1828 / 332 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

auflehnen werden, und daß sie sehr gut wissen, daß politische Vorrechte der Geistlichkeit nichts mit der Katholischen Reli- gion, als Religion, zu thun haben.‘ Die Morning?Chronicle sagt: „Pariser Blätter find mit Recht darüber unwillig, daß die Französische Re- gierung géndöthigt seyn sollte, sich an den Papst zu wenden, um durch seine Vermittelung die Einwilligung eines Bischofs in Beziehung auf die neulichen Geseke über" das Unterrichts- wesen zu erhalten. Sie sagen, gerade dieses sey den Ultra- montanen erwünscht, daß die Macht des Papstes, sich in die innern Angelegenheiten des Königreichs zu mischen, wieder anerkannt werde. Es is gegen die Würde einer Regierung, fügen sie hinzu, zuzugeben, daß sie einer fremden Macht we- gen Ausführung ihrer Gescße unterworfen sey. Hier können wir bemerfen, daß wir über Frankreich in Beziehung auf unsere katholischen Unterthanen einen großen Vortheil haben. Da unsere Nachbaren die katholische Religion zur Staats- Religion gemacht haben, so sind sie gewissermäaßen der Gnade der Hierarchie unterworfen, und da dieje eine anerkannte Macht ist, so kann sie den Staat, wenn sie dem Willen der Geseßgebung entgegen ist, der Gefahr bürgerlicher Zwietracht ausseßen. Nur wenn dic katholische Religion als Staats- Religion angenommen ist, und wenn sie sih zu einer Stimme berechtigt glaubt, kann jener fremde Einfluß sehr folgereich seyn. Daß der Papst durch eine mächtige Regierung, wie dic von-Frank- reich, leicht in Schranken gehalten werden kann, ist wohl zu glau- ben ; aber, wie nachgiebig die Kirche auch immer gegen große Mo- narchen gewesen ist, so. sollre doch ein-Staat, der nach Freiheit strebt, wie der Französische, sich durhgreifender Maaßregeln bedienen. Jn England aber ist die katholische Hierarchie niht anerfannt; man braucht sie in Bezichung auf neue Einrichtungen niht mehr zu befragen,“ als andere dissenti- rende Religions-Partheien, und. deshalb verlangen wir weder die guten Dienste des Papstes, noch kênuten etwanige schlimme Dienste uns beeinträchtigen. Daher scheint es uns, daß es unklug seyn würde, wenn. die Regierung sich in die: inneren Angelegenheiten der Katholiken mischen wollte, außer mit der Absicht, einen (ihr jedenfalls unnüben) Einfluß auf ihre fatholischen Unterthanen, durch Vermittelung des Clerus, zu - erhalten. Wenn wir suchen, einen Einfluß auf die Ernen: nung der höheren Geistlichen zu erhalten, so seßen wir uns dem Nachtheil aus, unsere National-Würde zu: compromitti- ren, indem wir mit einem Fremden über die Ausführung von innern Maaßregeln verhandeln. Wenn wir dagègen die Katholiken sich selbst Überlassen, so mdgén sie den Papst be- fragen, oder sonst eine geistliche Macht in der Welr, von roel- cher sie geistliche Wohlthaten erhalten zu können glauben, ohne daß es nôthig ‘isi ,- daß die Regierung sich deshalb be- unruhige. Wir müssen die Katholiken als Engländer, Jr- ‘länder und Schotten betrachten, und nicht als Bekenner ih- rex Religion. Der Manchester Mercury ist der Meinung, daß das neuliche Unglück im Coventgarden - Theater. nicht einer Gas- Explosion ¿zuzuschreiben, sondern durch. das Del entstgnden sey, welches zum Reinigen des Oelgases gebraucht worden war. Dieses Oel- fängt, seiner Angabe nach, eben so schnell Feuer wie Terpentin®l, sobald man es in die Nähe einer Flamme bringe.

Dgs physiologische Comité ter Asiatischen Gesellschaft ver-

sammelte sich am 21. Nov. unter dem Vorfite des Sir E. Ryun zu Chouringhee. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden nahmen bejonders die Bemerkungen des Dre, Adams über die Jnsectén : Art Mantis in Anspruch. Vorzüglich merk- würdig sind die scharfen Gebiß-Werkzeuge dieser kleinen Thiere, mit welchen dieselben nicht nur andere, sondern auch ihre ei: genc Gattung angreifen, so daß in China die Kämpfe der Mantis den Knaben eben so viel Vergnügen machen jollen, wie die Hahnen:Gefechte in England. / : Nach Berichten aus St. John hat Dom Pedro die Jrländischen Colonisten, die wider ihren Willen zu Solda- fen genommen worden waren, und in Verbindung mit den Deutschen Soldaten die bekawnten Unruhen in Rio Janeiro erregten, nach Neu-Braunschweig einschiffen lassen. Privarc-Briefen aus Rio de Janciro vom 22, Septem-

ber' zufolge, giug dort das Gerücht, als ob Herr Calmon

wieder ins Ministerium. treten würde. Niederlande.

