit abgelaufen ist, da die Erxpetl nicht als eine Einstellung des Friedensstandes bétrachtét| mithin die Entlassung jener Soldaten aus dem «ai Dienste nicht“ verweigert werden kann.‘ N

Die Mitglieder der hiesigen Armen-Büreaus ware gestern in ihren verschiedenen Bezirken zu einer Vers lung berufen worden, um von einer, von dem Generals

bloß politische Gegenstände in Anregung zu bringen gesucht hat, jelbst auf die Gefahr, ihre theuersten weltlichen Jnter- ssen zu: zerstören, practisch gezeigt habe. Daher könne man schr wohl die Gefahr beweisen, welche daraus entspringen müsse, daß man Leuten, die solch einem Einfiuß unterworfen eyen, cinen Antheil an der Geseßgebung gestatte. // Nun st aber gerade hauptsächlich, daß . die. hier als Unter- thanen der geistlichen Macht der Römischen Kirche in welt- ichen Aùgelegenheiten bezeichneten Jndividuen, nämlich Guts- vesiber von vierzig Shillingen Einkommen und andere arme timmfähige Katholiken , gegenwärtig sich in der That enes „Antheils an der Gescßgebung‘/ erfreuen, welchén sie ach ihren Verhältnissen im Leben nur .imméx verlan- gen können; die. Jndividuen, welche ausgeschlossen ‘und )adurch- mißvergnúgt gemacht sind, bilden solche Klassen on Katholiken , welche, wenn sie gewonnen wären, in Jr- and, so wie sie, factisch in allen katholischen Ländern thun, der Macht der Priester das Gegengewicht halten oder die- elbe controlliren fönnten. Und dennoch - soll nach Allera ieser practische Nachweis dahin abzielen, eine Verschieden- heit zwischen Katholiken und allen anderen religiösen Ge-

inschaften festzuseßen? Wir zweifeln nicht, daß selbst in Manchester sich Protestanten finden würden, welche eben so )ereit wären, wie die Katholiken, „ihre theuersten weitlichen Anteressen“/ (geseßbt, die vortheilhafte Verpachtung von s{chmukbi- en Hütten und Kartoffelgärten gehörten zu diesen theuersten Interessen) politischen Gegenständen zu opfern, wenn sie die Mehrzahl der Bevdölkerung.-von England wären, und dieselben

uns

Dpfer gebèn fann, als sich der Bestechung bei einer Wahl n enthalten welche um jeden Preis Eigenthum und Leben pferten, indem sie den A Cbimofidca und Unterdrückungen

diderstanden, welche man auf ihre Kirche häufte? Dagegen

dürde es ein großer practischer Jrrthum seyn, anzunehmen,

die Schottischen Laien dieselben Opfer darbringen wür-

jen, um für den Vorsißer der General-Synode die Einkünste

es Bischofs-Stuhls von Durham: zu erhalten. Es ist eben

0 unnüß, wenn man von den Priestern sagt, daß sie die

atholischen Laien leiten, als wenn man sich darüber beklagen

dollte, daß, wenn ein Wagen einen Hügel hinabrennt, die

leinen Räder die großen nach sich ziehen. Der Körper der Katho-

fen von Jrland bewegt sich zusammen, und muß sich zusammen

ewegen, da ein gemeinschaftlicher Schimpf ihn antreibt. Aber dle Geschichte zeigt, daß nicht die Priester zuerst bewegten, nicht on ihnen oder durch sie - wurde der erste Antrieb mitgetheilt.‘ „Es ist nicht uninteressant zu sehen‘, heißt es in

er Times, „wie England in seinen verschiedenen Thei- Ben in der lebhaftesten Bewegung ist. Auch in Leicester ver- ammelten sich vor einigen - Tagen „Handwerker und Mecha-

ifer‘/ unter dem Titel von „Freunden bürgerlicher und reli-

gidser Freiheit// zu cinem öffentlichen Mittagsmahl, um ihre degenseitigen politischen Ansichten auszutau|chen , ihre Mei- ungen über das Benehmen ihrer Repräsentanten im Par-

ament zu sagen, und für einen derselben eine Dank-Adresse

stadt mit Wasser aus verschiedenen, in der“ Grafschaft 0bzufassen. Hr. Otway Cave ist das populaire Parlaments- rey belegenen Quellen, und aus der Themse oberhalb XMtlied für Leicester, und durch die fragliche Adresse sollte ihm mond, zu bewirken. für sein Benehmen in der Korn-Angelegenheit, bei den Cor-

Der Globe enthält Folgsndes : „Das Verfahren de orations- und Test-Acten, bei der Bill gegen die Mißbräuche,

danchester wegen der Ansprüche der Katholiken zusannNe Corporationen von öffentlichen Geldern machen, und in

gerufenen Privat- Versammlung war gemäßigt, uud, Betreff ciner Abgabe, welche den Einwoßnern von Leicester

gel, wodurch der Uunbemittelten Klasse die Theuruni Brodes minder fühlbar gemacht werden soll, Kenntnis nehmen. Man glaubt, daß das 4pfündige Brod für dir Hüôälste des laufenden Monats auf 197 Sous (8 Silb schen) zu stehen fommen werde. Der Preis, welchén hiesige städtische Behörde für die Zulassung der: aufgesptil ten Vorräthe festgesest hat, soll sich auf 20 Sous- bela und diese Vorräthe selbst werden, wie man behauptet, lih genau, auf 37,000 Säcke Mehl und 68,000 Sáe| treide angegeben. Großbritanien und Jrland.

London, 28. Nov. Die Hofzeitung vom Dienß enthält die Anzeige, daß in der nächsten Parlamentssl! ein Antrag auf die Einbringung einer oder mehrerer L gemacht werden wird, nur einen Parlaments-Befehl zur bauung und Benubung einer Wasserleitung und der? gehörigen Gebäude, Behufs der Versorgung der H

Vorfällen in dem Schwester - Königreich, wo diese Macht

nannehmlichkeiten und Kränkungen wegen ihrer Religion érdul-

Bürgschaft.

veltlichen Jnteressen opferten, oder wenn es kein größeres

sehr lästig grwesen war, gedankt werden; Hr. Cave befand sich gerade denselben ‘Tag, jedoch zu einer spätern Stunde, bei cinem andern Mittagsmahle, wo sich 120 Personen von Stande und. Einfluß, auch unter dem Titel von „, Freunden bürgerlicher und religidser Freiheit“ versammelt hatten. Die erstere Gesellschast hatte Hrn. Cave eine Deputation in's Haus gesandt, die ihn veranlaßte, sich auf einige Zeit zu ihr zu“ begeben, und ihr "in einer sehr - ausdrucksvollen Rede von seinem bisherigen Betragen Rechenschaft abzule- gen, die mit der Versicherung \chloß, daß er sich jeder- zeit mit Nachdruck Allem widerseßen würde, was ihrem bürgerlichen und religiösen Interesse nachtheilig werden fönnte. Auch Herr Cvans erhielt und beantwortete “eine ihm zuerkañnte Dank - Adresse. Die zweite Gesellschaft war von demselben Geiste bescelt. Unter lauten Beifalls - Bezeu-

gungen wurden dort als Toast's die „katholische Emancipa- tion’ und die „„Allmacht der Presse‘/ vom Präsidenten avs- Unter den Bewohnern von Leicester spricht sich gegen alle Mo-

gebracht. augenscheinlich ein entschiedener Widerwille nopole und Corporationen aus.‘