_ Zweite Kammer der Generalstaaten. Sißung vom 1. Decbr. Fortsckung der Discussion über den Antrag des Herrn von Bruckere. Die Gallerieen waren wie an den vorigen Tagen mit einem zahlreichen Publikum angefüllt. Der Justiz-Minister nahm jeinen Sessel ein. Herr A n- gillis zoa, nach einigen allgemeinen Bemerkungen über das Elend, welch:5" eine Revolution herbeifähre, den innern Zu-

Ausdru eines Mitgliedes, die Miñister wollten die Y

“fische Kultus mit einer Summe von 1,300,000 Fl. dotitl

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stand des Königreichs in Betracht. Die Ausführung Gesese, sagte er, findet nirgends Hindzrnisse, und die Uy thanen unterwerfen sich, gern den gesezlichen Bestimmun wenn dieselben auch noch so lästig sind, wie z. B. die figen Haussuchungen, welche die fiskalischen Verordnu e De S vorschreiben. Zum eigentlichen Gegenstande der DiscyMchlossen war -, so ergriff der Justizminister das Wort, und úübergehend, äußerte er: „Betrachtet män das Geseß übe[herr von Bruckere antwortete ihm. Man verlangte den Aufruhrverbrechen als ein Gegengewicht gegen die PressmS heit, so is dies ein Grund mehr, um es aufzuheben, | jerworfen wurde. Preßfreiheit ist für den repräsentativen Staat, was für Ö Menschen die Sprache ist, sie läßt keine Meinung ohne! theidiger, feinen Mißbrauch unenthüllt, Die Freiheit der Zj gen ist von der Preßfreiheit untrennbar, und darum,1weil s mißbraucht werden fann, braucht man noch nicht zu Ausnahy seßen zu schreiten. - Laßt euch durch die Zügellosigfeit Journale nicht in Schrecken schen, duldet, wenn es muß, .dem Princip zu Liebe, kleine Unannehmlichkeiten; stôrt nicht, um des Mißbrauchs willen , eine erhabene F tution. Die menschlichen® Einrichtungen können nit fommcn seyn, da ja sogar die Natur - Gesebe ihre Mi haben.“ Der Redner bekämpfte dann die gegen Bruckereschen Antrag “vorgebrachten Gründe und sti für denselben. Hr. von Roisin unterstüßte zwar den] trag, würde es aber lieber gesehen haben, wenn die rung die Jnitiative ergriffen hätte, und tadelte die sigkeit der Presse. Herr von Muelena ere vertht in einem ausführlichen Vortrage den Vorschlag des

von Bruckere. „„Jn einem constitutionnellen Staate, er, ¿muß jeder das Recht haben, die Handlungen und denl der Regierung zu beurtheilen, um seine Ansicht über jeden tischen Gegenstand laut auszusprechen. Jn dieser. Hinsicht es für Niemand ein Privilegium geben. Dies ist eine nothw Folge unserer Verfassung. Zerstôrt man diese Freiheit, | unsere Constitutiori ein Trugbild. Die Regierenden nie aus den Augen verlieren, dáß die Freiheit" eines vollkommen und reell seyn ‘muß, wenn es sie lieben sol in diesem Falle opfert die Nation, wie der unsterbliche! fasser des- Geistes der. Geseké sagt, ihr Hab und Guß alle ihre Jnteressen für die Vertheidigung der Freiheit und trägt die drúcendsten Auflagen.“ Der Redner äl sich darauf in den heftigsten Ausdrücken gegen die Au Gesetze und vertheidigte den Antrag, durch dessen Vi fung die Kammer, wie er meint, ihre Ehre betheiligen Van Sykbama widerlegte in Holländischer E mehrere Behauptungen des vorigen - Redners, und sil gegen den Antrag, den er unzeitig fände. Van Gt ten sprach sich günstig für denselben aus, aber nur d weil er eine baldige Abschaffung der willkührlichen Aus Geseßze wünsche. Hr. van Rheenen bekannte sich den Absichten des Hrn. van Muelenaere. Van Lied! Wel sprach sich gegen: den Vorschlag aus, der durch das Thron-Rede: gegebene Versprechen des Königs überflüss worden sey. Herr Beclaerts van Blocfland| die Grúnde, mit denen Herr von - Bruckere seinen # unterstüßt hatte, und suchte die meisten als ‘unhalt% zustellen. Besonders tadelte er die Heftigkeit und Un nenheit der Zeitblätter und anch die einiger Redner, | die Besorgniß ausgesprochen hatten, Europa möchte dit derländer für cin aufrührerisches Voik haften, weil # seße wider den Aufruhr habe; .es seyen (tneinte et) lebe gegen den Diebstahl u. st w. vorhanden, ohne daß deßhalb dein Volke den Vorwurf diéser Verbrechen l Der Redner tadelte endlich den, wie er sagte, Übelklinäl