Ïn dem obgenannten Blatte (Times) lies man auch Folgendes: „Ein Bricf, dêr seiner Länge nach eher eine Abhandlung heißen sollte, ist in diesen Tagen in der Düubli- ner Abendpost erschienen. Er ist an Dr. Philpotts gerichtet, und handelt von dem beinahe in Vergessenheit gerathenen Krönungs-Eide; unterzeichnet is er mit. den Buchstaben I. K. L, deren sih der fatholi]che Bischof Dr. Doyle vor ohngefähr 3 oder 4 Jahren bediente, wenn er seine Gesin- nungen verlautbaren wollte. Wir haben nichts dagegen, diese beiden Herren auf solche Weise gegen einander- in die Schranken treten zu sehen, indem sie dann desto weniger Ge- legenheit haben werden, sih thätig in die politische Haupt- Discussion zu mischen, und die Ruhe ihrer friedltcheren Nachbaren zu stdren. * Der Krönungs -Eid_ ist schon lange von allen gemäßigten Anti-Katholiken, mit Lord Liverpool an der Spike, als unzweckmäßig angesehen worden. Ein neue- rer und interessanterer Theil der Frage aber ist der: Sollon wir eine Emancipation mit ‘oder ohne Sicherheitsstellung be- willigen ? Der größere Haufen der Englishén Nation besteht durchaus auf einer, wenn auch mehr oder weniger bedingten, i Die ‘Jrländer, oder diejenigen, die sich als ‘Re- präsentanten der Jrländischen Katholifen ausgeben, Herr Eneas M’Donell und Herr Lawleß, wollen von keiner an- dern, als einer unbedingten Emancipation ‘etwas “wissen. Wir géstehen es gerne ein, wie wir es früher schon gethan haben, daß die Einverleibung unserer katholischen Laienbrüder uns die beste allet Sicherheiten scheint. Doch zu viel verlangt wäre es, wenn man der Britischen Nation keine Stimme in“ einer Angelegenheit zugestehen wollte, die ihre theuersten Interessen so nahe berührt. Wer einen Theil der Macht aufgeben soll, die er 140 Jahre lang allein besaß, darf wohl ohne Anma- ßung auf gewissé Bedingungen Anspruch machen, die ihn da- für sicher stellen, - daß man am Ende nicht mehr an sich reiße, als man für den Augenblick fordert. Selbst wenn ihn Vorurtheile mißleiten, verdient er Achtung, und in so- fern auch Nachsicht, als sein Begehr sih mit den wesentli chen Grundsäßen der beabsichtigten Veränderung verträgt. So viel was Gerechtigkeit gebietet; was die Klugheit -anbe- trifft, so glauben wir, daß die Jrländischen Katholiken gut daran thâten, wenn ste über den Punkt der Sicherheitsstel- lung so leise und ruhig als möglich hinweggingen. Die Eng: lischen Katholiken haben durch ihr edelstes Organ erklärt, daß, was auch immer ihre Wünsche seyn möchten, sie, went es nicht anders seyn könnte, ihre politische Freiheit auch mit ¿¿Bedingungen// annehmen würden. Nichts kann thdrichter jeyn, als die geäußerte Absicht der Jrländer, die Vermeh- rung ihrer Rechte, welche das Parlament ihnen vielleicht zu- gestchen möchte, verwerfen zu wollen. Wir sind indessen überzeugt, daß es den Anführern der Association {wer fallen mag, das- Jrländische Volk, das sie felbst so sehr auf- gereizt haben, wiedêr zu fkaltblütigen Ansichten zurückzufüh- ren, und wollen daher die Hartnäckigkeit, die sie zeigen, nicht geradezu als Folge ihrer persönlichen Gesinnung ansehen, sondern als Mittel, sich eine werthlose und vorübergehende Popularität noch länger zu erhalten. Wir glauben nicht, daß. Herr O'Connell es ernstlih meinte, als er vor Kurzem auf cine Trennung der Jrländischen und Englischen Katho- lifen antrug, weil sich der Herzog von Norfolk so gemäßigt gezeigt hatte, als ob zwei, für eine gemeinschaftliche - Sache handelnde Männer, nicht verschiedene unabhängige persönliche Ansichten hegen dürften ; oder als ob der gemeinschafttiche Feind nicht mit Freuden seinen Vortheil aus seiner Gegner Uneinigkeit ziehen würde. Wir glauben nicht, daß die _weise- ren Katholiken sich so heftig gegen etnanige Bedingungen