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Deutschland.

„Hannover, 2. Dec. Se. Königl. ec Gene- al-Gouverneur “sind vorgeftern ‘im “erwünschtesten “Wohlseyn on oten litehen diele wiéder angekommen. Le “Am 27sten November wurde zu Emden, nach altem Vebrauche , in_einem Abend - Gottesdienste dem Allerhöchsten ¿r Dank für die-glückliche Zurückkunft der Herings- Flotte nd deren gesammten Mannschaft “dargebracht. Die 24 Bui- n und 4. Jäger «Schiffe, welche dieses Jahr ausliefen, ha- n im -Gänzeti 351 Lasten Heringe Und 58- Tonnen Laber- in eingebracht, etwas weniger als im vorigen Jahre.

Oesterreich.

Die Wiener Zeitung enthält-Folgendes: „Am /27sten ov. wurde hier auf Höchsten Befehl Sr. Kaiserl. Hoheit s-General-Genie- Directors, Erzherzogs Johann „- der für en unterirdischen Krieg so- wichtige Versuch“ ausgeführt, Mi- en -durch, chemische Vorrichtung satt der“ sotist angewendeten indwürste zu zünden. Zur ‘Lösung dieser ‘Aufgabe wurde ne, : noch: in der Vorzeit bestandene Festungs-Gallerie auf- funden. und, verwendet. Dieses Experiment wurde: auch so- ach. mit.solh wässenschäftlicher Unisicht,“ Gervandtheit und cifálliger. Präcision ausgeführt, daß dem vorgeseßten Zwecke, 1.Hinsicht der propötirten Zündungs- Methode vollkom- eneutsprochen wörden. Um sich gleich nah“ dem Zün- ungs-Moment von det Rückwirkung auf die Gallerie gründ- ch.-und. en detail zu Rg h en, ‘drang ‘der ‘von - rühm- hem Diensteifer und „von “Wißbegierde ‘beseelte" Jngenteur- bers - Lieutenant , Freiherr von ‘Hauser, fäammt zwei her «Lieutenants, Neuter - und Kereftwig , “in den ‘schon her aus Vorsicht -beleuchteten Minengang, U “Hin- niß, ohne Gefahr zu ahnen, zwar bis zu .dessen-Ende. vor, rde: aber von. der, durch “dié teche- urid linkseitige Verdäâm- ug bercits einged gege aen Gagsart sogleich betäubt „besiunungslos zu Böden- g Das ‘heftige Einftür- n--dieser tôdtenden Masse f lite diese Gollerie fo pldblich, ungeachtet der Gegenwart , der gnädigsten Besorgniß, neiferung und Anordnung der Durchlauchtigsten Erzherzöge ranz, Karl, Anton und Ludwig, Se. Durchlaucht ‘des Hof riegsraths-Präsidenten, Prinzen zu Hohenzollern, ungeach- t. der Anwendung aller zu Gebote stehenden Mittel, selbst m Verlufte zweier Mineure, der beispiellosen Mitwirkung r Officiere .und Maunschaft, es vor Verlauf. zweier Stun- n nicht möglih war, diese unglücklichen Opfer ihres Beru- ‘der „ärztlichen „Hülfe, die“ aber leider nicht mehr wirken nte, zu. übergeben. “L | ie Allgemeine Zeitung meldet ‘aus Wien vom . Nov. „„Der Königl. Französische Botschafter am hiesigen ofe, Herzog von Laval - Mornitmorency, hat nach erhaltener ierlicher. Audienz .bei Sr. Majestät und Uebergabe seines reditivs, „heute“ zum Erstenmale, der Etikette gemäß, die mden Diplomaten, die K. K: Minister und den zahlreichen del ex pfangen, ‘Diée-Leiche der, verstorbeuen Frau Für- in. v. Metternich wird heute Abends ‘inder Kirche zum h.

Nichael feierlich beigeseßt, und daun auf die Färstliche Fa- ilienhertschaft. Plaß nah. Böhmen zum „Begräbniß abge- hrt werden.

Dasselbe Blatt enthält “férner Folgendes aus

prôtestantifiren. Seine Antwort auf diesen Vorwurf er einzig aus dem Budget schöpfen, in welchein der!

emberg, 19, Nov. Buiefe aus Brody. vom 1bten d. mel- 0, daß - der Feldmarschall Graf ‘von Wittgenstein mit sei- m -Hauptquartiere zu ‘Jassy amgékommen sey, wo leßteres ir diesen Wiater bleiben solle. Der Feldmarschall für seine verson sey näch St. Petersburg gereist. “Dieses Zurück- hen des Hauptquartiers auf eine so weite Entfernung von darnaund des Belagetungs/Corps von'Silistria hat hier einige Verwunderung erregt; man bringt indessen darnit das in rody umlaufende Gerücht in Verbindung, daß die Russen, istreitig aus? wichtigen strategischen oder politischen Grün- 0,.die Belagerung. Mat, Sstisteis ¿uigeopen hätten. rkei.

Konstantinopél, 28. October. ‘Die leßten hier be- unt gewordenen militairischen Ereignisse haben in ‘den Be- hlüssen des Sultans. keine Aeuderung ‘hervorgebracht , ob- erregt efelbe,

er stimme gegen die Proposition. Die Herren Se und Geelhard della Faille stimmten für, die Heri cler cq, Lemfker und de Melotte gegen den Ant) Herr Pycke meinte, das Königliche Verfprechen sey (0 cirt, die vorlicgende Proposition aber eine einfa! er aus diesem Grunde unterstüßte. Herr Fod gab besonders den Grundsäßen , welche Herr Fabri U neulich ausgesprochen, seine Zustimmung, mißbilligte dal mehrere Ausdrücke -der vorigen Redner; er greife die \ freiheit nicht an, finde aber den Preßutifug gefährlid. wolle die Maaßregeln der Regierung abwarten. ‘Die D welche um 17 Uhr begonnen hatte, wurde 37 uh! s{chlo}sen. Jn der Sißung vom 2. Decbr. wurde" 7 Redner für und 3 gegen die Bructeresche PropWeich der Fall von - Varna eiue allgemeine Béstärzun gehört. Nachdem die Liste der eingeschriebenen Rednst.. Die Halsstarrigkeit, Mähmuds ist noch immer di

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chluß der Debatten, der jedoch mit 54 gegen 51 Stimmen

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ur Allgemeinen Preußischen

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Staats-Zeitung Nr. 332.

“die ste beë der Eröffnung des Feldzuges mic land -

und noch heute wie damals A E A für T Seine, die ihm zu einer Aussöhnung rathen möchte; er will: lieber einen - ungleichen Kampf bestehen , der früh oder spät jeden- falls zu seinem Nachtheile endigen muß, als ‘zu einem ‘Vér- gleiche die Hände bieten, der seinen Stolz fränken fönüte. Es läßt sich nicht läugnen, daß ' die Nation ihn in diésem Entschlusse mächtig bestärkt, denn sie, die Anfangs mít dem hartnääigen Sinne ihres Herrschers sehr unzufrieden war, scheint sich ‘jeßt völlig in seinen ‘Willen ergeben. zu haben, und die ganze Bevölkerurig dieser Hauptstadt bietet ihm: ih- ren Arm zur Aufrechthaltung des- erschütterten Thröônes. Alle Klassen ‘des Volkés haben: die friegerische Kleidung an- gelegt, ja ‘selbst ‘der Muphti ‘und ‘die Sophtas zeigen sich dem Volke in dér neuen niilitairischén Kopfbedeckung. Trok dieser Aufregung der Gemüther, die, wenn es“aufrichtig 'da- mit gemeint wäre, vielleiht große Resultäte herbeiführen könnte, sind mehrere wohlunterrichtete Personen hier der Meinung, ‘daß das Ganze nur eine Masfe sey; hinter wel- cher die Anhänger des“ vorigen Militair-Systems ihre ehr- ‘geizigen Absichten geschit zu verbergen wissen, - und- die: ste bei «der ersten schicklichen Gelegenheit abwerfen - werdén. Leicht mag der Unstand, daß die Russen -die- Kriegsopera- tionen für dieses Jahr eingestellt haben „allein --die Feinde der „gegenwärtigen . Orduung der Dinge in: der: Ausführung "threr aufrührerischen Pläne verhindert, und - sie „veran-

laßt haben, ‘dieselbe bis auf einen Byslgeren Zecpuntezu Le

verschieben. Dem Osman Pascha, ehemaligen ÖberzZolk- Aufseher, ist die: Bewachung der beiden Ufer d Bosphorus ‘anvertraut worden, und: Abdurrahmau Pascha--hat sich mit einem ‘Corps von 5: bis: 6000 Mann nach Bulseoria ‘an :der ¡Küste des Schwarzen Meeres -begeben, Die: Besabungen der

Sechlôsser sind. nach einer kürzlich stattgefundenen; Juspection-von

“Seiten des: Seraskievs, des: Kaimakans und Osmaus: Pascha,

"verstärkt worden: Bis jeßt „fehlt: es hier «noch - nichtzan

Getreide; Numelien ‘liefevt:; dessen täglich und selbst „gus

Alexandrien sind--einige Zufuhren angeïommen. Vor einiger

Zeit: klagte man Über die schlechte: Beschaffenheit des-Brodtes ; man hat indessen bald dem Unwesen gesteuert. - Der: Preis des Mehls ist nur um 3 bis 4-Paras für: die-Okg: gestiegen. ‘Reis giebt es im Ueberflusse, ‘und aus Russischen Häfen find noch kärzlich mehrere Schiffe mit Butter, Kaviar, Gemüse U. dergl. hier eingelaufen. Die Gerste -allein wird zu: Îber-

‘triebenen Preisen verkauft ; das Kilo, welches: gewöhulich

nur etwa 2 Piaster kostet, wird heute mit §8 bezahlt, und-man muß sich noch glücklich \häßen,wenn-man-es um diejsen-Preis erhält. Die Pforte, welche, scit Rußlands Getxeide-Auysfuhr- Verbot „ällen Schiffen ohne Ausnahme die Einfahrt in das Schwarze: Meer untersagt: hatte, hat: kürzlich mehreren: Fahr-

zeugen die: Erlaubniß dazu ertheilt, und ‘diese werden mit

dem ersten günstigen Winde unter Segel. gehen. —-Die-bei- den Telegraphen, womit seit etwa 6 Monaten über den: -Ka- nal correspondirt wird, werden von Türken von der Admi- ralität geleitet; allein, wie alle neue Einrichtungen: in -diefem Lande, wird auch diese von-feinem Bestand. seyn. -Vor -eini- gen Tagen gab sich einer der Telegraphen eine halbe Stunde lang. alle Mühe, Signale zu“ geben, ohne daß der andere solches überhaupt nur geahnet- hätte. Man“ spricht* zwar da- von, daß eine telegraphische ‘Schule in ‘deim, im ‘Pallaste des ‘Serásfkiers ‘erbauten, neuen Thurme - géstiftet ‘wetden folle ; es frägt fich aber, wo man die Lehrer dazu-hernehmeti will. Das Betragen ‘gegen die in Pera ange]éessenen Franzosen ' ist nach wie vor dasselbe und läßt ‘nichts zu“ wünschen "übrig ; Alle gehen frei und ungehiridert ihren Geschäften tach.

‘Die Allgemeine Zeitung-giebt ‘folgetides Schret- ben aus Konstantinopel vom 10. Nov. : ¿¿Man véksichekt, daß

‘der neue Groß - Vezier, nachdem er das Reithssiegel von sei-

nem. Vorgänger übernommen, das Lager bei Paravädi aufge- hoben und feine Operationen begonnen habe. - Eine Abthei- lung seiner Armee foll gegen Silistria aufgebrochen seyn, während eine andere das Russische Corps bei Varna bebbach- tet. Er selbst soll gege Rustschuk vorrückèn. Die Pforte und das Volk sében ein ‘sthr großes Vertrauen in feine Fä- higkeitet, “/

‘Ein anderes Schreiben ‘aus Kötistantinvpel ‘voin sel- bigen Tage, (ebenfalls ‘in der Allgemeinén Zeitutrg) enthält Nachstehendes : „Der Großherr soll den Vertrag, wel-

chèn der Vice König von Aëgypten ‘tit den drei alliir-